Florida - Hans-R. Grundmann - E-Book

Florida E-Book

Hans-R. Grundmann

4,7

Beschreibung

Florida auf neuestem Stand: Nicht nur Strände, Disney World und Amusementparks, sondern auch Natur satt mit exotischer Flora und Fauna in riesigen Mangrovensümpfen, an glasklaren Quellflüssen und am sagenumwobenen Suwanee River; dazu alte Geschichte, Architektur, Weltraum- und Militärtechnik hautnah. Weitere Highlights: Großraum Miami, seine Beaches und die Everglades, Florida Keys mit Key West, Cape Canaveral und das historische St. Augustine, Vergnügungsparks um Orlando, die Golfküste und die Route von Tallahassee nach New Orleans. Für alle Regionen Top-Ten-Listen und jede Menge Unterkunfts- und Restauranttipps und ausführliche Landeskunde; ein detaillierter Serviceteil rundet das Werk ab. Neu: Routen von Atlanta über Charleston und Mobile.

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Seitenzahl: 780

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Gesamtübersicht Florida und angrenzende Gebiete mit Seitenzahlen für die in diesem Buch beschriebenen Orte und Routen

1. Ferienziel Florida

1. Miami, Miami Beach und Everglades National Park

4. Nordflorida und der Panhandle mit Abstecher nach New Orleans

ANHANG: Florida Wissen

2. Reisevorbereitung

2. Florida Keys, Key West und Dry Tortugas National Park

5. Vom Panhandle nach Süden zur Tampa Bay

3. Unterwegs in Florida

3. Die (Atlantik-) Küste der Kontraste: Von Miami nach Jacksonville (mit Abstechern nach Georgia)

6. Die südliche Golfküste

Großes Sonderkapitel ORLANDO

7. Von der Golfküste nach Miami

8. Floridareise mit Ausgangspunkt Atlanta

Dr. Hans-R. Grundmann GmbHVerlagsgruppe REISE KNOW-HOW

Hans-R. Grundmann

Florida

mit Atlanta, Charleston, New Orleans

Impressum

Hans-R. Grundmann

Florida

mit Atlanta, Charleston, New Orleans

8. komplett aktualisierte und überarbeitete Auflage 2019 mit separater Floridakarte ist erschienen im

Reise Know-How Verlag

ISBN 978-3-89662-755-1

eISBN 978-3-89662-736-0

© Dr. Hans-R. Grundmann GmbH

Sartoriusgang 8

26122 Oldenburg

Gestaltung

Umschlag: Carsten Blind, Asperg, Hans-R. Grundmann

Satz und Layout: Hans-R. Grundmann, Ulf Behrmann, Carsten Blind

Karten: map solutions, Karlsruhe

Fotos Fotonachweis auf Seite 490

Druck

Media Print, Paderborn

Dieses Buch ist in jeder Buchhandlung in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich. Die Bezugsadressen für den Buchhandel sind

– Prolit Gmbh, 35463 Fernwald

– AVA, CH-8910 Affoltern

– Mohr & Morawa GmbH, A-1230 Wien

– Barsortimenter

Wer im lokalen Buchhandel Reise Know-How-Bücher nicht findet, kann diesen und andere Titel der Reihe auch im Buchshop des Verlages im Internet bestellen: www.reise-know-how.de

Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen und Daten wurden mit großer Sorgfalt recherchiert, zusammengestellt und vom Verlag gewissenhaft bearbeitet. Inhaltliche und sachliche Fehler sind dennoch nicht auszuschließen. Alle Angaben erfolgen daher ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne einer Produkthaftung; Verlag und Autor übernehmen keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche wie sachliche Fehler.

Vorwort

Willkommen im Sonnenstaat

Als im frühen 16. Jahrhundert die Spanier erstmals an Floridas Küste anlegten, hielten sie das neu entdeckte Land für eine Insel und lagen damit nicht ganz falsch. Denn Florida hat in mancher Hinsicht mehr mit den Inseln der Karibik gemein als mit dem Rest der kontinentalen USA. Tropische Temperaturen, Palmen und Sandstrände, karibische Klänge und kubanische Küche machen es zu einem vergleichsweise exotischen Reiseziel.

Andererseits ist Florida aber auch Durchschnittsamerika mit Shopping Malls, Fast Food an jeder Ecke, ausufernden Großstädten, vielspurigen Freeways und was sonst noch so dazu gehört. Hinzu kommt eine touristische Infrastruktur typisch amerikanischer Prägung. Kein anderer US-Staat ist so sehr vom Tourismus bestimmt wie Florida. Mancher Ort verdankt ihm sogar seine Entstehung.

Die größten Attraktionen Floridas sind so bekannt, dass man sie kaum erwähnen muss: Neben Sonne, Sand und Meer gehören dazu vor allem die Vergnügungsparks bei Orlando, speziell Walt Disney World, die Art Deco-Meile in Miami Beach, das schillernde Key West und das J. F. Kennedy Space Center beim Cape Canaveral.

Florida hat auch darüber hinaus viel zu bieten. In zahlreichen State, einigen National Parks und anderen Naturschutzgebieten stößt man auf eine ungewöhnlich vielfältige Flora und Fauna und – unter Wasser vor der Inselkette der Florida Keys – auf Korallenriffe. Eine Florida-Spezialität sind die Spring Parks, die um ergiebige Frischwasserquellen und ihre Abflüsse entstanden und teilweise Lebensraum für Seekühe und Alligatoren sind.

Jahrhundertealte Forts, angelegt in den Anfängen der Besiedelung bis zum Bürgerkrieg, Plantagen aus der Zeit der Sklaverei und die älteste, von spanischen Kolonisten gegründete Stadt der USA, St. Augustine, sind sehenswerte Besuchsziele nicht nur für historisch Interessierte. Geballte (Waffen-) Technik bieten das erwähnte Kennedy Space Center bei Cape Canaveral, das Museum of Naval Aviation für Militärflugzeuge bei Pensacola und der Battleship Parkin Mobile/Alabama. Echte Kunstschätze warten u.a. im Ringling Art Museum in Sarasota und im Dalí Museum in St. Petersburg. Wer Kneipenbummel und Nachtleben sucht, wird vor allem in Miami Beach fündig, aber auch in Key West, Orlando,Tampa/Ybor City und anderen Brennpunkten des Tourismus.

Dieses für 2019 wieder gründlich aktualisierte Buch steigt im Allgemeinen Teil 1 – nach einer kompakten Darstellung all dessen, was man vor einer Reise nach Florida unbedingt wissen sollte – rasch in die Details für Reiseplanung- und vorbereitung ein. Das umfangreiche Kapitel »Unterwegs in Florida« befasst sich danach intensiv mit allen praktischen Fragen, die sich für und auf Reisen im Sonnenstaat stellen (können).

Der Aufbau des Teil 2 »Routen und Reiseziele« ist auf Seite 110 beschrieben. Der Reiseteil ist gespickt mit up-to-date-Informationen und Internetadressen für noch mehr Details. Neben den zahlreichen Empfehlungen für Unterkünfte vom Hostel über Mittelklasse-Motels bis hin zur Luxusherberge findet der Leser ebenso viele überprüfte Hinweise auf besonders schön gelegene und/oder komfortable Campingplätze.

Ein abschließendes Kapitel ist dem möglichen Reisebeginn und/oder auch -ende in Atlanta gewidmet mit ausführlicher Beschreibung von Routen durch Georgia, South Carolina und Alabama und lohnender Ziele am Wege nach/von Florida.

Wer mehr über Florida erfahren möchte, findet im Anhang »Florida Wissen« alles Wichtige zu Geschichte, Bevölkerung, Staat, Politik und Wirtschaft, Kunst und Kultur. Eine gute Reise wünscht Ihnen

Hans-R. Grundmann

Inhaltsübersicht

TEIL 1PLANUNG, VORBEREITUNG UND DURCHFÜHRUNGeiner Reise nach Florida

1Ferienziel Florida

1.1Reiseplanung und -information

1.1.1Warum nach Florida?

1.1.2Reisezeiten

1.1.3Reiseziele und -dauer

1.1.4Information hier und vor Ort

1.2Geografie und Klima

1.3National Parks und State Parks

1.4Flora und Fauna

1.4.1Eichen, Mangroven, Pinien und Palmen

1.4.2Floridas Tierwelt

2Reisevorbereitung

2.1Flüge nach Florida

KastenGepäckfreigrenzen und -kontrollen bei USA-Flügen

2.2Pass & Einreiseformalitäten

KastenESTA 31Krankenversicherung

2.3Transport in Florida

2.3.1Öffentliche Verkehrsmittel

2.3.2Mietwagen – Pkw, SUV und Minivans

2.3.3Die Campmobilmiete

•Grundsätzliches

•Campertypen

•Miet-Tarife, Gesamtkosten und Konditionen

2.3.4Kostenvergleich Pkw – Campmobil

2.4Die Finanzen

3Unterwegs in Florida

3.1Autofahren in den USA

3.1.1Abweichende Verkehrsregeln

ThemaPolizeikontakt und Alkohol am Steuer

3.1.2Straßensystem

3.1.3Tanken und Pannenhilfe

KastenHilfreiches Vokabular für Autoreisende

3.2Unterkunft und Camping

3.2.1Motels, Motor Inns, Hotels und Lodges

ThemaDiscount Coupons

KastenDie wichtigsten Motel-/Hotelketten

KastenH/Motels telefonisch richtig reservieren und stornieren

3.2.2Sonstige Unterkünfte

3.2.3Camping in Florida

•Die Situation

•Staatliche Campgrounds

•Kommerziell betriebene Campgrounds

•Campingplatzreservierung

•Campen ohne Campingplatz

3.3Essen und Trinken

3.3.1Selbstversorgung

KastenPreiswert einkaufen mit Kundenkarte

3.3.2Restaurants

•Fast Food- und Restaurantketten

•Restaurantküchen

•Mahlzeiten

•Verhalten im Restaurant

•Kaffeebars

3.3.3Bars, Lounges und Saloons

KastenVokabular in Restaurants und Kneipen

3.4Aktivitäten

3.5Alles Weitere von A bis Z

KastenÜbersicht Feiertage USA

EssayOchopee Post Office

TEIL 2ROUTEN UND REISEZIELE IN FLORIDA

Zum Aufbau des Reiseteils & Piktogramme

1Miami und Umgebung

1.1Miami

1.1.1Geschichte

1.1.2Praktisches

•Orientierung, Information und öffentlicher Transport

•Unterkunft und Camping

•Essengehen

1.1.3Stadtbesichtigung

•Downtown Miami

•Little Havana

•Nördliche Stadtteile

•Südliche Stadtteile

1.1.4Tropische Gärten und Metrozoo

KastenDas Coral Castle bei Homestead

1.2Miami Beach

1.2.1Kennzeichnung und Entwicklung

1.2.2Praktisches

•Orientierung, Information und öffentlicher Transport

•Unterkunft, Camping und Essengehen

1.2.3Stadtbesichtigung

ThemaArt Deco in Florida

1.3Everglades National Park

KastenAchtung: Moskitos

1.4Biscayne National Park

ThemaDas Phänomen Everglades

TOP 10 in Miami und Umgebung

2»Inselhüpfen« auf den Florida Keys

2.1Geographie und Geschichte

KastenMM für «Mile Marker»

2.2Die oberen Keys

BerichtTauchen zu Kriegsschiffen, Haien und Hochzeiten

2.3Die mittleren Keys

•Windley Key und Upper Matecumbe Key

•Lignumvitae, Long, Grassy, Vaca und Pigeon Key

2.4Die südlichen Keys

2.5Key West

2.5.1Geschichte

2.5.2Praktisches

ThemaDie Schwulen- und Lesbenszene in Key West

2.5.3Besichtigung

ThemaKey West und Kuba: alte Nachbarn, Eiszeit und Zukunft

2.6Abstecher auf die Dry Tortugas

TOP 10 auf den Florida Keys

3Küste der Kontraste: Von Miami nach Jacksonville

3.1Zur Route

3.2Städte im urbanen Streifen nördlich von Miami

3.2.1Fort Lauderdale

•Kennzeichnung

•Praktisches

•Stadtbesichtigung

Kasten»Tourboot« Watertaxi in Fort Lauderdale

3.2.2Boca Raton, Delray Beach und Lake Worth

3.2.3Palm Beach

3.2.4West Palm Beach

ExkursAbstecher zum Lake Okeechobee

3.3Von Palm Beach nach Cape Canaveral

3.4Das Kennedy Space Center

ThemaStimme des schwarzen Florida: Zora Neale Hurston

Sonderkapitel Orlando

Orlando, Welthauptstadt der Vergnügungsparks

Geschichte

KastenVergnügungsparkstatistik

Praktisches

•Orientierung, Information und öffentlicher Transport

•Unterkunft

•Camping

•Essengehen, Abendunterhaltung und Shopping

ThemaCelebration: Disneys Musterstadt

Stadt Orlando

Walt Disney World

•Geografie, Zeiten und Tickets

•Anfahrt und Transport zwischen den Parks

•Unterkommen in Disney World

KastenTipps und Hinweise

Die vier Disney Themenparks

Magic Kingdom

•Bereiche

•Programm und Gastronomie

Epcot

•Kennzeichnung und Bereiche

•Future World

•World Showcase

•Gastronomie

Disney’s Hollywood Studios

•Bereiche

•Programm und Gastronomie

Disney’s Animal Kingdom

•Discovery Island

•Die Bereiche

•Gastronomie

Wasserparks

Disney Springs und Boardwalk

Die Universal Parks

Universal Studios

•Anfahrt, Eintritt & Information

•Die Bereiche

•Gastronomie

Islands of Adventure

CityWalk

Weitere Themenparks

SeaWorld

Discovery Cove

Aquatica

Volcano Bay

Am International Drive

The Holy Land Experience

Gatorland

ExkursFortsetzung einer Rundreise durch Florida ab Orlando

ThemaFloridas Quellflüsse und Spring Parks

3.5Die Nordküste von Daytona Beach bis Jacksonville

3.5.1Daytona Beach

3.5.2Von Daytona Beach nach St. Augustine

3.5.3St. Augustine

•Geschichte/Praktisches

•Stadtbesichtigung

•Anastasia Island

ThemaRipley’s Believe It or Not!

3.5.4Jacksonville und Umgebung

•Jacksonville

•Amelia Island

TOP 10 an der Atlantikküste

ExkursAbstecher nach Georgia

•Nach Cumberland Island

•Zum Okefenokee Swamp

4Nordflorida und der Panhandle

4.1Durch Florida von Ost nach West

4.1.1Von Jacksonville nach Tallahassee

ExkursVon Lake City nach Süden

•Abstecher von der I-75

•Gainesville

4.1.2Tallahassee

•Praktisches

•Stadtbesichtigung

4.1.3Von Tallahassee nach Pensacola

4.1.4Pensacola und Pensacola Beach

•Praktisches

•Stadtbesichtigung

•Pensacola Beach

4.2Abstecher nach New Orleans

4.2.1Lohnenswert?

4.2.2Küstenroute in Alabama

4.2.3Auf der I-10 durch Alabama

4.2.4Die Mississippiküste

4.2.5New Orleans

•Wissenswertes

ThemaHurrikan »Katrina« und die Folgen

•Praktisches

•Stadtbesichtigung

ThemaNew Orleans Jazz

ThemaVoodookönigin Marie Laveau

ThemaMardi Gras in New Orleans

4.2.6Ante Bellum Plantations am Mississippi

4.3Von Pensacola nach Apalachicola

4.3.1Die Emerald Coast

ThemaDr. Beach: Wo ist der schönste Strand im Land?

4.3.2Panama City Beach

ThemaUrlaubsregion Nordwestflorida Beaches

4.3.3Von Panama City nach Apalachicola

TOP 10 in Nordflorida und dem Panhandle

5Vom Panhandle nach Süden zur Tampa Bay

ThemaDas Massaker von Rosewood

6Die südliche Golfküste

6.1Die Tampa Bay

6.1.1Tampa

•Geschichte und Entwicklung

•Praktisches

•Sehenswertes

ThemaDie Renaissance der Zigarre

6.1.2St. Petersburg und St. Pete Beach

•Kennzeichnung

•Praktisches

•Sehenswertes

6.1.3Clearwater und die Golfküste nördlich der Tampa Bay

•Clearwater Beach

•Caladesi und Honeymoon Island

•Tarpon Springs

6.2Von der Tampa Bay nach Naples/Marco Island

6.2.1Zur Route

6.2.2Bereich Sarasota/Venice

•Die Sarasota und Bradenton vorgelagerten Inseln

•Sarasota

•Nach Venice und Gasparilla Island

6.2.3Bereich Fort Myers

•Stadt Fort Myers

•Estero Island (Fort Myers Beach)

•Pine Island und Matlacha, Sanibel & Captiva Island

6.2.4Naples und Umgebung

TOP 10 an der Golfküste

7Vom Golf nach Miami/Fort Lauderdale

7.1Tamiami Trail nach Miami

7.2Alligator Alley

ThemaDie Seminolen heute

8Floridareise mit Ausgangspunkt Atlanta

8.1Atlanta und Umgebung

8.1.1Kennzeichnung, Geschichte und Klima

8.1.2Ankunft, Orientierung, Transport und Information

8.1.3Unterkunft und Camping

8.1.4Restaurants und Shopping

8.1.5Sightseeing Atlanta

•Downtown

•Sweet Auburn

•Midtown und Buckhead

•Weitere Sehenswürdigkeiten

•Stone Mountain Park

8.2Alternative Routen nach Florida

8.2.1Die direkte Route und der Umweg über Savannah

•Nach Macon und weiter auf der I-75 nach Süden

•Nach Tallahassee

•Nach Florida über Savannah

•Savannah

Praktisches

Die Altstadt

Tybee Island

•Von Savannah nach Jacksonville

Brunswick

The Golden Isles

8.2.2Über Charleston und Savannah nach Jacksonville

•Von Atlanta nach Charleston via Augusta

•Charleston

Geschichte

Orientierung und praktische Informationen

Unterkunft und Camping

Leibliches Wohl und mehr

Stadtbesichtigung

Plantations bei Charleston

Mount Pleasant and Sullivan’s Island

•Von Charleston nach Savannah

Zur Route

Beaufort

Hilton Head Island

8.2.3Über Mobile nach New Orleans und/oder Pensacola

ExkursAbstecher nach Columbus/Georgia

ANHANG:FLORIDA WISSEN

1Geschichte

•Indianerkulturen

•Erste Europäer

•Britisches Zwischenspiel

•Die Amerikanisierung Floridas

•Florida im Bürgerkrieg

•Die Jahrhundertwende

ThemaDie Seminolenkriege

•Die »goldenen 1920er-Jahre«

•Wirtschaftskrise und Auswirkungen des 2. Weltkriegs

•Bürgerrechtsbewegung

•Einwanderung aus Kuba und Haiti

•Florida im neuen Jahrtausend

ThemaKriminalität

2Bevölkerung

•Angloamerikaner

•Afroamerikaner

•Hispanics

3Staat und Politik

4Wirtschaft

5Kunst und Kultur

6Sport

Touristische Vertretungen Florida in Deutschland

Index

PiktogrammeDie im Reiseteil benutzten Piktogramme sind weitgehend selbsterklärend. Sie erleichtern bei der Suche nach Quartieren, Campingplätzen, Restaurants etc. den raschen Zugriff auf die jeweilige Information im Text bzw. machen zusätzlich auch optisch auf Hinweise zum Wandern/Schwimmen und auf Fotopunkte aufmerksam.

Planung, Vorbereitung und Durchführung

einer Reise nach Florida

Steckbrief Florida: Zahlen und Fakten

Größe

Mit einer Fläche von ca. 170.000 km2 (Deutschland 357.000 km2) liegt Florida unter den 50 US-Staaten auf Platz 22.

Einwohner

Doch mit über 21 Mio Einwohnern (2018) rangiert der Staat bevölkerungsmäßig – nach Kalifornien und Texas – an dritter Stelle.

Die Bevölkerungsdichte liegt mit 121 Personen/km2 zwar deutlich unter der von Deutschland (232 Personen/km2 bei 83 Mio Einwohnern), ist aber für US-Verhältnisse hoch und zudem extrem unterschiedlich verteilt. Das Gros der Bevölkerung lebt an den Küsten südlich der Linie Tampa-Orlando-Daytona, rund um Orlando und im nordöstlichen Ballungsraum Jacksonville.

Die Innenbereiche der Halbinsel und der Norden samt dem Panhandle oberhalb der Linie Tampa/Orlando/Daytona Beach sind nur relativ dünn besiedelt.

Hauptstadt

Seit 1824 Tallahassee

Flagge

Die Staatsflagge zeigt ein rotes Kreuz auf weißem Hintergund und – in der Mitte des Kreuzes – das Staatssiegel, erste Seite dieses Buches.

Verwaltung

Der Staat Florida besteht aus 67 Landkreisen (Counties).

Regierung

Das Parlament hat zwei Kammern mit Sitz in Tallahassee/Nordflorida. Ein Gouverneur, der alle vier Jahre neu gewählt wird, regiert den Staat.

Staatshymne

Suwannee River von Stephen C. Foster, Seite 288

Staatsmotto

In God we trust

1.FERIENZIEL FLORIDA

In diesem Kapitel geht es zunächst einmal um wichtige und nützliche Vorabinformationen zum Ferienziel Florida. Weitergehende Details zu Florida, seiner Geschichte, Land und Leuten, finden sich im ausführlichen Anhang, Teil 3 dieses Buches.

1.1Reiseplanung und -information

1.1.1Warum nach Florida?

Vielfältige Attraktionen

Dass Florida eines der beliebtesten Reiseziele der USA ist, hat gute Gründe. Die klimatischen und geografischen Bedingungen für Badeurlaub und Wassersport aller Art sind ideal. Endlose Strände, darunter einige der schönsten der USA, warten am Atlantik, an der Golfküste und auf der Inselkette Florida Keys. Darüberhinaus gibt es zahllose weitere Sehenswürdigkeiten und Attraktionen für unterschiedlichste Interessen wie das Kennedy Space Center beim Cape Canaveral oder die Vergnügungsparks vor allem bei Orlando. City Life findet man in Miami, Fort Lauderdale und Tampa, historische Stätten in St. Augustine/Nordflorida, Key West und auf Garden Key weit draußen im Golf von Mexico. National und State Parks schützen Sumpf- und Küstenlandschaften, darunter die Everglades und – nicht nur – darin eine reiche Fauna. Für manche sicher überraschend verfügt Florida auch über viele hochkarätige Museen zu Kunst, Kultur und Geschichte.

Florida ist als Reiseziel für »Amerikaneulinge« genauso geeignet wie für amerikaerfahrene Urlauber, denn es unterscheidet sich vor allem im Süden und im sog. Panhandle deutlich vom Rest der USA. Die Entfernungen in Florida sind im Gegensatz zum Rest der USA überschaubar und die touristische Infrastruktur ist dicht.

Urlaubskosten

Flugzeiten und -kosten von Europa nach Florida sind relativ günstig, Mietwagen in Florida ebenfalls. Die Hotel- und Moteltarife liegen – außer in der Hochsaison (vor Weihnachten bis Mitte April) – unter denen anderer US-Reiseregionen.

Bahia Honda Beach auf den Florida Keys

1.1.2Reisezeiten

Winterziel Florida?

Florida galt lange als reines Winterreiseziel. Im frühen 20. Jahrhundert kamen wohlhabende Nordstaatler zum Überwintern in den Staat und verließen ihn wieder, wenn die heiße Jahreszeit nahte. Dank der heutzutage lückenlosen Klimatisierung allerorten lässt es sich in Florida durchaus auch in heißen Monaten aushalten, von den vielen Bademöglichkeiten mal ganz abgesehen.

Südflorida

Als ideale Reisezeit gelten in Südflorida dennoch Winter und Frühling, da die Temperaturen dann am angenehmsten sind und es nur selten regnet. Der Sommer hingegen kann ziemlich nass sein, außerdem muss man zwischen Mai und Oktober mit hoher Luftfeuchtigkeit rechnen. Gelegentlich gibt es monsunartig heftige Regenfälle, nach denen aber bald wieder die Sonne scheint. Nicht selten stehen nach Regen viele Straßen für kurze Zeit komplett unter Wasser. Die geringere Beliebtheit Südfloridas im Sommer führt zu deutlich reduzierten H/Moteltarifen.

Nordflorida

An der nördlichen Golf- und Atlantikküste sind die Sommermonate die beliebteste Reisezeit mit den höchsten Preisen. Im Winter ist es in Nordflorida zum Baden zu kalt. Tagsüber werden zwar auch 15-20°C erreicht, aber nachts sinken die Temperaturen kräftig. Immerhin ist es dann überwiegend trocken und sonnig.

Zentralflorida

Das zentrale Florida mit Orlando und den Vergnügungsparks vermarktet sich zwar als ganzjährige Reiseregion. Da man sich in den Parks aber viel im Freien aufhält und in der Sonne anstehen muss, wenn auch oft abgeschattet und mit Wassernebel besprüht, sollte man dort den Hochsommer eher meiden.

1.1.3Reiseziele und -dauer

Überlegungen

Wer nicht gleich drei Wochen oder mehr Zeit hat ( unten), sollte sich keine komplette Florida-Rundfahrt oder mehr vornehmen, sondern sich für Teilregionen entscheiden. Welche Region in erster Linie in Frage kommt, hängt natürlich von persönlichen Interessen, von der Jahreszeit und der möglichen Reisedauer ab.

Eine Woche

Bei nur 7-8 Tagen Aufenthalt ist man am besten mit einer festen Unterkunft in einem passenden Ort bedient. Am Standquartier kann man den gewünschten Ferienaktivitäten nachgehen und/oder von dort aus die Umgebung erkunden. Eine gute Wahl für einen solchen Kurzurlaub ist z.B. Miami Beach, das mit dem nahen Miami besonders viel Abwechslung bietet und ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge auf die Florida Keys und in die Everglades ist. Auch Orlando passt für eine Woche Action: der Besuch in den Vergnügungsparks lässt sich gut mit Ausflügen an die Strände an beiden Küsten, nach Cape Canaveral und zu nahen Spring Parks kombinieren. Wer eher Badeurlaub im Sinn hat, sollte die »Strandstädte« an der südlichen Golfküste vorziehen, von wo der Weg nach Orlando nicht weit ist. Tampa und Fort Myers sind ebenso wie Miami, Fort Lauderdale und Orlando von europäischen Flughäfen aus mit Nonstop-Flügen zu erreichen.

Zwei Wochen

Bei einem Aufenthalt von zwei Wochen (oder mehr) wäre es dagegen schade, sich nur auf ein Standquartier zu beschränken. Man könnte zwei Wochen z.B. zwischen Miami Beach und Orlando aufteilen oder auch eine kleine Rundreise durch den südlichen Teil des Staates unternehmen. Wer den Besuch der Vergnügungsparks bei Orlando mit einem Badeurlaub im Spätsommer/Herbst kombinieren möchte, sollte überlegen, nach dem Hauptspaß in den Amusement Parks zum Entspannen ins nordwestliche Florida zu fahren. Dort ist zwar weniger »los«, aber man findet im Panhandle die schönsten Strände der ganzen USA.

Etwa ab zwei Wochen lohnt sich ggf. auch die Miete eines Campmobils, zumal viele Campingplätze (vor allem in State Parks) schon allein für sich attraktive Ziele sind, Seite 39ff.

Drei und mehr Wochen

Für eine Rundreise durch den ganzen Staat sollte man am besten bis zu vier Wochen Zeit haben. Mit einigen Auslassungen kann man aber auch in drei Wochen eine beachtliche Route realisieren. Die im Reiseteil dieses Buches beschriebenen Strecken lassen sich leicht zu einer größeren Rundfahrt verbinden.

Dieser palastartige Bau dient ausschließlich als Visitor Center für Touristen

1.1.4Information hier und vor Ort

Die zentrale Touristeninformation des Staates Florida heißt Visit Florida und residiert in der Hauptstadt Tallahassee ( 1-850-488-5607).

Internet

Visit Florida unterhält die ausführlichen Websites www.visitflorida.com bzw. www.visitflorida.com/de mit jeder Menge aktuellen Informationen zu Florida als Urlaubsziel. Von dort kann man sich zu wichtigen Orten und Regionen durchklicken, Infos zu Sehenswürdigkeiten, Unterkunft, Shopping, Anreise etc. finden und ggf. Reservierungen vornehmen.

Wem es weniger um Reiseinformationen als um Hintergrundwissen geht, sollte sich die Website des Staates Florida ansehen. Dort findet sich Wissenswertes zu Natur, Wirtschaft und Politik des Staates in englischer Sprache; www.myflorida.com.

Lokale Tourist Information

In allen größeren und auch den meisten kleineren Orten in Florida gibt es lokale Informationsstellen, die Tourist Information Centers oder Convention & Visitors Bureaus. Sie haben neben allgemeinen Florida-Infos jede Menge Broschüren, Karten und Werbung (Hotels, Restaurants, Aktivitäten) zur jeweiligen Stadt und Region. Diese Stellen sind immer einen kurzen Besuch wert. Die Adressen finden sich im Reiseteil jeweils vor den Restaurant- und Übernachtungstipps. Vor Ort sind die Hinweisschilder »Tourist Information« selten zu übersehen.

AAA Karten & TourBooks

In den Vertretungen des amerikanischen Automobilclubs AAA (als Triple A bezeichnet; www.aaa.com) gibt es Straßenkarten, Stadtpläne und TourBooks für Mitglieder kostenlos; das gilt auch für Mitglieder europäischer Clubs.

Die TourBooks sind eine Art Reiseführer mit Betonung kommerzieller Attraktionen. Sie enthalten außerdem ein umfangreiches Motel-/Hotelverzeichnis für Häuser ab unterer Mittelklasse, Preisbereich ab ca. $60. Wer einigermaßen Englisch versteht, wird es unterwegs als zusätzliche Informationsquelle zu schätzen wissen (aktuelle Öffnungszeiten/Eintrittspreise, Ermäßigungen für Clubmitglieder etc.). TourBooks gibt es für alle US-Staaten, mal sind auch mehrere Staaten in einem Band zusammengefasst, mal gibt es zu einem Staat mehrere Bände (so auch zu Florida).

AAA Büros

Vertretungen des AAA gibt es in fast jeder Stadt, in großen Städten mehrere; alle Adressen über die Homepage www.aaa.com.

Discount Card des AAA

Gegen Vorlage der ADAC-Clubkarte gibt es alle gewünschten Unterlagen – wie gesagt – gratis. Die Clubkarte sorgt obendrein für Gleichstellung mit amerikanischen AAA-Mitgliedern bei Club-Discounts und Sondertarifen in Motels, Vergnügungsparks etc. (auf den Slogan »Show your Card« achten).

Stadtrundfahrten sind oft eine gute Idee in großen Städten. Die Marke »CitySightseeing« mit roten Open-air Doppeldeckerbussen und Hop-on-hop-off-System gibt es mittlerweile weltweit, hier in New Orleans

1.2Geografie und Klima

Geografische Charakteristik

Lage

Florida ist der südlichste Staat der kontinentalen USA. Selbst seine Nordgrenze (mit Georgia und Alabama) liegt noch südlich der Grenze Kaliforniens mit Mexiko. In Key West, am südwestlichen Zipfel des Staates, kann man daher den Southernmost Point bewundern, den südlichsten Punkt der kontinentalen Vereinigten Staaten, der dort durch einen bunten Betonklotz markiert wird (Seite 172). Wegen dieser exponierten Lage galt Florida früher als der Southernmost State. Doch seit 1959 das ferne Hawaii zum US-Bundesstaat wurde, muss bei diesem Superlativ immer der Zusatz »continental« hinzugefügt werden, denn die Inselgruppe im Pazifik liegt noch ein Stück weiter südlich. So wurde aus dem Southernmost State der Sunshine State.

Leicht übersehen wird, dass der Staat Florida nicht nur aus der riesigen Halbinsel im Südosten Nordamerikas besteht. Das Staatsgebiet zieht sich von der Hauptstadt Tallahassee ganz im Norden über dem westlichen Ende der Halbinsel noch ca. 350 km weiter nach Westen. Dieser 60-150 km breite Streifen ist bekannt als der Florida Panhandle, der Pfannenstiel des Staates. Er grenzt im Norden überwiegend und Westen ganz an Alabama.

Von Wasser umschlossen

Neben der südlichen Lage prägt vor allem das Meer die Geografie des Staates. Wenn man einmal von der Nordgrenze absieht, ist Florida rundum von Wasser umgeben. Von keinem Ort des Staates fährt man über 100 km bis ans Meer, im Osten an den Atlantik, im Westen an den Golf von Mexiko. Die Küstenlänge beträgt ca. 2.200 km. Wenn man die Ufer aller Buchten und Inseln mitzählt, kommt man sogar auf über 10.000 km Küstenlinie.

Vorgelagerte Inseln

Den Küsten sind über Hunderte von Kilometern sandbankartige schmale Barrier Islands vorgelagert. Einige der bekanntesten Städte Floridas wie Miami und Palm Beach, St. Pete oder Daytona Beach liegen auf solchen über Brücken erreichbaren Inseln.

Atlantikküste und Florida Keys

An der Atlantikküste ziehen sie sich nahezu ununterbrochen von Georgia kommend bis hinunter nach Miami. Südlich der Stadt beginnen die Florida Keys, Inseln, die sich in einer geschwungenen Linie über eine Distanz von rund 200 km aneinanderreihen und mit Key West im Golf von Mexico enden .

Golfküste

Entlang der Golfküste sind Barrier Islands nicht durchgängig vorhanden. Dort erstrecken sich die Strände auf den vorgelagerten Sandinseln zwischen Fort Myers und Tarpon Springs und – im Nordwesten – zwischen der Apalachicola Bay und Pensacola.

Sümpfe

Die Festlandsküsten sind überwiegend versumpft und beherbergen riesige Mangrovenwälder, die nur per Boot zugänglich sind.

Vor dem größten Sumpfgebiet, den südwestlichen Everglades, liegt zwischen Marco Island und den Florida Keys die Welt der 10.000 Islands, die in Wahrheit noch niemand wirklich gezählt hat.

Seen und Flüsse

Florida ist ausgesprochen reich an Binnengewässern. Das größte unter ihnen ist der riesige Lake Okeechobee (Seite 194) mit einer Fläche von 1.890 km2. Im Landesinneren gibt es noch eine Menge weiterer Seen: größere wie den Lake George oder Lake Kissimmee und zahllose kleinere, die sich u.a. in National Forests und zahlreichen State Parks verbergen.

Die großen Flüsse des Staates findet man in seiner Nordhälfte. Die wichtigsten sind der breite St. Johns River, der in der Nähe von Jacksonville in den Atlantik mündet, und der vielbesungene malerische Suwannee River, der aus Georgia kommt und nördlich der Insel Cedar Key in den Golf von Mexiko fließt. Flüsse und Seen bedecken in Florida insgesamt über 30.000 km2. Fast 20% der Fläche des Staates bestehen somit aus Wasser.

Landschaft

Florida ist unglaublich flach. Die höchste Erhebung ist der gerade mal 105 m hohe Britton Hill ganz im Nordwesten in der Nähe des Dorfes Lakewood unweit der Alabamagrenze. Da es also keinerlei Berge, noch nicht einmal wirkliche Hügel gibt, fehlen spektakuläre Landschaften, wie man sie z.B. aus dem Westen der USA kennt. Wer größere Straßen und Autobahnen nicht verlässt, sieht daher nichts als eintönige und oft ziemlich dicht besiedelte Landstriche. Auch die Küstenstrecken als solche sind daher weniger attraktiv als etwa in Main oder entlang der Pazifikküste.

Das heißt nicht, dass Florida keine Naturschönheiten besitzt. Ganz im Gegenteil. Es gibt wunderschöne Quellflüsse in schattigen Wäldern, umwerfende weiße Sandstrände und üppige subtropische Sumpflandschaften. Im Gegensatz zum Westen indessen, wo man oft schon beim Durchfahren mancher Region bleibend beeindruckt wird, muss man sich um Florida mehr »bemühen«, muss landschaftlich reizvolle Ecken gezielt anfahren, sich Zeit nehmen und etwas genauer hinsehen als anderswo. Wer etwa nur mit dem Auto durch den Everglades National Park braust, wird enttäuscht sein, weil es so außer grüner Landschaft nicht viel zu sehen gibt. Wenn man die Everglades aber im Boot oder zu Fuß erkundet, dann kann der Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

Naturgeschützter Sumpf gleich hinter den Stränden von

Fort Lauderdale (Hugh Taylor Birch State Park, Seite 184).

Windiger Strand auf Key West

Klimatische Besonderheiten

Klimazonen

In Florida treffen verschiedene Klimazonen aufeinander: im Norden herrscht das warme, aber gemäßigte Klima der Südstaaten, im Süden das tropisch-feuchte Klima der Karibik; dazwischen liegt eine subtropische Übergangszone. Das Wetter ist daher in den Regionen oft sehr unterschiedlich. Im Winter kann es in Pensacola im Panhandle schneien, während die Urlauber auf Key West in der Sonne brutzeln. Und an ein- und demselben Sommerwochenende kann in Tallahassee das Gießen der Gärten wegen Wasserknappheit untersagt sein, während in Miami sintflutartiger Regen die Straßen überschwemmt.

Orkane (Hurricanes)

Generell ist das Wetter extremer und unberechenbarer. Von Juni bis November, speziell August, September und Oktober, sind Hurricanes keine Seltenheit. Bei Orkangefahr sorgen zeitige Unwetterwarnungen dafür, dass man gefährdete Gebiete umfahren bzw. verlassen kann. Evakuierungsrouten sind ausgeschildert.

Sommer

In Florida ist es bekanntlich deutlich wärmer und sonniger als in Mitteleuropa. Die Sommer sind überall sehr heiß. Von Mai bis September herrschen durchgehend Temperaturen von weit über 30°C verbunden mit schweißtreibend hoher Luftfeuchte.

Winter

So etwas wie Winter, obendrein noch Schnee, kennt man allenfalls an der Nordgrenze des Staates – aber auch dort als Ausnahme. Indessen sind Nachttemperaturen unter dem Gefrierpunkt in Nordflorida samt Panhandle von November bis Februar durchaus normal. Anderswo in Florida, speziell südlich der Linie Orlando-Tampa, kennt man kaum Frost, Schneefall ist dort eine Sensation.

Konsequenz für Reisen nach Florida

Wie bereits eingangs erwähnt sind Frühling und Herbst die besten Zeiten für Reisen nach und durch Florida. In Südflorida gelten die Monate November, mehr noch ab kurz vor Weihnachten bis April als Hauptreisezeit. Generell ist es dann bei 20°-25°C angenehm warm und meistens sonnig und trocken.

Der Hochsommer ist für Südflorida und die Keys eine eher ungünstige Zeit, in der es extrem schwül sein kann und außerdem regelmäßig, wenn auch meist nur kurz regnet. Im Panhandle hingegen sind die Sommer trockener. Dort gelten die Sommermonate von Mai bis September als Hauptsaison.

1.3National Parks und State Parks

Die schönsten Regionen Floridas stehen weitgehend unter Naturschutz. Wälder, Sümpfe, Flüsse, Seen, Küstenabschnitte und komplette Inseln sind National Parks und Forests und vor allem State Parks, die vom Staat Florida installiert wurden.

Idee hinter den Nationalparks

Der Naturfreund Horace McFarland hielt sie für »das einzige, was wir haben, das nicht von irgendwo importiert wurde« und der Autor James Bryce nannte sie »die beste Idee, die Amerika je hatte«. Tatsächlich stellen die amerikanischen Nationalparks auch für Touristen aus dem Ausland eine der Hauptattraktionen der USA dar. Ihre Einrichtung basiert auf dem Gedanken, außergewöhnliche Landschaften, Naturwunder und bedeutsame historische Stätten vor Zerstörung und kommerzieller Ausbeutung zu bewahren und gleichzeitig den Bürgern des Landes den (kontrollierten) Zugang zu ermöglichen. Bereits 1872 wurde im nordwestlichen US-Staat Wyoming der Yellowstone Park ins Leben gerufen. Aber erst seit 1916 existiert der National Park Service, der seither die Nationalpark-Idee in weltweit nachgeahmter Weise in die Praxis umgesetzt hat; www.nps.gov.

Nat`l Parks in Florida

In Florida sollte es noch etwas länger dauern, bis man sich ernsthafte Gedanken über die Erhaltung der Naturschönheiten des Staates machte. Die Everglades, das große Sumpfgebiet ganz im Süden der Halbinsel wurde erst 1947 zum ersten Nationalpark des Staates erklärt (Seite 141ff). Hinzu kamen in den folgenden Jahrzehnten nördlich der Everglades die Big Cypress National Preserve (Seite 394), an der Atlantikküste die Canaveral National Seashore (nördlich des Kennedy Space Center, bislang kaum erschlossen) und der ungewöhnliche Biscayne National Park (Seite 144), dessen Attraktionen zu 95% unter Wasser liegen. An der nördlichen Golfküste fasste man mehrere Inseln und Küstenstreifen zur Gulf Islands National Seashore zusammen (Seite 303).

Der jüngste Nationalpark Floridas »Dry Tortugas« mit dem alten Fort Jefferson auf Garden Key liegt 100 km westlich von Key West im Golf von Mexico

Ein etwas jüngerer Zuwachs (1992) ist der Dry Tortugas National Park (Seite 176), der eine Gruppe von sieben kleinen Inseln ca. 100 km westlich von Key West umfasst.

National Forests

Hinzu kommen noch drei National Forests, Waldgebiete, die der nationalen Forstverwaltung Washingtons unterstehen: der Osceola NF (Seite 287) an der Grenze zu Georgia, der Ocala NF (Seite 258) nördlich von Orlando und der Apalachicola NF (Seite 349) im Panhandle (www.fs.usda.gov/florida).

Eintritt/Jahrespass

Der Eintritt für einen der National Parks in Florida beträgt maximal $30 (Everglades NP) für alle Insassen (bis zu 6 Personen) eines privaten Autos. Der Kauf eines Jahrespasses, America the Beautiful Annual Pass, der für den Eintritt in alle Nationalparks, das Parken an Trailheads von National Forests u.a.m. gilt, kostet $80 und lohnt sich schnell, insbesondere, wenn während der USA-Reise nicht nur Florida bessucht werden soll.

State Parks

In Florida gibt es 175 staatseigene Parks. »The real Florida« lautet das Motto dieser Parks, denn sie bieten eine ursprünglichere Seite Floridas, die mit der Künstlichkeit der Vergnügungsparks nichts gemein hat. Während man in manchem Bundesstaat den Eindruck haben kann, dass sich die Bundesregierung die »Leckerbissen« für ihre Nationalparks geschnappt und den Einzelstaaten nur die Attraktionen »zweiter Klasse« überlassen hat, können es einige State Parks in Florida mit National Parks durchaus aufnehmen. Nicht umsonst wurde Florida schon häufiger für die attraktivsten State Parks der USA ausgezeichnet; www.floridastateparks.org.

Blue Springs State Park unweit Orlando mit Manatees (unten rechts) im klaren Wasser, Text rechts und Seite 259

Unterwasserpark

Tatsächlich sind die Florida State Parks an Vielfalt kaum zu überbieten. So ist etwa der 1960 gegründete John Pennekamp Coral Reef State Park (Seite 150ff) vor der Küste von Key Largo ein Unterwasser-Park und zugleich der älteste seiner Art in den USA. Er schützt ein Gebiet von 230 km2, zu dem die bekanntesten Korallenriffe Floridas gehören.

Schnorcheln mit Stachelrochen, nur ca. 1 m unter der Wasseroberfläche (hier in der künstlichen Lagune von Discovery Cove, Seite 254)

Strandparks

Viele der Florida State Parks an den Küsten besitzen traumhafte Strände. Mehrere davon landeten mit ihren Beaches bereits in die alljährlich neu erstellte Top-Ten-Liste der schönsten Strände der USA ( Kasten auf Seite 341).

Spring Parks

Eine Reihe von State Parks im Landesinneren bestehen aus Arealen rund um glasklare Quellflüsse. In den Silver Springs und Rainbow Springs, den größten Inlandquellen des Staates, treten Wassermengen von 15.000-36.000 l/sec (im Durchschnitt 2 Mio m3 täglich) an die Oberfläche. Die um die Quellen und die ersten Kilometer ihrer Abflüsse herum entstandene Vegetation und die unerhörte Wassertransparenz bei sommers wie winters immer gleichen Temperaturen zwischen 20°C und 23°C sorgten früh für die Anlage von State Parks zum Schutz der spezifischen Flora und Fauna des Quellbereichs und – soweit möglich – Verhinderung ihrer kommerziellen Ausbeutung. Auch der National Forest Service sorgte für den Schutz der in seinen Wäldern entspringenden Quellflüsse. Unter www.floridasprings.org/visit/map findet man eine Karte und Liste von 40 öffentlich zugänglichen Quellen. Die schönsten sind in einem Themenkasten auf Seiten 259f genannt.

Historical Parks

Viele State Parks beziehen sich auf historische Sehenswürdigkeiten. Im Fort Clinch State Park (Seite 280) an der nördlichen Atlantikküste kann man z.B. die Festung aus dem frühen 19. Jahrhundert besichtigen und am Strand schwimmen gehen. In der Koreshan State Historic Site (Seite 383f) südlich von Fort Myers an der Golfküste geht es in erster Linie um eine außergewöhnliche historische Siedlung einer Sekte, aber zum Gelände gehören – wie häufig – auch ein schöner Campingplatz und ein Kanuverleih.

State Park Typen

Camping

Der Erschließungsgrad der Parks ist unterschiedlich. Die meisten kann man mit dem Auto, einige nur per Boot oder zu Fuß erreichen. Die verschiedenen Bezeichnungen geben Hinweise dazu: eine State Preserve ist der am wenigsten entwickelte Typ. Dort gibt es kaum Infrastruktur. Bei den State Parks kann man von gut ausgebauten Besuchereinrichtungen wie Bootsstegen, Picknickbereichen und oft Campingplätzen ausgehen, letztere in der Ausstattung von einfach bis – überwiegend – komfortabel.

Eintritt State Parks

Die meisten State Parks sind täglich von 8 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang geöffnet. Einzelbesucher ohne Auto zahlen $2-$5/Person Eintritt, Einzelbesucher mit Auto $4-$6, bei zwei bis acht Personen im Fahrzeug beträgt der Eintritt $5-$10.

An den Entrance Stations erhält man meist eine Karte des Parks und zahlt den Zutritt. In abgelegeneren Parks oder in der Nebensaison müssen Besucher an einer Self-Service-Pay-Station den Betrag in einen Umschlag stecken und in einen Behälter werfen. Wie bei den Nationalparks kann man auch für die Florida State Parks einen Jahrespass (Annual Pass) kaufen, der $60 pro Einzelperson oder $120 pro Familie (bis zu 8 Personen) kostet.

Geocaching/-seeking

In Florida State Parks dürfen Geoseeker oder -cacher Geocaches verstecken und suchen. Geocaching-Fans wissen, was gemeint ist.

Weiterführende Informationen

Wer noch mehr über Floridas State Parks wissen möchte, als auf den offiziellen Websites steht, findet in Michal StrutinsFlorida State Parks: A Complete Recreation Guide (Mountaineer Books) detaillierte Informationen zu den einzelnen Parks.

Internetinfo

Offizielle Seite State Parks Florida:www.floridastateparks.org

Ranger

In National- wie in State Parks sind sog. Ranger – in graugrünen Uniformen leicht erkennbare und immer hilfsbereite – männliche und weibliche »Mädchen für alles«. Sie organisieren Wanderungen, Bootsfahrten etc. und haben in den Parks polizeiliche Befugnisse. Viele Ranger sind Idealisten, denn trotz ihrer überdurchschnittlichen Ausbildung (mindestens Bachelor-Abschluss) und vielfältigen Aufgaben gehören sie zu den am schlechtesten bezahlten öffentlichen Angestellten.

Strandszene im Henderson State Park an der Emerald Coast im Nordwesten, dem »Pfannenstiel« Floridas

1.4Flora und Fauna

1.4.1Eichen, Mangroven, Pinien und Palmen

Waldland

Als die ersten weißen Siedler eintrafen, war das Gebiet des heutigen Florida ein einziger üppiger Urwald. Der Norden der Halbinsel wurde von dichten Kiefernwäldern bedeckt, die immer mehr mit Palmen durchsetzt waren, je weiter man nach Süden kam. Dort gingen die Wälder langsam in Grasland und Sümpfe über, die sich mit Baumgruppen aus Mangroven und aus Palmen abwechselten.

Vor allem in Südflorida findet man in vielen Parks und Gärten ausladende Banyan Trees mit Zweigen, die »Luftwurzelnbilden und sich damit selbst abstützen

Eichen und Spanish Moss

Neben Kiefern, Palmen und Mangroven sind auch Pinien, Zypressen und Eichen in Florida heimisch. Eine weit verbreitete Eichenart sind etwa die immergrünen Live Oaks, die – besonders im Norden des Staates – häufig malerisch mit dem sogenannten Spanish Moss behangen sind. Dabei handelt es sich nicht etwa um Moos, sondern um eine Pflanze, die zur Familie der Ananas gehört und sich von der Luftfeuchtigkeit ernährt. In manchen Orten sind die Eichenalleen so dicht mit Spanish Moss bewachsen, dass sich aus dieser Pflanze ein durchgängiger grau-grüner Baldachin gebildet hat. Z.B. ist Tallahassee für derartig überwachsene, tunnelartige Straßen bekannt, die Canopy Roads.

Pinien und Palmen

Obwohl die Pinie der am häufigsten vorkommende Baum des Staates ist, gilt die Palme als sein inoffizielles Symbol. Eigentlich sind in Florida nur etwa 15 Palmenarten heimisch, darunter die Coconut Palm und die sog. Royal Palm, die schlank und hochgewachsen ist und viele Alleen säumt. In Palm Beach (Atlantikküste) und in Fort Myers (Golfküste) wurden viele Straßen mit Tausenden von Royal Palms verschönert. Zu den einheimischen sind im 20. Jahrhundert über 100 weitere Palmenarten aus aller Herren Länder nach Florida importiert worden, so auch die kurze und stämmige Sago Palm aus Asien oder die King Palm aus Australien, die man leicht an ihren knorrigen Stämmen erkennt.

1.4.2Tierwelt

In der Luft und auf dem Land

Besonders die Sümpfe im südlichen Florida sind für ihre vielfältige Fauna bekannt. Hier ist eine Reihe von Arten heimisch, die im Rest der USA vom Aussterben bedroht sind. In den Everglades wurden allein über 360 Vogelarten identifiziert, darunter verschiedene Pelikane, alle zwölf amerikanischen Reiherarten, Bussarde, Geier, Truthähne, Fischadler, Weißibisse, Schlangenhalsvögel und die hübschen Rosalöffler. Auch die Liste der einheimischen Reptilien ist lang. Wasser- und Landschildkröten sind hier ebenso zu beobachten wie Klapperschlangen und Leguane, die ihre Farbe je nach Umgebung wechseln können. In Florida ebenfalls anzutreffen sind Säugetiere wie Hirsche, Waschbären, Kaninchen, Gürteltiere, Beutelratten und der – allerdings ausgesprochen seltene – Florida-Panther.

Alligatoren und Krokodile

Die Sümpfe Südfloridas sind die einzige Region auf der ganzen Welt, in der zugleich Alligatoren und Krokodile leben. Das ist möglich, da sich im Ökosystem dieses Gebiets Salz- und Süßwasser vermischen und die Lebensbedingungen daher sowohl für Süßwasserbewohner wie den Alligator als auch für Salzwassertiere wie das Krokodil geeignet sind. Man kann beide Arten dadurch unterscheiden, dass das seltenere Krokodil ein spitzeres Maul und große Fangzähne hat. Tatsächlich bekommt man in den Everglades und anderswo fast nur Alligatoren zu Gesicht. Sie können ein Gewicht von 450 kg und eine Länge von über 4 m erreichen. Vor nicht allzu langer Zeit wurden sie noch gejagt, da ihr Fleisch als schmackhaft galt und ihre Lederhaut gern zu Schuhen und Gürteln verarbeitet wurde.

Unter Wasser

Die Unterwasserwelt Floridas ist noch vielfältiger und abwechslungsreicher als Flora und Fauna an Land. Geangelt werden u.a. gerne Tarpon, Marlin und Schwertfisch. Auch Krabben, Krebse, Langusten und Austern gibt es an den Küsten und davor Haie in mehreren Arten, darunter Hammer-, Wal- und die prinzipiell gefährlichen Tigerhaie. Angriffe auf badende Urlauber sind indessen sehr selten.

Delfine

In den 1960er-Jahren machte die Fernsehserie Flipper den Delfin zum prominentesten Meerestier Floridas. Die hochintelligenten Delfine leben an den Küsten zwar durchaus auch in freier Wildbahn (Bootstouren im Panhandle, speziell Seite 344), wer sie aber aus der Nähe betrachten möchte, ist im allgemeinen auf Meereszoos, -parks und- aquarien angewiesen. Es gibt in einigen Parks auch die Möglichkeit, zu den Tieren Wasser zu steigen und mit ihnen zu schwimmen. Solche Dolphin Encounter Programs werden z.B. in der Discovery Cove (Sea World Orlando , Seite 254) und im Dolphin Research Center auf der Insel Grassy Key angeboten (Seite 158), wo einst Flipper ausgebildet wurde.

Schwimmen mit Delfinen bei SeaWorld (Discovery Cove)

Manatees

Neben Delfinen sind vor allem die bedrohten Seekühe (Manatees) zu einer Art Maskottchen des Staates Florida geworden. Diese massigen und etwas plump aussehenden Meeressäuger leben in den warmen Küstengewässern, aber auch in Flüssen und in Süßwasserseen im Landesinneren. Manatees haben einen grauen, fischförmigen, aber felligen Körper, zwei Vorderflossen und einen flachen Schwanz. Ausgewachsen sind sie meist um 3 m lang und 450 kg schwer, können aber auch noch größer sein. Da sie schlecht hören und etwas träge sind, werden sie häufig von Booten angefahren und verletzt, an die hundert pro Jahr auch auch getötet. Dennoch haben sich der Bestand in den letzten Jahren stabilisiert. In und um Florida leben nach Schätzungen wieder über 6.000 Manatees.

Korallen

Zu den bekannten Meeresbewohnern Floridas gehören schließlich auch die Korallen. Wie Polypen setzen sie sich auf dem Meeresboden fest. Wenn sie sterben, verkrusten ihre Kalkskelette, auf denen sich wiederum neue Korallen ansiedeln. So wachsen sie zu gebirgsartigen Riffen heran, die von einer bunten Welt von Pflanzen und Tieren bewohnt werden. Da Korallenriffe nur in konstant warmen, sauberen Gewässern gedeihen können und ein ausgesprochen empfindliches Ökosystem darstellen, sind sie mittlerweile weltweit eine echte Rarität geworden. In den kontinentalen USA gibt es nur ein einziges Korallenriff: es ist – wie erwähnt – den Florida Keys vorgelagert und kann u.a. im Biscayne National Park (Seite 144) und im John Pennekamp Coral Reef State Park (Seite 150f) bewundert werden.

2.REISEVORBEREITUNG

2.1Flüge nach Florida

Direktflüge ab Europa

Die drei größten Flughäfen Floridas, Miami (MIA) mit jährlich 45 Mio Passagieren, Orlando (MCO/42 Mio) und Fort Lauderdale (FLL/ 29 Mio) werden von Europa aus nonstop, d.h. ohne Zwischenlandung oder Umsteigen, von vielen Airlines angeflogen, u.a.

• American Airlines von London und Paris nach Miami

• British Airways von London nach Miami und Orlando

• Eurowings von Düsseldorf nach Miami

• Icelandair von Reykjavik nach Orlando

• Lufthansa von Frankfurt nach Orlando und Miami

• Norwegian von London nach Fort Lauderdale und Orlando

• Swiss von Zürich nach Miami

Atlanta

Ein guter Ausgangspunkt für Florida-Rundreisen ist auch Atlanta (ATL): Der nach Passagieraufkommen (ca. 104 Mio/Jahr) weltgrößte Flughafen bietet den Vorzug zahlreicher transatlantischer NonStop-Verbindungen. Von dort gibt es mehrere interessante Routen nach Florida, Kapitel 8 ab Seite 400.

BA World Traveller Plus

Wer bequemer als in der Economy Class fliegen möchte, findet bei den meisten Airlines unter unterschiedlichen Bezeichnungen eine »Zwischenklasse« oberhalb Economy und unterhalb Business. Schon seit langem offeriert British Airways die World Traveller Plus Class in einer separaten Kabine mit höherem Sitzkomfort (15 cm mehr Beinfreiheit, breitere Polster), besserer Bordverpflegung und Priority Boarding mehr Freigepäck. Das kostet von €200 bis €700 zusätzlich pro Strecke je nach Abflugtag und -zeit.

 Bei American Airlines nennt man das Main Cabin Extra und bietet noch ein bisschen mehr Beinfreiheit.

Economy Premium

Lufthansa hat eine Premium Economy Class mit Vorzügen ähnlich BA Traveller Plus einschließlich Priority Boarding, aber – so weit ersichtlich – mit deutlich höheren Tarifen als Economy.

Umsteigen in Europa

Die Zubringerflüge nach Frankfurt sind üblicherweise in den Ticketkosten der Lufthansa enthalten, ebenso die Verbindungen von den in Deutschland durch die jeweilige Airline angeflogenen Flughäfen zu den Drehkreuzen der Nachbarstaaten.

Umsteigen in den USA

US-Fluggesellschaften fliegen zurzeit mit Ausnahme von American Airlines nicht nonstop von Europa nach Florida. Deren Passagiere müssen in Washington DC, Charlotte, Atlanta (Delta ab Frankfurt, München) oder anderen großen Drehkreuzen an der Ostküste umsteigen. Das kostet zwar mehr Zeit, aber die Tarife für diese Flüge sind teilweise niedriger als für Direktflüge und man kann bei ihnen die Flüge großräumig »gabeln«, also etwa einen Hinflug nach Miami mit einem Rückflug von Atlanta oder New Orleans kombinieren.

Gepäckfreigrenzen und -kontrolle bei USA-Flügen

Mittlerweile sind die unterschiedlichen Hand-, Frei- und Übergepäckregelungen der Airlines derart komplex, dass man schon einen zweisprachigen Kurs in internationalen Baggage Regulations benötigt, um sie zu verstehen. Hier daher nur das Wichtigste, im Detail helfen die jeweiligen Internetportale.

Für alle Transatlantikflüge in der Economy Class gilt: Nur ein Gepäckstück bis 23 kg und 158 cm (Länge+Breite+Tiefe) wird frei befördert. Übergepäck (mehr als 23 kg/158 cm) bzw. zusätzliche Gepäckstücke sind teuer. Pro Flugstrecke fallen z.B. bei Lufthansa für den zweiten Koffer (bis 23 kg/158 cm) €90 an. Die meisten Airlines differenzieren auch zwischen vorab und erst beim Check-in gezahltem Zusatzgepäck. Höhere Freigrenzen gelten bei den Buchungsklassen Premium Economy (LH) und World Traveller Plus (BA). Alle (aktuellen) Details findet man auf den Webseiten der einzelnen Airlines, eine gute Gesamtübersicht z.B. unter: www.canusa.de/freigepaeckgrenze.html.

Das Handgepäck darf ebenfalls eine bestimmte Größe nicht überschreiten, z.B. 55x40x23 cm bei Lufthansa. Gewichtslimits variieren ebenfalls nach Airline: 8 kg bei Lufthansa, bis 23 kg bei British Airways – in der Regel bei allen plus Laptop oder Handtasche. Im Handgepäck darf sich kein Behälter mit Flüssigkeiten, wachs- und gelartigen Stoffen über 90 ml befinden. Diese müssen in einem transparenten, verschließbaren Plastikbeutel transportiert werden, der max. 1 Liter Fassungsvermögen aufweist.

Gepäckstücke werden im Transatlantikverkehr in großen Stichproben geöffnet und durchsucht. Verschlossene Koffer »knackt« man einfach. Also entweder alles von vornherein unverschlossen lassen oder – besser – Travel Safe Locks verwenden, Zahlenschlösser in unterschiedlichsten Ausführungen und gesicherte Gepäckgurte, die von der amerikanischen Checkinstanz TSA mit einem Spezialwerkzeug geöffnet werden können. Erhältlich sind sie in Ausrüstungs-, Sport- und Gepäckshops ab ca. €10/Stück (USA ab ca. $7). Es gibt mittlerweile auch Koffer und Reisetaschen mit eingebauten TSA Locks.

Eurowings fliegt von Düsseldorf direkt nach Miami – und auch nach Fort Myers

Buchung

In der Hauptsaison in den Sommermonaten, über Weihnachten/Neujahr und Ostern sind die noch halbwegs preiswerten Tickets oft lange im voraus vergeben; sie müssen frühzeitig gebucht werden. Außerhalb der jeweiligen Hochsaison gibt es aber selbst zu Sondertarifen immer noch kurzfristig freie Plätze.

Flugbuchung im Internet?

Zahlreiche Internetseiten bieten heute eine scheinbar komplette Information zu Flügen weltweit und das passende Buchungstool gleich mit, empfehlenswert z.B. www.expedia.de. Portale wie www.check24.de,, www.kayak.de oder www.swoodoo.com vergleichen zudem die Angebote zahlreicher Agenturen und listen sie nach Tarifen geordnet. Man sollte meinen, es sei damit ein Leichtes, für den eigenen Flugwunsch das passende und zugleich preisgünstigste Angebot herauszufiltern. Tatsächlich aber ist ein Großteil der dort u.a. vorgeschlagenen Verbindungen nach Miami, Orlando oder Atlanta ab einem heimatnahen Flughafen oft völlig außerhalb jeder Diskussion mit Flug- plus Wartezeiten auf Airports in Europa und in den USA von weit über 20 bis 30 Stunden und mehrfachem Umsteigen, teilweise Übernachten. Für richtig gute Ergebnisse werden Suche und Buchung in Eigeninitiative im Internet leicht zum zeitaufwendigen Unterfangen. Wobei die Mühe nicht immer mit Erfolg belohnt wird.

Hinzu kommt, dass Flugportale mitunter nicht sämtliche Gebühren gleich zu Beginn der Preisabfrage auflisten. Laut einer EU-Richtlinie wären sie eigentlich dazu verpflichtet, dies ist dennoch nicht immer der Fall. Nur allzu oft werden erst am Ende des Buchungsvorgangs – nachdem man versucht hat, dem Kunden noch allerlei Versicherungen »unterzujubeln« – zusätzliche Service-Gebühren – etwa für Kreditkartenzahlung – fällig.

Wer sich Stress und Ärger ersparen möchte, kann die Flugbuchung bequemer und sicherer durch eine auf die USA spezialisierte Reiseagentur erledigen lassen, ohne dass dies notwendigerweise teurer wird. Oft spart man sich sogar ein paar Euros, vor allem wenn man günstige Angebote für Flug und Mietwagen nutzt, die online nicht oder nur schwer zu finden sind. Wer kein passendes Reisebüro kennt oder um die Ecke hat, nimmt zunächst mal im Internet Kontakt auf, z.B. mit www.flywest.de, www.trans-amerika-reisen.de oder www.canusa.de. Schweizer sind u.a. bei www.globetrotter.ch gut aufgehoben. Die Details klärt man dann am besten im direkten Kontakt telefonisch oder per E-Mail.

Meist ist es auch keine schlechte Idee – so lehrt die Erfahrung – bei den passenden Airlines die gewünschten Flugdaten direkt einzugeben, Liste Seite 29. Da kommen mitunter bessere Verbindungen zum Vorschein als in den Tarif- und Angebotsrechnern im Internet ausgewiesen werden. Und zwar, ohne dass sich dadurch die Ticketkosten nennenswert erhöhen.

Gute aktuelle Informationsquellen für die Flugbuchung mit vielen Hinweisen und Links sind die Portale www.reise-preise.de und www.fliegen-sparen.de.

Airlines

Die Telefonnummern der wichtigsten Airlines im USA-Luftverkehr in Deutschland finden sich in folgender Liste, ebenso deren Internetadressen, über die man ggf. auch Sondertarife findet:

Airline

Telefon

Internetadresse

Air France

069/29993772

www.airfrance.com

American

069/29993234

www.aa.com

Austrian Air

069/50600598

www.austrian.com

British

0421/5575758

www.britishairways.com

Condor

0180/6767767

www.condor.com/de/

Delta

069/29993771

de.delta.com

Edelweiss

0041/848333593

www.flyedelweiss.com

Eurowings

01806/320320

www.eurowings.com

KLM

069/29993770

www.klm.com

Lufthansa

069/86799799

www.lufthansa.com

SWISS

069/86798000

www.swiss.com

SAS

0180/6117002

www.flysas.com

United

069/50985051

www.united.com

Rückfragen bei Flügen/Rückflug

Für Fragen im Zusammenhang mit der eigenen Buchung oder zur Rückversicherung von Abflugzeiten (vor allem beim Rückflug) – auch im Internet oder über Handy-Apps möglich – nutzt man die gebührenfreien Telefonnummern der Fluggesellschaften. Die wichtigsten toll-free numbers sind:

Air France

1-800-237-2747

American

1-800-433-7300

Austrian Air

1-800-843-0002

British

1-800-247-9297

Condor

1-866-960-7915

Delta Air Lines

1-800-221-1212

Eurowings

1-845-709-8332

KLM

1-800-618-0104

Lufthansa

1-800-645-3880

SWISS

1-877-359-7947

United

1-800-864-833

TIPP für »Sparfüchse« – Flug über Island

Icelandair hat ab Frankfurt, München, Berlin, Hamburg und Zürich auffällig günstige USA-Flüge im Angebot (selbst zur Hochsaison unter €600 nach Orlandowww.icelandair.de). Voraussetzung ist allerdings meist eine langfristige Buchung, ca. 9-12 Monate im Voraus!

Das dabei jeweils erforderliche Umsteigen in Reykjavík verläuft in der Regel unproblematisch, da bei Verspätung der Anschlussflieger wartet, und Island ohnehin fast auf der »Idealroute« in die USA liegt.

Ähnlich verlockende Tarife findet man auch bei Islands Low-Cost-Fluglinie WOW Air; https://wow-air.de, die allerdings nur Washington D.C. anfliegen.

Abflugzeit und Flugdauer

Die Flüge in die USA starten üblicherweise am späten Vormittag bis frühen Nachmittag, so dass man nach Ortszeit am Nachmittag oder frühen Abend am Ziel eintrifft (Zeitdifferenz Florida zu MEZ 6 Stunden). Die reine Flugzeit vom europäischen Transatlantik-Airport beträgt 8,5-10 Stunden.

2.2Pass und Einreiseformalitäten

Einreise in die USA ohne Visum

Voraussetzung einer (visumfreien) Einreise mit dem Flugzeug im Rahmen des sog. Visa Waiver Program (VWP) ist

• ein maschinenlesbarer biometrischer Reisepass, der für die Dauer des Aufenthalts gültig ist,

• eine APIS- ( unten) und ESTA-Anmeldung ( Kasten)

• sowie ein Rückflugticket innerhalb der 90-Tage-Frist.

Für Personen, die mit ESTA-Autorisierung einreisen, braucht der Pass – theoretisch – nur für die Dauer des geplanten Aufenthalts gültig zu sein. Vorsichtshalber sollte aber auch ein 2-Wochen-Tourist auf minimal 90 Tage Restlaufzeit des Passes achten, denn offizielle Regelung und Vorstellungen von Grenzbeamten sind u.U. zweierlei, von Erkrankung und verpassten Flügen nicht zu reden.

APIS

Kontroll-Prozedur

Am ersten Ankunftsflughafen in Übersee (auch im Transitverkehr oder bei vorhandenem Anschlussflug!) erfolgt eine weitere Kontrolle. In den meisten Großflughäfen werden die Passagiere zuerst zu einem Automaten geleitet, bei dem selbstständig der Pass sowie alle 10 Finger gescannt und ein Gesichtsfoto gemacht werden muss. Hilfspersonal steht bereit. Mit dem Automaten-Ausdruck geht es dann weiter zum Schalter, wo der Immigration Officer alles nochmal kontrolliert und die Ankömmlinge üblicherweise kurz zu ihren Reiseplänen befragt (Business, Tourism, Visiting Friends o.ä.). Bei normalen Urlaubsabsichten erteilt er die Höchstaufenthaltsdauer von 90 bzw. 180 Tagen (mit Visum).

Wait Time an der Immigration:http://awt.cbp.gov

Der Officer fragt aber mitunter nach Rückflugticket, Barmitteln und Kreditkarte und kann die Einreise sogar verweigern, falls ihn die Auskünfte des Touristen nicht befriedigen. Meist ist die Prozedur unproblematisch, nur die Wartezeit an den Schaltern kann bei gleichzeitiger Ankunft mehrerer Jumbos schon mal 30 Minuten oder deutlich länger dauern.

Einreise auf dem Landweg

Die visafreie Einreise gilt auch auf dem Landweg von Mexiko und Kanada aus, kostet aber beim Grenzüber tritt eine Gebühr in Höhe von $6. Eine ESTA-Anmeldung benötigt man auf dem Landweg nicht. Stand Anfang 2019, Änderung möglich! Daher kann es nicht schaden, ESTA vorbeugend erledigt zu haben.

Visumerfordernis

Bei Reiseplänen, die 90 Tage übersteigen und dann penibel erläutert werden müssen, benötigt man ein Visum. Immer ein Visum beantragen müssen auch bei uns lebende Bürger aller Staaten, die nicht von der Visapflicht ausgenommen wurden, oder wer sich nach dem 1. März 2011 in Syrien, Irak, Iran, Sudan, Libyen, Jemen oder Somalia aufgehalten hat bzw. eine doppelte Staatsangehörigkeit in Verbindung mit einem dieser Länder besitzt.

Funktion des Visums

Beim Visum (engl. Visa) handelt es sich um eine »Unbedenklichkeitsbescheinigung«, die dem Antragsteller nach persönlichem Interview vom zuständigen Konsulat in den Pass geklebt wird.

Antrag auf Erteilung

Das Besuchervisum wird gegen eine variable, vom Dollarkurs abhängige Gebühr (März 2019: $160) von den US-Generalkonsulaten in Berlin, München oder Frankfurt erteilt. Welches Konsulat zuständig ist, ergibt sich aus dem Wohnort des Antragstellers. Generelle Informationen zu Visaantrag und Ausdruck/Ausfüllen des Antragsformular DS-160 gibt es unter https://de.usembassy.gov/de/visa/tourismus-und-reisen/antragsverfahren/.

ESTA - Einreisegenehmigung in die USA

Die Registrierung bei ESTA (Electronic System for Travel Authorization) auf dem Internet-Portal https://esta.cbp.dhs.gov/esta muss spätestens 72 Stunden vor der Abreise erfolgen, damit man noch rechtzeitig seine Genehmigung erhält. Ohne vorherige Anmeldung bei ESTA ist eine Einreise per Flugzeug oder Schiff von Übersee in die USA nicht möglich. Die Genehmigung gilt für zwei Jahre ab Ausstellungsdatum und für mehrere Einreisen. Weitere Details auch unter https://de.usembassy.gov/de/visa/esta.

Hinweis: Auf der Botschaftsseite wird vor unautorisierten Seiten gewarnt, die einen »offiziellen« Eindruck erwecken, aber erst nach Kartenzahlung von z.B. $59 für eine überflüssige Informationsschrift den Antrag weiterleiten. Wer im Internet unter »Einreise USA« sucht, findet tatsächlich eine Reihe von Portalen, die für die ESTA-Beantragung Hilfe anbieten. Keine davon benötigt man.

Der ESTA-Antrag ist in allen wichtigen Sprachen verfügbar (Auswahl per Klick oben auf der Webseite). Bevor man mit dem Ausfüllen der elektronischen Seiten beginnt, sollte man Folgendes zur Hand haben: Reisepass (deutsche Staatsbürger benötigen auch den Personalausweis!), Kreditkarte, Adresse des Arbeitgebers, Anschrift in den USA (erstes Quartier) mit Telefonnummer und Notfall-Kontakt (Verwandte/Freunde, ebenfalls mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse). Wichtig: Deutsche Passnummern enthalten nie den Buchstaben »O«! Die Eingabeprozedur zusammen mit der Zahlung der Gebühr in Höhe von US$14 per PayPal oder Kreditkarte dauert ca. 10 Minuten.

Mit Versand des Formulars erhält jede/r Antragsteller/in einen 16-stelligen Zugangscode (unbedingt abspeichern, da keine Bestätigung per E-Mail verschickt wird!). Mit diesem Code kann man sich meist wenige Minuten später unter derselben Webadresse https://esta.cbp.dhs.gov/esta einloggen um nachzuschauen, ob die Genehmigung erteilt wurde (»Bestehenden Antrag überprüfen« bzw. »Check existing application«). Es empfiehlt sich, diese für die Reise auszudrucken oder als PDF-Datei am Smartphone mitzunehmen.

Die erfolgreiche Registrierung bei der US-Homeland Security kann auch die Fluglinie beim Check-in aufrufen. Für den Fall, dass der ESTA-Antrag nicht bewilligt wurde, muss man sich ein Visum besorgen; oben.

Zoll/Customs

Neben dem Einreiseformular (nur Visainhaber) ist eine Zollerklärung auszufüllen. Man darf alle persönlichen Gegenstände (Kleidung, Foto- und Sportausrüstung etc.) zollfrei einführen. Alkohol ist auf ein Quart (ca. 1 Liter), Zigaretten sind auf 200 Stück begrenzt. Für Mitbringseln gibt es eine Wertgrenze von $100, aber das Auge des Gesetzes schaut vor allem auf die Zollerklärung: Dort darf auf keinen Fall ein »Yes« angekreuzt sein bei: »Ich habe Früchte, Gemüse, Fleischwaren etc. dabei« oder »Ich war kürzlich auf einem Bauernhof«. Der Zoll macht beim grünen Schild (nothing to declare) nur Stichproben und stempelt das Zollpapier.

Ankunft

Einreise/Passkontrolle und Zollfreigabe des Gepäcks erfolgen dort, wo man erstmals amerikanischen Boden betritt. Umsteigen hat immer die Erledigung aller Formalitäten im ersten Flughafen zur Folge. Vorteilhaft dabei ist, dass die Ankunft am Ziel danach stressfrei und rascher läuft, nachteilig, dass man sein Gepäck entgegennehmen und nach der Zollkontrolle wieder aufgeben muss.

Krankenversicherung

Eine USA-Reise ohne auch in Nordamerika geltenden Krankenversicherungsschutz anzutreten, wäre leichtsinnig. Denn ärztliche Behandlung und Krankenhausaufenthalte sind in den USA extrem teuer. Nur einige private Krankenversicherer bieten ihren Versicherten weltweiten Vollschutz. Wer nicht mit der Erstattung von in Übersee angefallenen Behandlungskosten rechnen kann – das sind u.a. alle gesetzlich Versicherten –, dem ist dringend zum Abschluss einer eigenen Auslandskrankenversicherung zu raten. Im Jahresbeitrag der »Edelversionen« von Kreditkarten ist oft auch schon eine umfassende Auslandskrankenversicherung enthalten, manchmal sogar für die ganze Familie.

Ein wichtiger Punkt bei Auslands-Krankenversicherungsverträgen ist der maximal versicherte Zeitraum bei ununterbrochener Abwesenheit; überwiegend beschränkt sich der Schutz auf 6-8 Wochen. Bei längeren Reisen muss ein gesonderter Vertrag über die gesamte Reisezeit abgeschlossen werden.

Das Spektrum der Angebote beginnt bei nur €12,50 für Reisen bis zu 8 Wochen (Alte Leipziger-Hallesche; www.al-h.de; ab 60 Jahre teurer). Günstige Tarifebietet u.a. auch die HUK-Coburg (www.huk24.de).

Im Krankheitsfall wird in den USA häufig vor der Behandlung ein Nachweis der Zahlungsfähigkeit verlangt. Eine Kreditkarte ist dabei fast unabdingbar. Ohne ausreichende Barmittel und/oder Kreditkarte muss man sich bei teuren Behandlungen ggf. per Fax oder Telefon an seine Auslandskrankenversicherung wenden und um Vorschuss bzw. Kostenübernahme bitten. Die Kopie des Vertrags und die Rufnummer der Versicherung sollte man daher vorsorglich mitführen.

Wer Arzt- und Rezeptkosten vorstreckt, muss für die spätere Erstattung in der Heimat detaillierte Aufstellungen anfertigen mit Datum, Namen der behandelnden Ärzte, Behandlungsbericht etc.

2.3Transport in Florida

Situation

Die meisten Urlauber mieten sich für ihre Floridareise zu Recht ein Fahrzeug, sei es ein Pkw/Minivan, Camper oder auch Motorrad. Es gibt zwar durchaus Bus- und Zugverbindungen und manche Städte – wie Miami, Atlanta oder New Orleans – haben ein gut funktionierendes öffentliches Verkehrssystem, aber in vielen Orten sieht es damit schlecht aus. Gerade die schönsten Parks und Strände sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln überhaupt nicht zu erreichen. Der einzige Ort, in dem man sich länger ohne eigenes Transportmittel aufhalten kann, ist Miami Beach, da dort Hotels, Geschäfte, Restaurants, Strände und Sehenswürdigkeiten eng beieinander liegen und es Busverbindungen nach Miami gibt.

2.3.1Öffentliche Verkehrsmittel

Eisenbahn

Wenn man bedenkt, welch wichtige Rolle die Eisenbahn bei der Erschließung Floridas einst spielte, ist es erstaunlich, wie wenig Zugverbindungen es dort heute noch gibt. Die von Amtrak betriebene Florida-Linie Silver Service verbindet New York via Washington DC und Savannah mit Orlando, Tampa und Miami. Dabei besteht – wie im Flugzeug – Reservierungspflicht; www.amtrak.com.

Die Route der regionalen Bahnlinie Tri Rail verbindet den Miami Airport über Fort Lauderdale (dort Airport Shuttle Bus) mit Palm Beach (dort Airport Shuttle Bus); www.tri-rail.com.

Greyhound

Das Busnetz ist in Florida für amerikanische Verhältnisse relativ dicht. Vor allem Greyhound-Busse verbinden alle größeren und viele kleinere Orte. Die Busse sind komfortabel, haben Klimaanlage, Toilette und Wifi. Auf längeren Strecken werden Pausen bei Cafés oder Fast Food Places eingelegt; Beispiel: das Ticket Miami-Jacksonville kostet $43, man ist dann gut 10 Stunden unterwegs; www.greyhound.com.

FLIXBUS

Neuerdings mischt auch das deutsche Unternehmen FLIXBUS auf dem amerikanischen Markt mit. Begonnen wurde die Expansion in Kalifornien, sodass es bisher keine Routen in Florida gibt – New Orleans ist aber schon ans Streckennetz angeschlossen. Es ist davon auszugehen, dass auch Florida demnächst angefahren wird, was dann sicher auch die Preise auf einem dann umkämpften Markt weiter drücken wird.

2.3.2Mietwagen – Pkw, SUV und Minivans

Vermieter, Kosten, Konditionen

Beurteilung

Ein Mietwagen ist in den USA für individuell reisende Touristen im allgemeinen die beste Transportalternative, ab zwei Personen immer auch die finanziell günstigste. Für Florida gilt außerdem, dass die Automiete deutlich billiger ist als im gesamten Rest der USA. Die Kosten für Mietwagen der Economy Class sind dort selbst für Einzelreisende nicht zu schlagen.

Mindestalter

Voraussetzung jeder Automiete ist in ganz Nordamerika fast ausnahmslos, dass der/die Fahrer das 21. Lebensjahr vollendet hat/haben (nationaler Führerschein genügt). Für jeden Fahrer unter 25 Jahren wird immer ein Zuschlag von bis zu $60/Tag plus Steuern) berechnet. Die Gebühr hängt vom Vermieter und Anmietort ab.

Sondertarif »Under 25«

Bei der Firma Alamo gibt es ein Sonderpaket, »Under 25« oder »Underage« genannt, für 21- bis 24-jährige Mieter. Unter 25-jährige Mieter zahlen dabei – bei Entfall des Tageszuschlags – so etwa ab €140 pro Woche mehr als Mieter ab 25 Jahren (inkl. aller Fahrer unter 25 Jahre; bei nur einem Fahrer unter 25 Jahren wird’s etwas preiswerter). Wichtig: Dieser Tarif ist nur erhältlich bei Vorausbuchung, nicht vor Ort am Schalter.

Rental Car Vermittler und Buchung

Bei Reiseveranstaltern, Automobilclubs, Internetagenturen und Mietwagenvermittlern sind alle gängigen Fahrzeuge zu buchen. Letztere sind z.B. Holiday Autos, Sunny Cars oder CardelMar, die sowohl mit Reisebüros zusammenarbeiten als auch das Internet als Vertriebskanal nutzen: www.holidayautos.de, www.sunnycars.de bzw. www.cardelmar.de. Nur übers Internet vermitteln die Firmen Mietwagenmarkt (www.mietwagenmarkt.de) und billigermietwagen (www.billigermietwagen.de) weltweit Mietfahrzeuge. In Deutschland unterhalten folgende US-Vermieter eigene Büros:

Firma

Toll-freein den USA

Internet-Adresse

Alamo

1-844-354-6962

www.alamo.de

National

1-844-382-6875

www.nationalcar.de

Avis