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Der grenzübergreifende Reiseführer für Reisen zwischen Atlantik und Großen Seen in beiden Ländern Nordamerikas. Dieses komplette Reisehandbuch beschreibt den Nordosten der USA und den Osten von Kanada als geographisch-historische Einheit und wendet sich an alle, die diese Region auf eigene Faust entdecken wollen. Es enthält: alle Informationen für Planung, Organisation und Durchführung der Reise; ausführliche Kapitel zur Miete von Pkw und Campermobilen, zu Bus- und Railpässen; Hunderte von konkreten Empfehlungen für Motels und Hotels, Country Inns, Bed Breakfast, Hostels und Camping; zahlreiche Hinweise auf Wandermöglichkeiten entlang der Routen; Zeit und Kosten sparende Tipps für den touristischen Alltag unterwegs. In Kanada Osten / USA Nordosten geht es auf den Spuren von Indianern, Entdeckern und Missionaren, Pelzhändlern und Freiheitskämpfern durch den bunten Indian Summer Neu-Englands zu den rauhen Küsten von Maine, New Brunswick und Nova Scotia; im Ölzeug hinter die Niagarafälle und per Kanu durch den Algonquin und andere Parks; von Newports Palästen zu indianischen Longhouses und Blockhütten; vom Hummer aus dem Sudbottich zur Nouvelle Cuisine in Montréal, zur Begegnung mit Walen, Elchen, Seevögeln, Loyalisten und Acadiern; von den Inseln in der Georgian Bay und im St. Lorenz Strom zu Stränden am Atlantik, auf Prince Edward Island und am Lake Michigan; vom mittelalterlichen Québec City zur zu postmodernen Skylines von Boston, Toronto und Chicago. Durch New York City führt ein 60-seitiger Extra-Beileger, mit vielen Fotos und tollen Tipps.
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Seitenzahl: 1507
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Separate Planungskarte für Kanadas Ostprovinzen, Neu-England Staaten, Michigan und New York State
78 Stadt-, Regional-, Routen- und Nationalparkkarten
Über 600 textbezogene Farbfotos
Hunderte von Unterkunfts-, Camping- und Restaurantempfehlungen
Zahlreiche Hinweise auf Wandermöglichkeiten entlang der Routen
Über 1.500 Internetadressen für noch mehr Information
plus Taschenführer New York CityExtra mit 60 Seiten, 8 Karten und 27 Fotos
Mit diesem Buch Kanadas Osten und den Nordosten der USA entdecken:
Dieser Reiseführer macht nicht an der Grenze Kanada-USA halt, sondern behandelt über ein dichtes Routennetz den Nordosten der USA und den Osten Kanadas als geographisch-historische Einheit. Auf den Spuren von Indianern, Entdeckern und Missionaren, Pelzhändlern und Freiheitskämpfern geht es
durch den bunten Indian Summer Neu-Englands zu den rauhen Küsten von Maine, New Brunswick und Nova Scotia,
im Ölzeug hinter die Niagarafälle und per Kanu durch den Algonquin und andere Parks,
von Newports Palästen zu indianischen Longhouses und Blockhütten,
vom Hummer aus dem Sudbottich zur Nouvelle Cuisine in Montréal, zur Begegnung mit Walen, Elchen, Loyalisten und Acadiern,
von den Inseln in der Georgian Bay und im St. Lorenz Strom zu Stränden am Atlantik, auf Prince Edward Island und am Lake Michigan,
vom mittelalterlichen Québec City zu postmodernen Skylines von Boston, Toronto und Chicago
Darüber hinaus enthält das Buch …
alle aktuellen Informationen für Planung, Organisation und Durchführung der Reise
ausführliche Kapitel zur Miete von Pkw und Campmobilen, zu Reisen per Bus oder Bahn, zu M/Hotels, Country Inns, B&B-Places, Hostels und Camping
zahlreiche Zeit und Kosten sparende Tipps für den »touristischen Alltag« unterwegs.
Warum die Laubfärbung im Indian Summer so leuchtend ist:
Fall Foliage im Nordosten AmerikasSeite 375f
Wo die Wolkenkratzer »erfunden« wurden:
Architekturspaziergang in ChicagoSeite 850ff
Klein Las Vegas in Neu-England:
Die Kasinopaläste Foxwoods und Mohegan Sun der Pequot Indianer in ConnecticutSeite 220ff
Sommerlicher Theater-, Opern- und Konzertgenuss weitab von Metropolen und auf hohem Niveau:
Lenox und Stockbridge/Mass., Saratoga Springs/NY State, Cooperstown/NY State und Niagara-on-the-Lake/OntarioSeiten 408f,430,438und473
Wie man – im Fass oder ohne – die Niagara Falls hinabstürzt und überlebt:
Essay »Über die Fälle, tot oder lebendig«Seite 462f
Belugas und andere Wale zum Anfassen nahe:
Whale Watching auf dem St. Lorenz-Strom bei Tadoussac/QuébecSeite 678
Wo das erste Atom-U-Boot der Welt, die Nautilus, heute gratis zu besichtigen ist:
Groton/ConnecticutSeite 217
100 m hohe Dünen, unendliche Strände und 24°C warmes Wasser:
Die Südostküste des Lake MichiganSeite 827f
Wo Telefon und Telegrafie zuerst funktionierten:
Baddeck und Glace Bay/Nova ScotiaSeiten 742und748
16 m Tidenhub an den Küsten der Bay of Fundy
in New Brunswick und Nova ScotiaSeite 772
Seite
US-Städte und Umgebung
1Boston zentral + Vororte
277+289
2Buffalo/NY-State
443
2aBurlington/Vermont
389
3Cambridge/Massachusetts
291
4Chicago
849
5Detroit/Michigan
865
6Newport/Rhode Island
227
7Niagara Falls
465
7aPortland/Maine
325
8Providence/Rhode Island
231
9Salem/Massachusetts
304
9bCharlottetown/PEI
757
9aFredericton/NB
788
10Halifax/NS
722
11Kingston/ON
583
11aMoncton/NB
771
12Montreal Downtown
633
13Montreal Übersicht
626
14Niagara Falls
465
15Ottawa
599
16Québec City
655
17Saint John (2 Karten)
778+779
18Toronto Downtown
501
19Toronto Übersicht
515
20Acadia National Park
347
21Adirondack Park
435
22Blue Hill/Deer Island
318
23Boston und Umgebung
295
24Cape Cod
239
24aConnecticut
219
25Erie Lake
870
26Fire Island/NY
209
27Hudson Valley
422
28Long Island/Connecticut
212
29Maine, Küste
315
30Martha’s Vineyard
250
30aMassachusetts Nordosten
306
31Michigan
819
33Nantucket
252
34Neuengland-Staaten
199
35New Hampshire, Zentrales
361
36New York State
419
37Rhode Island
223
38Vermont
384
Karten für 7 Routenvorschläge durch beide Länder
872-878
Provinzen, Regionen und Parks in Kanada
39Cape Breton Island
742
40Fundy National Park
775
41Gaspé-Halbinsel
694
42Forillon National Park
702
43New Brunswick
768
44New Brunswick Südwesten
782
45Nova Scotia
634
46Ontario, Osten
559
47Ontario Übersicht
451
48Ontario Zentral
527
49Prince Edward Island
760
50Québec Südwesten
644
51Québec zentraler Südosten
671
52Montréal-Québec City
650
53Kouchibouguac National Park
802
54PEI National Park
762
55New Brunswick Ostküste
797
– Canadas Osten/US-Nordosten
15
– Landschaftliche Gliederung
21
– Maritime Provinzen Übersicht
617
– Schienennetz Amtrak+ViaRail
59
– Neuengland, Staatenübersicht
205
– Saint Lawrence Seaway
476
– U-Bahn-Netz Boston
265
– U-Bahn-Netz Montreal
627
– U-Bahn-Netz Toronto
489
– »The Path« Toronto
497
1Long Island–Fire Island
209
2Long Island–Connecticut
214
3Cape Cod–Nantucket
249
und Marthas Vineyard
249
4Provincetown–Boston
245
5Bar Harbor–Yarmouth/NS
732
6Digby–Saint John
733
Saint John–Digby
780
7Lake Champlain
393
8Huron Lake (Bruce Peninsula)
536
9Wolfe Island (Canada–USA über den St. Lawrence River)
584
10nach Prince Edward Island
754
12Deer Island–Campobello Isl.
784
13über den St. Lawrence River (Gaspésie: 4 Verbindungen)
682
14über den Lake Michigan
831+832
Acadia NP
347
Acadia Village
798
Adirondack Park
432
Albany
428
Algonquin Park
563
Augusta
354
Baddeck
742
Bangor
354
Bennington
403
Boston
260
Bruce Peninsula NP
535
Buffalo
442
Burlington
388
Campbellton
794
Campobello Isld.
784
Catskill Park
427
Charlottetown
756
Chicago
836
Cleveland
870
Cobourg
577
Cooperstown
437
Detroit
859
Deerfield
406
Digby
733
Estrie
647
Finger Lakes
439
Forillon NP
703
Fredericton
787
Fundy NP
774
Gaspésie
706
Grand Falls
792
Georgian Bay NP
523
Jacques Cartier
667
Halifax
718
Hamptons
211
Hartford
216
Huntsville
560
Kings Landing
791
Kingston
581
Kitchener
481
Kouchibouguac NP
802
Lake Placid
439
Lenox
408
Lincoln
371
Louisbourg NP
749
Mackinaw City
822
Manchester
399
Mauricie
651
Midland
524
Mississauga
477
Moncton
772
Mont Tremblant
645
Montréal
623
Mystic Seaport
218
New Bedford
235
New Haven
215
Newport
224
New York City Extra
900
Niagara Falls
445+456
Niagara-on-Lake
473
Old Sturbridge
294
Ottawa
597
Parry Sound
553
Percé
699
Peterborough
576
Pictured Rocks NP
812
Plymouth
255
Portland
325
Providence
231
Prince Edw. Isl. NP
762
Provincetown
244
Québec City
652
Rivière-du-Loup
691
Rochester
441
Saguenay Fjord
676
Saint John
777
Saint Simeon
674
Salem/Rockport
301
Sauble Beach
533
Sault-St-Marie
545+807
Saratoga Springs
430
Shediac
769
Sydney
784
Stowe
385
Stratford
484
Sudbury
548
Tadoussac
678
Toronto
485
Trois Pistoles
691
Trois Rivières
650
Upp. Canada Village
594
Wasaga Beach
527
White Mountains
360
Yarmouth
732
KanadaOstenUSANordosten
Planung einer Reise durch KanadasOsten und den Nordosten der USA
Von New York über Long Island durchConnecticut und Rhode Island nachOst-Massachusetts mit Cape Cod und Boston
Reisevorbereitung und -organisation
Durch Maine, New Hampshire, Vermont,West-Massachusetts und New York Statenach Buffalo und Niagara Falls
Von Sault Sainte Marie durch Michigannach Chicago und Detroit
Unterwegs in Kanadas Ostenund im Nordosten der USA
Ontario: Von den Niagarafällen und Torontobis Sault Sainte Marie und über den Algonquin Parkund die 1000 Islands im St. Lorenz Strom nach Ottawa
Routenvorschläge für unterschiedlicheReisedauern und Jahreszeiten
Québec: Von Montréal über Québec City am St. LorenzStrom entlang über das »Walparadies« Tadoussacbis zum L’Archipel de Mingan Nationalpark;Küstenrundfahrt um die Halbinsel Gaspé
Durch die maritimen Provinzen –Nova Scotia mit Cape Breton Island,Prince Edward Island und New Brunswick
www.facebook.com/reiseknowhowgrundmann
USA & Kanada
Auf unserer Facebook-Seite treffen sich Leser derNordamerika-Titel des Reise Know-How-Verlags Grundmann.
Regelmäßig informieren wir Sie auf unserer Homepageüber aktuelle Themen, die für Reisen nachNordamerika von Interesse sind:
Euro-/Dollarkurs und Auswirkungen auf die Reisekosten,Reise-News, Artikel zu Land und Leutenund viele Hintergrundinformationen.
Gleichzeitig laden wir Sie ein, Ihre Begeisterung für denReisekontinent Nordamerika mit Bildern, Erfahrungen undKommentaren mit uns und anderen zu teilen.
Aktuelle Reisetipps und Neuigkeitenzu fast allen Reisezielen der Erde,Ergänzungen nach RedaktionsschlussBüchershop und Sonderangebote:
www.reise-know-how.de
Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
Verlagsgruppe REISE KNOW-HOW
Hans-R. Grundmann
Petrima Thomas | Eyke Berghahn | Mechtild Opel
Reisen zwischenAtlantik und Großen Seen
Coverfoto Eine nasse Angelegenheit – der Cave of the Winds Trip: Auf schmalen Treppen und Stegen geht es mitten hinein in die Gischt am Fuße der Bridalveil Falls / Niagara Falls, siehe Seite 446.
Hans-R. Grundmann
Petrima Thomas I Eyke Berghahn I Mechtild Opel
Kanada Osten/USA Nordosten
Reisen zwischen Atlantik und Großen Seen
11. komplett neu bearbeitete
und erweiterte Auflage 2020
(mit Beileger »New York City«
und Übersichtskarte der Region)
ist erschienen im
Reise Know-How Verlag
© Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
Königstr. 43
26180 Rastede
ISBN: 978-3-89662-752-0eISBN epub: 978-3-89662-738-4eISBN mobi: 978-3-89662-739-1
Gestaltung:
Umschlag: Carsten Blind
Satz: Hans-R. Grundmann
Layout: Hans-R. Grundmann
Fotos: siehe Nachweis Seiten 879f
Karten: map solutions/Karlsruhe
Zeichnungen: Folkmar Immel/Westerstede
Druck:
MediaPrint Paderborn
Dieses Buch ist in jeder Buchhandlung
in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich.
Die Bezugsadressen für den Buchhandel sind
• Prolit Gmbh, 35463 Fernwald
• AVA Buch 2000, CH-8910 Affoltern
• Mohr & Morawa GmbH, A-1230 Wien
• Barsortimenter
Wer im lokalen Buchhandel Reise Know-How-Bücher nicht findet,kann diesen und andere Titel der Reihe auch im Buchshop desVerlages im Internet bestellen: www.reise-know-how.de
Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen und Daten wurden von den Autoren mit Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt und vom Verlag gewissenhaft bearbeitet. Inhaltliche und sachliche Fehler sind dennoch nicht ganz auszuschließen. Alle Angaben erfolgen daher ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne einer Produkthaftung. Verlag und Autor übernehmen keine Verantwortung und Haftung für eventuelle inhaltliche oder sachliche Fehler.
Dieses Buch wendet sich in erster Linie an Leser, die Kanadas Osten und/oder den Nordosten der USA auf eigene Faust entdecken und erleben möchten.
Neben Informationen zu beiden Ländern werden zunächst Überlegungen angestellt, die noch vor der konkreten Planung gemacht werden sollten. Denn damit die Reise wunschgemäß verläuft, müssen eigene Ansprüche und tatsächlich umsetzbare Reiseplanung so weit wie möglich übereinstimmen.
Alle in diesem Zusammenhang bedenkenswerten Aspekte werden im einführenden Kapitel des Allgemeinen Teils behandelt. Auf den ersten 40 Seiten des Buches geht es vor allem um die Frage, was diese hochinteressante, historisch und geographisch zusammenhängende Region Nordamerikas dem Reisenden aus Europa – grenzübergreifend – zu bieten hat.
Sind Jahreszeit, Zeitraum und Art des Reisens (mit Pkw und Hotel/Motel oder Zelt oder per Wohnmobil, eventuell sogar mit Bus oder Eisenbahn) bestimmt, findet der Leser in den Kapiteln 2 und 3 alle wichtigen Informationen zur optimalen Durchführung seines nun konkreten Vorhabens und dazu zahlreiche Tipps und Hinweise zur Vermeidung von Zeitverlust und Ärger und – nicht zuletzt – unnötiger Ausgaben.
Ein Extrakapitel erörtert die Möglichkeit, sich bei längerfristigen Reiseplänen eventuell ein Fahrzeug mit Rückkaufgarantie zuzulegen oder es zu leasen.
Der Reiseteil bietet für beide Länder ein dichtes Netz von Rundfahrten und Strecken, die sich im Baukastensystem ohne weiteres auch anders als hier beschrieben zusammensetzen lassen ( Karte in der vorderen Umschlagklappe und Routenvorschläge ab Seite 872).
Zusätzlich erleichtert wird die Routenplanung dadurch, dass Sehenswürdigkeiten, Streckenabschnitte und Übernachtungsmöglichkeiten (Hotels, Motels, Bed & Breakfast-Häuser, Country Inns und Campingplätze) nicht nur kurz erläutert, sondern – soweit möglich – auch wertend beschrieben sind. Die Details zu Konzeption und Aufbau des Reiseteils samt Bedeutung der Piktogramme stehen auf den Seiten 194 und 195.
Nicht unmittelbar die Reisepraxis betreffende Daten und Wissenswertes zu diesem Teil Nordamerikas, zu seinen beiden Ländern und den Menschen finden sich in den Einleitungen zu Städten, Staaten, Provinzen und Regionen und vor allem in den zahlreichen Essays und Themenkästen in den gelb abgesetzten Kästen. Über 1500 aktuell geprüfte, darunter zahlreiche neue Webadressen liefern – neben Details zu Quartieren, Restaurants und Sehenswürdigkeiten – jede Menge Zusatzinformationen zu den verschiedensten Aspekten einer Reise durch die hier betrachtete Region.
Griffmarken, die Streckenübersichten im Umschlag vorne und das Stichwortverzeichnis unterstützen das rasche Auffinden von Textteilen. Die Karten im Buch und die separate Planungskarte sind aufeinander und den Inhalt abgestimmt. Diese Auflage wurde inhaltlich komplett überarbeitet und erweitert.
Eine gute Reise wünscht Ihnen
Hans-R. Grundmann
TEIL 1PLANUNG, VORBEREITUNG UND ORGANISATIONeiner Reise durch Kanadas Osten und den Nordosten der USA
1Vorinformation und Reiseplanung
1.1Reiseziel Amerikas Nordosten
1.1.1Kanadas Osten und der Nordosten der USA als zusammenhängende Reiseregion
1.1.2Geographie und Natur des Nordostens
ThemaBären auch im Osten Nordamerikas
1.1.3National, State und Provincial Parks
1.1.4Naturerlebnis, Abenteuer und Sport
ThemaÖffentliche Verkehrsmittel in Großstädten
1.1.5Kultur, Kunst und Geschichte
1.1.6AmusemenÏtparks, Shopping und Zuschauerspaß
1.2Die unabhängige Amerikareise
1.2.1Individuell oder pauschal reisen?
1.2.2Die Wahl des »richtigen« Transportmittels
ThemaSelbstversorgung erwägen
1.2.3Amerikareise mit Kindern
1.3Die konkrete Planung der eigenen Reise
1.3.1Klima und Reisezeiten
1.3.2Karten, Literatur und Information
1.3.3Was kostet die Reise?
ÜbersichtKonkrete Beispiele Reisekosten (Hochsaison)
2Reisevorbereitung und -organisation
2.1Formalitäten
2.1.1Einreise in die USA
ThemaESTA – Einreisegenehmigung in die USA
2.1.2Einreise nach Kanada
2.1.3Grenzübertritt/Aufenthaltsverlängerung
2.1.4Zum Grenzübertritt mit Kraftfahrzeug
2.2Versicherungen
2.3Die Finanzen
2.3.1Kreditkarten
ThemaPrepaid Kreditkarten
2.3.2Bargeld/Cash
ThemaProblem mit Bankkarten
2.3.3Reiseschecks/Travelers Cheques
2.3.4Finanzielle Disposition – Notfall
2.4Flüge nach Kanada und in die USA
ThemaGepäckfreigrenzen und -kontrolle bei Flügen über den Atlantik
ThemaFlugbuchung im Internet
2.5Vorbuchung des Transportmittels
2.5.1Die Pkw-Miete
ThemaTipp SUV
2.5.2Die Campmobil-Miete
2.5.3Ein Kostenvergleich: Camper versus Pkw/Zelt und Pkw/Motel
2.5.4Linienbusse in den USA und Kanada
2.5.5Eisenbahnfahren im Nordosten Nordamerikas
2.6Vorbuchung von Hotels
2.7Was muss mit, was nicht?
3Unterwegs in Nordamerika
3.1Glückliche Ankunft
3.2Übernahme des vorgebuchten Mietfahrzeugs
3.3Regelung des Transports vor Ort
3.3.1Pkw- und Camper-Miete
ThemaKauf von Fahrzeugen mit Rückkaufgarantie bzw. Leasing
3.3.2Bus und Bahn
3.3.3Fliegen in Nordamerika
3.4Auf Amerikas und Canadas Straßen
3.4.1Verkehrsregeln
ThemaPolizeikontakt
3.4.2Straßensystem
3.4.3Tanken, Wartung, Pannenhilfe
3.5Hotels, Motels und andere Unterkünfte
3.5.1Hotels und Motels
ThemaDiscount Coupons für Hotels und Motels
3.5.2Unterwegsreservierung von Hotels und Motels
ThemaMotels und Hotels telefonisch reservieren
3.5.3Bed & Breakfast
3.5.4Privatzimmer
3.5.5Quartiere für junge Leute
3.6Camping: The Great Outdoors
3.6.1Amerika hat es besser
3.6.2Alles über Campingplätze
3.7Essen und Trinken
3.7.1Selbstverpflegung
ThemaPreiswert einkaufen mit Kundenkarte
ThemaLeitungswasser & Drinking Water
3.7.2Fast Food
ThemaHot Dogs, Donuts und Bagels
ThemaHamburger
3.7.3Family Restaurants
3.7.4»Richtige« Restaurants
ThemaRauchen
3.7.5Kneipen, Bars und Pubs
3.8Alles Weitere von A–Z
ThemaGesundheit unterwegs
ThemaWäsche unterwegs
TEIL 2NORDOSTEN der USA und KANADAS OSTENReiserouten zwischen Atlantik und Großen Seen
1Konzeption des Reiseteils und Piktos
2Durch Neuengland und New York State
2.1Zu den Routen
2.2Die sechs Staaten Neuenglands
2.2.1Reiseziel Neuengland
2.2.2Klima
2.2.3Geschichte
2.2.3Kennzeichnung der Einzelstaaten
2.3Von New York City über Long Island nach Boston
2.3.1Long Island
ThemaStrandzugang in den Hamptons
2.3.2Südöstliches Connecticut
ThemaKlein-Las Vegas in Connecticut
2.3.3Rhode Island
2.3.4Durch den Süden von Massachusetts
ÜbersichtDie Tragik des Kennedy Clans
ThemaDie Pilgrim Fathers
2.4Boston und Umgebung
2.4.1Geschichte
2.4.2Transport, Verkehr und Information
ThemaCharlie Ticket und Charlie Card
ThemaBostonbesichtigung mit dem Fahrrad – das Bluebikes-System
2.4.3Unterkunft und Camping
2.4.4Das leibliche Wohl
2.4.5Stadtbesichtigung Boston
ThemaKombitickets für Bostonbesucher
ThemaGrüner Rose Kennedy Greenway
2.4.5Cambridge
2.4.6Old Sturbridge Village
2.4.7Lowell
ThemaFrancis Cabot Lowell
2.4.8Lexington und Concord
2.4.9Salem
ThemaHexenverfolgung in Salem
2.4.10Abstecher zum Cape Ann
ExkursVon Massachsetts durch New Hampshire nach Maine
2.5Routen durch Maine
2.5.1Die Küstenroute
2.5.2Die Südküste von Kittery bis Bath
ThemaL.L.Bean: Synonym für Qualität und Kulanz
ExkursStichstraßen zu den Kaps an Maine’s Küste
2.5.3Maines zentrale Küste
ExkursAusflug nach Monhegan Island
2.5.4Mount Desert Island und der Acadia National Park
ThemaEntstehung des Acadia National Park
2.5.5Alternative Strecken durch Maine ab Acadia NP
ThemaBaxter State Park und Allagash Waterway
2.6Durchs zentrale New Hampshire
2.6.1Rund um den Lake Winnipesaukee
ExkursAbstecher zum Canterbury Shaker Village
2.6.2Die White Mountains
ExkursKancamagus Highway #112 und Routenüberlegungen
2.6.3Routen von NH nach Kanada und raschem Weg nach Süden
2.7Durch Vermont
2.7.1Vom Bereich Franconia Notch/NH nach Burlington
ThemaBen & Jerry’s Icecream
ÜbersichtPublic Campgrounds in Vermont
ThemaDie Trapp Familie
2.7.2Burlington
ÜbersichtFähren über den Lake Champlain
ThemaNach und durch Vermont per Eisenbahn
2.7.3Von Burlington nach Bennington
ThemaDie Geburt der Teddybären
ThemaMaple Syrup
ExkursTop Leafpeeper Route im Indian Summer
ExkursAuf dem Mohawk Trail nach North Adams & Greenfield
2.8Scenic Route #7 durch MA und CT nach New York
ThemaDie Shaker
ThemaTanglewood Concerts & Picknick in the Park
ThemaNorman Rockwell
2.9Durch New York State nach Niagara Falls
2.9.1Zu den Routen
2.9.2Von NY-City durchs Hudson Valley nach Albany
2.9.3Albany und Saratoga Springs
2.9.4Durch den Adirondack Park
ExkursAbstecher nach Cooperstown
2.9.5Von Albany nach Niagara Falls
2.9.6Buffalo und Niagara Falls
3Ontario: Zwischen Toronto, Sault Ste. Marie und Ottawa
3.1Reiseziel Ontario
3.1.1Zur Routenführung
3.1.2Touristische Kennzeichnung
3.1.3Klima
3.1.4Geschichte
3.2Niagara Falls Kanada
3.2.1Entstehung der Fälle und Geschichte
3.2.2Parken, Transport und Information
3.2.3Unterkunft und Camping
3.2.4Von den Horseshoe Falls zu den Whirlpool Rapids
ÜbersichtNiagara Falls – Top-Attraktionen
3.2.5Weitere Attraktionen in und um Niagara Falls
3.2.6Von den Fällen über Niagara-on-the-Lake nach Toronto
ExkursUmweg üer St. Jacobs und Stratford
3.3Toronto und Umgebung
3.3.1Kennzeichnung
3.3.2Geschichte
3.3.3Transport ab/zum Pearson International Airport
3.3.4Öffentliche Verkehrsmittel, Parken und Bike Rental
3.3.5Unterkunft und Camping
3.3.6Stadtbesichtigung und Sehenswürdigkeiten
ThemaThe Path – Indoor Walkway durch Downtown Toronto
ThemaOntario Place
ExkursGeorgian Bay und 20.000 Islands
3.3.7Torontos Umgebung
3.4Routen durch Ontario
3.4.1Überlegungen zur Streckenplanung
3.4.2Rund um die Georgian Bay
ExkursAbstecher nach Sauble Beach
KastenTobermory-Manitoulin Island Fähre
ThemaPow-Wow auf Manitoulin Island
ThemaDer Loon
ExkursAlternativrouten des TCH in Ontario
3.4.3Über den Algonquin Park nach Ottawa
ThemaGeschichte des Algonquin Park
ThemaPublic Wolfe Hauling im Algonquin Park
3.4.4Von Toronto über Kingston nach Ottawa
ÜbersichtÖffentliche Strände in der Kawartha Lakes Region
ThemaIndianische Petroglyphen
ThemaThousand Islands
ThemaBoldt Castle – ein Märchenschloss
ExkursRideau Canal National Historic Site
3.5Ottawa/Hull und Gatineau
3.5.1Geschichte
3.5.2Transport, Verkehr und Information
3.5.3Unterkunft und Camping
3.5.4Stadtbesichtigung
3.5.5Weiterfahrt nach Montréal
ExkursGatineau Park
4Québec
4.1Reiseziel Québec, die andere Provinz
4.1.1Zur Routenführung
4.1.2Touristische Kennzeichnung
ThemaDie Natur- und Landschaftsparks in Québec
4.1.3Klima
4.1.4Geschichte
4.2Montréal
4.2.1Kennzeichnung
4.2.2Geschichte
4.2.3Transport, Verkehr und Information
4.2.4Unterkunft und Camping
ThemaDie Underground City – La Ville Souterraine
4.2.5Stadtbesichtigung
4.2.6Montréals Umgebung
ExkursVon Ontario nach Québec City ohne Stopover in Montréal
4.3Von Montréal nach Québec City
4.4.Québec City
4.4.1Kennzeichnung
4.4.2Geschichte
4.4.3Transport, Anfahrt, Parken und Information
4.4.4Unterkunft und Camping
ThemaHotel Chateau Frontenac
4.4.5Stadtbesichtigung
ExkursHuron-Wendake – First Nations bei Québec City
ExkursAbstecher in den Parc National de la Jaques Cartier
4.5Von Québec City nach Tadoussac
4.5.1St. Lorenz-Nordufer bis zum Fjord-du-Saguenay
ExkursÎle d`Orléans
ExkursParc National des Grands-Jardins
ThemaSeigneuries
ExkursParc National des Hautes Gorges de-la-Rivière-Malbaie
ExkursRund um den Saguenay-Fjord
ExkursDer Saguenay Marine Park, lukullisches Mekka der Wale
4.5.2Tadoussac, Kapitale des Whale Watching
ThemaBeluga Wale
ExkursFähren über den St. Lorenz-Strom
4.6Von Tadoussac zum Mingan Nationalpark
ThemaRéserve de Parc National de l'Archipel-de-Mingan
4.7Rund um die Gaspé-Halbinsel
4.7.1Kennzeichnung der Gaspésie und Routenplanung
4.7.2Von Rivière-du-Loup nach Mont-Joli
4.7.3Von Sainte-Flavie/Mont-Joli nach Pointe-à-la-Croix
4.7.4Entlang der Baie des Chaleurs nach Percé
4.7.5Percé, Gaspé und der Parc National du Canada Forillon
4.7.6Die Nordküste der Gaspésie bis Mont-Joli
ThemaAppalachian Trail in Kanada
5DIE MARITIMES – Nova Scotia, PEI und New Brunswick
5.1Zu den Routen
5.2Reiseziel Maritimes
5.2.1Touristische Attraktion
5.2.2Die maritimen Provinzen im Überblick
5.2.3Klima
5.2.4Geschichte
5.3Nova Scotia/Neuschottland
5.3.1Zu den Routen
5.3.2Halifax
ThemaDie Halifax Explosion
5.3.3Von Halifax nach Yarmouth
ThemaPiraterie und Privateers
ThemaDer einstige Stolz Nova Scotias. Die Bluenose
ExkursKejimkujik National Park
FährenYarmouth/NB–Portland/Maine und Digby–Saint John/NB
5.3.4Von Yarmouth zum Grand Pré NHS
5.3.5Von Halifax nach Cape Breton Island
5.3.6Cape Breton Island
5.3.7Von Cape Breton nach Prince Edward Island (PEI)
5.4Prince Edward Island – PEI
5.4.1Charakteristik der Insel
5.4.2Die beiden Routen über die Insel
KastenBrücke und Fährverbindung
5.4.3Nach Charlottetown
5.4.4Durch den Südosten der Insel nach Charlottetown
5.4.5Prince Edward Island NP und die Nordküste
ThemaLobster Supper
5.5Durch New Brunswick
5.5.1Geographisch-touristische Charakteristik
5.5.2Von PEI und Nova Scotia nach Maine/USA
ThemaFundy Tides – Tidenhub in der Bay of Fundy
5.5.3Von Saint John über Fredericton nach Québec
ThemaLord Beaverbrook
5.5.4Appalachian Range Route nach Campbellton
5.5.5Der Acadia Coastal Drive
ExkursDie Miramichi River Route
6Durch Michigan nach Chicago und Detroit
6.1Michigan, ein touristischer Geheimtipp
6.2Von Sault Ste. Marie nach Chicago
6.2.1Die Upper Michigan Peninsula
ExkursDurch Wisconsin nach Chicago
6.2.2St. Ignace, Mackinaw City und Mackinac Island
6.2.3Die Seeuferroute bis Chicago
ThemaSleeping Bear Dune
ExkursMichigan State Parks … am Ostufer des Lake Michigan
6.3Chicago
6.3.1Impressionen
6.3.2Geschichte und Klima
Thema»Grüne« Stadt Chicago
6.3.3Transport, Orientierung und Information
6.3.4Unterkunft und Camping
6.3.5Tickets, Touren und Bikes
6.3.6Stadtbesichtigung
ThemaChicago Jazz & Blues
ThemaOak Park und Frank Lloyd Wright
6.4Detroit
6.4.1Geschichte
6.4.2Orientierung, Transport und Information
6.4.3Unterkunft und Camping
6.4.4Stadtbesichtigung
ExkursVon Chicago/Detroit nach Toronto/Niagara Falls
Touristische Informationsstellen USA und Kanada
7Routenvorschläge
Alphabetisches Register – Index
Kartenverzeichnis und Übersicht Fährverbindungen
1.Ankunft in New York
1.1John F. Kennedy Airport
1.2Newark Liberty Airport
1.3La Guardia Airport
1.4Anreise per Auto
2.Transport in der City: Taxi, U-Bahn und Bus
3.Geographische Übersicht
4.Wie, Wo, Was?
5.Besuchsprogramme
5.1Midtown Manhattan Basisprogramm
5.2Erweiterungsprogramme rund um Midtown
– Abstecher zum UN-Komplex
– Bereich südlich des Times Square bis Union Square
– Die Upper West Side
5.3Downtown Manhattan
5.4Museen, Central Park und Madison Avenue
5.5Neighborhoods zwischen Downtown und Midtown Manhattan
– Greenwich Village mit Washington Square
– SoHo, Little Italy und Tribeca
– Das East Village
– Die Lower East Side
5.6Harlem, die Bronx, Brooklyn und Queens
5.7Sonstige Sehenswürdigkeiten
6.Reisepraktische Hinweise
6.1Unterkunft in New York
– Midtown
– Südlich von Midtown
– Greenwich Village, SoHo etc.
– Upper West Side
– Preiswerte Quartiere für junge Leute
– Reservierungszentralen/Frühstück
– Camping
6.2Restaurants
6.3Wohin am Abend?
6.4Sportereignisse
6.5New Yorker Strandleben
KARTENVERZEICHNIS
New York und Umgebung Übersichtskarte
JFK und Newark Airportkarten
Stadtbezirke (Neighborhoods) in Manhattan
West Midtown Manhattan
East Midtown
Lower Manhattan
Central Park, Museen und Upper Eastside
Downtown Manhattan (NoHo, SoHo, Greenwich & East Village etc.)
INFORMATIVE ESSAYS
Die Indianer des Nordostens
Anmerkungen zur Architektur
Der Trans Canada Highway
Frühstück auf amerikanisch
Zu Speisen und Gerichten im Nordosten
Yankees und spätere Immigranten
Stress in Newport
Wale und Walfang
Hummer
Indian Summer Fall Foliage
Das Vermont Phänomen
Über die Niagara Fälle: tot oder lebendig!
Deutsche, Mennoniten und Amish in Ontario
Loyalisten
Entdecker und Erforscher
Die Underground City – La Ville Souterrain
Schwarze im Osten Kanadas
Die Acadier
Sex and Crime in New France
Architekturspaziergang in Chicago
Connecticut CT
Maine MA
Massachusetts ME
Michigan MI
New Hampshire NH
New York NY
Rhode Island RI
Vermont VT
New Brunswick NB
Nova Scotia NS
Ontario ON
Québec QC
Prince Edward Island PEI
Gebiet
Dieser Reiseführer macht nicht an der Grenze zwischen den USA und Kanada halt. Er beschreibt die sechs Neuengland-Staaten – Connecticut, Rhode Island, Massachusetts, Maine, New Hampshire und Vermont –, große Teile des Staates New York, die atlantischen Provinzen Kanadas – Nova Scotia, New Brunswick, Prince Edward Island (ohne Newfoundland) – und alle touristisch interessanten Gebiete in Québec und Ontario.
Die so umrissene Region zwischen Atlantik und den Großen Seen bildet aus drei Gründen eine Einheit:
Geschichte
•Der Nordosten ist die Wiege beider Nationen Nordamerikas. Dort siedelten die europäischen Einwanderer zuerst, und lange Zeit fand ausschließlich dort die zunächst eng verflochtene amerikanische wie kanadische Geschichtsschreibung statt.
•Erst mit der amerikanischen Unabhängigkeit 1776 und endgültig 1867 mit der Gründung des Dominion of Canada – als Zusammenschluss der verbliebenen britischen Kolonien in Nordamerika – wurden klare Grenzen gezogen. So unterschiedlich sich die USA und Kanada seither in mancher Beziehung auch entwickelten, ihre Gemeinsamkeiten sind unübersehbar.
Landschaft
•Die landschaftlichen und geologischen Ähnlichkeiten beider Länder sind groß, Topographie und Vegetationszonen entsprechen sich: Die zerklüftete Küste von Nova Scotia unterscheidet sich kaum von Maines Gestaden. Vom St. Lorenz-Strom besitzen beide Staaten ihren Teil, ebenso wie von den Großen Seen. Auch die Niagarafälle sind teils kanadisch, teils amerikanisch.
Tourismus
•Auf vielen populären Reiserouten durch den Osten Kanadas bzw. den Nordosten der USA ist man vom jeweils anderen Land oft nur wenige Meilen entfernt, so dass ein Sprung über die Grenze naheliegt. Rundfahrten mit gleichem Ausgangs- und Endpunkt, die einfacher und kostengünstiger zu bewerkstelligen sind als Einwegrouten, lassen sich durch die Einbeziehung von Zielen in beiden Ländern besonders reizvoll gestalten. Die Formalitäten beim Grenzübertritt sind – mit ESTA- und eTA-Anmeldung (Seiten 72ff) – im Allgemeinen problemlos.
Michigan
Da der US-Staat Michigan zwischen dem gleichnamigen und den damit sowie untereinander verbundenen Seen Superior, Huron und Erie im Norden und Osten an Ontario grenzt, sind schöne Rundreiserouten auch unter Einbeziehung dieses Staates – eventuell einschließlich Chicago – möglich.
Größenverhältnisse
In Nordamerika leben weit weniger Menschen als im Europa der heutigen EU (ca. 366 Mio. versus 513,5 Mio. inkl. UK, Stand 2019) – aber auf fünf mal so großer Fläche (fast 20 Mio. km2 versus 4,5 Mio km2). Dabei sind allein die – allerdings nur im Süden erschlossenen – Provinzen Québec und Ontario mit 2,6 Mio. km2 fast so groß wie die EU vor der Osterweiterung (3,15 Mio km2).
Dieses Buch bezieht sich – inkl. Wasserflächen – auf ein Gebiet von fast 1,3 Mio. km2; das entspricht zwei 1000 km x 650 km großen Rechtecken (jedes etwas größer als Frankreich), die sich von der Achse New York–Mont Tremblant/Québec (ca. 650 km Luftlinie) einerseits nach Westen (bis Chicago), andererseits nach Nordosten (Sidney/Nova Scotia) erstrecken. Dieses Gebiet nennen wir hier »zwischen Atlantik und Großen Seen«. Eine solche Fläche würde sich – ausgehend von der ebenfalls ca. 650 km langen Achse Bremen-Salzburg (Luftlinie) – von den Pyrenäen bis über die Ostgrenze Polens hinaus nach Weißrussland erstrecken.
Bevölkerung
KANADA
Allein in Ontario und Québec wohnen ca. 22,9 Mio. der 37 Mio. Kanadier; 39,2% von ihnen leben in Ontario und davon 90% in Südontario zwischen den Seen Huron, Ontario und Erie. Von der Bevölkerung Québecs wohnen etwa 80% entlang des St. Lorenz-Stroms und in südlichen Gebieten in der Nähe der US-Grenze. Die maritimen Provinzen (ohne Neufundland mit insgesamt nur rund 1,9 Mio. Einwohnern besitzen nur eine Handvoll Städte nennenswerter Größe.
Provinz
Hauptstadt
Einwohner
Bevölkerung
Fläche (km2)
Kanada gesamt
Ottawa
951.000*
37 Mio.
9.985.000
New Brunswick
Fredericton
59.000
772.000
72.900
(Newfoundland****
St. John’s
114.000
491.000
109.000)
Nova Scotia
Halifax***
319.000
965.000
52.900
Ontario
Toronto
2,96 Mio.**
14,5 Mio.
1.076.000
Prince Edward Isl.
Charlottetown
39.000
155.000
5.660
Québec
Québec City
545.000
8,4 Mio.
1.542.000
*Großraum mit Gatineau 1,39 Mio.,
**Großraum Toronto 6,35 Mio.,
*** Großraum 411.000
****ohne Labrador (Angaben hier nur ergänzend)
USA
Von mittlerweile 329 Mio. US-Amerikanern leben etwa 15 Mio. in den Neuengland-Staaten. Dort wie auch in den Staaten New York und Michigan konzentriert sich die Besiedelung stark auf die Küsten und entlang einiger Flusstäler. Das Hinterland in New York State (z.B. Adirondack Mountains), Vermont, New Hampshire und Maine ist nur dünn bevölkert, und im Norden von Maine herrscht menschenleere Wildnis.
Staat
Hauptstadt
Einwohner
Bevölkerung
Fläche (km2)
USA
Washington
712.000
329 Mio.
9.834 Mio.**
Connecticut
Hartford
125.000
3,6 Mio.
14.400
Maine
Augusta
18.500
1,3 Mio.
91.600
Massachussetts
Boston
695.000*)
6,9 Mio.
27.300
Michigan
Lansing
118.000
9,9 Mio.
250.000
New Hampshire
Concord
43.000
1,3 Mio.
24.000
New York
Albany
97.000
19,5 Mio.
141.300
Rhode Island
Providence
180.000
1,06 Mio.
3.140
Vermont
Montpelier
7.500
0,63 Mio.
24.900
*) Großraum Boston 4,6 Mio,
**Fläche USA inkl. Alaska und Hawaii
Das vorherrschende Klischeebild vom Indianer ist nach wie vor das des nomadisierenden, büffeljagenden und kriegsbemalten Halbnackten – des Prärie-Indianers also aus den Zeiten der Kämpfe mit der US-Armee Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts. Weder in Filmen noch in der in Europa verbreiteten Literatur spielen die sesshaften Stämme des Ostens mit ihrer entwickelten Dorfstruktur und weitreichenden Handelsverbindungen eine Rolle.
Mit Ausnahme der Irokesen, die beim Kampf der europäischen Großmächte England und Frankreich um die Neue Welt eine gewisse Rolle spielten (James F. Coopers Jugendbuch »Der letzte Mohikaner«), blieben die Indianer des Nordostens hierzulande daher eher unbekannt. Hauptursache dafür dürfte ihre weitgehende Ausrottung durch ihnen bis dato unbekannte Krankheiten und brutale Kriege während der ersten Jahrzehnte der europäischen Einwanderung sein. Heute leben nur etwa 1,5% der US-Indianer in Neuengland gegenüber 66% in den großen Reservaten des Westens.
Die Indianer des Nordostens gehören zu den Woodland Indians. Die Woodland Hunters – Oijbwa, Algonquin und Mi’kmaq – bevölkerten einst die Waldgebiete nördlich der Großen Seen bis zum Atlantik. Sie lebten im Sommer in festen Dörfern und trieben etwas Ackerbau und gingen im Winter in kleinen Gruppen auf Jagd. Zwar gab es auch in vorkolumbischer Zeit bereits kriegerische Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Stämmen, aber erst der »Weiße Mann« erschütterte ernsthaft das friedliche Miteinander.
Die Puritaner gerieten schon bald in Konflikte mit den Indianern. Schnell hatten die Engländer vergessen, dass sie ohne indianische Hilfe wohl kaum die ersten Winter überstanden hätten. Missionarischer Eifer, kulturelles Unverständnis und die schnell wachsende Zahl der Siedler führten zu bewaffneter Konfrontation und gegenseitigen Massakern. Der King Philip’s War von 1675/76 entstand aus dem letzten verzweifelten Versuch der Indianer, die Siedler zu vertreiben. Dabei vernichteten die neuenglischen Truppen die Wampanoags, Nipmucks und Narragansetts fast vollständig. Ihren Sieg über die »Ungläubigen« empfanden die Puritaner als gerechtes Zeichen Gottes.
Im heutigen Kanada unterhielten die Franzosen überwiegend freundliche Handelsbeziehungen zu den Mi’kmaq und anderen Stämmen. Ihre Kenntnis der Wasserwege machte sie zu wichtigen Partnern im Pelzhandel. Daher und nicht zuletzt wegen der relativ wenigen französischen Siedler kam es in den von Frankreich beanspruchten Gebieten kaum zu originären Konflikten zwischen Weißen und Indianern. Weil aber die Franzosen bei Stammesfehden zwischen Huronen und Algonquin einerseits und Irokesen andererseits gegen letztere Partei ergriffen, wurden auch sie in Kämpfe verwickelt.
Huronen wie Irokesen gelten als Woodland Farmers und waren im heute südöstlichen Ontario und New York State ansässig. Sie lebten in palisadenbefestigten Dörfern und betrieben – die Bezeichnung sagt es – vorwiegend Landwirtschaft. Die Irokesenstämme südlich des Lake Ontario verbanden sich vermutlich schon im 12. Jahrhundert zu den Five Nations (Seneca, Cajuga, Onondaga, Oneida, Mohawk) und wurden weder von den Engländern noch von den Franzosen jemals unterworfen. Sie kämpften im French and Indian War mit den Engländern und beendeten den Krieg 1763 auf der Seite der Sieger.
Im amerikanischen Revolutionskrieg standen die Irokesen wieder auf Seiten der diesmal unterliegenden Briten und verloren damit ihr Land auf dem Territorium der USA. Mit ihrem Führer, dem Mohawk Chief Joseph Brant, zogen sie in das jetzige Ontario. Bis heute ist die Grand River Reserve bei Brantfort (westlich von Hamilton) das größte Siedlungsgebiet der Irokesen.
Irokesenschlacht 1609 am Lake Champlain
Die sich mit fortschreitender Besiedelung Nordamerikas immer weiter nach Westen verlagernden Kämpfe und Vertreibungen der jeweils besiegten Stämme sind bekannt. Die Überlebenden wurden in Reservate verbracht, die auf meist wertlosem Grund und Boden abgesteckt worden waren. Wo sich das Land der Indianer nachträglich doch als landwirtschaftlich oder anderweitig verwertbar erwies, kam es im Laufe der Jahre unter dem Deckmantel diskriminierender Regelungen wie dem Dawes Act von 1887 zu »legalen« Reduzierungen der Reservate. Als 1934 der Dawes Act zurückgezogen wurde, verfügte die indianische Bevölkerung nur noch über ein Drittel der ihr einst 1887 überschriebenen Flächen. Auch nicht viel besser erging es den Indianerstämmen in Kanada.
Im Osten sieht man – anders als im Westen Amerikas – nur wenig von den Indianern und ihrer Kultur. Wegen der frühen Vertreibung bzw. Dezimierung gibt es nur kleine Reservate. Und doch macht sich auch dort ein wiedererstarktes Selbstbewusstsein bemerkbar. In den letzten Jahrzehnten kam es zu einer Reihe von Gesetzen, die der indianischen Selbstverwaltung schrittweise mehr Raum gab und Landrückgaben ermöglichte. Die Pequot-Indianer etwa erstritten sich vor dem obersten Bundesgericht der USA einen Teil ihres früheren Landes und erstellten darauf ein Spielkasino (Foxwood/Connecticut, Seite 221). Die wirtschaftliche Entwicklung in den Reservaten basiert aber nicht nur auf den Kasinoerträgen. Die First Nations betreiben Hotels und Skilifte, Fischverarbeitungsanlagen und Manufakturen für Gebrauchsgegenstände wie Schneeschuhe, Schlitten und Lederprodukte.
Im östlichen Kanada sind die Indianer präsenter als in Neuengland oder New York State. Die Assembly of First Nations, die Vertretung aller anerkannten Indianerstämme, spielt bei politischen Entscheidungen eine wachsende Rolle. Schilder mit der Beschriftung »First Nation« kennzeichnen unübersehbar von Indianern bewohnte Ortschaften. Die Siedlungen in moderner Billigbauart sind zwar nicht attraktiv, Alkohol und Arbeitslosigkeit verbreitet, aber die Bildungschancen und Gesundheitsfürsorge haben sich dort erheblich verbessert. Kulturelle Zentren bieten vielerorts Besuchern Einblick in traditionelle wie moderne indianische Kunst.
Die meisten der 90.000 heute in der Provinz Québec lebenden Indianer waren traditionell mehr den Engländern als den Franzosen zugetan. In den Reservaten wird daher neben der Stammessprache überwiegend Englisch gesprochen. Daraus erklärt sich u.a. die vehemente Ablehung der Québecer Regierung und die Militanz von Auseinandersetzungen:
Die Mohawks in Oka bei Montréal etwa gingen vor einiger Zeit gewaltsam gegen die Erweiterung eines Golfplatzes auf für sie heiligem Gelände vor, und Cree Indians und Inuit kämpfen seit Jahren gegen das Vordringen der Elektrizitätsgesellschaft Hydro-Québec, die im hohen Norden neue Stauseen für Wasserkraftwerke baut und weitere plant.
Eine Sonderstellung besitzt Wendake, ein Huronendorf bei Québec-City. Als die mit den Franzosen verbündeten Huronen von den Irokesen geschlagen worden waren ( Saint Marie-among-the-Hurons, Seite 523), flohen die Überlebenden nach Québec Stadt. Heute leben dort ca. 1.000 ihrer Nachkommen vom Tourismus (Seite 666).
Tecumesh – War Chief of the Mohawks
Charakter
Im Nordosten beidseitig der Grenzen zwischen den USA und Kanada dominieren waldreiches Hügelland und Mittelgebirge, unterbrochen von Küstenebenen und breiten Flusstälern. Der Canadian Shield, die Appalachian Mountains, einige große Flüsse wie der St. Lawrence und der Hudson River, die Great Lakes und die Atlantikküste sind die bestimmenden Strukturen.
Canadian Shield
Der Canadian Shield, ein felsiger »Schild« aus Granit- und Gneis, ist die größte zusammenhängende geologische Formation des nordamerikanischen Kontinents. Sie bedeckt fast die Hälfte der Fläche Kanadas, 67% von Ontario und 84% von Québec. Der Fels ist nur von einer dünnen Erdschicht bedeckt, die sich für eine Landwirtschaft nicht eignet, dafür aber reich ist an Mineralien. Die oft rosafarbenen, durch Erosion stumpf und glatt gewordenen freien oder in Spalten nur spärlich bewachsenen Granitflächen bilden besonders im Zusammenspiel mit den Seen Ontarios eine eigene attraktive Landschaftsform. Dort findet man von Sandstränden unterbrochene Ufer und unzählige vorgelagerte Inseln und Inselchen vor allem an der Georgian Bay des Lake Huron, an den Muskoka und den Kawartha Lakes und im Algonquin Park.
Zwei zum Canadian Shield gehörende Bergmassive sind
•die Laurentides bzw. die Laurentian Highlands. Dieser Höhenzug verläuft nördlich des Ottawa- und nordwestlich des St. Lawrence River. Zwischen Montréal und Québec City bilden die Laurentides einen »Wall« von 500-800 m Höhe, wirken aber wegen ihrer steil abfallenden, bewaldeten Hänge viel höher. Die zahlreichen Seen in den langen Tälern bieten – wie breite Flüsse – unendliche Strecken ursprünglicher Kanureviere.
•die Adirondack Mountains, ein Mittelgebirge mit Höhen bis zu 1629 m voller Seen und Flüsse im Norden von New York State gleich südlich der Grenze. Deren immense Laub- und Nadelwaldbestände sowie Eisenvorkommen wurden schon früh wirtschaftlich genutzt. Wegen ihrer Nähe zu den dicht besiedelten Tälern des Hudson River und den Ballungszentren um New York City wurden die Adirondacks bald ein Freizeitrevier. Der größte Teil steht heute als öffentlicher Park unter der Verwaltung des New York State Department of Environment.
Appalachen
Eine den gesamten Osten der USA beherrschende Gebirgsformation sind die in Nord-Süd-Richtung mehr oder weniger parallel zur Atlantikküste verlaufenden Appalachian Mountains. Mit fast 4.000 km sind sie einer des längsten Gebirgszüge der Welt. Beginnend im tiefen Süden der USA (Alabama) reichen sie bis hinauf in den äußersten Nordwesten Neufundlands (Long Range) und bestimmen weitgehend die geologische Struktur der Neuengland-Staaten, des östlichen Québec einschließlich der Gaspé-Halbinsel und der maritimen Provinzen:
Die Green Mountains in Vermont, die White Mountains in New Hampshire und die Berkshires in Massachusetts/Connecticut gehören als Teilformation ebenso zum Appalachenmassiv wie die Catskills unweit New York City westlich des Hudson River. Die höchsten Erhebungen der Appalachen in Neuengland sind der Mount Washington mit 1916 m (New Hampshire) und der Mount Katahadin mit 1729 m (Maine).
Costal Plains
Zur Küste hin werden die Berge flacher und laufen an der zerklüfteten Küste von Maine und in Nova Scotia mit zahllosen Inseln und Buchten aus. Zwischen New York City und New Hampshire erreichen sie den Atlantik nicht. Dort bestimmen überwiegend flache Küsten der Coastal Plains und lange Strände das Bild.
Große Seen und Saint Lawrence River
Die Seenkette Great Lakes – Lake Ontario, Erie, Huron, Michigan und Superior – bildeten sich erst am Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren. Das Wasser fließt in östliche Richtung über den Sankt-Lorenzstrom in den Atlantik. Das spektakulärste Gefälle sind die Niagarafälle, zu deren Umgehung man schon im frühen 18. Jahrhundert, Kanäle und Schleusen anlegte. Seit 1959 ist der St. Lawrence Seaway bis Chicago am Lake Michigan und Thunderbay am Westende des Lake Superior für ozeangängige Schiffe nutzbar, Abbildung Seite 476.
Forcierte Wasserentnahme und Klimawandel sorgten dafür, dass der Spiegel dieses weltgrößten Süßwasser-Systems alljährlich im Sommer um bis zu 1 m sinkt, was an flach auslaufenden Uferzonen die Wasserlinie oft erheblich zurücktreten lässt.
Grenzbereich
Die Großen Seen bilden mit dem Saint Lawrence River die natürliche Grenze zwischen den USA und der kanadischen Provinz Ontario. Im Tal des St. Lorenz Stroms und in den Uferzonen rund um die östlichen Seen finden sich die fruchtbarsten Gebiete Ontarios, Québecs und von New York State. Daher ist dort zwar die Bevölkerungsdichte hoch, aber landschaftlich reizvoll sind diese Gebiete nicht. Wo jedoch der Fels des landwirtschaftlich unergiebigen Canadian Shield die Ufer erreicht – z.B. an der Georgian Bay des Lake Huron, am Lake Superior und in der 1000-Islands-Region des St. Lorenz – leben weniger Menschen; dort sind die Großen Seen und der Strom besonders attraktiv.
Niagara Escarpment
Mitten durch das Flachland im südlichen Ontario läuft das 900 km lange und bis zu 600 m hohe Niagara Escarpment, eine ungewöhnliche geologische Kalkstein-Formation, die vor 450 Mio. Jahren die Steilküste eines flachen tropischen Meeres bildete. Pflanzen und Skelette der Seelebewesen sanken ab und wurden in Steinschichten gepreßt. Diese als Fossilien erhaltene Flora und Fauna ist derart aufschlussreich, dass die UNESCO das Niagara Escarpment 1990 zu einer World Biosphere Reserve erklärte.
Bei Kitchener und an der Georgian Bay im Bereich Collingwood/Craigleith sorgen die Hügel des Escarpment für die Skigebiete (!) Ontarios und bilden auf der Ostseite der Bruce Peninsula zwischen Georgian Bay und dem offenen Lake Huron eine wunderschöne Felsküste. Unter Wasser – die vorgelagerte Flowerpot Island ist sichtbar Spitze dieses Höhenzuges – setzt sich das Escarpment bis Manitoulin Island fort.
Sog. »Flowerpot« (Blumenvase) auf der gleichnamigen Insel vor der Bruce Peninsula im Lake Huron/Ontario (Seite 539)
Nördliche Zonen
Weite Teile des amerikanischen Nordostens bzw. des Ostens von Kanada sind dicht bewaldet. Die dünne Bodenschicht und das rauhe Klima im Norden Ontarios, Québecs und in Newfoundland sind dafür verantwortlich, dass fast nur Nadelbäume die Winter überstehen. Im vorigen Jahrhundert war die White Pine (Kiefer) die vorherrschende Baumart. Nachdem die Bestände durch extensive Nutzung – z.B. für den Schiffbau – stark reduziert wurden, überwiegen heute Balsam Fir, Red und Black Spruce (Tannen und Fichten).
Black Spruce
Red Pine
Eastern White Pine
Balsam Fir
Red Spruce
Gemäßigte Zonen
In den wärmeren Gebieten Ontarios, Québecs (vor allem am St. Lawrence River) wie auch in Neuengland beherrschen ausgedehnte Laubwälder das Bild, soweit sie nicht der landwirtschaftlichen Nutzung des Bodens weichen mussten. Je weiter man nach Norden kommt, umso stärker sind sie mit Nadelbäumen durchmischt. In den Zonen mit vergleichsweise langen frostfreien Perioden – Südontario, New York State und Connecticut – werden Obst- und Gemüsesorten angebaut, wie wir sie auch in Mitteleuropa finden.
Im gesamten Nordosten, besonders aber in den Mittelgebirgen Neuenglands sorgt die Vielfalt der Baumarten für die bekannte herbstliche Farbenpracht, dazu speziell das Essay zum Indian Summer auf den Seiten 375f.
Acadian Forest
In den atlantischen Provinzen Kanadas und im nördlichen Maine findet man eine Mischung aus Laub- und Nadelwald, die dort Acadian Forest genannt wird. Dieser Wald ist nicht so dicht wie die Laub- und Nadelwälder anderswo, da die salzhaltige Luft das Wachstum der Bäume hemmt. Eine Vielzahl von Moosen, Farnen und Beeren ist dort heimisch.
White Ash (Esche)
American Beech (Buche)
Sugar Maple (Zuckerahorn)
Wild
Der Nordosten ist zwar Heimat vieler Tierarten – Rotwild, Füchse, Eichhörnchen, Biber, Luchse, Ottern, Marder, Wiesel, Stachelschweine u.a.m. – aber aus unserer Sicht besonders exotische Tiere sind kaum darunter. Im unberührten Norden und im dünn besiedelten Neufundland gibt es immerhin noch große Herden von Caribous, einer Rentierart, und in den Hochlagen mancher Region Schwarzbären. Nur auf längeren Wanderungen abseits der Zivilisation kann man ihnen begegnen. Aber auch in abgelegenen Parks wird gewarnt ( Essay Seiten 26f), denn die Tiere wittern in Mülltonnen und Picknickresten bequemes Fast Food, die ihnen das mühsame Beutemachen erspart. Elchen (amerikanisch: Moose, nicht Elk – das heißt Hirsch) jedoch begegnet man z.B. im Algonquin Park, in Québecs Naturparks, im zentralen New Brunswick und auf Cape Breton Island durchaus. Im Algonquin leben Wölfe, die man aber nur nachts aus der Ferne heulen hört (Seite 564).
Waschbären/Racoons
Eine rechte Plage können – wie überall in Amerika – Waschbären sein. Die dachsgroßen grau-schwarz-braunen Racoons mit ihrem schwarz-gestreiftem Schweif sind völlig ungefährlich und sehen possierlich aus, fallen aber ohne irgendeine Scheu über liegengelassene oder schlecht verstaute Nahrungsmittel her.
Vögel
Am interessantesten sind im gesamten Nordosten die Vögel. Entlang der Migrationsrouten der Zugvögel am St. Lorenz-Strom und an der Atlantikküste gibt es zahlreiche Schutzgebiete, die für den Bird Watcher zugänglich sind, wie die Tantramar Marshes und den Pokeshaw Rock in New Brunswick (Seiten 771 bzw 798f), die Ile Bonaventure vor Percé vor der Gaspé Peninsula (Seite 699) oder den Parc du Bic am St. Lorenz (Seite 691).
Gannets und Puffins
Eine besondere Vogelart sind die Gannets. Diese weißen Vögel mit hellgelbem Kopf und hellgrauem langen Schnabel haben eine Flügelspanne von bis zu 2 m. Sie brüten u.a. auf der Gaspé-Halbinsel, in Neufundland und in Nova Scotia. Den Winter verbringen sie – wie die betuchteren menschlichen Bewohner dieser Landstriche – in Florida bzw. am Golf von Mexiko. Den schönen, ziemlich exotisch wirkenden Puffin findet man auf Inseln in Maine und im Atlantischen Kanada. Er hat ein knalliges schwarzorangenes Make-up um die Augen und einen großen blau-gelb-roten Hakenschnabel.
Puffin
Heron, Canada Goose, Loon
Überall an Seen und Sümpfen ist der majestätische Blue Heron (Reiher) zu finden, ganz speziell aber im Kouchibouguac Park in New Brunswick. Verbreitet ist die Canada Goose, zu erkennen an ihrem schwarzen Hals und Kopf mit abgesetzten weißen Wangen und einem weißen Kropf. Ihr Gefieder ist grau-bräunlich, Schwanz und Füße sind schwarz. Ihr Fleisch gilt als ausgesprochene Delikatesse.
Canada Goose/Kanada Gans
Die ausgeprägt farbige Common Loon, eine Entenart, ist neben der Canada Goose so etwas wie das Symbol kanadischer Natur und Einsamkeit. Ihr klagender Ruf gehört zur Lagerfeuerromantik am stillen See, Seite 556. Andere Wildvögel wie Fischadler, Habicht und Falke sind seltener geworden, wurden aber – z.B. im Acadia National Park – wieder ausgesetzt.
Seefische
Vor der Küsten des Nordostens werden vor allem Kabeljau, Hering, Marlin und Thunfisch gefangen Die Great Banks südöstlich von Neufundland waren über Jahrhunderte einer der reichsten Fischgründe der Welt, da die flachen Schelf-Gewässer am Rande der kontinentalen Abbruchkante ideale »Kinderstuben« für viele Fischarten bieten. Dort vermischen sich der kalte Labrador- und der warme Golfstrom. Wegen der – durch Überfischen verursachten – Dezimierung der Bestände wurde die Kabeljau-Fischerei vor Neufundland 1992 über Jahre ganz verboten. Sie ist bei bis heute nur wenig erholten Beständen wieder geringfügig erlaubt, dafür aber weiträumig vor Maines Küsten untersagt.
Wale
Seit der internationalen Ächtung des Walfangs sind die Wale – wie auch die Seehunde (Seals) – an der Atlantikküste und im Unterlauf des Saint Lawrence River endgültig zu einer der großen Touristenattraktionen geworden. Man sieht Finback, Humpback, Sperm, Blue und Killer Whales und – nur im St. Lorenz – den kleinen weißen Beluga.
Süßwasserfische
Auch der beliebte atlantische Lachs (Salmon) darf kommerziell nicht mehr gefangen werden. Aber Angler haben immer noch die Chance, Lachse in den Flüssen an den Haken zu bekommen. Die Gewässer im gesamten Nordosten sind voller Fische vieler Arten. Forellen gibt es massenhaft; sie werden außerdem von Zuchtanstalten (Fish Hatcheries) Jahr für Jahr zu Millionen ausgesetzt, damit die nordamerikanische Angelleidenschaft den Beständen nicht allzusehr zusetzt.
Hummer (Lobster) und Muscheln (Clams)
Die Atlantikküste ist reich an Krustentieren, und Hummer (Lobster) sind von Cape Cod über Nova Scotia bis Prince Edward Island ein top-kulinarisches Motiv der Tourismuswerbung (Seite 332). Besonders an der neuenglischen Küste und in Nova Scotia findet man delikate Muscheln (Clams). Clam Digging (Muschelsuche) ist ein an allen Küstenstrichen nicht nur bei Urlaubern verbreitetes Hobby.
Für eine gute Lobster Roll (Seite 332) stehen Amerikaner an populären Lobster-Eateries zur Not auch schon mal 45 min an; hier an der eher schlichten Lobster Shack at Two Lights am Cape Elizabeth (Portland/Maine) mit Picknicktischen in Superlage über dem Meer (Seite 324)
Einst bevölkerten Bären den gesamten nordamerikanischen Kontinent. Heute leben sie fast nur noch in den riesigen Wäldern im Norden und in Höhenlagen der Rocky Mountains, der Sierra Nevada Kaliforniens und des Kaskadengebirges im Nordwesten der USA. Den gefürchteten Grizzly trifft man im hier beschriebenen Gebiet nicht. Einen Schwarzbären zu Gesicht zu bekommen, ist aber immerhin möglich, etwa in den White Mountains, im Hinterland von Maine, in New Brunswick oder in der Gaspésie, in den Adirondacks, auch im Algonquin Park oder in den Laurentides.
Das ausgewachsene Schwarzbär-Männchen hat bei einem Gewicht von bis zu 180 kg eine Schulterhöhe von knapp 1 m. Auf der Suche nach Futter (Insekten, Knospen, Nüsse, Beeren und Honig) können Schwarzbären durchaus Bäume senkrecht hochklettern. Sie töten und fressen aber auch kleine Nagetiere oder Kitzen. Müll- und Abfallbehälter locken sie besonders an. Obwohl generell friedlich und scheu, können sie unter Umständen auch gefährlich werden.
»You are in Bear Country« warnen Hinweisschilder in Provincial, State und National Parks und Merkblätter in den Visitor Centers auch im Osten Nordamerikas in entsprechenden Gebieten. Auf den Campgrounds besitzt dann jeder Stellplatz eine verriegelbare Box für Lebensmittel. Im Kofferraum des Autos oder am Seil zwischen zwei Bäumen (min. 4 m über dem Boden, 2 m vom Stamm) sind Lebensmittel ebenfalls sicher. Für schlafende Menschen im Zelt interessieren sich Bären normalerweise nicht, es sei denn, sie witterten Essbares.
Sollte Meister Petz dennoch auftauchen, vertreiben ihn im allgemeinen Lärm (Topfschlagen) oder eine Taschenlampe.
Vor Wanderern hat sich ein Bär meist längst aus dem Staub gemacht, bevor der Mensch ihn entdeckt. Nur wenn das Tier überrascht wird, könnte es angreifen. Deswegen sollte man auf Wildniswanderungen bei Gegenwind und an unübersichtlichen Stellen laut reden oder pfeifen. Bemerkt er den Menschen trotzdem nicht als erster, heißt es, Ruhe bewahren: Nicht umdrehen und wegrennen, sondern sich bei Fixierung des Bären langsam zurückziehen.
Eine für Backcountry-Wanderer interessante Lektüre ist das Buch von Bill Bryson: »Picknick mit Bären«, in dem der Autor das Ablaufen des ganzen Appalachian Trail beschreibt (verfilmt mit Robert Redford).
Bärenwarnung auf einem Campingplatz in Ontario
Die Nationalparkidee
Biber als Symbol für kanadische Nationalparks
Die Schaffung der Nationalparks basiert auf dem Gedanken, außergewöhnliche Landschaften, Naturwunder und bedeutsame historische Stätten vor Zerstörung und kommerzieller Ausbeutung zu bewahren, aber den (kontrollierten) Zugang zu ermöglichen. Die Geschichte der Nationalparks ist lang. Als erste wurden 1872 in den USA der Yellowstone National Park, 1887 in Kanada der Banff Park gegründet. Die Nationalparkidee wird seither in beiden Ländern vom National Park Service in vorbildlicher und weltweit nachgeahmter Weise in die Praxis umgesetzt.
Aber nicht nur Landschaft und Natur, auch viele historische Stätten sind ins Nationalparksystem einbezogen. Ihre differenzierte Bezeichnung ist in den USA schon fast verwirrend. Da gibt es National Monuments, Historic und Military Sites, Historical Parks, Memorials und Battlefields, während in Kanada alle Nicht-Landschaftsparks mit einem Begriff, dem National Historic Park, benannt sind.
Historische Parks
Derartige Stätten sind oft Persönlichkeiten – überwiegend Politikern und Militärs – gewidmet, oder sie dienen dem Erhalt architektonischer, industrieller oder historischer Besonderheiten. Der Nordosten ist damit reich gesegnet. Allein in Kanadas Osten gibt es 53 Historic Parks gegenüber 14 Parks im alten »klassischen« Sinn. Als europäischer Besucher ist man erstaunt, wie intensiv auch relativ kleine, nicht sonderlich sensationelle nationale Einrichtungen dieser Art gepflegt, und wie stark sie von Besuchern aller Bevölkerungsschichten frequentiert werden.
Am Eingang zur gepflegten Festungsanlage Fort Anne, einem National Historic Site bei Annapolis Royal in Nova Scotia
Nationalparks in Kanadas Osten
Die Nationalparks im Nordosten sind bei uns im allgemeinen weit weniger bekannt als die des amerikanischen bzw. kanadischen Westens. Dabei haben vor allem die 13 Nationalparks im Osten Kanadas zwischen Lake Superior und Neufundland – z.B. Georgian Bay Islands und Bruce Peninsula in Ontario, Mauricie und Forillon in Québec, Kouchibouguac und Fundy in New Brunswick, Kejimkujik und Cape Breton Highlands in Nova Scotia und der Prince Edward Island Park – allerhand zu bieten. Doch sind sie – auf den ersten Blick – nicht so exotisch-grandios wie z.B. der Grand- oder Bryce Canyon im US-Westen.
Nordosten der USA
Mit dem überaus populären Acadia National Park in Maine liegt nur ein einziger von heute 50 US-amerikanischen Nationalparks im Nordosten. Daneben findet man aber noch National Sea- bzw. Lakeshores, nämlich Cape Cod in Massachusetts, Fire Island vor Long Island im Staat New York und Pictured Rocks und Sleeping Bear Dunes in Michigan.
Einfahrt in den Acadia National Park/Maine, dem einzigen im Nordosten der USA
Maritime Parks
Nicht nur an Land, sondern auch unter Wasser werden natürliche Lebensräume in den National Marine Parks Fathom Five vor Ontarios Bruce Peninsula und Saguenay am St. Lawrence-Unterlauf in Québec geschützt.
National Forests
Landschaftliche Attraktivität und unberührte Natur findet man nicht nur in Einrichtungen des National Park Service. Die Nationalforste stehen ihnen in beiden Ländern oft in nichts nach. Ihr Eintritt ist frei, und die meisten Straßen durch Nationalforste – speziell in den Neu-England Staaten Maine, New Hampshire und Vermont – sind meistens eine angenehm zu fahrende Route. Zudem haben sie oft sehr schön gelegene Campingplätze, Seite 153.
State und Provincial Parks
Ungewöhnliche geologische Formationen, historisch interessante Orte und sehenswerte Landschaften gibt es außer auf Grundbesitz der nationalen Regierungen auch auf Landbesitz der einzelnen US-Staaten und kanadischen Provinzen. Wie der Bund verfügen diese ebenfalls über eine Parkverwaltung, die für regional unterhaltene Parks, Historic Sites und Monuments, Beaches und Recreational Areas zuständig ist. Mancher Park etc. steht den nationalen Pendants kaum nach, z.B. der Algonquin Park in Ontario (Seite 563ff), der größte Provinzpark Kanadas und zugleich einer der bekanntesten, der oft fälschlich für einen Nationalpark gehalten wird. In Québec werden die Provincial Parks als Parcs National de Québec bezeichnet und die vom Staat Kanada verwalteten als Parc National du Canada (Details Seite 616)
Picknick und Camping
Obwohl der Parkgedanke in den verschiedenen Staaten und Provinzen eine unterschiedliche Auslegung erfährt, signalisieren State wie Provincial Parks immer das Vorhandensein einer gepflegten öffentlichen Anlage, mindestens mit Picknickplatz und in sehr vielen Fällen großzügig angelegten Campgrounds (Seite 153). Oft sind Badestrände, Bootsanleger und Angelgelegenheit vorhanden, wie beispielsweise im Adirondack Park in New York State.
Andere Parks und Schutzzonen
Außerdem gibt es noch zahlose Wildlife- und Bird Sanctuaries, (Wild- und Vogelschutzgebiete), in Québec Reserves Fauniques und Parcs de Conservation genannt ( auch Seite 616), die aber oft für Besucher kaum zugänglich sind, sieht man ab von Aussichtsplattformen oder Boardwalks (Holzplankenwege).
Ranger
In allen Einrichtungen der National-, Provincial- bzw. State Parks und Historic Sites sind uniformierte Park Ranger für Parkprogramme und Besucherbetreuung zuständig. Die Ranger haben auch Polizeifunktion auf den Parkstraßen, achten auf die Befolgung der Parkregeln (z.T. Alkoholverbot, Unterlassen von Lärmbelästigung usw.) und überwachen die Campingplätze. Viele sind ortskundige Experten für Natur/Geschichte und leiten Wanderungen/Veranstaltungen für die Parkbesucher.
Visitor Centers (kanadisch: Centres)
In den oft aufwendig gestalteten Visitor Centers wird man in Ausstellungen, Vorträgen und Film-/Dia-Programmen über alles Wissenswerte informiert und mit Karten/Unterlagen versorgt. In vielen Parks gibt es Interpretive Walks, geführte Spazier-/Rundgänge durch Natur oder historische Stätten, und Campfire Programs, meist Film- oder Diashows (englisch bzw. französisch).
Eintritt
Nationalparks, State- und Provincial Parks kosten Eintritt. In der Regel gilt ein Pauschalpreis pro Fahrzeug (Pkw/Minivan/Campmobil) mit Insassen. Anders ist es bei – z.B. historischen – Stätten, die man nicht durch Einfahrt per Auto besucht. Dort gilt Eintritt pro Person, ermäßigt für Senioren (Kanada ab 65, USA ab 62). In Kanada gelten Ermäßigungen für alle Personen über 65, in den USA profitieren oft nur US-Residenten vom Discount.
Eintritt Nationalparks in Kanada
Ein Tagespass kostet ab CAD 5,90, Senioren ab CAD 5,00, Kinder/Jugendliche bis 17 Jahre frei. Für einen Jahrespass mit der Bezeichnung Discovery Pass (für 12 Monate ab Kaufdatum) für alle mittlerweile 44 National Parks und das Gros der National Historic Sites zahlt man $69, Senioren nur $59.
Gruppen (bis zu 7 Personen) in einem Auto fahren preiswert mit dem Family/Group Discovery Pass für CAD 139. Darin enthalten sind sogar Versandkosten ins Ausland (dauert nach Europa bis zu 14 Tage); internationale Bestellung unter www.commandesparcsparksorders.ca/en/decouverte-discovery. Ob sich der Kauf eines Jahrespasses lohnt, ist ein letztlich Rechenexempel – für viele Urlauber im Osten Kanadas eher nicht.
Eintritt Nationalparks USA
Fast alle Einrichtungen des Nationalparksystems der USA erheben zwischen $10 und $35 Eintritt/Wagenladung. Radfahrer, Wanderer oder Busreisende zahlen $5-$20/Person. Da im Nordosten nur der Acadia National Park ($15/Person oder $30/Fahrzeug) liegt – sieht man ab von den National Lake- und Seashores in Massachusetts, Michigan und Long Island (eintrittsfrei) und einigen National Historic Sites –, lohnt sich in den USA der Erwerb einer Jahreskarte (America the Beautiful Pass für $80 pro Fahrzeug mit bis zu 4 Insassen über 16 Jahren plus ggf. Kinder;https://store.usgs.gov/pass) nur bei reger Nutzung sog. Fee Areas, z.B. als solche ausgewiesener Parkplätze im National Forest, die offiziell Ausgangspunkt von Wanderwegen sind. Sinnvoll ist der Erwerb oft für alle, die binnen eines Jahres nach Passerwerb noch andere Teile der USA bereisen werden.
State und Provincial Parks
In regionalen Parks schwankt die Höhe des Eintritts in der Regel zwischen $5 und $15 per party (also die besagte Wagenladung), je nach Staat/Provinz und Bedeutung etc. der jeweiligen Anlage. Gelegentlich gilt der einmal entrichtete Eintritt für mehrere aufeinander folgende Tage. Manchmal ist der Eintritt frei, wenn dem Besuch ein besonderer pädagogischer oder patriotischer Wert beigemessen wird. In der Vor- oder Nachsaison, wenn ein Teil der Einrichtungen deaktiviert ist, entfällt der Eintritt auch mal ganz.
Bei den State und Provincial Parks gibt es preiswerte Jahreskarten, die sich aber nur für Leute lohnen, die länger innerhalb eines Staates/einer Provinz bleiben und dort mehrere Parks besuchen.
Parksaison
Die Öffnungsperioden der Parks sind außerhalb der Hochsaison – Anfang Juni bis Labour Day (meist 1. Montag im September) – stark abhängig von der geographischen Lage. So schließen etwa in New Brunswick alle Provinzparks nach Labour Day komplett, während die State Parks in Neuengland bis zur Laubfärbung Anfang/Mitte Oktober (Indian Summer) meist geöffnet bleiben. Manche Parks halten zumindest Teilbereiche ihrer Anlage und Einrichtungen ganzjährig offen. Aktuelle Übersichten mit vielen Details der State-/Provincial und National Parks gibt es in den Büros der Visitor bzw. Tourist Information in den Staaten bzw. Provinzen. Im Internet findet man diese Angaben unter den www-Adressen auf Seite 156, die sich zwar aufs Camping beziehen, aber immer auch die generellen Öffnungsperioden der Parks nennen.
Die vorstehenden Abschnitte zu Vegetation und Fauna sowie den unterschiedlichen, zahlreich vorhandenen öffentlichen Parks unterstreichen, dass Reisen in Kanadas Osten und im Nordosten der USA – führen sie nicht ausschließlich in die großen Cities – immer auch Naturerlebnis bedeuten. Neben dem in diesem Teil des Kontinents ebenfalls wichtigen historisch-kulturellen Reisemotiv ist die Vielfalt der Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten ein weiterer guter Reisegrund.
Wandern/Hiking
Die vorherrschende Mittelgebirgs-Landschaft voller Seen und Flüsse eignet sich ausgezeichnet für Wanderungen. Speziell in Nationalparks und -forsten und in den meisten State und Provincial Parks sind Wanderungen sehr beliebt. Hiking Trails gibt es jede Menge: vom komfortablen, gut ausgeschilderten Lehrpfad bis zum kaum gekennzeichneten Wildnispfad über Stock und Stein. Die Ausgangspunkte (Trail Heads) sind gut gekennzeichnet.
Sofern man in kostenpflichtigen Parks nicht ohnehin eine genaue Karte erhält, informieren dort Tafeln oder Handzettel in einem Kästchen über Verlauf, Dauer und Schwierigkeitsgrad der Wanderungen. In größeren Landschaftsparks existieren neben in ein paar Stunden, maximal einem Tag zu schaffenden Strecken immer auch Trails für Mehrtagestrips mit kostenfreien Campingplätzen am Wege (Walk-in/Wilderness Campgrounds).
Aus dem Hiking wird dann ein Backpacking, da man für solche Unternehmungen nicht ohne Rucksack (Backpack) auskommt.
Gasthöfe und Jausenstationen, wo sich der Wanderer zwischendurch an Schinkenbrett, Handkäs und Schoppenwein laben kann, sind in Amerika leider unbekannt. Bestenfalls gibt es in unregelmäßigen Abständen offene Hütten mit Feuerstelle.
Wandererlaubnis/Backcountry Permit
Für Übernacht-Wanderungen in Parks und National Forests benötigt man in der Regel ein Wilderness oder Backcountry-Permit. Diese Erlaubnisscheine werden in den Büros der Parks und von Nationalforsten mit Long-Distance Hiking Trails meist kostenlos ausgestellt. Aus ökologischen Gründen ist die Zahl von Wanderern pro Tag überwiegend.
Längere Wanderungen
Besonders geeignete Gebiete für längere Wanderungen sind der Algonquin Park/Ontario, die großen Parcs Nationals du Québec, der Baxter State Park in Maine, die Adirondacks in New York State, die Green Mountains in Vermont und besonders die White Mountains in New Hampshire (https://alltrails.com).
Long Distance Trails
Vollblut-Backpacker erwandern den bekanntesten Long Distance Trail im US-Osten, den Appalachian Trail über 3477 km von Georgia über Maines Baxter State Park nach Kanada (New Brunswick/Quebec) bis zur Gaspé-Halbinsel (Forillon NP) und weiter über Prince Edward Island, Nova Scotia und sogar die Westküste Neufundlands bis zu deren nördlichstem Zipfel.
Startpunkt für Wanderungen (Trailhead