USA – der ganze Westen - Hans-R. Grundmann - E-Book

USA – der ganze Westen E-Book

Hans-R. Grundmann

0,0

Beschreibung

Der Westen der USA lockt nicht nur mit Highlights wie San Francisco und Los Angeles, Grand Canyon und Yellowstone Park, Las Vegas und dem Wilden Westen. Grandiose Landschaften und Naturwunder, präkolumbische Relikte und Indianerkultur, wildromantische Küsten, glasklare Seen und Flüsse machen das Reisen auch abseits der üblichen Pfade zum Erlebnis. Dieses Buch führt den Leser über ein dichtes Netz von Reiserouten zu allen populären Sehenswürdigkeiten und unzähligen kaum bekannten Kleinoden in den elf Weststaaten. Der Aufbau des reisepraktischen Teils folgt dem zeitlichen Ablauf vom Erwägen einer USA-Reise über die konkrete Planung und Vorbereitung bis hin zum touristischen Alltag unterwegs. Der Leser findet Kostenvergleiche und Entscheidungshilfen, zahlreiche praxisbezogene Tipps und Hinweise.

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Seitenzahl: 1430

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Hans-R. Grundmann

Isabel Synnatschke

Arizona

California

Colorado

Idaho

Montana

Nevada

New Mexico

Oregon

Utah

Washington State

Wyoming

plus Abstecher nach

Texas, Nebraska &

South Dakota

Titelfoto: »John Ford Point« im Monument Valley, Seite 505

Impressum

Hans-R. Grundmann, Isabel Synnatschke

USA - DER GANZE WESTEN

23. komplett überarbeitete und

erweiterte Auflage 2022

mit separater Planungskartefür die US-Weststaaten

ist erschienen im

REISE KNOW-HOW Verlag

© Dr. Hans-R. Grundmann GmbH

Königstraße 43

26180 Rastede

ISBN 978-3-89662-768-1eSIBN 978-3-89662-747-6

Gestaltung

Umschlag: Carsten C. Blind/Asperg,

Isabel Synnatschke, Hans-R. Grundmann

Satz und Layout: Hans-R. Grundmann, Isabel Synnatschke

Fotos: siehe Verzeichnis Seite 830

Kartographie: map solutions, Karlsruhe

Illustrationen: Alexander Brandt, München

Druck

MediaPrint Paderborn

Dieses Buch ist in jeder Buchhandlung

in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich.

Die Bezugsadressen für den Buchhandel sind

– Prolit Gmbh, 35463 Fernwald

– AVA Buch 2000, CH-8910 Affoltern

– Freytag & Berndt, A-2120 Wolkersdorf

– Barsortimente

Wer im lokalen Buchhandel Reise Know-How-Bücher nicht findet, kann diesen und andere Titel der Reihe auch im Buchshop des Verlages im Internet bestellen: www.reise-know-how.de

Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen und Daten wurden mit großer Sorgfalt recherchiert, zusammengestellt und vom Verlag gewissenhaft bearbeitet. Inhaltliche und sachliche Fehler sind dennoch nicht auszuschließen. Alle Angaben erfolgen daher ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne einer Produkthaftung; Verlag und Autor übernehmen keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche wie sachliche Fehler.

Für Rückmeldungen, Verbesserungsvorschläge und Korrekturen sind Autoren und Verlag dankbar: [email protected].

Kartenlegendefür farbige Detailkarten im Buch

Wegführung

Interstate-Autobahnen

Bundesstraßen (US Highways)

Staats- und Kreisstraßen (State- und Countyroads)

Im Buch beschriebene Strecken

Strecke nur für 4-Wheel-Drive Fahrzeuge geeignet

Wanderwege (Trails)

Nationalparks und größere Nationalmonumente

Nationalparks mit überwiegend bewaldeten Gebieten

Nationalparks mit spärlicher Vegetation oder gemischten Wald- / Felslandschaften

Nationalparks mit Fels- und Wüstenlandschaften

kleinere Nationalmonumente

Sehenswürdigkeiten und wichtige Anlaufpunkte

Campingplätze (für Campmobile und Zelte geeignet)

Liebe Leserin, lieber Leser,

der an dieser Stelle eingelegte Tourenplaner für die 11 Bundesstaaten im Westen der USA ist gedacht als Grundlage für die Planung und Ausarbeitung Ihrer ganz persönlichen Reiseroute.

Er liefert Ihnen einen Gesamtüberblick über alle wichtigen Ziele im Westen der USA und enthält die Mehrheit der für Rundreisen in Frage kommenden Straßen.

Dabei handelt es sich nicht um “irgendeine” für diesen Zweck auch geeignete Karte, sondern der Tourenplaner wurde speziell für dieses Buch angefertigt und sowohl auf die Detailkarten (siehe nebenstehende Übersicht), als auch auf den Text abgestimmt.

Inhalt, farbliche Gestaltung und die Karten bilden ein in sich stimmiges System, das den Gebrauchsnutzen dieses Buches für die Reiseplanung und unterwegs optimiert.

Vorwort

Zur Konzeption dieses Reiseführers

Dieses Buch wendet sich in erster Linie an Leser, die den Westen der USA auf eigene Faust entdecken und erleben möchten. Es beruht auf jahrelanger Reiseerfahrung der Autoren und stellt praktische Fragen, wie sie sich bei der Reisevorbereitung und unterwegs im »touristischen Alltag« ergeben, in den Vordergrund.

Neben vielen wichtigen Informationen zum Reiseland USA ist breiter Raum zunächst Überlegungen gewidmet, die man noch vor der eigentlichen Planung anstellt bzw. anstellen sollte. Damit der Urlaub wunschgemäß verläuft und »bringt«, was man erwartet, sollten persönliche Ansprüche und Reiserealität so weit wie möglich übereinstimmen. Alle in diesem Zusammenhang bedenkenswerten Aspekte werden im einführenden Kapitel des »Allgemeinen Teils« behandelt. Dazu gehören auch Themen, denen Reiseführer oft keine besondere Aufmerksamkeit schenken, wie etwa dem Urlaub mit Kindern.

Sind Jahreszeit, Zeitraum und Art des Reisens (mit Wohnmobil/Pkw, Motel oder Zelt, Bus oder Eisenbahn, eventuell sogar per Fahrrad) bestimmt, findet der Leser in den Kapiteln 2 und 3 des ersten Teils alle Infos zur optimalen Durchführung seiner nun konkreten Reisepläne sowie zahlreiche Tipps und Hinweise zur Vermeidung von unnötigen Ausgaben, Zeitverlust und Ärger.

Der Reiseteil bietet – ausgehend von neun Startrouten ab Los Angeles, San Francisco, Seattle und Las Vegas und vier Basis-Rundstrecken (je zwei im Südwesten und Nordwesten) – ein dichtes Netz von Streckenbeschreibungen. In der Umschlagklappe vorne findet man das komplette Routennetz. Es ist so angelegt, dass man sich daraus – abhängig von persönlichen Prioritäten, Jahreszeit und Reisedauer – eine individuell optimale Reiseroute zusammenstellen kann. Dank vieler Querverbindungen ist auch ein Abweichen von der im Buch gewählten Richtung und Reihenfolge der Beschreibungen kein besonderes Problem.

Erleichtert werden Ziel- und Routenauswahl zusätzlich dadurch, dass Sehenswürdigkeiten, Streckenabschnitte, Quartiere und Campingplätze nicht nur erläutert bzw. aufgelistet sind, sondern – wo immer möglich und sinnvoll – mit Wertungen versehen wurden (ohne die berühmte »rosarote Brille«). Genauere Details zu Konzeption und Aufbau des Reiseteils stehen auf den Seiten 196ff.

Nicht unmittelbar die Reisepraxis betreffende Daten und Wissenswertes zu den USA, dem Land und seinen Menschen, weiteren Angaben zu Informationsmöglichkeiten vor Ort wie (ergänzend zu den Angaben im laufenden Text) im Internet sowie ein Kurzlexikon mit 500 nützlichen Begriffen und ein Index finden sich im abschließenden Anhang.

Die über 80 Karten im Buch und die separate Gesamtübersicht mit Karten von 17 Nationalparks auf der Rückseite sind auf den Text abgestimmt.

Eine gute Reise wünschen Ihnen

Hans-R. Grundmann & Isabel Synnatschke

Routenübersicht

Die nebenstehende Karte vermittelt einen Überblick über die in diesem Buch beschriebenen Routen, verkürzt und vereinfacht aber die tatsächliche Streckenführung. Über die kombinierte farbliche und alphabetische Kennzeichnung der Teilstrecken und die unten angegebenen Seitenzahlen sind die entsprechenden Abschnitte auch ohne Konsultation des Inhaltsverzeichnisses rasch zu finden.

Städte

Kapitel 1.1, 2.1, 3.1, 5.1und im Rahmen der Routenkapitel

 

Seite

Albuquerque

558

Boise

788

Cheyenne

752

Denver

754

Durango

497

El Paso

571

Flagstaff

536

Grand Junction

493

Helena

784

Jackson

718

Las Vegas

419

Los Angeles

200

Moab

483

Monterey

343

Oakland

366

Phoenix

593

Portland

659

Reno

380

Sacramento

369

Salt Lake City

709

San Diego

258

San Francisco

294

Santa Barbara

359

Santa Fe

551

Seattle

606

Taos

549

Tucson

583

Kapitel 1.2-1.6

LA-Start

SEITE

A

237

B

246

C

252

D

254

E

279

F

290

G

292

Kapitel 2.2-2.4

SFO-Start

SEITE

A

332

B

343

C

354

D

366

E

373

F

378

G

384

H

374/386

I

401

J

402

K

399

L

417

Kapitel 4.2 + 4.3

Südwest I

SEITE

A

452

B

460

C

466

D

475

E

480

F

493

G

495

H

499

I

501

J

506

K

512

L

494

M

520

N

521

O

523

P

522

Q

467

R

460

S

517

Kapitel 4.4

Südwest II

SEITE

A

524

B

534

C

535

D

538

E

539/541

F

542

G

545

H

546

I

551

J

556

K

563

L

568

M

571

N

573

O

575

P

576

Q

577/580

R

591

S

592/600

T

602

Kapitel 5.2 + 5.3

Seattle-Start

SEITE

A

622

B

626

C

630

D

630

E

628

F

636

G

636

H

639

I

640

J

641

K

621

Kapitel 6.2-6.4

Westküste

SEITE

A

644

B

654

C

656

D

665

E

671

F

676

G

681

H

684

I

686

J

689

K

693

L

694

M

698

N

700

O

702

P

705

Q

701

Kapitel 7.2

Nordwest I

SEITE

A

716

B

720

C

733

D

736

E

739

F

745

G

750

H

753

I

762

J

767

K

769

L

770

M/N

772

Kapitel 7.3

Nordwest II

SEITE

A

773

B

775

C

777

D

778

E

783

F

785

G

787

H

787

I

788

J

789

Reiseziel USA Westen

Bunte Glamping-Teepees vor den Toren des Capitol Reef Nationalparks

Inhaltsübersicht

TEIL 1:PLANUNG, VORBEREITUNG UND DURCHFÜHRUNG einer Reise durch den Westen der USA

1Reiseplanung

1.1Wichtig zu wissen vor der Reiseplanung

1.1.1Bevölkerung, Geographie und Natur

1.1.2Flora und Fauna des US-Westens

1.1.3Nationalparks, Nationalforste und State Parks

ThemaAmerica the Beautiful - Interagency Annual Pass

ThemaInsekten allerorten (von Mai bis September)

1.1.4Naturerlebnis und Abenteuer

1.1.5Kommerzparks, Shopping & Entertainment

1.1.6Kunst, Kultur und Geschichte

1.2Die unabhängige Amerikareise

1.2.1Individuell oder pauschal reisen?

1.2.2Die Wahl des »richtigen« Transportmittels

•Vorüberlegungen

•Miet-Pkw und Zelt

•Campmobil

•Camper oder Pkw/Zelt?

•Miet-Pkw und Hotel/Motel

ThemaKomfortables »GLAMPING«

•Bus und Eisenbahn

•Günstige, organisierte Busstouren

•Per Fahrrad durch die USA

1.2.3Amerikareise mit Kindern

ThemaDie Wahrheit über Wohnmobilferien mit kleinen Kindern

ThemaReisen in den Südwesten der USA mit Kleinkind

1.3Die konkrete Planung der eigenen Reise

1.3.1Generelle Gesichtspunkte

1.3.2Reisezeiten der Amerikaner

1.3.3Klima im Westen der USA – Beste Reisezeit

ThemaStraßenkarten für unterwegs

1.3.4Weiterführende Reiseinformationen und -literatur

1.3.5Zu erwartende Kosten mit Kostentabelle

ThemaDollarkurs und Reisekosten

2Reisevorbereitung und -organisation

2.1Einreise in die USA, Kanada und Mexiko

ThemaESTA - Einreisegenehmigung in die USA

2.2Versicherungen

2.3Die Finanzen

2.3.1Kreditkarten

ThemaKreditkartenverlust

2.3.2Bargeld

ThemaAchtung: unter Umständen Problem mit Bankkarten

2.3.3Geldbeschaffung im Notfall

ThemaFlugbuchung im Internet?

2.4Der Flug nach Amerika

ThemaKoffer und Handgepäck

2.5Vorbuchung des Transportmittels

2.5.1Die Pkw–Miete

•Buchung und Kosten

•Konditionen und Versicherungen

ThemaUnbefestigte Straßen – Anmietung von SUVs

•Die Deckungssumme der Haftpflichtversicherung

•Fazit

ThemaToll Roads im Westen der USA

2.5.2Die Miete eines Campmobils

•Zu den Fahrzeugtypen

•Welcher Camper?

•Kosten und Konditionen

2.5.3Kostenvergleich: Camper vs. Pkw/Zelt und Pkw/Motel

Thema»Carcamping«, der SUV als Nachtquartier

2.6Wo ist langfristiges Vorbuchen nötig?

2.6.1Vorbuchen von Unterkünften

2.6.2Permits und Time-entry Tickets in Naturparks

2.7Was muss mit, was nicht

3Unterwegs im Westen der USA

3.1Glückliche Ankunft

3.2Übernahme des vorgebuchten Mietfahrzeugs

3.3Regelung des Transports vor Ort

3.3.1Fahrzeugmiete

•Pkw/SUV/Minivan mieten

•Anmietung von Campmobile

•Transport mit Eisenbahn oder Bus

•Flugbuchung vor Ort

ThemaAutokauf und -zulassung in den USA

3.4Auf Amerikas Straßen

3.4.1Abweichende Verkehrsregeln

ThemaPolizeikontakt und Alkohol am Steuer

3.4.2Straßensystem und Orientierung

3.4.3Tanken, Wartung, Pannenhilfe

3.5Hotels, Motels und andere Unterkünfte

3.5.1Hotels und Motels

ThemaDiscount Coupons für H/Motels

3.5.2Sonstige Unterkünfte

3.6Camping USA: The Great Outdoors

3.6.1Amerika hat es besser

3.6.2Alles über Campingplätze

•Staatliche Plätze - Public Campgrounds

ThemaBOONDOCKING – Übernachten »for free«

•Kommerziell betriebene Plätze

•Reservierung

3.7Essen und Trinken

ThemaPreiswerter einkaufen mit Kundenkarte

3.7.1Selbstverpflegung

•Lebensmittel

•Alkoholika

3.7.2Von Fast Food bis zu Feinschmecker-Restaurants

ThemaKaffee und Coffeehouses

3.7.3Bars und Saloons

3.8Alles Weitere von A-Z

Apotheken & Ärzte & Banken

Botschaften & Konsulate

Datum

Elektrischer Strom

Feiertage

Internet & Wifi

Kleidergrößen

Kriminalität

Maße & Gewichte

Notfälle

Polizei

Post

Öffnungszeiten

Rauchen

Senioren

Schuhgrößen

Telefonieren

Temperaturen

Trinkgeld

Wäsche

WC, Toiletten

Zeitangaben

Zeitzonen

Zoll bei Rückkehr

TEIL 2:REISEROUTEN DURCH DEN WESTEN DER USA

Konzeption des Reiseteils/Piktogramme

1Los Angeles/San Diego mit Startrouten

1.1Los Angeles

1.1.1Geschichte, Klima und Geographie

1.1.2Freeways und Orientierung

1.1.3Unterkunft und Camping

1.1.4Restaurants und Kneipen

1.1.5Information und öffentliche Verkehrsmittel

1.1.6Los Angeles kreuz und quer

•Der Nordwesten von Malibu bis Pasadena

•Universal City Studios

•Downtown und Wilshire District

•Von Santa Monica über Venice nach Long Beach

•Long Beach

ExkursSanta Catalina Island

•Disneyland und California Adventure

•Garden Grove, Buena Park, Yorba Linda

1.2Startroute #1: Von LA zum Joshua Tree Park

1.2.1Von Los Angeles nach Palm Springs

ExkursEsperanza Firefighters Panoramic Highway

•Palm Springs

1.2.2Von Palm Springs zum Joshua Tree Park

•Joshua Tree National Park

1.2.3Vom Joshua Tree NP nach LA oder San Diego

•Über den Salton Sea zu den Algodones Dunes

•Über den Anza-Borrego Park nach San Diego

1.2.4Vom Joshua Tree NP nach Phoenix oder Las Vegas

ExkursAbstecher in die Mojave National Preserve

1.3Startroute #2: Von Los Angeles nach San Diego

1.4San Diego

1.4.1Geschichte, Klima und Geographie

1.4.2Orientierung und öffentliche Verkehrsmittel

1.4.3Unterkunft, Camping und Essengehen

1.4.4Stadtbesichtigung

ExkursAbstecher nach Tijuana/Mexiko

1.5Startroute #3: Von LA zum Yosemite Park

1.5.1Anfahrten zum Sequoia National Park

ExkursDie Kern River Route und das Giant Sequoia NM

1.5.2Sequoia und Kings Canyon National Parks

•Von Süden in den Sequoia Park

•Kings Canyon Park

1.5.3Weiter zum Yosemite National Park

1.6Startroute #4: Von Los Angeles nach Las Vegas

2San Francisco mit Startrouten

2.1San Francisco

2.1.1Geschichte, Geographie und Klima

ThemaDie Golden Gate Bridge

2.1.2Orientierung & Aussichtspunkte

2.1.3Unterkunft

2.1.4Camping

2.1.5Restaurants und Kneipen

2.1.6Information und Transport

2.1.7Stadtbesichtigung

•Auf dem 49-Mile Scenic Drive durch die Stadt

2.1.8Ziele nördlich der Golden Gate Bridge

2.2Startroute #1: Von San Francisco auf dem California Coast Highway No.1 nach Los Angeles

2.2.1Von San Francisco zur Monterey Bay

ThemaErdbebenregion San Francisco

ExkursSilicon Valley

ExkursZum Pinnacles National Park

2.2.2Die besten 100 Meilen: Von Monterey nach San Simeon

•Monterey und Pacific Grove

•Carmel-by-the-Sea und Point Lobos

•Straße #1 ab Carmel/Point Lobos

•San Simeon und Cambria

2.2.3Noch 200 Meilen nach Los Angeles

•Morro Bay

•Von Morro Bay nach Santa Barbara

•Santa Barbara

•Nach LA auf der #1 über Malibu

•Nach LA über Ojai und die #101

2.3Startroute #2: Von San Francisco über Oakland, Berkeley und Sacramento zum Lake Tahoe/Reno

•Oakland mit Berkeley

•Nach Sacramento

•Weiter zum Lake Tahoe

ExkursVom Yosemite Park/Mono Lake zum Lake Tahoe

•Rund um den Lake Tahoe

•Vom Lake Tahoe nach Carson City und Reno

•Reno

2.4Startroute #3: Von San Francisco zum Yosemite Park und weiter nach Death Valley/Las Vegas

2.4.1Anfahrt zum Yosemite National Park

ThemaDer 49er’s Highway

ExkursVom Yosemite Park durchs Goldrauschgebiet

2.4.2Yosemite National Park

2.4.3Vom Yosemite zum Death Valley National Park

•Rund um den Mono Lake

ExkursVom Yosemite zu den Yellowstone und Zion Nat’l Parks

•Straße #395 von Lee Vining bis Lone Pine

ThemaDie Felsbögen der Alabama Hills

2.4.4Death Valley National Park

3Las Vegas und Umgebung

3.1Las Vegas

3.1.1Geschichte, Klima und Orientierung

3.1.2Information & Besuchsplanung

3.1.3Transport in Las Vegas

3.1.4Unterkunft und Camping

3.1.5Kasinos und was dazu gehört

ThemaHeiraten in Nevada

3.1.6Am Las Vegas Strip

3.1.7Fremont Street, weitere Kasinos und Shopping

3.2Ziele in der Umgebung

•Wasserplanschparks und Red Rock Canyon

•Zum Death Valley National Park

•Hoover Dam und Lake Mead NRA

•Valley of Fire State Park

4Rundreisen durch den Südwesten

4.1Zu den Routen

4.2Durch die Nationalparks im Süden von Utah und Südwest-Colorado und Nord-Arizona

4.2.1Von Las Vegas zum Zion und Bryce Canyon

•Auf der I-15 nach Utah

•Anfahrt zum Zion Park

•Zion National Park

•Abstecher vom Zion Canyon

•Vom Zion zum Grand Canyon oder Bryce Canyon

•Bryce Canyon National Park

4.2.2Vom Bryce über den Capitol Reef Park nach Moab

•Auf der Straße #12 weiter in Richtung Osten

ExkursDie abenteuerliche »Cottonwood Canyon Road«

•Auf der Straße #12 weiter nach Escalante

ThemaGrand Staircase-Escalante National Monument

ExkursDie Escalante Canyons

•Auf der Straße #12 von Escalante nach Torrey

•Capitol Reef National Park

•Vom Capitol Reef zum Arches National Park

ThemaBears Ears National Monument

4.2.3Moab, Arches NP und Island-in-the-Sky der Canyonlands

•Moab

•Arches National Park

•Weitere Ausflüge ins Red Rock County

•Island in the Sky des Canyonlands Park

ExkursUnaweep-Tabegauche Scenic & Historic Byway

4.2.4Vom Arches zum Mesa Verde National Park

•Von Moab nach Grand Junction

•Von Grand Junction nach Durango

ExkursGoldrausch in den Rocky Mountains (Fall Foliage Peak)

•Alternative Strecken

•Mesa Verde National Park

4.2.5Über das Monument Valley zurück nach Las Vegas

•Von Cortez zum Monument Valley

•Monument Valley und Navajo Nat’l Monument

•Page und Glen Canyon Nat’l Recreation Area

•Sehenswürdigkeiten an der #89 und #89A

4.3Erweiterungen der Route 4.2 in Colorado

ThemaNostalgische Eisenbahnen im »Wilden Westen«

4.4Durch Arizona und New Mexico

4.4.1Von Las Vegas zum Grand Canyon und nach Flagstaff

ThemaRoute 66

•Grand Canyon National Park

•Wupatki und Sunset Crater NMs

•Flagstaff

4.4.2Von Flagstaff nach Albuquerque

4.4.3Über Chaco Canyon, Taos/Santa Fe nach Albuquerque

•Chaco Culture NHP und weiter nach Los Alamos

•Bandelier Nat’l Monument und Los Alamos

•Taos mit Taos Pueblo und weitere Dörfer

ThemaZur Pueblo-Kultur

•Santa Fe

•Von Santa Fe nach Albuquerque

4.4.4Albuquerque

4.4.5Von Albuquerque zu den Carlsbad Caverns

•Nach Alamogordo und Carlsbad

•Alamogordo und das White Sands Nat’l Park

•Zu den Carlsbad Caverns

4.4.6Über die Guadalupe Mountains nach El Paso

ExkursZum Big Bend National Park

4.4.7Von El Paso bzw. Alamogordo nach Tucson

4.4.8Tucson und Umgebung

4.4.9Von Tucson nach Phoenix

4.4.10Phoenix mit Scottsdale und Tempe

•Ausflüge in die Umgebung von Phoenix

4.4.11Von Phoenix zurück nach LA oder Las Vegas

5Seattle mit Startrouten

5.1Seattle

5.1.1Geschichte, Klima und Geographie

5.1.2Orientierung, Information und öffentlicher Transport

5.1.3Übernachten, Essengehen, Shopping

5.1.4Stadtbesichtigung

5.2Startroute #1: Ab Seattle zu den Nationalparks Glacier und Yellowstone

5.2.1Über die Interstate #90 nach Spokanee

5.2.2Über die Straße #2 und Leavenworth nach Spokane

5.2.3Über den North Cascades Highway nach Spokane

ExkursZum Glacier Nationalpark auf Nebenstraßen

5.2.4Weiterfahrt zum Glacier Nationalpark

5.3Startroute #2: Ab Seattle über Mount Rainier/Mount St. Helens durch Oregon/Idaho zum Yellowstone

•Alternative Anfahrten zum Mount Rainier

ExkursZur Westeinfahrt des Mount Rainier National Park

•Mount Rainier Nat’l Park

•Mount St. Helens NVM und Maryhill

•Pendleton und Baker City

6Westküsten-Kaskaden-Rundstrecke

6.1Zur Route

6.2Von Seattle nach San Francisco

6.2.1Die Küstenstraßen #101 und #1

6.2.2Das Küstenklima

6.2.3Olympic Peninsula und Washington-Küste

•Anfahrt

•Port Angeles und Hurricane Ridge des Olympic NP

•Zur Küsten- und Westregion des Olympic NP

ExkursAbstecher zum Cape Flattery und nach Ozette

•Auf der Straße #101 vom Olympic Park nach Oregon

6.2.4Direkt oder über Portland an die Küste

6.2.5Portland

6.2.6Die Oregon-Küste

•Die nördliche Küste von Astoria bis Newport

•Die zentrale Küste mit Oregon Dunes NRA

•Die südliche Küste von Coos Bay bis Kalifornien

6.2.7Durch Nordkalifornien

•Durch die Redwood Parks

•Durchs Humboldt County und noch mehr Redwoods

ExkursBackroads im Humboldt, Trinity & Del Norte County

6.2.8Von Garberville nach San Francisco

6.2.9Die Küstenroute: Straße No.1

6.3Von San Francisco nach Reno

6.4Durch die Nationalparks der Kaskaden von Reno nach Portland/Seattle

6.4.1Lassen Volcanic Park und Lava Beds Monument

•Lassen Volcanic National Park

•Zum Crater Lake NP via Lava Beds NM

6.4.2Vom Crater Lake Park bis zum Columbia River

•Klamath Falls und Anfahrt zum Crater Lake NP

•Crater Lake National Park

•Bend und die Lava Lands

ExkursVon Bend durch Oregon nach Idaho

•Von Bend direkt nach Portland

•Via Mount Hood und Columbia River nach Portland

•Columbia River Gorge

7Routen durch den zentralen Nordwesten

7.1Zu den Routen

7.2Basisroute durch den zentralen Nordwesten

7.2.1Salt Lake City

7.2.2Von Salt Lake City zum Yellowstone Park

•Routen zum Yellowstone

•Jackson/Wyoming

•Grand Teton National Park

7.2.3Yellowstone National Park

ExkursDie heißen Quellen des Yellowstone und ihre Farben

7.2.4Vom Yellowstone durch Wyoming zu den Black Hills

•Nach Cody

ThemaBuffalo Bill, Western-Legende schon zu Lebzeiten

•Durch Wyoming

7.2.5Die Black Hills Region

•Anfahrt über Devils Tower, Lead und Deadwood

•Rapid City

ExkursAbstecher zum Badlands National Park

•Mount Rushmore und die Black Hills

7.2.6Von den Black Hills über Nebraska nach Colorado

7.2.7Denver und Umgebung

7.2.8Über den Rocky Mountain National Park und das Dinosaur Monument nach Salt Lake City

•Rocky Mountain National Park

•Zum Dinosaur National Monument

•Vom Dinosaurier-Park nach Salt Lake City

ExkursAlternative Routen durch Wyoming

7.3Durch Idaho und Montana

7.3.1Von Salt Lake City zum Glacier National Park

•Durch Idaho

•Durch Montana

•Glacier National Park

7.3.2Vom Glacier zum Yellowstone National Park

7.3.3Der Umweg über den Hells Canyon

8Jahreszeitabhängige Routenvorschläge

Route 1Sommer im US-Westen

Route 2Frühjahr oder Herbst im US-Südwesten

Route 3Frühjahr oder Frühherbst im US-Südwesten

Route 4Sommer im US-Nordwesten

TEIL 3:ANHANG WISSENSWERTES

Geschichte der USA im Überblick

Geschichte und Situation der Indianer

Amerika ist anders

Die 11 Weststaaten: Basisdaten und Information

Touristisches Kurzlexikon Amerikanisch-Deutsch

Fotonachweis

Alphabetisches Register – Index

Wichtige Kurzformen, Abkürzungen

Bekannteste Schutzgebiete auf einen Blick

Kartenverzeichnis

Wandmalerei (mural) an der Außenfassade eines Buchladens in Ajo/Arizona unweit des Organ Pipe National Monument

Sonnenuntergang am Las Vegas Strip

Planung, Vorbereitung und Organisation

einer Reise durch den Westen der USA

Hwy #101 am Cape Sebastian im Süden Oregons

1REISEPLANUNG

In diesem ersten Kapitel werden für die optimale Planung einer Tour durch den US-Westen alle wichtigen Punkte erörtert, die man noch vor der Flug- und Fahrzeug-Buchung oder Festlegung einer Reiseroute bedenken sollte. Nach der »Einkreisung« dessen, was man dort unbedingt sehen und erleben möchte, betrifft das vor allem die ideale Reisezeit sowie das perfekte Transportmittel (Pkw, SUV, Wohnmobil etc.) und – damit verbunden – auch die Art der Übernachtung unterwegs (H/Motel, B&B, Hostel, Camping) einschließlich der zu erwartenden Kosten der Alternativen.

Außerdem sollen die folgenden Abschnitte neben einer kurzen Einführung in die Geographie, Fauna und Flora des US-Westens eine Übersicht über das vermitteln, was man von der Reise erwarten darf und in Städten sowie freier Natur unternehmen kann.

Im Vordergrund steht neben dem Sightseeing die ganze Palette möglicher Urlaubsaktivitäten, Abenteuer und Ferienspaß. Der Westen der USA bietet in dieser Beziehung Möglichkeiten, die man in ähnlicher Breite anderswo kaum findet – schon gar nicht zum Null- oder moderaten Pauschaltarif wie öfters der Fall.

Weitere wichtige Punkte wie die zu erwartenden Gesamtkosten und sämtliche Aspekte der praktischen Reiseplanung und -vorbereitung (Flug-/Auto-/Hotelbuchung) sind Thema des Kapitels 2 im Allgemeinen Teil (rote Griffmarken). Alles, was zu berücksichtigen ist, nachdem man seinen Fuß auf amerikanischen Boden gesetzt hat, steht im Kapitel 3.

1.1Wichtig zu wissen vor der Reiseplanung

1.1.1Bevölkerung, Geographie und Natur der Weststaaten unter touristischem Blickwinkel

Bevölkerungsverteilung auf Ballungsgebiete und die Fläche

Fläche

Die 48 Staaten der kontinentalen USA bedecken (ohne Alaska) eine Fläche von rund 8,1 Mio. km2 und sind damit über 22 mal so groß wie Deutschland. Davon entfallen auf die 11 Weststaaten ( Umschlagklappen) mit 3,075 Mio. km2 knapp 38%. Sie entsprechen damit fast exakt der gesamten Größe aller Staaten der EU vor der Osterweiterung.

Bevölkerung und ihre Verteilung

Von den mittlerweile ca. 331 Mio. Amerikanern leben aber nur ungefähr 79 Mio. im Westen, und von diesen wiederum gute zwei Drittel in einem kaum mehr als 200 km breiten Streifen entlang der Pazifikküste. Die Bevölkerung auf dieser Fläche von maximal 400.000 km2 ist dabei äußerst unterschiedlich verteilt. Die Metropolen Seattle, Portland, San Francisco, LA und San Diego samt Umfeld beherbergen allein über 40 Mio. Einwohner und wachsen unaufhörlich weiter; nur um die 8 Mio. leben in kleineren Städten und ländlichen Gebieten des – im weitesten Sinne – Küstenbereichs.

Die restlichen rund 31 Mio. Einwohner der Weststaaten teilen sich eine Fläche von ca. 2,7 Mio. km2, wohingegen in der Europäischen Union (heute 27 Länder) auf 4,2 Mio km2 knapp 450 Mio. Menschen leben. Selbst dieser recht plastische Vergleich drückt kaum aus, wie dünn die riesengroße Region zwischen den Gebirgen der Sierra Nevada und Kaskaden und den Prärien des mittleren Westens wirklich besiedelt ist. Denn über die Hälfte von ihnen konzentriert sich auf nur wenige Ballungsgebiete: Las Vegas im Bundesstaat Nevada, Phoenix/Tucson in Arizona, Albuquerque/Santa Fe in New Mexico, Denver in Colorado und Salt Lake City in Utah.

Das zeigt sich auch ganz klar in der jeweiligen Bevölkerungsdichte: New Mexico kommt gerade mal auf 6,5 Einwohner/km2, in Deutschland sind es 232 Einwohner/km2.

Dass im US-Westen die Natur abseits der großen Städte und der Küsten noch weitgehend »in Ordnung« ist und sich ökologische Schäden in Grenzen halten, ist auch darauf zurückzuführen.

Geographische Gegebenheiten

Geographie

Die ungleichgewichtige Besiedelung, obwohl in der heutigen Entwicklung stärker durch wirtschaftliche Faktoren beeinflusst, war zunächst die Folge der geographischen und klimatischen Gegebenheiten. Zwar umfassen die Territorien von Montana, Wyoming, Colorado und New Mexico im Osten auch Teile der Prärien des (touristisch weitgehend uninteressanten) mittleren Westens, aber insgesamt sind die Weststaaten geprägt durch in Nord-Süd-Richtung verzweigte Gebirgszüge und die Ebenen zwischen ihnen.

Rocky Mountains

Jedermann kennt die Rocky Mountains. Die Bezeichnung bezieht sich auf die östliche Ausbuchtung der Kordillerenkette, die sich durch ganz Nord- und Südamerika von Alaska bis hinunter nach Feuerland zieht. Die »Rockies« laufen – von Kanada kommend – in breiter Linie über das westliche Montana und Wyoming mitten durch Colorado, New Mexiko und den Südwesten von Texas (Big Bend Nationalpark) nach Mexiko. Nur im Norden (Glacier und Grand Teton Nationalpark) zeigen sie ein uns von den Alpen her vertrautes Bild. Trotz auch weiter beachtlicher Höhen bis über 4000 m wirken sie im zentralen Bereich weniger schroff und spektakulär (etwa im Rocky Mountain Nationalpark), gewinnen aber in den ariden südlichen Zonen an Attraktivität.

Liegt meist abseits der üblichen Reiserouten, der Oatman-Topock Highway durch die malerische Wild-West-Kulisse der Black Mountains – ein Teilstück der ehemaligen Route 66

Intermontane Hochebenen

Man darf sich die Rocky Mountains nicht als ein durchgehendes Gebirge vorstellen; sie bestehen in Wirklichkeit aus einer ganzen Reihe von – oft nicht einmal direkt miteinander verbundenen – Teilformationen mit unterschiedlichsten Bezeichnungen. Viele von ihnen liegen nicht innerhalb einer Linie, sondern parallel zur Hauptkordillere (Bighorn Mountains in Wyoming, Bitterroot und Sawtooth Mountains in Idaho, Wasatch Mountains in Utah und San Juan Mountains in Colorado).

Dazwischen befinden sich sogenannte intermontane Hochebenen, durchweg trockene, sommerheiße Gebiete, die wegen ihres geringen landwirtschaftlichen Wertes menschenleer blieben. Typische Beispiele dafür sind das zentrale Wyoming, das Great Basin Nevadas und das Colorado Plateau, das im südlichen Utah, im nördlichen Arizona und in New Mexico angesiedelt ist und vom gleichnamigen Fluss durchschnitten wird.

Das Colorado Plateau

Das Colorado Plateau erinnert in der Realität nur selten an eine »Ebene« im Wortsinn. Es handelt sich vielmehr um ein großes, zusammenhängendes Gebiet auf vornehmlich 1.500 m bis 2.000 m Höhe, das unterschiedlichste Teilareale aufweist. Die Mehrheit der Spitzen-Nationalparks (Grand Canyon, Zion, Bryce Canyon, Arches usw.), das Freizeitdorado Lake Powell und das Monument Valley, aber auch zwei große Indianerreservate (Navajo und Hopi) liegen im Bereich dieser Hochebene. Sie wird nach Süden abgeschlossen durch gestaffelte, überraschend grüne Gebirgsformationen zwischen Grand Canyon und Las Cruces/New Mexico im ungewöhnlichen West-Ost-Verlauf.

Wüsten im Südwesten

Südlich des Colorado Plateau erstrecken sich die tiefer gelegenen, im Hochsommer fast unerträglich heißen Wüstengebiete des Südwestens mit stellenweise dichtem Kakteenbewuchs. Sie reichen bis zu den südkalifornischen Küstenbergen.

Westliche Kordilleren

Das pazifische Gebirgssystem bildet den westlichen Arm der nordamerikanischen Kordilleren. Es ist geteilt in die Cascade Range (Kaskaden) mit latenter vulkanischer Aktivität vom Mount Baker an der kanadischen Grenze bis zum Lassen Volcano (National Park) im Hinterland Nordkaliforniens, an die sich die Sierra Nevada (Yosemite sowie Sequoia/Kings Canyon National Parks) anschließt, und die sogenannten Coastal Ranges entlang der Pazifikküste. Letztere bestehen aus zahlreichen miteinander verbundenen Gebirgen mittlerer Höhe bis zu ca. 2000 m von den Olympic Mountains in der Nordwestecke Washingtons bis zu den San Ysidro Mountains an der mexikanischen Grenze.

Kalifornische Ebene

Zwischen den beiden pazifischen Gebirgszügen befindet sich auf den 1.600 km zwischen Los Angeles und Portland/Oregon ein Streifen meist kargen bis wüstenartigen Landes wechselnder Breite (bis zu 100 km), das dank ausgeklügelter Bewässerung zu den ertragreichsten Obst- und Gemüseanbaugebieten der USA entwickelt wurde. Touristisch ist in diesem Bereich mit einer Handvoll Ausnahmen (z.B. Sacramento) nur wenig »zu holen«.

Das Große Becken/Great Basin

Das ausgedehnteste der intermontanen Plateaus (ca. 500.000 km2) liegt zwischen den Bergen der Kaskaden bzw. der Sierra Nevada und den westlichen Höhenzügen der Rocky Mountains. Es bedeckt nahezu das gesamte Staatsgebiet Nevadas, den Südosten Oregons, den Südwesten Idahos, einen breiten Weststreifen Utahs (mit dem Großen Salzsee) und Südostkalifornien samt dem tief in die Umgebung eingeschnittenen Death Valley.

Trotz der Unterschiede, welche die Bezeichnungen für die geographischen Teilregionen signalisieren (u.a. Columbia River Basin im östlichen Washington State, Great Basin im zentralen Nevada oder Great Salt Desert in Utah), gilt im Prinzip überall die gleiche Kennzeichnung: trockene und vegetationsarme Hochflächen, die von Ebenen, isolierten Gebirgen und nur nach Niederschlägen Wasser führenden Flusstälern unterbrochen werden.

Wüsten in Nevada und Kalifornien

Innerhalb dieses riesigen Gebietes (voller militärischer Sperrzonen für Waffenerprobung und Wüstenmanöver) gibt es neben Death Valley und Great Salt Lake viele sehenswerte Anlaufpunkte wie den Great Basin National Park, die Little Sahara Desert, den Sand Mountain, die restaurierte Calico Ghost Town und echte Geisterstädte. Touristisch ein wichtiger Aspekt, denn bei Reisen zu den Nationalparks im zentralen Westen mit Ausgangspunkt San Francisco oder Los Angeles/San Diego sind lange Fahrten durch die kalifornische Wüste oder das Great Basin nicht zu vermeiden.

Ebenen in Oregon und Washington

Sicherlich überraschend für viele Reisende setzt sich nach einer Unterbrechung durch die Blue Mountains, die im zentralen Osten Oregons Kaskaden und Bitterroot Mountains (Rocky Mountains Bereich) verbinden, die durch Trockenheit und hohe sommerliche Temperaturen gekennzeichnete Tafellandschaft bis nach Kanada fort. Das Columbia River Basin bzw. Plateau unterliegt aber dank der dort möglichen Bewässerung (ein System von Staudämmen von Kanada bis nach Oregon sorgt für nie versiegende Wasservorräte) im Gegensatz zum Great Basin einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung.

Weizenfelder bestimmen das Bild im Nordosten Oregons und im benachbarten Washington. Enorme Plantagen östlich der Kaskaden machen Washington zum drittgrößten Obstlieferanten der USA nach Kalifornien und Florida.

1.1.2Flora und Fauna des US-Westens

Unterwegs informieren die Besucherzentren der State und National Parks immer wieder ausführlich über die Pflanzen- und Tierwelt des jeweiligen Gebietes. Ein Besuch deren Ausstellungen und ein Blick in die dort verfügbaren Publikationen lohnt sich immer, ebenso die meist kostenlose Teilnahme an Multivisionsvorträgen oder oft sehr guten, themenspezifischen von Rangern geführten Touren.

In diesem Kapitel soll es vorrangig Hinweise zu Pflanzen und Tieren geben, die typisch für den Westen der USA und unübersehbar sind oder wegen ihres besonderen Charakters sowieso auf der Liste dessen stehen, was man dort sehen möchte. Zusätzliche Einzelheiten zu der jeweiligen Flora und Fauna finden sich auch noch an entsprechender Stelle im Reiseteil.

Pflanzenwelt im amerikanischen Westen

Flora des Colorado Plateau

So abwechslungsreich die Landschaften des US-Westens, so vielfältig auch die dort heimische Flora. Je nach klimatischen und topographischen Bedingungen trifft man schon allein im Bereich des Colorado Plateau von der staubtrockenen Kakteenwüste bis zu dicht bewaldeten Bergregionen bereits alles an.

Unterhalb von 1.200 m dominieren auf diesem Tafelland überwiegend vegetationsarme Halbwüsten fast ohne Baum oder Strauch. Die Pflanzenwelt beschränkt sich vor allem auf robuste Kakteen und andere Überlebenskünstler wie den aromatisch riechenden sagebrush (Wermutstrauch) oder den gelb blühenden brittlebush und creosote bush (Kreosotbusch). Die aus Wildwest-Filmen vertrauten Kugeln aus vertrockneten Pflanzen sind vor Ort unter dem Namen tumbleweed bekannt und rollen bei Wind durch die Gegend und gerne auch über die Landstraßen.

Feld voller california poppies zur Blütezeit im Frühjahr in der Antelope Valley Poppy Reserve

Im Schutz der Canyonwände gedeiht eine Vielzahl an Pflanzen. Besonders schön sind die im Herbst gelb gefärbten Blätter der Pappeln (cottonwoods), z.B. in den Schluchten rund um Escalante sowie die »Hängenden Gärten« aus Moosen und Farnen, die sich an Sickerstellen in den Sandsteinfelswänden ansiedeln. Zur Flussbegleitvegetation zählen zudem die unverwüstlichen Tamarisken (tamarisk), die einst aus der Alten Welt eingeschleppt wurden und nun die einheimischen Pflanzen verdrängen/gefährden.

In höheren Lagen bis zu 2.000 m breitet sich die Nußkiefer-/Wacholderzone aus. Auf den nährstoffarmen Sandböden sieht man dort immer wieder samtartige, dunkelbraune »Überzüge«. Diese sog. Kryptobiotische Kruste ist der Beginn allen Lebens in dieser ariden Umgebung. Die Ansammlung aus Algen, Flechten, Pilzen und Moosen schützt vor Erosion, speichert Feuchtigkeit und bildet die Grundlage für weitere Pflanzenbesiedlung. In Nationalparks wie den Canyonlands oder Arches wird sehr darauf geachtet, dass Besucher beim Wandern durch entlegene Gebiete nicht allzu großen Schaden an der empfindlichen Natur anrichten.

Nationalforste

Die Baumgrenze im Westen der USA liegt jenseits der 3.000 m und ist somit deutlich höher als in den Alpen. Der National Forest Service sorgt für den Erhalt und die Rehabilitierung der unermesslichen Wälder, die die höheren Lagen sowohl im Küstenbereich als auch besonders in den Gebirgen der Rocky Mountains bedecken und zeitweise durch ungezügelte Ausbeutung bedroht waren. Er unterhält in den von ihm verwalteten Wäldern mit über 1 Mio. km2 zudem mehrere tausend (!) mehrheitlich hervorragend in die Natur eingebettete Campingplätze.

Während die Laub- und Nadelwälder durchaus an Europa erinnern können und große Gebiete in Kalifornien von chaparral (ähnlich wie am Mittelmeer) bedeckt sind, so trifft man gerade dort auch auf so manchen interessanten Rekordhalter aus dem Pflanzenreich.

An erster Stellen seien hier die höchsten Lebewesen der Erde genannt, die Küstenmammutbäume (coastal redwoods). Einzelne Vertreter bringen es auf über 100 m Höhe. Sie benötigen für ihr Wachstum das neblige Küstenklima des nördlichen Kaliforniens. Besuchenswerte Bestände findet man – außer im oft überlaufenen Muir Woods NM unweit San Francisco – vor allem im Redwood National Park, diversen State Parks an der Grenze zu Oregon und an der Avenue of the Giants, außerdem nördlich von Santa Cruz im Big Basin Redwoods oder Henry Cowell State Park.

Weiter südlich gibt es fast keine Redwoods mehr. In den Küstenmischwäldern gedeihen dort wie auch weiter oben im Redwoodbereich Douglastannen, Ahorn-, Eichen- und Lorbeerbaumarten.

Giant Sequoia/Riesenmammutbäume

Im Vergleich zum Riesenmammutbaum (giant sequoia), der nur an den Westhängen der Sierra Nevada vorkommt, wirken alle anderen Bäume gertenschlank. Der Durchmesser am Boden überschreitet bei den über 1.000-jährigen Exemplaren sagenhafte 12 m. Dafür werden sie aber »nur« bis zu 80 m hoch. Es gibt noch rund 75 Haine mit – so heißt es – über 24.000 dieser »Kaventsmänner«. Die sehenswertesten Mammutbäume stehen in den Nationalparks Sequoia/Kings Canyon und Yosemite.

Üppig grüne Wälder und zahllose Wasserfälle kennzeichneten die Columbia River Gorge (OR/WA); beim Großbrand im Jahr 2017 wurde viel davon schwer in Mitleidenschaft gezogen

Grannenkiefer

Eigentlich hätte man hier aber schon aus Gründen der Ehrfurcht die Grannenkiefer (bristlecone pine) an erster Stelle nennen müssen, denn die ältesten von ihnen haben über 4.000 Jahre auf dem zerzausten Buckel und standen bereits zur Zeit der Pharaonen. Ihr Zuhause haben die knorrigen, bis zu 20 m hohen Bäume im Great Basin Nationalpark im Nordosten Nevadas sowie in den kalifornischen White Mountains ab etwa 3.000 m Höhe. Bis vor Kurzem hatte der dort gut versteckte »Methuselah« einen Eintrag im »Guinness Buch der Rekorde«, nun lief ihm eine neu datierte Grannenkiefer mit einem stolzen Alter von über 5.000 Jahren diesen Rang ab. Um den genauen Standort dieser ganz besonders alten Bäume wird aus Naturschutzgründen vom National Forest Service ein großes Geheimnis gemacht.

Regenwälder

Nicht unerwähnt bleiben dürfen die gemäßigten Regenwälder (rain forests) im Nordwesten der USA. Niederschlagsmengen von gut 4.000 mm im Jahr und der unaufhaltsam vom Ozean aufziehende Nebel sorgen für sattgrüne, über und über mit Moos behangene Märchenwälder, die sich nahezu undurchdringlich über weite Teile der Olympischen Halbinsel ausbreiten und vereinzelt auch noch im Landesinneren zu finden sind (u.a. in Oregon in der Columbia River Gorge oder im Silver Falls State Park).

Wildblumen-Wiesen

Im Hochsommer verzauben in dieser Ecke zudem ausgesprochen farbenfrohe und bunte Wildblumen-Wiesen zu Füßen der mächtigen Vulkankegel, allen voran im Mount Rainier National Park, ebenfalls unweit von Seattle bzw. Portland.

Wüstenflora

Aber auch tiefergelegene, südlichere Gefilde haben weit mehr als nur trockene und karge Felslandschaften zu bieten und warten mit allerhand Exotischem auf. Jede der drei großen Halbwüsten, die sich von Südkalifornien bis nach Texas erstrecken (Mojave, Sonora und Chihuahuan Desert), verfügt über ihre ganz eigene Pflanzenwelt. Einige Kakteenarten sowie der nach Regengüssen erstaunlich schnell grüne Blätter austreibende Ocotillo-Strauch sind aber überall verbreitet. Sein die meiste Zeit dürres bis 10 m hohes, dorniges »Gerippe« schmückt sich selbst in trockenen Jahren mit leuchtend roten Blüten. Auch Kakteen blühen verlässlich ab März – unabhängig von der Niederschlagsmenge.

Wildblumen

Ganz im Gegensatz zu den Wildblumen: diese zeigen sich in den Trockengebieten manchmal nur alle paar Jahre, dann dafür aber umso beeindruckender. Nach einem überdurchschnittlich feuchten Herbst und Winter breiten sich ab Februar riesige Blütenteppiche auf den Wüstenböden aus. Berühmt für ihre bunten Wildblumenfelder aus Goldmohn, Wüstenlupinen, Nachtkerzen und Sandverbenen sind u.a. die State ParksAnza-Borrego Desert, Lost Dutchman und Picacho Peak.

Traumhaft schön ist dann der Kalifornische Goldmohn (california poppy). Zigtausende von poppies leuchten gelb-rot-gold in der Sonne von etwa Ende März bis in den Mai hinein nördlich von Los Angeles in den Tehachapi Mountains oder in dem eigens für die kalifornische Staatsblume eingerichteten Naturschutzgebiet Antelope Valley California Poppy Reserve.

Mojave Desert

In Kalifornien bilden die Tehachapi, San Gabriel, San Bernardino und Santa Rosa Mountains die nördliche und westliche Grenze der Mojave-Wüste. Richtung Westen erstreckt sie sich bis hinauf in den Nordwesten Arizonas und die südwestliche Ecke Utahs.

Ihr auffälligster Vertreter ist der joshua tree, benannt von mormonische Pionieren nach ihrem Propheten Josua. Mit »hoch erhobenen Armen« wies ihnen dieses große Yuccagewächs offenbar den Weg ins gelobte Land. Josuabäume, die bis zu 15 m hoch werden können, meist aber viel kleiner bleiben, findet man in Höhenlagen ab 500 m bis 1.800 m. Schöne Bestände git es u.a. im Joshua Trees National Park und in der Mojave National Preserve. Seine großen, weißgelben Blüten zeigen sich im Februar/März und verbreiten einen eher unangenehmen Duft. Die braungrünen Früchte fallen bereits im Frühsommer und sind nicht genießbar.

Umgeben von prächtigen Saguaro-Kakteen am Alamo Canyon Zeltplatz im Organ Pipe National Monument

Josuabäume (joshua trees) im gleichnamigen Nationalpark

California Fan Palm

Palmen sind im Südwesten der USA zwar weit verbreitet, die meisten von ihnen wurden allerdings »importiert«. Die einzige endemische Art ist die Kalifornische Fächerpalme (California fan palm), die bis zu 18 m hoch wird und eine bis zu 5 m breite Krone besitzt Ihr Aussehen kann erstaunlich unterschiedlich ausfallen. Ältere Exemplare wirken wegen herunterhängender und abgestorbener von Fasern durchsetzter Blätter besonders exotisch. Wenn diese nicht abgenommen werden, bilden sie im Laufe der Jahre eine dichte weit nach unten reichende braune Manschette um den tonnenartigen Stamm. Jüngere Bäume mit entfernten Altblättern wirken wie eine andere Art.

Das Verbreitungsgebiet der Kalifornischen Fächerpalme erstreckt sich von Südkalifornien bis in die östlich angrenzende Sonora-Wüste im Süden Arizonas. Sehenswerte Haine mit alten Fan Palms gibt es besonders im Anza-Borrego Desert State Park sowie im Bereich Palm Springs und Umgebung.

Sonora Desert

Die Sonora-Wüste, die sich über weite Teile Südarizonas ausbreitet, begeistert zudem durch ihren Kakteenreichtum und ist Heimat der berühmten bis über 15 m hohen Saguaros wie auch der vielarmigen Orgelpfeifenkakteen (organ pipe cactus). Letztere gibt es auf amerikanischem Boden indessen nur im gleichnamigen Nationalmonument an der mexikanischen Grenze zu bewundern.

Chihuahuan Desert

Auf ersten Blick weniger spektakulär mag die Flora der Chihuahuan Desert erscheinen, die von Südostarizona bis nach Südtexas reicht. Grasland-Trockenbusch-Mischungen bestimmen dort das Bild. Im März/April zeigen sich aber auch Wildblumen und kleinere Kakteenarten von ihrer schönsten und buntesten Seite. Weit gen Himmel ragen die giant dagger yuccas, die teils baumartigen soaptree yuccas sowie die Lechuguilla-Agaven, die sich nur einmal im Leben mit ihrem bis zu 3,5 m hohen Blütenstand schmücken.

Elche (auf Englisch »moose«, nicht »elk«!) sind kein seltener Anblick im Grand Teton, Yellowstone, Glacier oder Rocky Mountain Nationalpark

Tierwelt des amerikanischen Westens

Tierwelt

Aus mitteleuropäischer Sicht ist die Anzahl an wild lebenden Tieren, denen man während eines Aufenthalts im Westen der USA begegnet, mitunter überwältigend. Dies gilt insbesondere für die höher gelegenen, gebirgigen Regionen sowie für Nationalforste. Schon beim ersten Picknick in der Natur macht fast jeder Bekanntschaft mit bettelnden Zieseln (ground squirrels) und Streifenhörnchen (chipmunks), Verwandte der ebenfalls oft zu sehenden Eichhörnchen (squirrels) und der meist wachsam vor ihren Erdlöchern stehenden Präriehunde (prairie dogs).

Der auffällig blaue Diademhäher (Steller’s jay) und die mit ihrer »Banditenmaske« über den Augen unverkennbaren Waschbären (raccoons) haben es meistens ebenso auf die Essensreste und Vorräte der Camper abgesehen.

Berg- und Waldbewohner

Zahlreich in ihrem Vorkommen sind auch nordamerikanische Hirscharten, zu denen die mächtigen Wapitis (elks), der Weißwedelhirsch (white-tailed deer) und die Maultierhirsche (mule deers) mit ihren etwas überdimensionierten Ohren zählen. Sie teilen sich Nationalforste und -parks mit den etwas scheueren Füchsen (foxes), Dachsen (badgers), Stinktieren (skunks) und Rotluchsen (bobcats). In den felsigen Gebirgsregionen sind außerdem Dickhornschafe (bighorn sheeps) weit verbreitet und oberhalb der Baumgrenze in Wyoming, Idaho, Montana, Washington und Colorado die kleinen hamsterähnlichen Pfeifhasen (picas) sowie die weißen Schneeziegen (mountain goats).

Mit etwas Glück kann man in den Grasebenen des Yellowstone National Park Wölfe (wolves) beobachten und begegnet dort sowie im benachbarten Grand Teton und im Glacier Nat’l Park noch dem einen oder anderen Elch (moose). Den Sommer über ernähren sich diese mächtigen Tiere vorwiegend von Wasserpflanzen und stehen daher nicht selten bis zum Bauch eingetaucht in Teichen oder Flussläufen, wo auch eifrige Biber (beavers) meist nicht lange auf sich warten lassen.

Bighorn Sheep

Braun- und Schwarzbären

Die im letzten Absatz genannten Nationalparks, sind außerdem der beste Anlaufplatz für alle, die gerne einen Braunbären (brown bear bzw. grizzly) in freier Wildbahn sehen möchten. Auf den ersten Blick gar nicht so leicht zu unterscheiden sind sie von den allerdings kleineren und mitunter hellbraunen (!) Schwarzbären (black bears), die dort noch in größerer Zahl vorkommen, außerdem u.a. im Yosemite, Rocky Mountain und Olympic Nationalpark sowie in den Küstenwäldern bei Big Sur. Das beste Erkennungsmerkmal der Grizzlys ist weder ihre Größe noch die Fellfarbe, sondern vielmehr der ausgeprägte muskuläre »Höcker« zwischen ihren Schultern, der den Schwarzbären fehlt.

Begegnung mit Bären

Bären halten sich bevorzugt abseits großen Rummels im Hinterland auf, so dass man ihnen trotz der vielerorts einschlägigen Warnungen nicht häufig begegnen wird. Bei wiederkehrendem Aufenthalt in von Menschen frequentierten Gebieten (Essensgerüche auf Campingplätzen üben eine starke Anziehungskraft aus) werden sie als Gefahr angesehen und schnell von den verantwortlichen Forest und park rangers in entlegenere Regionen verfrachtet. Je weiter man in einsame Gebiete vordringt, umso größer sind daher die Chancen – oder das Risiko, wie man’s nimmt – auf »Meister Petz« zu treffen. Allergrößte Vorsicht ist bei beiden Bärenarten vor allem dann geboten, wenn sie mit ihren Jungtieren unterwegs sind. Bei Wanderungen im Hinterland wird im Yellowstone und Glacier Nationalpark die Mitnahme von bear spray empfohlen: www.nps.gov/yell/learn/nature/bearspray.htm.

Pumas

Für Menschen ebenfalls nicht ganz ungefährlich sind Pumas (mountain lion oder cougar). Diese große Raubkatze liebt die einsamen Bergregionen der Nationalparks Glacier, North Cascades, Grand Teton und Yellowstone, ist aber ausgesprochen anpassungsfähig. Man findet Pumas auch weiter südlich im Yosemite, Sequoia/Kings Canyon oder Zion National Park und sogar in Wüstenparks wie dem Saguaro oder Big Bend. Zuweilen fallen ihm sogar Haustiere am Stadtrand von Los Angeles zum Opfer.

Grizzly-Mutter mit dem unverkennbaren »Höcker« zwischen den Schultern und ihren zwei Jungbären

Büffel

Nahezu ausgerottet waren einst die Büffel (bison), die vor Eintreffen des Weißen Mannes zu Millionen die Prärien des Westens bevölkerten. Aus den damals noch knapp 800 lebenden Exemplaren wuchs dank erfolgreicher Schutzmaßnahmen der Bestand auf wieder mehrere hunderttausend. Inzwischen sind Präriebisons sogar zu begehrten Fleischlieferanten geworden. Als wild lebende Tiere sind sie in größeren Herden vor allem in den Nationalparks Badlands, Yellowstone und Grand Teton zu sehen sowie in Montanas Bison Range und im Custer State Park in Süddakota.

Bisons sorgen regelmäßig für Staus auf den Straßen durch den Yellowstone Park

Wüstenbewohner

Weniger offensichtlich ist die Anwesenheit der Fauna in den wüstenartigen Gebieten. Bei allzu großer Hitze zeigen sich viele Bewohner nur nachts sowie in den Morgen- oder Abendstunden. Wahre Überlebenskünstler sind dort u.a. Kojoten (coyote), Gabelantilopen (pronghorns), Halsbandpekaris (javelinas) sowie allerlei Reptilien wie die stark bedrohte Wüstenschildkröte (desert tortoise), der herrlich bunte Halsbandleguan (collared lizard), die dicken chuckwallas oder die giftigen, rosa-schwarzgemusterten Gila-Krustenechsen (Gila monster).

Begegnungen mit ihnen sind jedoch sehr selten, ebenso wie mit Schwarzen Witwen (black widow spider), den handtellergroßen Taranteln, Skorpionen oder den berühmtberüchtigten Klapperschlangen (rattlesnake). Besucher werden sie – wie viele weitere Wüstentiere – eher in zoologischen Gärten zu Gesicht bekommen als in freier Natur.

Klapperschlangen

Vorsicht ist aber dennoch angebracht bei Streifzügen durch entlegenere Gegenden, vor allem zwischen dunklen Lavasteinen, engen Canyonwänden oder im Dickicht in der Nähe von Wasserläufen sowie auf Wildblumenwiesen in Kalifornien oder Oregon. Die Autoren des Buches sind gut getarnten »rattlers« bereits mehrfach (aus sicherer Entfernung) begegnet, u.a. in den Bisti Badlands, im Valley of Fire, in der Buckskin Gulch und in den Palmoasen des Anza-Borrego Desert State Park.

Bisse sind jedoch sehr selten, denn meist machen die Klapperschlangen mit unverkennbaren Warnlauten rechtzeitig auf sich aufmerksam. Man darf sich aber nicht darauf verlassen, die Rassel der Jungtiere ist oft noch zu schwach. Leicht zu übersehen, aber nicht minder giftig, sind auch die nur 30-50 cm langen midget rattlesnakes, die sich bei Hitze gern zwischen die engen, kühlen Wände der Escalante oder Paria Canyons zurückziehen.

Das starke Blut- und Nervengift der Klapperschlangen ist für erwachsene Menschen zwar nur in den seltensten Fällen tödlich, aber die Vergiftungserscheinungen, Spätfolgen und Schmerzen sind nicht zu unterschätzen – ebenso wie die hohen Kosten für das Gegengift, die sich im vierstelligen $-Bereich bewegen.

Korallenschlangen

Die für Menschen indessen lebensgefährlichen Korallenschlangen (coral snakes) leben extrem zurückgezogen im südlichen Arizona, New Mexico und Texas. Zwischenfälle gibt es laut Statistik so gut wie keine. Ihre grellen Warnfarben wurden von einigen anderen, meist harmlosen Schlangenarten nachgeahmt. Auf die Farbabfolge ihrer Streifen kommt es dann an: »If red touches yellow, dangerous fellow; if red touches black, you’re o.k., Jack!«

Vögel

Ebenfalls nicht wegzudenken aus dem Südwesten ist der legendäre Rennkuckuck (roadrunner), ein Vogel der – wie sein Name bereits vermuten lässt – zur Fortbewegung gerne und sehr geschickt seine Füße einsetzt (bis zu 27 km/h!). Recht flink sind auch die im Trockengebüsch und an den Küsten Kaliforniens weitverbreiteten quirligen Schopfwachteln (Gambel’s quail). Sie teilen sich ihre Reviere mit langohrigen Eselhasen (jackrabbit) und den etwas gedrungeneren, niedlichen cottontail rabbits, die einen buschigen weißen Schwanz aufweisen.

Saguaros sowie anderen Kakteen bieten sicheren Schutz für die Nester vieler Falken- (hawks) und Spechtarten (common flicker und Gila woodpekker) sowie von Eulen (owls), Spottdrosseln (trashers) und des Kaktuszaunkönigs (cactus wren).

Eine wahre Augenweide sind die zierlichen Kolibris (hummingbirds), die wie funkelnde Edelsteine von Blüte zu Blüte flattern. Man sieht sie nicht nur an der kalifornischen Küste und in grüner Umgebung, sondern ebenso mitten in der Wüste, etwa im Anza-Borrego Desert State Park. »Feeder« (Nektarspender) und ihre Lieblingsblumen locken sie in Gärten und auf campgrounds.

Bald Eagle

An klaren, fischreichen Gewässern im Binnenland und der Küste erfreuen sich gleichermaßen Angler wie Weißkopf-Seeadler (bald eagle). Gute Chancen, dem Wappentier der USA zu begegnen, hat man im Yellowstone National Park, an der Olympic Coastsowie – während der kalten Jahreszeit – im Vogelschutzgebiet Bosque del Apache in New Mexico, wenn das Sumpf- und Marschland auch von Abertausenden Schneegänsen (snow goose) und Kanadakranichen (sandhill crane) bevölkert wird.

Auf seinen nahen Verwandten, den Steinadler (golden eagle), trifft man im Sommer vierlerorts, vorzugsweise in bergigen Regionen. Er kann im Flug leicht mit dem nur wenig kleineren, allgegenwärtigen Truthahngeier (turkey vulture) verwechselt werden. Bei genauem Hinsehen offenbart sich aber der knallrote Geierkopf.

Kalifornischer Condor

Seit den 1990er Jahren versuchen Wissenschaftler den kritisch gefährdeten Kalifornischen Condor (California condor) wieder auszuwildern. Sein Bestand war weltweit auf nur noch rund zwei Dutzend geschrumpft, heute zieht dieser gewaltige Vogel (Flügelspannweite bis zu 3 m) zwar wieder seine Kreise am Himmel über Zentralkalifornien und dem nördlichen Arizona (u.a. bei den Vermilion Cliffs), aber sein Schicksal bleibt dennoch ungewiss.

Monarchfalter

Eine hübsche Besonderheit sind die orangeschwarzen monarchs, die sich zwischen Ende Oktober und März einige Orte an der kalifornischen Küste als »Winterquartier« aussuchen, darunter Pacific Grove und Pismo Beach. Sie hängen in dichten Trauben (clusters) an den Ästen oder flattern zwischen den Bäumen umher.

Meeresbewohner

Auf größere Strand- und Meeresbewohner wie Seehunde, -löwen und -elefanten (seals, lea Lions und elephant seals) stößt man bei Fahrten entlang der Pazifikküste fast automatisch. Abgesehen von zivilisationsnahen Ruhezonen der Tiere etwa beim Pier 39 in San Francisco, in La Jolla oder rund um Monterey, lassen sie sich am besten in der Año Nuevo State Reserve nördlich von Santa Cruz und in der Piedras Blancas Reserve unweit San Simeon beobachten. In der Point Lobos State Reserve bei Carmel und etwas weiter südlich in Moss Landing gesellen sich zu ihnen in großer Zahl die immer noch gefährdeten Seeotter (sea otter).

Sea Otter

Blau- (blue whale) und Buckelwale (humpback whale) können den Sommer über bis in den Herbst hinein an der Küste vor San Diego und im Bereich Big Sur beobachtet werden. Von Dezember bis April ziehen zudem Grauwale (gray whale) an der kalifornischen Küste entlang und versammeln sich z.B. gern in den nährstoffreichen Gewässern bei Depot Bay/Oregon und in Kalifornien vor Newport und Laguna Beach.

Besonders gute Aussichten auf ein erfolgreiches whale watching hat man auch rund um die San Juan Islands und im Puget Sound vor den Toren von Seattle. Schwarzweiße Schwertwale (orcas) zählen dort neben Tümmlern (porpoises) von Mitte Mai bis Mitte Oktober zu den Dauergästen.

Einfahrt in das »Todestal«

1.1.3Nationalparks, Nationalforste und State Parks

Nationalparkswww.nps.gov

Die Idee hinter den National Parks

Die Schaffung der amerikanischen Nationalparks basiert auf dem Gedanken, außergewöhnliche Landschaften, Naturwunder und bedeutsame historische Stätten vor Zerstörung und kommerzieller Ausbeutung zu bewahren und gleichzeitig den Bürgern des Landes den (kontrollierten) Zugang zu ermöglichen. Als erster und bis heute wohl berühmtester von allen wurde der Yellowstone bereits 1872 zum Nationalpark erklärt. Aber erst seit 1916 existiert der National Park Service (NPS), der seither die Nationalpark-Idee in wirklich vorbildlicher und weltweit nachgeahmter Weise in die Praxis umgesetzt hat.

Dem Park Service unterstehen aber nicht nur die 63 als solche deklarierten Nationalparks (davon 30 in den elf Weststaaten und 5 weitere in unmittelbar angrenzenden Regionen in Südwest-Texas bzw. den Dakotas, 2 auf Hawaii, 8 in Alaska und 18 in den restlichen US-Staaten), sondern zusätzlich eine Vielzahl von Schutzgebieten, letzte Seite des Buches und hintere Umschlagklappe.

Unterschiede NP, NM, NHS

Die meisten National Parks (NP) umfassen neben herausragenden natürlichen Sehenswürdigkeiten meist auch einsame, große Wildnisgebiete im Hinterland. Sie sind Besichtigungs- und Ferienziel zugleich. In manchen Parks lassen sich nicht nur Tage, sondern Wochen abwechslungsreich gestalten. In den strenger thematisch (Flora und Fauna, Geologie, Siedlungs- und vorkolumbische Historie, bisweilen auch von jedem etwas) ausgerichteten National Monuments (NM) und Historic Sites (NHS) oder auch Historic Parks (NHP) ist die jeweilige Attraktion oft einziges, zumindest aber vorrangiges Besuchsmotiv. Die Abgrenzung zwischen den Parks, Monuments und anderen ist fließend. So gibt es unter den NMs einige, die alle Merkmale eines NPs zeigen und aufregender sind als mancher von ihnen, so z.B. das Kakteengebiet Organ Pipe NM, das vulkanische Mount St. Helens oder das landschaftlich äußerst vielfältige Grand Staircase-Escalante NM in Südutah.

America the Beautiful - Interagency Annual Pass

Für sämtliche Einrichtungen des National Park Service (National Parks, Monuments etc.) wie auch für alle Federal Recreational Lands (National Forest, BLM Land etc.) gilt der Jahrespass »America the Beautiful«. Ohne diesen offiziell auch als »Interagency Annual Pass« bezeichneten Plastikausweis im Scheckkartenformat sollte niemand unterwegs sein, der mehr als nur ein paar Tage seiner USA-Reise den Naturschönheiten widmen möchte. Er macht sich in kürzester Zeit bezahlt, selbst wenn nur wenige Nationalparks auf dem Programm stehen.

Der America the Beautiful-Pass kostet $80 und ist ein Jahr lang vom Monat der Ausstellung an gültig für zwei Passinhaber, die weder verwandt noch miteinander verheiratet sein müssen, sowie deren im selben Fahrzeug sitzenden Begleitpersonen. Kinder unter 16 haben haben stets freien Eintritt. Campinggebühren, kostenpflichte Rangertouren usw. sind nicht eingeschlossen.

Der Jahrespass kann zwar vorab im Netz (https://store.usgs.gov/pass/) erworben werden, man kauft ihn aber am besten einfach im ersten Nationalpark direkt bei der Einfahrt oder im Visitor Center bzw. in einem Büro der anderen agencies, die man unweigerlich irgendwo passiert. Mit ihm erhält man einen sog. hangtag (ggf. nachhaken!), der am Innenspiegel des Autos befestigt wird, wenn man eine nicht personell besetzte Einrichtung nutzt (vor allem Picknick- und Parkplätze in Nationalforsten).

National Recreation Areas

Der Begriff »Nationale Erholungsgebiete« bezieht sich vornehmlich auf Regionen, die für Aktivferien und Family Fun geeignet sind und wegen ihrer Attraktivität ohne staatliche Kontrolle längst Opfer privater Spekulation geworden wären. National Recreation Areas (NRA) entstanden mehrheitlich um die größten Stauseen. Ausnahmen sind z.B. die Oregon Dunes und der Hells Canyon.

National Lake- and Seashores

Die Nationalküsten an den Ozeanen dienen ebenfalls der Erholung und Freizeit unter wachsender Betonung des Naturschutzgedankens. An der Westküste fällt unter diese Kategorie nur die Point Reyes National Seashore nördlich von San Francisco.

Verkehrsmäßige Anbindung der Parks

Die weitaus meisten Parks und Monumente lassen sich ohne eigenes Fahrzeug nur schlecht erreichen, da sie abseits der Busnetze und des Schienensystems liegen. Zubringerbusse, die zwischen den wichtigeren Parks bzw. Monumenten und den nächsten größeren Ortschaften verkehren, sind bei geringer Frequenz recht teuer.

Eintritt

Fast alle Einrichtungen des Nationalpark-Systems erheben Eintrittsgeld, die Mehrheit von ihnen verlangt bis zu $35 für eine »private Wagenladung« (=Pkw oder Kleinbus bis zu 6 Insassen, max. vier Erwachsene; gültig 7 Tage). Radfahrer, Wanderer oder Busreisende müssen $10-$20 pro Person entrichten. Ein »Jahrespass« für $80 lohnt sich also für viele Besucher, Kasten oben.

Besucherzentren

Im Eintritt eingeschlossen ist überall ein Faltblatt mit Karte des Parks/Monuments und Basisinformationen zu Geschichte, Entstehung, Fauna/Flora und spezifischen Einzelheiten. So gut wie nie fehlen Visitor Center, die meist eindrucksvoll durch Schaubilder und Ausstellungen mit den Eigenarten des Parks vertraut machen. In den stärker besuchten Parks gehören Filme/Videos oder Multivision-Shows zum Standardprogramm der Besucherzentren. Ergänzende Broschüren in deutscher und anderen wichtigen Sprachen gibt es in oft von Ausländern frequentierten Parks.

Ranger

Wo Campingplätze existieren (in der Mehrheit der Nationalparkeinrichtungen), werden während der Saison oft Abendprogramme (campfire programs) mit Lichtbildervorträgen oder Filmen angeboten. Zuständig dafür sind Ranger, sowohl Aufsichtspersonen mit Polizeibefugnis als auch Spezialisten für Natur und Historie ihres Einsatzbereichs. Viele leiten tagsüber Wanderungen und andere Aktivitäten, denen sich Besucher häufig kostenlos, aber in letzter Zeit auch schon mal gegen Beitrag anschließen können.

Für den Besuch einiger Parks ist neuerdings ein »Permit« erforderlich; Übersicht Seite 123

Manche Nationalparks und -monumente weisen während der Saison von Anfang Juli bis Ende August (teilweise auch noch im Herbst) extrem hohe Besucherzahlen auf. Amerikaner sieht man in der off-season überwiegend im Rentenalter. Auf Übernachtungen in Unterkünften in den Parks sollte man ohne eine Reservierung zwischen Mai und September nicht spekulieren. Sie sind sehr lange im Voraus ausgebucht und auch beim Campen ist die Situation in beliebten Parks oft problematisch.

National Forest Service

National Forests

Unberührte Natur findet man ebenso in den Nationalforsten. Sie stehen den Nationalparks in dieser Beziehung oft in nichts nach. In vielen Fällen setzen sich typische landschaftliche Merkmale der National Parks oder Monuments in den umgebenden National Forests fort. Sie sind vor allem in der Hochsaison Geheimtipp für alle, die sich gerne auch abseits der Haupt-Besucherströme halten möchten. Die meisten Straßen durch Nationalforste erfreuen fast immer mit schöner Streckenführung und geringer Verkehrsdichte, soweit sie nicht gleichzeitig als Zufahrt zu bekannteren touristischen Zielen wie den Nationalparks dienen. Die riesigen Wälder im US-Westen verfügen außerdem über zahlreiche hervorragend angelegte Campingplätze.

»Smokey the Bear« ist das Maskottchen der Nationalforste

Der National Forest Service (NFS), der die riesigen Nationalforste der USA verwaltet, das Bureau of Land Management (BLM), eine für viele andere Ländereien (speziell Wüstengebiete) verantwortliche Organisation, das Corps of Engineers (CoE), Pioniereinheit der US-Armee, und weitere staatliche Institutionen erheben meist Gebühren auf den von ihnen betreuten Arealen. Wer also wandern oder zu heißen Quellen laufen, wer einen Picknickplatz benutzen, sein Schlauchboot zu Wasser lassen oder mit dem Quad (ATV=all terrain vehicle) durch die Wüste brausen möchte, wird ziemlich lückenlos zur Kasse gebeten. Schon mangels Nähe zur Zivilisation stehen an etlichen Parkplätzen bzw. Ausgangspunkten für Wanderungen oft keine Minitresore mehr zum Einwurf von Bargeldumschlägen, sondern lediglich unübersehbare Gebührentafeln mit Hinweisen, wo Parkausweise zu erstehen sind (selten unter $5/Tag bzw. Einmalnutzung und oft meilenweit weg).

Inhaber eines Interagency Pass brauchen sich darum in der Regel nicht zu kümmern; der Pass gilt durchweg auch dort.

State Parks

State Parks

Als Pendant zu den Nationalparks können State Parks (SP), verwaltet von den jeweiligen Bundesstaaten, ebenfalls ungewöhnliche geologische Formationen, historisch interessante Stätten oder sehenswerte Landschaften schützen. Oft versteckt sich hinter dem Begriff aber nichts weiter als gepflegte öffentliche Anlagen wie Badestrände (State Beach), Bootsanleger- und Angelstellen, Picknickplätze oder – meist großzügig und komfortabel angelegte – campgrounds. Sofern es sich nicht um reine Rastplätze oder Strandzugänge handelt, kosten State Parksbis zu $20 Eintritt auch für den sogenannten day-use (Tagsüber-Nutzung).

Aus Geldmangel wurden in den letzten Jahren immer wieder etliche weniger besuchte, defizitäre State Parks vorübergehend oder sogar komplett geschlossen, allen voran in Kalifornien, Arizona und Nevada. Zugleich wurden in vielen Fällen Eintritts- und Campinggebühren erheblich angehoben.

Nicht nur in Nationalparks stehen fantastische Landschaften unter Naturschutz; so mancher State Park macht ihnen ordentlich Konkurrenz. Bestes Beispiel ist das Valley of Fire nördlich von Las Vegas. Wie Feuer leuchten dort die zahllosen Felsbögen und -löcher in der tiefstehenden Sonne; das Foto links zeigt den Piano Rock im Morgenlicht, einen mächtigen »Steinway« an der Camping bzw. Loop Road des Parks

Insekten allerorten (von Mai bis September)

Wenn man vom Naturerlebnis in Amerika spricht, dann darf ein kleines Problem, das in der Fremdenverkehrswerbung gerne übergangen wird, nicht verschwiegen werden. In weiten Teilen Nordamerikas einschließlich der Weststaaten ist die Insektenplage ein arges Kreuz. Wenn es nicht die Mücken oder Wespen sind, dann die black flies, horse flies oder die sogenannten no-see-ums, fast unsichtbare Kleinfliegen. Irgendetwas sticht oder beißt immer. Nicht umsonst verbarrikadieren Amerikaner ihre Häuser und RVs aufs Sorgfältigste mit feinmaschigen Insektennetzen. Auf Wanderungen, am Lagerfeuer und in weniger insektensicheren Zelten/Campern helfen im Sommer nur Dauerbehandlung mit (amerikanischem!) Insektenschutz und hochgeschlossene Kleidung.

1.1.4Naturerlebnis und Abenteuer

Für den Besuch einiger Parks ist neuerdings ein »Permit« erforderlich; Übersicht Seite 123

Sofern es nicht ausschließlich in die großen Citys geht, bedeutet ein Urlaub im US-Westen immer »Naturerlebnis pur«. Und das gelingt am besten, wenn man nicht bloß die Sehenswürdigkeiten der Reihe nach »abhakt«, sondern auch ausreichend Zeit an jenen Orten hat, die einem besonders gut gefallen. Dann können auch ad hoc – je nach Lust und Laune – allerlei Aktivitäten ins Reiseprogramm eingebaut werden. In den USA sind die meisten der unten angeführten Unternehmungen sogar ohne Vorbuchung oder langfristige Anmeldung möglich:

Wandern/Hiking

Zu einem intensiveren Reiseerlebnis gehört die eine oder andere Wanderung. In den Landschaftsparks bieten sich meist zahlreiche Gelegenheiten um sich die »Füße zu vertreten« – vom einfachen, ebenen Weg mit Lehrpfadcharakter (interpretive trail) bis hin zu kaum oder gar nicht gekennzeichneten Wildnisrouten über Stock und Stein (wilderness trail). Sofern man in den Besucherzentren nicht ohnehin eine genaue Karte mit Beschreibung erhält, informieren Tafeln am Weganfang über Verlauf, Dauer und Schwierigkeitsgrad der einzelnen hiking trails. Die Ausgangspunkte (trailheads) sind in der Regel gut ausgeschildert.

Backpacking

Befinden sich auch Zelt und Schlafsack im großen Rucksack, dem Backpack, wird aus dem Hiking ein backpacking. Dem Mehrtageswanderer stehen auf den backcountry trails meist in regelmäßigen Abständen kleine Einfachstzeltplätze (walk-in oder wilderness campgrounds) zur Verfügung, die gegen eine geringe Gebühr oder kostenfrei genutzt werden können, sofern man sich vorher ein wilderness oder backcountry permit bei den National Forest oder Park Rangers besorgt hat. Diese »Erlaubnisscheine« dienen primär der Ökologie, indem zum Beispiel nur eine begrenzte Zahl von Interessenten pro Tag zugelassen wird. Backpacking