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Pflanzenschutzmittel stehen im Verruf, den Menschen, die Gewässer, die Nahrung, die Insekten, wildlebende Tiere zu vergiften und die uns umgebende Natur und Landschaft zu verarmen. Ist das wirklich so? Was können wir selber beobachten, um diesen Fragen nachzugehen? Wer braucht überhaupt Pflanzenschutzmittel, wer ist auf sie angewiesen? Wie sehe unsere Welt ohne Pflanzenschutzmittel aus? Das Buch soll anregen, selber zu beobachten und nachzudenken. Oft kommt das in unserem medialen Alltag zu kurz.
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Seitenzahl: 36
Veröffentlichungsjahr: 2019
Einführung
Ein Praxisbeispiel aus dem Ackerbau
Winterweizen
Exkurs: Zeitliche Dauer der Schädigung von Insekten:
Zuckerrüben
Woraus bestehen diese Pflanzenschutzmittel?
Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien
Kurzer, vereinfachter Abriss zur Historie der Bevölkerungsmeinung über chemischen Pflanzenschutz
Mengenbetrachtung und Verhältnismäßigkeit
Pflanzenschutzmittel und Grundwasser
Artenschutz
Bezugsgröße für den Artenschutz
Rückstände in Lebensmitteln?
Photosyntheseleistung, Umwandlung von Kohlendioxid in Sauerstoff
Neues EU- Zulassungsverfahren nach Cut-Off Kriterien
Zwei Verwandte: Pflanzenschutzmittel und Medikamente
Mediale und politische Darstellung versus Wirklichkeit
Beispiel 1: Honigbiene
Beispiel 2: Wildbiene
Exkurs: Folgen politischer Fehlentscheidungen
Beispiel 3: Feldlerche
Beispiel für die Methodik, wie ökoideologische Analysen erstellt werden und ihre Nutzung in den Medien
Kurz zur Krefelder Studie aus 2017, dem Beginn der Insekten- Hysterie
Welche Folgen hätte ein vollständiges Verbot des chemischen Pflanzenschutzes?
Epilog
In Deutschland ist es heute politisch korrekt, jede Art von Beschimpfung oder Verleumdung über die Landwirtschaft auszusprechen. Kenntnisse sind dafür nicht notwendig. Bevölkerung, Politik und Medien genügen Schlagworte und Halbwahrheiten. Es ist ein sich selbst verstärkendes Wechselspiel, das zu immer absurderen Zuständen z.B. in der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln führt. Es geht nicht mehr um Fakten, es geht um Ideologien.
Unser Wohlstand, unsere Gesundheit und ständig steigende, hohe Lebenserwartung, aber auch die uns umgebende Natur jedoch profitieren vom gezielten und sachgerechten Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Dieses Buch soll dazu anregen, sich selbst ein Bild zu verschaffen.
In vielen Schriften wird von den Pflanzenschutzmitteln (oder Pestiziden, dass klingt so schön unschön) gesprochen, die Ursache für dieses oder jenes Ereignis seien. Allgemeinaussagen dieser Art sind unsinnig und ideologisch motiviert: Frauen können nicht Autofahren, Italiener essen immer Spaghetti usw. Es ist schon notwendig, genauer hinzusehen und sich mit den Einzelheiten zu befassen. Allein die Tatsache, dass von den 300 Litern Wasser, die der Landwirt mit der Pflanzenschutzspritze auf 10.000 m2verteilt, nur vielleicht 100 g oder weniger Wirkstoffe sind, ist den Meisten nicht bewusst. Deshalb müssen wir uns zunächst ein Bild verschaffen, was ein Landwirt beispielsweise auf seinem Weizen- oder Zuckerrübenfeld ausbringt. Das mag zunächst langweilig erscheinen. Für das Verständnis der weiteren Betrachtungen ist es aber unumgänglich. Hier ein exemplarisches Praxisbeispiel aus 2018:
Die zu den Produkten angeführten Hinweise entstammen den Gebrauchsanweisungen oder den Sicherheitsdatenblättern, die im Internet frei zugänglich sind.
Anwendung: 10. Oktober, Vorauflauf Winterweizen, Herbizid
Aufwan dmenge
Wirk stoff
Geh alt/ l
Wirks toff/ ha
Summe nformel
3 l/ ha
Prosulf ocarb
800 g/ l
2,4 l
C14H21 NOS
NW262: Das Mittel ist giftig für Algen. NW264: Das Mittel ist giftig für Fische und Fischnährtiere.
NB6641: Das Mittel wird bis zu der höchsten durch die Zulassung festgelegten Aufwandmenge oder Anwendungskonzentration, falls eine Aufwandmenge nicht vorgesehen ist, als nicht bienengefährlich eingestuft (B4).
NN130: Das Mittel wird als nicht schädigend für Populationen der Arten Pardosa amentata und palustris (Wolfspinnen) eingestuft.
NN166:Das Mittel wird als nicht schädigend für Populationen der Art Pterostichus melanarius (Laufkäfer) eingestuft
Ergebnisse der PBT- und vPvB-Beurteilung
Bewertung : Dieser Stoff/diese Mischung enthält keine Komponenten in
Konzentrationen von 0,1 % oder höher, die persistent, bioakkumulierbar und/ oder toxisch (PBT) sind
Anwendung: 10. Oktober, Vorauflauf Winterweizen, Herbizid
Aufwand menge
Wirkstoff
Ge halt / l
Wirk stoff / ha
Summen formel
600 ml/ ha
Fluofenac et
400 g
240 g
C
14
H
13
F
4
N
3
O
2
S
Difluofeni can
200 g
120 g
C
19
H
11
F
5
N
2
O
2
Fluofenacet
Difloufenican
(NB6641) Das Mittel wird bis zu der höchsten durch die Zulassung festgelegten Aufwandmenge oder Anwendungskonzentration, falls eine Aufwandmenge nicht vorgesehen ist, als nicht bienengefährlich eingestuft (B4).
(NN160) Das Mittel wird als nichtschädigend für Populationen der Art Aleochara bilineata (Kurzflügelkäfer) eingestuft. (NN165) Das Mittel wird als nichtschädigend für Populationen der Art Poecilus cupreus (Laufkäfer) eingestuft.
(NW262) Das Mittel ist giftig für Algen. (NW264) Das Mittel ist giftig für Fische und Fischnährtiere. (NW265) Das Mittel ist giftig für höhere Wasserpflanzen
Flufenacet/Diflufenican: Stoff wird nicht als persistent, bioakkumulierbar und toxisch (PBT) angesehen. Stoff wird nicht als sehr persistent und sehr bioakkumulierbar (vPvB) angesehen.
Anwendung: 27. April, Winterweizen 2. Knoten EC 32 (große Bierflaschenhöhe), Fungizid
Aufwan dmenge
Wirk- stoff
Ge halt / l
Wirk stoff / ha
Summenformel
600 ml/ ha
Prothio conazol
160 g
96 g
C
14
H
15
Cl
2
N
3
OS
Spiroxa min
300 g
180 g
C
18
H
34
N O
2
Prothioconazol
Spiroxamin
(NB6641) Das Mittel wird bis zu der höchsten durch die Zulassung festgelegten Aufwandmenge oder Anwendungskonzentration, falls eine Aufwandmenge nicht vorgesehen ist, als nicht bienengefährlich eingestuft (B4).