Forechecking for Love - Ethan Stone - E-Book

Forechecking for Love E-Book

Ethan Stone

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Beschreibung

Als der Eishockeystar Linc Carpenter von der NHL gesperrt wird, beginnt er, Drinks in Tampa zu mixen. Als Barkeeper völlig ungeeignet, ergreift er die Chance, sich zum Privatermittler ausbilden zu lassen. Auch darin ist er nicht wirklich gut, aber er schafft es trotzdem, engagiert zu werden, um den Modemogul Quentin Faulkner zu beobachten. Lincs Unfähigkeit ist dabei das kleinere Hindernis, aber Brady Williams, Faulkners heißer Bodyguard, könnte ihm zum Verhängnis werden …

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Ethan Stone

Forechecking for love

Impressum

© dead soft verlag, Mettingen 2016

http://www.deadsoft.de

Titel der Originalausgabe:

Bartender, P.I.

© Ethan Stone

Cover: Irene Repp

http://www.daylinart.webnode.com

Übersetzung: Lena Seidel

Bildrechte:

© Nicholas Piccillo – fotolia.com

© Fxquadro – fotolia.com

1. Ausgabe 2016

ISBN 978-3-945934-89-0

ISBN 978-3-945934-90-6 (epub)

Dieses Buch ist reine Fantasie. Alle Charaktere, Orte und Begebenheiten entspringen der Vorstellung des Autors und entsprechen nicht irgendwelchen Tatsachen. Alle Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen, Orten oder Begebenheiten sind rein zufällig.

WIDMUNG

Prolog

Ich war sicher, dass das Leben nicht noch besser werden könnte. Ich hatte den Job meiner Träume. Verteidiger in der dritten Reihe bei den Columbus Blue Jackets mag nicht gerade die glorreichste Karriere sein, aber das ging mir am Arsch vorbei. Ich spielte Eishockey und ich wurde dafür bezahlt. Sicher war ich nicht bekannt genug, damit mir die Leute beim Einkaufen auf die Schulter klopften, aber an gewissen Orten – wie den lokalen Sportbars – war ich so etwas wie eine Berühmtheit. Es gab jedoch auch Plätze, an die ich gehen konnte, ohne dass irgendwer meinen Namen kannte. Das war praktisch, wenn ich auf die Jagd ging – nach jungen Männern. Keine Jungs, versteht mich nicht falsch. Sie waren alle mindestens achtzehn, ich bin schließlich nicht pädophil. In meiner Vorstellung gibt es nichts Besseres als junge Männer mit zarten, unbehaarten Körpern, die ich in die Arme nehmen und wie verrückt durchficken kann.

Twinks waren schon immer mein Ding. Keine Ahnung warum. Vielleicht weil sie das komplette Gegenteil von mir waren. Ich war einsdreiundneunzig groß, hundertzwanzig Kilo schwer, und ausgesprochen muskulös. Yeah, ich war erfolgreich und sicher, dass meine Seifenblase niemals platzen würde.

Ich hatte einen der süßesten, zartesten jungen Männer an meiner Seite. Er hatte einen magischen Mund und den wahrscheinlich engsten Arsch, den ich in meinem Leben gefickt habe. Er nahm meinen Prügel wie ein Profi und ich liebte es, meinen Schwanz wieder und wieder in seinem lilienweißen Arsch verschwinden zu sehen. Und ich vergötterte die Laute, die Titus Barelli von sich gab, wenn ich ihn durchvögelte. Titus war gerade neunzehn Jahre alt geworden und ich sein Geburtstagsgeschenk. Er war zu mir herübergekommen und hatte mir erklärt, er wisse, dass ich schwul sei. Gut, was er wirklich gesagt hatte war, dass er sich wünschte, ich sei schwul. Denn dann wäre sein Geschenk an sich selbst, meinen Schwanz zu lutschen. Ich hatte erwidert, dass ich ihn das und vieles mehr machen ließe. Also hatte er mich in die Wohnung seiner Eltern mitgenommen, nachdem er geschworen hatte, dass sie noch stundenlang unterwegs wären.

Ich beugte ihn über die Lehne einer weißen Ledercouch, während ich ihn fickte. Und, verdammt, es fühlte sich gut an. Mein Orgasmus raste auf mich zu und meine Bewegungen wurden schneller.

„Oh, fuck, Linc“, stöhnte Titus. „Ich komme gleich!“

„Yeah, Titus“, erwiderte ich, „spritz ab.“ Damit fasste ich um ihn herum und griff nach seinem Schwanz. Sekunden später schoss seine Ladung gegen die Lehne dieser Fünftausend-Dollar-Couch und ich konnte mich ebenfalls nicht mehr zurückhalten. Ich stieß tief in ihn und gab dem Verlangen nach, einfach zu kommen.

In genau diesem Moment ging die Vordertür auf und ein großer Mann mit Glatze kam herein – und erstarrte, den Mund weit aufgerissen.

„Was ist hier los?“

Ich befand mich in der Mitte meines Höhepunktes, es gab kein Zurück für mich. Tief in Titus’ Loch füllte ich das Kondom, während der Mann bewegungslos dastand. Eigentlich wollte ich weder stöhnen noch grunzen, als ich abspritzte, aber ich konnte es mir nicht verkneifen.

„Dad, ich …“, murmelte Titus.

„Was zum Teufel macht ihr da?“

Meiner Ansicht nach war es ziemlich offensichtlich, was wir taten, aber ich widerstand dem Drang zu antworten. Titus murmelte irgendetwas, allerdings war ich mir nicht sicher, ob es deswegen war, weil ich immer noch meinen Samen in ihn pumpte, oder ob es darum ging, dass sein Vater uns erwischt hatte. Vielleicht beides.

Zuerst gehörte die Aufmerksamkeit des alten Mannes einzig und allein Titus, dann landete sein Blick schließlich auf mir und wenn es möglich gewesen wäre, seinen Mund noch weiter aufzureißen, bin ich sicher, hätte er es getan.

„Linc Carpenter, du verdammter Hurensohn!“

Ich zog mich aus Titus zurück und streifte das Kondom ab. Ich wollte nur noch schnell in meine Klamotten kommen, und da ich nicht wusste, was ich mit dem Gummi machen sollte, ließ ich es einfach zu Boden fallen.

„Carpenter“, schrie der alte Mann. „Ich mach dich fertig!“

Normalerweise hatte ich vor derartigen Drohungen keine Angst. Rein physisch gesehen war dieser Mann kein Gegner für mich. In einem Kampf konnte ich ihn spielend besiegen. Aber dieser Kerl konnte tatsächlich mein Leben zerstören.

Titus Barelli war der Sohn von Cyril Barelli, dem Vorstand der National Hockey League und damit im Prinzip mein Boss.

Ich war gefickt – und nicht im positiven Sinne.

Kapitel eins

Cyril Barelli ruinierte mein Leben tatsächlich. Er fand eine Moralklausel in meinem Vertrag und nutzte sie, um mich feuern zu lassen. Zusätzlich überredete er Titus, zu behaupten, ich hätte ihm Drogen in sein Getränk gekippt und ihn anschließend zum Sex mit mir gezwungen. Als ob ich es nötig hätte, ein Kind zu irgendwas zu zwingen … Er hatte mich praktisch angefleht, ihn zu ficken. Eigentlich hatte er mich wortwörtlich darum angefleht. Verdammt, er war ein heißes Stück Arsch. Heiß, aber teuer. Barelli ließ mich im Grunde ausschließen, weil ich seinen unschuldigen Sohn geknallt hatte. Unschuldig? Ja, richtig! Ich war nicht der erste Kerl, mit dem Klein-Titus geschlafen hatte, und ich wusste, ich war auch nicht der letzte.

Um eine Strafanzeige zu vermeiden willigte ich ein, ausgeschlossen zu werden und nie wieder Profihockey zu spielen. Ich hätte gegen eine Anzeige vorgehen können und vielleicht hätte ich vor Gericht sogar gewonnen, dennoch wäre mein Ruf beim Teufel gewesen und kein Team hätte mich mehr unter Vertrag genommen.

Der Geschäftsführer der Toronto Maple Leafs bot mit seine Hilfe an, um gegen den Ausschluss anzugehen. Er war ein guter Mann und ich wollte ihn nicht mit mir in den Schmutz ziehen, deswegen lehnte ich sein Angebot ab.

Mir wurde ein Scheck über 290 000 Dollar als Abfindung für meine Vertragslaufzeit überreicht, damit endete meine Hockeykarriere. So verstaute ich meinen Schwanz zwischen meinen Beinen und den Scheck in der Hosentasche, verließ Ohio und zog nach Tampa, Kalifornien.

Tampa war meilenweit entfernt von meinem alten Leben und ich war sicher, niemand würde mich als den „schwulen Ex-Hockeyspieler“ erkennen, wie mich die Presse betitelt hatte. Als wäre Schwulsein und Hockey spielen alles, was mich ausmachte. Ich war auch in anderen Dingen gut. Zumindest dachte ich das. Ich musste in etwas außer Hockey und Sex gut sein, ich hatte nur noch nicht herausgefunden, in was.

Ich machte mir keine Sorgen darüber, in Tampa erkannt zu werden, da Hockey dort nicht populär war. Ja, ich weiß, es gibt Hockeyteams in Florida, aber die sind nicht gerade die Dolphins, also scherte sich niemand darum.

Außerdem lebte Tyson McAvoy in Tampa. Tyson war einer meiner ältesten und liebsten Freunde. Ich lernte ihn mit achtzehn kennen, nachdem ich zu den Blue Jackets gekommen war. Tyson war mein erster Profitrainer. Er nahm mich hart ran und ließ sich von meinem Protest nicht beeindrucken. Ich lernte eine Menge von diesem Mann, nicht nur über das Spiel.

Tyson war der erste Schwule, den ich kennenlernte. Okay, vielleicht war er nicht der erste, den ich kannte, aber er war der erste, der es mir anvertraute, obwohl er nicht geoutet war – schwule Trainer waren nicht willkommener als schwule Spieler. Ich vermute, er spürte meinen inneren Kampf, und Gott weiß wie sehr ich mit mir kämpfte. Seit jeher zogen mich Männer an, selbst als ich ein kleiner Junge gewesen war. Die Pubertät machte es dann noch schlimmer. In der High School haben Jungs dauernd einen stehen, daher verrieten meine Ständer meine sexuellen Fantasien nicht. Ich konnte mir ja nicht einmal selbst eingestehen, schwul zu sein. Mein Vater hatte mir immer erzählt, dass Schwule krank und verdreht seien. Meine Vorstellung eines Schwulen war die einer stereotypen schwächlichen und weibischen Tunte. Tyson war der erste Mann, der dieses Bild über den Haufen warf. Er brachte mir bei, dass einen Mann zu lieben nicht automatisch bedeutete, weniger männlich oder gar schwach zu sein. Tyson erklärte mir, dass ich ein guter Spieler und trotzdem schwul sein konnte. Unglücklicherweise bedeutete das, meine Sexualität zu verstecken, wie er es viele Jahre getan hatte.

Dabei fand nichts Unpassendes zwischen ihm und mir statt. Er war eine Vaterfigur und ein wahrer Mentor. Zwei Jahre lang betreute er mich bei den Syracuse Crunch, dem Partnerverein der Jackets, bis ich meinen Platz im eigentlichen Team bekam. Er blieb bei den Crunch, doch wir hielten Kontakt. Wir telefonierten und besuchten uns oft, ich traf ihn öfter als meine Familie.

Tyson gab seinen Trainerjob auf und zog nach Tampa. Er hatte Freunde dort, einschließlich eines Ex-Lovers namens Rainer. Jetzt besaß er eine Bar, The Soldier’s Alehouse, und ich wollte für ihn arbeiten. Nicht dass ich eine Ahnung gehabt hätte, was man als Barkeeper zu tun hatte, aber ich ging davon aus, dass Tyson, nachdem er mir schon das Hockeyspielen beigebracht hatte, auch lehren konnte, wie man Drinks mixte.

Kapitel zwei

Tyson war ein kleiner, stämmiger Mann mit graumeliertem Haar, einer ständigen Grimasse und er schien immer ärgerlich zu sein, doch ich kannte den Teddybären in seinem Innersten.

„Linc“, schrie Tyson quer durch die Bar. „Zwei Long Island Iced Teas.“

Ich kramte nach dem Spickzettel, den ich mir aus dem Internet ausgedruckt hatte. Das Papier war so oft zusammen- und auseinandergefaltet worden, dass ich befürchtete, es würde in Einzelteile zerfallen. Ich fand Long Island Iced Tea, las schnell die Zutaten durch und zauberte zwei Stück.

„Bestellung ist fertig“, rief ich zu Tyson, der die Tische abwischte. Es war ein Uhr an einem Mittwochnachmittag und das Geschäft ging schleppend. Wir hatten eine Handvoll Gäste: zwei junge Frauen, die den Long Island Iced Tea bestellt hatten, ein älteres Paar, das Bier schlürfte, und einige Stammgäste, darunter einen Kerl, der genau wie Norm aus Cheers aussah. Allerdings war sein Name nicht Norm, er lautete Archie. Und weder Archie noch Tyson mochten es, wenn ich „Norm“ rief, sobald Archie das Lokal betrat. Sie hatten einfach keinen Sinn für Humor.

Tyson griff nach den Drinks und stellte sie vor den Damen ab. Sie nahmen jede einen Schluck und spuckten ihn sofort wieder aus.

„Was zur Hölle ist das?“, rief eine der Frauen.

Tyson musterte sie, nahm eines der Gläser und probierte den Drink. Ich beobachtete, wie er den kleinen Schluck ausspuckte und mir einen bösen Blick zuwarf. Er stapfte zu mir herüber und knallte die Drinks auf die Theke.

„Lincoln, was zum Teufel soll das sein?“

„Uh, Long Island Iced Tea“, antwortete ich.

Tysons rechte Hand ballte sich zur Faust und ich wusste, dass er sich mächtig zusammenriss, um mir weder ins Gesicht zu schlagen noch mir auf den Kopf zu hauen, wie er es gemacht hatte, als er mein Trainer war.

„Was genau hast du zusammengemischt?“

Wieder zog ich den Spickzettel heraus und ratterte die Zutaten herunter. „Jeweils fünfzehn Milliliter Wodka, Rum, Gin, Triple Sec und Tequila, und neunzig Milliliter Tomatensaft.“

Als Tysons Faust auf die Theke krachte, sprang ich erschrocken zurück.

„Hast du wirklich gerade Tomatensaft gesagt?“

„So steht’s in dem Rezept.“ Ich wedelte mit dem Blatt vor seiner Nase herum. Er riss es mir aus der Hand und faltete es auseinander.

„Du hast dieses verdammte Ding so oft gefaltet, dass die Zutaten für den Long Island mit denen für eine Bloody Mary vermischt sind. Es soll Cola heißen, nicht Tomatensaft, verdammt!“

„Ach, Mist“, erwiderte ich. „Tut mir leid, Tyson. Mein Fehler.“

„Genau. Dein Fehler.“

„Ich versuch es ja, Ty.“

„Es ist eine Schande, dass du nicht mehr zum Hockey zurück kannst, Junge. Du warst zwar nicht der beste Spieler, aber wenigstens hast du nicht total versagt.“

Tyson tat sein Bestes, um gemein zu wirken, aber ich konnte mir nicht helfen und grinste, was ihn noch wütender machte.

„Was gibt’s da zu lachen, Carpenter?“ Er knallte beide Fäuste auf den Tresen und brachte mich damit noch mehr zum Lachen.

„Himmel, du bist absolut schrecklich, Linc.“ Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, obwohl er versuchte, wütend zu bleiben. „Geh in mein Büro und mach eine Pause. Ich will dich für eine Weile nicht sehen!“

Ich marschierte in Tysons Büro und konnte mir dabei das Kichern kaum verkneifen. Grinsend setzte ich mich an seinen Computer und suchte nach einem neuen Spickzettel für die Drinkrezepte. Vielleicht konnte ich jedes Rezept auf einzelnen Karten laminieren, dann wäre das Falten des Zettels überflüssig. Ich durchwühlte den Schreibtisch nach einem Notizzettel, um mir eine Einkaufliste für die Karten zu schreiben. Nicht dass ich tatsächlich jemals diese Dinge eingekauft hätte … Es gab bei mir hunderte von Einkaufslisten und Notizen, was zu erledigen war, aber ich nahm sie nie mit, wenn ich einkaufen ging und vergaß deshalb, was ich eigentlich brauchte. Es kam vor, dass ich in einen Eisenwarenladen ging, um Schrauben zu besorgen, und mit einer Lampe zurückkam, von der ich dachte, sie sei cool. Ich hatte eine Menge Lampen …

Während ich nach dem Schmierpapier suchte, stolperte ich über offiziell aussehende Dokumente. Ich legte sie oben auf einen Stapel Ordner, woraufhin alles prompt vom Schreibtisch rutschte und zu Boden segelte.

„Fräck!“ Battlestar Galactica war eine meiner Lieblingsserien, und da wir bestraft wurden, wenn wir bei Eishockeyspielen fluchten, übernahm ich stattdessen den Ausdruck von der Fernsehserie. Ich hob die Blätter auf, eines rutschte unter den Schreibtisch und ich musste auf alle Viere gehen, um es hervorzuangeln. Die Haltung erinnerte mich daran, wie lange es her war, seit ich zuletzt Sex gehabt hatte. Titus war der letzte gewesen und das war vier Monate her. Meine Finger erreichten das Blatt und ich zog es zu mir. Es war dicker als üblich, die Art von Papier, auf dem Diplome gedruckt werden. Es war das Zertifikat einer Privatdetektivlizenz für Florida. Ausgestellt auf Tyson.

„Tyson ist ein Privatdetektiv?“ Einen Moment lang dachte ich darüber nach, was ich gerade gemurmelt hatte. Mit der Lizenz in der Hand ging ich zurück in die Bar.

„Tyson, was ist das?“

Er griff nach dem Zertifikat. „Nach was sieht’s denn aus?“

„Nach einer Genehmigung zum Privatdetektiv“, antwortete ich.

„Schlaues Bürschchen. Genau das ist es auch.“

„Ich weiß, was es ist.“

„Warum zum Teufel fragst du dann?“

„Das habe ich auch nicht gemeint.“ Ich verdrehte die Augen.

„Aber so hast du es gesagt.“

„Fräck, Tyson. Wieso hast du eine Privatdetektivlizenz?“

„Ich arbeite ein wenig nebenbei, um mir Extrakohle dazuzuverdienen. Einfache Sachen, wie Leute ausfindig zu machen, die ihre Rechnungen nicht bezahlt haben.“

„McAvoy, PI. Ist ja fast wie Magnum, PI.“

Tyson gluckste und schüttelte den Kopf. „Es ist nicht so, als würde ich irgendetwas Aufregendes machen. Von gefährlichen Angelegenheiten lasse ich die Finger. Dafür gibt es eine Menge jüngerer Kerle, die das machen können.“

„Ich glaube, es ist schon ziemlich cool, Privatermittler zu sein.“

„An dir ist doch rein gar nichts privat, Linc Carpenter. Sogar dein Schwanz ist öffentlich, wenn man deinen Verschleiß betrachtet.“

„Halt die Klappe, alter Mann.“ Ich gluckste. „Was braucht man für die Lizenz?“

„Florida verlangt zwei Jahre Erfahrung in dem Job oder ein zweijähriges Praktikum. Ich habe jahrelang nebenbei als Detektiv gearbeitet, als ich Trainer war. Ein Freund in Syracuse hat mir alles beigebracht, bevor ich meine eigene Lizenz bekam. Als ich schließlich hierherkam, nutzte ich meine Freizeit, um mich dafür zu qualifizieren.“

„Ich will Detektiv werden, Tyson. Unterrichtest du mich?“

Tyson schüttelte den Kopf und lachte. „Du bist als Barkeeper ein Reinfall, aber du glaubst, du wärst ein guter Detektiv?“

„Gib mir nur eine Chance, Tyson. Biiiiiitte! Das ist mein Traumjob. Okay, abgesehen von Eishockey oder Ryan Reynolds persönlicher Sexsklave zu sein.“ Ich faltete meine Hände und ging auf die Knie.

Tyson grinste, obwohl ich wusste, dass er das gar nicht wollte.

„Ich sag dir was, Linc. Wenn deine Schicht vorbei ist, suchst du dir die Webseite und holst dir den Antrag zur Genehmigung des Praktikums. Wenn du zugelassen wirst, versuche ich es mit dir.“

„Ja!“ Mit einem Sprung schwang ich mich über die Bar und umarmte Tyson fest.

„Fass mich nicht an!“, brummte er, als er mich von sich schob. Das war Teil seiner ruppigen Bären-Art.