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Frankreich Krimi Quartett Band 1001 E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Dieser Band enthält folgende Krimis: Dieser Band enthält folgende Krimis: Von Max Brevard: Kommissar Leprince und die Geheimnisse von Belleville Von Alfred Bekker: Commissaire Marquanteur und der große Plan Commissaire Marquanteur bekommt einen Brief Commissaire Marquanteur und die Fanatiker Eine islamischer Selbstmordattentäter ist während des Gottesdienstes in eine Kirche in Marseille eingedrungen. Mit einer Uzi-Maschinenpistole und einem Sprengstoffgürtel schreit er "Allah-u-akbar!" und will möglichst viele Christen umbringen. Ein Sondereinsatzkommando erschießt ihn. Es stellt sich heraus, dass der Attentäter Ibrahim al-Masri heißt aus einer algerischen Familie stammt. Aber wer steckt dahinter? Eine Terror-Organisation mit der Bezeichnung "Djihad für Frankreich" bekennt sich zu dem Anschlag. Sie droht in einem Bekenner-Video: Wenn weiterhin christliche Gottesdienste stattfinden, wird es noch mehr Selbstmordanschläge geben. Der Kopf dieser Organisation ist der im Libanon geborene Hassprediger Walid Masoud. Wo steckt er? Er und seine Organisation müssen gestoppt werden. Marquanteur und Leroc ermitteln.

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Seitenzahl: 221

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Alfred Bekker, Max Brevard

Frankreich Krimi Quartett Band 1001

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Inhaltsverzeichnis

Frankreich Krimi Quartett Band 1001

Copyright

Kommissar Leprince und die Geheimnisse von Belleville

Commissaire Marquanteur und der große Plan vom großen Geschäft

Commissaire Marquanteur bekommt einen Brief

Commissaire Marquanteur und die Fanatiker

landmarks

Titelseite

Cover

Inhaltsverzeichnis

Buchanfang

Frankreich Krimi Quartett Band 1001

Alfred Bekker, Max Brevard

Dieser Band enthält folgende Krimis:

Dieser Band enthält folgende Krimis:

Von Max Brevard:

Kommissar Leprince und die Geheimnisse von Belleville

Von Alfred Bekker:

Commissaire Marquanteur und der große Plan

Commissaire Marquanteur bekommt einen Brief

Commissaire Marquanteur und die Fanatiker

Eine islamischer Selbstmordattentäter ist während des Gottesdienstes in eine Kirche in Marseille eingedrungen. Mit einer Uzi-Maschinenpistole und einem Sprengstoffgürtel schreit er “Allah-u-akbar!” und will möglichst viele Christen umbringen. Ein Sondereinsatzkommando erschießt ihn. Es stellt sich heraus, dass der Attentäter Ibrahim al-Masri heißt aus einer algerischen Familie stammt.

Aber wer steckt dahinter? Eine Terror-Organisation mit der Bezeichnung “Djihad für Frankreich” bekennt sich zu dem Anschlag. Sie droht in einem Bekenner-Video: Wenn weiterhin christliche Gottesdienste stattfinden, wird es noch mehr Selbstmordanschläge geben.

Der Kopf dieser Organisation ist der im Libanon geborene Hassprediger Walid Masoud.

Wo steckt er? Er und seine Organisation müssen gestoppt werden.

Marquanteur und Leroc ermitteln.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Bathranor Books, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

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© dieser Ausgabe 2025 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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Kommissar Leprince und die Geheimnisse von Belleville

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Kommissar Leprince und die Geheimnisse von Belleville: Frankreich Krimi

von Max Brevard

Kapitel 1

Der Morgen in Paris beginnt sanft, mit einem blassen, goldenen Licht, das sich über die Stadt legt, als traue es sich noch nicht ganz, die Dunkelheit zu vertreiben. Die ersten Sonnenstrahlen durchdringen den zarten Dunst, küssen die Dächer aus Zink und Schiefer und lassen die berühmten Wahrzeichen der Stadt – den Eiffelturm, Sacré-Cœur auf Montmartre und die beeindruckende Notre-Dame – in einem milden Glanz erstrahlen.

In den Gassen des Marais-Viertels erwacht das Leben langsam. Madame Leblanc öffnet ihre kleine Boulangerie in der Rue Vieille du Temple, der Duft von frisch gebackenem Baguette und Croissants breitet sich aus und zieht die ersten Frühaufsteher an. Ein älterer Herr, Monsieur Dupont, hält wie jeden Morgen vor dem Schaufenster an, zupft seine grauen Augenbrauen zurecht und entscheidet sich schließlich für ein warmes Pain au Chocolat. Er lächelt dabei leicht, wie es nur Pariser tun, und setzt sich mit seiner knisternden Zeitung an den kleinen Tisch draußen vor dem Laden.

Auf der Île de la Cité, im Herzen der Stadt, erhebt sich die majestätische Notre-Dame. Ganz in der Nähe beginnen die Marchands d’oiseaux, die Vogelhändler, ihre bunten Stände aufzubauen. Käfige mit Singvögeln, Papageien und Kanarienvögeln zeigen ihre gefiederten Bewohner, die zwitschernd den neuen Tag begrüßen. Eine junge Mutter, Claire, bleibt mit ihrer kleinen Tochter Anne-Marie stehen, um die Vögel zu betrachten. Anne-Marie lacht fröhlich, als ein Wellensittich seinen Kopf schief legt und neugierig zu ihr herüberschaut.

Am Seine-Ufer, entlang des Quai des Grands Augustins, machen sich die Bouquinistes daran, ihre kleinen grünen Buchboxen aufzuklappen. Sie bieten antike Bücher, alte Postkarten und verstaubte Schallplatten an, die Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählen. Pierre, ein Student der Sorbonne, schlendert an den Ständen entlang, auf der Suche nach einer billigen Erstausgabe von Baudelaire. Sein Gesicht zeigt die Spuren einer durchwachten Nacht, die Augen von Leidenschaft und Müdigkeit gleichermaßen erfüllt.

In der Nähe des Place des Vosges, einem der ältesten und wohl schönsten Plätze von Paris, trainiert eine Gruppe von Senioren gemeinsam Tai Chi. Unter den schattenspendenden Bäumen bewegen sie sich mit langsamer, fließender Anmut, ihre Bewegungen wie ein stummes Gedicht, das sich in der Morgenluft auflöst. Ein junges Paar spaziert vorbei, sie lachen und gestikulieren wild, vermutlich Touristen, die sich nur allzu gerne von der Magie der Stadt einfangen lassen.

Das Paris des Morgens hat eine ruhige, fast verträumte Atmosphäre. Die Farbe des Himmels wechselt von einem sanften Rosa zu einem tiefen Blau, und die Stadt beginnt, mit jedem Klingeln einer Fahrradklingel, jedem Lachen und jedem Rascheln von Zeitungen, mehr und mehr zum Leben zu erwachen. Eine Straßenbahn klingelt auf dem Weg durch die Boulevards, und die Cafés mit ihren kunstvoll gewundenen Stühlen füllen sich langsam mit Menschen, die dem Tag entgegenblicken.

Und so lebt Paris, in der Poesie des Alltags, im Lächeln der Passanten und im Atem der alten Steine. Das Verborgene und das Offensichtliche, das Alte und das Neue, alles fügt sich hier zu einem sinnlichen Panorama zusammen. Hier, in dieser Stadt der Lichter, der Kunst und der Träume, wird bald eine Geschichte entstehen, die dunkler und komplexer ist als die stillen Sonnenstrahlen dieses frühen Morgens. Aber noch gehört dieser Moment der Ruhe — Paris in all seiner stillen Herrlichkeit — bevor sich die Schatten sammeln und das Drama beginnt.

Während die Morgensonne langsam höher steigt, ändert sich der Rhythmus der Stadt. Die Cafés entlang der Boulevards beginnen, sich mit ihrem typischen Publikum zu füllen: Künstler, Studenten, Geschäftsleute und Touristen, vereint durch ihre Liebe zu einem kräftigen Café au Lait und warmen Croissants. In einem kleinen, charmanten Café in der Rue Saint-Honoré sitzt Jean-Luc, ein Dichter mit traurigen Augen, die Geschichten aus verlorenen Romanzen und zerbrochenen Träumen erzählen. Mit einem Glas Rotwein – eine ungewöhnliche Wahl für diese frühe Stunde – und einem Notizbuch vor sich, kritzelt er gedankenverloren Verse über die Stadt, die in ihrer Schönheit auch soviel Melancholie birgt.

Ein paar Straßen weiter, auf dem belebten Rue de Rivoli, öffnet das berühmte Kaufhaus Hôtel de Ville seine prächtigen, verzierten Türen. Eine elegante Dame, wohlhabend und in makellosem Chanel gekleidet, betritt das Geschäft. Ihre Parfümwolke aus Chanel No. 5 zieht eine Spur durch die Luft, während sie sich den neuesten Modetrends widmet. Ein junger Verkäufer in makellosem Anzug begrüßt sie mit einem höflichen Lächeln und wird für die nächsten Stunden ein geduldiger Zuhörer und stilvoller Berater sein.

Am Rande des Quartier Latin, einer Hochburg der Intellektuellen und Freigeister, öffnen die historischen Buchhandlungen und Verlagsbüros ihre Türen. Jean-Pierre, ein kämpferischer Verlagsleiter, diskutiert hitzig mit einem jungen Autor über den neuesten Manuskriptentwurf. Die Wände seines Büros sind mit Plakaten berühmter französischer Philosophen und Schriftsteller bedeckt, Zeugen vergangener literarischer Glanzzeiten. Zwischen dampfenden Tassen Espresso wird die Leidenschaft für das geschriebene Wort hitzig verteidigt.

In der Opéra Garnier, einem Wahrzeichen opulenter Architektur, bereiten sich Tänzer und Musiker auf die Proben für die Aufführung am Abend vor. Ein berühmter Ballettmeister korrigiert mit strenger, aber liebevoller Hand die Position einer Primaballerina. Ihre anmutigen Bewegungen und ihre schweißnasse Stirn zeugen vom unermüdlichen Streben nach Perfektion. Aus den Seitenflügeln beobachten junge Ballettschüler ehrfürchtig und träumen davon, eines Tages selbst das Rampenlicht zu betreten.

Unterdessen, während die Oberflächen von Paris in ihrer betörenden Pracht erstrahlen, gibt es auch die leiseren, unsichtbaren Geschichten, die in den Schatten der Hinterhöfe, in den Klaffen der alten Mauern und in den Flüstern der brüchigen Fensterläden schlummern. Hier, in diesen verborgenen Ecken der Stadt, wo das Leben nicht immer so strahlend erscheint, verstecken sich Geheimnisse und Schicksale, die oft im hastigen Alltag übersehen werden.

Ein alteingesessener Blumenverkäufer, Monsieur Thierry, steht in einer kleinen, winzigen Gasse nahe der Rue des Martyrs und arrangiert sorgfältig Sträuße aus Lavendel, Rosen und Schleierkraut. Seine Hände sind von der Arbeit aufgeplatzt, und seine Art ist bescheiden. Er kennt die Geschichten seiner Stammkunden, deren Blumen oft zu stummen Botschaftern von Freude, Trauer und Liebe werden. Hinter seiner verschlossenen Fassade verbergen sich Geheimnisse und Erinnerungen, die nur er kennt und bewahrt.

In dieser von Freude, Schönheit und zugleich leiser Tragik durchdrungenen Stadt, in der jeder Stein, jede Laterne und jeder Flusslauf die Spuren vergangener Zeit trägt, wird ein dunkles Kapitel aufgeschlagen werden. Die Idylle des Pariser Morgens birgt bereits die Unruhe der Schatten, die sich allmählich zusammenziehen. Ein Unheil, das wie ein unsichtbarer Schleier auf den gemächlichen Fluss des täglichen Lebens fallen wird.

Doch bis dahin lebt Paris weiter, unbeeindruckt von den kommenden Wirbeln. Die Metropole singt ihre Lieder der Hoffnung und des Zweifel, malt ihre Leinwände der Träume und Realitäten. Und genau hier, zwischen den Schlaglichtern und Gedankenstrichen dieser pulsierenden Stadt, wird eine Geschichte beginnen, die das Schicksal vieler berühren und das Herz der Stadt selbst ergründen wird.

In den versteckten Winkeln von Paris verbergen sich Geschichten, die darauf warten, entdeckt zu werden. Es ist eine Stadt, die ihre Geheimnisse in den Schatten zwischen den berühmten Sehenswürdigkeiten und den Prachtstraßen bewahrt. Die alten Mauern, die verwinkelten Gassen, die Plätze, die selten von Touristen betreten werden – all diese Orte sind Zeugen von Schicksalen, die sich oft im Verborgenen abspielen.

In einem kleinen, verfallenen Haus in der Rue des Cascades lebt die alte Madame Rousseau, die von den Nachbarn mit stillem Respekt gegrüßt, aber kaum gekannt wird. Sie besitzt eine Sammlung von vergilbten Fotoalben, die Geschichten aus ihrer Jugend erzählen. Einst eine gefeierte Sängerin, deren Name auf den Plakaten der großen Opernhäuser prangte, lebt sie nun zurückgezogen mit ihren Erinnerungen, während ihre Stimme wie ein fernes Echo in den Gängen ihres Hauses nachhallt. Ihre Nachbarn wissen wenig über sie, doch ab und zu hört man spät in der Nacht ein leises Summen alter Chansons durch die Wände dringen.

An der Ecke des Place Dauphine, einem fast versteckten Platz auf der Île de la Cité, wohnt Étienne, ein Uhrmacher, der seinen kleinen Laden seit Jahrzehnten betreibt. Seine Werkstatt ist ein Labyrinth aus Zahnrädern, Pendeln und Staub; hier repariert er die Zeit selbst. Einst war er ein brillanter Physiker, aber eine persönliche Tragödie ließ ihn den Weg der Wissenschaft verlassen und in die dunklen Ecken alter Uhren flüchten. Seine Kunden schätzen die akribische Arbeit und die mysteriöse Aura, die ihn umgibt, doch niemand ahnt, dass jeder Schlag der Uhren in seiner Werkstatt eine unerfüllte Sehnsucht, eine verlorene Liebe und ein nie verheiltes Herz verkörpert.

Nicht weit von dort, am Canal Saint-Martin, ist Laurette, die Besitzerin einer winzigen, unscheinbaren Kunstgalerie, eine vertraute Figur unter den Bohemiens und Künstlern der Stadt. Ihre Galerie zeigt Werke, die anderswo keine Chance hätten – grobe Skizzen, düstere Gemälde, expressive Skulpturen. Sie selbst, mit ihrem wilden, grauen Haar und den funkelnden Augen, hütet ein Geheimnis: Einst war sie Muse und Geliebte eines berühmten Malers, dessen Ruhm ihn in eine andere Welt führte, während sie zurückblieb, um die verlorenen und vergessenen Talente zu fördern. Ihr Leben ist verwoben mit den unzähligen Geschichten, die in den Leinwänden und Skulpturen ihrer Galerie eingefangen sind.

Hinter den eleganten Fassaden von Saint-Germain-des-Prés, einem Viertel, das für seine intellektuelle und literarische Geschichte bekannt ist, verbirgt sich die kleine Buchhandlung von Monsieur Lavigne. In den staubigen Regalen findet man Bücher, die längst vergriffen sind, seltene Drucke und geheime Manuskripte. Monsieur Lavigne selbst war einst ein vielversprechender Schriftsteller, dessen Werke in den ersten literarischen Kreisen gefeiert wurden. Doch ein Skandal, der nie ganz aufgeklärt wurde, brachte ihn zu Fall. Jetzt lebt er ein ruhiges, fast anonymes Leben, doch seine Kunden – wahre Liebhaber des geschriebenen Wortes – spüren die Tiefe und Tragödie hinter seinen Augen.

In den stillen Straßen von Belleville, fernab der touristischen Hotspots, führen viele Bewohner ein einfaches, fast unsichtbares Leben. Dort lebt Hamida, eine Ägypterin, die einst als Tänzerin durch die Welt tourte und in Paris blieb, nachdem sich ein großes Liebesdrama entfaltete. Jetzt betreibt sie ein kleines Café, das den Geschmack der Heimat bewahrt: stark gewürzter Tee, süßer Gebäck und die aromatischen Düfte von Minze und Zimt. Die umliegende Nachbarschaft schätzt ihre warme Herzlichkeit und die Geschichten aus fernen Ländern, die sie abends bei einem heißen Getränk erzählt, obwohl nur wenige die wahren Tiefen ihrer Vergangenheit kennen.

Diese versteckten Geschichten von Paris, geflüstert durch die Jahrhunderte und bewahrt in den Ecken des Alltags, fügen sich zu einem verborgenen Mosaik zusammen. Jede einzelne trägt eine Facette der Stadt, die in ihrer strahlenden Oberfläche verborgen bleibt. Während die Lichter der großen Boulevards und die Eleganz der Pariser Wahrzeichen die Aufmerksamkeit fesseln, sind es die Schatten und das Flüstern in den versteckten Gassen, die die wahre Seele der Stadt enthüllen. Und genau in diesen verborgenen Winkeln beginnen die Fäden einer Geschichte, die bald ans Licht kommen wird – eine Geschichte, die Paris erneut verzaubern und in ihren Bann ziehen wird.

Belleville, einst ein Dorf vor den Toren von Paris, hat sich zu einem pulsierenden und vielschichtigen Viertel entwickelt, fernab der glänzenden Boulevards und historischen Monumente, die Paris berühmt gemacht haben. Es ist ein Schmelztiegel der Kulturen, ein Ort, an dem sich Traditionen und moderne Einflüsse vermischen, und wo die Geschichten der Menschen das Viertel prägen – Geschichten, die oft im Schatten des Alltags verborgen bleiben.

In einem kleinen, schäbigen Gebäude in der Rue de Belleville lebt Farouk, ein ehemaliger Revolutionär aus Algerien. Seine Wohnung ist vollgestopft mit Büchern, Flugblättern und Erinnerungsstücken aus einer Zeit, als er für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfte. Nach seiner Flucht aus Algerien fand er in Belleville einen neuen Heimathafen, aber die Wunden, die der Kampf hinterließ, lassen ihn nie ganz zur Ruhe kommen. Jetzt betreibt er einen bescheidenen Lebensmittelladen, in dem die Nachbarn gerne einkaufen, auch wegen seiner herzlichen Art. Doch nur wenigen vertrauten er seine Geschichten und Erinnerungen an die fieberhaften Tage des Unabhängigkeitskampfes an — Tage, die ihn immer noch in seinen Träumen heimsuchen.

In der Rue Piat, auf dem Hügel von Belleville mit einer atemberaubenden Aussicht auf die Skyline von Paris, gibt es eine verborgene Werkstatt, die dem Uhrmacher Lucien gehört. Seine Hände sind geschickte Instrumente, die Werke von großer Präzision kreieren, doch niemand ahnt, dass Lucien auch ein Meisterdieb war. Eingebettet in das milde Licht und den Geruch von Metall und Öl, erzählt sein Leben Geschichten von abenteuerlichen Raubzügen quer durch Europa. Jetzt im Ruhestand, versucht er, seine kriminelle Vergangenheit hinter sich zu lassen, aber die Schattierungen davon sind immer noch in jeder Uhr, die er repariert, zu finden.

Belleville ist auch der Heimatort von Camille, einer talentierten, aber kaum bekannten Fotografen. Ihre kleine Galerie in einer Seitenstraße zeigt eindrucksvolle Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die die verborgene Schönheit des Viertels einfangen – das Licht, das durch verwitterte Fenster fällt, oder die lächelnden Gesichter der Alten, die an den Straßenecken plaudern. Einst arbeitete sie für ein großes Modehaus, doch eine Affäre mit einem berühmten Modefotografen und die darauffolgende Skandale führten dazu, dass sie alles hinter sich ließ. Jetzt dokumentiert sie die unsichtbaren Geschichten und den täglichen Kampf der Menschen in Belleville.

Die Nächte in Belleville offenbaren eine andere Facette des Viertels. Im düsteren Dunkel der Abendstunden füllt sich der Jazzclub „Le Chat Noir“ mit rauchiger Musik und geheimnisvollen Gestalten. Marie, die Sängerin des Clubs mit ihrer tiefen, seidenweichen Stimme, hat eine Vergangenheit, die nur wenige kennen. Ihr Lächeln verbirgt die Narben eines Lebens auf der Flucht vor einem gewalttätigen Exmann. Der Besitzer des Clubs, Jacques, gibt ihr einen sicheren Ort und eine neue Identität, fernab ihres früheren Lebens. Die Besucher des Clubs sind ahnungslos; sie kommen, um den sanften Klängen und melancholischen Melodien zu lauschen, unwissend über die düstere Geschichte, die zwischen den Noten mitschwingt.

Tief in den Katakomben unter Belleville, in Labyrinthen, die weitgehend unentdeckt geblieben sind, treffen sich die sogenannten „Les Vestiges“ – eine geheime Gesellschaft von Historikern, Verschwörungstheoretikern und Schatzsuchern. Ihr Anführer, Henri, ein ehemaliger Professor für Archäologie, ist besessen von dem Gedanken, dass der größte Schatz der Templer unter Paris begraben liegt. Die Mitglieder riskieren ihr Leben, durchqueren die gefährlichen und engen Gänge in der Hoffnung, den Schatz und die Geheimnisse der Vergangenheit zu finden. Die oberirdische Welt ahnt nichts von diesen riskanten Unternehmungen, verborgen unter den belebten Straßen und bunten Märkten von Belleville.

Und dann gibt es noch die unsichtbaren Netzwerke der Resistance, die sich während des Zweiten Weltkriegs durch die Gassen von Belleville zogen. In einem unscheinbaren Café namens „La Libération“, das seit Generationen im Besitz der Familie Dion ist, fanden einst geheime Treffen und Pläne zur Sabotage statt. Hélène, die alte Matriarchin der Familie, erzählt ihren Enkeln manchmal, wenn die Abende lang und das Licht sanft ist, von den mutigen Männern und Frauen, die ihre Freiheit riskierten. Solange sie lebt, bleibt das Café ein Denkmal gegen das Vergessen, eine lebendige Erinnerung an die tapferen Seelen im Schatten.

Belleville mag auf den ersten Blick wie ein belebtes, bescheidenes Viertel erscheinen, doch unter seiner Oberfläche pulsiert ein Netzwerk von Geheimnissen, verborgen in den Geschichten seiner Bewohner. In den Winkeln und Gassen, in den verfallenen Häusern und lebendigen Märkten, schlummern die Erzählungen von Liebe und Verrat, von Träumen und gebrochenen Herzen. Jeder Stein, jeder Baum, jedes Gesicht trägt Spuren einer Vergangenheit, die niemals ganz zum Schweigen gebracht werden kann. París wahre Seele, ihre verborgene Pracht, befindet sich oft abseits der ausgetretenen Pfade – genau dort, wo Belleville mit all seinen Geheimnissen lebt und atmet.

In den Straßen von Belleville mischt sich der Duft von frisch gebrühtem Kaffee mit dem Aroma exotischer Gewürze aus den verschiedenen Kulturen, die hier zusammenkommen. Tagsüber füllen Marktstände die Hauptstraßen, Verkäufer preisen lautstark ihre Waren an, während Hausfrauen und Feinschmecker durch das bunte Meer aus Obst, Gemüse und Kunsthandwerk schlendern. Doch hinter dieser lebhaften Fassade gibt es noch mehr zu entdecken.

In einer unscheinbaren Seitengasse, die leicht übersehen werden könnte, befindet sich eine kleine Schneiderei, die von dem unscheinbaren Monsieur Lefèvre betrieben wird. Er ist ein Meister seines Fachs, bekannt für seine handgefertigten Anzüge, die bis in die gehobenen Kreise der Stadt gefragt sind. Doch Monsieur Lefèvre birgt ein Geheimnis. Er ist ein ehemaliger Fälscher, dessen perfektionistische Arbeiten in den besten Galerien der Welt hängen, ohne dass jemand ihre wahre Herkunft kennt. Nun, in der friedlichen Enklave seines Geschäfts, sehnt er sich nach einem ruhigen Leben, obwohl die Versuchung manchmal lockt, einen letzten großen Coup zu landen.

Unter dem Dach eines alten Mietshauses lebt Sylvie, eine geschiedene Frau mit zwei Kindern, die sich ihren Lebensunterhalt als Musikerin verdient. Ihr kleines Apartment ist voller Musikinstrumente: Gitarren, Geige und ein dunkles Piano, dessen Tasten abgenutzt vom vielen Spielen sind. Abends, wenn die Kinder schlafen, füllt Sylvie die Räume mit melancholischen Melodien, und für einen Moment scheint die Welt stillzustehen. Kaum jemand weiß, dass sie einst in einer populären Band spielte und die Bühne füllte, bis ein tragischer Unfall ihr Leben und ihre Karriere drastisch veränderte. Belleville bietet ihr jetzt Zuflucht und eine zweite Chance, fernab der Schatten der Vergangenheit.

Tief im Herzen des Viertels, direkt am Parc de Belleville, lebt eine Gruppe von ehemaligen Straßenkünstlern, die in der sogenannten Kompanie „Les Ombres“ organisiert sind. Geleitet wird die Truppe von dem charismatischen Silvain, dessen Straßenkunst in den 90er Jahren die Stadt schmückte. Sie treffen sich regelmäßig, um miteinander Theaterstücke, Pantomimen und faszinierende Illusionen zu proben, die dann bei Sonnenuntergang auf den Pflasterstraßen von Belleville aufgeführt werden. Ihre Aufführungen, unerwartet und eindringlich, ziehen große Menschenmengen an, die die Schönheit und Emotion in den Darbietungen bewundern. Doch das Publikum weiß nicht, dass Silvain und seine Truppe auch als Schattenwesen durch die dunklen Gassen streifen, verschlossene Türen und Gefängnisse öffnen, um denjenigen zu helfen, die von der Gesellschaft vergessen wurden.

Eine weitere Schlüsselfigur des Viertels ist Yasmina, eine Apothekerin, deren Laden mehr bietet als nur Medikamente. Bei ihr finden Menschen Rat und Trost, und oft auch geheime Heilkräuter und Tränke, die ihre Familien seit Generationen bewahren. Yasmina ist eine Heilerin, die die alten Bräuche und das Wissen ihrer Vorfahren weiterführt. Ihre Heilkräfte sind weit über Belleville hinaus bekannt, und manchmal klingelt das Telefon spät in der Nacht mit einem Hilferuf. Die geheimen Rezepturen und der tiefe Glaube an die Heilkraft der Natur halten ihre Kundschaft gesund, körperlich und seelisch. Aber Yasmina hütet auch ein düsteres Geheimnis: Eine Tragödie in ihrer Vergangenheit, die sie zu dieser Berufung geführt hat.

In einer stillen Ecke des Viertels, in der Rue Julien Lacroix, liegt das kleine Antiquitätengeschäft von Maurice. Er ist ein schweigsamer Mann, der Dinge sammelt, die andere verloren haben oder weggeworfen sehen wollen. Maurice hat die Gabe, in alten, vergessenen Gegenständen Geschichten zu sehen, und er kann die Geheimnisse erkennen, die in ihnen verborgen sind. Sein Laden ist vollgestopft mit Uhren, Schmuckstücken, vergilbten Fotografien und verstaubten Büchern. Manche sagen, er sei ein Medium, jemand, der durch die Gegenstände eine Verbindung zu den Seelen der Verstorbenen herstellen kann. Besucher kommen zu ihm, um verlorene Schätze zu finden oder Antworten aus der Vergangenheit zu erhalten. Doch auch Maurice ist ein Puzzleteil in einer größeren Geschichte – ein Mann, der selbst etwas sucht, das ihm vor vielen Jahren auf tragische Weise abhandenkam.

Diese Geschichten, verborgen in den Gassen und Ecken von Belleville, flüstern von der tiefen und komplexen Seele des Viertels. Während sich die Menschen ihren täglichen Routinen widmen, atmet Belleville weiter, zieht neue Schicksale an und verwahrt alte Geheimnisse. Die rhythmischen Schritte der Passanten und die lebhaften Gespräche in den Straßencafés sind das lebendige Echo der Geschichten, die diesen ganz besonderen Teil von Paris erobern.

In Belleville entfaltet sich das Leben, nicht geglättet von touristischen Masken, sondern in seiner ganzen Authentizität, getragen von den komplexen Geschichten und dem unerschütterlichen Geist seiner Bewohner. Und genau hier, in diesem Mosaik aus Geschichte, Geheimnissen und Seele, wird das pulsierende Herz von Paris am deutlichsten sichtbar – ein Herz, das Tag für Tag weiter schlägt, immer darauf wartend, neue Kapitel hinzuzufügen.

Kapitel 2: Der Tote Uhrmacher

Es war ein grauer Morgen in Paris, als mein Kollege Claude und ich den Tatort in Belleville erreichten. Monsieur Lefèvre, der diskrete Uhrmacher mit der geheimnisvollen Vergangenheit, war tot. Die Nachricht seines Todes hatte uns abrupt aus unseren ruhigen Morgenroutinen gerissen und uns in das Herz des alten Viertels geführt, das nun von einem düstereren Schatten als gewöhnlich überschattet wurde.

Der Regen, typisch für den Herbst in Paris, strömte unaufhörlich. Die grauen Wolken hingen tief über den Dächern und tauchten die Gassen von Belleville in ein mystisches Halbdunkel. Wir parkten unseren Citroën DS vor der heruntergekommenen Werkstatt von Monsieur Lefèvre und stiegen aus, während der Regen uns kühl ins Gesicht schlug.

„Jean-Luc, das sieht nicht gut aus“, sagte Claude, als wir die Szene betraten. Die Eingangstür zur Werkstatt stand offen, und ein Polizist in Uniform wies uns den Weg hinein.

„Sie haben recht, Claude“, seufzte ich und trat über die Schwelle. Der Raum war vollgestopft mit den Werkzeugen und Uhrenteilen eines Mannes, der besessen von seiner Arbeit gewesen sein musste. Zahnräder, Pendel und Metallspäne lagen verstreut auf dem Boden. Der Geruch von Öl und Metall vermischte sich mit der unheimlichen Stille des Raumes.

Im hinteren Bereich des Ladens fand sich dann die grausame Szenerie. Monsieur Lefèvre lag auf dem Boden, seine Augen weit aufgerissen, als hätte er den Schrecken seines Angriffs noch in seinen letzten Sekunden erlebt. Blut hatte sich unter seinem Kopf zu einer klebrigen Lache gesammelt.

Dr. Franck Moreau stand bereits über der Leiche, kniend, mit seinem typischen formlosen Mantel bekleidet, ein sanftes Grummeln auf den Lippen. „Guten Morgen, Jean-Luc. Guten Morgen, Claude. Willkommen zu einem weiteren Tag im Paradies.“

Claude verzog das Gesicht. „Was haben wir, Franck?“

Dr. Moreau deutete auf die offensichtliche Wunde am Kopf des Opfers. „Schlagverletzung. Jemand hat ihn mit einem harten Gegenstand niedergestreckt. Wahrscheinlich starb er um Mitternacht. Ich werde die genauen Details in meinem Bericht vermerken, aber ich kann schon jetzt sagen, dass das kein Unfall war.“

Ich nickte und sah mich weiter im Raum um. „Wo ist unser Freund Marcel Santini?“ fragte ich.

„Hier, hinter diesem Totenschädel von einem Tisch.“ Marcel Santini stand auf, sein kritischer Blick unverändert arrogant. Er war zur Geringschätzung geboren. „Nun, wenn es nicht Jean-Luc und Claude sind. Was für eine Überraschung.“ Er deutete auf die Uhrenteile, die über den Boden verstreut lagen. „Ein Uhrmacher, der sich mit verbotenen Künsten beschäftigt, endet blutig. Sagen Sie mir, überrascht es Sie wirklich?“

„Wir brauchen Fakten, Marcel“, sagte ich scharf. „Nicht Ihre Betrachtungen über unseren Verstand.“

„Fakten also“, sagte Marcel und hob eine Augenbraue. „Die wirklichen interessanten Spuren sind hier am Werkzeuggurt. Blutige Fingerabdrücke, die nicht zum Opfer gehören. Und dieses Zifferblatt hier.“ Er hielt eine von Blut befleckte Uhr hoch. „Eine Zeitschleife, wenn man so will. Es ist 23:47 Uhr stehengeblieben. Sagen Sie Ihnen diese Zahlen etwas?“

„Nicht im Moment“, murmelte Claude und machte sich Notizen. „Aber das werden wir herausfinden.“

Wir begannen, das Umfeld des Toten zu durchkämmen. Befragungen von Nachbarn und Passanten standen bevor. Jeder in dieser engen Gemeinschaft von Belleville hielt möglicherweise Hinweise auf den Mörder von Monsieur Lefèvre.

Unser erster Weg führte uns zur jungen Bäckerin einige Häuser weiter. Ihr Name war Elodie Moret, eine zierliche, wachsame Frau Mitte zwanzig. Sie war begeisterte Kundenzeichnerin und führte das Geschäft ihrer Familie weiter, das seit Generationen bestand.

„Guten Morgen, Madame Moret“, grüßte ich. „Wir sind von der Kriminalpolizei Paris und haben einige Fragen zu dem Vorfall in der Werkstatt des Uhrmachers Lefèvre.“

„Oui, Kommissar“, antwortete sie und wischte ihre Händen an der Schürze ab, während der Duft frischgebackener Baguettes die Luft erfüllte. „Es ist furchtbar, was geschehen ist. Sagen Sie bitte, wie ich helfen kann.“

„Wann haben Sie Monsieur Lefèvre zuletzt gesehen?“

„Gestern Abend, als er seinen Laden geschlossen hat. Er war sehr pünktlich, Monsieur Lefèvre. Ich sah ihn immer um dieselbe Zeit fortgehen. Gegen halb sieben.“

Claude trat einen Schritt vor. „Ist Ihnen irgendetwas Verdächtiges aufgefallen?“

Sie zögerte. „Nun, es gab diese seltsamen Typen, die sich oft in der Nähe aufhielten. Sie schienen ihn zu beobachten. Aber ich dachte, es wären nur Kunden.“

„Können Sie diese Männer beschreiben?“

„Einer war groß, hatte einen Bart und trug immer eine alte Lederjacke. Der andere war kleiner, eher unauffällig, aber mit scharfen, durchdringenden Augen. Sie waren oft zusammen.“

Diese Beschreibung könnte uns weiterhelfen. „Vielen Dank, Madame Moret. Sollten Ihnen noch weitere Details einfallen, zögern Sie nicht uns zu informieren.“

Kaum hatten wir das Gespräch beendet, vernahm ich aus dem Augenwinkel eine Gestalt, die sich gleichgültig die Werkstatt ansah. Mein Instinkt sagte mir, dass wir eine reiche, verschlungene Geschichte vor uns hatten und die Geheimnisse von Monsieur Lefèvre noch lange nicht alle ans Licht gekommen waren.

Während die dunklen Wolken über Paris sich verdichteten, wusste ich, dass wir nur an der Oberfläche gekratzt hatten. Belleville, mit seinen verborgenen Geschichten und vernetzten Geheimnissen, würde uns noch viele Überraschungen bieten – und die Suche nach dem Mörder von Monsieur Lefèvre hatte gerade erst begonnen.

Kapitel 3: Ein Netz aus Geheimnissen

Der Regen hatte zugenommen, während Claude und ich die schmalen Gassen von Belleville durchquerten. Der Asphalt glänzte unter den Laternen wie poliertes Onyx, und die fahle Beleuchtung warf gespenstische Schatten auf die Häuserwände. Unser nächstes Ziel war das kleine Café „Le Délice“, ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen, von dem die alteingesessenen Bewohner oft als das Herz von Belleville sprachen.

Das Café war warm und einladend. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee mischte sich mit der Wärme von Gebäcköfen. Drinnen saßen die üblichen Gäste, tief in Gespräche vertieft oder den regenverhangenen Blicken nach draußen verloren. Wir setzten uns an einen freien Tisch, und eine junge Kellnerin, Pauline, eilte zu unseren Plätzen.

„Guten Abend, Mesdames et Messieurs,“ begrüßte sie uns mit einem Lächeln, das ihre Augen nicht ganz erreichte. „Was kann ich Ihnen bringen?“

„Guten Abend, Pauline“, begann Claude, immer charmant. „Zwei Cappuccinos, bitte. Und vielleicht können Sie uns helfen. Wir sind von der Kriminalpolizei und untersuchen den Tod von Monsieur Lefèvre, dem Uhrmacher.“

Die plötzliche Anspannung in ihren Zügen ließ keinen Zweifel daran, dass sie mehr darüber wusste, als sie vielleicht preisgeben wollte. „Das ist sehr traurig. Monsieur Lefèvre war ein bekannter Mann hier im Viertel.“

„Was wissen Sie über ihn und die Leute, die regelmäßig bei ihm gesehen wurden?“ fragte ich und spähte dabei in ihre verunsicherten Augen.

„Nun, er war immer sehr still. Keine Familie, keine Besucher, außer ein paar alte Freunde – und diese zwei Männer in letzter Zeit, über die alle sprechen. Sie schienen ihn zu beobachten, aber ich weiß nicht, warum.“

„Haben Sie mitbekommen, ob sie sich in Ihrem Café aufgehalten haben?“ fragte Claude weiter.

Pauline nickte zögerlich. „Ja, ein paar Mal. Sie saßen immer in der Ecke dort drüben, tranken schwarzen Kaffee und schauten regelmäßig aus dem Fenster zur Werkstatt rüber. Es machte mich ein bisschen nervös, aber ich habe versucht, es zu ignorieren.“

„Danke, Pauline. Ihre Informationen sind sehr hilfreich.“ Ich reichte ihr meine Karte. „Wenn Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie uns bitte sofort an.“

Kaum hatte sie sich entfernt, um unsere Bestellungen aufzugeben, bemerkte ich einen weiteren Gast, der uns unauffällig beobachtete. Ein kleines, hageres Männchen mit durchdringenden Augen und einer Woge von ungepflegtem Haar. Ich schenkte ihm ein Nicken, und er sah schnell weg, ohne weiter aufzufallen. Claude folgte meinem Blick.

„Denkst du, der Kerl ist verdächtig?“ fragte er leise.

„Vielleicht. Lass uns ein Auge auf ihn werfen.“