Frauen denken anders - Männer nicht. - MATTHIAS MACHWERK - E-Book

Frauen denken anders - Männer nicht. E-Book

MATTHIAS MACHWERK

0,0

Beschreibung

Machwerk gilt als Klitschko des Humors. Knallhart und Intelligent kämpft er gegen Menschen mit weißen Strümpfen und Typen mit geistiger Flatrate. Er berichtet über Sex im Alter und Altern beim Sex. Er erzählt über Männer und andere Tränensäcke, über Autos, Schlüpfer und andere Schadstoffe. Er fragt: Kann man bei der Löffelstellung auch den Löffel abgeben? Fühlt man sich nach der "Apotheken-Rundschau" krank? Oder: Werden auch Banker glücklich? Und wenn ja, ab wie viel? Machwerk sinniert, philosophiert und klärt auf. "Frauen denken, anders, Männer nicht!" ist ein echtes Klärwerk! Abgründig, Tiefgründig und gnadenlos Lachhaft!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 166

Veröffentlichungsjahr: 2015

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Ein Machwerk  

des Humors

Matthias Machwerk

6. Fassung

Copyright: © 2015 Matthias Machwerk Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Eheprobleme 

oder: Partnerschaft ist die Ursache aller Beziehungsprobleme.

Eine Frau heiratet einen Mann in der Hoffnung, dass er sich ändert. Ein Mann heiratet eine Frau in der Hoffnung, dass sie sich eben nicht ändert. Der Unterschied ist, Männer geben diese Hoffnung irgendwann auf, Frauen nie. Manche Frauen erziehen ihren Mann solange, bis er sich verzieht. Männer haben dafür Angst, dass die Frau am 10. Hochzeitstag eine völlig andere ist, als die, die sie geheiratet haben. Nicht umsonst grausen sich Männer vor einem lebenslangen Ehe- und Treuegelöbnis. Immerhin durchkreuzen wir damit erfolgreiche Evolutionsgeschichte. Hätten Männer schon zur Urzeiten Monogamie praktiziert, würden heute hier die Neandertaler leben. "Mono" bedeutet ja "ein", also so was wie eingleisig, eintönig, immer mit ein und derselben. Daran müssen wir uns erst gewöhnen. Jahrtausende waren Männer auf Jagd, nicht nur bei Tieren und plötzlich müssen wir die Hasen laufen lassen.

Haben Sie schon mal ein wildes Tier gesehen, wenn es im Käfig gefangen wird? Meistens schwenkt es am Gitter den Kopf hin und her. Uns Männer geht es genauso! Wenn wir vorm Fernseher sitzen und uns mit Bier betäuben müssen und dann mit dem Kopf so hin und her. Das ist nicht vom Fußball oder Tennis schauen. Nein, das ist das Krankheitsbild eines gefangenen Jägers. Deshalb müssen Männer auch nachts nach Erotikfilmen zappen. Das ist der alte Jagdinstinkt! Auch wenn wir nichts mehr erlegen dürfen, wir wollen wenigstens noch mal die Beute sehen!

Ich war früher oft hinter Frauen her. Gut, meistens waren sie schneller. Ich hab auch viele Frauen angesprochen, meistens aber falsch, also von hinten. Ich hatte einfach Angst. Dann hab ich was getrunken, und schon hatten die Frauen Angst. Ich habe im Suff auch so vieles durcheinander gebracht. Sagen wollte ich: „Du, ich bin froh, dass Du hier bist“ oder „Du bist echt ansprechend“, aber raus kam so was wie: „Du kannst echt froh sein, dass Dich mal einer anspricht.“

Manchmal ist es besser, man sagt gar nichts. Das Wichtigste ist die Körpersprache. Verhaltensforscher sagen, wenn eine Frau die Haare zurückwirft, dann will sie flirten. Ein Hinweis für die Frauen, es sollten die eigenen Haare sein! Und wenn wir Männer von einer lächelnden Frau angesprochen werden, dann handelt es sich sogar um sexuelles Interesse. Leider wissen das nicht alle. Neulich war ich bei Karstadt in der Umkleidekabine. Ich hatte die Hose schon unten. Da sprach mich eine Verkäuferin lächelnd an: „Kann ich helfen?“ Und jetzt habe ich Hausverbot. Das klarste Flirtzeichen ist übrigens die Berührung. Und die schönste Berührung ist natürlich der Kuss. Wissenschaftliche Theorien behaupten, wir küssen uns, weil unsere Vorfahren ihre Säuglinge mit dem Mund fütterten. Ist keine so schöne Vorstellung. Das würde nämlich bedeuten, beim Küssen suchen wir im Grunde genommen nicht Zuneigung, sondern Nahrung! Ein Zungenkuss wäre dann so eine Art Mundraub. Und wenn einer dem anderen beim Küssen die Zunge tief in den Hals steckt, dann will er nur eins: Nachschlag!

Häuschen mit Garten

oder: Wer andern eine Grube gräbt, hat auch Arbeit.

Seit uns Deutschen angstvoll bewusst wurde, dass wir ein Volk ohne Raum sind, will jeder seinen eignen Claim. Dafür zahlen wir auch drauf. Erst nehmen wir Kredite auf und die Oma aus, dann nennen wir es Eigenheim, obwohl es noch 50 Jahre der Sparkasse gehört. Egal! Hauptsache raus aus Enge und Mietsklaverei, hinein in die zubetonierte Reihenhaus-Kolonie. Dort draußen, am Rande der Stadt, zwischen Fernverkehrsstraße und Autobahn, hat man es geschafft! Und man wird geschafft! In der polnischen Fertigbau-Hacienda zieht es wie im Windkanal und durch asbestdünne Wände hört man Nachbars Fernseher. Manchmal sieht man ihn auch. Zum Glück könnte man auch draußen schlafen. Könnte! Leider bietet der als Randstreifen getarnte Vorgarten nur wenig Auslaufzonen. Der Baumarkt-Goldfischteich und die Hundertschaft Gartenzwerge wurden so platziert, dass Ballspielen kaum noch möglich ist. Es sei denn, man wirft den Ball senkrecht nach oben. Dennoch, man lässt sich nicht abschrecken. Man schreckt lieber andere. Jeden Sonntag setzt man sich auf seinen 500 PS-Turbo Rasenmäher um alles niederzumähen. Daraufhin greift ein Nachbar zum Boschhammer, während ein anderer die Schleifhexe quält. Wütend, aber gemeinsam lässt man schließlich das Wochenende ausklingen. Ja, das Leben wär nur halb so schwer, wenn nicht überall ein Nachbar wär!

Deshalb schützt man sich mit meterhohen Gartenlimes, Bewegungsmeldern und wütendem Beißtier. Dennoch haben viele Frauen Angst. Manche schließen schon am Nachmittag die Wohnungstür ab, obwohl der eigene Mann noch rein will...

Mann & Frau

oder: Frauen denken anders, Männer nicht.

Männer denken, sie sind toll. Frauen denken anders, vor allem wenn sie den Mann kennen. Frauen haben auch ein anderes Gehirn. Es ist kleiner. Viele Männer denken deshalb: "Weniger Hubraum, also weniger Leistung, denn auf die Größe kommt es an.“ Das ist aber falsch! Das Gehirn einer Frau ist zwar kleiner, es hat aber mehr Zellen. Es wurde getunt, gepimpt und erreicht mindestens die gleiche Leistung wie das des Mannes. Dank dieser Denkleistung stellen Frauen dann Fragen wie: „Was nützt dem Manne eine größere Birne, wenn sie nicht leuchtet?“

Frauen besitzen mehr sprachliche Fähigkeiten. Manchmal reden sie so viel, da kommen sie mit dem Denken gar nicht mehr nach. Deshalb wenden sie sich oft an den Mann und fragen: „Schatz, was denkst Du gerade?“ Dieser antwortet dann oft: „Äh, nichts!“ Das entspricht meist auch der Wahrheit. Manchmal ist das männliche Hirn tatsächlich gedankenlos und leer, weil die Gehirnzellen alle woanders sind. Deshalb kann ein Mann mit einer Frau auch nicht befreundet sein. Jedenfalls nicht, wenn sie heiß und fettig ist, also attraktiv. Es ist wie im Streichelzoo, wenn ein süßer Hase vor dir sitzt, möchtest du ihn anfassen. Ein Mann kann mit einem scharfen Bunny kein freundschaftliches Gespräch über die sexuellen Probleme ihres Freundes führen. Da möchte er immer selber das Problem sein. Sie schaut ihm in die Augen, flüstert, was ihr fehlt und alles in ihm schreit: "Ja, hab ich da! Kannst du haben!" Seine Stimme wird dünn, seine Augen werden feucht, sie nimmt seine Hand, weil sie glaubt, dass er mitfühlt. Natürlich fühlt er was, aber nicht was sie denkt. Man kannst einen Ofen nun mal nicht anheizen und dann den Schornstein zuhalten.

Frauen lieben es auch, gemeinsam mit einem Mann, spazieren zu gehen. Für ein bisschen Frischluft begeben sie sich dabei stundenlang auf Wanderschaft. So einen Gewaltmarsch lehnen die meisten Männer aber ab. Sie verstehen auch nicht den Sinn. Sie denken, wenn die Frau beim Autofahren das Fenster öffnen würde, hätte sie in halber Zeit, doppelte Luftzufuhr. Aber nein, der Mann wird am Sonntagnachmittag von Fernbedienung und Lieblingssessel losgerissen. „Schatz komm, lass uns mal ne Runde gehen!“ Wie viele Männer würden in diesem Moment gerne antworten: „Liebling, geh doch alleine! Am besten keine Runde, am besten immer geradeaus.“ Nein, das machen Männer nicht. Gibt doch Ärger! Außerdem, wenn sie wirklich losläuft, Frauen haben bekanntermaßen Orientierungsschwierigkeiten, kommen vom rechten Weg ab, machen eine krumme Tour und schon stehen sie wieder vor dem Haus. Da kann ein Mann auch gleich mitlaufen. Es gibt Männer die sitzen so lange im Sessel, da man muss aufpassen, dass die nicht anwachsen. Der Fernsehsessel ist bei vielen so eine Art Thron des kleinen Mannes. Die Fernbedienung dient als Zepter, er gibt Befehle und er lässt sich bedienen wie ein König. Männer sitzen und glotzen nun mal gern, auch auf den Bildschirm. Besonderes Augenmerk richten Männer auf Sportsendungen. Deshalb schauen sie ab Mitternacht gerne  Sport 1. Dort laufen sogenannte Sportclips. Das ist so eine Art internationales Turnen. Tschechische Studentinnen, russische Hausfrauen, wenig Klamotten, aber gute Haltungsnoten. Dazwischen zeigt die Sportredaktion immer wieder Werbung für Sex-Hotlines mit Angeboten wie "Frauen ab 70 wollen dich!“ Da sieht man nackte Omas. Natürlich sollen sich Rentner was dazu verdienen, aber doch nicht so...

Mehrwert

oder: Hast du was, dann bist du was.

Die Gier treibt uns an. Neugier trieb uns aus der Höhle, Habgier wird uns wieder hinein bringen. Wir kommen aus dem Meer und wir wollen immer mehr. Mehr haben, mehr Wert oder „darfs ein bisschen mehr sein?“ Denn wer mehr hat, ist mehr wert.

Und wir wollen mehr, haben, Sein, Spaß, Sex und Meerbusen. Auch Parteien wollen mehr Stimmen, Mehrheiten, sie versprechen mehr, wir wählen sie mehr. Ausgaben und Schulden steigen mehr, an den Börsen will man mehr, Preise steigen dann noch mehr. Drum wollen auch wir wieder mehr. Mehr, mehr, mehr Wachstum muss her! Denn ohne Wachstum geht gar nichts mehr! Und so folgen Krisen, Crash, und Abstürze. Doch wir rennen weiter ohne Orientierung immer rund ums Goldene Kalb. Dabei nimmt uns das mehr, mehr als wir glauben. Ruhe, Freunde und Zeit, von denen es aber nicht mehr gibt. Aus dem Meer tauchten wir einst auf und mit dem mehr gehen wir irgendwann wieder unter...

Wir entwickeln uns auch immer mehr zum homo-ökonomicus. Alles was wir tun, unterziehen wir einer Kosten-Nutzen-Analyse. Bringt es was, beim Streit nachzugeben? Was bekommt man, wenn man seiner Frau Blumen mitbringt? Lohnt es sich, dem Chef einen Gefallen zu tun? Wir rechnen uns ein gutes Leben aus. Parteien wählen wir nach der Höhe der Wahlversprechen. Männlichkeit bemessen wir nach Hubraum, Bizeps und der Menge der geschnackselten Beischlaf-Hippen. Wenn wir jemanden kennen lernen, schätzen wir seinen Wert nach Auto, Beruf und Ausgabeverhalten. Und Sexualität bemessen wir nach Größe, Länge und der Anzahl der erarbeiteten Orgasmen. Wir messen uns anhand von Zahlen um herauszufinden wer, was, wie viel wert ist. Das ist zwar mathematisch, aber nicht menschlich. Denn selbst mit der größten Punktzahl, kann man als Mensch das größte Arschloch sein.

Witze & Weissheiten:

Manche Frauen warten so lange auf den Prinzen, die können irgendwann froh sein, wenn sie das Pferd kriegen.

Behandle eine Frau wie ein Auto. Schau aufs Profil. Kratze nicht am Lack. Und  fasse nicht dahin, wo es zu heiß werden könnte.

Warum gehen Menschen zu einem Nachttrödelmarkt? Brauchen Sie nicht. Im Dunkeln nach etwas Altem greifen, kann man auch zu hause.     

Was sagt ein ehemaliger DDR Betriebskantinen-Chef?  "Es war nicht alles schlecht."

Wann ist man alt? Wenn man mit dem Einkaufswagen an der Supermarktkasse steht und das dringende Bedürfnis verspürt, dem Vordermann immer wieder in die Hacken zu fahren.

Mit dem Glück ist es wie mit dem Drachen steigen. Wenn kein Wind weht, muss man selber rennen.

Berlin hat die unfreundlichsten Taxifahrer. Viele türkische Fahrer sind schon sauer, nur weil man sagt: „Ich bin noch nie mit einem Mehrtürer gefahren.“

Männer weinen auch. Nur Frauen sehen das nie! Ratet mal, warum wir Hobbyräume brauchen? Das sind unsere Weinkeller.

Die Ü-30 Party:

oder: Eine Hoffnungsrunde der Zweitverwertung.

Die Ü 30 Party ist eine jugendfreie Zusammenkunft ehemals glücklich Verliebter, um einen Partner zu finden, den sie sich vorher nie erträumt hätten. In diesem Tanztee für Zurückgelassene kann man wunderbar sehen, wie sich Menschen früher gekleidet haben. Das schwitzfeste Muttihemd, wird von einem nostalgisch, karierten Westover umschlossen, welcher einen gewagten Kontrast zur fäkalfarbigen Cordhose bildet. Dieses vielfarbige Ensemble wird komplementiert durch jugendlich wirkenden Tennisschuhe und den dazugehörenden Ri-Ra-Ringelsöckchen. Des Weiteren sieht man Jeanswesten aus den 70ern, Käme aus den 80ern und Frisuren aus der Stalin-Ära. Auch der DJ und seine Musik haben etwas von Recycling und Trödelmarkt. Mit Fetenhits, Schlagerschwuppe und Ostblockmusik versucht er Paarungswillige zum Hoffnungslauf auf die Tanzfläche zu locken. Und der Ohrenschmalz wirkt. Beim nostalgischen Ostblocker "Jugendliebe" wischt man sich die Träunchen aus den Augenwinkeln. Man sagt Dinge wie: "Das war unsere Zeit". Dann schaut man in die leblose Runde und es fließen erneut die Tränen. Irgendwann läuft dann "Komm wir fahren nach Amsterdam". Die anwesende Dorfbevölkerung setzt die Flasche ab und stürzt sich in die eins, zwei, Tipp, Endlosschleife.

Auch Männer zeigen ab drei Promille ihren eingeübten Ausdruckstanz. Um ihre Paarungsbereitschaft deutlich erkennbar zu machen, mischen sie Elemente vom Moonwalk, Headbanging, Hochsprung und Stelztanz zu einem epileptischen Schleudertrauma. Dabei ist deutlich zu sehen, dass der männliche Körper von Jahr zu Jahr steifer wird.

Auch bei der Kontaktaufnahme zum anderen Geschlecht sind die Männer steif wie eine Morgenlatte. An reden, lächeln und Komplimente machen, können sich viele nicht erinnern, da sie lange Zeit in einer total gut funktionierenden Beziehung waren.

Auch Süssholzraspeleien wie: "Darf ich dir ein Getränk ausgeben?" gehen dem urzeitlichen Fokuhila-Mann schwer über die Lippen. Er hat sich einfach an Sätze gewöhnt wie: "Hey Mausi, hol mal Bier aus´n Keller." Außerdem, wie soll man mit einer fremde Frauen reden, wenn man das schon mit der eigenen nicht konnte?

Auch die Frauen wollen nicht viel Reden. Zuhause schaut der Babyzitter bereits auf die Uhr und auch der innere Wecker klingelt vor lauter Torschlusspanik. Jetzt zählt jede Minute, vor allem weil die Männerschaft vom Frustsaufen langsam das Bewusstsein verliert.

Kurz vor Mitternacht kommt es dann zur Entscheidung. Thor 1, Trottel 2 oder den Zonk. Man macht einen auf Grabbelbox, greift zu und schleppt irgendwas nach Hause. Irgendwann wacht man dann auf. Nebenan schnarcht ein zottliger Strickjacken-Özzi. Man freut sich, dass er ganze Sätze bilden kann und seine vier Kinder gut zu dem eigenen drei passen. Und irgendwann lebt man dann in einer total gut funktionierenden Beziehung und holt Abend für Abend sein Bier aus dem Keller...

Mann & Frau

oder: Liebe, Sex und andere Foltermethoden.

Wissenschaftliche Studien haben festgestellt: Bei verliebten Männern sinkt der Testosteronspiegel. Männer verlieren ihre Männlichkeit. Sie hören plötzlich auf „Schnurzel“ und „Mausi“ und wollen ständig schmusen. Sie entwickeln sich zum Klammeräffchen mit Saugnapf. Kein Wunder, medizinisch gesehen ist „verliebt sein“ so ähnlich wie „verrückt sein“. Man macht ja auch lauter verrückte Dinge. Man gibt fremden Personen ein Eheversprechen und die Hälfte seines Vermögens und man sagt Sachen wie: „Ich möchte mit Dir alt werden.“ Obwohl man gar nicht weiß, wie der andere später aussieht.

Bis ein Mann so liebestoll wird, ist es ein weiter Weg. Forscher behaupten, am Anfang muss man den anderen erst Mal riechen können, auch am Ende des Tages. Und daran scheitern schon viele. Deshalb muss man den Männern immer wieder sagen: "Es reicht nicht, wenn Ihr euch einen Duftbaum ins Auto hängt! Frauen werden stinkig, wenn ein Mann es ist!" Natürlich ist Sparsamkeit wichtig, gerade bei Wasser. Aber man darf  nicht übertreiben. Die Gene von Mensch und Affe sind zu 95% identisch. Da muss man aufpassen, dass man nicht die Seite wechselt! Wobei, ab und zu möchten wir Männer schon mal den Affen machen.  Männer denken den ganzen Tag an Sex, aber Affen tun es! Es gibt sogenannte Bonobo-Affen, die treiben es wie die Tiere. Die nutzen Sex zum Stressabbau. Danach sind sie total friedlich. Das wäre doch was für uns! „Reiten, statt streiten!“ „make love, not war!” Diese Affen sind sozusagen die 68er unter den Tieren.

Vom Tierreich können wir noch so viel lernen. Dort gibt es klare Verhältnisse. Wenn mich eine Frau fragt: „Matthias, bleibst Du zum Essen?“ Dann weiß ich nie, wie ist das genau gemeint? Will sie wirklich essen oder will sie mehr? Wenn aber im Tierreich eine Gottesanbeterin ein Männchen zum Essen einlädt, dann ist klar, dass sie es essen will. Im Tierreich gibt es klare Zeichen und Regeln, die sollten wir mal übernehmen. Bei uns Menschen gibt es ständig Missverständnisse. Wenn ein Schimpansenweibchen scharf und rollig ist, dann zeigt sie ihr rotes Hinterteil. Das wäre doch mal eine Idee für uns! Gut, vielleicht, nicht für alle! Wenn ein kleiner Mann im Bus oder U-Bahn sitzt und vor ihm steht eine gewaltig, große Frau. Da möchte er nichts Rotes sehen.

Trotzdem könnten Frauen mehr klare Zeichen geben. Wie viele Demütigungen und Körbe wären uns Männern erspart geblieben, wenn vorher klar gewesen wäre, sie hat keine Lust oder der Muskeldepp nebenan, ist doch nicht ihr Bruder. Für eine Anmache braucht ein Mann auch Mut und Opferbereitschaft. Da kann er sein Gesicht verlieren, vor allem wenn die weibliche Zielperson mit einem aggro-anabolischen Türsteher zusammen ist...

Weiblicher Hinterhalt

oder: Warum hat das schwache Geschlecht die schärfsten Waffen?

Wenn Frauen etwas wollen, dann werden sie ganz komisch. Die Stimme wird kuschelweich, die Augen klappern wie Schmetterlingsflügel und feucht lackierte Mundenden hauchen klebrig, süße Liebhoduleien. Der verbale Zuckerschock beginnt meist mit "Schatzi" und endet oft mit "Bitte, nur das eine Mal". Solch ein Hilfeersuchen wird von langer Hand vorbereitet. Erst tarnt sich die Arbeitsvermittlerin mit wenig Stoff und viel Farbe, sie bietet Lieblingsessen und Liebesdienste. Dann wartet sie bis sich der Penetrant zum Höhepunkt keucht. Und mitten im "Ja, ja, ja" zwitschert ihr trauerweiches Stimmchen "Schaaatzi, kannst du bitte mal..." Da kann Schatzi gar nicht mehr...also "nein" sagen.

Das ist ein sexueller Hinterhalt! In diesem Moment ist ein Mann schutzlos wie eine Nacktschnecke. Da macht er alles! Muss er dann auch. Kaum ist der Höhepunkt vorbei, schon ist er Hilfsarbeiter und Frauchen kriegt ihren Willen. Hinterhältige, weibliche Verlockung, gab es schon früher beim Gesang der Sirenen. Der Unterschied ist nur: Odysseus hat sich damals festgebunden um durch zukommen. Heute müssen viele da durch, weil sie fest gebunden sind.

Sturzflug

oder: Ich will nicht in die Luft fliegen!

Ich musste im letzten Urlaub fliegen. Ich habe jetzt keine Angst oder so. Ich habe immer nur schweißnasse Hände und weit aufgerissene Augen. Ich will einfach mehr sehen, wenn mein Leben im Sturzflug an mir vorbei geht. Auf diesem Flug waren die Chancen besonders groß. Ich flog nämlich mit einer ägyptischen Airline. Klar sind Ägypter tolle Piloten, aber seit dem 11. September weiß man, nicht alle landen auf dem Flughafen.

Da ist man halt misstrauisch. Vor allem, wenn vor dem Start auf den Monitoren um Allahs Beistand gebeten wird. Danach habe ich mich spontan nach Terrorverdächtigen umgeschaut. Und ich muss sagen, die ganze Maschine war voll! Bartträger, Leute mit Sonnenbrillen. Einer hatte sich auch gleich verraten. Der hat sich nicht angeschnallt. Wahrscheinlich weil er dachte: „Warum anschnallen? Es geht eh gleich zu den Jungfrauen“. 

Das Flugzeug rollte los und ich fragte mich: „Warum bin ich nicht mit dem Auto einfach zur Ostsee gefahren?“ Wir wurden schneller und schneller. Ich betete mit Worten, dann nur noch in Steno. Die Triebwerke heulten, mir ging es nicht besser und dann hoben wir ab. Mein Magen drückte sich in die Weichteile, meine Hände klammerten sich an die Rettungsanweisungen. Mutig summte ich Reinhard Mays „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.“ Das änderte sich als ein Sumo-Ringer erschien und sich auf mich setzte. Eigentlich saß er auf dem Nebensitz, doch sein schwammiger Pansen verteilte sich über die gesamte Sitzreihe.

Der Flug selbst war ruhig. Gut einmal fiel die gesamte Bordelektronik aus. Habe ich mein Handy wieder ausgemacht. Irgendwann gab es dann Essen: „Hühnchen mit Reis“ stand auf dem strahlungssicheren Alubehälter. Ich öffnete und begriff: „Aha,  es gibt also doch einen Anschlag!“ Das prähistorische Althuhn war frisch wie ne pharaonische Grabbeilage. Sämtliche Passagiere waren nach kurzer Zeit satt und stürzten in Richtung Bordtoilette. Eine wurde dann geschlossen, nachdem der Pansen drauf war. Als ich das WC betrat, begannen leider diese Turbulenzen. Anfangs habe ich noch gescherzt. „Matti, wir stürzen ab, heißt ja nicht umsonst Abort.“ Doch dann verging mir das Lachen. Bei jedem Luftloch segelte ich durch die Nasszelle.

Mal knallte mein Kopf gegen die Deckenbeleuchtung, mal hing mein Ohr am Wasserhahn. Ich bekam einen Treffer nach dem anderen. Ich fühlte mich wie Axel Schulz in der 2 Runde.

Um zielgenau einzulochen hielt ich mich am Seifenspender fest. Als ich einmal gegen die Decke prallte, brach er ab, also der Spender. Ich wollte ihn bei den Stewardessen abgeben, da schaute ich mir das Ding an und erschrak. Das kugelrunde Spender-Organ ähnelte irgendwie einer Handgranate.