Free Flow Qi Gong und Meridian-Klopftechniken - Frithjof Krepp - E-Book

Free Flow Qi Gong und Meridian-Klopftechniken E-Book

Frithjof Krepp

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Beschreibung

Die Technik des Free Flow, des freien Flusses der Energie, ist noch wenig bekannt, aber höchst wirksam! Sie kann sowohl allein als auch im Anschluss an jede Qi-Gong-Übung praktiziert werden. Der freie Fluss verstärkt das Qi, durchbricht Blockaden in den Meridianen und setzt tiefgehende Heilimpulse. Der erfahrene Qi-Gong-Lehrer Frithjof Krepp zeigt in diesem Buch, wie jeder in den Free Flow ­finden kann. Einblick in drei beliebte Qi-Gong-Systeme und viele Fotografien der Bewegungsabläufe ermöglichen einen leichten Einstieg und sind auch für Fortgeschrittene eine wertvolle Inspirationsquelle. Die Meridian-Klopftechniken, der ideale Kombinationspartner zu Qi Gong, ermöglichen es darüber hinaus, Glaubenssätze und belastende Gedanken, die eine wirksame Qi-Gong-Praxis noch verhindern, aufzulösen. So ist es ganz leicht, emotionalen Ballast abzuwerfen und Gesundheit, Kraft und Lebensfreude selbst in die Hand zu nehmen!

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Seitenzahl: 195

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Die hier teilweise dargestellte EFT(Emotional-Freedom-Technique)-Klopftechnik orientiert sich weder am »Official EFT« noch am »Optimal EFT« von Gary Craig, noch gibt sie deren Inhalte wieder. Sie basiert auf den langjährigen Meridian-Klopf-Erfahrungen und dem Verständnis des Autors.

Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat, sondern dienen der Begleitung und der Anregung der Selbstheilungskräfte. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen daher ohne Gewährleistung oder Garantie seitens des Autors oder des Verlages. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Dieses Buch enthält Verweise zu Webseiten, auf deren Inhalte der Verlag keinen Einfluss hat. Für diese Inhalte wird seitens des Verlages keine Gewähr übernommen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich.

ISBN Printausgabe 978-3-8434-1474-6

ISBN E-Book 978-3-8434-6451-2

Frithjof Krepp: Free Flow Qi Gong und Meridian-Klopftechniken

Mit freien Bewegungen Lebensenergie und Lebensfreude stärken

© 2021 Schirner Verlag, Darmstadt

Umschlag: Hülya Sözer, Schirner, unter Verwendung von # 58014958 (© Svitlana Amelina), # 326700755 (© Eloku) und # 188233268 (© chocoma87),www.shutterstock.com

Print-Layout: Hülya Sözer & Simone Fleck, Schirner

Lektorat: Natalie Köhler, Schirner

E-Book-Erstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt, Germany

www.schirner.com

1. E-Book-Auflage April 2021

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten

INHALT

Cover

Titel

Impressum

Vorwort

Einführung

Die Geschichte und Wirkung des Free Flow Qi Gongs

Meridian-Klopftechniken – ein idealer Kombinationspartner

»Qi Gong for Life« – meine wundersame Wende

Die Lebensenergie Qi

Krankheitsebenen oder: Wo liegt das Problem wirklich?

Die energetische Ebene

Die emotionale Ebene

Die mentale/kognitive Ebene

Die seelische Ebene

Die drei Ursachen von Krankheiten aus Sicht der TCM

Free Flow Qi Gong

Einstieg in die Qi-Gong-Praxis

Übung 1 – Sich auf das Nichts einlassen

Übung 2 – Sich auf das Dantian fokussieren

Übung 3 – Qi einsammeln und Kopf-Nacken-Massage

Übung 4 – Qi durch Bauchatmung gewinnen

Übung 5 – Den Atem mit der Natur verbinden

Übung 6 – Den Geist leeren

Übung 7 – Die Qi-Gong-Schüttelübung

Übung 8 – Qi-Gong-Zustand und Free Flow

Komplexe Qi-Gong-Formen

Shaolin-Qi-Gong

Grandmaster Wong

Der Geist des Shaolin

Smile from your heart

Free Flow als Priorität

Dem Herzen und der Liebe Raum geben

Bodhidharma

Qi-Gong-Übungsfolge 1 – »Den Himmel anheben«

»Qi Gong for Life«

Master Gao Yun

Die fünf Tore des Qi

Qi-Gong-Übungsfolge 2 – »Schwan und Kranich«

Zhan Zhuang – Das Qi Gong der »Stehenden Säulen«

Durchhalten wird belohnt

Qi-Gong-Übungsfolge 3 – »Stehende Säulen«

Das Geheimnis des Zhan Zhuang

Sieben Möglichkeiten der Übungspraxis

Tipps zur Qi-Gong-Praxis

Erfahrungsberichte zu Qi Gong

Häufige Fragen zu Qi Gong

Meridian-Klopftechniken

Eine heilsame Kombination

Die Beziehung von Organen,Sinnesorganen und Emotionen

Die Meridian-Klopfpunkte

Gezielt Emotionen beklopfen

Einstimmung

Mentale/emotionale Einstimmung

Energieaufbau durch Beklopfen der Thymusdrüse

Den Klopfsatz finden

Die Intensität des Gefühls abschätzen und danach klopfen

Obwohl-Sätze zur Auflösung energetischer Fehlschaltungen

Der Basis-Obwohl-Satz

Spezifische Obwohl-Sätze

Das Tarzan-Prinzip

Die Abschlussrunde

Zusammenfassung: Ablauf einer Klopfsitzung

Tipps zur Problemlösung während des Klopfens

Tipps zum Begleiten einer Klopfsitzung

Positiv-Klopfen mit Wahl-Mental-Sätzen

Das Klopfen mit Wahl-Mental-Sätzen

Wahl-Mental-Sätze für eine erfolgreiche Qi-Gong-Praxis

Von der Shaolin-Welt bis zu Matrix Reimprinting

Neuer Glaubenssatz, neues Leben

Häufige Fragen zu den Meridian-Klopftechniken

Vom Wahn zum Sinn zum Licht

Danksagung

Anhang

Übersicht der Qi-Gong-Übungsfolgen

Literaturempfehlungen

Über den Autor

Tauchen Sie tiefer in die Welt des Free Flow Qi Gong und der Meridian-Klopftechniken ein

Entdecken Sie weitere Kraftquellen!

Bildnachweis

Anmerkungen

VORWORT

Sehr lange habe ich es vor mir hergeschoben, dieses Buch zu schreiben. Jeder Versuch, zu beginnen, endete bald darauf. So mancher Gedanke wurde beim Formulieren immer langsamer, als gebe es in meinem Gehirn lehmige Erde, durch die er waten müsse, bis er wie ein Ochsenkarren auf einem morastigen Feldweg stecken bliebe. Die Zeit war noch nicht reif.

Doch vor zwei Tagen, mitten in der sogenannten Coronakrise, war die Idee für den Titel dieses Buches während meiner morgendlichen Qi-Gong-Praxis plötzlich da. Ich spürte ein freudiges Gefühl im Bauch und im Herzen. Der Geist wurde lichtvoll, und ein Gedanke folgte spielerisch dem anderen. So kannte ich es aus früheren Zeiten, als ich Musik produzierte, Songs komponierte und Texte schrieb. Manche dieser Songs waren in meinem Kopf schon fertig. Ich musste sie nur noch aus dem unsichtbaren Noten- und Klangreich »herunterladen« und aufschreiben. So scheint es auch mit diesem Buch zu sein, und ich bin sehr gespannt, wie sich das weitere Schreiben entwickelt.

Auf alle Fälle freue ich mich darauf, Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, mein Wissen und meine Erfahrung aus meiner langjährigen Qi-Gong- und Meridian-Klopftechniken-Praxis zu vermitteln und noch dazu ein seit Langem unterdrücktes Qi-Gong-Geheimnis zu lüften. Möge dieses Buch Sie inspirieren, Qi Gong zu praktizieren und die Meridian-Klopftechniken im Alltag anzuwenden. Mögen sich alle noch unsichtbaren inneren Hindernisse auflösen für ein gesünderes Leben für Körper, Seele und Geist.

Ihr Frithjof Krepp

Bad Homburg, im April 2020

Die Geschichte und Wirkung des Free Flow Qi Gongs

Noch ein Buch über Qi Gong? Noch ein Buch übers Klopfen? Ja, aber ein anderes. Ein Buch über Spontanes Qi Gong, auch Free Flow Qi Gong genannt, eines, das meiner Meinung nach schon längst hätte geschrieben werden müssen. Denn es geht um ein in Deutschland wenig bekanntes und praktiziertes Phänomen, das jeder nach der energetischen Qi-Gong-Praxis erleben kann: den freien Fluss der Energie, den Tanz des Qi, der den Körper spontan bewegt, ihn ins Schwingen oder Zittern bringt, Emotionen sichtbar werden und Tränen der Trauer oder Freude fließen lässt, der aber auch Wut durch Schreien zum Ausdruck bringen kann. Die Bewegungen können sehr schnell werden oder äußerlich gar nicht wahrnehmbar sein, der Körper kann für eine Weile in irgendeiner Stellung verharren, um sich danach wieder in Bewegung zu setzen. Der Kreativität des körperlichen Ausdrucks sind keine Grenzen gesetzt: freier Fluss. Oder auf Englisch: free flow!

Und dennoch, trotz all dieser Bewegung im Außen, im Innersten ist Ruhe, tiefe Ruhe, wie die Stille im Auge des Hurrikans! In dieser Stille ist der Augenblick gekommen, in dem Qi verstärkt in den Körper fließt, sich der sogenannte Yin-und-Yang-Ausgleich vollzieht, das Qi die Blockaden in den Meridianen durchbricht und Heilungsimpulse gesetzt werden. Dies zu erleben, das wünsche ich Ihnen! Erleben Sie Free Flow, den Tanz des Qi!

Das Spontane Qi Gong, das all dies bewirkt, wurde in China in den 1980er-Jahren nach dem Ende der grausamen Kulturrevolution unter Mao Tse-tung von etwa vierzig Millionen Chinesen praktiziert. Viele von ihnen waren von den Schrecken der letzten Jahre traumatisiert. Man traf sich teilweise zu Hunderten im Freien, in den Parks großer und kleiner Städte, und praktizierte diesen speziellen Qi-Gong-Stil.

Ihm verdanken viele Menschen besonders durch die Möglichkeit, lange aufgestaute Gefühle durch Weinen oder Schreien auszudrücken, die Linderung und Heilung selbst von schweren Krankheiten.

Leider wurde das Spontane Qi Gong nach einer rasch aufkeimenden Blütezeit von der chinesischen Regierung verboten. Dies hatte unter anderem zwei Gründe. Konservative Richtungen des Qi Gongs sahen es als ungehörig an, dass man sich so extrovertiert in der Öffentlichkeit präsentierte, Emotionen zeigte – oder, wie die Asiaten sagten, »sein Gesicht verlor«. Obwohl die Menschen in der Lage waren, ihre Emotionen zu kontrollieren und wieder herunterzufahren, sah die chinesische Regierung bald eine Gefahr in den Menschenmengen, von denen es in China immer mehr gab, mit ihren sich frei bewegenden Körpern. Wer sich frei bewegte, dachte möglicherweise demnächst das Wort Freiheit, sprach es aus, schrie es hinaus, vielleicht mit einem Plakat in der Hand auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking.

Schnell hatte man Gründe gefunden, das Qi Gong der freien Bewegung zu verteufeln. Es habe Verletzungen, ja, sogar den einen oder anderen Todesfall gegeben, sagte man. So verschwanden das Spontane Qi Gong und der Free Flow, zu Unrecht gebrandmarkt, wieder von der Bildfläche Chinas, nachdem sie für einige Zeit große Hoffnung gebracht und Begeisterung entfacht hatten. Wer mehr über dieses Thema erfahren möchte, dem empfehle ich die Dissertation von DDr. Thomas Ots, der zu dieser Zeit in China gelebt und seine Doktorarbeit darüber geschrieben hat (siehe Literaturhinweise, S. 194).

Das Free Flow Qi Gong verschwand zwar aus der chinesischen Öffentlichkeit, doch Jahre später tauchte es im Westen vereinzelt wieder auf. Qi-Gong-Meister wie Master Gao Yun, Master Bai Yin und Grandmaster Wong Kiew Kit, die den Free Flow als eine Essenz der Qi-Gong-Praxis erkannt hatten, brachten diesen Stil in die westliche Welt. Ich durfte glücklicherweise von diesen Lehrern lernen. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar!

Meridian-Klopftechniken – ein idealer Kombinationspartner

Die Meridian-Klopftechniken breiten sich seit der Jahrtausendwende weltweit langsam und beständig aus. Sie sind ein Segen, können wir mit ihnen doch durch leichtes Beklopfen der Akupunkturpunkte bei gleichzeitigem Aussprechen einer negativen Emotion gezielt deren Ladung nehmen, ob Ängsten, Stress, Trauer, Wut, Ärger, Schuldgefühlen etc. Einfach ausgedrückt heißt das, dass wir z. B. selbst unsere Höhen- oder Flugangst, die Wut auf den Partner, den Ärger über den Chef oder die Sorge um den Arbeitsplatz wegklopfen können. Mit etwas Erfahrung und Fingerspitzengefühl werden wir zu unserem eigenen Therapeuten und befreien uns selbst von aufgestauten negativen Emotionen – so gut, dass sich immer mehr Lebensfreude einstellen kann.

Grundlage der Meridian-Klopftechniken ist die jahrtausendealte chinesische Meridianlehre. Hieraus hat der amerikanische Psychologe Roger Callahan nach einem Schlüsselerlebnis mit einer Patientin eine Methode entwickelt, die er »Thought Field Therapy« (TFT) nannte. Mit dem Beklopfen diverser Akupunkturpunkte gelang es ihm, Patienten mit emotionalen und psychischen Problemen zu heilen, was er mit anderen Methoden nicht erreicht hatte. Diese damals noch komplizierte Klopftechnik vereinfachte Gary Craig später so, dass sie heute relativ leicht von jedem, also auch von psychotherapeutischen Laien und sogar Kindern, praktiziert werden kann. Gary Craig nannte diese weiterentwickelte Technik »Emotional Freedom Technique« (EFT). Diese verbreitete sich weltweit.

In der Kombination mit dem Free Flow Qi Gong wirken die Meridian-Klopftechniken besonders gut. Durch die regelmäßige Qi-Gong-Praxis fließt der Energiestrom besser, was als Reaktionsbeschleuniger beim Klopfen wirkt: Die angestaute negative Emotion löst sich schneller und effektiver auf. Umgekehrt bringen auch die Meridian-Klopftechniken einen Vorteil für die Qi-Gong-Praxis, weil das regelmäßige Praktizieren von Qi Gong oft durch unbewusste Glaubenssätze verhindert wird. Werden diese durch Klopfen aufgelöst, wird das Praktizieren regelmäßiger, effektiver und freudvoller.

Wir alle liegen sozusagen in den »Ketten« unserer negativen Programme im Unterbewusstsein. Wir hängen in überflüssigen, der Vergangenheit angehörenden Gefühlsmustern fest, aus denen wir nicht herauskommen. Um diese Muster aufzulösen, müssen wir uns ihnen stellen. Dafür brauchen wir Mut, Energie und das Qi, das Qi Gong uns liefert. Der Free Flow öffnet den Körper und die Meridiane, sodass wir in mancherlei Hinsicht flexibler werden. Mithilfe der Meridian-Klopftechniken können wir leicht und gezielt unsere emotionalen Ketten ablegen. Unser Qi fließt wieder, und wir leben befreit und kraftvoll.

Nach meiner langjährigen Praxis sehe ich Free Flow Qi Gong und Meridian-Klopftechniken als ein Zwillingspaar an, das zusammengehört. Durch meine eigenen heilsamen Erfahrungen mit diesen beiden Techniken und die vielen positiven Rückmeldungen meiner Klienten und Kursteilnehmer fühle ich mich innerlich aufgefordert, diesem Qi-Gong-Stil und den Meridian-Klopftechniken im Westen zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. Mein Motto lautet:

Free Flow Qi Gong und Meridian-Klopftechniken für alle!

Ich bin der Meinung, dass dieses Wissen schon früh in den Schulen gelehrt werden sollte. Jeder Mensch sollte diese Techniken zur Selbsthilfe gegen Stress, Burn-out, alltägliche Sorgen und Nöte, aber auch zum Aufbau und zur Bewahrung der eigenen körperlichen, geistigen und seelischen Gesundheit verwenden können.

In diesem Sinne wünsche ich ein frohes Eintauchen in die Free-Flow-Qi-Gong-Welt sowie in das Klopf-Universum. Lassen Sie es fließen!

»Qi Gong for Life« – meine wundersame Wende

Spätsommer 1987. Ich hatte gegen Ende der Sommerferien mit meiner damaligen Frau und unserer neun Monate alten Tochter einen lieben Freund und seine Familie in Wasserburg am Inn besucht. Ganz zünftig betraten wir am Abend ein bayerisches Festzelt, als mir plötzlich schwindelig wurde. Ich verließ das Zelt, um mehr Sauerstoff zu bekommen, und erfuhr dort einen merkwürdigen Zustand, vergleichbar dem Betrunkensein, ohne allerdings Alkohol angerührt zu haben. Dazu kamen Beklemmungen, und eine diffuse Angst kroch in mir empor.

Nach einer gewissen Zeit besserte sich zwar dieses Empfinden, dennoch sollte es in den Folgetagen immer wieder einmal auftreten, begleitet von einem Gefühl tiefer Traurigkeit, die ich so noch nicht gekannt hatte. Während der folgenden Urlaubswoche schien sich mein Zustand beim Bergwandern zwar zu verbessern, brach aber massiv am ersten Schultag des neuen Schuljahres wieder ein. Als Lehrer war es für mich kein angenehmes Gefühl, vor einer Schulklasse zu stehen und mich wie betrunken zu fühlen, obwohl ich gar keinen Alkohol zu mir genommen hatte. Nur mit der Routine meiner damals etwa zehnjährigen Lehrerfahrung konnte ich mein Befinden gerade so vor meinen Schülern verbergen.

Als ich jedoch am Wochenende darauf bei einer Besichtigung des Bad Homburger Schlosses eine Panikattacke bekam, war nicht mehr an Arbeiten zu denken. Ein Arzt schrieb mich folgerichtig krank. Diagnose: rätselhaft. Heute wäre sie vermutlich Burn-out-Syndrom. Ob mich mein Beruf als Lehrer belaste, fragte der Arzt mich. Dies war nicht der Grund meiner Krankheit, und ich verspürte auch überhaupt kein Bedürfnis nach Frühpension. Ich bin immer gern Lehrer gewesen, habe mit Begeisterung unterrichtet und bin voller Vorfreude ins neue Schuljahr gegangen. Schließlich versorgte der Arzt mich mit einem homöopathischen Medikament und schickte mich nach Hause. Doch mein Zustand verschlechterte sich weiter. Es folgten zwei neue Panikattacken, ich wurde depressiv, und meine Welt spielte sich wochenlang fast nur noch zu Hause ab.

Ich hatte mich in den Jahren zuvor schon viel mit Anti-Stress-Training beschäftigt, über einen längeren Zeitraum Autogenes Training praktiziert, Transzendentale Meditation kennengelernt und mich intensiv mit Mentaltraining und Positivem Denken beschäftigt. Durch das Lesen vieler spiritueller Schriften war mir klar, dass mir diese Krankheit irgendetwas sagen wollte. Irgendetwas nicht Greifbares schien mit mir und in meiner Seele nicht in Ordnung zu sein.

So machte ich diverse Therapien, die ich mir meist selbst verordnete und auch privat bezahlte, bis ich endlich nach wochenlanger Wartezeit einen Termin bei einem Arzt bekam, der mir nachhaltig empfohlen worden war. Mit seiner Hilfe ging es mir energetisch bald etwas besser, ich konnte nach einem halben Jahr wieder unterrichten – zumindest mit halber Stundenzahl. Doch gesund war ich nicht wirklich. Oft musste ich mich regelrecht in die Schule und wieder nach Hause schleppen. Meinen Zustand konnte ich weitestgehend überspielen, sodass für die Lernprozesse meiner Schüler keine Nachteile entstanden. Auch in den folgenden Jahren probierte ich nahezu alles aus, was ich an alternativen Heilmethoden fand. Richtig gesund, so wie vor meiner Krise, wurde ich neun lange Jahre nicht.

Die Wende kam am Pfingstwochenende 1996. Ich hatte in einer Ankündigung des »Frankfurter Rings« gelesen, dass die Qi-Gong-Großmeisterin Gao Yun und ihre Tochter Master Bai Yin erstmals in Deutschland seien und an besagtem Pfingstwochenende ein »Qi Gong for Life«-Seminar halten würden. Das sprach mich an, und ich entschloss mich, freitags an einem Erlebnisabend der beiden Frauen teilzunehmen, zumal ich über Qi Gong nichts wusste. Als Master Gao Yun an diesem Abend ihre »Qi Gong for Life«-Basisform zeigte, berührte mich diese Vorstellung so sehr, dass ich mich kurzfristig zu ihrem Wochenendseminar anmeldete.

Das Seminar fand in einem großen Saal mit über sechzig Teilnehmern aus ganz Europa statt. Im Laufe der beiden Tage lernten alle die ersten achtzehn Bewegungen der sogenannten Schwanen-Kranich-Übung des »Qi Gong for Life«-Stils. Gegen Ende der Veranstaltung kündigte die Meisterin an, zum Abschluss der Übungspraxis Qi auf die Gruppe abgeben zu wollen, um den Teilnehmern den eigenen Qi-Fluss zu erleichtern und ihn zu verstärken. Hierzu sollten wir nach der Übungsfolge einfach mit geschlossenen Augen entspannt dastehen.

Ich wusste nicht, was mich erwartete. Während ich eine angenehme Wärme spürte, die von den Fußsohlen ausging und über Füße und Beine nach oben stieg, nahm ich unheimlich viele Geräusche im Saal wahr. Ich öffnete kurz die Augen und sah eine Menge Teilnehmer, die sich spontan bewegten. Manche kreisten sanft Arme und Hüften, andere traten mit den Füßen auf. Ich sah schnelle, zuckende Bewegungen und hörte Geräusche, sogar Weinen … Es war unglaublich. Free Flow für alle! Wo war ich gelandet? Irgendetwas in meinem Inneren riet mir, wieder die Augen zu schließen und mich auf das einzulassen, was mit mir passierte. Denn die innere Wärme war angenehm und breitete sich immer weiter aus. Gleichzeitig fühlte ich mich immer schwereloser, und auch meine Finger und Hände, meine Arme und mein ganzer Oberkörper fingen an, sich unwillkürlich zu bewegen. Nach ein paar Minuten dieses wirklich schönen Zustandes sagte Master Gao Yun, dass wir die Hände auf unseren Unterbauch legen und unser Bewusstsein auf diesen fokussieren sollen, um das Qi dort einzusammeln. Dadurch hörten die Bewegungen rasch auf, und eine tiefe innere Ruhe breitete sich in mir aus.

Ich folgte dem Rat von Master Gao Yun und praktizierte ab sofort täglich zweimal je zwanzig Minuten »Qi Gong for Life«. Immer stärker spürte ich in den nächsten Wochen den Energiefluss, und der Free Flow am Ende der Übung, der zu Hause anfangs nicht so stark war wie während des Seminars, zeigte immer mehr verschiedenste Formen. Dies fühlte sich durchweg angenehm an, gleich, welche Bewegungen oder Emotionen kamen. Irgendwie schien dieser geheimnisvolle freie Fluss auch meinen Zustand zu verbessern, denn ich fühlte mich nach der Übungspraxis stets besser. Nach etwa drei Monaten war ich wieder komplett gesund und in meiner Kraft!

Natürlich wollte ich jetzt mehr über Qi Gong wissen, und ich fragte beim »Frankfurter Ring« an, ob ich Kursbegleiter der Seminare von Master Gao Yun und Master Bai Yin werden könne, wenn beide wieder nach Deutschland kämen. So lernte ich die Meisterinnen persönlich kennen, erfuhr eine ganze Menge über Qi Gong und erhielt schließlich nach fünf Jahren Qi-Gong-Praxis und einer Lehrerausbildung in diesem Stil im Jahre 2001 die Erlaubnis, »Qi Gong for Life« weiterzugeben. Auch Qi-Gong-Systeme anderer Meister studierte ich in den folgenden fünfzehn Jahren und bildete mich in diversen anderen Systemen weiter, darunter auch in Taijiquan und Kung Fu, Stilrichtungen, die beide dem Qi Gong entstammen.

Im Jahr 2003 hörte ich zum ersten Mal von den Meridian-Klopftechniken. Dass man mit Qi Gong sehr viel erreichen kann, hatte ich ja am eigenen Leib erfahren. Aber die Tatsache, dass man z. B. eine Höhenangst oder starke Wut »einfach mal schnell wegklopfen« könne, erschien mir doch sehr utopisch. Ich hatte Musik und Mathematik unterrichtet, und meine linke Hirnhälfte, in der sich die Sphäre der Mathematik sehr wohlfühlte, protestierte gewaltig gegen dieses Gedankengut, das nicht in ihre Logik passte.

Dennoch besuchte ich ein entsprechendes Seminar des Diplompsychologen Rainer Franke. Die Technik, die er vorstellte, überraschte und überzeugte mich. Es war verblüffend, zu erleben, wie es durch einfaches, leichtes Beklopfen von Akupunkturpunkten gelingen kann, sich von negativen Emotionen wie Ängsten, Wut, Trauer oder Schuldgefühlen zu befreien. Ich war von der Klopftechnik so begeistert, dass ich in den nächsten Monaten Aufbauseminare bei Rainer Franke besuchte, der seine Art, EFT zu praktizieren, bald darauf in seine Marke »Meridian Energie Technik« (MET) umbenennen sollte. Ich erwarb den Titel des MET-Therapeuten und assistierte Rainer Franke bei diversen Klopf-Seminaren im Frankfurter Raum. Ab sofort kombinierte ich das Beklopfen der Akupunkturpunkte mit Qi-Gong-Elementen.

Ich bin überzeugt davon, dass diese wirkungsvolle Kombination auch Ihren Heilungs- und Gesundheitsweg positiv beeinflussen kann.

Die Lebensenergie Qi

Was ist der gravierende Unterschied zwischen Ihnen und dem Stuhl, auf dem sie möglicherweise gerade sitzen? Sie leben, der Stuhl lebt nicht. Sie als Mensch wachsen oder sind gewachsen. Der Stuhl hat immer dieselbe Form. Sie haben einen Stoffwechsel, der Stuhl nicht.

Da muss es doch eine Energie geben, die Leben bewirkt, die uns, die Tiere und Pflanzen von nicht lebender Materie wie diesem Stuhl unterscheidet. Die Chinesen nennen diese Lebensenergie »Qi« (gesprochen »dschi« – eine andere Schreibweise ist »Chi«), die Inder nennen sie »Prana«, die Japaner »Ki«, und auch im westlichen Raum sprach man vor Jahrhunderten schon von einem geheimnisvollen Odem, der das Leben bewirken soll.

Dieser unsichtbare Urgrund allen Lebens ist unbegrenzt. Er ist der feinste Stoff im Kosmos und findet sich in der Luft, in der Erde und in der Nahrung. Qi hat Eigenschaften: Es fließt und ist dynamisch, unterliegt einer ständigen Veränderung wie das Wetter, kann als Atmosphäre im Raum, aber auch im zwischenmenschlichen Bereich gesehen werden. Es kann Dinge durchdringen und mit Farbempfindungen oder Geschmackseindrücken verbunden sein. Qi wird durch die Vorstellung gelenkt, bewegt und verändert. Wir können es durch die Nahrung und Atmung, aus der Natur, von den Bäumen oder auch direkt von Erde und Kosmos aufnehmen.

In meinen Kursen sehe ich oft skeptische Blicke, wenn ich zu Beginn vom Qi der Erde spreche. Manche denken vielleicht: »Die Erde, das, worüber wir laufen und worin wir graben, ist doch nur tote Materie!« Um die Skeptiker vom Gegenteil zu überzeugen, rate ich ihnen, sich vorzustellen, im Februar durch den Wald zu gehen und dann noch einmal im Mai. Wie kann es sein, dass in kurzer Zeit aus einer scheinbar toten Erde ein Heer von Billionen Blättern und Blüten entsteht? Dieses Beispiel überzeugt nahezu alle Skeptiker oder bringt sie zumindest zum Nachdenken.

Ebenso ist es für manche schwer vorstellbar, wenn ich vom Qi des Himmels spreche. Die Sonne lassen sie als energetische Kraft gelten, aber dass der Mond uns Menschen beeinflussen kann, wird manchmal dem Bereich der Fabeln zugesprochen. Ich verweise dann auf die Gezeiten. Es ist bekannt, dass der Mond durch seine anziehende Wirkung auf die Erde Ebbe und Flut bestimmt. Wenn dem so ist, muss er doch auch auf uns Menschen einen Einfluss ausüben, da wir durchschnittlich zu etwa 60 % bis 65 % aus Wasser bestehen. Hierbei ist im jüngeren Alter der Prozentsatz etwas höher als der Schnitt, im Alter niedriger, weshalb älteren Menschen empfohlen wird, mehr Flüssigkeit aufzunehmen.

Das Weltall »zwischen« den Sternen wurde energetisch lange Zeit als leerer Raum angesehen. Aber schon konfuzianische Wissenschaftler im alten China sprachen während der sogenannten Song-Dynastie vor etwa tausend Jahren davon, dass Energie den unendlichen Kosmos überall erfüllt und sie die Funktion eines universellen Mediums hat, das alles mit allem verbindet. Die Entdeckung dieses universellen Energiefeldes durch die heutigen Wissenschaftler – die moderne Physik spricht von Neutrinoenergie – bestätigt die Wahrheit der alten Aussage und die hohe intuitive Fähigkeit der konfuzianischen Wissenschaftler, die von einem tiefen universellen Wissen zeugt. Die Neutrinoenergie steht als kosmische Strahlung – ähnlich wie Sonnenstrahlen, jedoch unsichtbar – überall, ständig und unerschöpflich zur Verfügung, auch bei völliger Dunkelheit. Wenn wir uns also bei der Qi-Gong-Praxis mit Erde und Himmel verbinden, hat das einen tiefen Sinn.

Krankheitsebenen oder: Wo liegt das Problem wirklich?

Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zeigen sich Krankheiten in der sichtbaren »Yang-Welt«, aber auch in einer unsichtbaren »Yin-Welt«. Beide können in verschiedene Ebenen unterteilt werden:

Yang-Welt

Biochemische/physikalische Ebene

Körperliche Ebene

Yin-Welt

Seelische Ebene

Energetische Ebene

Emotionale Ebene

Mentale/kognitive Ebene

Erkrankungen, die auf den Ebenen der Yin-Welt entstehen, lassen sich nicht mit schulmedizinischen Verfahren messen. Sichtbar zu machen und messbar sind nur solche auf den Ebenen der Yang-Welt. Doch oft sind Krankheiten schon lange in der unsichtbaren Welt entstanden, bevor sie als körperliche Symptome auftreten. Dies zeigt, wie wichtig es ist, auch die unsichtbaren Ebenen zu beachten und sie in Harmonie zu bringen, wenn wir eine Krankheit ganzheitlich erkennen und heilen wollen. Mit der Einteilung in sechs Ebenen, die auch zusammenspielen und ineinandergreifen können, erscheint Krankheit aus sechs verschiedenen Blickwinkeln.

Die meisten Schulmediziner und Heilpraktiker arbeiten auf der biochemischen/physikalischen und körperlichen Ebene. Hier gibt es wunderbare Diagnosemöglichkeiten, mit denen Symptomursachen sichtbar gemacht werden, z. B. röntgenologisch, mit einem anderen Instrument oder biochemischen/physikalischen Verfahren.