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Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2-, Ludwig-Maximilians-Universität München (Fachbereich Politikwissenschaften), Veranstaltung: Grundkurs Einführung in die politische Theorie, Sprache: Deutsch, Abstract: In einem Brief vom 26. Juli 1767 schreibt Jean-Jacques Rousseau an den Grafen Mirabeau, es bestehe in Wirklichkeit nur die Alternative zwischen einem autokratischen Willkürregime und einer terroristischen Massenherrschaft. Seine eigenen Theorien seien utopisch. Hiermit spricht Rousseau in etwa aus, was der britische Philosoph Bertrand Russell 200 Jahre später über seine Theorie sagte: Hitler war eine Folgeerscheinung Rousseaus (1950, S. 567). Iring Fetscher hält dem entgegen, Rousseau sei im Grunde ein Vordenker des Liberalen. Seine Theorien sind in einer Zeit entstanden, in der der liberale Gedanke entstanden ist und starken Zuspruch fand. Fetscher macht deutlich: „Im übrigen ist Rousseau keineswegs ein begeisterter Freund des ‚Gesetzemachens’. In einem guten Staat sollten möglichst wenige Gesetze vorhanden sein“ (1981, S. 150). Solche Elemente sind auch in den Wiesbadener Grundsätzen der FDP zu finden: „Liberale wollen weniger Staat und weniger Bürokratie durch [...] Abbau von Reglementierungen“ (1997, S. 16). Letztendlich wiesen auch die Gesellschaftsvorstellungen der – bestimmt nicht totalitären – Grünen in den 80er Jahren Parallelen zur politischen Philosophie Rousseaus auf (Vgl. Wostry 1993). [...]
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Jean-Jacques Rousseau - liberaler Theoretiker oder Vordenker des Totalitarismus? Seite 1
In einem Brief vom 26. Juli 1767 schreibt Jean-Jacques Rousseau an den Grafen Mirabeau, es bestehe in Wirklichkeit nur die Alternative zwischen einem autokratischen Willkürregime und einer terroristischen Massenherrschaft. Seine eigenen Theorien seien utopisch. Hiermit spricht Rousseau in etwa aus, was der britische Philosoph Bertrand Russell 200 Jahre später über seine Theorie sagte: Hitler war eine Folgeerscheinung Rousseaus (1950, S. 567). Iring Fetscher hält dem entgegen, Rousseau sei im Grunde ein Vordenker des Liberalen. Seine Theorien sind in einer Zeit entstanden, in der der liberale Gedanke entstanden ist und starken Zuspruch fand. Fetscher macht deutlich: „Im übrigen ist Rousseau keineswegs ein begeisterter Freund des ‚Gesetzemachens’. In einem guten Staat solltenmöglichst wenigeGesetze vorhanden sein“ (1981, S. 150). Solche Elemente sind auch in denWiesbadener Grundsätzender FDP zu finden: „Liberale wollen weniger Staat und weniger Bürokratie durch [...] Abbau von Reglementierungen“ (1997, S. 16). Letztendlich wiesen auch die Gesellschaftsvorstellungen der - bestimmt nicht totalitären -Grünen in den 80er Jahren Parallelen zur politischen Philosophie Rousseaus auf (Vgl. Wostry 1993).