Freunde Küsse Liebeszauber - Finny Ludwig - E-Book

Freunde Küsse Liebeszauber E-Book

Finny Ludwig

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Beschreibung

Onlinedating? Niemals! Kann es etwas Schlimmeres geben, als in einem Datingportal per Mausklick Mr. Right zu suchen? Einen Mann zum Verlieben, Verloben und Heiraten? Es gibt etwas Schlimmeres! Das wird Leni schlagartig bewusst, als sie aus einer Feierlaune heraus, ihren besten Freund küsst. Ausgerechnet ihn: David. Übersteht ihre Freundschaft diesen Zwischenfall? Verliert Leni ihren engsten Vertrauten? Ist Onlinedating am Ende womöglich doch nicht so schrecklich wie befürchtet? Und überhaupt: Weshalb fühlt sich dieser Kuss viel zu gut an? Tauche ein in eine Geschichte voller Freundschaft und Liebe und erfahre, welche Überraschungen das Schicksal für Leni und David bereithält.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Freunde Küsse Liebeszauber

Onlinedating? Ausgerechnet sie: Leni Lindner? Was hat sich ihre Freundin Ellen nur dabei gedacht, sie hinter ihrem Rücken bei einem Datingportal anzumelden? Das kann doch niemals gut gehen! Oder doch? Lenis Neugierde ist geweckt und sie wagt den Schritt in die Welt der Internet-Bekanntschaften. Tatsächlich gibt es einen Mann, der aus der Masse heraussticht. Oliver könnte es durchaus wert sein, ihn näher kennenzulernen.

Doch weshalb reagiert ihr bester Freund David so abweisend auf Oliver? Warum küsst sie David aus einer Feierlaune heraus? Und weshalb erwischt sie dieser Kuss so eiskalt, dass plötzlich nichts mehr ist, wie es war? Sie hat doch nicht jahrelang ihre Gefühle für ihn unterdrückt, um nun wegen dieser Dummheit ihren besten Freund zu verlieren.

Was macht Leni da nur? Sie vergnügt sich lieber mit so einem Großstadt-Blödmann, den sie im Internet kennengelernt hat, als mit ihm – David Hofer – ihrem besten Freund? An dem Kerl muss doch irgendetwas faul sein? Doch egal, wie sehr sich David bemüht, er findet kein Haar in der Suppe. Oliver scheint der perfekte Mann zu sein für Leni. Und als ob das noch nicht schlimm genug wäre, lässt er sich in einem Moment geistiger Umnachtung dazu hinreißen, ausgerechnet Leni zu küssen, wo er seine ganze Aufmerksamkeit doch Gitta schenken sollte.

Mit diesem Kuss hat er ihre einzigartige Freundschaft aufs Spiel gesetzt. Würde er seine engste Vertraute und Seelenverwandte damit für immer verlieren? Das darf nicht passieren. Er muss es wieder geradebiegen und endlich aufhören zu hinterfragen, warum sich ein Fehler so gut anfühlen kann.

- Es gab noch so viel zu erzählen … –

Finny & Ludwig

PROLOG

Ein Sonnenstrahl hatte sich durch die graue Wolkendecke gekämpft und schien durch das Fenster, direkt in Lenis Küche. Seit Tagen spielte das Wetter verrückt. Es war Anfang Juni und brütende Hitze wechselte sich beinahe täglich mit heftigen Gewittern ab. An diesem Wochenende hatte sich der Wettergott allem Anschein nach für Dauerregen entschieden, weshalb Leni sich dem kühlen und trostlosen Wetter entsprechend dazu entschlossen hatte, einen wärmenden Bohneneintopf zu kochen.

Während sie andächtig im Kochtopf rührte, beobachtete sie ihre Freundin Ellen, die aufgeregt in der Küche auf und ab marschierte und über ihren Bruder schimpfte.

»David mutiert langsam zum dressierten Schoßhündchen.«

»Sei doch froh«, erwiderte Leni und deutete auf den Topf. »So bleibt uns beiden mehr.« Sie hatte es aufgegeben, sich Gedanken über Davids Unzuverlässigkeit zu machen. Seitdem ihr bester Freund und Gitta ein Paar waren, hatte sie sich an derartigen Kummer gewöhnt. Es war zu einem ungeschriebenen Gesetz geworden, dass sie und David sich immer sonntags trafen, um eine gemeinsame Auszeit miteinander zu verbringen. Doch wochenlang hoffte sie nun schon vergebens darauf, ihn zu sehen. Sie vermisste ihn, was sie seiner Schwester gegenüber jedoch nie eingestehen würde.

»Seit wie vielen Jahren trefft ihr euch immer sonntags?« Ellen wartete Lenis Antwort erst gar nicht ab. »Egal. Kaum taucht dieses Frauenzimmer auf, vergisst er plötzlich alles um sich herum. Ich an deiner Stelle …«

»Ellen.« Leni konnte es nicht ertragen, dass ihre Freundin so hart mit David ins Gericht ging. »Auch wenn du Gitta nicht magst, musst du akzeptieren, dass sie mit deinem Bruder zusammen ist. Er ist verliebt und wir sollten es ihm gönnen.«

»Ich gönne ihm sein Glück von ganzem Herzen. Aber Gitta ist einfach nicht die Richtige für ihn.« Ellen setzte sich auf die Arbeitsplatte und starrte in den Kochtopf, der bis zur Hälfte mit Chili con Carne gefüllt war.

»Gib ihr eine Chance. Vielleicht ist sie ja netter, als du denkst.« Leni redete ihrer Freundin zwar ins Gewissen, sie selbst dachte allerdings mit Grauen an ihr letztes Aufeinandertreffen mit Gitta zurück. Davids neue Liebe hatte ihr mehr oder weniger eine Kampfansage gemacht. Daran, dass Gitta sie nicht in Davids Nähe wissen wollte und alles dafür tun würde, um ihre Treffen zu unterbinden, ließ das aufgetakelte Modepüppchen jedenfalls keine Zweifel.

»Dein Chili duftet übrigens köstlich. David weiß gar nicht, was er verpasst.« Ellen seufzte.

»Doch, das weiß er.« Leni schmunzelte. »Ich habe ihm vorhin ein Bild gesendet.«

»Gut so! Strafe muss sein.«

Sie wussten beide, wie sehr David Lenis Bohneneintopf liebte, weshalb sie in ein schadenfreudiges Gelächter einstimmten.

Leni nahm den Topf vom Herd und stellte ihn auf dem Tisch ab. Es war bereits eingedeckt, so konnten die Freundinnen es sich einfach gemütlich machen und mit dem Essen beginnen. Sie genossen die Zeit miteinander und verbrachten einen redseligen Abend, wobei sie sich – ganz klischeehaft – über die neuesten Geschichten aus dem Dorf austauschten. Ein Punkt durfte zu guter Letzt natürlich nicht fehlen. Als die Sprache auf das Thema Männer kam, wurde Ellen sichtlich nervös.

»Leni, ich muss dir noch etwas gestehen«, begann Ellen, kleinlaut zu beichten.

Ihre Freundin wirkte so befangen, dass Leni vermutete, Ellen hätte ihr einen jahrelangen, heimlichen Liebhaber verschwiegen. »Sag jetzt aber nicht, dass du schon seit Jahren verheiratet bist und deine drei Kinder vor mir versteckst.«

»Nein. Schlimmer.«

»Schlimmer?«

Es war ein leises Flüstern, als Ellen ihr gestand: »Ich habe dich bei einem Datingportal angemeldet.«

Fassungslos sah Leni sie an. »Du hast was?« Ihre Stimme hatte einen ungewöhnlich schrillen Klang angenommen.

»Bitte sei mir nicht böse. Ich wollte dir nur helfen«, erklärte sich Ellen.

»Wobei?«

»Na, einen Mann kennenzulernen. Du willst doch Weihnachten in diesem Jahr nicht wieder allein verbringen, oder?«

»Ellen, ich bin Immobilienmaklerin. Ich lerne ständig Menschen kennen. Einschließlich Männer. Außerdem sind es noch ein paar Tage bis Weihnachten.«

»Dann eben, um den richtigen Mann kennenzulernen.« Ellen zog ein kleines Stück Papier aus der Tasche ihrer Jeans. »Das hier sind deine Anmeldedaten. Es haben sich ungefähr zwanzig Männer gemeldet. Aber ich habe natürlich keine der Nachrichten gelesen. Ich schwöre.«

Einen kurzen Moment herrschte Totenstille im Raum.

»Bitte hass mich jetzt nicht.«

Leni schob die Haare ihres dunkelbraunen Bobs hinters Ohr und blickte auf den Zettel, der vor ihr lag. »Ich hasse dich doch nicht. Ich möchte im Moment nur überhaupt keinen Partner. Ich habe bei der Arbeit so viel um die Ohren, wie soll ich mich da noch um eine Beziehung kümmern? Aber warum ich? Du bist doch selbst Single.«

»Noch nicht sehr lange, wie du weißt.« Damit spielte Ellen auf ihre kurze und gescheiterte Beziehung mit Philip an, die erst wenige Wochen zuvor in die Brüche gegangen war. »Ich bin einfach noch nicht bereit für etwas Neues. Aber du bist schon so lange allein. Es war nicht böse gemeint. Wenn du möchtest, kannst du den Zugang auch einfach wieder löschen. Aber vielleicht schaust du es dir zuvor doch noch an?«

Zwei Stunden später verabschiedete Leni ihre Freundin und machte es sich mit einem Glas Rotwein auf ihrer Couch bequem. Ihr Blick fiel verdächtig oft auf das Stück Papier auf dem Esszimmertisch, bis schließlich ihre Neugier siegte.

Sie setzte sich an den Tisch und öffnete ihr Notebook. Wenige Augenblicke später befand sie sich in der Welt des Onlinedatings.

Zuerst begutachtete sie das Profil, das Ellen für sie erstellt hatte. Nun ja, ein paar Übertreibungen hatte Ellen eingebaut, doch alles in allem hatte ihre Freundin sie gekonnt und wahrheitsgemäß beschrieben. Aber was hatte sie sich nur bei ihrem Namen »LoveSunday« gedacht? Und wo hatte sie überhaupt dieses Profilbild her? Das Foto musste schon beinahe acht Jahre alt sein. Es stammte aus einer Zeit, als sie mindestens noch sechs Kilo weniger wog und in einer glücklichen Beziehung mit Thorsten lebte. Wenigstens schmeichelte ihr das Bild.

Zögernd klickte sie auf eine der Nachrichten.

»MakeUhappy«: »Hey, was geht ab? Du siehst echt sexy aus. Lust, etwas mit mir zu unternehmen?«

Das fing ja schon gut an. Dieser Kandidat durfte definitiv eine andere happy machen.

Die nächste Nachricht in ihrer Liste war von »BigBoy18«. Ohne sie zu lesen, löschte sie Leni und verzog angewidert das Gesicht. Allein das gewählte Pseudonym ließ schlussfolgern, dass es sich bei der Zahl nicht um das Alter von »BigBoy18« handelte.

Sie überflog rasch die Namen der Absender, die sich in ihrem Posteingang befanden, und schüttelte den Kopf.

»Whateveruwant«. »NeedU4me«. »GreatLover«.

Nur zu gerne hätte Leni Ellen die Ausbeute ihrer Kuppelaktion unter die Nase gerieben. Keiner der Kerle machte einen Hehl aus seinen wahren Absichten. An einer ernsthaften Beziehung schien keinem von ihnen gelegen.

Gerade, als sie ihren Zugang löschen wollte, erschien eine neue Nachricht in ihrem Posteingang.

Oliver: »Weshalb liebst du Sonntage?«

Leni sah auf den Bildschirm. Einfacher Name. Einfache Frage. Sollte sie dem Fremden antworten? Was hätte sie schon zu verlieren?

Oliver: »Also ich finde Mittwoch gut.«

LoveSunday: »Mittwoch? Weshalb ausgerechnet Mittwoch?«

Oliver: »Ganz einfach. Der erste Teil der Arbeitswoche liegt hinter dir und das bevorstehende Wochenende ist in greifbarer Nähe.«

LoveSunday: »Verstehe.«

Oliver: »Verrate mir dein Geheimnis. Weshalb ist es bei dir ausgerechnet der Sonntag?«

LoveSunday: »Weil man am Sonntag alles machen kann, was man möchte.«

Oliver: »Einkaufen? Botengänge? …«

LoveSunday: »Nein. Ausschlafen. Früh aufstehen. Ausgehen. Zu Hause bleiben. Unternehmungen. Faulenzen. Oder die Zeit mit Freunden verbringen.«

Oliver: »Ich bin gerade erst aus Hamburg hierhergezogen und vermisse meine Freunde. Vielleicht muss ich das mit dem liebsten Wochentag noch einmal überdenken.«

LoveSunday: »Das stelle ich mir schwierig vor. Ich könnte nie wegziehen und meine Familie und Freunde zurücklassen.«

Oliver: »Leider konnte ich die Entscheidung nicht selbst treffen. Und würde ich meinen Job nicht so lieben, hätte ich es vermutlich auch nicht getan.«

Oliver schien ein netter und bodenständiger Kerl zu sein. Weder indiskret noch aufdringlich und genau auf ihrer Wellenlänge. Jedenfalls war dies ihr Eindruck von ihm, nachdem sie sich eine Stunde lang mit ihm ausgetauscht hatte. Sie war selbst überrascht, wie unterhaltsam es war, mit ihm zu chatten. Und dass er sich selbst über seine Geschlechtsgenossen ärgerte, die sich in den Datingportalen herumtrieben und die unkomplizierte Kommunikationsform schamlos ausnutzten, wertete sie als weiteren Pluspunkt für ihn.

Als sich die beiden aufgrund der vorangeschrittenen Uhrzeit verabschiedeten, freute sich Leni darauf, ihr Gespräch am nächsten Tag fortzusetzen.

EINS

Am darauffolgenden Sonntag klingelte es morgens pünktlich um zehn Uhr an Lenis Haustür. Ihr Herz pochte aufgeregt. Endlich würde sie Oliver persönlich kennenlernen. Sie hatten sich eine Woche lang im Chat ausgetauscht und waren in den letzten beiden Tagen dazu übergegangen, am Abend stundenlang miteinander zu telefonieren.

Er hatte eine angenehme Stimme und verstand es, sich auszudrücken. Sie mochte seine witzige Art und seinen Humor, ganz zu schweigen von seiner unterhaltsamen Schlagfertigkeit. Er war gebildet, höflich, und wenn sie seinem Profilbild glauben durfte, sah er auch ziemlich gut aus. Betrachtete sie Oliver als »Gesamtpaket«, könnte sich dahinter tatsächlich ein Traummann verbergen. Vielleicht sogar ihr Traummann. Schon nach dieser kurzen Zeit hatte sie mehr Vertrauen in ihn als in manch anderen und baute voll und ganz auf ihre Menschenkenntnis. Ansonsten hätte sie ihn niemals zu sich nach Hause eingeladen.

Sie atmete tief durch, ehe sie die Türklinke nach unten drückte. Die Tür ging auf und Leni stand einem attraktiven Mann gegenüber, der ihr selbstbewusst einen kleinen, bunten Blumenstrauß reichte.

»Guten Morgen.«

»Hallo.« Leni lächelte, als Oliver ihr die Blumen überreichte.

»Leider habe ich vergessen, dich nach deinen Lieblingsblumen zu fragen«, entschuldigte er sich. »Deshalb ist von allem etwas dabei.«

»Die Blumen sind wunderschön. Vielen Dank.« Sie bat ihn, hereinzukommen, und musterte ihn im Vorbeigehen. Ihr fiel sofort auf, dass sein Profilbild noch nicht sehr alt sein konnte. Er sah haargenau so aus wie auf dem Bild. Ein attraktiver Mittdreißiger mit braunem, vollem Haar, durchschnittlicher Größe und freundlichen braunen Augen.

»Du trägst deine Haare kürzer als auf dem Bild«, stellte Oliver fest, dem Lenis prüfender Blick nicht entgangen war.

Sie lächelte verlegen. »Wenn es nur die Haare wären.«

Oliver blickte skeptisch. »Sind mir etwa weitere Details entgangen?«

Wenn ihm die Pluspfunde nicht aufgefallen waren, würde Leni einen Teufel tun und ihn auch noch darauf stoßen. Sie nickte nur. »Das Alter zum Beispiel. Aber nun komm herein und lass uns frühstücken.«

Sie eilte an ihm vorbei durch das Wohnzimmer und forderte ihn auf, am Esszimmertisch Platz zu nehmen.

»Der Kaffee ist frisch aufgebrüht und ich habe wundervolles Gebäck zum Frühstück.«

Leni deutete auf die frischen Backwaren auf dem Tisch. Sie hatte es am Tag zuvor bei ihrer Freundin Vicky in Auftrag gegeben, als sie sich mit Ellen auf einen Plausch im Mühlencafé getroffen hatte. Eigentlich hatte sie nicht geplant, jemandem von ihrem Treffen mit Oliver zu erzählen. Doch als klar war, dass Leni unmöglich das ganze Gebäck alleine essen konnte, wollten ihre Freundinnen sofort mehr wissen.

Nur gut, dass die gesellige Runde kurz darauf von Vickys Freund und Ellens Bruder Leonard gesprengt wurde, denn Leni wusste vor lauter Fragen nicht mehr, wo ihr der Kopf stand.

Oliver beugte sich interessiert über den Tisch und fächelte sich den Duft der Teigwaren zu. »Das sieht nicht nur köstlich aus, es riecht auch himmlisch. Dein Backtalent hast du mir bis jetzt gänzlich verschwiegen.«

»Ich kann dir nichts verschweigen, was es nicht gibt.« Leni lächelte schuldbewusst. »Nicht ich bin so talentiert. Meine Freundin Vicky betreibt das kleine Café an der Mühle und verdient ihr Geld mit derartigen Köstlichkeiten.«

»Ist sie die Freundin, die dich bei diesem Datingportal angemeldet hat?« Oliver lehnte sich interessiert auf dem Stuhl zurück.

»Nein. Das war Ellen. Und ihr würde ich durchaus zutrauen, dass sie aus purer Neugierde nachher noch zufällig«, Leni betonte das Wort bewusst länger, »vorbeikommt.« Sie griff nach der Kaffeekanne und goss Oliver und sich ein.

Ehe sie sich zu ihm setzte, versorgte sie jedoch noch die Blumen und platzierte sie auf dem Tisch. »Greif zu, wo du dich doch sonst nur von Konserven und Tiefkühlkost ernährst.«

Sollte es sich nicht seltsam anfühlen, so viel über einen Fremden zu wissen? Ihre Mundwinkel wanderten nach oben, als ihr bewusst wurde, wie viele seiner Eigenheiten sie schon in Erfahrung gebracht hatte.

Sie beobachtete ihn dabei, wie er beherzt zulangte. Er verhielt sich völlig normal – nicht verstellt oder aufgesetzt, wie das bei Dates ja oft der Fall war. Seine entspannte Haltung half ihr, sich selbst ebenfalls zu entspannen, und plötzlich fühlte sich alles vertraut an. Es war kein verkrampftes erstes Date, sondern vielmehr ein Treffen zwischen Freunden, das wie im Flug verging.

---ENDE DER LESEPROBE---