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Er ist kein Streuner. Nicht unser Haustier. Oder Eigentum. Friedel ist einfach da, wenn die Sonne scheint, wenn eine Zahnwunde schmerzt oder das Leben eine Pause braucht. Ein Kater auf Besuch, charmant, eigenwillig, mit einem leisen Miau und der Gabe, Menschen glücklich zu machen. Dieses Buch erzählt von einem Kater, der keine Wohnung, aber Platz in zwei Herzen gefunden hat. Von Begegnungen im Garten, stillem Schnurren auf der Terrasse, Kirschbaumabenteuern und einem Cool-Pack auf der Wange. Von einer Welt, in der es zu wenig Frieden gibt, und einem Kater, der wenigstens für einen Moment welchen bringt. Mit feinem Humor, warmherzig und ehrlich geschrieben. Für alle, die Tiere lieben und daran glauben, dass die schönsten Geschenke oft einfach so vorbeischauen. Auf vier Pfoten.
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Seitenzahl: 35
Veröffentlichungsjahr: 2025
Friedel
Er ist kein Streuner. Nicht unser Haustier. Oder Eigentum. Friedel ist einfach da, wenn die Sonne scheint, wenn eine Zahnwunde schmerzt oder das Leben eine Pause braucht. Ein Kater auf Besuch, charmant, eigenwillig, mit einem leisen „Miau“ und der Gabe, Menschen glücklich zu machen.
Dieses Buch erzählt von einem Kater, der keine Wohnung, aber Platz in zwei Herzen gefunden hat. Von Begegnungen im Garten, stillem Schnurren auf der Terrasse, Kirschbaumabenteuern und einem Cool-Pack auf der Wange. Von einer Welt, in der es zu wenig Frieden gibt, und einem Kater, der wenigstens für einen Moment welchen bringt.
Mit feinem Humor, warmherzig und ehrlich geschrieben. Für alle, die Tiere lieben und daran glauben, dass die schönsten Geschenke oft einfach so vorbeischauen. Auf vier Pfoten.
Die erste Begegnung
Wir nennen ihn Friedel
Der dritte Stuhl
Vor der Haustür
Wer schnurrt mehr?
Vor der Haustür
Zwei Wochen Stille
Gartenarbeit und Kirschbaum
Bei unseren Lieblingsnachbarn
Zwischen Wunde und Friedel
Wochenendbesuch
Ein Geschenk auf Zeit
Danksagung
Über den Autor
Huch, was war das denn? War das tatsächlich eine Katze? Hoch oben auf unserem Weingerüst?
Ich trat näher ans Fenster meines Arbeitszimmers auf der Südseite des Hauses. Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, die Luft war frisch - einer dieser frühen Sommermorgen im Jahr 2025. Ich war wie so oft vor meiner Frau aufgestanden, hatte das Fenster geöffnet, um den Tag hereinzulassen. Und dann sah ich ihn.
Er saß ganz ruhig zwischen den Weinranken. Starrte mich an. Keine Bewegung, kein Zucken. Die Augen groß, aufmerksam, prüfend. Ich war definitiv im Visier.
Und ich starrte zurück. Ein Kater oder eine Katze, so viel war klar. Ein mutiger Kletterer, der sich ausgerechnet unser Spalier ausgesucht hatte.
Mein erster Gedanke: Wie ist der denn da hochgekommen? Der zweite: Und was will der hier?
Von weitem war ich sofort angetan. Und das wunderte mich selbst. Er hatte eine außergewöhnliche Fellzeichnung. Warmes Grau, durchzogen von hellen Linien, fast wie Aquarell auf Fell. Die Haare etwas länger, der Körper gut genährt. Und vor allem: ein Gesicht. Kein platter Katzenschädel mit Stupsnase, wie man sie von anderen Katzenarten kennt. Nein, das hier war ein echtes Tier. Charakter im Blick.
Er saß einfach nur da. Und starrte mich an.
Ich war kein Katzenfreund. Ganz und gar nicht. Meine Frau dagegen liebte Katzen seit Kindertagen.
Sie verbrachte viele Sommer bei ihren Großeltern auf dem Land. Und dort: Katzen überall. Große, kleine, wilde, schmusige. Ihre Schwester und sie zogen sie in Puppenwägen durch das Dorf, legten ihnen Hüte auf, schenkten ihnen Milch und gaben ihnen Namen wie Mohrchen, Luzie oder Minka.
Die Katzen ließen sich alles gefallen. Wahrscheinlich hatten sie einfach Freude daran, oder eine Engelsgeduld. Seitdem war es um meine Frau geschehen.
Heute ist es immer dasselbe: Wenn wir unterwegs sind, auf einer Wanderung, einem Spaziergang und irgendwo taucht eine Katze auf, bleibt sie sofort stehen. Ihr Blick folgt dem Tier, als würde sie ein kleines Wunder entdecken. Und wenn die Katze zu ihr kommt, sich vielleicht sogar streicheln lässt, dann leuchtet ihr ganzes Gesicht.
Ich beobachte das jedes Mal mit einem stillen Lächeln. Und bleibe trotzdem lieber auf Abstand.
Ich bin eher der Typ Hund. Katzen… nun ja. Unsere Beziehung ist kompliziert.
Ich erinnere mich noch gut an einen Besuch bei Bekannten, viele Jahre her. Zwei Katzenbabys tobten durchs Wohnzimmer, niedlich wie aus dem Bilderbuch. Ich beugte mich runter, wollte eine streicheln. Da sprang eines der Kätzchen – zielstrebig, aber etwas übermütig – auf meinen Arm. Doch der Sprung ging daneben. Um sich zu halten, fuhr es die Krallen aus. Und rutschte trotzdem ab.
Zehn kleine Kratzer zogen sich über meinen Unterarm. Frisch, etwas blutend. Ich spürte jeden einzelnen. Seitdem bin ich vorsichtig geworden. Sehr vorsichtig.
Ein anderes Beispiel: Die beiden Katzen einer Freundin. Die sieht man kaum. Sie verstecken sich, sobald Besuch kommt. Und wenn man sich doch einmal nähert, husch, weg sind sie. Ganz ehrlich: Was soll ich mit Tieren anfangen, die vor mir fliehen, als wäre ich ein Raubtier?
Dann doch lieber Hunde. Wenigstens weiß man bei ihnen, woran man ist.
