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Das Hauptanliegen ist Frieden. Zunächst kommt der Frieden in der eigenen Seele, dann zwischen Einzelnen und schließlich zwischen Völkern, Nationen und Religionen. Als Mensch können wir alles loslassen, was nicht Frieden ist. Dazu braucht es die Bereitschaft und den Mut hinzuschauen und uns selbst, unsere Mitmenschen und alle Situationen und Umstände so zu sehen wie sie wirklich sind und nicht wie wir sie sehen wollen. Es gibt keinen Frieden ohne Wahrheit. Sehr hilfreich dabei ist die Skala des menschlichen Bewusstseins von Dr. Dr. David Hawkins. Diese "sollte" jeder erwachsene Mensch kennen und sie sollte auch schon in den Schulen gelehrt werden. Frieden ist ein Bewusstseinszustand und ist für jeden Menschen erreichbar. Bewusstseinsarbeit ist das Zauberwort. Releasing (Loslassen) ist eine Form der Bewusstseinsarbeit, die einfach anzuwenden ist und gleichzeitig sehr effektiv sein kann. Diese wird hier ausführlich vorgestellt. Es gibt viele sehr konkrete und lebensnahe Impulse zum Loslassen mitten im Leben.
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Seitenzahl: 201
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Für Dich
Mögest Du in Frieden ruhen
und gleichzeitig
mutig Deine Wahrheit leben,
in diesem Körper, in dieser Zeit,
auf dieser Erde.
André Höfer
Frieden ist eine Wahl
Allgemeine Hinweise:
Dieses Buch dient keinem rechtlichen, medizinischen oder therapeutischen Zweck. Die hier gegebenen Informationen ersetzen keine fachspezifische Beratung oder Behandlung. Wer die Übungen des Autors anwendet, tut dies in eigener Verantwortung. Autor und Verlag übernehmen keine Haftung für vermeintliche oder tatsächliche Schäden irgendeiner Art, die in Verbindung mit dem Gebrauch oder dem Vertrauen auf irgendwelche in diesem Buch enthaltenen Informationen auftreten könnten.
© 2023 André Höfer
Coverdesign von: Renate Höfer (ra-amarts.com)
Lektorat: Margit Kleinhagauer
ISBN Softcover:
978-3-910592-01-8
ISBN Hardcover:
978-3-910592-00-1
ISBN E-Book:
978-3-910592-02-5
Druck und Distribution im Auftrag des Verlags:
Auyoja, Nelkenweg 24c, 83254 Breitbrunn
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Verlag verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne die Zustimmung des Verlags unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Verlags, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Einstimmung und Orientierung
Eine Friedensweisheit
1.Der erste Frieden – Der Frieden in der Menschenseele
1.1 Erinnern, Erwachen, Glücklich sein!
1.2 Illusionen durchschauen und Wahrheiten erkennen
1.2.1 Illusion 1: Ich bin mein Körper
1.2.2 Wahrheit 1: Wir sind Seelenwesen
1.2.3 Illusion 2: Wir sind voneinander getrennt
1.2.4 Wahrheit 2: Wir sind alle eins
1.2.5 Illusion 3: Es ist nicht genug für alle da
1.2.6 Wahrheit 3: Es ist genug für alle da
1.2.7 Illusion 4: Es gehört mir – es ist mein Eigentum
1.2.8 Wahrheit 4: Es ist alles nur geliehen
1.3 Das menschliche Bewusstsein - Alles eine Frage der Wahrnehmung
1.4 Der Modus ist entscheidend
1.4.1 Modus Scham
1.4.2 Modus Schuld
1.4.3 Modus Apathie
1.4.4 Modus Trauer und Kummer
1.4.5 Modus Angst
1.4.6 Modus Verlangen und Gier
1.4.7 Modus Ärger und Wut
1.4.8 Modus Stolz
1.5 Bewusstseinsarbeit für den ersten Frieden
1.6 Loslassen als konkrete Bewusstseinsarbeit: Was hält mich davon ab, jetzt im Frieden zu sein?
1.7 Die Praxis des Loslassens: Loslassen-Vergeben-Neuausrich- ten
1.7.1 Illusionen loslassen
1.7.2 Bewusstseinszustände loslassen
1.7.3 Seelenentscheidungen loslassen
1.8 Das Ergebnis von Loslassen, Vergeben und Neuausrichten: Modus Neutralität
1.9 Der weitere Weg des Friedens
1.9.1 Modus Bereitwilligkeit
1.9.2 Modus Akzeptanz
1.9.3 Modus Verstand und Vernunft
1.9.4 Modus Liebe oder Das menschliche Herz als Dreh- und Angelpunkt
1.9.5 Modus Freude und Dankbarkeit
1.9.6 Modus Frieden
2.Der zweite Frieden – Der Frieden zwischen Einzelnen
2.1 Alles schon als Kind gelernt
2.2 Die goldene Regel
2.3 Bewusstseinsarbeit für den zweiten Frieden
2.3.1 Projektionen erkennen
2.3.2 Projektionen zurücknehmen durch Loslassen, Vergeben und Neuausrichten
2.3.3. Die eigene Wahrnehmung von anderen weiter klären
2.4 Eine neue Kultur des Miteinanders oder Echter Kontakt
2.5 Einfache Kommunikationsregeln
2.6 Eine Absichtserklärung
2.7 Karma und Vergebung
2.8 „Sieh das Licht in allen“
2.9 Namaste – Eine Grundhaltung
2.10 Die 13 Minuten - 13 Sekunden - Meditation
2.11 Co-Kreation
2.12 Die Gründung lebendiger Glaubensgemeinschaften
3.Der dritte Frieden – Der Frieden zwischen Völkern
3.1 Klartext
3.2 Eine neue weltpolitische Gemeinschaft
3.3 Bewusstseinsarbeit für den dritten Frieden
3.3.1 Programmierungen loslassen, vergeben und neuaus- richten
3.3.2 Kollektives Karma auflösen
3.3.3 Einladung zu einem Vergebungsritual
3.4 Eine Vision – Weltfrieden 2040
3.5 Abschließende Impulse für den Weg des Friedens
3.5.1 Impuls 1: Was wir von den Tieren lernen können
3.5.2 Impuls 2: Stille
3.5.3 Impuls 3: Die verbindende Kraft von Kunst, Sport und Musik
3.5.4 Impuls 4: Visualisierung einer geheilten Erde
3.5.5 Impuls 5: Herzensbildung
3.5.6 Impuls 6: Selbstermächtigte Geschwisterlichkeit
Literaturverzeichnis
Kontaktadressen
Danksagung
Über den Autor
Einstimmung und Orientierung
Die Sonne scheint. Die Nachbarskinder spielen. Ich bin ein Frieden Liebender. Da ist der stille Wunsch mich hinzugeben: Dein Wille geschehe. Wie im Himmel so auf Erden. Da ist Demut. Und Liebe. Eine Liebe zu allem was lebt. Auch zu Dir, liebe Leserin, lieber Leser. Für mich bist Du eine Schwester, ein Bruder, ein Wesen in der Familie der Menschheit. So spreche ich Dich in diesem Buch auch mit „Du“ an. Das ist nicht respektlos gemeint. Meine Wahrheit ist, dass es auf diesem Planeten Erde jetzt höchste Zeit ist, vom Ich zum Du und zum Wir zu kommen.
Der, der ich bin, ist tief in seine Seele getaucht und hat viel gesehen und erfahren: menschliche Abgründe, scheinbar nicht zu ertragende Zerrissenheit im Herzen und das Stillstehen der Zeit verbunden mit der Erkenntnis, dass es keinen Tod gibt. Dieses Erfahrungswissen und meine Wahrheit möchte ich gerne mit Dir teilen.
In meiner Wahrnehmung herrscht auf der Erde gerade inmitten einer Vielzahl von Krisen eine weitverbreitete Orientierungslosigkeit. In der Politik ist die Rede von einer Zeitenwende und damit ist die angebliche Notwendigkeit zu einer immensen milliardenschweren Aufrüstung gemeint. Gleichzeitig hat sich die katholische Kirche als hierarchisch und männlich geprägte Institution als glaubwürdige Orientierungshilfe verabschiedet. Sie hinterlässt, zumindest im christlichen Abendland, ein enormes Vakuum. Woran soll und kann ich als Mensch heute noch glauben? Wem kann ich als Mensch vertrauen? Regiert wirklich Geld die Welt? Oder vielleicht doch ein liebender Gott oder gar eine liebende Göttin? Rückt Frieden in immer weitere Ferne oder sind wir dem Frieden in der Welt vielleicht näher als je zuvor? Was gibt Anlass zu Hoffnung?
Was an dieser Stelle bereits gesagt werden kann: Die äußeren Zustände und Umstände auf der Erde in Umwelt, Politik, Wirtschaft, Religion, Wissenschaft und im Gesundheits- und Bildungswesen sind ein Spiegelbild des derzeit noch vorherrschenden menschlichen Bewusstseins. Die äußeren Krisen sind, so wie ich es sehe, „nur“ Zeichen und Symptome einer zugrundeliegenden Bewusstseins- und Glaubenskrise. Und so liegt auch genau hier der Ansatz für eine wirkliche Zeitenwende und für alle nachhaltigen Wege aus den Krisen dieser Zeit. Es geht um ein anderes Bewusstsein, um Glaubensfragen und viel frischen Wind, der wirklich not-wendige Veränderungen unterstützt und mit sich bringt.
Genau darum soll es in diesem Buch gehen. Gleich zu Beginn werden wir eine Friedensweisheit eines amerikanischen Ureinwohners lesen. Sie vermittelt, wie ich finde, eine hervorragende Orientierung für all diejenigen, denen Frieden am Herzen liegt. Sie ist auch die Grundlage für die Dreigliederung dieses Buches.
So werden wir uns im ersten Teil ausführlich mit dem Frieden in uns selbst, in der Seele eines jeden Menschen beschäftigen. Im zweiten Teil wenden wir uns dann dem Frieden zwischen einzelnen Menschen zu. Und schließlich wird es im dritten Teil um den Frieden zwischen den Völkern gehen.
Vorweg ist es mir noch ein Anliegen, Dir, liebe Leserin, lieber Leser, zu sagen, dass mit diesem Buch nicht der Anspruch verbunden ist, hier DIE Wahrheit zu verkünden. Die innere Haltung bei meinem Schreiben ist vielmehr so wie in einer berührenden Kontaktübung, die ich während der Ausbildung zum Gestalttherapeuten kennengelernt habe: Zwei Menschen stehen sich in der Wahrung des jeweils eigenen Raumes gegenüber, atmen tief durch, schauen sich in die Augen, nehmen sich Zeit zu sehen und gesehen zu werden und sagen einander dann in aller Ruhe nacheinander: ich bin ich und du bist du.
Sie schließen für einen Moment die Augen und lassen diese Worte wirken.
Dann öffnen sie wieder die Augen, atmen tief durch, schauen sich an und sagen einander in aller Ruhe nacheinander: ich bin meine Wahrheit und du bist deine Wahrheit. Wieder schließen sie die Augen und spüren den Worten nach.
Dann öffnen sie wieder die Augen, atmen tief durch und schauen sich ein drittes Mal an. Diesmal sind die Worte: ich bin mein Weg und du bist dein Weg und unsere Herzen führen uns ans Ziel.
So begegnen wir uns in diesem Buch, im Leben und im ganzen Sein auf Augenhöhe.
Meine Seele liebt Klarheit. Seelen, so ist meine Erfahrung, brauchen Klarheit. Menschen wollen wissen, woran sie wirklich sind.
Möge dieses Buch zu Klärung und Orientierung beitragen und der Geist des Friedens, in dem es geschrieben ist, Dich berühren, wenn Du es möchtest.
Breitbrunn am Chiemsee, 14.08.2022
André
Eine Friedensweisheit
Black Elk war ein amerikanischer Ureinwohner, ein Oglala Sioux. Sein Name bedeutet „Schwarzer Hirsch“. Die Worte, die er zum Frieden sprach, können für uns Menschen heute und in Zukunft eine wunderbare Orientierung sein.
Er sagte:
„Der erste Friede, der wichtigste, ist der,
welcher in der Seele der Menschen einzieht,
wenn sie ihre Verwandtschaft, ihre Harmonie
mit dem Universum einsehen und wissen,
dass im Mittelpunkt der Welt
das große Geheimnis wohnt
und diese Mitte tatsächlich überall ist.
Sie ist in jedem von uns.
Dies ist der wirkliche Friede,
alle anderen sind lediglich Spiegelungen davon.
Der zweite Friede ist der,
welcher zwischen Einzelnen geschlossen wird.
Und der dritte ist der zwischen Völkern.
Doch vor allem sollt ihr sehen,
dass es nie Frieden zwischen den Völkern geben kann,
wenn nicht der erste Friede vorhanden ist,
welcher, wie ich schon oft sagte, innerhalb der Menschenseele wohnt.“
So nehmen wir uns jetzt Zeit für Frieden, zunächst und vor allem für den Frieden in der Menschenseele.
1. Der erste Frieden – Der Frieden in der Menschenseele
Die Friedensweisheit von Black Elk und dieses Buch basieren auf der gleichen wesentlichen Grundannahme: Der Mensch ist ein Seelenwesen. Das hat weitreichende Folgen für alle unsere Lebensbereiche. Doch zunächst geht es hier nur um Dich. Wenn Du Dir Frieden wünschst, ist es aus meiner Sicht entscheidend, Dir zuerst klar darüber zu werden und zu sein, dass Du ein Seelenwesen bist. Und dann geht es zuallererst um den Frieden in Deiner Seele.
So nehmen wir gleich zu Beginn richtig Fahrt auf und wir schwingen uns auf zu den höchsten Höhen des menschlichen Bewusstseins. Von dort sieht die Welt nämlich ganz anders aus. Es mag sein, dass Dir beim Lesen der nächsten Seiten etwas schwindelig wird. Sollte es so sein, lass Dich davon bitte nicht beirren.
Unser Verstand und unsere Wahrnehmung (meine eingeschlossen) sind in der Regel begrenzt und eingeschränkt. Wir haben kulturelle und gesellschaftliche Überzeugungen, Glaubenssätze und Konventionen übernommen, weil man es uns so beigebracht hat und wir es so gelernt haben.
Wer hat uns als Kind gesagt, dass wir Seelenwesen sind? Wer hat uns von der Einheit allen Lebens erzählt, in der es eine grenzenlose Vielfalt gibt? Wer hat uns gelehrt, dass es einen Gott der Liebe gibt, der nicht nur außerhalb von uns im Himmel, sondern in jedem von uns existiert und wahrnehmbar ist? Und wer hat uns beigebracht, dass Gott natürlich auch Göttin ist? Wer hat uns vermittelt, dass es den Tod, so wie wir ihn gemeinhin wahrnehmen, in Wahrheit gar nicht gibt, dass wir ewig leben und deswegen den Tod gar nicht fürchten müssen?
Das alles haben wir in der Regel nicht oder nur wenig mit auf den Weg bekommen. So haben wir vergessen, wer wir wirklich sind, was uns als Mensch alles möglich ist und wie wir die Welt auch sehen und erfahren können.
Weil diese Sicht der Welt im Mainstream, im kollektiven Bewusstsein so wenig verbreitet ist, können die folgenden Seiten zunächst fremd und weit hergeholt scheinen.
Doch wenn die Zeit reif für Dich ist, wirst Du Dich (sogar mit Freude) darauf einlassen.
1.1 Erinnern, Erwachen, Glücklich sein!
Es ist schon paradox. Gerade eben, in einem Moment der Stille, vernahm ich als ehemaliger Zivildienstleistender eine Stimme, die wie ein General beim Militär den Befehl von ganz oben gab: Erinnern, Erwachen, Glücklich sein!
Es kommt mir vor wie ein Auftrag von höchster Stelle, von Gott. Und es erinnert mich an einen Satz von Sathya Sai Baba: „Deine einzige Pflicht als Mensch ist es glücklich zu sein.“
Meine Wahrheit ist, dass Gott (die Göttin) ganz klar und eindeutig bedingungslose Liebe ist. Nicht männlich. Nicht weiblich. Ein richtender, strafender Gott, der uns in den Himmel oder in die Hölle schickt, existiert nicht. Er wurde von Menschen erfunden, vor allem in der katholischen Kirche.
Du und ich sind Kinder Gottes, der Göttin, der Quelle allen Lebens. Wir kommen alle ausnahmslos aus der allumfassenden Liebe. Wir sind Liebe. Und wir kehren alle zurück in den Ursprung allen (gemeinsamen) Seins. Die einen früher, die anderen später. Am Anfang sprach Gott: Ich möchte viele sein. Das war der Schöpfungsimpuls, der Urknall, begleitet von einem Klang: Om.
Und so sind wir jetzt hier, Du und ich, alle Schwestern und Brüder, alle Wesen, Tiere, Pflanzen, Mineralien, Elemente, alle Planeten, Universen, alles, was ist.
Alle(s) aus derselben Einheit hervorgegangen, dieselbe Einheit in sich tragend und gemäß dem freien Willen, den Gott uns mitgegeben hat, in dieselbe Einheit zurückkehrend.
Ob das alles stimmt, ist keine Frage von wissenschaftlichen Beweisen, sondern von einfacher menschlicher subjektiver Erfahrung, die über Glauben hinausgeht. Gott spricht zu uns Menschen durch Erfahrung, die uns wissen lässt. Verstand, Ratio und Intellekt stoßen dabei auf ihre natürlichen Grenzen wie wir später noch sehen werden (Kapitel: Die Skala des Bewusstseins).
Und die Göttin offenbart sich nicht wenigen Auserwählten, sondern jeder einzelnen und jedem einzelnen von uns. Die einzig wesentliche Frage lautet: Bist Du bereit zu hören und zu sehen?
Für mich ist es offensichtlich, dass die Kraft, die uns alle geschaffen hat, will, dass wir alle glücklich sind, zumindest alle die, die diese Wahl für sich treffen. Wohlgemerkt: Du kannst wählen glücklich zu sein.
Du kannst Frieden wählen.
Auf der Erde existiert ein Gebet, das mehrere tausend Jahre alt ist. Es stammt aus dem alten Indien und ist in der damaligen Sprache „Sanskrit“ formuliert. Es lautet:
Loka Samastha Sukhino Bhavanthu
Ins Deutsche übersetzt, heißt es:
Mögen alle Wesen sich an das eine Selbst der Liebe erinnern, erwachen und glücklich sein.
Auch Du bist eins der Wesen, die in diesem Gebet gemeint sind. Mögest auch Du Dich erinnern, erwachen und glücklich sein, wenn Du bereit dazu bist.
Die Umkehrung des Gebetes bedeutet, dass Wesen vergessen, schlafen (nicht wach sind) und unglücklich sind. Wenn wir uns das Treiben auf der Erde anschauen, scheinen die meisten Menschen das eine Selbst der Liebe vergessen zu haben. Sie haben vergessen, woher sie kommen und wer sie wirklich sind. Sie sind nach außen orientiert und glauben, dass es im Leben um Leistung und Besitz, Schönheit und Ansehen geht. Wenn sie es „geschafft“ haben, sind sie für kurze Zeit zufrieden und stolz, doch dann wollen sie mehr und die Jagd und Hatz geht weiter. Schließlich lebt man ja nur einmal, und man muss so viel mitnehmen wie möglich. Das alles ist zudem ein Privileg der Stärksten, Schlauesten und Cleversten. Die, die dabei auf der Strecke bleiben, sind einfach zu schwach, haben sich nicht genug angestrengt, sind nicht schlau genug oder haben einfach Pech gehabt, wenn sie im Süden der Erdhalbkugel geboren werden. Die nicht ausgesprochene, aber gelebte Botschaft lautet: Euer Leiden, Eure Not, Euer Hunger, Euer Durst, Euer Sterben interessiert uns nicht.
In der Geschichte der Menschheit haben sich bisher nur wenige erinnert und nur wenige sind erwacht. Buddha erwachte angesichts des zigfachen Leidens der Kreaturen und fühlte in seinem Herzen grenzenloses Mitgefühl. Jesus drückte im Bewusstsein der Einheit und Verbundenheit allen Lebens seine Wahrheit in den einfachen Worten aus: „Was du dem geringsten meiner Brüder getan hast, hast du mir getan.“
Mein Herz sagt: Jetzt ist es Zeit, dass Du und ich und immer mehr Menschen sich an das eine Selbst der Liebe erinnern, erwachen und glücklich sind.
Um als Menschheit auf der Erde Frieden zu finden, braucht es zu allererst einen Bewusstseinswandel. In Dir. In mir. In uns. Jetzt.
Denn alles, was auf diesem Planeten und überall sonst geschieht, ist eine Frage des Bewusstseins.
1.2 Illusionen durchschauen und Wahrheiten erkennen
In unserer Welt existiert (immer noch) viel Unglücklichsein und Leid. Ein großer Teil davon, wenn nicht sogar alles, hängt damit zusammen, dass wir Menschen in Illusionen leben. Wir haben elementare Wahrheiten vergessen, wir leben individuell und kollektiv wie in einem Traum. Wir leben ein unbewusstes Leben. Wir könnten auch sagen: wir schlafen, während wir glauben wach zu sein.
In diesem Kapitel beschäftigen wir uns nun mit vier Illusionen, die größtenteils Unglück, Ungleichgewicht und Unordnung in der menschlichen Seele und somit auch auf der Erde verursachen und die verhindern, dass sich Frieden in unseren Seelen und auf der Erde ausbreiten kann. Und wir stellen jeder dieser vier Illusionen die jeweilige Wahrheit gegenüber. Wenn wir die Illusionen durchschauen und die grundlegenden Wahrheiten erkennen, erinnern wir uns und wir wachen auf. Aus, der Traum.
1.2.1 Illusion 1: Ich bin mein Körper
Diese Illusion führt dazu, dass ich mich als Mensch überwiegend oder ausschließlich mit meinem Körper identifiziere. Es herrscht die Überzeugung: „Man lebt nur einmal.“ Wenn ich Glück habe, lebe ich ein knappes Jahrhundert, und in dieser Zeit gilt es so viel wie möglich mitzunehmen. In Abhängigkeit von kulturellen Idealen gilt es aktuell schön, stark, fit und (ewig) jung zu sein. Der Mensch wird nach Äußerlichkeiten beurteilt. Der Körper wird zum Kultobjekt. Ganze Industriezweige wie die Fitnessbranche oder die Schönheitschirugie verdienen sich eine goldene Nase. Gesundheit und Krankheit werden in der klassischen Schulmedizin auf biochemische, physikalische und neurologische Vorgänge im menschlichen Körper beschränkt. Alterungsprozesse sollen verlangsamt oder bestenfalls ganz aufgehalten werden. Wissenschaftler arbeiten an Methoden, den Körper einzufrieren und die Form zu bewahren. Der Tod wird als Bedrohung und Ende erlebt und wird so gut wie möglich aus der Wahrnehmung verdrängt.
Wenn ich als Mensch in dieser Illusion lebe, sind, zumindest unterschwellig, Sorgen, Zweifel und Ängste meine ständigen Begleiter. Und da ist immer auch eine gewisse Unruhe: Bin ich schön? Bin ich fit genug? Sehe ich noch jung aus? Was ist, wenn die Kräfte nachlassen? Wieviel Zeit bleibt mir noch?
Wenn es im Leben nur um diese oder ähnliche Fragen geht, kann der Mensch keinen Frieden finden. Er hat vergessen, dass er viel mehr als nur sein Körper ist.
1.2.2 Wahrheit 1: Wir sind Seelenwesen
Alle guten Dinge sind drei. In Wahrheit sind wir als Mensch nicht nur ein Körperwesen. Wir sind auch Geist. Und wir sind Seelenwesen. Um es direkt zu sagen: Wir sind nicht ein Körper, der eine Seele hat. Es ist genau umgekehrt: Wir sind eine Seele, die einen Körper bewohnt. Die Seele existiert ewig und ist nicht nur einer für sie winzig kleinen Zeitspanne von 80 – 100 Jahren unterworfen. Sie ist das, was wir auch als unsere Aura bezeichnen. Sie umhüllt den Körper und gleichzeitig verbindet sie sich bei der Geburt mit jeder einzelnen Körperzelle. Die Seele beseelt den Körper und macht überhaupt erst ein beseeltes Leben möglich. Und wenn dann noch der Geist dazu kommt, kann das Leben auch begeistert und begeisternd sein. Dann sind wir wirklich ganz: Seele-Geist-Körper. Die Seele ist nicht zufällig in einem menschlichen Körper.
Sie nimmt sich für dieses Leben etwas vor. Sie möchte Erfahrungen machen. Sie möchte erfahren, wie es ist, Frau zu sein, Mann zu sein, guten Sex und andere Körperfreuden erleben, sich ohnmächtig oder mächtig fühlen, leiden oder Heilung erfahren, hassen oder lieben, ängstlich oder mutig sein, Mangel oder Fülle erschaffen, sich getrennt und vereint fühlen, etwas zerstören oder begründen, alle menschlichen Gefühle durchleben und Unzähliges mehr, was nur in der Welt der Formen und der Materie erlebt werden kann. Und wenn sie das erlebt und erfahren hat, was sie sich vorgenommen hatte, verlässt sie den menschlichen Körper wieder. Ihr Ziel ist erreicht. Gott, die Göttin gibt uns grenzenlose Freiheit, um alle diese Erfahrungen zu machen. Sie richtet nicht, sondern liebt uns bedingungslos. Der Körper verwest, wird wieder zu Staub und Asche, während die Reise der Seele weitergeht zu immer neuen Erfahrungen bis ans Ende aller Tage. Wir leben nicht nur einmal. Das Einzige, was sich immer wieder ändert, ist die Form. Ein ganzes Leben ist ein Wimpernschlag in der Ewigkeit.
Diese Wahrheit ist erfahrbar und fühlbar. Sie ist Erfahrungswissen. Wenn Du die Seele eines Menschen erkennen möchtest, schaue ihm in die Augen. Es heißt nicht umsonst: Die Augen sind die Fenster zur Seele. Das gilt natürlich auch für Tiere. Auch sie haben eine Seele.
1.2.3 Illusion 2: Wir sind voneinander getrennt
In dieser Illusion erlebe ich mich als reines Körperwesen von den anderen Körperwesen getrennt. Da bin ich, und da bist du. Unzählige Subjekte und Objekte existieren und bewegen sich durch den (unendlichen) Raum. Manche ziehen sich an, manche prallen aufeinander und manche stoßen sich ab.
Es scheinen feste vereinzelte Einheiten zu existieren. In dieser Illusion erlebt sich der Mensch getrennt von anderen Menschen, und er erlebt sich getrennt von Gott. Bildlich gesprochen: hier ist ein Atom, und da ist ein Atom. Hier ist ein Proton und da ist ein Neutron. Jeder hat sein eigenes Schicksal, das es zu meistern gilt. Und das Schicksal der anderen hat nichts mit mir zu tun. Es gibt hier kein Gefühl von Verbundenheit.
Diese Illusion entsteht durch eine Mikroperspektive, eine beschränkte Wahrnehmung, die Identifikation mit der Form und das Vergessen größerer Zusammenhänge.
1.2.4 Wahrheit 2: Wir sind alle eins
Aus der Makroperspektive sieht die Wahrheit ganz anders aus. Dazu gibt es eine kleine Geschichte von Gott. Sie enthält, in einfachen Worten erklärt, die ganze Kosmologie. Sie entstammt dem Buch von Neale Donald Walsch „Gespräche mit Gott“ und soll hier in Kurzform sinngemäß wiedergegeben werden:
Es lag einst ein Fels in der Sonne. Auf einmal fragte er sich, was sich da in seinem Inneren bewegt. Und eine Stimme aus der Ferne antwortete ihm: Das bist du. Daraufhin meinte der Fels: das ist ganz unmöglich. Jeder kann sehen, dass ich fest und unbeweglich bin. Und die Stimme erwiderte: Ja, aus der Ferne sieht es so aus als wärest du fest und unbeweglich. Aber wenn ich in Dich hineinsehe, sind da unzählige Protonen und Neutronen, Atome und subatomare Teilchen, die sich nach einem bestimmten Muster in sehr hoher Geschwindigkeit von hier nach dort bewegen. Und genau durch dieses Bewegungsmuster wirst Du als Fels erschaffen. Du bewegst dich und gleichzeitig bewegst du dich nicht.
Aus der Ferne betrachtet gibt es kein Getrenntsein. Es existiert nur Einheit, der Fels. Dieser Fels steht für Alles, was ist, für alle Universen, für Gott, den unbewegten Beweger. Gott/die Göttin ist (der allumfassende) Raum, und gleichzeitig ist die Göttin/Gott alles, was in ihr stattfindet. Das Leben besteht aus winzigen und unglaublich schnellen Bewegungen auf der atomaren und (sub-)molekularen Ebene. Doch alle diese Bewegungen haben keinen Einfluss auf das große Ganze, in dem alles stattfindet und das immer unverändert bleibt.
Als Menschen, als Seelen, als Kinder Gottes sind wir in Wahrheit also sehr viele einzelne Wesen in Bewegung und gleichzeitig sind wir eins mit Gott und in Gott, dem Felsen.
1.2.5 Illusion 3: Es ist nicht genug für alle da
Wenn ich der Illusion lebe, dass nicht genug für alle da ist, muss ich entweder auf meinen Vorteil bedacht sein oder selber auf meinen Anteil verzichten, damit andere etwas bekommen. Denken, Fühlen und Handeln werden hier überwiegend vom Instinkt gesteuert. Wie bei den Tieren existieren in dieser Illusion Futterneid und die ständige Sorge nicht genug zu bekommen. Nahrung oder andere Gegenstände wie sogar Klopapier werden irrational gehortet und in Mengen angehäuft, die die wahren Bedürfnisse um ein Vielfaches übersteigen. Es könnten ja „schlechte Zeiten“ kommen. „Friss oder stirb“ lautet die Devise. Und wenn nicht genug für alle da ist, kann es zu der Notwendigkeit führen, dass ich mich selbst aufopfern muss, damit die mir Nahestehenden hoffentlich überleben können. Das Bewusstsein, das in dieser Illusion regiert, ist durch das Wahrnehmen von Mangel charakterisiert. Es ist zu wenig da: zu wenig Geld, zu wenig Nahrung, zu wenig Zeit, zu wenig Respekt, zu wenig Aufmerksamkeit, zu wenig Liebe. Diese Illusion führt dazu, dass die, die eigentlich genug haben, immer mehr anhäufen, während die, die sowieso schon zu wenig haben, immer weniger bekommen. Das Leben scheint ein ständiger Kampf ums Überleben zu sein.
Diese Illusion verhindert Ruhe und Frieden, in uns als Mensch, in unseren Seelen und in unserem Zusammenleben.
1.2.6 Wahrheit 3: Es ist genug für alle da