Fuck you, Brain! - Harald Glööckler - E-Book

Fuck you, Brain! E-Book

Harald Glööckler

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Beschreibung

"Jeder ist ein Genie!", so Einstein, "aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist." Wie viele Träume und Erfolge, wie viel Lebenslust und Luxus sind uns bereits entgangen, weil wir uns einredeten: "Ich kann das nicht, ich bin zu schwach, zu dumm, zu arm, zu untalentiert, zu alt!?" Mit "Fuck you, Brain!" und vielen Motivations-Tipps aus seinem Leben ruft Unternehmer, Multitalent und Lifestyle-Ikone Harald Glööckler dazu auf, endlich aus dem Gefängnis des Denkens auszubrechen. Zu sein, wer wir sind, und zu tun, was wir gerne tun würden. Für den Lebenskünstler, der erfolgreich nach der Krone gegriffen hat, ist nichts undenkbar – und mit der neuesten Glööckler-Kreation bald auch nichts für seine Leser!

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Seitenzahl: 316

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HARALD GLÖÖCKLER

Fuck you,Brain!

Seien Sie alles –außer gewööhnlich

Copyright 2017:

© Börsenmedien AG, Kulmbach

Umschlagfotos: Frank Altmann

Postproduktion: Dirk Sengotta

Gestaltung und Herstellung: Johanna Wack

Buchsatz: Bernd Sabat, VBS-Verlagsservice

Lektorat: Monika Gehle

Korrektorat: Karla Seedorf

Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 978-3-86470- 493-2eISBN 978-3-86470-494-9

Alle Rechte der Verbreitung, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Verwertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen vorbehalten.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

Postfach 1449 • 95305 Kulmbach

Tel: 09221-9051-0 • Fax: 09221-9051-4444

E-Mail: [email protected]

www.boersenbuchverlag.de

www.facebook.com/boersenbuchverlag

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Seien Sie ein Original – keine Kopie!

Optimieren Sie Ihr Leben

Es ist alles anders, als Sie denken

Stehen Sie zu Ihrer Verant-WORT-ung!

Höflichkeit FIRST!

Geben Sie mit Begeisterung Vollgas

Machen Sie so viele Fehler wie möglich

Vertrauen Sie sich selbst!

Verändern Sie Ihre Gewohnheiten, verändern Sie Ihr Leben

Denken Sie GROSS! Kleiner wird es von allein …

Disziplin statt Diskussion!

Krea(k)tiv nach vorn

Reden wir mal über sehr viel Geld …

Entwickeln Sie Reichtumsbewusstsein!

No problem!

Hinfallen, aufstehen, Krone richten und weitergehen …

Aufmerksamkeit und Überzeugung – ein perfektes Duo!

Seien Sie alles, außer gewöhnlich – seien Sie außergewöhnlich!

Bewältigen Sie Ihre Kindheit – sonst überwältigt sie Sie …

Praktizieren Sie Dankbarkeit und Eigenliebe

Machen Sie sich einen (Marken-)Namen

Sorgen Sie sich nicht, sonnen Sie sich!

Segnen Sie alles, auch das, was Ihnen in die Quere kommt

Treffen Sie Ihre Entscheidungen – jetzt!

Lassen Sie jeden Tag zum besten Ihres Lebens werden

YOU FIRST – Seien Sie ein Ego(ist)!

Stellen Sie sich all Ihren Gefühlen

Das Kind in sich bedingungslos lieben lernen

Fuck you, Brain … jetzt oder nie!

Make peace, not war!

Nachwort

Anhang

Affirmationen für jeden Tag

Kontemplationen für jeden Tag

Ein schneller Anfang, mutig begangen, führt zu raschem Erfolg und einem schnellen Ende. Oftmals erscheint uns ein Anfang unmöglich, in Wirklichkeit ist es aber nur eine weitere kosmische Prüfung, um wieder einmal über uns hinauszuwachsen.

HARALD GLÖÖCKLER

Sie können viel mehr, als Sie denken …

VORWORT

Fuck you, Brain! Der provokative Titel mag Sie überraschen, das ist aber durchaus beabsichtigt. Denn wie so vieles in meinem Leben steht auch mein neues Buch unter dem Motto: Alles außer gewööhnlich … Ich möchte Sie mit vielen Beispielen aus meiner Erfolgsstory dazu motivieren, die Kontrolle über Ihre Handlungen zu übernehmen und Ihr Denken umzuprogrammieren, das heißt, sich nicht durch Ihr gedankliches Hamsterrad und Ihre im Unterbewusstsein gespeicherten Erfahrungen davon abhalten zu lassen, Sie selbst und einzigartig zu sein.

Dazu müssen Sie wissen, dass das Gehirn all unsere Gedanken, die wiederum durch unsere Emotionen interpretiert und gefärbt werden, systematisch umsetzt. Empfängt unser Gehirn einen elektrischen Impuls, also einen Gedanken, versetzt es das zentrale Nervensystem augenblicklich in Aktionsbereitschaft. Was unser Gehirn mit unseren Gedanken macht, ist uns jedoch nicht bewusst.

Stellen Sie sich eine Walze vor, auf der von Geburt an all Ihre Erfahrungen, alle an Sie weitergegebenen Muster, Vorstellungen und Emotionen der Erwachsenen eingeprägt werden, mit jeder Umdrehung, sprich Wiederholung, immer tiefer und tiefer und tiefer. Unser Gehirn speichert diese Erlebnisse und Erfahrungen als zutreffend und bedeutend im Unterbewusstsein ab, ohne sie je auf ihre Richtigkeit oder Gültigkeit zu überprüfen; denn seine Aufgabe ist es, superschnell und automatisch zu reagieren, um Ihr Überleben zu gewährleisten. Da also Ihre bewussten Entscheidungen letztendlich auf dem gründen, was im Unterbewusstsein abgespeichert ist, müssen Sie, wenn Sie Sie selbst sein wollen, irgendwann im Leben auf die Reset–Taste drücken und sich auf den neuesten Stand bringen. Daher sagen wir: Fuck you, Brain! Fuck you, Automatismus! Ändern wir unser gewohntes Denken, ändern wir automatisch unsere Handlungen.

Die Herausforderung für Sie liegt darin, Ihr Unterbewusstsein zu erforschen, sich neu zu formen und zu coachen, sozusagen eine neue Spur in die Walze zu legen. Sobald Sie sich Ihrer selbst mehr und mehr bewusst werden und Ihre Muster erkennen und ändern, programmieren Sie das Unterbewusstsein neu. So wird Ihr neu gewonnenes Selbst-Bewusstsein zum Coach Ihres Unterbewusstseins. Glauben Sie mir: Wir alle sind schlafende Götter, auch Sie! Wachen Sie auf, und befreien Sie sich von Ihrer Angst vor Großartigkeit. Lassen Sie uns diese Herausforderung auf den folgenden Seiten gemeinsam anpacken.

Ich möchte Sie in diesem Buch an meinem Weg teilhaben lassen und Ihnen meine erlebten und gelebten Erfahrungen offenbaren. Keine Sorge, ich werde Ihnen keine Ratschläge erteilen, denn man sagt, selbst Ratschläge seien Schläge. Auch beanspruche ich nicht für mich, dass Sie mein Erfolgskonzept als das einzig richtige betrachten. Das wäre vollkommen irreführend. Es kann höchstens als Motivation und vielleicht zur Inspiration dienen, um zu beginnen, möglichst schnell zu beginnen. Sie allein müssen Ihren Weg am Ende allein gehen und herausfinden, was Sie wollen und wie Sie es bekommen.

„Fuck you, Brain!“ ist keines dieser mit erhobenem Zeigefinger geschriebenen Bücher anscheinend unglaublich kluger Menschen, die einem das Gefühl vermitteln, man selbst sei klein und unbedeutend. Nicht großartig und gebildet genug, um Dinge selbst reflektieren zu können. Mit beschränktem Horizont sozusagen. Dies soll kein hochtrabender, kaum verständlicher Monolog eines übermenschlich weisen Coaches werden. Ich spreche mit Ihnen auf Augenhöhe. Über die Essenz meines bisherigen Lebens, meiner Erfahrungen, meiner Erlebnisse. Über meine Art und Weise, dem Leben zu begegnen und Herausforderungen zu meistern, Widrigkeiten als Chancen zu betrachten und an ihnen zu wachsen, anstatt sich an ihnen aufzureiben.

Sollten Sie auf den folgenden Seiten ein für alle gültiges Grundrezept für den Weg zum Erfolg erwarten, muss ich Sie leider enttäuschen. Mein Weg ist nur einer von vielen Wegen, es ist meine (Eigen-) Art, dem Leben die Stirn zu bieten, indem ich einfach den Stier bei den Hörnern packe. Vielleicht ist es Ihr Weg, die Kuh vom Eis zu holen, wer weiß …

Meine Anfänge sind wahrlich nicht aus dem Stoff, aus dem man normalerweise die großen Erfolgsgeschichten schneidert. Mein Leben begann nicht unter typisch märchenhaften Voraussetzungen. Ganz im Gegenteil! Obwohl … wenn ich es mir richtig überlege … beginnen nicht auch viele Märchen dramatisch und tragisch? Mit einem Mädchen, meistens einer armen Königstochter, die wie Schneewittchen nach langem Kampf gegen Neid, Missgunst und eine böse Stiefmutter ihren Prinzen findet oder von ihm gefunden und gerettet wird, um dann endlich das für sie vorgesehene, schöne Leben als Prinzessin zu führen. Im wirklichen Leben – das ist eine Erfahrung, die ich gemacht habe – sollte man sich auf den Retter in goldener Rüstung, der auf einem Schimmel dahergeritten kommt, besser nicht verlassen, sondern sich vielmehr selbst retten, ansonsten ist man unter Umständen ganz verloren. Im Leben auf Rettung zu warten, durch einen anderen Menschen, durch Verwandte oder vermeintliche Freunde erlöst zu werden, geht meist aber auch so was von nach hinten los – ja, okay, es gibt auch einige wenige Ausnahmen.

Fühlen Sie sich von diesen Worten angesprochen? Gab es etwa so eine Stiefmutter (oder auch einen Stiefvater) in Ihrem Leben? Hatten Sie auch schon einmal das Gefühl, nicht gefördert, nicht richtig eingeschätzt und schlecht behandelt worden zu sein? Oft bleiben die eigenen Talente dadurch verborgen, dass sie keiner wahrnimmt und sich ihrer annimmt; dass Sie niemand in Ihren Belangen und Wünschen unterstützt beziehungsweise Ihnen keiner eine Chance bietet, Ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Um ehrlich zu sein: Man wird Ihnen diese Chance mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht bieten, wenn Sie selbst nichts dafür tun. Da können Sie unter Umständen lange warten. Für die passenden Umstände sollten Sie am besten selbst sorgen.

Kommt es Ihnen mitunter nicht auch so vor, dass in Ihnen eigentlich jemand ganz anderes steckt, ein ganz anderes Wesen? Vielleicht ein schöner, eleganter Schwan, der in der Realität, im Hier und Jetzt für ein hässliches Entlein gehalten wird oder sich, was noch tragischer ist, am Ende selbst für ein solches hält? Fühlen Sie sich wie im falschen Film, wie man so schön sagt? Ich bin der festen Überzeugung, dass alles im Leben einen Grund hat, nichts geschieht aus einer Laune heraus. Ebenso – da bin ich mir sicher – sind wir auf diese Erde gekommen, weil jeder von uns seine ganz individuelle Aufgabe zu erfüllen hat. Man könnte denken, wir seien körperliche Wesen, die geistige Erfahrungen machen sollen. Ich aber bin fest davon überzeugt, dass es umgekehrt ist. Ich sage, wir sind geistige Wesen, die auf der Erde inkarniert sind, um eine körperliche Erfahrung zu machen. Der Geist erschafft den Körper, nicht umgekehrt.

Wir sind alle wie durch unsichtbare Fäden miteinander verbunden. Der eine braucht die andere, allein könnte keiner von uns existieren. Deshalb sind Mitgefühl und ein freundlicher Umgang miteinander das Wichtigste im Leben. Das hat mich meine Lieblingstante Gertrud gelehrt. Sie sagte immer wieder zu mir: „Schau, Bub, das Wichtigste im Leben ist ein liebevoller Umgang miteinander. Das ist es, was zählt. Schnell fühlt sich jemand durch uns gekränkt, und ein Schaden entsteht, den wir nicht aus Bösartigkeit, sondern aus Unachtsamkeit angerichtet haben und nicht wieder gutmachen können. Schnell sagt man etwas unbedacht daher, der andere aber nimmt es sich schwer zu Herzen und leidet. Sei also immer achtsam im Umgang, das ist sehr wichtig. Und merke dir dieses Gedicht von Ferdinand Freiligrath:

O lieb’, solang du lieben kannst!

O lieb’, solang du lieben magst!

Die Stunde kommt, die Stunde kommt,

Wo du an Gräbern stehst und klagst!

Und sorge, daß dein Herze glüht

Und Liebe hegt und Liebe trägt,

Solang ihm noch ein ander Herz

In Liebe warm entgegenschlägt!

Und wer dir seine Brust erschließt,

O tu ihm, was du kannst, zulieb’!

Und mach ihm jede Stunde froh,

Und mach ihm keine Stunde trüb!

Und hüte deine Zunge wohl,

Bald ist ein böses Wort gesagt!

O Gott, es war nicht bös gemeint,

Der andre aber geht und klagt.

O lieb’, solang du lieben kannst!

O lieb’, solang du lieben magst!

Die Stunde kommt, die Stunde kommt,

Wo du an Gräbern stehst und klagst!

Dann kniest du nieder an der Gruft

Und birgst die Augen, trüb und naß,

– Sie sehn den andern nimmermehr –

Ins lange, feuchte Kirchhofsgras.

Und sprichst: O schau’ auf mich herab,

Der hier an deinem Grabe weint!

Vergib, daß ich gekränkt dich hab’!

O Gott, es war nicht bös gemeint!

Er aber sieht und hört dich nicht,

Kommt nicht, daß du ihn froh umfängst;

Der Mund, der oft dich küßte, spricht

Nie wieder: Ich vergab dir längst!

Er tat’s, vergab dir lange schon,

Doch manche heiße Träne fiel

Um dich und um dein herbes Wort –

Doch still – er ruht, er ist am Ziel!

O lieb’, solang du lieben kannst!

O lieb’, solang du lieben magst!

Die Stunde kommt, die Stunde kommt,

Wo du an Gräbern stehst und klagst!“

Sie können immer wieder von vorn beginnen. Das Leben auf Reset stellen, quasi auf Werkseinstellung zurücksetzen. Sie haben es in der Hand, Ihr Leben komplett umzukrempeln, es immer wieder neu zu gestalten. Keiner kann Sie daran hindern, nur Sie sich selbst. Alles, was Sie in Ihrem Leben ereilt, haben Sie selbst angezogen, bewusst, aber auch unbewusst. Ich weiß, diese Aussage werden viele von Ihnen nicht einfach so akzeptieren können. Aber es ist die Wahrheit. Die Wahrheit ist nicht schmeichelhaft, sondern manchmal hart, sie ist, wie sie ist. Wir stehen uns immer selbst im Weg, nie sind es die anderen.

Deshalb sollten Sie als Erstes damit aufhören, andere oder irgendwelche Umstände für Ihr Leben, Ihre Probleme und Tragödien verantwortlich zu machen. Seien Sie krea(k)tiv, also aktiv-kreativ, und springen Sie aus der destruktiven Opferrolle in die konstruktive Schöpferrolle. Und kommen Sie mir jetzt nicht mit den üblichen Ausreden, Sie hätten keine Chancen, kein Geld, keine Möglichkeiten. Möglichkeiten hat man immer, wo ein Wille ist, ist immer auch ein Weg. Mich hat mangelnde Liquidität nie daran gehindert, meine Träume zu realisieren, da muss man sich eben etwas einfallen lassen, um ans Ziel zu kommen. Geht nicht, gibt’s nicht! Keiner sagt, dass es leicht sei, denn wäre es leicht, würden es alle machen.

An dieser Stelle frage ich Sie nun ganz unverblümt: Was erwarten Sie von Ihrem Leben? Haben Sie darüber schon einmal ernsthaft nachgedacht? Wünschen Sie sich ein erfolgreiches, erfülltes Leben in Luxus, Schönheit und Reichtum? Dann krempeln Sie jetzt die Ärmel hoch und gehen das gemeinsam mit mir an. Ich werde Sie dabei tatkräftig unterstützen. Dass im Leben alles möglich ist, wenn Sie seinen Fluss oder sich selbst nicht blockieren, werde ich Ihnen in den nachfolgenden Kapiteln beweisen.

Seien Sie nur Sie selbst … und niemand sonst. Entdecken Sie sich täglich neu in allen Facetten Ihres Seins und in Ihrer ganzen Großartigkeit. Sie sind groß, stark und mutig, Sie sind ein Teil Gottes. Zeigen Sie sich in Ihrem vollen Glanz.

HARALD GLÖÖCKLER

Seien Sie ein Original – keine Kopie!

Gleich das erste Kapitel könnte unter Umständen Ihre ganze Lebensweise infrage stellen. Ich werde Sie auffordern, Sie selbst zu sein. Unangepasst, freigeistig, revolutionär und mit einer gehörigen Portion Egoismus ausgestattet.

Sie selbst zu sein – wie funktioniert denn das, wie fühlt sich das an? Darf man das überhaupt? Sind wir nicht dazu erzogen worden, uns anzupassen, nicht über Gebühr aufzufallen, uns einzufügen und unterzuordnen? Nun sollen Sie auf einmal „Sie selbst sein“, ohne Einschränkung. Gehört sich das denn? Kann man sich dabei nicht blamieren? Ist das am Ende nicht vielleicht sogar peinlich? Steht einem das denn zu, ist das nicht zu anmaßend? Gotteslästerlich? Wie Sie sehen, türmen sich auf der Stelle Fragen über Fragen auf, denn anscheinend ist es eher abwegig, NUR SIE SELBST zu sein!

Und dabei sollte man doch meinen, es sei das Einfachste auf der Welt. Sich zu akzeptieren so, wie man ist, mit all seinen Farben und Facetten – was soll falsch daran sein, einmalig, unique zu sein? Nichts. Ganz im Gegenteil. Es ist Ihre einzige Chance, sich von anderen abzuheben und in Ihrem Dasein selbst Regie zu führen. Sie dürfen das, es ist Ihr göttliches Geburtsrecht, ganz einfach Sie selbst zu sein, ohne Kompromisse, ohne schlechtes Gewissen. Es ist auch nicht so schwer, wie das im ersten Moment aussehen mag, und macht dabei noch tierisch Spaß. Ich schlage Ihnen vor: Versuchen Sie es einfach! Gehen Sie das Experiment an. Mit mir zusammen.

Sehen Sie, Sie sind einmalig! Jede und jeder von uns ist von Natur aus etwas ganz Besonderes. Das ist das große Geschenk des Schöpfers an uns Menschen und gleichzeitig genau das, womit wir am meisten hadern und wogegen wir kämpfen. Warum aber, frage ich Sie, fällt es uns nur so schwer, uns so zu akzeptieren, wie wir sind? Einerseits streben wir alle nach Einmaligkeit, wollen wahrgenommen werden als Person mit einzigartigen Eigenschaften und Talenten. Wir wünschen uns, mit entsprechender Achtung behandelt zu werden, fordern Anerkennung für unsere Leistungen und erwarten, dass man unsere vermeintliche Stellung in der Gesellschaft akzeptiert. Welche Stellung denn, frage ich Sie, die uns von Dritten zugedachte oder die von uns gewünschte? Denn das sind oftmals zwei Paar Schuhe. Die meisten Menschen geben sich leider nur mit dem zufrieden, was man ihnen von außen zugesteht, anstatt darüber nachzudenken, was sie sich wünschen, und es dann einzufordern. Das ist ein großer Fehler, der dringend behoben werden muss.

Und wer bitte ist denn die Gesellschaft überhaupt? Ich akzeptiere eine Gemeinschaft. Man hat etwas gemeinsam und findet sich darin wieder. Aber die Gesellschaft ist nicht mehr und nicht weniger als ein Zusammenschluss einzelner, meist einander fremder Menschen, die oftmals rein gar nichts miteinander zu tun haben.

Wieso also kratzt es uns, was diese Menschen von uns oder unserem Lebensstil halten, wieso beugen wir uns ihrem Diktat? Wieso in Gottes Namen messen und vergleichen wir uns ständig in einem immerwährenden Wettbewerb, neiden und missgönnen unseren Mitmenschen ihren Erfolg und andere Dinge? Das Irrwitzige an der ganzen Angelegenheit ist: Einerseits möchten wir sein wie alle anderen und passen uns daher unentwegt an, gleichzeitig aber wollen wir uns über sie erheben; und das nicht etwa durch geistiges Wachstum und unsere einzigartige Leistung, sondern durch gesellschaftlich anerkannte Statussymbole wie das größere Auto, das schönere Haus, die kostbarere Uhr oder den eindrucksvolleren Titel. Dadurch setzen wir uns permanent einem kaum zu ertragenden Druck aus, der unser ganzes Dasein beherrscht. Wir leben nicht mehr unser Leben, vielmehr beherrscht uns das fremdbestimmte Lebenskonzept jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde. Selbst unsere Kinder tyrannisieren wir mit unseren Anforderungen an ihre Leistungen, damit sie in das Weltbild von „schneller, besser, weiter“ passen. Wieso tun wir das? Woher kommt diese Unsicherheit, sich selbst nicht akzeptieren, sich so, wie man ist, nicht annehmen zu können? Ich sage es Ihnen: Wir haben Angst, nicht zu genügen, bei anderen nicht anzukommen, anderen peinlich zu sein. Wir fürchten uns vor unseren Unzulänglichkeiten und vor dem Versagen.

Aber wer, frage ich Sie, wer bitte hat das Recht und verfügt über die Voraussetzungen, Sie zu beurteilen? Wenn wir alle einmalig sind, was zweifelsohne der Fall ist, wie kann man uns dann in einen Topf werfen, uns in einen Vergleich zueinander setzen? Dies ist objektiv gesehen ja nur möglich, wenn die Voraussetzungen der beteiligten Personen zu 100 Prozent identisch sind! Da wir Menschen aber eben alle unserer Art und unserem Wesen nach verschieden sind, in unserer Denkweise wie in unseren Empfindungen, ist ein Vergleich oder Wettbewerb gar nicht möglich und nötig. Der menschliche Körper ist ein Wunder. Jeder von uns ist ein Wunder, aber die Obrigkeiten, der Staat und die Kirche haben uns über die Jahrhunderte und Jahrtausende kleingemacht. Wie war das möglich? Indem man dem Volk eingeredet hat, es sei dumm, ungebildet, niederen Ranges; dass man das Denken doch bitte tunlichst dem Adel und dem Klerus überlassen solle, den Gebildeten, die allein eine Ahnung davon hätten. Im Klartext: Unsere Vorfahren haben ihre Menschenrechte abgegeben, das Recht auf Selbstbestimmung und Freiheit zum Beispiel.

Wir sind Gottes Kinder, als göttliche Geschöpfe auf diese Erde gekommen, um in einer Dualität Erfahrungen zu sammeln. Wir können zwischen Gut und Böse wählen, zwischen einem Leben in Mangel oder Fülle, wir können alles erfahren, was wir uns wünschen. Warum tun wir es dann nicht? Warum lassen wir uns von sogenannten Autoritäten unser Leben diktieren und unterwerfen uns der Macht? Wir sind frei geboren und leben dennoch in freiwilliger Gefangenschaft, ist das nicht verrückt? Und wir beschweren uns auch noch darüber. Wir beschweren uns über alles und jeden, über unsere Mitmenschen, das Wetter, über die Kirche, die Politiker, die Parteien und begeben uns dadurch mehr und mehr in eine Opferrolle – die Rolle der Untergebenen. Wir versklaven uns selbst. Dabei himmeln wir die wenigen Menschen an, die es geschafft haben, sich aus der Masse herauszuheben, die ein sichtbar anderes Leben führen. Weshalb lieben wir denn Stars so sehr, verehren und vergöttern sie? Sie scheinen etwas Besonderes zu sein, sie leben kein alltägliches Leben, sondern ein, wie wir finden, weitaus interessanteres als unser eigenes. Ja, es sieht so aus, als sei so ein Leben nur wenigen Auserwählten vergönnt. So ist es aber nicht. Schließlich und endlich sind wir alle gleich, mit dem entscheidenden Unterschied, dass sich die einen selbst versklaven, in einer selbst gewählten Agonie leben, während die anderen ihr Leben in die Hand genommen haben und dieses selbstständig und frei nach ihrem eigenen Gutdünken gestalten.

Hören Sie ab sofort auf, sich zu beschweren. Erfolgreiche Menschen jammern und lamentieren nicht über fehlende Voraussetzungen oder mangelhafte Gegebenheiten. Sie nehmen erst mal das, was da ist, und bauen ihre Vorstellungen und Pläne einfach darauf auf. Ein „Geht nicht“ gibt’s bei ihnen nicht. Selbst wenn sie ein Stück Wüste geschenkt bekommen anstelle eines fruchtbaren Ackers, wie ihn der Nachbar hat, reagieren sie nicht neidisch, ärgern sich nicht über das scheinbar nutzlose Geschenk, sondern nehmen dankbar an, was sie bekommen haben … und bohren im trockenen Boden nach Öl.

Oft höre ich Menschen sagen: „Das ist nichts für uns, ist nicht unsere Welt, das ist etwas für die Reichen.“ Wer sagt das? Wer bestimmt das? Niemand kann Sie begrenzen außer Sie sich selbst. Wieso machen sich Menschen derart klein? Wieso gestehen sie sich so viele Dinge nicht zu und grenzen sich aus? Als ich vor Kurzem an einem Sonntagnachmittag mit meinem kleinen Hund Billy King im Garten saß, hörte ich plötzlich eine Gruppe älterer Menschen reden. Dazu sollten Sie wissen, dass mein Garten uneinsehbar ist. Das war letztendlich auch Thema des Gesprächs, das ich zufällig mitbekam. Eine Dame meinte: „Ach, man kann ja nichts sehen, ist ja auch verständlich, denn sonst hätte Herr Glööckler ja auch keine Ruhe vor all den Gaffern.“ Es belustigte mich doch etwas, denn schließlich kam diese Truppe ja – wie selbst gesagt – auch zum „Gaffen“. Wieder ein Beispiel dafür, dass es immer die anderen sind. Man selbst ist natürlich nicht neugierig. Plötzlich vernahm ich einen spitzen, schrillen Schrei. Eine der Damen hatte die golden schimmernden Skulpturen auf der Balustrade meines Balkons entdeckt sowie die Fahne, die über meinem Château weht. „Ei, guck amol“, sagte sie, „ei, die leben in’ner ganz annern Welt. Ja ja, dös isch a ganz anner Welt als unnersch!“ Nein, dachte ich, es ist eben keine andere Welt, es ist lediglich eine Facette der Welt.

Es ist eine Welt, die ich mir geschaffen habe. Seit meiner Kindheit arbeite ich daran, erschaffe Visionen, kreiere ein eigenes Universum und setze es in die Realität um. Es hat mich noch nie gekümmert, ob ein anderer so leben möchte wie ich, ob es meine Mitmenschen etwa chic finden, wie ich lebe, es als passend oder unpassend deklarieren. Wieso auch – lebe ich doch mein Leben und nicht das Leben von anderen. Je weniger man sich Gedanken darüber macht, was die Welt von einem hält, desto einfacher wird das Dasein. Ja, es gehört eine Menge Mut dazu, als Adler unter Spatzen zu leben! Man fällt definitiv auf, aber man gestaltet sein Leben nach eigenen Wünschen und lebt nicht aus dritter Hand nach den Vorstellungen, Vorgaben und Ideen der Eltern oder der Gesellschaft. Der Erfolg liebt den Mutigen. Wenn man etwas tun will, sollte man es beherzt angehen, denn eine Handlung, die mutlos, gleichgültig, ängstlich oder nachlässig ausgeführt wird, ist der Mühe nicht wert und zum Scheitern verurteilt. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, heißt es, und genauso sieht es auch im Leben aus. Es ist alles eine Frage der Wahrnehmung. Denn wenn man nur seine eigene, kleine Welt als die einzig wahre und reale betrachtet, wirkt der große Rest, das, was sich von der eigenen Denkweise abhebt, fremd und unter Umständen sogar beängstigend.

Wir alle sind verschieden, wir sind Individuen, hochentwickelte geistige Wesen, die auf die Erde gekommen sind, um eine körperliche Erfahrung zu machen. Wir bekommen das, was wir vom Leben einfordern – nicht mehr und nicht weniger. Es ist ein wenig wie bei einem Geburtstag. Wir müssen sagen, wie viele Stücke vom Kuchen wir haben möchten. Der eine nimmt nur ein Stück, die zweite verputzt die halbe Torte, und wieder ein anderer kauft gleich die Konditorei. Es gibt in diesem Leben keine Begrenzungen, außer denen, die wir uns selbst setzen. Völlig ungeachtet der Voraussetzungen, die unser Elternhaus uns bot, haben wir die Möglichkeit, alles zu erreichen und zu erhalten, was wir auf dieser Welt erfahren wollen. Aber dazu sollten wir erst einmal wissen, was wir wollen. Wir sind zu großen Taten berufen, doch das Fatale daran ist, dass unsere Eltern und die Gesellschaft uns von klein auf auch tatsächlich kleinreden und zusammenfalten, bis wir endlich in das für uns vorgesehene Fach im Setzkasten der Allgemeinheit hineinpassen. Die guten Plätze sind natürlich alle schon für die reserviert, die in bessere Verhältnisse und Kreise hineingeboren wurden. Und selbstredend hat keiner ein Interesse daran, seinen Platz auf der gesellschaftlichen Sonnenseite zu teilen, geschweige denn ihn gegen eine schlechtere Positionierung einzutauschen.

Diese Erziehungsmaßnahmen, diese Versuche, uns zu domestizieren, kleinzumachen und zu unterdrücken, sind an mir gründlich vorbeigegangen. Ich habe mir in der Tat schon sehr früh Gedanken darüber gemacht, wer ich bin und wer ich sein möchte. Ich dachte nicht an „Werden“, sondern an „Sein“, und darin liegt ein großer Unterschied; oftmals scheitert der Mensch genau daran. Wenn ich etwas werden möchte, habe ich es noch nicht erreicht, es ist ein Wunsch, immer bedroht vom Damoklesschwert des Versagens, der Unmöglichkeit. Wenn man etwas werden möchte, haben Versagensängste und Zweifel, die uns durch Erziehung und Gesellschaft eingepflanzt wurden, immer wieder die Möglichkeit, durchzubrechen, uns zu bremsen, zu warnen und zu blockieren. Und sie tun es, unaufhörlich, unerbittlich, gnadenlos. Aber auch unsere Umwelt wird mahnend den Zeigefinger heben, wenn wir den allseits akzeptierten Pfad verlassen: „Lass das, am Ende stürzt du dich ins Unglück, das wird nichts, du gehst unter und reißt dich und deine Familie mit ins Verderben.“ Anstatt auf diese Worte zu hören, nehmen Sie sie als Ansporn, umso mehr herausfinden zu wollen, was Sie sich für sich selbst wünschen, wie Ihr Umfeld aussehen soll, was Sie in Ihr Leben ziehen möchten, und was Sie zu Ihrem eigenen Wohle loslassen können. Dazu ist es unerlässlich, eine Bestandsaufnahme zu machen, den aktuellen Ist-Zustand zu evaluieren. Ich erstelle dazu regelmäßig Listen, sie sind mir immer eine große Hilfe.

Nehmen Sie ein Blatt Papier und ziehen Sie einen Trennstrich in der Mitte. Links schreiben Sie bitte die Dinge auf, die Sie momentan besitzen, und rechts die, welche Sie sich wünschen. Auf einem weiteren Blatt nennen Sie links all die Dinge, die Sie in Ihr Leben ziehen wollen, und rechts alles das, wovon Sie sich besser trennen sollten.

Wenn Sie eine Entscheidung treffen wollen, sollen oder müssen, die Ihnen Angst bereitet, schreiben Sie links auf, was Ihnen bestenfalls mit dieser Entscheidung passieren wird, und rechts, was im schlimmsten Fall eintreten könnte. So sehen Sie klarer, und so mancher unüberwindbar scheinende Berg schrumpft plötzlich auf die Größe eines kleinen Hügels.

Auch meine Mitmenschen unterziehe ich regelmäßig dieser Prozedur. Links schreibe ich Personen auf, die mir guttun, und rechts die, die mich ausschließlich belasten und ausnutzen wollen.

Wenn Sie also erst einmal wissen, wie Sie sich Ihr neues Leben vorstellen, sind Sie schon einen beachtlichen Schritt weiter. Dann stelle ich mir so bildlich wie möglich vor, das Gewünschte bereits erreicht zu haben. In meinem Geist ist es bereits Wirklichkeit geworden.

Es gab Zeiten in meinem Leben, da schien alles hoffnungslos und verloren. Mit einer erdrückenden Schuldenlast stand ich da. In dieser Zeit klingelte der Gerichtsvollzieher öfter als der Postbote. Anstatt jedoch meine Zeit damit zu vergeuden, Verlorenem hinterherzuweinen, konzentrierte ich mich darauf, Neues zu erschaffen. Eine neue Zukunft zu kreieren. Trotz chronischen Geldmangels in Reichtum und Überfluss zu denken. In Gedanken und Bildern erschuf ich ein Leben im Luxus – mit eigenem Flugzeug und allem, was dazugehört. Ich dachte nicht: Das ist nichts für mich, das schaffe ich nicht, ohne Kapital geht das nicht. Im Gegenteil! Ich begann, mein Leben erst einmal visuell so zu gestalten, wie ich es mir wünschte. Um zu erleben, wie es sich anfühlt, vor einem Privatjet zu stehen, lud ich im Internet das Foto einer eleganten Maschine herunter, legte via Photoshop einen roten Teppich davor und platzierte mich selbst in Überlebensgröße darauf. Natürlich durfte neben dem Flugzeug zur Abholung eine Mercedes-Benz S-Klasse in der Langversion nicht fehlen. Ebenso verfuhr ich mit meinen Lieblingsorten und meinen favorisierten internationalen Hotels wie zum Beispiel dem Palace Hotel in St. Moritz; ich lud mir die Fotos der Suiten und Räumlichkeiten herunter, in denen ich mich bewegen wollte, und machte mir eine Collage. Diese brachte ich an der Wand an, um sie jeden Tag betrachten zu können. Ich machte mich mit meinem neuen Lebensstil vertraut, beamte mich gedanklich und (ganz wichtig!) gefühlsmäßig in diese neue von mir erwünschte Welt, bis dann eines Tages die Bilderwand zur Realität wurde.

Denn eines schönen Tages, es war 2002, kam plötzlich eine Anfrage, ob ich nicht für die kommende Skisaison eine Modenschau in der Schweiz veranstalten wollte. Dreimal dürfen Sie raten, wo – ja, im legendären Palace Hotel in St. Moritz. Es sprengte all meine Erwartungen. Dort trifft sich der Jetset, kommen die sogenannten Reichen und Schönen zum Polo on Snow zusammen. Doch gerade für die Damenwelt spielt der Sport in St. Moritz nur eine Nebenrolle. Diese ist vielmehr damit beschäftigt, ihren Reichtum zur Schau zu stellen und ihren Platz in der Gesellschaft zu demonstrieren und zu behaupten. Nirgendwo auf der Welt sind Hackordnung und Fallhöhe größer. In meinem Wunschhotel also sollte ich eine Haute-Couture-Show präsentieren. Ich konnte und ich wollte, denn das war meine Chance. Das war der Jackpot, die Königsklasse, und ich wusste genau: Wer im Palace Hotel residierte, hatte Geld, Geld, Geld und nochmals Geld. Um dieses verwöhnte Publikum zum Staunen zu bringen und zu faszinieren, musste ich es mit seinen eigenen Waffen schlagen und richtig dick auftragen. Noch viel opulenter werden, als es der Jetset selbst gewohnt war.

So ließ ich unter dem Motto „Snow White on Ice“ Brigitte Nielsen als böse Königin und Ariane Sommer als schönes Schneewittchen einfliegen. Meine Models sollten meine prächtige Mode mit Schlittschuhen auf einem Laufsteg aus Eis vorführen. Doch meine Idee war logistisch aufwendiger, als es sich der Manager des Hotels vermutlich im Vorfeld gedacht hatte. Dreißig Meter lang und fünf Meter breit sollte die Bahn sein, für deren Aufbau sogar der Speisesaal drei Tage lang geschlossen werden musste. Doch der Hoteldirektor hatte keinerlei Sorge, anwesende Gäste zu vergraulen. Vielmehr wollte er mit der Show ein neues, jüngeres Publikum anziehen und gewinnen. So glamourös wie meine Show musste natürlich auch mein eigener Auftritt im Hotel sein. Ich hatte extra einen Mantel aus goldenem Stepp entworfen, der wie pures Gold wirkte. Mit Kragen und Saum aus strahlend weißem, falschem Nerz, denn ich bin, das sollten Sie wissen, ein überzeugter Gegner echter Pelze. Dazu trug ich wie immer glitzernde Ringe von gigantischer Größe an jedem Finger und Perlen in Hülle und Fülle. Ich fühlte mich wie ein wahrhaftiger Prinz und ging selbstbewusst und voller Vorfreude ins Hotel. Wir bekamen eine luxuriöse Suite mit wunderbarem Blick auf die atemberaubende Schneelandschaft von St. Moritz. Doch Zeit zum Ausruhen und Genießen hatten wir nicht wirklich, denn langsam, aber sicher trudelten Kleider und Models ein. Ich hatte für die Schlittschuhläuferinnen ganz märchenhafte Kleider aus fließenden, glänzenden Stoffen entworfen. Doch wie konnte ich in einem Nobel-Skiort Champagner trinkende Frauen, die von Kopf bis Fuß auf edlen Schmuck eingestellt waren, noch mehr beeindrucken? Was konnte noch exklusiver sein? Und dann kam der Einfall: Ganzkörperpuder aus feinstem Gold- und Diamantenstaub. Dieses sponserte ein namhafter Juwelier. Es war dekadent, keine Frage, doch es sah unglaublich luxuriös aus, und die Modenschau übertrumpfte am Ende alles, was man bis dato an ähnlichen Events gesehen hatte. Brigitte Nielsen trug ein gigantisches, feuerrotes Kleid, Ariane Sommer wurde als Schneewittchen in einem gläsernen Sarg von Zwergen in den Saal getragen, und als absolutes Highlight ritt unser Prinz auf einem Schimmel ein. Fernsehteams aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Österreich waren gekommen, dazu viele Journalisten, die für internationale Magazine und Zeitungen schrieben. Die Show fand nicht nur bei der Presse große Resonanz, auch das Publikum war hingerissen. Wir hatten genau die junge Zielgruppe erreicht, die sich der Hoteldirektor gewünscht hatte.

Das Palace fand wohl nicht nur allein meine Show extravagant und besonders, sondern auch mich als Person. Nur wenige Tage später flog ich erneut nach St. Moritz, dieses Mal zusammen mit meiner Freundin Gina Lollobrigida. Man hatte uns als Stargäste zu einer Gala eingeladen. Mit einem Privatjet kamen wir in St. Moritz an und wurden standesgemäß im Rolls-Royce zum Hotel gebracht. Dieses Mal war alles noch eine Stufe pompööser. Es gab Kaviar, Champagner und bewundernde Blicke. Man reservierte für uns einen reich gedeckten Tisch, an dem eigentlich zehn Leute Platz gefunden hätten. Auf der Gala erwartete uns schon das nächste Blitzlichtgewitter. Gina und ich hatten uns für den gemeinsamen Auftritt etwas ganz Besonderes ausgedacht. Ich wählte einen Maharadscha-Anzug aus weißem Brokat mit vielen Perlen, und Gina trug ein schwarzes Paillettenkleid mit weißen Blumen, eine Federboa und prächtige Juwelen. Wo wir auch auftauchten, wurden wir hofiert und fotografiert.

Dies ist nur eines von vielen Erlebnissen, die ich als Beispiel anführen könnte. Wenn man erst einmal weiß, was man will, und fest daran arbeitet, wird es unweigerlich zu einem kommen. Ich habe immer auf mich selbst gehört, habe mich nie der Masse angepasst – weder in St. Moritz noch anderswo. Wenn man nicht ins Klischee passt, genießt man im wahrsten Sinne des Wortes Außenseiter-Status. Das ist in der Welt der „High Society“ nicht anders als im wirklichen Leben. Denn auch in dieser Gesellschaft treten die meisten Damen und Herren uniformiert auf. Dieselben Marken, dasselbe Schuhmodell, Rolexuhr, schnittige Yacht … und einige teilen sich sogar denselben Liebhaber. Sorry, aber diese Spitze konnte ich mir nicht verkneifen. Die wenigen, die Wert darauf legen, sie selbst zu sein, werden auch hier gern argwöhnisch betrachtet, aber insgeheim bewundert. Denn sie sind frei wie ein Vogel im Wind, sie unterstehen keinen Reglements und wollen nicht dazugehören. Ganz im Gegenteil, sie heben sich ab von der Menge. Glauben Sie mir: Je einmaliger Sie sind, desto größer ist Ihre Chance auf Erfolg. Kopie kann jeder …

Außergewööhnliche Sentenzen

Je einmaliger Sie sind, desto größer ist Ihre Chance auf Erfolg.

Sie sind der Star Ihres Lebens und niemand kann Sie aufhalten, außer Sie sich selbst!

Seien Sie mutig, leben Sie als Adler unter Spatzen!

Sie selbst zu sein ist eine der größten Herausforderungen im Leben.

Ich rate Ihnen, sich dieser Aufgabe unbedingt zu stellen. Haben Sie Mut, wagen Sie den ersten Schritt. Sie haben nichts zu verlieren, nur zu gewinnen. Denn es ist Ihre einzige Chance, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und sich zu verwirklichen, sich immer wieder neu zu erfahren.

Kosten Sie all Ihre Facetten aus und leeren Sie den Pokal, den Ihnen das Leben als Geschenk überreicht, bis zur Neige. Kreieren Sie Ihr ganz eigenes Märchen, führen Sie Regie in Ihrem eigenen Hollywood-Film.

Sie sind einmalig, großartig, einfach göttlich. Und das sollten Sie der Welt mitteilen. Inszenieren und präsentieren Sie sich mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Leben Sie Ihre Träume und lassen Sie Ihre Visionen wahr werden.

Es gibt in diesem Leben keine Begrenzungen, außer denen, die Sie sich selbst setzen. Sie haben die Möglichkeit, alles zu erreichen und zu erhalten, was Sie auf dieser Welt erfahren wollen.

Jammern Sie nicht, klagen Sie nicht, weinen Sie nicht verlorenen Schlachten nach. Fertigen Sie stattdessen regelmäßig Bestandsaufnahmen (Listen) von Dingen und Menschen an, die Ihnen nützen oder zur Last fallen, und erschaffen Sie sich Ihre Welt jeden Moment neu.

Wir alle sind Engel, die ihre Flügel vergessen haben. Nicht verloren, sondern vergessen. Wir können uns einfach nicht mehr an sie erinnern. Dennoch können wir fliegen, und auch unsere Träume können zu jedem Zeitpunkt an jeden Ort der Welt fliegen. Spannen Sie Ihre Flügel ganz weit aus und … fly, Baby, fly!

HARALD GLÖÖCKLER

Optimieren Sie Ihr Leben

Wie Sie sich denken können, bin ich in meinem Leben schon viel gereist, aber eine der Städte, die mich mit am meisten fasziniert haben, ist New York. Diese Metropole ist powerful, glamourös, selbstbewusst, einzigartig, unvergleichlich. So, wie es jede(r) von Ihnen ist, meine sehr verehrten Damen und Herren.

New York ist quasi das Synonym, der Beweis dafür, dass man alles erreichen kann, wenn man nur will. So wie auch Sie alles erreichen können, wenn Sie die Weichen neu stellen. New York hat die Messlatte des Erfolgs sehr hoch gelegt. Alles ist eine Spur reicher, exklusiver, größer, glamouröser, allerdings auch eine Spur schwerer zu erreichen. Man muss sich wirklich anstrengen, um zu brillieren. Daher frage ich jetzt Sie: „Wie hoch haben Sie Ihre persönliche Messlatte gelegt? Und was oder wie viel sind Sie bereit zu tun, um exakt das zu bekommen, was Sie vom Leben erwarten? Eigentlich ist es ja ganz einfach: Man sollte immer das Beste erwarten und das Optimum herausholen, und genau das mache ich.

Wenn ich zum Beispiel in New York bin, residiere ich in meinem Lieblingshotel The Plaza. Dieses Luxushotel, das 1907 seine Pforten öffnete und zu einem Wahrzeichen der Stadt wurde, ist eines der berühmtesten Hotels in New York. The Plaza ist gerade durch seine Lage so exklusiv. Mitten in Manhattan, umgeben vom Central Park und der Fifth Avenue, erstrahlen seine 19 Stockwerke im Renaissance-Stil eines französischen Schlosses.

Direkt gegenüber stehen Droschken, um Touristen durch den Central Park zu kutschieren. Ich frage mich jedes Mal aufs Neue, wie es den Pferden wohl gehen mag in einer Stadt, die so hektisch und laut ist. Sie wirken traurig, unterernährt, der Kopf ist immer gesenkt und der Blick leer. Um zum Park zu kommen, müssen sie aus ihren Ställen nahe dem Hudson River durch die Straßenschluchten Manhattans traben. Die Scheuklappen sollen sie vor Ablenkung schützen, den Abgasen können sie aber trotzdem nicht entfliehen. Wie sehr ihnen wohl der Auslauf fehlt, das grüne Gras und die reine Luft. Ein Pferd braucht die Natur und nicht die Straßen von New York. Hier steht es den ganzen Tag und wartet auf Leute, umgeben von Autos – wenn es regnet oder schneit, wenn es +40 Grad sind oder -15 Grad. Sie laufen bei Wind und Wetter und machen das, was der Mensch von ihnen verlangt. Was ist das wohl für ein Leben? Kein schönes, möchte ich behaupten. Die armen Pferde können ihr Schicksal nicht bestimmen – wir unseres aber schon.