Fünf eiskalte Killer - Alfred Bekker - E-Book

Fünf eiskalte Killer E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Dieses Buch beinhaltet folgende Stories: Treffpunkt Hölle von Alfred Bekker & W.A.Hary Eis in den Bergen von Alfred Bekker Hinter Schloss und Riegel von Alfred Bekker Mord an Bord von Alfred Bekker Kommissar Osterhase von Alfred Bekker Krimis der Sonder-Klasse - mit eiskalter Pointe!

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Seitenzahl: 105

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Fünf eiskalte Killer

Alfred Bekker

Published by Alfred Bekker, 2018.

Inhaltsverzeichnis

Title Page

EISKALTE KILLER

TREFFPUNKT HÖLLE

1

2

3

4

5

6

7

Eis in den Bergen

1

2

3

4

5

6

7

HINTER SCHLOSS UND RIEGEL

1

MORD AN BORD

1

2

3

Kommissar Osterhase

1

2

3

4

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Further Reading: 10 Morde, 10 Killer - 10 Krimis auf 1400 Seiten: Ermordet und ermittelt

Also By Alfred Bekker

About the Author

About the Publisher

EISKALTE KILLER

Stories von

Alfred Bekker & W.A.Hary

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author 

© der Digitalausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

––––––––

DIESES BUCH BEINHALTET folgende Stories:

Treffpunkt Hölle von Alfred Bekker & W.A.Hary

Eis in den Bergen von Alfred Bekker

Hinter Schloss und Riegel von Alfred Bekker

Mord an Bord von Alfred Bekker

Kommissar Osterhase von Alfred Bekker

Krimis der Sonder-Klasse – mit eiskalter Pointe!

TREFFPUNKT HÖLLE

von Alfred Bekker & W.A. Hary

JAY BROWNING, PRIVATE ERMITTLUNGEN ALLER ART - so stand es auf dem Schild an meiner Bürotür. Die Großbuchstaben hatten leider nicht dazu geführt, dass mir die Klienten die Tür einrannten.

In der Linken hielt ich eine halbvolle Flasche Bourbon, die Rechte suchte in der Seitentasche des Jacketts nach dem Türschlüssel. Es war halb vier am Morgen, ich war hundemüde und der Bourbon trug sicherlich auch nicht zu einem klaren Kopf bei. Aber als ich die Kratzspuren am Türschloss sah, war mir klar, dass etwas nicht stimmte.

Innerhalb einer Sekunde war ich hellwach und so nüchtern wie ein reformierter Prediger. Ich stellte die Bourbon-Flasche auf den Boden, nahm mit der Linken den Schlüssel und riss mit der Rechten die 45er Automatik aus dem Schulterholster, das mein Jackett ausbeulte.

Kalte Wut stieg in mir auf. Ich zählte zwei und zwei zusammen. Jemand hatte mir einen unangemeldeten Besuch abstatten wollen, soviel stand fest.

Mein Office und meine Wohnung lagen in der dritten Etage eines etwas heruntergekommenen Brownstone-Hauses in der Lower East Side. Ich hatte die Räume genommen, weil sie nicht viel kosteten, aber das bedeutete auch, dass irgendwo gespart worden sein musste. In diesem Fall vor allem an einer vernünftigen Sicherheitselektronik. Jeder konnte hier rein- und rausgehen, wie er wollte, ohne dass ihn ein Security Guard ansprach. Und die Videoanlage war schon seit Jahren kaputt.

Ich dachte an Mona. Sie war dort drinnen, hatte wahrscheinlich schon geschlafen, als die Eindringlinge gekommen waren.

Ich weigerte mich, mir vorzustellen, was mit ihr geschehen war... Den Umgang mit dem Revolver hatte ich ihr zwar beigebracht, aber bei den Kerlen, die hier eingedrungen waren, handelte es sich um Profis. Dafür sprach schon die Tatsache, dass sie die Tür nicht einfach offen gelassen hatten.

Ich entsicherte die Automatik und drehte vorsichtig den Schlüssel herum. Wenn die Kerle noch hier waren, dann konnte ich nicht vorsichtig genug sein...

Mit dem Fuß stieß ich die Tür auf, riss die Automatik hoch und duckte mich. Blitzschnell ließ ich den Blick durch das Büro schweifen.

Ein Vorzimmer gab es nicht. Es herrschte Halbdunkel. Die Jalousien waren zur Hälfte heruntergelassen. Neonreklamen auf der anderen Straßenseite sorgten für das bisschen Licht. Eine Stecknadel hätte man in diesem Moment fallen hören können. Das Fenster war abgeklappt. Ein kühler Luftzug drang von draußen herein.

Ich machte das Licht an. Im Büro sah es aus, als wäre eine Handgranate gezündet worden. Die Akten hatte jemand aus dem Regal gerissen, und zahllose Belege fürs Finanzamt lagen auf dem Fußboden verstreut herum. Die Anschlüsse von Telefon und Computer waren durchtrennt, die Sesselpolster aufgeschlitzt. Um den Tresor in der Wand hatte sich allerdings niemand gekümmert. Es war zwar ohnehin nichts Wertvolles darin, aber das sah man ihm von außen ja nicht an.

Reine Zerstörungswut war hier zum Ausbruch gekommen. Aber ich hatte ohnehin nicht damit gerechnet, dass es sich bei den Eindringlingen um Diebe handelte...

Ein Geräusch ließ mich erstarren. Es klang wie das Atmen eines Menschen. Ich packte die 45er mit beiden Händen und bewegte mich mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze seitwärts, so dass ich nicht in der Schusslinie stand, wenn sich an der offenstehenden Zwischentür etwas bewegte.

Einen Augenblick später hatte ich die Wand erreicht, presste mich dagegen und wartete ab.

"Mona?", rief ich dann. Ich bekam eine Antwort, die mich rasend machte. Sie bestand in einem halb unterdrückten Laut, wie er entsteht, wenn jemand zu schreien versucht, den man geknebelt hat.

"Kommen Sie mit erhobenen Händen herein, Browning!", rief eine heisere Stimme. "Aber legen Sie vorher Ihre Kanone auf den Boden. Sonst geht es deinem Engelchen schlecht..."

Innerlich kochte ich. Aber es hatte keinen Sinn, gegen Wände zu laufen. Vor allem nicht, wenn Mona in Gefahr war.

Ich hörte ihren unterdrückten Schrei, der mir wie ein Messer ins Herz schnitt.

Diese Hunde!, durchfuhr es mich. Wenn sie mit mir eine Rechnung offen hatten, dann sollten sie das auch mit MIR zu Ende bringen.

Aber im Moment hatte ich keine andere Wahl, als nach der Pfeife meines Gegners zu tanzen.

Ich beugte mich vor, legte langsam die 45er auf den Boden. Dabei blickte ich den kleinen Korridor entlang. Ein Wohnzimmer und ein Abstellraum lagen auf der linken Seite. Am Ende befand sich das Schlafzimmer. Dort brannte Licht. In der offenstehenden Tür stand ein dunkelhaariger Lockenkopf mit einem gewaltigen 457er Magnum-Revolver in der Faust und einem zynischen Grinsen im Gesicht.

Ich befand mich in seinem Schussfeld. Wenn er wollte, konnte er mir von einer Sekunde zur anderen das Lebenslicht ausblasen. Aber der Lockenkopf schien mich nicht einfach über den Haufen schießen zu wollen. Noch nicht.

Ich erhob mich, ließ die Handflächen in seine Richtung zeigen und gab der Automatik dann einen Tritt, so dass sie über den Fußboden des Korridors rutschte. Auf halber Strecke blieb sie liegen. Der Lockenkopf hob inzwischen den 457er und zielte auf meinen Kopf. "Komm her, du Ratte. Und versuch keine Tricks, sonst..." Ich hörte ein klatschendes Geräusch, wie von einem Schlag ins Gesicht. Dann ein Wimmern.

Ich wusste jetzt, dass der Lockenkopf nicht allein war. Zumindest ein weiterer Gorilla war bei ihm und quälte Mona.

Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen. Ich zermarterte mir das Hirn darüber, was ich tun konnte. Diese Bastarde hatten alle Trümpfe in der Hand.

In einem Futteral am Fußgelenk trug ich noch einen zierlichen 22er-Revolver, aber ich hatte im Augenblick nicht den Hauch einer Chance, an die Waffe heranzukommen. Außerdem durfte ich nichts riskieren. Sie hatten schließlich Mona in ihrer Gewalt.

Ich betrat das Schlafzimmer.

Ich sah gerade noch die von der Seite kommende Bewegung und fühlte im nächsten Moment schon das harte Holz des Baseballschlägers in meinem Magen. Ächzend sank ich zu Boden.

1

Mir wurde schlecht. Der Kerl mit dem Baseballschläger holte erneut aus. Er hatte rotes, kurzgeschorenes Haar, und als er den dünnlippigen Mund zu einem Grinsen verzog, sah ich, dass er eine Menge Blech im Gebiss hatte.

Der Lockenkopf hob die Hand. "Lass ihn!", befahl er unmissverständlich. "Ich will erst noch mit ihm reden. Dann gehört er dir!"

Der Rothaarige bremste den mörderischen Schlag ab und stieß einen unartikulierten, dumpfen Laut hervor. Dann spielte er lässig mit dem Schläger herum und trat dabei etwas zur Seite. Ich blickte auf und sah...

...Mona! Sie saß an einen Stuhl gefesselt da, nur in ein hauchdünnes Nachthemd gekleidet. Ihr aufregender Körper zeichnete sich deutlich darunter ab. Ihre Schenkel waren frei. Der Mund war mit Klebeband verschlossen. Das dunkle Haar fiel ihr bis über die Schultern. In ihren Augen glänzte es furchtsam.

Ich kam wieder einigermaßen zu mir, auch wenn der Schlag noch höllisch wehtat. Zeit gewinnen, dachte ich. Das war alles, was ich im Moment tun konnte. Irgendwie dafür sorgen, dass die sogenannte 'Unterhaltung', die der Lockenkopf mit mir führen wollte, sich möglichst in die Länge zog und mir sein Komplize nicht mit einem gezielten Schlag seines Baseballschlägers den Schädel zertrümmerte.

Ich kauerte mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden und dachte an die 22er an meinem Fußgelenk...

"Ihr könnt Maldini einen schönen Gruß von mir bestellen", meinte ich gequält. "Ich weiß, dass er euch geschickt hat! Ihr braucht mir nichts vorzumachen..."

Sid Maldini war eine große Nummer in der New Yorker Unterwelt. Ein großer Boss, der dafür sorgte, dass nur die unteren Chargen seiner Organisation sich die Finger schmutzig genug machten, um ins Visier der Cops zu geraten.

Ich hatte dafür gesorgt, dass sein Sohn lebenslang hinter Gittern saß. Und das konnte Maldini mir einfach nicht verzeihen. Seitdem musste ich ständig auf der Hut sein, nicht auf seine Schläger zu treffen. Außerdem sorgte er ziemlich wirkungsvoll dafür, dass ein Klient, der auch nur mit dem Gedanken spielte, mir einen Auftrag zu geben, sehr schnell mit klappernden Zähnen das Weite suchte.

Maldinis Arm war verdammt lang. Aber ich war nicht bereit aufzugeben. Dies war meine Stadt, und ich dachte nicht im Traum daran, einfach davonzulaufen. Irgendwann würde ich den passenden Paragraphen und die Gelegenheit finden, um Maldini an die Wand zu nageln.

"Maldini muss es ziemlich dreckig gehen, wenn er auf so miese Typen wie euch angewiesen ist", zischte ich zwischen den Zähnen hindurch.

Die Gesichtsfarbe des Rothaarigen änderte sich, wechselte von betonbleich zu dunkelrot. Er fasste den Baseballschläger fester.

Der Lockenkopf hob die Hand. "Lass ihn quatschen", murmelte er. "Mal sehen, ob er nachher noch dazu in der Lage ist, wenn er keine Zähne mehr hat."

Der Rothaarige grinste. Das gefiel ihm.

Der Zeigefinger des Lockenkopfs richtete sich indessen auf mich. "Du hast großes Glück, Browning, obwohl du so ein unglaublicher Dummkopf bist, dass du im Ernst glaubst, es mit den ganz großen Tieren aufnehmen zu können. Du bist 'ne lästige Zecke, weiter nichts. Und es würde kaum jemanden auffallen, wenn man dich zerquetscht. Nicht einmal deine Exkollegen vom New York Police Department erkennen dich noch, wenn du als Fischfutter im Hudson landest..."

"Warum sind wir dann noch nicht auf den Weg zu den Piers?", erwiderte ich trotzig.

"Weil der Boss seinen großzügigen Tag hatte. Er will nicht, dass wir dich umlegen. Wir sollen dich nur so bearbeiten, dass du für den Rest deines Lebens keine feste Nahrung mehr zu dir nehmen kannst und im Rollstuhl vor dich hin sabberst... Du sollst sehen, was um dich herum passiert, dass das Leben überall weitergeht, dass deine hübsche Freundin mit einem anderen ausgeht, weil sie deinen Anblick nicht mehr erträgt... Du sollst genauso leiden wie Maldinis Junge, den du hinter Gitter gebracht hast und der das auch alles mit ansehen muss. Nur wird dein Gefängnis dein eigener Körper sein, Browning. Es wird keine Begnadigung wegen guter Führung für dich geben... Du wirst nicht einmal in der Lage sein, deiner jämmerlichen Existenz selbst ein Ende zu setzen!"

Der Lockenkopf ging auf Mona zu. Ein Zittern durchlief den Körper der jungen Frau. Der Gangster packte grob ihr Kinn. "Sieh ihn dir nochmal an, Baby. Du wirst ihn nicht wiedererkennen..."

Er wandte den Kopf in ihre Richtung, grinste schief und ich dachte: Das ist meine Chance. Die letzte vielleicht! Der Lauf des Magnum-Revolvers zeigte nach unten.

Ich rechnete mir nicht aus, wie schnell er ihn hochreißen und abdrücken konnte. Mit einer schnellen Bewegung griff ich hinunter zum Fußgelenk und riss den 22er heraus.

Eine zierliche Waffe. Man musste gut zielen, wenn man eine mannstoppende Wirkung erzielen wollte. Aber in den Händen eines guten Schützen war sie ebenso tödlich wie der plumpe Magnum-Revolver meines Gegners.

Das Gesicht des Rothaarigen verzog sich. Er hatte gerade zum Schlag mit dem Baseball-Prügel ausholen wollen und hielt nun etwas irritiert inne.

Der Lockenkopf feuerte den Magnum-Revolver ab, ohne auch nur einen Sekundenbruchteil zu zielen.

Ich warf mich seitwärts, rollte auf dem Boden herum, während das gewaltige Kaliber dieser Waffe dicht neben mir in den Boden einschlug, den Belag zerfetzte und sogar noch ein faustgroßes Stück aus dem Estrich heraussprengte.

Der Schuss meines 22er folgte einen Sekundenbruchteil später und traf ihn am Oberkörper.

Die Augen des Lockenkopfs weiteten sich. Er griff sich an die Wunde. Das Blut sickerte zwischen seinen Fingern hindurch. Sein Gesicht verzerrte sich zur hasserfüllten Maske.

Er hob noch einmal die Magnum, zielte auf mich und ließ mir keine Wahl.

Mein zweiter Schuss traf ihn mitten in der Stirn. Er taumelte zurück und legte sich mit dem Rücken auf das breite Doppelbett.

Unterdessen schleuderte der Rothaarige seinen Prügel in meine Richtung. Keulenartig sauste der Baseballschläger dicht über mich hinweg und fuhr dann in eine Fensterscheibe hinein, die klirrend zu Bruch ging.

Der Rothaarige riss eine Beretta unter seiner Jacke hervor.

Ich ließ ihn nicht zum Schuss kommen. Bevor er abdrücken konnte, hatte eine Kugel meines 22er ihn in der Herzgegend getroffen.