9,99 €
Alles fängt damit an, dass für Paul Zech das Leben aufhört. Nach einer ziemlichen Pechsträhne landet seine bürgerliche Existenz auf dem Müll, und Paul zieht los in die norddeutsche Weite. Im Gepäck hat er nur sein altes Tagebuch. Während er den melancholischen Kneipier Pocke kennenlernt und von ihm einen alten Sportwagen geliehen bekommt, liest Paul im Tagebuch von seiner großen Liebe zu Katharina Himmelfahrt. Sie war das Mädchen, in das er sich bei den Proben des Schultheaters zu den »Leiden des jungen Werthers« verliebte. Doch mit einer dramatischen Eifersuchtsgeschichte unter den Akteuren bricht das Tagebuch ab. Nach einer Spritztour durch Dänemark kehrt Paul nach Norddeutschland zurück – und meldet sich bei Katharina, um Licht ins Dunkel seiner beschissenen Anfänge zu bringen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2014
Mehr über unsere Autoren und Bücher:
www.piper.de
Für Almut Klotz,für Micha »Cäpt’N Suurbier« Wahlerund Joerg »Zappo« Zboralski
Vollständige E-Book-Ausgabe der im Piper Verlag erschienenen Buchausgabe 1. Auflage 2014
ISBN 78-3-492-9746-4
© Piper Verlag GmbH, München 2014
Covergestaltung/-illustration: Nurten Zeren, zerendesign.com
Datenkonvertierung: Kösel Media GmbH, Krugzell
Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.
In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich der Piper Verlag die Inhalte Dritter nicht zu eigen macht, für die Inhalte nicht verantwortlich ist und keine Haftung übernimmt.
Für Almut Klotz,
für Micha »Cäpt’N Suurbier« Wahler
und Joerg »Zappo« Zboralski
Paul öffnete eine Dose Bier und hob sie langsam zum Mund. Er trank einen großen Schluck und zündete sich dann eine Ernte 23 an. Es war ziemlich kalt draußen, und er hatte sich auf die Tüte mit der Decke gesetzt, damit sein Hintern auf der Bank nicht kalt wurde. Er beobachtete das Wohnhaus. Abwechselnd wanderten die linke Hand mit der Dose und die rechte Hand mit der Kippe zu seinem Mund. Der Rauch vermischte sich mit der kondensierenden Atemluft. Seine Füße froren trotz der schweren Knobelbecher.
Die Arbeiter räumten unterdessen die Wohnung aus. Zu viert trugen sie Stück für Stück auf die Straße, das meiste landete sofort im Container, einige Möbel stellten sie zur Seite. Kleidung, Papier, Fotos, Alltagsutensilien stopften sie in graue Plastiksäcke, die sie in ihren Bus schoben, um sie später zu sortieren.
Paul blickte über sich in den fahlen Nachthimmel der Großstadt. Ein paar Sterne waren zwischen den dunklen Wolken zu sehen, sonst nichts. Er schnippte die Kippe hinter sich ins Gebüsch. Sein Blick war leer, die grauen Haare wellten sich ungewaschen unter der Fellmütze hervor. Er zog die Kochhandschuhe gegen die Kälte wieder an, andere hatte er nicht. Die Arbeiter schmissen Teile des Betts in den Container. Ein verächtliches Lächeln huschte über Pauls Gesicht. »Maschinen ... nichts als Maschinen, ausführende, stumpfe Automaten ...«, flüsterte er. »Von nichts ’ne Ahnung, an nichts Interesse, kein Gefühl, kein gar nichts ... Maschinen ...« Er spuckte vor sich auf die Straße. Durch das Fenster sah er, wie einer der Arbeiter im Wohnzimmer Bilder abhängte und sie hinaustrug. Paul stand auf und näherte sich langsam dem Container. »Hey, Alter, verpiss dich, det is ’n Privatcontainer, nix anfassen, ja?«, schrie ihm ein Arbeiter zu. Paul griff nach einer halb zerbrochenen Zigarrenkiste, die aus dem Gerümpel hervorlugte, er öffnete sie und warf einen Blick auf die Fotos, die darin lagen. Er steckte die Kiste in seinen Seesack, dann griff er nach der schweren Wohnzimmerlampe, die zerbrochen in dem Container lag. Er löste die Metallkugel von ihrem Sockel und wog sie prüfend in den Händen. Er holte aus und schmiss sie mit weitem Schwung in die große Wohnzimmerscheibe, die splitternd und klirrend zerbarst. Die Arbeiter sprangen erschrocken zur Seite, es herrschte einige Sekunden Totenstille.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!