Fürsten-Roman 2554 - Marion Alexi - E-Book

Fürsten-Roman 2554 E-Book

Marion Alexi

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Beschreibung

Geheimnis eines Sommers: Warum schweigt Prinzessin Marte?

Marte Prinzessin von Norden-Eckberg ist bildschön. An Verehrern fehlt es ihr zweifelsohne nicht, doch die kühle Schönheit ist äußerst reserviert, lässt niemanden an sich heran. Sie hütet ihr Privatleben wie einen Schatz. Ausnahmsweise gelingt es einem attraktiven Mann bei der Gepäckausgabe am Flughafen, Martes Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Versehentlich greift sie nach seinem Koffer, und es entspinnt sich ein kurzer, aber pfiffiger Dialog.

Bei einem Besuch auf dem elterlichen Herrenhaus kommt es zum unerwarteten Wiedersehen: Die adelsstolze Tante Viktoria Augusta hat - natürlich ohne Absprache - den passenden Heiratskandidaten für Marte mitgebracht. Es ist kein anderer als der Fremde vom Flughafen: Fürst Jann von Meerstein. Marte und Jann trauen ihren Augen kaum. Sie haben beide immer wieder aneinander gedacht, und so nimmt die Romanze ihren Lauf. Alles könnte wunderschön sein, wenn Marte nicht ein Geheimnis hätte und sich mehr und mehr in ihr Schneckenhaus zurückziehen würde ...

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Seitenzahl: 111

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Inhalt

Cover

Impressum

Geheimnis eines Sommers

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Sofia Zhuravets / iStockphoto

Datenkonvertierung eBook: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-6594-8

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Geheimnis eines Sommers

Warum schweigt Prinzessin Marte?

Von Marion Alexi

Marte Prinzessin von Norden-Eckberg ist bildschön. An Verehrern fehlt es ihr zweifelsohne nicht, doch die kühle Schönheit ist äußerst reserviert, lässt niemanden an sich heran. Sie hütet ihr Privatleben wie einen Schatz. Ausnahmsweise gelingt es einem attraktiven Mann bei der Gepäckausgabe am Flughafen, Martes Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Versehentlich greift sie nach seinem Koffer, und es entspinnt sich ein kurzer, aber pfiffiger Dialog.

Bei einem Besuch auf dem elterlichen Herrenhaus kommt es zum unerwarteten Wiedersehen: Die adelsstolze Tante Viktoria Augusta hat – natürlich ohne Absprache – den passenden Heiratskandidaten für Marte mitgebracht. Es ist kein anderer als der Fremde vom Flughafen: Fürst Jann von Meerstein. Marte und Jann trauen ihren Augen kaum. Sie haben beide immer wieder aneinander gedacht, und so nimmt die Romanze ihren Lauf. Alles könnte wunderschön sein, wenn Marte nicht ein Geheimnis hätte und sich mehr und mehr in ihr Schneckenhaus zurückziehen würde …

Die Passagiere des vor wenigen Minuten gelandeten Jumbojets hatten es eilig. Der Flug war stressfrei gewesen, Start und Landung perfekt. Nun wünschte man sich nach dem stundenlangen Verharren in einem mehr oder weniger komfortablen Sitz wieder Bewegung. Auch zog es die meisten Reisenden wohl mit aller Macht heim.

Obwohl sie noch nicht rotierten, herrschte rund um die Kofferbänder das übliche Gedränge. Hochgespannte Mienen fixierten die Klappen, durch die das Gepäck poltern würde, wenn es denn endlich so weit wäre. Manchem Fluggast, aus gehabter bitterer Erfahrung wachsam geworden, mochte sich die bange Frage aufdrängen, ob sein Koffer wie versprochen mitgekommen war oder sich in einen anderen Frachtraum verirrte.

»Mieses Wetter, es regnet mal wieder«, bemerkte ein rotbrauner Mittdreißiger im klassischen Business-Outfit, Typ bulliger Gemütsmensch, zu dem neben ihm stehenden jungen Mann. Dieser mochte kaum älter als er sein, wirkte jedoch wesentlich jünger, da agiler, schlanker und fitter.

Der so angesprochene große Dunkelhaarige mit dem schmalen Kopf und der hohen, gescheiten Stirn warf einen nur flüchtigen Blick in Richtung Fenster.

»Mal wieder? Immer noch, würde ich sagen«, meinte er trocken. Und war erneut ganz Aufmerksamkeit für die Anzeigetafel.

Die Bemerkung löste beim fülligen Freund glucksendes Gelächter aus.

»Woher willst du das wissen, Jann?«, erkundigte er sich. »Wie lange warst du nicht mehr zu Haus?«

»Jahrhunderte, so kommt es mir jedenfalls vor. Und in meinen Erinnerungen regnet’s täglich. Entweder Bindfäden, schauerartig oder es rauscht und prasselt.«

»Wirst du eigentlich abgeholt?«

»Sorry, Frank, damit ist nicht zu rechnen. Falls du meine Mutter meinst. Sieh mal auf die Uhr.«

»Ich würde sie gern wiedersehen, deine schöne Mutter.«

»Wenn es dir recht ist, richte ich ihr deine Grüße aus.«

»Sie wird sich kaum an mich erinnern. Bei euren legendären Kinderfesten gab’s viel spannendere Typen als mich. Ich war immer nur der kleine Dicke, der sich bei sportlichen Wettkämpfen als Letzter durchs Ziel schleppte.«

»Mama pflegte großzügig Trostpreise zu verteilen.«

»Und ich hätte ihr dankbar die Hände küssen mögen, wenn sie mir mit ihrem verständnisvollen Lächeln einen überreichte. Einmal trug sie ein lichtblaues Kleid, darin kam sie mir vor wie die Himmelskönigin.« Frank A. Schwartz begann von Elise von Meerstein zu schwärmen. Und gestand dann seinem Freund: »Ich glaub, ich war damals total verknallt in sie.«

»Das wundert mich nicht. Alle Welt lag ihr zu Füßen. Und liegt wohl noch, denn sie ist unverändert eine blendende Erscheinung. Und in sozialen Dingen ist sie unschlagbar.«

»Queen of Charity. So nannte sie mal ein Journalist.«

»Möglich«, entgegnete Johannes von Meerstein mit minimaler Aufmerksamkeit, der blaue Blick auf die Menge der Mitreisenden am Kofferband unter der Anzeigetafel fokussiert.

»Geht es ihr gut? Ich spreche von Ihrer Durchlaucht.«

Kleine Pause. »Als wir uns zum letzten Mal in New York zum Lunch trafen, ging es Mama sogar prächtig. Gottlob.«

Sein für perfekte Umgangsformen bekannter Freund vernachlässigte eine Unterhaltung, wirkte ungewohnt, ja unhöflich desinteressiert? Frank A. Schwartz wunderte sich. Und bequemte sich schließlich, dem blauen Blick zu folgen.

»Ah!«, begriff er und nickte bestätigend. Der Freund war entlastet. »Sie sieht erstklassig aus, okay. Tolle Figur und schick angezogen. Aber sie ist leider eine Schneekönigin.«

»Ist sie nicht. Sieh mal genau hin.«

Frank war ungläubig. »Feuersglut unter dem Schnee? Das hoffst du. Aber diese zierlichen Blonden sind alle kühl.«

»Und berechnend,« hatte er noch hinzufügen wollen, verzichtete aber darauf. Denn ihm war klar, schon immer klar gewesen, dass sein Freund ein Mitglied des Hochadels war. Und einer jenen traditionsreichen Familien entstammte, die seit jeher exklusiv auf ebenbürtigen und standesgemäßen Verbindungen bestanden. Darunter kam nichts infrage, es wurde nicht mal darüber nachgedacht, weder laut noch leise, sonst drohte der Ausschluss aus den erlauchten Kreisen, Enterbung, Entfernung aus den Chroniken sowie Stammtafeln, ach, die Rache war fürchterlich. So kam es dem fülligen Frank vor.

Er hielt seinen attraktiven, staunenswert bescheiden auftretenden Freund seit der gemeinsamen Kindheit für einen ungewöhnlich gescheiten Menschen, bemerkenswert vernünftig und souverän. Nie würde Jann, Frank würde es glatt beschwören, unter seiner Kragenweite heiraten, salopp ausgedrückt.

»Hast du jemals ein feineres Profil gesehen?«

Fürst Jann konnte den blauen Blick nicht abwenden von der jungen Frau, die ganz bei sich schien, weder nach rechts noch nach links schaute, einzig geradeaus zum Kofferband, somit jeden Flirtversuch im Keim erstickend.

Sie trug ein schmales, perlgraues Etuikleid, die glatten, blonden Haare hatte sie im Nacken zusammengedreht und festgesteckt. Kein einziges Haar rebellierte und entwand sich dem charmanten, kleinen Haarknoten, wie die ganze elegante Erscheinung staunenswert zurückhaltend wirkte, diszipliniert bis in die Fingerspitzen. Bemerkenswert der klare, helle Teint und die sanft modellierten Züge. Hinreißend weiblich die geschwungenen, dezent geschminkten Lippen, die geschlossen blieben, passend zum ruhigen Ernst der jungen Frau.

»Vergiss sie«, riet Frank A. Schwartz seinem Freund. »Übrigens geht’s los mit dem Gepäck. Das Band ruckelt.«

»Sie hat während des gesamten Flugs gearbeitet.«

»Dir ist sie schon früher aufgefallen?«

»Seit unserem Abflug beobachte ich sie. Sieh mal, wie konzentriert sie ist. Entspannung kennt sie wohl nicht.«

»Kein Wunder, wenn du sie derart ungeniert anstarrst.«

»Nach Stunden im Flugzeug wirkt sie frisch und unverbraucht. Als käme sie aus dem Urlaub.«

»Jann, die ersten Gepäckstücke tauchen auf. Na endlich.«

»Was sie wohl beruflich macht? Sie benutzt einen Laptop, der letzte Woche erst auf den Markt gekommen ist. Anspruchsvoll. Aber in der Umhängetasche trägt sie eine Puppe.«

»Dann ist sie verheiratet und tabu für dich. Das elfte Gebot lautet übrigens: Obacht vor eifersüchtigen Ehemännern!«

Frank schnappte sich eine prall gefüllte Reisetasche vom Band und wuchtete sie ächzend auf den Boden.

»Sie ist bildschön wie die junge Grace Kelly.«

»Grazia Patrizia Fürstin von Monaco?« Frank zog die buschigen Brauen hoch. »Bevor sie Landesmutter wurde, war sie Schauspielerin. Jann, nun komm mal wieder runter.«

»Ich bin nicht der Einzige hier, der sie bewundert. Der mickrige Typ neben ihr giert förmlich nach Beachtung. Und der Dicke auf ihrer linken Seite würde glatt seine Seele hergeben für ein Lächeln von ihr, wetten, dass?«

»Sag mal, kommt da nicht dein Koffer angerumpelt?«

»Die Frage ist, wie man es am besten anstellt, sie kennenzulernen. Darüber denke ich seit Stunden nach.«

»Und ich dachte, du hörst dir mein Konzept an. Jann, vergiss sie, Schneeköniginnen machen Männer missvergnügt.«

Der junge Fürst beobachtete, wie die zierliche junge Blonde mit der abweisenden Miene zielstrebig den Arm ausstreckte, um nach einem der Gepäckstücke zu greifen.

»Meine Chance«, murmelte er, beugte sich weit vor und streckte sich noch, um den Koffergriff zu erreichen.

Sein Freund protestierte. »Stopp, das ist nicht deiner.«

Jann von Meerstein beachtete ihn nicht. Herzklopfend beschwor er seinen Schutzengel, der sich seinetwegen bisher nicht hatte übermäßig ins Zeug werfen müssen.

»Moment mal«, entrüstete sich die junge Blonde mit blitzenden Augen. »Das ist mein Koffer!«

***

»Pardon«, entgegnete Jann von Meerstein mit einer besonders charmanten Version seines ohnehin unwiderstehlichen Lächelns. »Ich fürchte, Sie irren sich.«

Die zierliche Unbekannte brachte es fertig, selbst in dieser Situation gefasst zu wirken.

»Ich irre mich nicht«, stellte sie ruhig fest. Von seinem Lächeln schien sie keine Notiz zu nehmen.

Frank A. Schwartz räusperte sich.

Jan von Meerstein fühlte sich herausgefordert. Und wunderte sich über sich selbst, denn ansonsten galt er als einer, der Aufsehen scheute und diskrete Auftritte in der Öffentlichkeit bevorzugte. Seine vornehme Herkunft behielt er für sich und erwartete dies auch von seiner Umgebung.

Obwohl der vorhin von ihm als mickrig bezeichnete Herr neben der Blonden im grauen Etuikleid ihn mit bösen Blicken beschoss, ließ Jann den Koffergriff nicht los.

In der glorreichen Vergangenheit der Meersteins hatte Beharrlichkeit als Tugend gegolten. Frank A. Schwartz fragte sich indessen irritiert, weshalb sein Freund Jann, der sich ernsthaft überlegte, ob er die diplomatische Laufbahn einschlagen sollte, hier einen Konflikt heraufbeschwor.

»Ihr Koffer soll das sein? Was macht Sie so sicher?«

»Dieselbe Frage könnte ich Ihnen stellen.«

»Bitte«, gestattete er ihr mit einer angedeuteten, gleichwohl formvollendeten Verbeugung.

Frank A. Schwarz schüttelte den Kopf.

»Es ist mein Koffer«, beharrte sie. »Zweifelsfrei.«

»Heißt es nicht, dass, wer zu viel zweifelt, zuletzt verzweifelt?«

Jann intensivierte sein Lächeln. Weil man ihm wiederholt bestätigte, wie betörend Wangengrübchen seien.

»Der Skeptizismus ist der Anfang des Glaubens. Sagte jedenfalls Oscar Wilde«, konterte sie, unverändert kühl.

Respekt, dachte Frank. Die erste Runde geht zweifelsfrei an sie.

Jann von Meerstein wirkte eher angespornt denn entmutigt. Noch weniger kümmerte ihn der Protest einiger Mitreisender, denn die kleine Auseinandersetzung sorgte für einen Stopp bei der Auslieferung der Gepäckstücke.

Der Dicke mit dem roten Kopf mischte sich ein.

»Geben Sie der Dame doch endlich den Koffer«, herrschte er Jann an.

Der Mickrige schien nach Art der Ochsenfrösche zu doppelter Größe anzuschwellen.

»Glauben Sie der Dame etwa nicht? Ein Kavalier sind Sie auf keinen Fall!«

»Warum sollte ich der Dame meinen Koffer geben?«

Sie sagte beharrlich: »Es ist mein Koffer. Ich erkenne ihn genau. Und jetzt würde ich wirklich gerne haben. Ich möchte nach Hause.«

»Warum legen Sie so großen Wert auf meinen Koffer?« Er wollte sie zum Lachen und auf seine Seite bringen. »Er enthält nichts Besonderes. Meine Pyjamas sind nicht halb so schick wie das Kleid der Puppe in Ihrer Tasche.«

Die junge Dame zeigte Reaktion. Eine zarte Röte überflog das blasse Oval ihres Gesichts. Ihre Mundwinkel zuckten.

»Die Puppe ist ein Geschenk«, rief sie. Kühler als kühl.

»Für Ihre kleine Schwester. Oder für’s Patenkind?«

Sie nickte. Ein schwaches, zurückhaltendes Nicken.

Erst jetzt, relativ dicht vor ihr, fiel Jann der Hauch von Bekümmernis in der ernsten Dunkelheit ihrer Augen auf. Und kündeten die feinen Linien um ihren Mund nicht von Sorgen und Leid in der Vergangenheit? War es unrecht von ihm, diese kleine Konfrontation provoziert zu haben?

Aus höchst egoistischen Gründen, wie ihm schuldbewusst klar war. Aber war es denn wirklich verwerflich, alles zu versuchen, um jemand kennenzulernen? Verdiente eine ungewöhnlich bezaubernde Frau nicht ungewöhnliche Maßnahmen?

Wer war diese geheimnisvolle Schöne mit der faszinierend reservierten Ausstrahlung, die einen Raum von tiefer Schweigsamkeit um sie schuf?

Sein Freund Frank schnalzte missbilligend mit der Zungenspitze.

»Da kommt übrigens dein Koffer«, rief er.

»Mein Koffer?« Jann war zugleich erleichtert und enttäuscht. Einerseits mochte er sie nicht länger nerven, andererseits stand die gefürchtete Trennung kurz bevor.

Und es würde kein Wiedersehen geben, wenn er sich nicht schleunigst etwas Neues einfielen ließe.

Ein Trick, ein Königreich für einen Trick!

Dumm gelaufen, kommentierte Frank A. Schwartz’ Miene.

»Ihr Koffer«, sagte die junge Blonde und zeigte mit ausgestrecktem Zeigefinger auf das nahende Gepäckstück. »Tatsächlich sehe ich keine Ähnlichkeit mit meinem Koffer. Vielleicht sollten Sie sich mal einem Optiker anvertrauen.«

Die beiden Herren links und rechts neben ihr wieherten.

»Mit Verlaub, aber ich finde, dass sich unsere Koffer ähneln wie ein Ei dem anderen«, zwinkerte Jann. Und reichte ihr mit einer an diesem Ort eher fremden, da höfischen Verneigung ihren Koffer, der deutlich kleiner war als seiner.

Sie nahm ihren Koffer in die Hand und nickte ihm zu, allerdings auch den beiden Herren links und rechts neben ihr.

»Warten Sie«, rief der junge Fürst hastig.

Alle Leichtigkeit war ihm abhandengekommen. Gleich würde sie aus seinem Leben verschwinden, sie, deren schöne Farben und vornehme Züge ihn auf Anhieb hinrissen.

Gib’s auf, bedeutete ihm Frank A. Schwartz Aufstöhnen. Die Lady ist nicht fürs Flirten.

Sie drehte sich um und bedachte Jann mit einem Blick.

Nur mit einem. Und der war nicht mal besonders lang, geschweige denn tief. Doch dieser eine Blick hatte es in sich, denn er war einer jener Blicke, die vermochten, so unter die Haut zu gehen, dass man sie nicht wieder vergessen konnte.

Ihm stockte der Atem. Aus Spaß war Ernst geworden.

Bevor sich die automatischen Türen hinter ihr schlossen, lächelte sie ihm zu, die anmutige Blonde. Ein unverhofftes Lächeln wie ein Sonnenstrahl durch dunkle Wolken. Weiße Zähne verliehen diesem Lächeln Frische, umwerfend jung wirkte sie auf einmal. Und im stillen Grau ihrer Augen funkelten Lichter, die ein sprühendes Temperament verrieten.

»Na komm schon«, meinte Frank A. Schwartz, »es hat nicht sollen sein. Nimmst du mich mit, falls kein Taxi frei ist?«

***

Prinzessin Franziska stutzte, als sie die schwarze, auf Hochglanz polierte Limousine der Premiumklasse vor dem Eingangsportal entdeckte. Sogleich fuhr eine Hand an die Kehle.