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Nanu? Ein Steward, der ihn mit einem Glas Champagner an der Gangway zur Yacht seiner Freundin begrüßt? Ein festlich gedeckter Tisch, mit Rosenblüten bestreut? Dass seine Freundin, Solana Prinzessin von Thiersbeck, große Auftritte liebt, weiß Ulrico Prinz von Bennewitz nur zu gut, aber heute hat sie sich selbst übertroffen. Was das zu bedeuten hat, erfährt Ulrico, als die Prinzessin ihn bittet, sich zu erheben und ihm ein samtumhülltes Kästchen entgegenhält.
"Ulrico, ich möchte dich fragen, ob du mich heiraten möchtest!", fragt Solana unter Tränen und entnimmt dem Kästchen einen kostbaren Ring.
In Ulricos Kopf rasen die Gedanken, denn an eine Heirat mit der zwar hinreißenden, aber doch etwas oberflächlichen Prinzessin hat er in der einjährigen Beziehung noch nie gedacht! Doch jetzt erwartet Solana eine Antwort ...
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Seitenzahl: 128
Veröffentlichungsjahr: 2022
Cover
Nur mit dir bin ich glücklich
Vorschau
Impressum
Nur mit dir bin ich glücklich
Erkennt Prinz Ulrico die wahre Liebe, wenn sie vor ihm steht?
Von Gesa Maartens
Na, was sehen seine Augen da? Ein Steward, der ihn mit einem Glas Champagner an der Gangway zur Yacht seiner Freundin begrüßt? Ein festlich gedeckter Tisch, mit Rosenblüten bestreut? Dass seine Freundin, Solana Prinzessin von Thiersbeck, große Auftritte liebt, weiß Ulrico Prinz von Bennewitz nur zu gut, aber heute hat sie sich selbst übertroffen. Was das zu bedeuten hat, erfährt Ulrico, als die Prinzessin ihn bittet, sich zu erheben und ihm ein samtumhülltes Kästchen entgegenhält.
»Ulrico, ich möchte dich fragen, ob du mich heiraten möchtest!«, fragt Solana unter Tränen und entnimmt dem Kästchen einen kostbaren Ring.
In Ulricos Kopf jagt ein Gedanke den nächsten, denn an eine Heirat mit der zwar hinreißend schönen, aber doch etwas oberflächlichen Prinzessin hat er in der einjährigen Beziehung noch nie gedacht! Aber jetzt erwartet Solana eine Antwort ...
»Willst du wirklich um seine Hand anhalten, Solana?«, fragte Gunther Fürst von Thiersbeck seine Tochter. Er trank einen Schluck Kaffee und widmete sich dann wieder seinem Rührei. »Bitte halte mich nicht für altmodisch, aber ich war immer der Ansicht, ein Mann solle seiner Herzdame den Antrag machen und nicht umgekehrt.«
»Herzdame? Wenn ich das schon höre! Du klingst im Moment tatsächlich altmodisch«, erwiderte Solana Prinzessin von Thiersbeck und funkelte ihren Vater wütend an. »Die Zeiten sind vorbei, in denen nur der Mann einen Antrag macht, Papa. Und ich bin mir sicher, dass sich Ulrico darüber freuen wird.«
»Aber vielleicht möchte er noch nicht so schnell heiraten«, wandte der Fürst vorsichtig ein. »Was willst du dann tun? Wäre es nicht besser, ein Studium zu beginnen? So kannst du die Zeit bis zu einer Eheschließung sinnvoll nutzen.«
»Papa, du kennst mich. Es genügt mir, wenn ich einen erfolgreichen Ehemann an meiner Seite habe. Und ich möchte mein Leben so weiterführen wie bisher.«
»Und was ist mit Kindern? Du willst doch nach der Hochzeit sicher Kinder haben. Deine Mutter und ich wünschen uns Enkelkinder.«
»Ach, Papa«, erwiderte Solana mit einer wegwerfenden Geste. Sie strich sich eine Haarsträhne beiseite. »Das hat doch nun wirklich noch Zeit. Jetzt ist es erst einmal wichtig, dass Ulrico und ich heiraten.«
Skeptisch sah der Fürst seine schöne und leider auch recht temperamentvolle Tochter an. Er befürchtete, dass Prinz Ulrico noch nicht an eine Hochzeit mit ihr dachte. Schließlich kannte sich das Paar ja auch erst seit einem Jahr. Und eine Eheschließung war eine ernsthafte Angelegenheit. Man durfte nichts überstürzen.
Was war falsch daran, vorher noch ein Studium zu beginnen? Der Fürst hoffte inständig, dass Ulrico in diesem Punkt einen positiven Einfluss auf Solanas einseitige Zukunftspläne haben würde. Vielleicht sollte er mit dem Prinzen einmal darüber reden, wenn er tatsächlich beabsichtigen sollte, Solana zu ehelichen?
Doch Fürst Gunther kannte seine Tochter zu gut. Sie würde alles durchsetzen, was sie sich in den Kopf gesetzt hatte. Und vielleicht nahm der Prinz den Antrag auch tatsächlich an? Ulrico war ein integrer und zuverlässiger Mann. Der Fürst war sich sicher, dass Solana richtig gewählt hatte.
»Beruhige dich, Kind«, versuchte der Fürst, seine Tochter zu besänftigen. »Die Yacht steht dir auf alle Fälle heute Abend zur Verfügung. Deinem Antrag soll nichts im Wege stehen. Du solltest dich jetzt mit dem Frühstück beeilen. Die Crew wartet sicher schon auf deine Anweisungen.«
Solana erhob sich von ihrem Platz und küsste ihrem Vater übermütig auf die Wange.
»Ich danke dir, Papa!« Die junge Frau blickte sich in dem vornehmen Restaurant an der Uferpromenade um und winkte schließlich dem Kellner. »Heute spendiere ich das Frühstück. Wir haben viel zu wenige Gelegenheiten für ein entspanntes Frühstück. Das müssen wir unbedingt in Berlin wiederholen.«
Der Fürst lachte. Solana hatte ein unglaubliches Talent, ihn ständig um den Finger zu wickeln. Er blickte auf die Uhr und erhob sich ebenfalls vom Tisch. In etwa einer halben Stunde musste er sich mit einem wichtigen Geschäftspartner in der Innenstadt von Monte Carlo treffen. Es war höchste Zeit, aufzubrechen.
»Ich fliege heute Nachmittag mit dem Privatjet zurück nach Berlin, Liebes. Hoffentlich ist deine Verlobungsüberraschung für Ulrico ein Erfolg. Ruf mich an, wenn du Zeit hast. Ich bin gespannt, wie dein Traumprinz reagieren wird.«
Amüsiert zwinkerte der Fürst seine Tochter an.
Doch Solana verdrehte nur die Augen.
»Ich bin die Liebe seines Lebens, Papa. Warum sollte er den Antrag ablehnen? Bitte verdirb mir nicht die Vorfreude!«
Versöhnlich nahm Gunther von Thiersbeck seine Tochter in den Arm.
»Das will ich natürlich nicht. Ich wünsche dir doch immer nur das Beste. Du bist schließlich mein einziges Kind.«
Solana schmiegte sich an ihren Vater. Sie liebte ihn abgöttisch, doch manchmal ging er ihr mit seinen weisen Ermahnungen auf die Nerven.
Die Romanze zwischen Solana und Prinz Ulrico hatte stürmisch begonnen. Das junge Paar hatte sich zum ersten Mal auf einem Empfang bei gemeinsamen Bekannten getroffen. Solana hatte den attraktiven Prinzen schnell auf sich aufmerksam machen können und war den ganzen Abend lang nicht von seiner Seite gewichen.
Die temperamentvolle Prinzessin kannte ihre Wirkung auf Männer. Es fiel ihr nicht schwer, sich jeden Mann zu angeln, der sich ihrer würdig zeigte. Und Prinz Ulrico hatte alle Vorzüge, die sie an einem Mann bewunderte.
Der Prinz sah gut aus und zeigte ein Selbstbewusstsein, das nicht gekünstelt war. Solana mochte seine souveräne, ruhige Art. Ulrico schien um so vieles erwachsener zu sein als sie – und dieser Umstand gab der jungen Frau Sicherheit. Sie wusste, dass sie beide als Paar wie Feuer und Wasser waren, doch das machte ihre Beziehung umso interessanter.
Besonders wichtig war die Tatsache, dass ihre Freundinnen sie um Ulrico beneideten. Sie war es gewohnt, zu kriegen, was sie wollte. Warum sollte es daher bei Ulrico anders sein?
»Ich melde mich bei dir«, versprach sie ihrem Vater mit einem kindlichen Lächeln. »Und vielen Dank nochmals, dass du mir die Yacht überlässt. Ich bin froh, dass Renaldo für uns kocht. Und keine Angst. Ich bin mit Ulrico allein. Also kommen auch keine weiteren Partygäste.«
»Ich vertraue darauf, dass die Yacht heil bleibt.« Mahnend erhob der Vater den Zeigefinger und lächelte. »Lass uns jetzt aufbrechen, Kind. Ich bin spät dran.«
Zufrieden hakte sich Solana von Thiersbeck bei ihrem Vater unter und durchschritt mit ihm das Restaurant in Richtung Ausgang.
Die Prinzessin wusste um ihre außergewöhnliche Schönheit und genoss die bewundernden Blicke der zumeist männlichen Gäste und Angestellten. Sie liebte diese Auftritte. Leider gab es ihrer Meinung nach in Berlin nicht genügend Gelegenheiten, sich zu zeigen.
Schon oft hatte sie überlegt, ganzjährig in Monaco zu leben. In dieser atemberaubenden Stadt gab es viel Abwechslung, und es herrschten das ganze Jahr über angenehme Temperaturen. Doch die Prinzessin war sich sicher, dass Ulrico sein Leben in Berlin nicht so leicht aufgeben würde.
Vielleicht konnte sie in ihren Flitterwochen das Thema noch einmal anschneiden?
»Wir sehen uns in Berlin«, verabschiedete sich der Fürst von Solana und drückte sie fest an sich. »Ich wünsche dir viel Glück bei deinem Antrag«, fügte er ernst hinzu. »Prinz Ulrico wird dir ein guter Ehemann sein.«
Solana lächelte glücklich. Nach der Verabschiedung von ihrem Vater wandte sie sich um und ging auf ihren schnittigen zitronenfarbenen Sportwagen zu. Sie stieg ein und ließ den Motor an. Mit sicherem Geschick steuerte sie das Fahrzeug in Richtung Hafenmole.
Dort glitzerte die edle Luxusyacht der Fürstenfamilie im Sonnenlicht. Leichter Wellengang ließ das Schiff sanft auf und ab schaukeln. Ein weiß gekleideter Steward stand an der Reling und wartete bereits mit leichter Ungeduld auf die junge Prinzessin. Es gab noch viel zu tun.
Entspannt betrachtete Ulrico Prinz von Bennewitz das blassblaue Band des spätsommerlichen Horizonts. Der junge Mann genoss die Ruhe des Morgens. Es war ihm recht, dass Solana mit ihrem Vater in einem Restaurant frühstückte. Er selbst nahm morgens nur wenig zu sich.
Der Prinz saß mit einem Becher Kaffee in der Hand auf dem schmalen Balkon des Luxusappartements, das er sich seit nun vier Wochen mit seiner Freundin teilte.
In Berlin besaßen sie getrennte Wohnungen, und Ulrico wollte diesen Zustand auch noch eine Weile beibehalten. Es schien ihm verfrüht, zusammenzuziehen. Ein paar Urlaube waren sicher noch nötig, um sich aufeinander einzustellen.
Das Meer funkelte im Sonnenlicht. Ulrico beobachtete die zahlreichen Yachten und Segler, die sich auf den Weg aufs offene Meer machten. Am Horizont entdeckte er einige Tanker und Kreuzfahrtschiffe, die in Richtung Italien oder Spanien fuhren. Doch am liebsten beobachtete Ulrico die eleganten Segelboote, die sich im Hafen tummelten.
Auch er liebte den Segelsport, doch seine Freundin Solana aalte sich lieber an Deck in der Sonne. Sie vermied jede sportliche Aktivität, und Ulrico wunderte sich oft, weshalb die Prinzessin trotzdem schlank blieb.
Der Prinz wandte sich um und blickte ins Wohnzimmer. Dort stapelten sich bereits die Koffer und Reisetaschen, welche vor allem Solana für die Anreise benötigt hatte.
Ulrico hatte sich mit einer einfachen Segeltuchtasche und einem großen Koffer begnügt. Und natürlich durfte sein geliebtes Saxofon nicht fehlen.
Doch da das junge Paar mit einem gemieteten Privatjet nach Berlin zurückfliegen würde, gab es kaum Stress mit der Überführung des Gepäcks. Es standen genügend Bedienstete zur Verfügung, die sich damit beschäftigen würden.
Ulricos Freundin Solana überließ nichts dem Zufall und hatte dafür gesorgt, dass die Anreise unproblematisch verlief. Daher war sich der Prinz sicher, dass es auch auf dem Rückflug zu keinen Verzögerungen kommen würde.
Ulrico von Bennewitz freute sich darauf, endlich nach Berlin zurückzukehren. Er liebte diese Stadt! Nur dort fühlte er sich wirklich zu Hause, weshalb ihn Solana oft damit aufzog. Sie selbst empfand Berlin eher einengend.
Ulrico griff nach seinem Handy und las sich ein paar E-Mails durch. Sie stammten von einem wichtigen Klienten, und Ulrico musste so schnell wie möglich antworten.
Eigentlich hätte er gerne noch den letzten Urlaubstag ohne anwaltliche Pflichten verbracht, doch das wäre schlecht für seinen Ruf gewesen.
Noch vor einem Jahr hatte Ulrico kurz vor seinem Examen gestanden. Dann war er zufällig Solana von Thiersbeck begegnet, deren Vater eine renommierte Kanzlei führte. Noch ehe er sich versah, hatte Solana bei ihrem Vater ein Bewerbungsgespräch erwirken können. Der Fürst hatte nach einem jungen Anwalt gesucht, der ihn bei wichtigen Angelegenheiten unterstützen sollte.
Prinz Ulrico hatte nach ein paar Tagen die Zusage erhalten. Sollte er sein Examen mit Auszeichnung bestehen, war sein Weg in die Kanzlei Von Thiersbeck und Partner geebnet.
Mit Leichtigkeit hatte der Prinz die Anforderungen erfüllt. Und nun hatte Solanas Vater vor ein paar Tagen sogar angedeutet, dass Ulrico bald zu einem Partner aufsteigen konnte!
Der Prinz wurde wegen dieser offensichtlichen Bevorzugung von seinen Anwaltskollegen bewundert und beneidet. Doch Ulrico war sich seit einiger Zeit nicht mehr sicher, ob er sein ganzes Leben als Anwalt verbringen wollte. Sein Herz hing nicht an diesem Beruf.
Der junge Mann hatte schon als Kind von einer Musikerkarriere geträumt. Doch für seinen traditionsbewussten Vater kam ein Musikstudium auf keinen Fall infrage, und Ulrico hatte sich stets dessen Wünschen gefügt. Aber dennoch fragte er sich, ob er das Richtige tat.
Der Prinz hatte eine außerordentliche musikalische Begabung. Als Kind hatte er in der Musikschule Klarinette lernen dürfen. Doch schon kurze Zeit später hatte er begonnen, sich für das Saxofon zu interessieren und die Spieltechnik sehr schnell gelernt.
Ulricos Musiklehrer waren begeistert gewesen und hatten oftmals versucht, Clemens Fürst von Bennewitz von der besonderen Begabung seines Sohnes zu überzeugen.
Doch der Fürst hatte zunächst kein Interesse an Ulricos Talent gezeigt. Er sah in seinem Sohn einen zukünftigen Anwalt und wollte von einer Musikerkarriere nichts wissen.
Erst als Ulricos Mutter Tatjana Fürstin von Bennewitz ein gutes Wort eingelegt hatte, erlaubte er seinem Sohn, weiterzuspielen. Allerdings sollte die Vorliebe für Musik nur ein Hobby bleiben.
Dankbar hatte der Prinz dem Kompromiss zunächst zugestimmt und nach dem Abitur Jura studiert. Sein Instrument hatte er allerdings nicht vernachlässigt und sich nun zu einem ausgezeichneten Saxofonisten gemausert.
Ulrico hatte als Kind bei seinem Großvater zum ersten Mal Jazzmusik gehört. Die Musik hatte ihn damals sehr ergriffen. Sooft es ihm möglich war, hatte er in den darauffolgenden Jahren sich jede Jazzschallplatte des Großvaters angehört und mit ihm über die einzelnen Musikstücke gesprochen.
Als der Großvater schließlich vor zwei Jahren verstorben war, hatte Ulrico dessen große Sammlung an Jazzmusik geerbt.
Besonders stolz war Ulrico daher auch auf seine Band, das Berliner Jazz Quintett, welches er noch während seines Jurastudiums gegründet hatte. Mittlerweile hatte das Quintett unter Jazzliebhabern in Berlin einen gewissen Ruf erlangt und wurde immer häufiger gebucht.
Dies war auch der Grund, weshalb Ulrico sich zunehmend nach einer Karriere als Saxofonist sehnte. Doch er befürchtete, dass er sich Solanas Vater gegenüber undankbar zeigte, wenn er die Kanzlei verließ. Und sein eigener Vater würde sich furchtbar darüber aufregen, dessen war sich Ulrico sicher.
Am Anfang ihrer Beziehung hatte sich Solana auf Ulricos Seite gestellt. Sie war ihm zu fast allen Auftritten gefolgt und hatte im Dunkel der Jazzkneipe seinem gefühlvollen Saxofonspiel zugehört.
Stolz hatte sie damals allen Freunden und Bekannten erzählt, dass Ulrico ein außergewöhnliches musikalisches Talent besäße. Sie meinte sogar, es sei sicher nur eine Frage der Zeit, bis man auf das Jazzquintett aufmerksam werden würde. Und sie hatte versprochen, Ulrico in allem zu unterstützen.
Ulrico hatte sich gefreut, eine Frau getroffen zu haben, die seine Liebe zur Jazzmusik scheinbar teilte. Doch schon wenige Wochen später hatte Solana immer mehr Ausflüchte gefunden, um den Abend woanders zu verbringen. Schließlich hatte sie ihm gestanden, dass sie Jazzmusik nicht sonderlich mochte. Sie war nur ihm zuliebe zu den Auftritten in den Jazzlokalen gekommen.
Ulrico war zunächst enttäuscht gewesen. Doch er wusste, dass nicht jeder Jazz bevorzugte, und überließ Solana ihren eigenen Interessen. Allerdings musste er feststellen, dass diese im Grunde nur aus ausgiebigen Shoppingtouren zu bestehen schienen.
Überhaupt ging Solana mit Anfang zwanzig keinem Studium oder einer geregelten Arbeit nach. Sie habe es nicht nötig, hatte sie Ulrico gegenüber oft erwähnt.
Auch ihre Eltern schienen nichts dagegen zu haben, dass Solana keiner Beschäftigung nachging. Sie verwöhnten ihre Tochter und ließen sie tun und lassen, was sie wollte.
Der Prinz ahnte daher, dass es den Eltern und wohl auch Solana vor allem daran lag, einen guten Ehepartner zu finden. Schließlich war Solana eine Fürstentochter und sehr vermögend. Ulrico wusste aus Erfahrung, dass man in diesem Punkt mit der Partnerwahl vorsichtig sein musste. Auch er hatte schon bei einer Cousine erlebt, dass sie auf einen geldgierigen Blender hereingefallen war.
Ulrico kehrte mit seinen Gedanken zu den Vorbereitungen der Rückreise zurück. Er wäre gerne schon am Abend geflogen, doch Solana wollte erst am nächsten Tag abreisen.
Mit einem letzten Blick auf das Meer griff er nach seinem Kaffeebecher und brachte ihn in die kleine Kochnische des Appartements. Die Küche hatten Solana und er noch nicht benutzt, da sie jeden Mittag und Abend in den unzähligen Restaurants von Monaco essen gingen.
Für Solana und ihn war dies eine ideale Lösung. Das Paar besaß ohnehin keine Vorliebe fürs Kochen, und Solana hatte schon wiederholt erklärt, sie tauge nicht besonders zur Hausfrau.
Der Prinz begab sich ins Schlafzimmer und blieb kurz stehen. In dem Raum herrschte absolutes Chaos! Solana hatte den Kleiderschrank ausgeräumt und ihre Kleidungsstücke auf das Bett gehäuft. Allerdings hatte sie dabei eine völlige Unordnung hinterlassen.
Ihre Seidenpyjamas lagen verstreut auf dem Boden. Daneben stand eine Vielzahl an hohen Schuhen, Sandalen und Ballerinas, welche die Prinzessin für ihren Urlaub benötigte.
