Fürsten-Roman 2743 - Catharina Chrysander - E-Book

Fürsten-Roman 2743 E-Book

Catharina Chrysander

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Beschreibung

Betrogen und verletzt verlässt Lilly Bagner ihren Verlobten - und wagt einen Neuanfang. Ihr erster großer Auftrag als selbstständige Maklerin könnte kaum glanzvoller sein: Richard Fürst von Uhlingsbronn möchte sein prächtiges Schloss verkaufen. Doch schon bei ihrer Ankunft spürt Lilly, dass nicht jeder diesen Plan gutheißt. Allen voran Prinz Frederick, der stolze, zurückhaltende Sohn des Fürsten, begegnet ihr mit kühler Distanz. Widerwillig führt er sie durch verwitterte Säle, alte Parkanlagen und geheimnisvolle Ecken des Anwesens - und dabei beginnen unbemerkt Funken zu sprühen. Zwischen ihnen wächst eine Anziehung, der beide kaum standhalten können. Aber je näher Lilly dem Schloss und seinem Besitzer kommt, desto stärker werden die Widerstände ¬...

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Seitenzahl: 124

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

Cover

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Krone, Kuss und ein Komplott

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Impressum

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsbeginn

Impressum

Krone, Kuss undein Komplott

Adelsroman um eine Immobilienmaklerin und einen Prinzen

Von Catharina Chrysander

Betrogen und verletzt verlässt Lilly Bagner ihren Verlobten – und wagt einen Neuanfang. Ihr erster großer Auftrag als selbstständige Maklerin könnte kaum glanzvoller sein: Richard Fürst von Uhlingsbronn möchte sein prächtiges Schloss verkaufen.

Doch schon bei ihrer Ankunft spürt Lilly, dass nicht jeder diesen Plan gutheißt. Allen voran Prinz Frederick, der stolze, zurückhaltende Sohn des Fürsten, begegnet ihr mit kühler Distanz.

Widerwillig führt er sie durch verwitterte Säle, alte Parkanlagen und geheimnisvolle Ecken des Anwesens – und dabei beginnen unbemerkt Funken zu sprühen. Zwischen ihnen wächst eine Anziehung, der beide kaum standhalten können. Aber je näher Lilly dem Schloss und seinem Besitzer kommt, desto stärker werden die Widerstände ...

Lilly Bagner griff den Mozzarella aus dem Kühlschrank und hielt inne. Um sie herum erledigten vielbeschäftigte Businessfrauen und gestresste Familienväter noch rasche Feierabendeinkäufe, aber Lilly würde sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Sie hatte heute frei.

Sie hatte den Tag mit ihrem besten Freund Benno im Spa verbracht und dann spontan entschieden, bei Tom aufzutauchen und ihm sein Lieblingsessen zu kochen. Im Büro war in den letzten Wochen so viel los gewesen, dass die beiden kaum Zeit füreinander gehabt hatten. Wenn das so weiterging, dann würden sie sich in ein paar Monaten gar nicht mehr kennen. Dann würden sie bei ihrer eigenen Hochzeit Fremde sein.

Der Ring an Lillys Hand funkelte, als sie den Mozzarella zurücklegte. Sie mochte Mozzarella sehr gern, aber Tom bevorzugte Burrata, und dieser Abend sollte für ihn sein. Sie legte zwei Packungen in ihren Einkaufskorb und schlenderte weiter. Caprese würde nur die Vorspeise sein, danach würde es Risotto geben. Außerdem wollte sie Tiramisu aus ihrer Lieblingspizzeria holen, es würde ein italienischer Abend werden. Vor allem aber ein romantischer Abend.

Lilly spazierte durch die Gänge mit den leuchtenden Produkten, während um sie herum andere Kunden zur Kasse eilten. Aber Lilly hatte Zeit. Der Basilikum raschelte in ihrem Korb und verströmte würzigen Duft.

Lillys Handy piepste, es war Benno.

Auf Tinder sind nur Idioten unterwegs, sei froh, dass du nicht mehr datest.

Lilly lachte. Sie war froh, sie liebte Tom und konnte es kaum erwarten, den Rest ihres Lebens mit ihm zu verbringen. Und ja, vom Daten hatte sie genug. Das musste Benno nicht zweimal sagen. Dieses elende Glücksspiel, ob der Mensch, den man gerade traf, ein kompletter Idiot oder vielleicht die Liebe des Lebens war ...

Wer ertrug das schon länger als zwei Monate?

Ich bin gerade von einem Date geflüchtet, stand in der nächsten Nachricht von Benno. Er hat gesagt, dass er sportlich ist, aber er wusste nicht mal den Unterschied zwischen Tennis und Federball. Wie soll ich denn mit so einem Typen meine Wochenenden verbringen?

Nicht auf dem Tennisplatz, schrieb Lilly zurück.

Woanders aber auch nicht. Ich bin ein sportlicher Mann, ich brauche einen Partner für sportliche Wochenenden. Was machst du heute noch?

Lilly seufzte und nahm eine Sprachnachricht auf, während sie sich an der Kasse anstellte.

»Ich koche für Tom, hab ich doch vorhin erzählt. Und ich hol noch Tiramisu von Dolce Notte.«

»Ich hoffe, Tom weiß das zu schätzen.«

Lilly lachte. »Niemand weiß Tiramisu so sehr zu schätzen wie du, aber ich denke schon, dass der Abend, den ich geplant habe, Tom gefallen wird.«

»Ich hoffe, ihr erkennt euch wieder«, kam die nächste Nachricht zurück.

Lilly legte ihre Sachen aufs Kassenband und antwortete: »Wir arbeiten zusammen, wir sehen uns jeden Tag.«

»Aber nicht im Bett!«

»Benno!«

Lilly schaute sich verstohlen um. Die anderen Kunden in der Schlange hatten das natürlich alles gehört. Sie beäugten Lilly belustigt oder schauten absichtlich weg. Die Dame hinter ihr räumte ihre zwei Käsepackungen sehr gewissenhaft aufs Band. Lilly hielt sich das Handy an den Mund.

»Ich muss aufhören, die Leute gucken schon, Benno.«

»Hab einen schönen Abend. Und falls ihr das Tiramisu nicht aufbekommt, denk an mich.«

»Geht klar«, antwortete sie noch kurz und steckte das Handy weg.

Sie bezahlte und trug ihre Einkäufe zu ihrem Auto. Immobilien Engel stand groß auf den Türen. Es war ein Firmenwagen. Lilly stieg ein und fuhr zu Dolce Notte, bevor sie wenig später mit zwei hübsch verschnürten bonbonfarbenen Schachteln zu Toms Wohnung fuhr.

Natürlich würden sie zusammenziehen, sobald sie verheiratet waren. Wenn es nach Lilly ging, schon vorher. Aber es war nicht so leicht, das richtige Haus zu finden. Tom und sie saßen als Immobilienmakler zwar an der Quelle, aber eben, weil sie Makler waren, waren ihre Ansprüche auch besonders hoch. Oder zumindest die von Tom. Nichts war gut genug für ihn. Entweder war der Garten zu klein oder das Haus selbst nicht charmant genug. Es machte Lilly nichts, immerhin wollte er für ihre gemeinsame Zukunft nur das beste Zuhause, und davon würde sie ja auch profitieren.

Lilly wollte vorerst in eine gemeinsame Wohnung ziehen, bis sie das perfekte Haus mit Garten und allem gefunden hatten. Aber Tom war kein Mann für halbe Sachen. Es war eines der Dinge, die Lilly an ihm liebte. Und so lebten sie in ihren eigenen Wohnungen drei Stadtteile voneinander entfernt.

Aber Lilly hatte natürlich einen Schlüssel. Sie fuhr mit dem Fahrstuhl in Toms Penthouse hinauf und steckte den Schlüssel ins Schloss. Kaum, dass sie die Tür geöffnet hatte, strömte ihr der typische Duft der Wohnung entgegen. Es roch nach Toms Aftershave und einem Hauch nach dem Waschmittel, das er benutzte. Lilly wusste nicht genau, wie sie es beschreiben sollte. Es roch einfach nach ihm, dem Mann, den sie liebte, den sie heiraten würde.

Sie stellte den Korb ab und rief leise seinen Namen. Keine Antwort. Er musste zu Hause sein, Lilly hatte sein Auto unten in der Tiefgarage gesehen. Auf Strümpfen huschte sie durch die Wohnung. Er hatte sie nicht gehört, dann würde sie ihn jetzt vollends überraschen.

Er war nicht im Wohnbereich und auch nicht im Arbeitszimmer, also drückte Lilly schließlich die Klinke zum Schlafzimmer nach unten, steckte den Kopf durch die Tür – und prallte zurück.

Da war Tom. Aber er war nicht allein. Und er war auch nicht angezogen. Die rothaarige Schönheit in seinen Armen genau so wenig.

»Ist das dein Ernst?«, fragte Frederick und knallte die Zeitung auf den Tisch.

Der Fürst sah hinter einer anderen Zeitung in seinen Händen auf und hob eine Augenbraue. Der Prinz verschränkte die Arme vor der Brust und sah auf seinen Vater herab. Schweiß perlte auf seiner Stirn. Frederick war eben joggen gewesen. Auf dem Rückweg hatte er die Zeitung aus der Eingangshalle mitgebracht, die später geliefert worden war. Nicht alle Boten schafften es pünktlich am Morgen vor dem Frühstück bis zum Schloss. Einige Zeitungen trudelten erst im Laufe des Tages ein.

Der Prinz hielt seine Ear Pods in der Hand und keuchte. Es war ihm selbst nicht ganz klar, ob das daran lag, dass er eben acht Kilometer durch den Schlosspark gelaufen war oder ob seine Wut der Grund dafür war.

»Geh doch erst mal duschen«, sagte der Fürst und widmete sich wieder seiner Zeitung.

»Bist du sicher? Ist das nicht Wasserverschwendung?«

»Nicht, wenn man so riecht wie du«, entgegnete der Fürst.

»Sehr witzig.«

Der Fürst seufzte und legte die Zeitung weg. Er sah nicht aus wie ein Fürst oder ein Adliger generell. Er hatte schulterlange, graue Haare und trug eine gestreifte Strickjacke, die er auf einem Charityflohmarkt der Kirche gekauft hatte. Irene hatte sie selbst gestrickt und dort verkauft. Sie war eigentlich Gärtnerin, aber sie konnte auch stricken. Es imponierte dem Fürsten, seinem Sohn nicht. Aber die Jacke war immer noch besser als die Schuhe von Fürst Richard zu Uhlingsbronn. Seine Füße waren nackt und steckten in ausgelatschten Birkenstocks, deren Farbe durch das viele Tragen nicht mehr zu definieren war. Dabei war längst kein Sommer mehr. Jetzt griff Fürst Richard nach dem Corpus Delicti, das Frederick eben auf die gehäkelte Tischdecke geknallt hatte.

Nach kurzem Blättern hatte er den Bericht über sich selbst gefunden. Er hatte der Zeitung vor ein paar Wochen ein Interview gegeben und die Reporterin in die Archive des Schlosses gelassen.

Frederick wusste davon, aber er hatte nicht gedacht, dass es so schlimm werden würde.

»Du hast keine Verfehlung unserer Vorfahren ausgelassen. Keine einzige!«

»Verfehlungen?« Fürst Richard runzelte die Stirn. »Junge, das waren Verbrechen.«

Der Prinz schnaubte. »Unsinn, das war damals alles legal. Wir haben uns nie etwas zu Schulden kommen lassen.«

»Wir haben Bauern ausgebeutet und von ihrer Arbeit profitiert, während die Generation für Generation arm geblieben sind, Fred. Von unserer Beteiligung an der Kolonialisierung Afrikas ganz zu schweigen.«

Frederick lachte bitter. »Als wüsstest du, was Schweigen ist. Es ist ja nicht mal sicher, dass dein Urgroßvater auf der Kaiser-Wilhelmspitze war.«

»Es ist sehr wahrscheinlich. Und was glaubst du, wie er sich als weißer reicher Mann mit Feuerwaffen gegenüber den Einwohnern Tansanias verhalten hat? Glaubst du, der hat ihnen Kuchen gebacken?«

»Du weißt nicht sicher, dass er das nicht getan hat, Papa.«

»Ich bitte dich. Er hat Sklaven mit hierher gebracht.«

»Als Hausangestellte. Sie hatten hier ein gutes Leben.«

Fürst Richard verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte sich zurück und musterte seinen Sohn. »Woher weißt du das? Hast du sie gefragt? Denkst du nicht, die wären lieber zu Hause geblieben?«

»Ja, vielleicht, aber darum geht es doch gar nicht«, begehrte der Prinz auf.

»Doch, genau darum geht es«, widersprach der Fürst. »Wir müssen unsere Vergangenheit aufarbeiten.«

»Aber müssen wir der ganzen Welt davon erzählen?«, fragte Frederick. »Besonders, wenn du auch erzählen könntest, dass unsere Vorfahren Krankenhäuser gebaut und unterhalten haben. Das war ja auch nicht gerade ein Profitgeschäft.«

»Das wär es ja noch, wenn Krankenhäuser auf Profit ausgerichtet wären.«

»Sind sie, Papa! Das sind alles Wirtschaftsunternehmen.«

»Siehst du«, sagte der Fürst und zeigte mit dem ausgestreckten Finger auf seinen Sohn. »Das ist genau das, was falsch ist an unserer Welt.«

Eine graue Haarsträhne fiel ihm ins Gesicht, er strich sie zurück auf eine Art, die an einen jungen Mann denken ließ, nicht an einen Mann Mitte sechzig. Der Fürst wirkte beinah wie ein Student kurz vor dem nächsten Protest gegen den Klimawandel. In seinen Augen blitzte eine ganze Revolution auf. Es beeindruckte Frederick, aber leider richtete sein Vater diese Energie nicht unbedingt darauf, das Familienerbe zu erhalten oder es gar in gutes Licht zu stellen.

Außerdem war sein Gehabe mehr als peinlich. Ein Fürst, ein Familienoberhaupt konnte sich doch von einer großen deutschen Tageszeitung nicht in Birkenstock ablichten lassen. Wie sah das denn aus?

»Papa, wir müssen aber doch auch an unseren Ruf denken, an die Zukunft dieses Schlosses.«

»Ach so«, sagte der Fürst und lachte. »Das meinst du. Gut, dass du das erwähnst, das hat sich erledigt.«

»Was?«, raunte der Prinz. »Was hat sich erledigt? Unser Ruf? Wie soll sich der erledigen?«

»Nein, nein, der ist komplett unwichtig. Was ich meine, ist ...«, begann der Fürst, stand auf und klopfte seinem Sohn auf die Schulter. »Was ich meine, ist, dass die Zukunft dieses Hauses sich erledigt hat.«

»Wie das?«, fragte der Prinz ungeduldig.

»Ich werde das alles verkaufen, Fred.«

»Wie bitte?«

Der Fürst wischte achtlos mit der Hand durch die Luft. »Was sollen wir zwei denn allein in dem alten Klotz?«

»Äh ...«, begann Frederick und suchte nach Worten. Hier wohnen, dachte er. Wo sollten sie sonst wohnen? Aber bevor er noch etwas anfügen konnte, war der Fürst schon aus dem Esszimmer verschwunden.

Die rothaarige Schönheit war weg, noch ehe Lilly verstanden hatte, was hier passierte. Aber nun, da die Tür des Penthouses ins Schloss fiel, fiel auch bei ihr endlich und endgültig der Groschen.

»Du hast mich betrogen«, raunte sie.

»Ja, nein«, gab Tom hastig zurück und stieg in ein paar herumliegende Boxershorts.

Sie waren ein Geschenk von Lilly gewesen. Lilly erinnerte sich genau, wie sie die teuren Seidenshorts ausgewählt und verpackt hatte. Es waren romantische Weihnachten gewesen, damals, als sie noch Zeit füreinander gehabt hatten und nicht für rothaarige Fremde.

»Lilly, ich schwöre, es war nur einmal.«

Sie legte den Kopf schief und betrachtete ihn. »Wirklich?«

Er schluckte. »Gut, zweimal ... dreimal. Ein paar Mal, ich habe nicht mitgezählt, aber es ist auch egal, denn Xenia ist unwichtig. Nur du bist wichtig.«

»Xenia«, wiederholte Lilly und nickte. »Natürlich heißt sie Xenia und nicht Stefanie oder Jana.«

»Es ist egal, wie sie heißt, Lilly. Ich liebe nur dich.«

»Warum schläfst du dann mit einer anderen?«, fragte Lilly.

Sie wunderte sich selbst, dass sie so ruhig war. Sie lauschte ihren eigenen Worten. Ihre Stimme war beinah tonlos, Höhen und Tiefen kannte sie gerade jedenfalls nicht.

»Ich weiß nicht«, antwortete Tom auf Lillys Frage. »Sie war plötzlich da, und ich hatte getrunken und ... Also, es sind wahrscheinlich auch kalte Füße wegen unserer Hochzeit. Ich schwöre dir, ich mache es nie wieder. Schon gar nicht, wenn wir verheiratet sind.«

Lilly brach in lautes Lachen aus. Es überkam sie wie eine Welle, die sie nicht kontrollieren konnte. Sie schüttelte sich und lachte Tränen. Ihre Stimme klang nun hysterisch, anders als vorhin, aber genau so fremd. Lilly sank lachend gegen die Wand.

»Warum sollte ich dir noch ein Wort glauben?«

»Weil ich dich liebe.«

Sie lachte lauter. »Liebe ... das ist doch keine Liebe. Ich weiß nicht, was das ist, aber Liebe nicht.«

»Doch, doch, du bist die Frau meines Lebens, Lilly. Ich will dich heiraten. Bitte verzeih mir, bitte, bleib bei mir!«

Lilly sah ihn an, als würde sie erwachen.

»Deshalb wolltest du nicht in die gemeinsame Wohnung ziehen, die ich dir letzte Woche vorgeschlagen habe. Nicht, weil du auf das perfekte Haus wartest. Das Gerede vom perfekten Haus war Blödsinn. Du wolltest dich einfach weiter mit Xenia treffen, und zwar in deiner Junggesellenbude.«

»Nein, die Wohnung war wirklich nicht ...«

»Die Wohnung war perfekt!«, fuhr Lilly dazwischen. Mit einem Mal spürte sie eine neue Welle über sich hinwegspülen. Wut riss sie mit sich und trug sie auf ein anderes emotionales Level.

»Nein, war sie nicht, das hast du im Detail vielleicht noch nicht so gesehen«, sagte Tom. »Aber vertrau mir, ich habe schon sehr viel mehr Erfahrung im Business, ich kann solche Wohnungen einschätzen.«

»Lüg mich nicht an!«, schleuderte sie ihm entgegen. »Und vor allem tu nicht so, als wäre ich eine schlechte Maklerin. Oder du so viel besser!«

»Na jaaah ...«, sagte er gedehnt. »Ich bin schon ...«

»Willst du mich auf den Arm nehmen?«, unterbrach Lilly ihn. »Du bist besser als ich? Ist es das, was du sagen willst? Wann hast du das letzte Mal ein Haus verkauft?«

»Dafür habe ich als Geschäftsführer viel zu viel zu tun.«

»Aber für Xenia hattest du trotzdem Zeit.«

»Lilly, das war falsch, ich weiß es ja. Aber wenn du nicht ...«

»Was?«, fragte sie scharf und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wenn ich nicht, was?«

»Du musst doch zugeben, dass du auch ganz schön abwesend bist, seit wir den Hochzeitstermin haben.«

»Wie bitte?!«, fragte sie.