Fürsten-Roman 2534 - Marion Alexi - E-Book

Fürsten-Roman 2534 E-Book

Marion Alexi

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Beschreibung

Sidonie Prinzessin von Waldenfels ist verliebt, und sie ist fest davon überzeugt, dass Constantin ihre große Liebe ist. Schon seit ihrer Kindheit träumt sie von einer Märchenhochzeit, träumt von einem Brautkleid aus einem Meer von Tüll. Soll es nun wirklich so weit sein? Die Prinzessin ist sich auf jeden Fall sicher: Constantin soll es sein oder keiner!

Die Fürstin muss ihrer Tochter zuliebe eine besonders große Kröte schlucken, denn beim Gedanken daran, dass Constantin ein Bürgerlicher ist, sträubt sich ihr nobles Gefieder. Nach langem Hin und Her, Rebellion und Tränen sowie Vorträgen zum Thema Ebenbürtigkeit kommt endlich Constantins Familie für ein Wochenende nach Schloss Waldenfels.

Constantin ist ein Bild von einem Mann, klug und vornehm dazu, sprich: der perfekte Schwiegersohn. Wenn da nicht der fehlende Adelstitel wäre! Viel fataler ist jedoch, dass die Fürstin in Constantins Vater ihre Jugendliebe erkennt, ein Kapitel ihres Lebens, das sie streng unter Verschluss hält. Sidonie aber entgeht die kurzzeitig entgleiste Miene ihrer Mutter nicht. Und die Prinzessin ahnt, dass dieses Wochenende noch so einige Überraschungen bereithalten wird ...

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Seitenzahl: 113

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Inhalt

Cover

Impressum

Sidonies Traum in Weiß

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: shutterstock / staras

Datenkonvertierung eBook: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-5448-5

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Sidonies Traum in Weiß

Eine schöne Prinzessin zwischen Tüll und Tränen

Von Marion Alexi

Sidonie Prinzessin von Waldenfels ist verliebt, und sie ist fest davon überzeugt, dass Constantin ihre große Liebe ist. Schon seit ihrer Kindheit träumt sie von einer Märchenhochzeit, träumt von einem Brautkleid aus einem Meer von Tüll. Soll es nun wirklich so weit sein? Die Prinzessin ist sich auf jeden Fall sicher: Constantin soll es sein oder keiner!

Die Fürstin muss ihrer Tochter zuliebe eine besonders große Kröte schlucken, denn beim Gedanken daran, dass Constantin ein Bürgerlicher ist, sträubt sich ihr nobles Gefieder. Nach langem Hin und Her, Rebellion und Tränen sowie Vorträgen zum Thema Ebenbürtigkeit kommt endlich Constantins Familie für ein Wochenende nach Schloss Waldenfels.

Constantin ist ein Bild von einem Mann, klug und vornehm dazu, sprich: der perfekte Schwiegersohn. Wenn da nicht der fehlende Adelstitel wäre! Viel fataler ist jedoch, dass die Fürstin in Constantins Vater ihre Jugendliebe erkennt, ein Kapitel ihres Lebens, das sie streng unter Verschluss hält. Sidonie aber entgeht die kurzzeitig entgleiste Miene ihrer Mutter nicht. Und die Prinzessin ahnt, dass dieses Wochenende noch so einige Überraschungen bereithalten wird …

Es wurde an die Tür geklopft, und sie öffnete sich, ohne dass Prinzessin Sidonie »Herein!«, rief. Das erübrigte sich, denn schon das Klopfen hatte ihr verraten, wer zu ihr kam.

Tassilo von Waldenfels betrat ihren privaten Salon, der nicht groß war, auch nicht kostbar eingerichtet, also nicht zu vergleichen mit den prachtvollen Räumlichkeiten beider Eltern, dafür jedoch sehr gemütlich.

Der sportliche Erbprinz war groß und schlank, er trug ein weißes Hemd und hellgraue Hosen, beides schmal, dazu kastanienfarbene Loafer, wie er natürlich aus allerbestem Haus. War der sympathisch natürliche Anfangzwanziger, seine Schwester Sidonie fand ihn beneidenswert tiefenentspannt, keinen offiziellen Terminen verpflichtet, trug er gern legere Outfits und bewegte sich völlig ungezwungen.

»Du kommst gerade recht, Tassilo«, sagte die junge Frau, ohne sich umzuschauen, während sie sich mit beiden Händen die festen, blonden Haare aus dem Gesicht strich. Eine für sie typische Bewegung. »Wäre ich in besserer Stimmung, würde ich sogar behaupten, dass dich der Himmel schickt.«

Tassilo beugte sich über seine Schwester und küsste sie auf die Wange.

Sidonie hielt sich seit geraumer Zeit sowie für ihre lebhaften Verhältnisse erstaunlich inaktiv am Fenster auf und blickte hinaus in den Schlosspark, ohne dort wirklich etwas wahrzunehmen. Fast noch bemerkenswerter.

»Worum geht’s diesmal? Darf ich raten?« Er setzte sich in einen Sessel, streckte die langen Beine von sich und rieb die Fingerspitzen aneinander. Eine gut aussehende Erscheinung war er, blond, blaugraue Augen im stets sonnengebräunten Gesicht und, was sehr für ihn sprach, eigentlich immer gut gelaunt.

Sidonie legte das Buch zur Seite. Keinen Absatz, nicht mal eine Zeile hatte sie lesen können, obwohl es sich um das vielgelobte Werk eines Bestsellerautors handelte.

Doch zum Lesen, erst recht zum Schmökern, brauchte es Muße. Und exakt daran mangelte es ihr, die als Bücherfreundin galt, in ihrer derzeitigen Situation. Sogar dramatisch.

»Tassilo, ich habe keine Ahnung, was ich tun soll.«

»Es hat also wieder Stress mit Mama gegeben.«

»Noch nicht, aber vorprogrammiert ist er«, sagte sie in einem Ton, als schwebe bereits eine kohlschwarze Gewitterwolke von der Größe der Insel Grönland über Schloss Waldenfels.

Er war seiner drei Jahre älteren Schwester nicht nur zugetan. Sidonie war in fast allem sogar sein Vorbild. Eine herzliche Liebe verband die Geschwister, die immer auch Verbündete waren gegen die allgegenwärtige Etikette, die ihnen allzu streng vorkam, sowie die mannigfaltigen Formen und Regeln, für die Fürstin Katherine schwärmte.

Entsprechend viele Erzieher mit tadellosen Referenzen, versteht sich, hatte sie ihren beiden Kindern von frühester Jugend an sozusagen verordnet, inzwischen waren Sidonie und Tassilo umgeben von Beratern. Also immer unter Kontrolle.

»Hat Mama etwa wieder einen Heiratskandidaten für dich ausfindig gemacht? Oder haben irgendwelche bunte Blätter dich mal wieder mit irgendeiner gekrönten Knalltüte verlobt, die du nur mal kurz angeschaut hast? Oder ausgepfiffen?«

Sie lachte nicht, immer ein schlechtes Omen. »Mama hat’s inzwischen wohl aufgegeben, nach einem Ehemann für mich zu suchen. Und das ist die gute Nachricht.«

»Mama und aufgeben? Kann ich mir nicht vorstellen.«

»Unsere ehrgeizige Mama kann die Suche einstellen: Ich bin verknallt, total verknallt wie noch nie zuvor.«

»Du?« Darauf wäre er nie gekommen. Müsste man vor Glück nicht außer sich sein, wenn man sein Herz verschenkte?

Die Prinzessin nickte. »Und diesmal ist es wirklich Liebe, ich weiß es. Ich würde es sogar beschwören.«

»Ich warte auf die schlechte Nachricht.«

»Das war sie eben. Gewissermaßen.« Sie hob die Brauen.

Tassilo beugte sich ahnungsvoll vor. »Wie heißt er?«

»Das ist ja das Problem.« Sie stieß einen zentnerschweren Seufzer aus. »Constantin Crammow heißt er. Kein von. Kein Titel. Keine Ahnung, ob er reich ist. Mir auch egal.«

Der Erbprinz machte ein kummervolles Gesicht.

»Constantin ist trotzdem mein Traumprinz!«, rief Sidonie und erhob sich, sie sprang vielmehr auf und wirkte nun so durchsetzungsfreudig, wie sie tatsächlich war. »Und wir werden heiraten, Tassilo, auf jeden Fall!« Das klang wie eine Kampfansage. Und sie ballte auch die Hände zu Fäusten.

»Weißt du noch, als Tim dich um den ersten Walzer bat?«

»Der Arme wusste nicht um die Bedeutung des ersten Walzers. Mama ist ausgerastet, nichts anderes war zu erwarten.«

»Anschließend ist er nach Neuseeland ausgewandert.«

»Mit mir hatte das nichts zu tun: Tim hatte diesen Forschungsauftrag schon, bevor es zu dem dummen Skandal kam.«

»Wie ist er denn so, dein Constantin?«

Jetzt endlich entspannte sich Sidonies Miene. Und ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, das von innen zu kommen schien, direkt aus ihrem verliebten Herzen. Es war ein wunderschönes Lächeln, das sie in eine zauberhafte junge Frau verwandelte, die von einer glücklichen Zukunft träumte.

»Ich finde ihn großartig. Und bei ihm war es auch Liebe auf den ersten Blick. Wie in diesen romantischen Romanen und Filmen, über die Mama ständig übel herzieht«, schwärmte die Prinzessin. »Eigentlich war uns beiden sofort klar, dass wir zusammengehören. Und uns nie mehr trennen wollen.«

»Er weiß also, wer du bist. Mit allen Konsequenzen?«, fragte er, ihr bedeutungsvoll in die Augen sehend.

»Constantin hat den Adel im Gemüt, den ich im Geblüt habe. Wir sind einander somit total ebenbürtig.«

»Soso. Mama wird das anders sehen, befürchte ich.«

»Eben.« Ein weiterer Seufzer. »Jetzt kommt’s darauf an, sie dazu zu kriegen, uns ihren Segen zu geben.«

»Na, da hast du dir viel vorgenommen. Eine Herkulesaufgabe.«

»Gegen Constantin spricht absolut nichts!«

»Und was spricht für ihn?«

»Ist Liebe nicht das überzeugendste Argument der Welt?« Die Prinzessin sah ihn erwartungsvoll an. »Eigentlich sollte sich Mama freuen, dass ich endlich jemanden gefunden habe.«

»Der vor deinen kritischen Augen besteht. Stimmt. Unsere Mama denkt jedoch in anderen Kategorien und setzt ganz andere Maßstäbe, die mit unseren in nichts übereinstimmen.« Er betrachtete Sidonie, die wieder das Buch in die Hand nahm.

Fast so groß wie er war sie, eine hohe, schlanke Gestalt mit leuchtender Haut, blonder Haarflut, leicht schrägen Wangenknochen und einer hinreißenden Linie zwischen Ohr und Kinn. Seine aparte Schwester, überdies ungewöhnlich begabt. In ihren blauen Augen spiegelten sich Humor und Verstand.

»Ich werde dir helfen«, versprach er ihr, viel zuversichtlicher, als ihm zumute war.

Sie lächelte ihm zu, diesmal jedoch nicht strahlend, sondern dankbar, allerdings mit einem Hauch Ratlosigkeit.

»Hast du dich schon Papa anvertraut?«, wollte er wissen.

Sie schüttelte den Kopf. »Du kennst ihn, er ist Mama ergeben und würde nie etwas tun, was ihr missfallen könnte.«

Er erinnerte sie: »Du bist sein Augenstern, Sidonie.«

»Ich mag Papa nicht in Verlegenheit bringen. Und das würde ich, wenn ich ihn bitten würde, mich zu unterstützen.«

»Superrücksichtsvoll. Und wie soll es weitergehen?«

»Ich zermartere mir schon die ganze Zeit das Hirn. Aber mir will partout keine Strategie einfallen.«

»Wieso klammerst du dich eigentlich die ganze Zeit an das Buch? Enthält es magische Formeln?«

Sie lachte, leider nur flüchtig, und zeigte ihm den Titel. »Normalerweise lese ich keine Thriller, doch in diesem Fall habe ich mir sogar vorgenommen, mir auch alle anderen Bücher des Autors vorzunehmen. Es ist quasi ein Muss.«

»Sag bloß, dein Constantin ist Buchhändler. Das würde Papa freuen, er ist immerhin der Bibliomane der Familie.«

Die Prinzessin betonte jede Silbe nachdrücklich, als sei ihr hochwichtig, dass ihr Bruder sie verstehe: »Der berühmte Thriller-Autor Tom Winter ist Constantins Vater, Tassilo.«

***

Das Wüten des Dreißigjährigen Kriegs war ein laues Lüftchen, verglichen mit dem Sturm, der auf Waldenfels losbrach, als Prinzessin Sidonie ihre Eltern sowohl mutig als auch eigensinnig-trotzig von ihren Heiratsabsichten unterrichtete.

Dabei hatte sie es auf Anraten ihres Bruders äußerst diplomatisch angefangen und etliche Exemplare des neuen Erfolgsthrillers von Tom Winter überall in den privaten Räumen des Fürstenpaars verteilt, vielmehr versehentlich liegen gelassen. Um das Fürstenpaar erstens neugierig zu machen und zweitens vertraut mit dem Namen des international bekannten Autors, der zu den Top Ten der Bestsellerlisten gehörte.

Fürstin Katherine, für die Familie und alle Schlossbewohner sowie den Rest der Welt die Verkörperung von Entschlossenheit, Eleganz und Ehrgeiz, waren die Bücher mit den clever gestalteten, somit ziemlich schrill aufgemachten Umschlägen zuerst aufgefallen.

Obwohl das nicht mit Bestimmtheit gesagt werden konnte.

Der liebenswürdige, hochgebildete Hausherr und Familienchef, Seine Durchlaucht Fürst Alfons, hatte sich sein Leben lang bemüht, bloß nicht aufzufallen. So viel Bemühen führte indes auch dahin, dass ihm nicht mehr viel auffiel.

Den Tom-Winter-Thriller allerdings hätte der Aristokrat mit dem sanften, schweigsamen Wesen wahrnehmen können, zumal er am Morgen fast über ein Exemplar gestolpert wäre. Seine Schuhspitze hatte das Buch unter das nächste Sofa gekickt, damit war das Hindernis verschwunden.

Das Hausmädchen hatte es wenige Stunden später wieder ans Tageslicht befördert und Ihrer Durchlaucht gezeigt.

Nun war die Wahrheit endlich heraus.

Bebte nicht die Erde unter Schloss Waldenfels, traditions- wie waldreich, erstmals im vierzehnten Jahrhundert urkundlich erwähnt? Hielt nicht die Welt den Atem an? Interessanterweise hing die Fahne mit den Farben des fürstlichen Hauses, die bisher fröhlich über dem Maßwerk der grauen Dächer flatterte, schlaff herab. Ein himmlisches Omen?

»Du hast die Bücher also wie Leimruten ausgelegt«, stellte die Fürstin streng fest. »Ich fürchte, Sidonie, das war keine gute Idee, guter Stil erst recht nicht und somit deiner in keinster Weise würdig.«

Wenn Katherine so sprach und eigentlich äußerte sie sich stets prinzipiell und mit einem deutlichen Schlenker in Richtung Intoleranz, dann konnte es einem schon mulmig werden. Nur gefestigte Naturen wie Sidonie blieben standhaft.

Aus den Augenwinkeln heraus wagte die gescholtene Prinzessin einen Blick in Richtung des Vaters. Und stutzte. Sah sie seine Mundwinkel belustigt zucken? Worüber amüsierte er sich? Über Tassilos Idee, die Bücher überall dort zu platzieren, wo die Eltern sie garantiert finden würden?

Hilf mir, Papa, bitte, flehte Sidonies Miene.

»Kein schlechter Schachzug, finde ich«, sagte er und schob die Pfeife von einem Mundwinkel in den anderen. »Sidonie hoffte wohl, uns zu einem Gespräch animieren zu können.«

»Sidonie ist alt genug, um auf alberne Kinderstreiche verzichten zu können.« Die Fürstin bedachte ihre Tochter mit einem unnachsichtigen Blick. »Ich bin zutiefst enttäuscht.«

»Katherine, ich bitte dich«, setzte der schlanke Fürst hinzu. »Hat nicht schon Odysseus zu Listen gegriffen? Die Bücher waren Sidonies Trojanisches Pferd, sieh es einmal so.«

»Die Antike ist lange her, Alfons. Ich fürchte, nein, ich bin froh, dass heute andere Normen gelten. So, meine liebe Sidonie, kämpft man nicht für sein Glück.«

»Und wie hätte ich’s stattdessen tun sollen? Was findet denn Gnade vor deinen Augen, Mama? Dir ist doch niemand recht.«

»O doch.« Katherine saß ohnehin stets sehr aufrecht da. Nun schien sie sich noch mehr zu straffen. »Ich habe nur einen bescheidenen Wunsch: Ebenbürtig muss er sein, der Mann, dem du dein Herz und deine Hand schenkst.«

»Constantin ist ebenbürtig!«, rief Sidonie aufgebracht. Oder schon verzweifelt? »Er ist Jurist und arbeitet in einer namhaften Kanzlei. Dort überlegt man ernsthaft, ihn demnächst zum Juniorpartner zu machen. Das ist sensationell!«

Katherine griff nach der silbernen Teekanne und schenkte sich ihre Tasse voll. Normalerweise überließ sie das der Hausdame, die sich diskret im Hintergrund aufzuhalten pflegte, stets bereit, zu Diensten zu sein, und gleichzeitig unsichtbar. Hohe Schule der Ergebenheit.

Die Fürstin hatte der von ihr geschätzten Frau van Drouve zu verstehen gegeben, sich zu entfernen. Katherine ahnte wohl, dass das Gesprächsthema einiges Dynamit beinhaltete.

»Mama, ich möchte Constantin heiraten. Ihn und keinen anderen. Auf der ganzen Welt nur Constantin! Und ein Kleid aus Tüll soll es sein, ein Traum in Weiß.« Sie seufzte.

»Moment mal! Muss ich dich wirklich daran erinnern, wer du bist?«

Alfons versuchte es noch einmal. Dazu nahm er sogar die Pfeife aus dem Mund. »Katherine, meinst du nicht …?«

»Nein«, schnitt sie ihm das Wort ab, durchaus nicht feindlich, aber auch nicht freundlich. »Wir können keine Nachsicht walten lassen, mein Lieber. Oder möchtest du, dass unsere Tochter von der Gesellschaft künftig gemieden wird?«

»Auf die Gesellschaft pfeife ich, Mama!«, rief Sidonie.

»Aber wir nicht.« Katherine sah ihren Gemahl an. »Gibst du mir deine Tasse? Sie ist leer.«

»Ich möchte keinen Tee mehr trinken.«

»Hast du schon die köstlichen Windbeutel probiert? In Desserts und Gebäck ist Konrad derzeit großartig.«

Die Prinzessin erhob sich, den Tränen nahe.

»Ich kann mich nicht daran erinnern«, sagte Katherine kühl, »dir die Erlaubnis dazugegeben zu haben.«

»Schatz«, sagte Alfons leise, »wir sind doch unter uns.«

Sie beachtete seinen Einwand nicht. Mit erhobenen Brauen betrachtete sie ihre Tochter.