Gardasee - Leben, wo andere Urlaub machen - Max Bauer - E-Book

Gardasee - Leben, wo andere Urlaub machen E-Book

Max Bauer

0,0
8,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.

Mehr erfahren.
Beschreibung

Der Gardasee ist ein Eldorado für Freizeitsportler und Genießer. In nur vier Autostunden erreicht man von München aus eine der herrlichsten Regionen Europas. Max Bauer erzählt Anekdoten aus seinem Leben am schönsten See Italiens, empfiehlt seine Lieblingsrestaurants und verrät leckere Kochrezepte zum Nachkochen. Ein Tipp für alle, die nicht nur die italienische Küche lieben, sondern auch den italienischen Lifestyle.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 102

Veröffentlichungsjahr: 2022

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Widmung

Dieses Buch ist meiner Tochter Sabine und meinem italienischen Schwiegersohn Francesco gewidmet. Durch die beiden haben meine Frau und ich viele nette Menschen und außergewöhnliche Restaurants in Italien kennengelernt.

Außerdem haben Francesco und ich erlebnisreiche Motorradreisen unternommen, zusammen mit Freunden einen Oldtimerclub in Bardolino gegründet und mit historischen Autos das In- und Ausland bereist. Sabine und Francesco gilt mein Dank für viele gemeinsame Jahre, die wir in großer Harmonie und mit schönen Erlebnissen verbringen durften. Sie gehören zu meinen liebsten Gästen bei meinen Kochkreationen.

Sabine hat mich als Lektorin tatkräftig unterstützt, auch dafür meinen Dank.

Inhaltsverzeichnis

Anekdoten

Sehnsuchtsland Italien

Peters euphorische Autoliebe

„Alte“ Autos

Ungewöhnliche Handyreinigung

Autofahren in Italien

Unschuldig

Selbst ist der Mann

Internet in Italien

Aus Freude am Fahren-BMW 1600-2

Panoramicissima

Tierliebe

Kanalisation “speciale”

Abenteuer Pronto Soccorso

Katzen Hinterlassenschaften

Pünktlichkeit

Energieversorgung

Event Einkaufen

Disziplin

Oktoberfest

Die italienische Küche

Ristoranti

Locandina Capello

Trattoria Al Pompiere

La Taverna del Borgo

Ristorante Locanda al Cardellino

Ristorante EVA

Ristorante L’Unico

Ristorante Alla Fassa

Antica Locanda Mincio

Ristorante La Divina

Trattoria alla Ruota

Trattoria Caprini

Rezepte

Penne all’amatriciana à la Max

Gnocchi con radicchio

Pasta Cacio e Pepe

Spezzatino

Selbstgemachter Limoncino oder Arancino

Gemüsecremesuppe

Kürbiscremesuppe

Selleriecremesuppe

Linguine mit Garnelen und Zucchini à la Max

Pancotto

Spaghetti Bolognese

Linguine aglio olio e peperoncini

Zitronen Linguine mit Tomaten

Spaghetti Carbonara

Risotto Grundzubereitung

Zucchini Risotto

Radicchio Risotto

Pilz Risotto

Kräuter Risotto

Safran Risotto

Risotto mit Amarone

Risotto mit Champagner

Fleischpflanzerl à la Max

Insalata nizzarda

Bauernsalat à la Max

Scampi im Speckmantel an gartenfrischen Salaten

Einkaufsquellen

Sehnsuchtsland Italien

In der Zeit nach dem schrecklichen 2. Weltkrieg waren die Menschen in Deutschland geprägt von jahrelangen Ängsten, Entbehrungen und der Sorge ums nackte Überleben. Damals war der wahre Luxus, ein Dach überm Kopf und etwas Essbares auf dem Teller zu haben.

In den 50er Jahren, als die Grundbedürfnisse der meisten Deutschen gedeckt waren, begann, zumindest bei denjenigen, die es inzwischen zu einem gewissen Wohlstand gebracht hatten, die Lust auf Urlaubsreisen in den Süden. Das Sehnsuchtsland hieß Italien. Aus den Radiolautsprechern klangen in jenen Jahren permanent italienische Lieder wie „Marina“, oder „o Sole Mio“. In den Anfängen der ersten italienischen Ristoranti in Deutschland kredenzte meist ein beflissener italienischer Cameriere überschwänglich Spaghetti „Bolognese“ oder „al pomodoro“ mit einem ordentlichen Stück Butter und geriebenem Parmigiano obendrauf. Die Lokale waren damals meistens familiengeführt.

Oft empfing der Padrone seine Gäste mit Handschlag und plauderte mit ihnen in einem sympathischen Kauderwelsch aus Italienisch und Deutsch. Man fühlte sich sofort wie zuhause. Wandbilder mit italienischen Motiven sollten beim Gast Erinnerungen an seinen letzten Urlaub oder die Sehnsucht nach dolce vita wecken.

Nach der langen, entbehrungsreichen Zeit kam eine bis dahin nicht gekannte Lebensfreude und Reiselust auf. Kein Wunder, dass Italien das Urlaubsziel Nr. 1 der Deutschen wurde. Wer es sich leisten konnte, verbrachte seinen Urlaub samt Kind und Kegel an der Adria. Am Anfang meistens noch auf einem der zahlreichen Campingplätze. Kolonnen von Isettas, Goggomobilen und VW Käfern rollten Richtung Süden. Zurück in der Heimat präsentierte man dann stolz die Urlaubserlebnisse seinen Freunden in einer ausführlichen Diaschau. Zur Einstimmung öffnete man einen aus dem Supermarkt mitgebrachten Chianti aus der damals üblichen Bastflasche oder einen Lambrusco aus der eineinhalb Literflasche. Die Güte der Weine stand jedoch nicht im Vordergrund, sondern die Vermittlung des unbeschwerten italienischen Lebensgefühls, das wir Deutsche in dieser Herzlichkeit nicht kannten.

Bei meiner Frau und mir dauerte es aber noch Jahre, bis wir uns dann 1968 endlich den ersten Italienurlaub leisten konnten. Diese Reise werden wir aus zwei Gründen nie vergessen. Erstens ging damit ein lang gehegter Urlaubstraum in Erfüllung und zweitens traten wir die Reise mit meinem nagelneuen BMW 1600-2 an. Mit diesem Fahrzeug hat es eine besondere Bewandtnis, aber davon später mehr.

Ein befreundeter Zahnarztkunde hatte uns in Cervia an der adriatischen Küste ein kleines Hotel empfohlen, wo wir dann ein Zimmer buchten.

Reisen mit dem Auto dauerten meist einen ganzen Tag, denn damals gab es noch keine durchgehende Autobahn. Also mussten wir stundenlang auf stark befahrenen Landstraßen etlichen Lkws hinterherfahren, weil man nur selten überholen konnte. Auf der Hinfahrt wollten wir unbedingt Venedig besuchen, das stand auf unserer „To Do“ Liste ganz oben. Unsere hohen Erwartungen wurden bei diesem ersten Venedig Besuch allerdings nicht erfüllt.

Nachdem wir die letzten Kilometer an unzähligen verfallenen Häusern vorbeigefahren waren, bei denen der Verputz von den altrosa Fassaden abbröckelte, fragte ich mich immer wieder, was an diesem Italien so schön sein sollte.

Aber es kam noch schlimmer. Völlig übermüdet und von der stundenlangen Autofahrt bei größter Hitze genervt, erreichten wir den großen Parkplatz bei Venedig. Wir mussten an diesem Nachmittag weit hinten parken, weil der größte Teil bereits mit Autos vollgestopft war. Deshalb waren wir sehr besorgt, dass man unser unbeobachtetes Fahrzeug aufbrechen und das ganze Urlaubsgepäck oder, noch schlimmer, das komplette Fahrzeug stehlen könnte.

Mit dem Vaporetto am Markusplatz angekommen, empfanden wir die drückende Schwüle in der Stadt noch unerträglicher als während der gesamten Fahrt in unserem nicht klimatisierten BMW. Müde quälten wir uns inmitten von Menschenmassen durch die engen Gassen. Überall stank es aus den Kanälen nach Abwasser und Kloake.

Durch die Schaufenster der Ristoranti sahen wir Horden von Fliegen, die um das zur Schau gestellte Meeresgetier schwirrten. Mit Erstaunen beobachtete ich die Gäste, die sich mit offensichtlichem Genuss über ihre Fischplatten hermachten.

Allein bei der Vorstellung, dort etwas essen zu müssen, wurde mir schon übel. Wir schafften gerade noch den Weg über die Rialtobrücke, warfen einen kurzen Blick auf die Seufzerbrücke und schleppten uns schweißgebadet an einen freien Tisch eines der Cafes am Markusplatz.

Wir bestellten, ohne einen Blick auf die Preisliste zu werfen. Das sollte sich aber noch rächen. Für zwei Cappuccinos und ein paar kleine Petit Four mussten wir nämlich ein kleines Vermögen zahlen. Außerdem war mir der Kuchen viel zu süß, so dass ich ihn gar nicht essen mochte. Mit dem festen Vorsatz, nie wieder nach Venedig zu fahren und nach Italien schon gar nicht, entschlossen wir uns, die Stadtbesichtigung vorzeitig abzubrechen und uns auf den Rückweg zum Parkplatz zu machen.

Zu unserer Erleichterung stand unser Auto noch genau dort, wo wir es abgestellt hatten und war auch nicht aufgebrochen. Das war an dem Tag unsere einzige positive Wahrnehmung.

Die stark befahrene Landstraße SS100 nach Süden führte uns durch eine überwiegend öde, braune und graue Landschaft, deren Felder und Wiesen von der Augustsonne ausgetrocknet waren.

Kein Grün, keine Blumen und nirgends etwas Schönes, was meine negativen Eindrücke revidiert hätte. Nach zwei Stunden erreichten wir, vollkommen durchgeschwitzt, die Ausfahrt Cervia. Zu unserer großen Verwunderung änderte sich das triste Landschaftsbild überraschend, als wir von der Hauptstraße in den Ort abbogen:

Saubere mit hohen Pappeln gesäumte Straßen, gepflegte Rondells mit blühenden Blumen und der Geruch von Meerwasser in der Luft. Dieser positive Eindruck erweckte unsere letzten Lebensgeister und wir erreichten in gespannter Erwartung unser Hotel, gerade noch rechtzeitig zum Abendessen.

Am nächsten Morgen, ausgeschlafen und von den Strapazen des letzten Tages gut erholt, inspizierten wir den wunderschönen Ort und belegten anschließend am feinen Sandstrand unsere reservierten Liegestühle. Endlich waren wir am Meer.

Damals war die Adria noch sauber, keine lästigen Algenteppiche, keine an den Strand angeschwemmten Plastiktüten, kein Abfall. Wir waren wieder versöhnt mit uns und der Welt. Italien war doch ein wunderschönes Urlaubsziel.

Die aufgeschlossenen und freundlichen Menschen, die mediterrane Kost, der bekömmliche Wein, der süße Sambuca mit der Kaffeebohne nach dem Essen, es passte einfach alles. Die Lebensfreude und Gelassenheit der Italiener wirkten ansteckend. Von Tag zu Tag gefiel uns dieses Land besser.

Die baufälligen Ruinen empfanden wir nun nicht mehr als heruntergekommen, sondern als antik. Auch der Venedig Besuch verlor seinen Schrecken mit zunehmend zeitlichem Abstand.

Schnell fanden wir tausend Entschuldigungen für unseren miserablen Venedig Einstieg. Wir redeten uns ein, dass das schwüle Wetter den schlechten Eindruck verschuldet hätte. Bei uns zu Hause nerven bei Hitze doch auch die stinkenden Gullys und die Fliegen. Schließlich haben wir diese Ferien doch noch richtig genossen.

Nur unsere Kinder, die wir bei meiner Schwiegermutter zuhause gelassen hatten, fehlten uns sehr und so beschlossen wir, nie mehr ohne unseren Nachwuchs in Urlaub zu fahren.

Auf der Heimfahrt entlang am westlichen Gardasee Ufer mit der überwältigenden Landschaft erlebten wir schließlich noch ein richtiges Highlight.

Die Verkaufsstände mit Orangen und Zitronen in den Parkbuchten bekräftigten unseren Entschluss: wenn wir es uns finanziell leisten könnten, würden wir im darauffolgenden Jahr mit unseren Kindern an der italienischen Adriaküste unsere Ferien verbringen. Was wir dann auch tatsächlich gemacht haben. In Venedig legten wir, trotz Einspruch unserer Kinder, auf der Hinfahrt wieder einen Zwischenstopp ein. Meine Frau und ich hatten dieses Mal einen anderen Blick für die Einmaligkeit und Schönheit dieser Stadt und unsere gute Laune konnte auch nicht ernsthaft durch unsere nörgelnden Quälgeister gestört werden.

Dieser Urlaub entsprach voll unseren Erwartungen. Die Kids waren den ganzen Tag lang am Sandstrand und im Wasser beschäftigt und fühlten sich selbst am Abend noch fit.

Wir Eltern konnten sie vom Liegestuhl in der ersten Reihe aus bequem und sicher beobachten. Die Hotelbuchung war schließlich inklusive schönes Wetter! Zwei oder drei Wochen nur am Strand zu liegen, halte ich jedoch nicht aus, das ist mir zu langweilig.

Daher sind wir zwischendurch immer mal wieder ins Hinterland gefahren oder haben in Ravenna die historischen Gebäude mit den weltberühmten Mosaiken besucht. Wir wurden begeisterte Italienfans und haben jahrelang, bis unsere Kinder größer waren, die Ferien an der Adria verbracht. Von hier aus besuchten wir auf unseren Tagesausflügen Florenz und San Marino und fuhren an der Adria entlang bis nach San Benedetto del Tronto.

In der folgenden Zeit stand mindestens zwanzig Jahre lang jeden Sommer ein Opernbesuch in der Arena di Verona auf unserem Programm. Wir übernachteten in der Stadt von Romeo und Julia und aßen im Nobelrestaurant „12 Apostoli“ zu Abend.

Auf der Rückfahrt nach München legten wir jedes Mal einen Zwischenstopp am Gardasee ein. Mittagessen in Garda im „Hotel Roma“ und danach eine Ruhepause mit erfrischendem Bad im See. Das wurde zur Tradition und die Heimreise traten wir zwar wehmütig, aber mit der Vorfreude auf das nächste Mal an. In all den Jahren haben wir uns in diese wunderschöne Gardasee Landschaft verliebt. Hier stimmt einfach alles.

Der See, eingebettet in eine traumhafte Landschaft, ist im Norden ein Eldorado für Surfer und Segler und im Süden ein ideales Gewässer für Badegäste und Motorbootfahrer.

Die Uferstraße „Gardesana Occidentale“ führt im Westen von Riva bis Salò durch kilometerlange Galerien, da hier die Berge bis fast ans Ufer reichen. Im Osten verläuft die „Gardesana Orientale“ von Riva bis Peschiera. An der Ostseite thront der mächtige Monte Baldo, auf dem sich im Sommer lange Schlangen von Mountainbikern, Radrennfahrern und Motorradfahrern austoben.

Auf seinen Höhen gibt es nicht nur gut ausgebaute Wanderwege, sondern auch üppige Almen mit weidenden Kühen, deren Milch für köstlichen Käse, zum Beispiel Monte Veronese, verwendet wird. Beeindruckend ist die Blumenvielfalt auf dem Bergrücken des Monte Baldo.

Heilpflanzen und Pflanzen sorgen für eine vielfältige Flora, manche sind einzigartig und viele Arten stehen unter Naturschutz.

Als wir uns 1984 auf der Suche nach einem Feriendomizil am Gardasee aufhielten, haben wir uns für die südliche Ostseite entschieden, die wir bereits bestens kannten.

In der Gegend um Bardolino hat man einerseits einen herrlichen Blick auf die gegenüberliegenden Berge der Westseite und andererseits ein weitläufiges Hinterland. Zudem ist das Klima rund um die Garda Bucht besonders gut. Im Nu ist man im Valpolicella Tal, einer grandiosen Hügellandschaft, wo hervorragende Rotweine angebaut werden.

Der „Ripasso“ und der „Amarone“ zählen zu den Besten im Veneto. Unzählige Ristoranti bieten typische Gerichte aus der Region zu reellen Preisen an. Außerdem bleibt man vom großen Tourismusrummel verschont.

Möchte man dagegen zur Abwechslung einmal das turbulente Treiben der zahlreichen in- und ausländischen Gäste in Bardolino beobachten, kann man das an einem der gut platzierten Tische der Eisdiele „Cristallo“ bei einem leckeren Gelato genießen.