Gedankenspiele über den Mut - Lotte Tobisch - E-Book

Gedankenspiele über den Mut E-Book

Lotte Tobisch

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Beschreibung

Lotte Tobisch hat in ihrem langen und abwechslungsreichen Leben viel erlebt und weiß, was Mut und mutig sein bedeuten: aufgewachsen während des Nationalsozialismus, Schauspielerin am Burgtheater, Organisatorin des Wiener Opernballs, eine feste Größe und Grande Dame im Kulturbetrieb. Kurz vor ihrem Tod hat sie sich gedankenspielerisch mit dem Mut auseinandergesetzt. Vom Mut zum Übermut ist es nur ein schmaler Grat. Abwägen oder impulsiv entscheiden? Es gibt kein allgemeingültiges richtig oder falsch. Davon erzählt sie in ihrer charmant offenen Art und spannt einen Bogen von persönlichen Erfahrungen seit ihrer Kindheit bis hin zu Beispielen aus der Gegenwart, wie Politik und Social Media. "Zu Mut gehört natürlich auch eine gewisse Portion an Fantasie, nicht? Also ein Mut ohne Fantasie, das ist Übermut und Dummheit – beides! Ein wirklich mutiger Mensch, der überlegt sich etwas, und auch wenn die Welt dagegen ist, sagt er: »Das mach ich jetzt, weil ich es für richtig finde und weil ich glaube, dass es auch sozial und allgemein sinnvoll ist.« Er hat den Mut gegen eine Welt loszugehen."

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Seitenzahl: 15

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Lotte Tobisch

Gedankenspiele über den

Mut

Literaturverlag Droschl

Zu Mut gehört natürlich eine gewisse Portion an Fantasie

Zu Mut gehört natürlich eine gewisse Portion an Fantasie. Mut ohne Fantasie, das ist Übermut und Dummheit – beides! Ein wirklich mutiger Mensch, der überlegt sich etwas und sagt, auch wenn die Welt dagegen ist: »Das mach ich jetzt, weil ich es für richtig finde und weil ich glaube, dass es auch sozial sinnvoll ist.« Dieser Mensch hat den Mut, gegen eine Welt loszugehen. Ja, das ist Mut!

Mut erfordert also eine gewisse Entschlusskraft und auch eine gewisse Vorstellungskraft. Doch man muss sehr aufpassen, Mut kann nämlich auch ein Begleiter unglaublicher Blödheit sein.

 

Ich war ein mutiges Kind, aber ich hatte auch viel Glück

 

Mein Mut resultierte, aus der feinen Gesellschaft kommend, aus tausend Gründen, und alle hießen: Ich bin dagegen. Ich war gegen alles. Und dann kamen die Nazis, und meine Mutter war in zweiter Ehe mit einem Juden verheiratet. Der war eigentlich der Einzige, der für mich Verständnis hatte, ein reizender Mann. Der wäre genau der Vater gewesen, den ich gebraucht hätte. Meine Mutter hat das Intellektuelle ja nicht interessiert. Mit meinen Interessen und meinem Aufbegehren war ich als Kind allein gelassen. Für meine Mutter war es nicht leicht, dass aus ihrem kleinen Lotterl, ihrem Engerl, ein Teuferl geworden ist. Sie ist mit mir nicht fertig geworden. Und das während der Nazizeit. Drum habe ich immer gesagt, ich war nicht schwer erziehbar, sondern unerziehbar. Ich habe dann meinen Mut zusammengenommen und bin ausgebrochen, allerdings muss ich sagen: Ich habe in meinem Leben unendlich viel Glück gehabt. Es hätte oft genug vieles ganz schief ausgehen können.

Falscher Mut