Gehirn und Nervensystem - Blüte der Spiritualität - Rosina Sonnenschmidt - E-Book

Gehirn und Nervensystem - Blüte der Spiritualität E-Book

Rosina Sonnenschmidt

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Beschreibung

Wenn auch das Bewusstsein des Menschen nicht nur im Gehirn sitzt, sondern in jeder Zelle, ist doch das Gehirn ein Wunderwerk, das ein Leben lang modelliert werden kann. Gehirn- und Nerventätigkeit sind die schnellsten Rhythmen, die unser menschliches Leben ausmachen. Diese Schnelligkeit hat sich deutlich in unserer schnelllebigen Zeit manifestiert. Jede mögliche Pause im ständigen Aktionismus wird gestrichen. Wohin rasen wir eigentlich? Was ist das Ziel? Wir Menschen stehen im Sturm des Rasens in immer komplizierter werdenden Krankheiten. Es ist schwer, sich dem Sog zu entziehen. Dennoch liegt darin die Lösung. Innehalten, spüren, wo ich stehe, was ich tue, ist notwendig. Im Zentrum des neunten Bands der Schriftenreihe Organ-Konflikt-Heilung stehen Kommunikation, Sprache und Selbstausdruck sowie der größte Nervenkonflikt unserer Zeit – der Stress – und deren ganzheitliche Behandlung. Rosina Sonnenschmidt beschreibt dabei ausführlich Anatomie und Funktion des peripheren, vegetativen und zentralen Nervensystems und deren Bedeutung. Besonderen Wert legt sie dabei auf die Lebensrhythmen und gibt wertvolle Tipps zur Ernährung und Übungen zur Koordination, Kommunikation und Nervenstärkung. Wichtige neurologische Erkrankungen wie Ischialgie, Schlaganfall, Multiple Sklerose, Alzheimer-Demenz, Parkinson und Epilepsie und deren mögliche Ursachen werden besprochen. Rosina Sonnenschmidt gibt vielfältige Anregungen zur homöopathischen Behandlung mit Mitteln wie Carcinosinum, Plumbum, Alumina silicata, Aurum iodatum, Gnaphalium und Piper methysticum. Ein extra Kapitel dient der homöopathischen Behandlung von Rhythmusstörungen in Sprache, Lesen und Schreiben wie Legasthenie, Stottern und Aphasie. Gekrönt wird das Buch durch einen Ausblick auf die spirituellen Aspekte des Nervensystems und seiner Verbindung zu den Cakras. Die Autorin zeigt Wege zur Bewusstseinserweiterung auf und wie Spiritualität im Alltag praktiziert und zur vollen Blüte kommen kann. Die Idee, ein Organsystem ganzheitlich, das heißt spirituell, mental, emotional und physisch zu betrachten, entstand aus der Erkenntnis, dass der Organismus mit seinen Synergien, Kreisläufen und Selbstheilungsprogrammen genial und weise ist. Eine Krankheit manifestiert sich gemäß dem Resonanzprinzip immer am passenden organischen Ort und vermittelt den Konflikt und die Lösung.

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Schriftenreihe Organ – Konflikt – Heilung

Rosina Sonnenschmidt

Gehirn und Nervensystem – Blüte der Spiritualität

Nr. 9

Rosina Sonnenschmidt

Nr. 9 • Gehirn und Nervensystem – Blüte der Spiritualität

978-3-95582-189-0

1. Auflage 2010

2. Auflage 2011

3. Auflage 2016

© 2010, Narayana Verlag GmbH

Blumenplatz 2, 79400 Kandern, Tel.: +49 7626 974970-0 E-Mail: [email protected], Homepage: www.narayana-verlag.de

Coverabbildung Gehirn © Mack / SPL / Agentur Focus Papier: Arctic The Volume White, FSC zertifiziert (aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern).

Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlags darf kein Teil dieses Buches in irgendeiner Form – mechanisch, elektronisch, fotografisch – reproduziert, vervielfältigt, übersetzt oder gespeichert werden, mit Ausnahme kurzer Passagen für Buchbesprechungen.

Sofern eingetragene Warenzeichen, Handelsnamen und Gebrauchsnamen verwendet werden, gelten die entsprechenden Schutzbestimmungen (auch wenn diese nicht als solche gekennzeichnet sind).

Die Empfehlungen dieses Buches wurden von Autor und Verlag nach bestem Wissen erarbeitet und überprüft. Dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Weder der Autor noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

INHALTSVERZEICHNIS

Zur Schriftenreihe allgemein

Vorwort zu diesem Band

1. Lebensrhythmen und ihre Koordination

1.1 Gehirn- und Nervennahrung im Jahresrhythmus

1.2 Gehirn- und Nervenstärkung im Monatsrhythmus

1.3 Gehirn- und Nervenstärkung im Wochenrhythmus

1.4 Gehirn- und Nervenstärkung im Tag- und Nachtrhythmus

1.5 Gehirn- und Nervenstärkung im Stoffwechselrhythmus

1.6 Gehirn- und Nervenstärkung im Atem- und Nervenrhythmus

2. Der Mikrokosmos des Nervensystems

2.1 Das physische Nervensystem in der Übersicht

2.2 Neuronen und Gliazellen – Grundbausteine des Nervensystems

2.3 Neuronale Kommunikationsarten

3. Das periphere Nervensystem

3.1 Nervus olfactorius (1) und Nervus vagus (10)

3.2 Nervus opticus (2), oculomotorius (3), trochlearis (4), abducens (6) und trigeminus (5)

3.3 Nervus trigeminus (5), facialis (7), glossopharyngeus (9) und hypoglossus (12)

3.4 Nervus vestibulocochlearis (8)

3.5 Nervus accessorius (11)

3.6 Die Spinalnerven

4. Das vegetative Nervensystem

4.1 Der organische Ort des Sympathikus und seine Auswirkung

4.2 Der organische Ort des Parasympathikus und seine Auswirkung

4.3 Die feineren Rhythmusgeber des Vegetativums

5. Das Gehirn

5.1 Der Gehirnstoffwechsel

5.2 Die Sprache aus ganzheitlicher Sicht

5.2.1 Die Broca- und Prosodie-Ausdruckszone

5.2.2 Die Wernicke- und Prosodie-Verständniszone

5.2.3 Die Bedeutung der Amygdala

5.2.4 Die Aktivierung aller Sprach-Areale

6. Die homöopathische Behandlung von Rhythmusstörungen in Sprache, Lesen und Schreiben

6.1 Neurologische Erkrankungen im Überblick

6.2 Die miasmatische Grundlage der Gehirn- und Nervenkrankheiten

6.3 Ausgewählte Gehirn- und Nervenkrankheiten

6.3.1 Ischialgie

6.3.2 Apoplexie (Schlaganfall)

6.3.3 Entmarkungskrankheit (Multiple Sklerose)

6.3.4 Schüttellähmung (M. Parkinson)

6.3.5 Demenz (M. Alzheimer)

6.3.6 Epilepsie

7. Gehirn und Nervensystem aus spiritueller Sicht

7.1 Das Rückenmark und seine energetische Entsprechung

7.2 Die Cakra-Energien

7.3 Die innere Struktur einer spirituellen Schulung

7.4 Vorstellungskraft – der Weg zur Bewusstseinserweiterung

7.5 Spiritualität im Alltag

Anhang

Bezugsquellen und Kurse

Literaturverzeichnis

Bildnachweis

Vita von HP Dr. phil Rosina Sonnenschmidt

ZUR SCHRIFTENREIHE ALLGEMEIN

Diese Schriftenreihe ist der reinen Freude an der Heilkunst und der Begeisterung für die Weisheit des Organismus als Abbild von Naturgesetzen entsprungen. Folglich war für mich die „Physiologie des LEBENDIGEN Organismus“ kein Lernfach, um Prüfungsfragen zu beantworten, sondern das großzügige Angebot der Natur, bei ihr in die Lehre zu gehen. Der menschliche Organismus ist ein schwingendes, klingendes, rhythmisch pulsierendes Ganzes; seine Synergien, Kreisläufe, Transformationsschwellen und Selbstheilungsprogramme sind überwältigend und lösen in mir immer wieder Demut und freudige Bemühung aus, in der Therapie seinem Vorbild nahe zu kommen. Physiologie und Pathophysiologie sind für mich spirituelle Themen, denn sie lehren die Gesetzmäßigkeiten des Gesundseins, Krankwerdens und Heilwerdens. Da wir als Menschen in Raum und Zeit inkarniert sind, können wir krank werden und dank dem unerschöpflichen Heilungsangebot der Natur finden wir auch Wege, wieder heil und ganz zu werden, wobei wir uns allerdings auf allen Seinsebenen verändern. Denken, Fühlen und Handeln können in die Krankheit führen. Heilung bedeutet eine positive Veränderung im Denken, Fühlen und Handeln zum eigenen Wohl.

Im Laufe der Jahrzehnte, die ich mich mit den unterschiedlichen Richtungen der Heilkunde und der Medizinsysteme befasste, wurde mir klar, dass das A und O das Verständnis von Zusammenhängen aufgrund einer Entsprechungslehre ist, die die hermetischen Gesetzen ausdrückt:

Wie draußen (große Natur), so drinnen (im Organismus).

Wie oben (kosmische Gesetze), so unten (irdische Naturgesetze).

Die ausgereifteste Entsprechungslehre bot mir die Chinesische Medizin, weil sie die Organsysteme nicht versachlicht, sondern in ihnen physische, emotionale und mentale Ausdrucksformen erkennt und ihre innere Vernetzung beachtet. In jeder Zelle ist das übergeordnete Bewusstsein des Menschen lebendig, das sich in dem Maße entwickelt, wie der Mensch sich an den kosmischen und irdischen Ordnungsprinzipien orientiert oder auch nicht. Die einzelnen Organsysteme drücken einzelne Aspekte des Menschseins aus und diese können einmal mit negativen Vorzeichen temporär bei einer Krankheit hervortreten. Aber sie beinhalten auch die Lösung, das heißt das Heilungspotenzial. Die Entsprechungslehre macht kreative Assoziationen möglich, wodurch man schnell begreift, worum es bei einer Krankheit geht. Um ein Beispiel zu nennen: Der Magen als Hohlorgan gehört zum Erdelement. Erde und Magen stehen für Urheimat, Mitte, Verbundenheit, Bindungsfähigkeit und Zufriedenheit, im Krankheitsfall für Unzufriedenheit, Frustration, Angeberei, Täuschung und Lüge. Zwei wesentliche Erkenntnisse können wir schon aus diesen wenigen Angaben ziehen, die in Asien seit Jahrtausenden ganz selbstverständlich durch die Entsprechungslehre eingeflossen sind:

1. Das Bewusstsein einer Krankheit manifestiert sich immer an dem passenden Organort nach dem Resonanzprinzip.

2. Die Manifestation einer Krankheit ist bereits die Lösung. Der Heilungsprozess zielt auf die positiven Potenziale des Organsystems.

Um bei dem Beispiel zu bleiben: Der Magenkranke lernt in seinem Heilungsprozess wieder genau das, was ihm besonders am Herzen liegt und seine Lebensmaxime ausdrückt: wieder ganz bei sich in seiner Mitte zu sein, eine gute Erdung und das Gefühl von Zufriedenheit.

Obgleich ich nicht mehr akupunktiere, sondern als Homöopathin arbeite, dient mir dennoch die Chinesische Entsprechungslehre als Basis für die Diagnose und für eine ganzheitliche Behandlung. Sie bietet etwas sehr Wesentliches neben allen Assoziationsmöglichkeiten: ein spirituelles Menschen- und Weltbild. Darin sehe ich eine Notwendigkeit, um von Ganzheitlichkeit zu sprechen. Erstaunlicherweise löst ausgerechnet das bei so genannten „genuinen“ oder „klassischen“ Homöopathen Widerstand aus. Im Laufe der Kulturgeschichte wurde immer im Nachhinein eine Epoche oder ein Schöpfungswerk als klassisch bezeichnet, wenn man eine Entwicklung als abgeschlossen betrachtete und eine Weiterentwicklung befürchtete. So sprechen wir vom „Klassischen griechischen Altertum“, vom „Klassischen Ballett“ von „Klassischer Musik“ oder von „Klassischer Homöopathie“. Das Adjektiv „klassisch“ will einen Zustand beschreiben. Da es aber in der Natur nur eine einzige Konstante gibt, nämlich ständige Bewegung und Entwicklung, betrachte ich die Bewegungseinschränkung durch den Zusatz „Klassisch“ als krampfhaften Versuch, etwas sykotisch zu konservieren, was vollkommen gegen die Naturgesetze verstößt. Es ist bezeichnend, dass zu allen Zeiten die „Klassiker“ versuchten, die schöpferische Kraft abzubremsen aus Angst, ihr mentales Konstrukt könnte zerfallen. Es ist ihnen, wie die Kulturgeschichte zeigt, noch nie gelungen. Daher habe ich einen langen Atem abzuwarten, wann diese Tatsache auch in die Elfenbeintürme der „klassischen“ oder „genuinen“ oder „reinen“ Homöopathen dringt. Derweil richte ich mein Bewusstsein auf die reiche, kreative, naturgegebene Entwicklung im Energiefeld der ganzheitlich denkenden, fühlenden und handelnden Homöopathen. In der Homöopathie wie in allen genialen Errungenschaften des menschlichen Bewusstseins geht es einzig darum, den GEIST zu begreifen, der die Homöopathie wie alle Errungenschaften unserer Kultur hervorbrachte. Und der war nie klassisch!

Diese Schriftenreihe ist ein Versuch, aus dem Korsett des Konjunktivs, „was sein könnte, wenn….wäre“ auszubrechen und zu schildern, was möglich ist. Denn ich habe den Inhalt der Bände nicht erdacht, sondern in der Praxis erlebt und die Art der Inhaltvermittlung in den Seminaren für Heilpraktiker und Ärzte verwirklicht. Dabei habe ich seit vielen Jahren eine weitere Beobachtung gemacht.

Es besteht unter den Therapeuten ein teils bewusstes, teils unterbewusstes Bedürfnis nach erweiterter Wahrnehmung.

Seit nunmehr 16 Jahren erleben wir einen großen Zuwachs an Therapeuten in unserer Medial- und Heilerschulung. Es ist beeindruckend, wie fortschreitend selbstverständlich die natürlichen Gaben der Hellsinne in die eigene Arbeit umgesetzt werden. Sie kommen schon mit einem Grundtalent der erweiterten Wahrnehmung, gelangen zur Sicherheit, dass es sich um natürliche Fähigkeiten handelt und dass sie ebenso geschult werden müssen, um abrufbar zu sein wie bei einem Künstler. Sie lernen, durch das äußere Erscheinungsbild eines Patienten hindurch auf die positiven Potenziale zu schauen. Das verändert gewaltig das Bewusstsein, denn wir sind ja gewöhnt, die pathologische Brille aufzusetzen und auf das zu schauen, was nicht ist, was nicht mehr geht und was jemand nicht hat. Aus diesem Mangelbewusstsein heraus heilend zu wirken, ist schwierig. Das ist keine Kunst, sondern das Resultat, viele Fakten gelernt zu haben. Die Therapie ist jedoch im Begriff, sich mehr und mehr zur Heilkunst zu entwickeln, weil immer mehr Kollegen und Kolleginnen zu folgenden Erkenntnissen kommen:

• Positive Potenziale sind die Quelle, aus der der Patient die Möglichkeiten der Selbstheilung schöpft.

• Durch die Wahrnehmung der Potenziale werden die Therapeuten deutlich mehr heilungs- und lösungsorientiert. Das wirkt auf sie selbst positiv zurück.

• Die Fähigkeit, durch das äußere Erscheinungsbild eines Kranken dessen positive Potenziale wahrnehmen zu können, entwickelt einen Blick für die Ursache von Krankheiten und schärft die physischen Sinne, so dass sich ein ganzheitliches Denken, Fühlen und Handeln ganz von selbst einstellt.

Ein weiterer Grund, diese Schriftenreihe ins Leben zu rufen, ist rein pragmatischer Art. Ich fand es immer mühsam, die Forschungen und Erkenntnisse zur Beziehung Organ – Konflikt teils in der Chinesischen Medizin, teils in den verstreuten Publikationen der Neurobiologie zusammenzusuchen. Darum habe ich bewusst die Organsysteme einzeln besprochen und dadurch genügend Raum geschaffen für die ausführliche Darstellung, welche Konflikte sich an welchen Organsystemen manifestieren. Denn auch bei uns im Westen ist mittlerweile klar: Es ist nie Zufall, wo und wie sich chronische Krankheiten zeigen. Die Erfahrung lehrt, dass auch die Patienten genauer die Hintergründe ihrer Erkrankung verstehen wollen und viel williger sind, an ihrem Heilungsprozess aktiv mitzuarbeiten, wenn sie leibhaftig erfahren, worum es geht. Das wird in der miasmatischen, ganzheitlichen Behandlung beherzigt.

Weitere Erkenntnisse wurden mir durch Beobachtung von Krankheits- und Heilungsverläufen zuteil:

• Die Heilung des Patienten findet zu Hause statt. In der Praxis mögen Heilungsimpulse dem Patienten nahebringen, was möglich ist. Aber in seiner gewohnten Umgebung mit den alten Denk- und Verhaltensmustern braucht er/sie Anregungen, um neu denken, fühlen und handeln zu lernen. Darum reicht es in den meisten Fällen nicht, Arzneien zu verschreiben und den Patienten seinen Gewohnheiten zu überlassen.

• Es liegt ein tiefer Sinn darin, wo sich im Organsystem eine Krankheit manifestiert.

• Alle Organsysteme schwingen im gesunden Zustand wie in einem Musikstück harmonisch zusammen, weil sie Synergien bilden und harmonikalen Gesetzen folgen.

• Wie in einem mehrstimmigen Musikstück haben die zu einem Organ gehörigen Zellverbände auch eine eigene „Stimme“, das heißt eine Eigenschwingung, Motilität bzw. Rhythmik.

• Die Zusammengehörigkeit von zellulärer Eigenschwingung (Organ), Emotion und Gedankenmuster bilden ein menschliches Thema oder Potenzial. Dieses kann sich zu einem Konflikt wandeln oder zu einer Lösung, kann krank machen oder heilen.

• Genau dort, wo der Konflikt ist, ist auch die Lösung vorhanden. Sie zu verwirklichen ist der eigentliche Heilungsprozess. Somit reicht es nicht, eine Lösung theoretisch zu kennen, sie muss erlebt und durchlebt werden, damit sie wirklich wird.

• Der Organismus verfügt über höchst intelligente Selbstregulationen. Daraus entstehen Heilungsversuche, die ich als biologische Lösungen betrachte. Eine biologische Lösung bringt jedoch noch keine Heilung. Nur eine intelligente, vom ganzen Bewusstsein vollzogene Lösung bewirkt Heilung auf der mentalen, emotionalen und körperlichen Ebene.

• Jede chronische Krankheit beginnt mit einem harmlosen menschlichen Thema – meistens hat es im realen und übertragenen Sinne mit der Haut zu tun –, das jedoch weder mental noch emotional gelöst wurde, sich dadurch immer mehr vergrößert und verfestigt und allmählich in die entsprechende zelluläre Manifestation sinkt. Hierbei bedient sich das menschliche Energiesystem sinnvoller Kompensationsstrategien, um zu überleben.

• Meine Aufgabe als Therapeutin sehe ich darin, für die Reise der Heilung von der schwerwiegendsten Krankheitsmanifestation aus schrittweise physisch, emotional und mental Impulse zu setzen, damit sich das gesamte Energiesystem auf eine immer leichtere Ebenen bewegt, bis die Krankheit es über die Haut verlässt.

• Da der Patient durch Wiederholung bestimmter Denk- und Verhaltensmuster krank geworden ist, ist das auch der Weg zur Heilung: sinnvolle Übungen und Rituale, die das ganze Sein des Patienten erfassen und die leicht durchzuführen sind.

Aufbau und Inhalt der einzelnen Schriften sind so angelegt, dass sowohl Therapeuten als auch Laien davon profitieren. Inhaltlich werden immer folgende Themen besprochen:

• Das Organsystem aus physiologischer und spiritueller Sicht

• Die mit einem Organsystem verbundenen Krankheiten

• Die emotional-mentale Thematik eines Organsystems

• Organbezogene Konflikte und ihre Lösung

• Miasmatische, organotrope und konstitutionelle Homöopathie

• Ernährungsratschläge

• Naturheilkundliche Therapien

• Rhythmische Übungen (Atem, Drüsenanregung)

Die Gewichtung der einzelnen Themen kann ganz verschieden sein, aber sie bilden immer einen beweglichen, dogmafreien, flexiblen geistigen „Organismus“, der, so hoffe ich, Kollegen und Kolleginnen weiterhin zu eigenen Ideen und Taten inspiriert. Denn das ist der tiefere Sinn meiner Lehrtätigkeit. So geht es also nicht um eine der üblichen Darstellungen der Physiologie des Organismus, denn das kann jeder in Fachbüchern nachlesen. Mein Bemühen liegt darin, die Organsysteme als lebendige Wesen mit Charakterzügen, Konflikt- und Lösungspotenzialen aus der Verdinglichung zu lösen und sie in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Dabei erlaube ich mir alle Freiheit kreativer Betrachtungsweisen und Assoziationen, weil es mir das Staunen über das Wunderwerk der Natur bewahrt und den spirituellen Zugang zum Körper verschafft.

VORWORT ZU DIESEM BAND

Ich habe bewusst die Zahl 9 für diesen Band gewählt. Sie ist die potenzierte 3 und damit eine höhere „Oktave“ der Selbst-Verwirklichung. Gehirnteile und Nervenbahnen auswendig zu lernen, ist eine Sache. Ihre höhere Potenz zu betrachten, ist Aufgabe der Heilkunst, die wiederum die Potenzierung der Therapie ist. In der Heilkunst erwecken wir das höhere Selbst im Patienten, auf dass ihm diese unvergängliche Instanz bewusst werde und er sein Original lebe.

Der vorliegende 9. Band weckte beim Schreiben das Gefühl, dem riesigen Thema, das sich um Gehirn und Nerven rankt, nicht wirklich gerecht werden zu können. Die Hirnforschung schreitet so schnell voran und wird von so großartigen Erkenntnissen begleitet, dass meine praxisbezogenen Darlegungen vielleicht morgen schon Schnee von gestern sind. Meine Inspiratoren sind Gerald Hüther, Gerd Haffelder, Daniel Siegel, Harald Walach, Antonin Wagner, Claudio Naranjo, Michael von Brück, Heinrich Dauber, um nur einige zu nennen, die sich darum bemühen, den Geist zu erforschen, der alles Wissen einer Kultur hervorbringt, die kreativ und vernetzt denken, wissenschaftliche Disziplinen vereinen und Therapie und Spiritualität als Einheit verstehen. Ihnen ist vor allem der kreative Zusammenschluss von Neurologie, Gesundheits- und Erziehungswissenschaften zu verdanken, denn die Hirn- und Nervenprobleme bei immer jüngeren Patienten rufen danach, unser linkshirnorientiertes Schulsystem zu überarbeiten. Wie immer in der Wissenschaft, ist die Theorie der Praxiserfahrung weit voraus, aber ich finde es wunderbar, dass sich durch die Forschungsergebnisse und Bemühungen so viele Türen für die Praxisverwirklichung öffnen. Das kommt uns, den Vertretern der Ganzheitsmedizin zugute. Was auch immer ich Neues erfahre aus der Hirnforschung – und das ist sicher nur ein winziger Teil – fügt sich in mein ganzheitliches Menschen- und Weltbild. Mehr noch: Stück um Stück ist es gerade die Neurobiologie mit ihren vielen Verzweigungen, die mit unserem westlichen Geist das erkennt, was asiatische Weisheitslehren seit Jahrtausenden tradiert haben. Es geht immer um das Wachstum, die Erweiterung des Bewusstseins und um die uralten Sinnfragen:

Wer bin ich? Was sind Leben und Tod?

Versuchen Sie gar nicht erst, darauf eine intellektuelle Antwort zu geben. Unser Gehirn ist das ausführende Organ des Bewusstseins, das in allen Zellen zu Hause ist, aber bewusste Erfahrung durch innere Sammlung, Aufmerksamkeit und Achtsamkeit geht weit über Gehirnfunktionen hinaus. Gleichwohl ist es außerordentlich hilfreich, wenn wir, wie Gerald Hüther und Vera Birkenbihl es so treffend ausgedrückt haben, „vom Hirnbesitzer zum Hirnbenutzer“ avancieren und dabei ein paar sinnvolle „Anleitungen“ oder „Gebrauchsanweisungen“ beherzigen.

Aus dem großartigen Energiefeld der Koexistenz von Neurologie, Erziehungs- und Gesundheitswissenschaften tropft etwas Wermut in meine Begeisterung, weil immer noch verabsäumt wird, die Heilungspotenziale der homöopathischen Arzneien in die Umsetzung der Hirnforschungsergebnisse einzubeziehen. Es wird viel lamentiert und diskutiert über die Folgen der Psychopharmaka, ganz so, als gäbe es keine Alternativen. Selbst in diesen kreativen Kreisen übersieht man, dass wir über Tausende von gut dokumentierten Heilungsprozessen seit Samuel Hahnemann verfügen, bis ins letzte Detail psychische und mentale Symptome in den Arzneimittelbildern von Drogen, Giften und modernen Stoffen aufgespürt haben und maßgeschneidert einen Patienten behandeln können. Von dieser Warte aus gesehen, dürfte mein Buch ein gelungener Versuch sein, Hirnforschung, Neurobiologie und Homöopathie zu vereinen.

Das Thema der Neurologie ist so umfassend, dass jeder, der darüber aus ganzheitlicher Sicht schreibt, seinen Arbeitsbereich klar umreißen muss. Daher gehe ich von dem aus, was mir und vielen meiner Kollegen in der Praxis begegnet und in direktem Zusammenhang mit Gehirnfunktionen und einem der Nervensysteme steht. Damit meine ich aber nicht primär etikettierbare Gehirn- und Nervenkrankheiten und ihre arzneiliche Behandlung – die kommen selbstverständlich auch zu Wort. Mir geht es um zwei grundsätzliche Themen, die unlösbar miteinander verknüpft sind: Lebensrhythmus und Bewusstsein.

Wo ein Mensch sich um den Einklang mit den natürlichen Rhythmen der großen und kleinen Natur (Organismus) bemüht, ist auch Bewusst(es)-Sein vorhanden, da er bewusst nach der Sinnhaftigkeit seines Denkens, Fühlens und Handelns forscht. Wo ein Mensch den Kontakt zu sich und damit zu den natürlichen Lebensrhythmen verliert, schwinden vier Kernkompetenzen: Selbst-Vertrauen, Begeisterung, Aktivität und Verantwortungsgefühl.

Aus der Vielzahl der Möglichkeiten, Gehirn und Nervensystem zu betrachten, greife ich folgende heraus:

1. Die Kommunikationsfähigkeit

Mit dem Thema Gehirn und Nervensystem betrachten wir den höchsten Grad von Komplexität und Kompliziertheit im menschlichen Organismus. Hundert Milliarden Nervenzellen sind in ständiger Aktivität und stellen Billionen von Verknüpfungen her. In Millionstel Sekunden werden Informationen übertragen, elektromagnetisch und chemisch. Alles ist mit allem durch ordnende Kräfte verbunden. Was chaotisch erscheint oder auch vorübergehend ist, ordnet sich durch Selbstorganisation. Der Organismus ist ein Wunderwerk der Kommunikation. Unser Thema in diesem Buch wird die große Spanne zwischen den verschiedenen Arten und Ebenen der Kommunikation sein. Wie stehe ich mit mir selbst in Kontakt? Wie kommuniziere ich mit anderen Menschen, mit anderen Lebewesen? Was sind die ordnenden Kräfte im Chaos der Kommunikation?

2. Sprachvermögen

Was uns Menschen auszeichnet, sind Sprachvermögen, Poesie und Gesang, die als Vorbilder für die Erschaffung zahlloser Musikinstrumente dienten. Der Mensch ist leibhaftiger Klang und erzeugt Klang, nicht immer nur Schönklang, sondern auch Krach und Lärm. Deshalb möchte ich ein Augenmerk auf die verschiedenen Sprachzentren im Gehirn lenken: Kann ich ausdrücken, was ich fühle? Sage ich, was ich denke? Fühle ich was ich denke und sage? Mit den Antworten beschäftigen wir uns in der Praxis und wissen, dass es für viele Patienten ein langer Weg ist, Sprache, Körperbewegung, Denken, Fühlen und Handeln wieder in Einklang zu bringen.

3. Gedächtnis und Konzentration

4. Lebensrhythmen

Das enge Zusammenwirken des Hormon- und Nervensystems ist bekannt. Folglich zeigt sich dies sowohl in den Krankheiten als auch in den Heilungsprozessen. Darum greife ich bisweilen auf wichtige Aspekte der endokrinen Drüsen zurück, um die Zusammenhänge zu verdeutlichen. Aus zeitlicher Sicht nähern wir uns mit Gehirn- und Nerventätigkeit den schnellsten Rhythmen, die unser menschliches Leben ausmachen. Ein Gedanke ist schneller als die Lichtgeschwindigkeit und die Nerven reagieren in Bruchteilen von Sekunden. Doch ist kein Rhythmus vom anderen getrennt. Alles schwingt und klingt perfekt zusammen wie in einem erstklassigen Orchester. So ist es von der Natur gemeint und zu dieser Erkenntnis gelangen wir auch durch einen Heilungsprozess. Krankheit zeichnet sich durch Arrhythmien auf den verschiedensten Ebenen des körperlichen, emotionalen und mentalen Lebens aus. Irgendwann kann selbst unser kluger und kompensationsbereiter Organismus nicht mehr regulieren, so dass wir in eine so genannte Regulationsstarre geraten. Wie geraten wir in diese Sackgasse? Durch Dauerstress, durch einförmige, verflachte Energieströme. Der Atem wird flach, das Herz stolpert, die Sinnesorgane werden schwach, das Leben erscheint einem nur noch in Grautönen, alle Farben sind aus dem Leben gewichen. 20000 Mal atmen wir am Tag negative Gedankenmuster in unsere Zellen. Was wundern wir uns da über die drastische Zunahme schwerer chronischer Krankheiten?!

Die Schnelligkeit des Denkens und der Nerventätigkeit hat sich deutlich in unserer schnelllebigen Zeit manifestiert. Jede nur mögliche Pause im ständigen Aktionismus wird gestrichen. Wohin rasen wir eigentlich? Was ist das Ziel der Raserei durchs Leben? Dass der Lebenspuls sich stark erhöht, ist nicht neu. Das gab es auch in früheren Epochen. Auch, dass in solchen Zeiten eine gesunde Gegenströmung stattfand, indem Muße, schöpferische Pause, Innehalten, Verdauen von Eindrücken usw. als lebenswert erachtet wurden, ist nicht neu. Im Nachhinein ist das leicht zu durchschauen. Aber wir Menschen dieser Zeit stehen mitten drin im Sturm des Rasens in immer komplexer und komplizierter werdende Krankheiten, geraten dadurch in Abgründe und es ist schwer, sich dem Sog zu entziehen. Dennoch liegt darin die Lösung. Innehalten, das Tempo drosseln, mal hinspüren, wie es mir geht, wo ich stehe, was ich tue, ist notwendig. Ich habe als Mensch dank des intelligenten Gehirns die Freiheit, mich neu zu entscheiden, in jedem Augenblick, mit jedem Atemzug neue Bahnen des Denkens, Fühlen und Handelns zu legen, mögen auch die äußeren Lebensbedingungen noch so widerspenstig, schwierig und unerfreulich erscheinen. Da ist immer ein Freiraum für Bewusstseinsveränderung. Veränderung ist kein linearer Prozess, sondern ein rhythmischer und zirkulärer.

5. Cakras

Als Untertitel wählte ich für das Thema Gehirn und Nervensystem: Blüte der Spiritualität. Jede Blüte ist die Essenz einer Pflanze; sie enthält die subtilsten Organe zur Fortpflanzung, drückt aber auch durch ihre Farben und Signaturen die harmonikalen Gesetze der Natur aus. So ist es auch bei uns Menschen: Die Essenz ist physisch in unseren schöpferischen Sexualorganen verankert, die Leben hervorbringen können. Doch die höhere Potenz ist die schöpferische Kraft, die so lange aktiv sein kann, wie wir leben und nicht von der physischen Funktionalität der Sexualorgane abhängt. Spiritualität ist der Überbegriff für unsere Suche nach Einheit, Einssein, nach Erkennen von Synergien immer im Bezug zu uns selbst und in Bezug zum großen Ganzen. Die Blüte der Spiritualität bedeutet für mich das reine Geschehenlassen und das freie Fließen mit der Lebensenergie, die einem zur Verfügung steht. Zu dieser Erkenntnis bin ich auch durch die Beschäftigung mit Hirn und Nervensystem gelangt, denn das meiste geschieht ohne unser Zutun auf wunderbare Weise. Und wenn man der ordnenden Kraft der Natur vertraut und sich nicht allzu sehr einmischt, geht es einem besser.

So greife ich denn in diesem Band noch einmal das Thema der Cakras als Ausdruck spirituellen Wachstums auf, lenke aber den Fokus auf Aspekte, die über die Beziehung zum endokrinen Drüsen bzw. des Hormonsystems hinausreichen. Im jetzigen Band wähle ich Blüten verschiedenster Arten als Sinnbild höchster Spiritualität und verbinde sie mit Worten aus der modernen Hirnforschung, die meine Arbeit inspirieren. So entsteht eine heilsame Verbindung von höchster Spiritualität und irdischem Leben.

1. Lebensrhythmen und ihre Koordination

Leben ist nicht nur ein erkenntnisgewinnender, sondern ein Erfahrungen in Strukturen verwandelnder Prozess. Weil ein Lebewesen immer dann und nur dann neue Erfahrungen machen kann, wenn es mit etwas in Beziehung tritt, lässt sich die Aussage noch weiter präzisieren: Leben ist ein Beziehungserfahrungen in Beziehungsstrukturen verwandelnder Prozess.

Gerald Hüther: Damit das Denken Sinn bekommt

Das erste Zeichen für den Verlust von Lebensrhythmus, ausgelöst durch zu viel Arbeit, zu viel Leistungsdenken, zu wenig Muße, zu wenig schöpferischen Ausdruck, ist Nervosität und Gereiztheit. Andererseits zeichnet sich ein erfolgreicher Heilungsprozess durch Nervenstärke aus. Wenn wir uns im Lot fühlen, gehen und schwingen wir mit dem Fluss der Energie, alles geht uns leicht von der Hand, es kann uns nichts so leicht aus der Bahn werfen und unsere Immunkraft funktioniert tadellos. Geraten wir aber aus diesem rhythmischen Energiefluss, sind wir leicht zu verunsichern und sind wir offen für ungute Einflüsse von außen. Die Immunkraft lässt nach. Immunkraft und Nervenkraft bedingen sich gegenseitig und beeinflussen durch ihr Wechselspiel die dritte Kraft im Bunde: das endokrine Drüsensystem. Da die Verschaltungen im Nervensystem so ungeheuer schnell und komplex geschehen, können wir auf diese Prozesse nicht bewusst einwirken. Aber wir können den Rahmen bieten, durch den sich die Nerven beruhigen und erkennen, was in Unordnung geraten ist. Dieser Rahmen besteht aus den langsameren Rhythmen des Lebens. Indem wir uns ihnen anvertrauen, finden wir wieder ins Lot zurück. Da die Nervenkraft so sehr von einem gesunden Lebensrhythmus abhängig ist, stelle ich dieses Thema an den Anfang und biete mit der Zeichnung in Abb.1 einen Überblick über die großen und kleinen Rhythmen, die unser Leben bestimmen.

Wir sind so fixiert auf Schnelligkeit, dass wir meinen, die Lösung liege in immer kleineren zeitlichen Unterteilungen wie beispielsweise im Leistungssport. War früher die Sekunde maßgebend, rechnet man heute in 100stel Sekunden Wettläufe oder Wettschwimmen aus. Niemand kann sich eine 100stel Sekunde vorstellen, dennoch versuchen wir, den menschlichen Körper so schnell zu bewegen, dass wir scheinbar die Sekunde überwinden. Das tut auf Dauer weder dem Körper noch dem Nervensystem gut, wenn nicht gleichzeitig eine Einbettung in größere oder übergeordnete Rhythmen und Zeiträume stattfindet. Die Sucht nach immer schnelleren Abläufen führt leider nicht in einen Zeitgewinn, sondern in den Kollaps, in den Abgrund schwerer Krankheiten. Leben ist das Zusammenspiel vieler rhythmischer Bewegungen, die insgesamt das Naturgesetz des Ausgleichs widerspiegeln. Es gibt die Dynamik, das Vorwärtspreschen, die zielgerichtete Bewegung ebenso wie das Verweilen, Ausruhen und Verdauen im physischen wie geistigen Sinne. Wo Aktivität ist, muss der Ausgleich durch einen Ruhepol geschaffen werden, weil sonst kein Rhythmus entsteht. Wo wir mit aller Spannkraft einem Gipfelerlebnis entgegenstürmen, muss ein langsamer Abstieg, eine Ent-Spannung in die Ruhe münden, damit ein Lebensrhythmus spürbar wird. Betrachten wir diesbezüglich Abb.1.

Abb. 1 Lebensrhythmen

Wir beginnen mit dem größten biologischen Rhythmus, dem Jahreslauf (12 Monate) der Jahreszeiten, der in unserer Klimazone Frühling, Sommer, Herbst und Winter umfasst. Die Frage ist, was haben die Jahreszeiten mit unserer Lebenskraft, mit unserer Gehirn- und Nervenleistung zu tun? Mehr als wir auf Anhieb wahrnehmen!

Die Natur liefert durch die wechselnden Lichtverhältnisse des Sonnenstandes unsere Nahrung. Was zu einer bestimmten Jahreszeit wächst oder von nahrungsliefernden Tieren produziert wird, hat immer den höchsten Nährwert. Darum ist es viel wichtiger zu wissen, wann welches Nahrungsmittel seinen höchsten Nährwert hat anstatt Nährstofftabellen herauszugeben, in denen quantitative Werte aufgelistet werden. Lesen wir, dass Tomaten das wertvolle Lycopin, Papayas den höchsten Grad von Pepsin oder die Acerola-Kirsche ein Maximum an Vitamin C enthalten, so ist das eine Nivellierung naturgegebener Tatsachen aus merkantilen Gründen. Diese Angaben haben die Volksgesundheit in keiner Weise verbessert; sie führen lediglich zu der irrigen Annahme, Tomaten, Papayas oder Acerola müssten zu jeder Zeit verfügbar sein, damit man in den Genuss ihrer wertvollen Nährstoffe komme. Alles muss zu jeder Zeit zu haben sein – das ist die kranke Psora, die Habgier, eine der Untugenden unseres Menschseins. Die Natur ist weise. Damit Früchte, Gemüse, Getreide, Eier, Milch oder Fleisch ihren höchsten Nährwert erreichen können, hat die Natur Prozesse vorgesehen, die sich durch aufbauende und abbauende Kräfte auszeichnen. Tomaten wachsen daher im Sommer und nicht im Winter. Wir wollen aber Tomaten im Winter haben, daher sind wir auf die Idee des künstlichen Sommers im Treibhaus gekommen, ignorieren, dass dies eine schlechte Kopie natürlicher Vorgänge ist und veröffentlichen weiterhin Nährstofftabellen. Sind wir noch ein wenig sensibel, merken wir, dass die Tomaten nach nichts schmecken, aber die Früchte sehen nach Tomaten aus. Genügt das? Sich mit Äußerlichkeiten und Oberflächlichkeit zufrieden zu geben, ist einer der tausendfachen Wege unserer Zeit in die Demenz und Abstumpfung der Sinne sowie mangelhafte Nervenleistung. Unser Organismus lässt sich nicht betrügen, er stellt keine angepriesenen Nährstoffe in „Plastiktomaten“ fest, ihn interessieren keine Tabellen, nur Tatsachen. Tatsache ist, wenn Tomaten wachsen, dienen sie dem Menschen als Heilnahrung und weisen das Maximum an Nährstoffen auf.

Wir können diese Gedankengänge mit jedem Nahrungsmittel vollziehen und kommen immer wieder zu demselben Ergebnis: Die Natur bietet für jedes ihrer Produkte im Jahreslauf ein Optimum an einem Ort und zu einer Zeit je nach Klimazone.

1.1 Gehirn- und Nervennahrung im Jahresrhythmus

Wählen wir aus dem unerschöpflichen Nahrungsangebot jene Lebensmittel heraus, die besonders gut auf den Gehirnstoffwechsel und das Nervensystem wirken, bieten sich uns zwei Betrachtungsebenen. Zum einen dienen die nervenstärkenden Lebensmittel dem Moment, wann sie nötig sind. Das heißt, in nervenaufreibenden Zeiten, bei geistiger Konzentration oder wenn besondere Leistungen erbracht werden müssen, ist es sinnvoll, „Nervennahrung“ zu sich zu nehmen. Zum andern ist es sinnvoll, im Jahreslauf die Nerven einmal kurmäßig zu regenerieren. Auch das kann außer über Urlaub, Entspannung und Ruhepausen zusätzlich über eine gezielte Ernährung unterstützt werden. Wer noch nicht ganz das Gefühl für den Jahresrhythmus verloren hat, kennt das Bedürfnis, im Frühjahr Blut und Gewebe zu entschlacken oder im Sommer weniger geistig zu arbeiten und stattdessen Licht, Sonne, Meer oder Schwimmbad zu genießen. Körper und Geist arbeiten perfekt zusammen und geben uns immer die richtigen Botschaften. Wir haben den freien Willen, mit der Energie der Botschaften zu fließen oder dagegen zu agieren. Ersteres führt in die Gesundheit, das flexible Gleichgewicht zwischen Stärken und Schwächen und ist das Resultat des gesunden Menschenverstandes. Letzteres führt in alle möglichen Grade der Arrhythmie. Hierbei überflügelt die Willenskraft den gesunden Menschenverstand. Das kann manchmal nötig sein, um Grenzen zu überschreiten, doch als Dauerzustand hat der Organismus nicht vorgesehen, die Ausnahme zur Regel zu machen. Es gibt immer genügend Signale, bevor der „Point of no return“, die Grenze zur Destruktion überschritten ist. Mit dieser Situation haben wir es in unserer Epoche der Karzinogenie zu tun. Die zunehmenden Krebserkrankungen basieren auf dem ungesunden Verhalten, in allen möglichen Bereichen des Körpers, der Emotionen und des Denkens die Ausnahme zur Regel zu machen. Ständige Überreizung der Nerven und der Gehirntätigkeit führt zu chronischen Krankheiten. Die Lösung ist wie immer einfach, aber nicht leicht: Nerven und Geist entspannen, pausieren, die Seele durch schöpferischen Selbstausdruck nähren, die Kost ändern und einmal spüren: Welche Jahreszeit haben wir? Wie fühle ich mich im Augenblick? Wie ist mein Atem? Wozu habe ich jetzt Lust?

Schon alleine inne zu halten und sich ein paar lebenswichtige Fragen zu stellen, führt zur Nervenentspannung. Wenn wir dann auch noch das befolgen, was uns der weise Organismus mitteilt, gelangen die Botschaften des gesunden Menschenverstandes blitzartig in alle Zellen.

Beginnen wir also mit dem ersten Aspekt der Nervennahrung im Jahreslauf, wenn wir in hoher Anspannung unsere Werke vollbringen müssen.

Auf Platz 1 steht die Walnuss. Wie noch zu sehen sein wird, sind alle Nüsse hervorragende Energiespender für Gehirn, Nerven und Drüsen, aber bei der Walnuss ist die Signatur besonders augenfällig:

Abb. 2 Gehirn

Abb. 3 Walnuss

Die Walnuss ist umrahmt von der Mandel, deren Signatur unschwer in der Amygdala (Mandelkern) wiederzuerkennen ist und den beiden wichtigsten Schüsslersalzen Magnesium phosphoricum und Kalium phosphoricum. Eine hoch bewährte Rezeptur, um die geistige Leistung in Schule, Beruf, Prüfung usw. fit zu halten ist:

• Morgens 1 heißes Glas Wasser mit 8 – 10 Tabletten Mag-p D6

• Mittags 6 Tabletten Kali-p D6

• Abends 1 heißes Glas Wasser mit 8 – 10 Tabletten Mag-p D6

Eine ausgezeichnete Mahlzeit, um Gehirn und Nerven bei hohen Anforderungen gut zu nähren ist:

• 1 kleiner Kopfsalat, mit Olivenöl und Zitrone, beliebigen Gewürzen angemacht

• 1 – 2 Pellkartoffeln oder eine kleine Portion Reis

• 3 Walnüsse und 5 Mandeln klein schneiden und über den Salat und die Kartoffeln bzw. den Reis geben.

ALLES GUT KAUEN.

Nach dem Essen folgt eine Tasse heißer, dünn aufgebrühter Sennesschotentee1.

Man wird eine sehr interessante Erfahrung mit dieser Mahlzeit machen, die ich vor 40 Jahren als Heilnahrung für mein gestresstes Nervensystem kennenlernte.

Nüsse und Kopfsalat regen die Nerventätigkeit an, Kartoffeln oder Reis regen die Nierentätigkeit an und der Sennesschotentee sorgt für eine gute Darmausscheidung. Freier Darm, freier Kopf. Freier Kopf bedingt eine gute Nieren- und Darmausscheidung. Wir kennen das Gegenteil: Obstipation – schwerer Kopf.

Ein paar Feinheiten sind zur Hirn- und Nervennahrung hinzuzufügen:

Nüsse enthalten als potenzielle Samen für eine neue Pflanze ein Hemmungsenzym, das dafür sorgt, die Erweckung des neuen Lebens nur zur optimalen Zeit zu gewähren. Die Natur ist weise und ökonomisch und vergeudet keine Energie. So auch im Falle der Nüsse bzw. Samenkerne. Sie brauchen Feuchtigkeit, um zu keimen. In der Regel reichen 1 – 3 Stunden, besser aber noch eine Nacht, bis die Nüsse ihre Keimkraft und damit ihre Nährstoffe in Höchstform bringen. Zusätzlich werden durch das Einweichen auch noch mögliche Schmutzstoffe gelöst. Nach dem Einweichen gießt man das Wasser ab und spült die Nüsse in einem Sieb mit klarem Wasser ab. Dann breitet man sie auf einem Teller aus. Jetzt schmecken die Nüsse intensiv und liefern uns die optimalen Nährstoffe für Gehirn und Nerven.