Geld für Anfänger - Randall L. Wray - E-Book

Geld für Anfänger E-Book

Randall L. Wray

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Beschreibung

Geld ist rätselhaft. Wir lieben es, wir hassen es, aber wenige können Ihnen sagen, was zum Teufel es wirklich ist. Wäre es nicht gut, wir hätten Klarheit? Dieses Buch hilft Ihnen, zu verstehen, wie Geld funktioniert und wie Sie seine Macht nutzen können. Randall Wray und Heske van Doornen nehmen Sie mit auf eine erhellende Reise von Ihrem Sparschwein bis zur Zentralbank, und das ganz ohne lästigen Jargon oder komplizierte Formeln. Haben Sie einmal verstanden, was Geld wirklich ist, wird Ihr Leben nie mehr sein, wie es einmal war. Sie wissen genau, was Banken so treiben und was das Bargeld in Ihrem Geldbeutel eigentlich darstellt. Sie wissen, wie die Regierung tatsächlich Geld ausgibt und warum sie niemals zahlungsunfähig werden kann. Verstehen Sie, was Geld wahrhaftig leisten kann und wie wir es für uns arbeiten lassen können.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 75

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L. Randall Wray

Illustriert von Heske van Doornen

GELD FÜR ANFÄNGER

Aus dem Englischen von Elborg Nopp

Copyright © Lola Books 2023

www.lolabooks.eu

Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf in keinerlei Form ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Titel der englischen Originalausgabe:

Money for Beginners

Copyright © Larry Randall Wray and Heeske van Doornen 2023

First published in 2023 by Polity Press

This edition is published by arrangement with Polity Press Ltd., Cambridge

Alle Rechte vorbehalten

Druck: Cimapress, Madrid

Printed in Spain

ISBN 978-3-944203-66-9

eISBN 978-3-944203-67-6

Erste Auflage 2023

INHALT

Einleitung

1

Geld: Eine Einführung

2

Geld: Eine Entstehungsgeschichte

3

Geld: Die Geschichte von der Erlösung

4

Währung: Das Geld der Regierung

5

Kann der Regierung die Währung ausgehen?

6

Jeder kann Geld erschaffen?

7

Privatbankgeld

8

Das Geld der Zentralbank: Kreditgeber der letzten Instanz

9

Zentralbankgeld: Staatsfinanzen

10

Staatsschulden sind unser Vermögen

11

Geld ist wie Punkte anschreiben

12

Aufstieg der „Winners-take-all“-Wirtschaft

13

Der Weg nach vorn: Wir kümmern uns umeinander

EINLEITUNG

Geld regiert die Welt, aber der Gedanke an Geld kann erdrücken. Sie ahnen wohl, dass jedes Problem beim Geld beginnt und endet. Zu viel, zu wenig, zu billig, zu teuer. Das Thema Geld lässt sich schwer begreifen. Man benutzt es jeden Tag, hat aber nicht unbedingt das Gefühl, viel davon zu verstehen. Woher kommt es? Wird es Uncle Sam einmal ausgehen? Wird es Ihnen einmal ausgehen? Was zum Kuckuck ist Geld überhaupt? Es ist ein Rätsel.

Dieses Buch wird Ihnen dabei helfen, auf diese Fragen eine Antwort zu finden. Nach der Lektüre dieses Buches wird Ihnen klar werden, dass Geld doch nicht so kompliziert ist. Sie werden verstehen, wie Banken und die Regierung Geld erschaffen. Sie werden begreifen, wie Staatsausgaben und Besteuerung zusammenhängen. Sie werden lernen, die wahren Beschränkungen beim Kampf gegen die Probleme unserer Nation von den unwahren zu unterscheiden.

Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie mehr über Geld wissen als die meisten Politikerinnen und Politiker. Garantiert. Die werden Ihnen nichts mehr vormachen können. Sie werden deren Fehler mühelos erkennen. Der häufigste Irrtum besteht darin, die Finanzen eines Privathaushalts mit denen einer Regierung zu verwechseln. Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie verstehen, dass Uncle Sams Haushalt anders aussieht als unser privater: Ihm kann das Geld nicht ausgehen. Und das ist gut so! Er kann es sich stets leisten, uns zu helfen, wenn wir ihn brauchen.

Außerdem werden Sie verstehen, was Geld ist, woher es kommt und wie Banken operieren. Sie werden wissen, wie die Zentralbank unserer Nation – die Federal Reserve – sowohl mit den Banken als auch mit dem Finanzministerium der USA bei der Sicherung unseres Finanzsystems zusammenarbeitet. Vor allem wird Ihnen Ihr Wissen über Geld das nötige Rüstzeug liefern, um sich den Herausforderungen der kommenden Jahre zu stellen.

Einer der größten Stolpersteine auf dem Weg zur Reform ist die Frage, „Wie sollen wir das bezahlen?“ Woher soll Uncle Sam das Geld nehmen, um die nationale Infrastruktur zu sanieren? Auf erneuerbare Energien umzustellen? Renten zu zahlen? Arbeitslosigkeit und Armut zu verringern? Studierende auf unsere schnelllebige Welt vorzubereiten?

Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie eine Antwort auf die Frage nach der Bezahlbarkeit haben.

Dieses Buch will sich nicht mit den Maßnahmen selbst beschäftigen, sondern ein Verständnis dafür schaffen, wie wir unser Finanzsystem nutzen können, um sowohl die gegenwärtigen als auch die zukünftigen Probleme in den Griff zu bekommen.

Eine abschließende Bemerkung noch: Dieses Buch ist bewusst kurz, einfach und unkompliziert gehalten, indem es auf Fußnoten und Quellenangaben verzichtet. Wenn Sie detailliertere Informationen sowie Quellenangaben für die hier erbrachten Argumente suchen, so finden Sie diese im Begleitband: Making Money Work for Us: How MMT Can Transform America, von L. Randall Wray (Cambridge: Polity, 2022).

1

GELD: EINE EINFÜHRUNG

Geld ist ein komplexes Thema. Es fasziniert. Es macht Angst. Wir werden es etwas weniger kompliziert machen.

Fangen wir mit der Geschichte vom Geld an: Was kann man damit machen, was ist es und woher kommt es? Vermutlich benutzen Sie es jeden Tag, daher ist das ein guter Ansatzpunkt.

Jemand gibt Ihnen Geld. Was machen Sie damit?

Sie können es sparen! Für ein Haus. Fürs Studium. Für den Ruhestand.

Wahrscheinlich werden Sie es jedoch ausgeben – zumindest das meiste davon. Wir brauchen Geld, um ausreichend Essen, Kleidung und eine Wohnung zu haben. Wir arbeiten, damit wir Geld verdienen und unseren lebensnotwendigen Bedarf decken können. Den Großteil des verdienten Geldes geben wir wieder aus – diejenigen ganz an der Spitze der Einkommensverteilung einmal ausgenommen.

Es kann Ihnen natürlich auch ausgehen. Wenn Sie zu viel ausgeben, gelten Sie als verschwenderisch. Sie sind das Gegenteil von sparsam: Verschwenderische Menschen werden durch Ausgaben arm.

Wenn Sie zu sparsam sind, dann sind Sie ein Scrooge – verachtet als Geizhals, der Weihnachten hasst.

Das richtige Gleichgewicht zwischen Sparsamkeit und Verschwendung zu finden ist nicht leicht!

Im Extremfall gilt das Horten von Geld als Neurose.

Der Geizhals, der sich nicht von seinen Goldmünzen trennen kann, ist wie ein Baby, das seinen Kot nicht hergeben will: Sigmund Freud zufolge sind Menschen, die Geld horten, dieselben wie die, die als Babys ihre Hinterlassenschaften horteten.

Doch natürlich brauchen wir Geld. Laut John Maynard Keynes, dem Begründer der Makroökonomie, ermöglicht es uns ein sinnerfülltes, angenehmes und bequemes Leben. Die Liebe zum Geld vergleicht er jedoch mit einer fast kriminellen, pathologischen Neurose.

Unternehmen nehmen bei Banken Darlehen auf, um Arbeiter einzustellen und ihnen Löhne zu zahlen. Arbeiter zahlen ihre Löhne bei Banken ein und brauchen diese Einlagen allmählich auf, wenn sie Rechnungen begleichen und Lebensmittel kaufen.

Durch Verkäufe der Unternehmen gelangen diese Einlagen auf deren eigene Bankkonten, so dass sie ihre Darlehen an die Banken zurückzahlen können.

Heutzutage finden immer mehr dieser Transaktionen elektronisch statt – durch „Tastenanschläge“ auf Rechnern.

Manche sagen, es wird bald nur noch „digitales Geld“ geben. Das finden viele verwirrend. Was sollen wir ohne Geld anfangen, das man in die Hand nehmen, in die Hosentasche stecken und in die Luft werfen kann, um zu entscheiden, welche Mannschaft das Spiel beginnt?

Was zum Kuckuck ist eine virtuelle Währung, die es gar nicht gibt? Ist Bitcoin Geld, und ist es unsere Zukunft?

Geld kann Angst machen. Als ich 1998 mein Buch mit dem Titel Modernes Geld verstehen schrieb, warnte man mich, es werde „allen Angst und Bange machen“. Sie hatten Recht. Das tat es auch.

Wir wollen versuchen, es etwas weniger angsteinflößend zu machen.

Im nächsten Kapitel werden wir uns die „Genesis“ des Geldes – also seine Entstehungsgeschichte – näher ansehen, um hoffentlich ein Licht auf dessen „Natur“ zu werfen, ganz so, wie die Genesis in der Bibel ein Licht auf die „Erbsünde“ der Menschheit warf.

2

GELD: EINE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE

Sehen wir uns einmal an, was wir heutzutage benutzen: Münzen aus Metall, Geldscheine aus Papier, Karten aus Plastik und digitale Transaktionen. Das ist eine ganze Menge! Was haben sie alle gemeinsam? Sie führen Buch.

Und zwar über… Schulden.

Geld entstand, als Menschen darüber Buch führen wollten, wieviel sie jemandem Anderen schuldeten.

Fangen wir beim Bargeld an – Geldscheine (Währung) und Münzen. Sie wissen, dass der Dollar aus Papier grün ist, auf der Vorderseite George Washington trägt und vom Schatzmeister und dem Finanzminister der Vereinigten Staaten unterzeichnet ist.

Auf der Rückseite lesen wir IN GOD WE TRUST („Wir vertrauen auf Gott“) und sehen die Darstellung eines Auges auf der Spitze einer Pyramide sowie ein paar lateinische Wörter. Das ist etwas seltsam. Bei näherer Betrachtung werden Sie erkennen, dass dort steht, „Dieser Geldschein ist gesetzliches Zahlungsmittel für alle öffentlichen und privaten Schulden.“ Was immer das auch heißen mag! (Das sehen wir später.)

Der Vierteldollar zeigt ebenfalls den alten George, vertraut ebenfalls auf Gott und trägt auf der Rückseite einen Adler oder eines der fünfzig Staatssymbole.

Sie stellen auch Schecks auf Ihr Bankkonto aus. Ein Scheck ist eine Anweisung an Ihre Bank, in Ihrem Namen eine Zahlung zu leisten. Ihr Vermieter kann Ihren Scheck nicht ausgeben, sondern muss ihn bei einer Bank einzahlen oder „einlösen“. Ihre Bank wird eine Zahlung an die Bank Ihres Vermieters leisten – was sich „Clearing“ nennt, und worauf wir gleich näher eingehen werden.

Wenn Sie es so machen wie ich, dann lassen Sie die Schecks wahrscheinlich liegen und richten bei Ihrer Bank einen Dauerauftrag ein oder benutzen „Plastik“ (eine Kreditkarte).

Seit Covid ist das „kontaktlose Zahlen“ mit Smartphone-Lesegeräten üblich geworden; dies findet über Near Field Communication (NFC) – Nahfeldkommunikation – statt, bei der ein Gerät Zahlungen über sogenannte induktive Kopplung durchführt. Das ist wohl so etwas wie das Gegenteil von Gwyneth Paltrows und Chris Martins bewusster Entkopplung. Wenn Sie das spannend finden, dann nur zu.

Aber was zum Kuckuck ist denn nun Geld? Papier? Metall? Plastik? Induktive Kopplung?

Die moderne Forschung hat den Ursprung des Geldes bis in die alten Tempel Babyloniens zurückverfolgt, wo es zur Buchführung benutzt wurde – dort wurde aufgezeichnet, wieviel Verpflegung die Tempelarbeiter erhielten.