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Das Buch handelt von der Symbiose von Georges Perec und Oulipo, aber auch von seinem Werk "Das Leben Gebrauchsanweisung", das neue Strukturen des Lesens zulässt und Ansätze des Surrealismus und Dadaismus beinhaltet. Durch diese Entgrenzung können literarische Werke wie durch Zufall entstehen und es ergeben sich neue Strukturen und Konzepte für moderne Literatur. Georges Perec stellte bereits früh klassische Literaturstrukturen in Frage. Hinzu kam seine Vorliebe für Spiele und Wortspiele. Damit entstanden literarische Werke, die nicht mehr eindeutig zu kategorisieren sind. Um insbesondere "Das Leben Gebrauchsanweisung" für ein breites Publikum verständlich zu gestalten, legte Perec ein klassisches Cento zugrunde. Ein Cento stellt ein Gedicht dar und besteht aus gesammelten Zitaten. Die 99 Kapitel sind Teile eines Puzzles, die so geschickt verteilt sind, dass Perec diesen Kapiteln erzählerisch folgen kann, ohne einen Raum zwei Mal zu betreten. Zudem können Leser in der Mitte des Buches mit dem Lesen beginnen oder das Buch von hinten nach vorn lesen, ohne das Verständnis für den Inhalt zu verlieren.D as Buch handelt von der Symbiose von Georges Perec / Oulipo, und von seinem Werk "Das Leben Gebrauchsanweisung", das neue Strukturen des Lesens und von literarischen Werken zulässt und Ansätze des Surrealismus und Dadaismus enthält. Bei OuLiPo existieren viele Arten der contraintes (Deutsch: Einschränkungen). Georges Perec hat seine eigenen Einschränkungen hinzugefügt wie die autobiografischen Spiele (je me souviens, Deutsch: ich erinnere mich). Die Leidenschaft von Perec waren SPiele, insbesondere Schach und Go. Die Faszination für das japanische Brettspiel Go wurde durch Jaques Roubeau, ein OuLiPo-Mitglied geweckt. Zudem hat Perec eine Leidenschaft für Kreuzworträtsel, Memory- oder Puzzle-Spiele. Er veröffentlicht neben seinen literarischen Werken auch Filme, Hörspiele, Theaterstücke und 300 Kreuzworträtsel.
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Veröffentlichungsjahr: 2019
OULIPO - L´Ouvroir de Littèrature Potentielle
Georges Perec – “La vie mode d´emploi” – “Das Leben Gebrauchsanweisung”
-eine Autobiografie-
Die Form verstärkt die inhaltlichen Aussagen
Die Inspiration, das spielerische Gestalten eines Textes, Gelingen und Misslingen, der Einfluss durch moderne Medien und Social Media auf die Sprache in der Literatur, neu entstandene Genres durch Internet und Social Media sowie die Eigendynamik und von Erzählkonzepten und -strukturen sind mittlerweile gleichberechtigt zur Literatur selbst Forschungsgegenstände in der Literaturwissenschaft. Nach dem ersten Weltkrieg besteht zunächst ein hoher Bedarf an Erneuerung oder des Wiederauflebens hergebrachter Traditionen. Um diese in Einklang mit der Moderne zu bringen, experimentierten viele Künstler und Schriftsteller mit neuen Techniken. Viele dieser Texte seit den 1920er Jahren sprengen die herkömmlichen Vorstellungen von Literatur und entziehen sich der klassischen Kategorisierung durch neue Gebrauchsformen und Durchbrechen klassischer Literaturmuster. Es ist nicht mehr zweifelsfrei erkennbar, ob es sich um ein Märchen, eine Legende oder einen Roman handelt. Literarische Programme provozieren ganz bewusst einen Bruch mit literarischen Kategorien und Grenzen. Exemplarisch sind Franz Werfeis' Erzählungen, deren Strukturen über weite Strecken die Form von Manifesten annehmen oder die Texte von Franz Kafka, die nicht eindeutig als Fiktion oder Tagebucheintrag definiert werden können. Durch immer neue Einflüsse aufgrund der Industrialisierung und durch neue Medien (Radio, Fernsehen und Internet) finden Entgrenzungsbewegungen statt, die sich durch das gesamte 20. Jahrhundert ziehen und bis heute andauern. Eine sehr produktive und kreative Entgrenzungsbewegung aus den 1960er Jahren wird im Nachfolgenden vorgestellt: die OuLiPo - (Ouvroir deLittèraturePotentielle), die Werkstatt der potentiellen Literatur (Oulipo, 2019, o. S.).
THESE: "Die Form verstärkt die inhaltlichen Aussagen"
Durch die Entgrenzung zum Surrealismus, dem satirischen Ansatz des Dadaismus inklusive, in der künstlerische Werke durch Zufall entstehen und die philosophisch auch in den Medien, Werken der Literatur und der Kunst und im Film ihren Ausdruck finden, postulieren sich neue Strukturen und Konzepte für moderne Literatur. Die oulipotische Bewegung lässt neue Strukturen bewusst entstehen und stellt diese in den 1960er Jahren einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Diese neuen literarischen, bildnerischen und filmischen Ausdrucksmittel und Strukturen eröffnen Autoren neue Möglichkeiten und Wege, durch die literarische Werke nicht mehr eindeutig zu klassifizieren sind (Oulipo, 2019, o. S.).