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Bis in das Jahr 2020 werden circa 200 Krankenhäuser ihre Pforten in Deutschland schließen müssen. Zurückzuführen ist dieser Umstand darauf, dass die laufenden Erträge sinken, während die Gesundheitskosten in Deutschland ständig steigen wie beispielsweise dem Krankenhaus Rating Report 2017 zu entnehmen ist. Mit Hilfe dieses Buches werden Controlling-Methoden erläutert, die im Gesundheitswesen in Deutschland Verwendung finden.
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Seitenzahl: 30
Veröffentlichungsjahr: 2019
BfArM Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
BMG Bundesgesundheitsministerium
BSC Balanced Scorecard
BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
CLV Customer Lifetime Value
CRM Customer Relationship Management
DIMDI Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information
DRG Diagnosis Related Groups
EBIT Earnings before Interest and Tax
GB-A Gemeinsamer Bundesausschuss
GG Grundgesetz
GK Gesetzliche Krankenversicherung
Hcb Institute for Healthcare Business GmbH
InEK Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus
KHEntgG Krankenhausentgeltgesetz
KHG Krankenhausfinanzierungsgesetz
MDC Major Diagnostic Category
MDK Medizinischer Dienst der Krankenkassen
NOPAT Net Operating Profit after Tax
NUB Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden
PEI Paul-Ehrlich-Institut
PKV Private Krankenversicherung
RKI Robert-Koch-Institut
ROI Return on Investment
SGB Sozialgesetzbuch
SGE Strategische Geschäftseinheit
SWOT Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats
ZVEI Zentralverband der Elektrotechnischen Industrie
Bis in das Jahr 2020 werden circa 200 Krankenhäuser ihre Pforten in Deutschland schließen müssen. Zurückzuführen ist dieser Umstand darauf, dass die laufenden Erträge sinken, während die Gesundheitskosten in Deutschland ständig steigen wie dem Krankenhaus Rating Report 2017 zu entnehmen ist.
Der dreizehnte Report dieser Art wurde vom RWI und dem Institute for Healthcare Business GmbH (hcb) in Kooperation mit dem Unternehmen Deloitte erhoben. Der Report zeigt, dass sich der annuale Bedarf an Investitionen auf circa 5,4 Mrd. Euro beläuft. Dem Bericht ist weiter zu entnehmen, dass die Bundesländer im Jahr 2015 Fördergelder in Höhe von lediglich 2,8 Mrd. Euro investierten. Daraus resultiert eine jährliche Förderlücke von circa 2,6 Mrd. Euro, die von den Krankenhäusern nicht aufgefangen werden kann. Der für die Jahre 2016 bis 2018 implementierte Krankenhausstrukturfonds über 500 Millionen Euro soll die Bundesländer bei der Optimierung der Krankenhausversorgung unterstützen. Basis für eine Förderung über den Krankenhausstrukturfonds ist, dass sich die Bundesländer mit mindestens der Hälfte des Förderbetrages beteiligen .
Im Krankenhaus Rating Report 2017 wurden erstmals Jahresbilanzen aus den Jahren 2007 bis 2015 miteinander verglichen und statistische Zusammenhänge bewiesen. So wurde ein positives Rating von ostdeutschen Krankenhäusern festgestellt. Dem Bericht ist weiterhin zu entnehmen, dass Hospitäler in privater Trägerschaft besser abschneiden als diejenigen, die sich in öffentlich-rechtlicher Hand befinden und dass Krankenhäuser, die an der Fallpauschalen-Kalkulation teilnahmen, im Schnitt finanziell besser dastanden als andere (InEK-Kalkulationshäuser) .
Ein effizienter und bedarfsgerechter Einsatz von zur Verfügung stehenden Ressourcen wird im Hinblick auf einen ständig wachsenden Gesundheitsmarkt und den steigenden Kosten immer wichtiger. Medizin- und Krankenhaus-Controlling können zu einem ökonomischeren Einsatz der Ressourcen beitragen. Anhand von quantitativen Daten und Analysen können Handlungsvorschläge an das Krankenhausmanagement gegeben werden. Damit nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden kann, stellt ein Medizincontroller innerhalb des Controllings medizinisches Fachwissen zur Verfügung .
Das Gesundheitswesen in Deutschland wird in die Kategorien Regulierung, Finanzierung und Leistungserbringer unterteilt. Die oberste Instanz für die Regulierung ist die Bundesregierung, die die Rahmenbedingungen aufstellt. Die Modellierung des Gesundheitssystems wird den Akteuren überlassen. Verbände, Körperschaften sowie die Bundesverbände der Krankenkassen, Kassenärzte und -zahnärzte sowie die Krankenhausgesellschaften und der Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) sorgen für die Selbstverwaltung. Allerdings unterliegen diese Akteure bei Verhandlungsproblemen der Letztentscheidung der Bundesregierung. Im Vergleich zum Ausland ist das deutsche Gesundheitswesen sehr detailliert geregelt. Dieser staatlichen Kontrolle sind verfassungsrechtliche Barrieren gesetzt. Auf diese Art und Weise beschränkt sich die Regulierung durch die Bundesregierung auf das Setzen von wirtschaftlichen Anreizen, d. h. die Bundesregierung kann zugelassenen Krankenhäusern öffentliche Investitionsförderungen zukommen lassen oder die Therapie von Gesetzlich Krankenversicherten gewährleisten oder verweigern .
Die Regulierungsaufgaben sind auf unterschiedliche staatliche Institutionen verteilt wie in Artikel 20 und 28 des Grundgesetzes (GG) festgelegt ist. Das föderale System von Deutschland sieht hinsichtlich der Gewaltenteilung des GG vor, dass eine Aufteilung der Macht zwischen Bund und Ländern erfolgen muss. Die Länder dürfen an der Gesetzgebung des Bundes über den Bundesrat mitwirken. Diese Gewaltenteilung ist für das Gesundheitssystem von entscheidender Bedeutung, denn ein Teil der dazugehörenden Gesetzgebung ist zustimmungspflichtig .