Geschichten und Bilder in vier Farben - Corinna Antelmann - E-Book

Geschichten und Bilder in vier Farben E-Book

Corinna Antelmann

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Beschreibung

Aus Lust an einem neuen Format haben sich der Fotograf Fabian Haas und die Autorin Corinna Antelmann während des Shutdowns zusammengefunden, um Bilder und Text unter der Überschrift Vier Farben zu einem literarischen Fotobuch (neu) in Beziehung zu setzen. Die "farbig" erzählten Geschichten könnten für Kinder geschrieben sein, irritieren jedoch, indem die Erzählung unzuverlässig bleibt und das Magische einen selbstverständlichen Platz neben dem Realen einnimmt. Dadurch entstehen kleine, spielerische Irritationen - inhaltlich ebenso wie visuell. Alle vier Kurz-Erzählungen lassen deshalb auch Erwachsene Neues entdecken und regen zum Nachdenken an, denn sowohl beim Lesen als auch beim Betrachten scheint das Abstrakte hinter dem Konkreten auf, die Mehrdeutigkeit. Es geht um Kinder in Wänden, Eltern, die sich in Frösche verwandeln, Drachen, die den Schlaf suchen, Mädchen, die sich die Welt auf ihre Art erschauen. Offen bleibt, in welcher Art Text/Welt wir uns jeweils befinden; gewiss ist allein: Sie ist weiß, grün, gelb und orange.

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Seitenzahl: 19

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Geschichten und Bilder in vier Farben

Ein literarisches Fotobuch

von

Corinna Antelmann

und

Fabian Haas

Text:

© 2020 Corinna Antelmann, Ottensheim

www.corinna-antelmann.com

[email protected]

Fotos, Layout & Umschlag:

© 2020 Fabian Haas, Kronshagen

www.fabianhaas.de

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten,

Nutzung von Text und Bildern nur nach

vorheriger, schriftlicher Zustimmung.

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

Hardcover ISBN: 978-3-347-08683-8

e-Book ISBN: 978-3-347-08684-5

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere fur die elektronische oder sonstige Vervielfaltigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zuganglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet uber http://dnb.d- nb.de abrufbar.

Das gelbe Glück

Das grüne Quaken

Das weiße Kind

Die orange Wiege

Vier Farben: Gelb

Das gelbe Glück

„Sieh mal, schon wieder drei Enten“, sagte Marta. Ich drückte ihre kleine Hand und nickte. Ich wollte sie nicht enttäuschen, auch wenn ich bisher noch nie eine ihrer Enten gesehen hatte. Marta liebte Enten.

„Schön, Marta“, sagte ich.

Dann sperrte ich die Tür zu unserem Haus auf und rief nach Mama. Aber offenbar befand sie sich noch im Physikalischen Institut. Seit sie versuchte, mit dem neuen Lasermikroskop immer kleinere Teilchen sichtbar zu machen, sahen wir sie kaum mehr. Also musste ich mich um Marta kümmern.

„Ich koche uns Nudeln“, rief ich ihr von der Küche aus zu. Ohne Kochbuch konnte ich drei Gerichte kochen. Dazu gehörten Nudeln mit Spinat.

Als ich die Teller hineintrug, saß Marta verzückt im Wohnzimmer. Sie hatte weitere Enten entdeckt.

„Josi“, sagte sie, „wenn ich groß bin, eröffne ich eine Herberge für Enten, gut, oder?“

„Komm essen, Marta“, sagte ich.

Nach dem Essen musste ich meine Hausübungen machen, während Marta mit „ihren Enten“ spielte. Anschließend las ich ihr das Märchen vom hässlichen Entlein vor. Als es Abend wurde, war Mama immer noch nicht da. Ich rief im Institut an.

„Du bist das, Josi“, sagte Herr Hainzl, Mamas Assistent, „ich wette, deine Mama hat die Zeit vergessen. Sie ist einer neuen Optik auf der Spur.“

„Weißt du, wie spät es ist?“, fragte ich, als Mama jetzt an den Apparat kam, „Marta muss ins Bett.“

Und ja: Mama hatte die Zeit vergessen. Sie versprach, so schnell zu kommen, wie es das Auto hergab.