Gespenst - F.L. Palao - E-Book

Gespenst E-Book

F.L. Palao

0,0
2,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.

Mehr erfahren.
Beschreibung

L wächst mit einem Gespenst auf. Ständig ist es bei ihr, ständig beobachtet es sie und herrscht über ihre Handlungen und Gefühle. Lange dachte sie, das ganze Herzklopfen und die Schmetterlinge im Bauch seien alles nur Erfindungen aus irgendwelchen Büchern. L ist doch normal. Aber L wird älter, und mit dem Alter kommen die Erfahrungen. All ihre Freundinnen, die sich in Jungs verlieben. Die Jungs, die sich in L verlieben. Die Dinge tun wollen, die in L nichts auslösen, über die sie nie nachgedacht hat. Bis jetzt. Jetzt wird L von dem Gespenst geplagt, das ihr so viel verwehrt. Sie will das alles nicht, sie will doch einfach nur normal sein. Das Gespenst muss weg, bevor L selbst zu einem wird.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 30

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über die Autorin

F.L. Palao wurde 2004 in Stuttgart geboren, und Geschichten begleiten sie, seit sie denken kann. Schon als kleines Kind hat sie viel geschrieben und gelesen, selten war sie auf dem Schulhof ohne ein Buch in der Hand zu finden. Ihre eigenen Geschichten drehen in ihrem Kopf dauerhaft wilde Kreise.

Aktuell studiert F.L. Palao Umweltwissenschaften in Oldenburg. Neben dem Schreiben tanzt und schwimmt sie viel.

Über das

„Projekt Farbenspiel“:

Mit „Projekt Farbenspiel“ möchten wir die Vielfalt und Kraft der queeren Stimmen in der Buchwelt feiern und fördern. Diese Buchreihe vereint verschiedene Schreibende, die ihre persönlichen Geschichten und Perspektiven authentisch und mutig teilen. Jedes Buch ist ein kleines Kunstwerk, das Einblicke in die LGBTQIA+-Erfahrungen und -Lebenswelten bietet und zugleich für mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz steht.

Unser Ziel ist es, die Grenzen des Mainstreams zu überwinden und queere Literatur durch kurze, zugängliche Werke für alle greifbar zu machen. Wir glauben fest daran, dass Vielfalt in der Literatur die Welt bereichert und eine Community stärkt, die offen fürein-ander da ist.

Lasst uns gemeinsam Vielfalt feiern und queere Geschichten in die Welt hinaustragen.

WREADERS E-BOOK

Band 265

Dieser Titel ist auch als Taschenbuch erschienen

Copyright © 2025 by Wreaders Verlag, Sassenberg

Verlagsleitung: Lena Weinert

Bestellung und Vertrieb: epubli

Umschlaggestaltung: Mo Weinert

Lektorat: Lilli Wynands

Korrektorat: Vanessa Janke

Satz: Ryvie Fux

www.wreaders.de

Bisher erschienene Titel im

Projekt:

Drei Wünsche für Melvin - Katharina Licht

Daphnes Töchter - Katja Jansen

Inhaltswarnung:

Erwähnung von Selbstverletzung

Gespenst

L hat ein Gespenst. Ständig wacht es über sie. Ständig herrscht es über sie.

Gespenster sind gruselig. Gespenster sind Spukgestalten. Sie verschrecken die Menschen, verscheuchen sie. Gespens-ter machen die Heimgesuchten zu Außenseitern. Wer Ge-spenster sieht, ist verrückt. Wer selbst welche hat, gehört gar nicht erst dazu. L weiß das, seit ihr Vater ihr die erste Spukgeschichte vorgelesen hat. Da war sie drei. Sie war sich damals noch nicht bewusst, dass sie selbst ein Gespenst mit sich herumschleppt. Aber dieses Wissen, dass man keine Ge-spenster sehen darf, es verstecken muss, wenn man sie sieht, das hatte sie schon als kleines Kind.

L ist fünf, als es sich das erste Mal bemerkbar macht. Es ist Hochsommer. L steht kurz vor der Einschulung, und ihre beste Freundin hat gerade ihren ersten Freund bekommen.

»Wir sind jetzt zusammen, so richtig«, beteuert Sahar und greift nach Jans Hand. »Irgendwann werden wir heiraten!«

L nickt nur und lädt beim nächsten Mal nicht nur Sahar, sondern auch Jan zum Spielen zu sich nach Hause ein. Und ein eisiger Schleier legt sich über sie, lässt sie vergessen. Lässt sie vergessen, dass Sahar und sie sich bis jetzt fast jeden Tag getroffen haben, dass es seit Jan nur noch jede Woche ist. Lässt sie vergessen, dass sich je etwas geändert hat. Es ver-wehrt L jegliches Verständnis dafür, warum Sahar und Jans Beziehung sich von L und Sahars Freundschaft unterschei-det.

Die Beziehung ist vorbei, bevor die drei eingeschult wer-den.

Die Selbstvorwürfe kommen erst rückblickend. Später, viel später, wird L sich fragen, ob sie das Gespenst nicht damals schon hätte wahrnehmen sollen. Ob ihr hier, im Kin-dergarten, nicht schon das erste Zeichen gegeben wurde. Ob sie nur zu dumm, zu naiv war, um es zu entschlüsseln. Wer weiß, vielleicht hätte es die ganze Sache einfacher gemacht, hätte sie damals schon Bescheid gewusst. Kinder sind oft aufgeschlossener für Neues, haben weniger Vorurteile. Aber Kinder können auch kleine Biester sein – und genauso gut hätte es ihr ganzes Leben nur noch schlimmer machen kön-nen. L wird es nie herausfinden, und das hasst sie am meisten.