Gespräche mit Seth - Jane Roberts - E-Book

Gespräche mit Seth E-Book

Jane Roberts

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  • Herausgeber: Goldmann
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Dieses Buch enthält die weltberühmten Botschaften von Seth, einem „Energiepersönlichkeitskern, der nicht mehr in der physischen Form zentriert ist“. Jane Roberts erhielt diese Botschaften in Trance, ihr Ehemann Robert F. Butts hat sie aufnotiert. Seth spricht über Bewusstsein und Seele, die Existenz anderer Wirklichkeiten, den Gottesbegriff, über Gesundheit, Leben, Tod und das Leben nach dem Tod. Er schafft nicht nur Klarheit über diese Gegenstände, sondern zeigt auch, dass die Seele, jede Seele, über ungeahnte Fähigkeiten der „inneren Wahrnehmung“ verfügt. Auf Grund der inneren Stimme – durch intuitive Einsichten, paranormale Informationen oder Traumbotschaften – hat der Mensch Zugang zur universellen Welt höherer, multidimensionaler Realitäten.

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Seitenzahl: 773

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Die amerikanische Originalausgabe erschien 1972 unter dem Titel »Seth Speaks: The Eternal Validity of the Soul« bei Prentice Hall, Inc., Englewood Cliffs, New Jersey, USA. Die gebundene deutsche Erstausgabe erschien beim Ariston Verlag, Genf. In der Taschenbuchausgabe beim Goldmann Verlag erschien dieses Buch bereits unter den Titelnummern 11768 und 11958.
Arkana, München in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbHNeumarkter Str. 28, 81673 München © 1979 der deutschsprachigen Ausgabe Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München © 1972 der Originalausgabe Jane Roberts Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur Satz: Uhl+Massopust, Aalen
WL · Herstellung: WM
ISBN 9783641178659V003
www.goldmann-verlag.de
www.randomhouse.de

Buch

Dieses Buch enthält die weltberühmten Botschaften von Seth, einem »Energiepersönlichkeitskern, der nicht mehr in der physischen Form zentriert ist«. Jane Roberts erhielt diese Botschaften in Trance, ihr Ehemann Robert F. Butts hat sie aufnotiert. Seth spricht über Bewusstsein und Seele, die Existenz anderer Wirklichkeiten, den Gottesbegriff, über Gesundheit, Leben, Tod und das Leben nach dem Tod. Er schafft nicht nur Klarheit über diese Gegenstände, sondern zeigt auch, dass die Seele, jede Seele, über ungeahnte Fähigkeiten der »inneren Wahrnehmung« verfügt. Auf Grund der inneren Stimme – durch intuitive Einsichten, paranormale Informationen oder Traumbotschaften – hat der Mensch Zugang zur universellen Welt höherer, multidimensionaler Realitäten.

Autorin

Jane Roberts (1929–1984) war zunächst »normale« Schriftstellerin und schrieb u. a. Sciencefiction-Bücher. 1963 kam sie zum ersten Mal in Kontakt mit einer Wesenheit, die sich selbst »Seth« nannte und als »Energiepersönlichkeit« bezeichnete. Seth diktierte durch Jane Roberts als Medium in der Folge zahlreiche Texte von hohem philosophischen Anspruch, die in verschiedenen Büchern zusammengefasst wurden und weltweit Aufsehen erregten.

Inhaltsverzeichnis

Über die AutorinVorwort von Dr. phil. Sabin LucasWidmungEinführungERSTER TEIL
1. Ich habe keinen physischen Körper und schreibe trotzdem dieses Buch
2. Meine Umwelt, Arbeit und Tätigkeiten
3. Meine Arbeit und die Realitätsdimensionen, in die sie mich führt
4. Reinkarnationsdramen
5. Wie Gedanken Materie erzeugen – Koordinationspunkte
6. Die Seele und die Natur ihrer Wahrnehmungen
7. Das seelische Potential
8. Schlaf, Traum und Bewußtsein
ZWEITER TEIL
9. Die Todeserfahrung
10. Der »Tod« im Leben
11. Jenseitige Alternativen und die Technik des Übergangs
12. Reinkarnationsbeziehungen
13. Reinkarnation, Träume und das verborgene Männliche und Weibliche im Selbst
14. Schöpfungsmythen und der multidimensionale Gott
15. Reinkarnationszivilisationen, Wahrscheinlichkeiten und mehr über den multidimensionalen Gott
16. Wahrscheinliche Systeme, Menschen und Götter
17. Wahrscheinlichkeiten, die Natur von Gut und Böse und religiöse Symbolik
18. Verschiedene Bewußtseinszustände, Symbolik und Facetteneinstellung
19. Gegenwartsalternativen und Facetteneinstellung
20. Fragen und Antworten
21. Die Bedeutung der Religion
22. Ein Lebewohl und eine Einführung: Aspekte der multidimensionalen Persönlichkeit aus meiner Sicht
Anhang
Copyright

Vorwort der Übersetzerin

Endlich – sieben Jahre nach Erscheinen der amerikanischen Originalausgabe – kann das Buch nun auch in deutscher Sprache veröffentlicht werden. Die Frage »Warum erst jetzt?« ist interessant und wird sicher nur halb beantwortet, wenn man auf die Schwierigkeit hindeutet, einen Verleger und einen Übersetzer dafür zu finden. Wahrscheinlich liegt es einfach in der Natur eines solchen Werkes, sein Publikum zu erreichen, wenn die Zeit dafür reif ist. Was es bewußtmachen will, ist in der Psyche der künftigen Leser bereits konstelliert. Dieses kann sich sogar, wie auch im vorliegenden Fall, an mehreren Stellen gleichzeitig manifestieren: Während im Frühjahr 1970 die Diktate für das vorliegende Buch begannen, kam bei MacMillan »Jonathan Livingston Seagull« (deutscher Titel Die Möwe Jonathan) heraus, ein Buch, das von Richard Bach zwar nicht in Trance, aber immerhin visionär konzipiert worden war. Beide Bücher wurden in Amerika Bestseller, und beide übermittelten, obschon in sehr unterschiedlicher Form, eine überraschend ähnliche Botschaft von der Freiheit, Mächtigkeit und Unzerstörbarkeit der menschlichen Seele. Und das in einem Augenblick unserer Entwicklungsgeschichte, da die Menschheit sich nichts anderem als materialistischer Weltsicht und moderner Verhaltenspsychologie auszuliefern bereit zu sein schien!

Um dieser Botschaft willen hat die Verantwortung der Übersetzung schwer auf mir gelastet. Ging es doch darum, ihren Inhalt möglichst rein und unverfälscht weiterzugeben. Und doch schien unter den gegebenen Umständen eine gewisse Entstellung fast unvermeidbar zu sein. Ortega y Gasset hat sehr zu Recht die Arbeit des Übersetzens ein utopisches Unternehmen genannt. Sprachen folgen ihren eigenen, inhärenten Gesetzen, die zutiefst in den psychischen und kulturellen Eigenheiten des Volkscharakters verwurzelt sind. So ist das Englische von Natur aus konkreter, bildhafter und irrationaler als das Deutsche, das einen präzisen, scharfumrissenen Ausdruck und logische Konstruktionen bevorzugt. Im vorliegenden Fall wird diese sprachliche Kluft noch dadurch vertieft, daß wir es mit einer Trancesprache zu tun haben, die, obgleich sie logisch einwandfreie Gedankengänge gestaltet, doch eher nur skizzenhaft andeutet und durch begriffliche Offenheit evoziert, als durch eine straffe Durchformulierung der Phantasie feste Grenzen zu stecken. Wie es am Schluß des Anhangs heißt, sind hier nicht nur die gedruckten Worte Bedeutungsträger, sondern auch »gewisse Verbindungen, die zwischen ihnen bestehen und, ohne offen zutage zu treten, andere Persönlichkeitsschichten ansprechen«.

Dieser Hinweis hätte mich von der Unübersetzbarkeit des Buches vollends überzeugt, hätte meine eigene Psyche nicht bereits durch einen Traum einem solchen Verzweiflungsschluß vorgebeugt: Mir hatte geträumt, ich sei im Begriff, eine öffentliche Ausstellung eigener Zeichnungen zu veranstalten. Ich wußte, daß ich sie zwar selber ausgeführt hatte, daß sie aber Tiefen meines Unbewußten entstammten, von denen ich keine Kenntnis besaß. Als ich mir eines der Blätter näher betrachtete, erkannte ich darauf Motive aus Seth. Aus meinem Traum erwachend begriff ich zum ersten Mal, daß ich nicht bloß als Mittlerin zwischen zwei Sprachen fungierte, sondern daß ich, um das Buch übersetzen zu können, aus ähnlichen Quellen wie Jane Roberts schöpfen mußte.

Das gleiche gilt für den Leser. Wer bei der Lektüre der Gespräche mit Seth nicht die Verbindung zu seiner eigenen inneren Bilderwelt herzustellen vermag, liest am Wesentlichen vorbei. Jane Roberts drückt das, für Seth sprechend, an anderer Stelle so aus:

»Ich spreche für jene Teile eures Seins, die schon verstehen. Meine Stimme erhebt sich aus Bereichen der Psyche, in denen auch ihr bewandert seid. Horcht daher auf euer eigenes Wissen.«

Sabine Lucas

Für Rob

Einführung

Dieses Buch schrieb eine Persönlichkeit namens Seth, die sich selber als einen »Energiepersönlichkeitskern« bezeichnet, der nicht mehr in der physischen Form zentriert ist. Er spricht jetzt seit sieben Jahren durch mich in zweimal wöchentlichen Trancesitzungen.

Meine eigentliche Psi-Initiation begann jedoch an einem Abend im September 1963, während ich saß und schrieb. Plötzlich verließ mein Bewußtsein den Körper, und mein Geist wurde mit Vorstellungen bombardiert, die für mich damals überraschend und neu waren. Als mein Bewußtsein in meinen Körper zurückkehrte, entdeckte ich, daß meine Hände eine automatische Schrift verfertigt hatten, welche viele der Vorstellungen, die mir eingegeben worden waren, erklärte. Die Aufzeichnungen trugen den Titel: Das physische Universum als Gedankenkonstruktion.

Es war dieses Erlebnis, das mich veranlaßte, über Psi-Phänomene zu forschen, und ich nahm mir vor, ein Buch darüber zu schreiben. In diesem Zusammenhang experimentierten mein Mann Rob und ich mit dem Ouija-Brett. Nach ein paar Sitzungen fing der Zeiger an, Botschaften zu buchstabieren, die angeblich von einer Persönlichkeit namens Seth stammten. Weder Rob noch ich waren spiritistisch erfahren, und als ich begann, die Antworten des Brettes im voraus zu wissen, nahm ich als selbstverständlich an, daß sie aus dem Unbewußten kamen. Nicht viel später verspürte ich jedoch den inneren Drang, die Wörter laut auszusprechen, und nach Ablauf eines Monats sprach ich für Seth im Trancezustand.

Die Botschaften schienen den Faden dort wieder aufzunehmen, wo die Gedankenkonstruktion ihn hatte fallenlassen, und später sagte Seth, daß mein damaliges Erlebnis einer Bewußtseinserweiterung den ersten Versuch einer Kontaktaufnahme dargestellt hätte. Seither hat uns Seth ein fortlaufendes Manuskript geliefert, das jetzt über sechstausend Schreibmaschinenseiten umfaßt. Wir nennen es das Seth-Material. Es behandelt Themen wie die Natur der physischen Materie, Zeit, Realität, den Gottesbegriff, wahrscheinliche Universen, Gesundheit und Reinkarnation. Von Anfang an waren wir über das offensichtliche Niveau des Materials verwundert, und dies war der Grund, warum wir weitermachten.

Nach dem Erscheinen meines ersten Buches über dieses Gebiet kamen Briefe von Fremden, die um Seths Hilfe baten. Für die Bedürftigsten hielten wir Sitzungen ab. Viele dieser Leute konnten nicht anwesend sein, weil sie in anderen Teilen des Landes wohnten, und dennoch half ihnen Seths Ratschlag, und die Auskünfte, die er über die individuellen Hintergründe brieflich erteilte, stimmten.

Rob hat schon immer eine wörtliche Mitschrift von den Seth-Sitzungen gemacht unter Verwendung seiner eigenen Kurzschrift. Am Ende der Woche schreibt er sie in die Maschine und fügt sie unserer Seth-Material-Sammlung bei. Robs ausgezeichnete Notizen zeigen den lebendigen Kontext auf, in dem die Sitzungen stattfinden. Seine Unterstützung und Ermutigung sind unschätzbar.

Unserer Vorstellung nach haben wir sechshundert Verabredungen mit dem Kosmos eingehalten – obgleich Rob selber dies nie so ausdrücken würde. Diesen Verabredungen dient unser gut beleuchtetes, großes Wohnzimmer als Kulisse, aber in tieferem Sinne finden sie in den raumlosen Bereichen der menschlichen Persönlichkeit statt.

Dies soll nicht etwa besagen, daß wir den Eckstein zur Wahrheit besäßen oder den Eindruck erwecken möchten, uns würden so die unverfälschten Geheimnisse aller Zeiten zuteil. Jeder Mensch hat, das weiß ich wohl, Zugang zu intuitivem Wissen und kann sich Einblicke in seine innere Realität verschaffen. Das Universum spricht in dieser Hinsicht zu jedem von uns. In unserem Falle sind die Seth-Sitzungen der Rahmen, in welchem diese Art von Kommunikation stattfindet.

In meinem 1970 erschienenen Buch The Seth Material1 habe ich diese Vorgänge erklärt und Seths Ansichten über eine Vielfalt von Themen mit Auszügen aus den Sitzungsprotokollen mitgeteilt. Ich habe auch unsere Begegnungen mit Psychologen und Parapsychologen geschildert, während wir unsere Erlebnisse zu verstehen und ihnen einen Platz im Kontext des normalen Lebens zu geben versuchten. Die Tests, die wir durchführten, um Seths hellseherische Fähigkeiten auf die Probe zu stellen, sind gleichfalls beschrieben. Was uns betrifft, so hat er mit Ehren bestanden.

Es war äußerst schwierig, aus Seths wachsendem Gesamtwerk ein paar Auszüge über bestimmte Themen auszuwählen. Infolgedessen ließ das erwähnte Buch viele Fragen offen und viele Themen unerörtert. Zwei Wochen nach seiner Fertigstellung diktierte uns Seth jedoch den Entwurf zu dem vorliegenden Manuskript, das ihm Gelegenheit geben sollte, seine Gedanken auf seine eigene Weise in Buchform niederzulegen.

Hier ist meine Abschrift dieses Entwurfs, der uns in Sitzung 510 am 19. Januar 1970 vorgelegt wurde. Wie man sieht, nennt Seth mich Ruburt und Rob Joseph. Diese Namen sind repräsentativ für unsere Gesamtpersönlichkeit im Gegensatz zu unseren gegenwärtigen, körperlich orientierten Ich.

»Ich arbeite momentan an anderem Material, das ich euch mitteilen werde, und so müßt ihr euch ein wenig gedulden. Beispielsweise möchte ich euch eine ungefähre Vorstellung von meinem eigenen Buch geben. Es wird viele strittige Fragen aufwerfen. Das Buch wird eine Beschreibung der Art seines Zustandekommens mit einschließen und der Vorbereitungen, die notwendig sind, damit meine eigenen Gedanken von Ruburt ausgesprochen und überhaupt ins stimmliche Medium übersetzt werden können.

Ich habe keinen physischen Leib und werde trotzdem ein Buch schreiben. Das erste Kapitel wird erklären, wie und warum.

Das nächste Kapitel wird schildern, was man meine jetzige Umwelt nennen könnte; meine gegenwärtigen ›Charakteristika‹ und meinen Umgang. Hiermit meine ich die anderen, zu denen ich in Beziehung stehe.

Das nächste Kapitel wird meine Arbeit beschreiben und die Dimensionen der Realität, in die sie mich führt; denn so wie ich eure Realität bereise, so bereise ich auch andere Realitäten, um jene Aufgabe zu erfüllen, die mir obliegt.

Das nächste Kapitel wird von meiner Vergangenheit in eurem Sinne handeln und von einigen der Persönlichkeiten, die ich gewesen bin oder gekannt habe. Gleichzeitig werde ich klarstellen, daß es keine Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft gibt und daß dazu nicht in Widerspruch steht, wenn ich von früheren Existenzen rede. Dies wird sich möglicherweise über zwei Kapitel hinziehen.

Das nächste Kapitel wird die Geschichte unserer Begegnung – von dir, Ruburt und mir – enthalten, natürlich von meinem Standpunkt aus betrachtet, und wird erzählen, auf welche Weise ich, bereits lange bevor ihr beide irgend etwas von paranormalen Phänomenen oder von meiner Existenz wußtet, zu Ruburts innerem Bewußtsein Kontakt aufnahm.

Das nächste Kapitel wird von den Erlebnissen der Persönlichkeit im Augenblick des Todes handeln mit den vielen Abwandlungen dieses fundamentalen Abenteuers. Ich werde einige meiner eigenen Tode als Beispiel anführen.

Das nächste Kapitel wird vom Leben nach dem Tode handeln mit seinen vielen Abwandlungen. Beide Kapitel werden auf die Reinkarnation in ihrer Beziehung zum Tode eingehen, und einiger Nachdruck wird auf den Tod am Ende der letzten Inkarnation gelegt werden.

Das nächste Kapitel wird von den Gefühlsrealitäten der Liebe und Blutsverwandtschaft handeln – von dem, was daraus in den aufeinanderfolgenden Inkarnationen wird, denn einige gehen verloren und andere werden aufrechterhalten.

Das nächste Kapitel wird von eurer physischen Realität handeln, so wie sie mir und meinesgleichen erscheint. Dieses Kapitel wird ein paar recht faszinierende Punkte enthalten, denn nicht nur formt ihr die physische Realität, die ihr kennt, sondern ihr baut auch andere, vollkommen gültige Seinsformen in anderen Realitäten durch eure augenblicklichen Gedanken, Wünsche und Gefühle auf.

Das nächste Kapitel wird von der ewigen Gültigkeit der Träume als Brücke zu diesen anderen Realitäten handeln und als offene Stellen, durch die das »innere Selbst« flüchtige Eindrücke von seinen vielen Facetten empfängt und mit anderen Realitätsebenen kommuniziert.

Das nächste Kapitel wird sich noch weiter mit diesem Thema befassen, indem ich über die verschiedenen Weisen berichte, wie ich andern im Traum erschienen bin, sowohl als Lehrer als auch als Seelenführer.

Das nächste Kapitel wird von den grundlegenden Kommunikationsweisen handeln, die jegliche Form von Bewußtsein ihrer Entwicklungsstufe entsprechend verwendet, unabhängig davon, ob sie körperlich ist oder nicht. Dies leitet über zu der für die menschliche Persönlichkeit in eurem Sinne typischen Kommunikation, wobei ich diese innerlichen Kommunikationsweisen in ihrer Unabhängigkeit von den körperlichen Sinnesfunktionen zeigen werde, die nichts als physische Verlängerungen der inneren Wahrnehmung sind.

Ich werde den Leser darüber aufklären, wie er sieht, was er sieht, oder hört, was er hört, und warum. Ich hoffe, dem Leser durch das ganze Buch hindurch zeigen zu können, daß er selber von seinem körperlichen Erscheinungsbild unabhängig ist, und ich hoffe, ihm Methoden an die Hand zu geben, die ihm meine These beweisen werden.

Das nächste Kapitel wird darüber berichten, welche Erfahrungen ich in all meinen Existenzen mit jenen ›Pyramiden-Gestalten‹ gesammelt habe, und über mein eigenes Verhältnis zu der Persönlichkeit, die ihr Seth Zwei nennt, sowie zu multidimensionalen Bewußtseinswesenheiten, die viel höher entwickelt sind als ich.

Meine Botschaft an den Leser wird sein: ›Grundsätzlich bist du keine physischere Persönlichkeit als ich, und indem ich von meiner Realität spreche, spreche ich auch von deiner.‹

Es wird ein Kapitel über die Weltreligionen geben, über die Entstellungen und die Wahrheit in ihnen; die drei Christi; sowie einige eine verlorengegangene Religion betreffende Daten, die einem Volk angehört hat, von dem ihr keinerlei Kenntnis besitzt. Diese Leute bewohnten einen Planeten, der den selben Raum, den heute eure Erde einnimmt, besetzt hielt, ›bevor‹ euer Planet existierte. Sie zerstörten ihn durch einen Fehler, den sie begingen, und wurden reinkarniert, als euer Planet sich in Vorbereitung befand. Ihre Erinnerungen wurden zur Grundlage für die Geburt der Religion, wie ihr sie heute kennt.

Es wird ein Kapitel über wahrscheinliche Götter und wahrscheinliche Realitätssysteme geben.

Es wird ein Frage-und-Antwort-Kapitel geben.

Es wird ein Schlußkapitel geben, in dem ich den Leser auffordere, die Augen zu schließen und sich der Realität, in der ich existiere, und seiner eigenen inneren Realität bewußt zu werden. Ich werde die Methoden aufzeigen. In diesem Kapitel werde ich den Leser einladen, von seinen ›inneren Sinnen‹ Gebrauch zu machen, um mich auf seine eigene Weise zu sehen.

Obgleich meine Kommunikationen immer und ausschließlich durch Ruburt gehen, damit die Integrität des Materials gewahrt bleibt, werde ich den Leser auffordern, sich meiner als Persönlichkeit bewußt zu werden, so daß er auf diesem Wege erkennt, daß Kommunikationen von anderen Realitätssystemen möglich sind und daß er selber darum auch für Wahrnehmungen offen ist, die nicht an die äußeren Sinne physischer Natur gebunden sind.

Dies also ist mein Entwurf für das Buch, doch enthält er mein Vorhaben nur ganz skizzenhaft. Ich gebe deshalb keinen genaueren Überblick, weil ich nicht will, daß Ruburt mir vorgreift. Die Schwierigkeiten, die solchen Kommunikationen im Wege stehen, werden gründlich besprochen werden. Es wird klargestellt werden, daß sogenannte paranormale Kommunikationen von verschiedenen Realitätsebenen kommen und daß jene Kommunikationen die Realität beschreiben, innerhalb derer sie ihre Existenz haben. Ich werde also die meinige beschreiben und andere, von denen ich Kenntnis besitze.

Dies soll nicht heißen, daß es keine anderen Dimensionen gäbe, von denen ich nichts weiß. Ich werde das Buch während unserer Sitzungen diktieren.

Dies ist der Titel für unser Buch: Gespräche mit Seth – Von der ewigen Gültigkeit der Seele.

Ich verwende den Ausdruck Seele, weil er den meisten Lesern etwas sagt. Ich schlage vor, daß ihr euch mit ein paar guten Schreibgeräten ausrüstet.«

Gerade weil ich weiß, wieviel Mühe es kostet, ein Buch zu schreiben, war ich vorsichtig, als Seth davon sprach, daß er sein eigenes Buch schreiben wolle. Obwohl mir vollkommen klar war, daß er dazu imstande sein würde, nörgelte doch etwas in mir: »Vorausgesetzt, das Seth-Material ist wirklich bedeutsam, wie steht es aber mit Seths Begabung, Bücher zu schreiben? Mit dem Organisationstalent, das erforderlich ist? Oder mit seiner Fähigkeit, das Publikum anzusprechen?«

Rob riet mir ständig, mir deshalb keine Sorgen zu machen. Freunde und Schüler schienen verwundert, daß ausgerechnet ich in Zweifel sein sollte; doch ich dachte mir: Wer, wenn nicht ich, sollte denn Zweifel haben? Hier war eine Inhaltsangabe. Würde Seth sie durchführen können?

Seth begann in unserer nächsten, der 511ten Sitzung am 21. Januar 1970 das Buch zu diktieren und schloß es in der 591ten Sitzung am 11. August 1971 ab. Die dazwischenliegenden Sitzungen waren jedoch nicht sämtlich dem Diktat des Buches gewidmet. Einige wurden auf persönliche Dinge verwendet, einige zugunsten hilfsbedürftiger Individuen abgehalten, und einige brachten Antwort auf philosophische Fragen, die mit dem Buch nichts zu tun hatten. Außerdem habe ich mehrmals »kleine Ferien« gemacht. Trotz solcher Arbeitspausen nahm Seth das Diktat immer genau an der Stelle wieder auf, wo wir unterbrochen hatten.

Im Zuge meiner Arbeit an seinem Buch schrieb ich gleichmäßig vier Stunden täglich an einem eigenen Buch, gab ich meine allwöchentliche ASW-Stunde,2 versuchte ich meiner Korrespondenz Herr zu werden, hielt ich einmal jede Woche mein Literaturseminar ab.

Aus Neugier sah ich ein paar Anfangskapitel von Seths Buch durch; danach wahrte ich Abstand. Gelegentlich erzählte mir Rob von einigen Textstellen, von denen er glaubte, daß sie für meine Schüler von besonderem Interesse sein würden. Ansonsten kümmerte ich mich nicht um das Buch, froh, es Seth überlassen zu können. Ganz allgemein gesprochen vergaß ich bewußt seine Arbeit, und oft vergingen Monate, ohne daß ich das Manuskript auch nur zu Gesicht bekam.

Das fertige Buch zu lesen, war ein Erlebnis. Als Ganzes war es mir vollkommen neu, obwohl jedes Wort darin über meine Lippen gegangen war und ich viele Abende in Trance seiner Herstellung gewidmet hatte. Dies kam mir besonders seltsam vor, weil ich selber Schriftstellerin und daher gewohnt bin, mein eigenes Material zu sichten und es im Auge zu behalten.

Aufgrund meiner schriftstellerischen Erfahrung bin ich mir auch des Umwandlungsprozesses sehr wohl bewußt, der erforderlich ist, um unbewußtes Material in bewußte Realität zu übersetzen. Ich bin mir dessen besonders bewußt, wenn ich schreibe. Was immer sonst bei Seths Buch im Spiel sein mag, hier läuft jedenfalls unbewußte Aktivität in irgendeiner Form auf Hochtouren. Es ist daher ganz natürlich, wenn ich unwillkürlich mein eigenes bewußtes, kreatives Erlebnis mit den Vorgängen in Trance bei Seths Buch verglich. Ich wollte herausfinden, warum ich empfand, daß Seths Buch seines war, und gesondert von meinem. Wenn beide von demselben Unbewußten herstammten, warum dann der subjektive Unterschied in meinen Gefühlen?

Dieser Unterschied war von Anfang an klar. Wenn ich mich beim Schreiben im Zustand der Inspiration befinde, etwa wenn ich ein Gedicht schreibe, dann bin ich animiert, aufgeregt, von Gefühlen der Dringlichkeit und der Entdeckerfreude erfüllt. Kurz bevor dies geschieht, kommt mir jedoch eine Idee, scheinbar aus dem Nichts. Sie wird mir »eingegeben«. Sie taucht einfach auf, und daraus ergeben sich neue kreative Verbindungen.

Ich bin hellwach, aber offen und rezeptiv – in einem Schwebezustand merkwürdiger psychischer Elastizität, der Aufmerksamkeit und Passivität in ausgewogener Weise umfaßt. Das betreffende Gedicht oder der Einfall ist in diesem Augenblick das einzige, das für mich in der Welt existiert. Das hohe Maß an innerer Beteiligung, Arbeit und Spiel, während man den Einfall »entbindet«, all das macht das Gedicht zu meinem eigenen.

Diese Art Erlebnis ist mir seit früher Kindheit vertraut. Es ist der Grundstein meiner Existenz. Wenn dieser fehlt oder wenn ich mich mit meiner Arbeit nicht generell innerhalb dieses Rahmens halte, werde ich gleichgültig und traurig. Zu einem gewissen Grade habe ich dasselbe Gefühl persönlicher Kreativität in diesem Augenblick, da ich diese Einleitung schreibe. Es ist »meine« Einleitung.

Mit Seths Buch war ich nicht auf die gleiche Weise verbunden und hatte keine Vorstellung von dem schöpferischen Prozeß, der ihm zugrunde lag. Ich ging in Trance wie bei unseren regulären Sitzungen. Seth diktierte das Buch durch mich, sprach durch meinen Mund. Die kreative Arbeit vollzog sich in solcher Distanz von mir, daß ich in dieser Hinsicht das Produkt nicht mein eigenes nennen kann. Statt dessen erhielt ich das fertige Produkt in Gestalt von Seths – ausgezeichnetem – Buch als Geschenk, wofür ich natürlich zutiefst dankbar bin.

Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, daß nur meine eigene Schriftstellerei mir die besondere Art kreativer Befriedigung zu geben vermag, die ich brauche – die bewußte Beschäftigung mit unbewußtem Material, das Abenteuer der »Jagd«. Daß Seth seine Sache macht, entbindet mich nicht davon, meine Sache zu machen. Ich würde Mangel leiden, wenn ich meine eigene Arbeit nicht fortsetzte.

Man könnte natürlich sagen, daß bei Seths Buch der verborgene, schöpferische Prozeß von meinem normalen Bewußtsein derart abgespalten ist, daß das Endprodukt von einer anderen Persönlichkeit herzustammen scheint. Ich kann nur wiederholen, was mein eigenes Gefühl mir sagt, und betonen, daß Seths Buch und das ganze sechstausend Seiten umfassende Manuskript des Seth-Materials mein eigenes kreatives Ausdrucksbedürfnis und meine diesbezügliche Verantwortlichkeit nicht befriedigen. Wenn beides von demselben Unbewußten herrührte, so würde es kein Defizit geben, das gutgemacht werden müßte.

Nichtsdestoweniger bin ich mir der Tatsache bewußt, daß ich für das Zustandekommen von Seths Buch notwendig war. Er braucht meine Sprachfertigkeit, vielleicht sogar, denke ich mir, meinen geistigen Zuschnitt. Auf jeden Fall ist meine schriftstellerische Vorbildung dabei behilflich, sein Material zu übersetzen und ihm Form zu geben, wie unbewußt dies auch immer geschehen mag. Ich könnte mir vorstellen, daß auch bestimmte Charaktereigenschaften wesentlich sind – wie beispielsweise die Leichtigkeit, mit der ich den Brennpunkt meines Bewußtseins umlenken kann.

Seth deutet das in Kapitel vier an, indem er sagt: »Nun werden die Mitteilungen in diesem Buch zu einem gewissen Grade durch die inneren Sinne der Frau geleitet, die sich in Trance befindet, während ich spreche. Solch ein Unternehmen ist das Resultat einer hochorganisierten inneren Präzision und von Übung. Sie könnte diese Mitteilungen nicht von mir empfangen – dieselben könnten nicht übersetzt oder gedeutet werden –, wenn sie auf ihre körperliche Umgebung intensiv konzentriert wäre.«

Als reines Produkt des Unbewußten betrachtet, zeigt Seths Buch deutlich, daß Systematik, Unterscheidungsvermögen und logisches Denken entschieden nicht nur Vorzüge unseres Bewußtseins sind, und es hält uns die Spannweite und Aktivität vor Augen, derer das innere Selbst fähig ist. Ich glaube nicht, daß ich etwas Seths Buch Entsprechendes allein zustandebrächte. Bestenfalls könnte ich bestimmte Höhepunkte anpeilen, vielleicht in vereinzelten Gedichten oder Aufsätzen, und diesen würde dann die umfassende Einheitlichkeit, Kontinuität und Systematik fehlen, die Seth hier automatisch mitliefert.

Im übrigen habe ich gewisse einzigartige Erlebnisse während der Sitzungen, von denen es scheint, daß sie den Mangel an bewußter, kreativer Beteiligung kompensieren. Oftmals habe ich beispielsweise an Seths ungeheurer Energie und an seinem Humor teil; ich habe dann ein Gefühl großen inneren Reichtums und begegne Seth auf einer sehr fremdartigen Ebene. Ich spüre deutlich seine Stimmung und Vitalität, obwohl diese nicht auf mich gerichtet sind, sondern auf den, an welchen sich Seth in dem Augenblick gerade wendet. Ich fühle sie durch mich hindurchgehen.

Wie Robs Aufzeichnungen zeigen, habe ich auch noch Erlebnisse anderer Art, während ich für Seth spreche. Manchmal habe ich zum Beispiel innere Visionen. Diese können das, worüber Seth gerade redet, veranschaulichen, so daß ich also auf zwei verschiedene Weisen Informationen empfange, oder sie können auch vom Manuskript völlig unabhängig sein. Ich habe in den Sitzungen auch Erlebnisse außerkörperlicher Erfahrung3 oder Astralwanderungen erlebt, während derer ich Vorgänge mit ansah, die tatsächlich mehrere tausend Meilen von mir entfernt abliefen.

Mit diesem Buch demonstriert Seth auf seine Weise, daß die menschliche Persönlichkeit multidimensional ist, daß wir in verschiedenen Realitäten zugleich existieren, daß die Seele oder das innere Selbst nicht etwas Separates ist, sondern der Nährboden selber, in dem wir wurzeln. Er betont, daß man die »Wahrheit« nicht dadurch findet, daß man von Lehrer zu Lehrer, Kirche zu Kirche oder Disziplin zu Disziplin geht, sondern indem man in sich hineinschaut. Das tiefinnerste Wissen unseres Bewußtseins, die »Geheimnisse des Universums« sind keine esoterischen Wahrheiten, die man vorm Volk verbergen muß. Solches Wissen ist dem Menschen so natürlich wie die Luft, die er atmet, und ebenso zugänglich denen, die ernstlich danach suchen, indem sie sich der Quelle im eigenen Innern zuwenden.

Meiner Meinung nach hat Seth ein Buch geschrieben, das auf seine Art klassisch ist. Nachdem ich vorsichtig von ihm als einer »Persönlichkeit« gesprochen habe, kann ich nicht umhin hinzuzufügen, daß Seth ein scharfsinniger Philosoph und Psychologe ist, zutiefst vertraut mit der menschlichen Natur und vollbewußt des Triumphes und Dilemmas des menschlichen Bewußtseins.

Ich bin natürlich selber verwundert, daß dieses Buch durch mich entstanden ist, ohne daß mein bewußter Verstand ständig anwesend war, ängstlich das Geschriebene überprüfend, sichtend und kritisierend, wie dies bei meinen eigenen Arbeiten zutrifft. Dann hat nämlich, bei aller Freiheit, die ich meinen kreativen und intuitiven Fähigkeiten lasse, mein Bewußtsein entschieden die Zügel in der Hand. Und doch ist dieses Buch nicht »von selbst« entstanden, wie es bei manchen Gedichten der Fall zu sein scheint. Oft hört man einen Schriftsteller sagen, daß ein bestimmtes Buch »sich von selbst geschrieben hat«, und ich weiß, was das bedeutet. In diesem Fall jedoch hatte das Buch einen bestimmten Ursprung, es kam nicht einfach »von da draußen« irgendwoher, und es trägt den Stempel der Persönlichkeit seines Autors, der nicht ich bin.

Das ganze kreative Wagnis könnte die Initiation einer Persönlichkeit namens Seth sein, die dann Bücher schreibt. Seth könnte ebenso eine Schöpfung sein wie sein Buch. In diesem Fall hätten wir ein glänzendes Beispiel multidimensionaler Kunst vor uns, ausgeführt auf einer so reichen Ebene des Unbewußten, daß die »Künstlerin« sich ihrer eigenen Arbeit unbewußt und darüber ebenso verwundert ist wie alle anderen.

Dies ist eine interessante Hypothese. Tatsächlich spricht Seth in seinem Buch über multidimensionale Kunst. Aber Seth leistet mehr, er schreibt nicht nur Bücher. Er ist eine vollentwickelte Persönlichkeit mit einer Vielfalt von Interessen: schreiben, lehren, andern helfen. Sein Humor ist völlig individuell und ganz anders als meiner. Er ist weltklug, seine Art sich zu geben eher erdhaft als ätherisch. Er versteht es, komplexe Theorien auf einfache Weise zu erklären in der Menschzu-Mensch-Begegnung. Was vielleicht noch wichtiger ist, er kann diese Theorien auf das gewöhnliche Leben beziehen.

Seth erscheint auch häufig in den Träumen meiner Schüler und gibt ihnen Anleitungen, die nutzbringend sind – entweder indem er ihnen Methoden nennt, wie sie ihre Fähigkeiten am besten einsetzen oder wie sie bestimmte Ziele verwirklichen können. Fast alle meiner Schüler haben außerdem »Klassen-Träume«, in denen Seth sie als Gruppe anspricht und Traumexperimente einleitet. Manchmal sehen sie ihn, wie er auf dem Porträt erscheint, das Rob von ihm gemalt hat. Gelegentlich spricht er auch durch meine Gestalt wie in normalen Sitzungen. Ich bin oftmals während solcher Traumsitzungen erwacht mit dem Nachklang von Seths Worten im Ohr.

Es ist natürlich nichts Außergewöhnliches, daß die Schüler von Seth träumen oder auch von mir. Aber Seth hat in ihren Augen einen unabhängigen Status erreicht und ist zum Wissensvermittler selbst im Traumzustand geworden. Mit anderen Worten: Seth ist, neben seiner fortlaufenden Produktion des Seth-Materials und des vorliegenden Buches, zum Gegenstand der Gedanken und des Bewußtseins vieler Menschen geworden.

Dies ist innerhalb eines Zeitraums von sieben Jahren eine beachtliche Leistung für jede Persönlichkeit, unabhängig von ihrem Status. Bei einer Persönlichkeit, die keinen Körper hat, ist es besonders erstaunlich. All diese Aktivität einem Produkt des Unbewußten zuschreiben zu wollen, scheint mir ein bißchen weitzugehen. (In der gleichen Zeit habe ich zwei Bücher veröffentlicht, ein drittes abgeschlossen und ein viertes begonnen. Ich erwähne dies bloß, um zu zeigen, daß Seth nichts von meiner eigenen Kreativität absorbiert hat.)

Rob und ich sprechen von Seth nicht als von einem »Spirit«;4 wir mögen die Konnotationen des Wortes nicht. Wogegen wir eigentlich sind, ist die konventionelle Vorstellung von einem »Geist«, die eine Erweiterung einer sehr beschränkten Sicht von der menschlichen Persönlichkeit darstellt, welche mehr oder weniger intakt auf ein Leben nach dem Tode projiziert wird. Man kann sagen, daß Seth eine Dramatisierung des Unbewußten oder eine unabhängige Persönlichkeit ist. Ich sehe nicht ein, warum die Aussagen sich widersprechen müssen. Seth kann eine Dramatisierung sein, die eine sehr reale Rolle spielt – und ihre größere Realität in der einzigen Form erklärt, die wir verstehen können. Dies ist meine gegenwärtige Meinung.

Zu allererst scheint mir auch der Ausdruck »Unbewußtes« äußerst unzulänglich zu sein; er vermittelt nur eine schwache Vorstellung eines eigentlich offenen psychischen Systems mit tiefen, ineinandergreifenden Wurzeln, das alle Formen von Bewußtsein vereinigt; ein Netzwerk, durch das wir alle miteinander verbunden sind. Unsere Individualität wächst daraus hervor und trägt gleichzeitig dazu bei, es zu bilden. Dieser Ursprung enthält vergangene, gegenwärtige und zukünftige Information; nur das Ich erfährt Zeit, wie wir sie kennen. Ich glaube auch, daß dieses offene System noch andere Formen von Bewußtsein enthält als das unsere.

Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen, insbesondere der außerkörperlichen, bin ich überzeugt, daß unser Bewußtsein nicht von der körperlichen Materie abhängig ist. Natürlich ist der Ausdruck meiner Körperlichkeit meine vorwiegende Existenzweise momentan; aber ich schließe daraus nicht, daß alles Bewußtsein solchermaßen orientiert sein muß. Nur der blindeste Egoismus, scheint mir, könnte es wagen, die Wirklichkeit vermittels seiner eigenen Kategorien zu definieren oder seine eigene Beschränktheit und Erfahrung auf den Rest der Schöpfung zu projizieren.

Ich akzeptiere Seths Gedanken von der multidimensionalen Persönlichkeit, wie beschrieben in diesem Buch, weil meine eigene Erfahrung und die meiner Schüler dies zu bestätigen scheinen. Ich bin auch der Ansicht, daß es innerhalb jenes offenen Systems mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten einen unabhängigen Seth gibt, der auf eine völlig andere Weise funktioniert als wir.

Auf welche Weise? Offengesagt, ich weiß es nicht. Einer subjektiven Erklärung bin ich wohl am nächsten gekommen in einer kurzen, intuitiven Aussage, die ich im Zuge des ASW-Trainings meiner Schüler schrieb, in einem Versuch, meine eigenen Gedanken darüber für mich selbst und für meine Schüler zu klären. Rob hatte mir über die »Sprecher«, wie Seth sie in diesem Buch nennt, erzählt – Persönlichkeiten, die durch alle Zeitalter im kontinuierlichen Gespräch mit dem Menschen stehen, ihn an tiefinneres Wissen erinnernd, damit es niemals wirklich vergessen werde. Diese evokative Vorstellung hat mich dazu inspiriert, folgende Skizze zu schreiben, die ich hier einfüge. Sie zeigt das Koordinatensystem auf, innerhalb dessen Seth und andere gleich ihm ihren Ort haben könnten.

»Wir kommen zustande auf Wegen, die wir nicht verstehen. Wir sind aus Elementen, Chemikalien, Atomen zusammengesetzt und nennen uns doch bei Namen. Wir arrangieren um unsere innere Substanz eine äußere Substanz, die sich zu Fleisch und Knochen verdichtet. Unsere Identität oder Persönlichkeit hat ihren Ursprung in etwas, das wir nicht kennen.

Vielleicht hat das, was wir sind, schon immer gewartet, in den Möglichkeiten der Schöpfung verborgen, verstreut und seiner selbst nicht bewußt – in Wind und Regen, der im dreizehnten Jahrhundert über Europa hinfegte – in den wogenden Bergketten – in den Wolken, die durch die Himmel anderer Orte und Zeiten eilten. Als Staubkörnchen hat uns der Wind vielleicht an griechischen Torbögen vorbeigeblasen. Vielleicht sind wir millionenmal zu Bewußtsein entzündet und wieder ausgelöscht worden, bewegt von Verlangen und von einer Sehnsucht nach Kreativität und Vollkommenheit, die wir kaum begriffen.

Und so kann es auch solche geben (wie Seth) ohne körperliche Erscheinung, aber mit Wissen – solche, die gewesen sind, was wir sind und mehr –, solche, die sich erinnern, wo wir vergaßen. Vielleicht haben sie durch eine Steigerung ihres Bewußtseins andere Daseinsformen oder Wirklichkeitsdimensionen entdeckt, an denen auch wir teilhaben.

So geben wir ihnen, die namenlos sind, Namen, obgleich wir eigentlich selber namenlos sind. Und wir hören ihnen zu, aber meistens zwängen wir ihre Botschaft in Vorstellungsformen, die wir verstehen können, sie hinter abgenutzten, stereotypen Bildern verbergend. Und dennoch sind sie überall um uns, in Wind und Bäumen, gestaltet und ungestaltet, vielleicht in mancher Hinsicht lebendiger als wir selbst – die Sprecher.

Durch diese Stimmen, diese Intuitionen, diese blitzhaften Einsichten und Botschaften spricht das Universum zu uns, zu jedem von uns persönlich. Es redet mit euch, wie mit mir. Ihr müßt lernen, eure eigenen Botschaften aufzunehmen, nicht zu entstellen, was ihr hört, und es in alte Alphabete zu übersetzen.

In unserer Gruppe (und allgemein auch im Leben) reagieren wir, glaube ich, auf solche Botschaften; manchmal leben wir sie aus mit fast kindlicher Weisheit und formen sie um in Dramen, die originell und individuell sind – Dramen, die tiefere Sinnzusammenhänge durchblicken lassen, als man mit Worten ausdrücken kann.

Vielleicht ist dies die Art von Spiel, wie die Götter es lieben und aus dem die Schöpfung hervorwächst, sich in alle Richtungen ausbreitend. Vielleicht antworten wir den Göttern in uns – jenen inneren Weisheitsfunken, die unseres dreidimensionalen Wissens spotten.

Vielleicht führt uns Seth aus unserer normalen Beschränktheit heraus in ein anderes Reich, das uns von Rechts wegen zusteht – auf eine elementare Weise, ob wir inkarniert sind oder nicht. Vielleicht ist es die Stimme der Totalität unserer aller Selbst, die spricht: ›Während ihr bewußte Körper seid; denkt daran, wie es war und wie es sein wird, keinen Körper zu haben, frei schweifende Energie zu sein ohne Namen, doch mit einer Stimme begabt, die keiner Zunge bedarf, mit einer Kreativität, die das Fleisch nicht braucht. Wir sind ihr, nach außen gekehrt. ‹«

Meiner Ansichten über Seth oder das Wesen der Realität ungeachtet muß dieses Manuskript als Buch für sich allein stehen. Es trägt das Gepräge von Seths Persönlichkeit, so wie einfach jedes Buch den unaustilgbaren Stempel seines Verfassers trägt. Die Ideen darin verdienen, gehört zu werden, trotz ihres Ursprungs und wegen ihres Ursprungs.

Ganz am Anfang unserer Sitzungen habe ich daran gedacht, das Material als mein eigenes zu veröffentlichen, so daß man es seinem Wert entsprechend würdigen könnte, ohne viel nach seiner Herkunft zu fragen. Dies schien mir jedoch nicht richtig, weil die Art und Weise, wie das Seth-Material zustande kommt, ein Teil seiner Botschaft ist und diese verstärkt.

Seths Diktat wird wiedergegeben, wie wir es empfangen haben, der Reihenfolge nach und ohne eigene Zusätze oder Abstriche. Ganz entschieden kennt er den Unterschied zwischen gesprochener und geschriebener Sprache. Seine Sitzungen vor der Klasse sind weniger förmlich, mit einer Menge beiderseitigen Austauschs. Dieses Buch hingegen ist unsern privaten Sitzungen ähnlicher, wo das Gesamtmaterial übermittelt wird. Das Schwergewicht liegt entschieden auf dem Gehalt, der Akzent auf dem geschriebenen statt dem gesprochenen Wort.

Seths Satzstruktur ist gleichfalls unverändert geblieben, abgesehen von einigen Ausnahmefällen. (Bisweilen machte ich zum Beispiel zwei Sätze aus einem langen Satz.) Die Interpunktion wurde großenteils von Seth angegeben. In diesem Fall haben wir einfach die Bindestriche, Semikolons, Klammern und Zitatzeichen nach seiner Anweisung gesetzt, ohne jedoch die Anweisung selber zu bringen, weil dies den Leser abgelenkt hätte. Außerdem wurden, wie Seth es wünschte, bestimmte Wörter gesperrt geschrieben.

Seths Sätze sind oft lang, besonders für mündliche Übermittlung, und trotzdem verwirrt er sich nie, noch verliert er den syntaktischen oder sinngemäßen Zusammenhang. Wann immer eine Schwierigkeit in diesem Sinne aufzutauchen schien, haben wir auf die ursprüngliche Sitzung zurückgegriffen, nur um zu entdecken, daß an irgendeiner Stelle ein Fehler in der Abschrift gemacht worden war. (Mir fiel dies besonders auf, nachdem ich mit herzlich wenig Erfolg Briefe in ein Diktaphon zu diktieren versucht hatte. Nach den ersten paar Sätzen hatte ich große Mühe, mich zu erinnern, was ich gesagt und wie ich es ausgedrückt hatte.)

Die Korrektur bestand in erster Linie in der Überarbeitung von Robs Notizen, die präsentierbarer gemacht werden mußten. In einigen Fällen wurde Material, das ursprünglich nicht zum Buch gehörte, aufgenommen, wenn es relevant schien, Licht auf die Darbietungsmethode warf oder einen Einblick in Seth selber verschaffte. Robs Aufzeichnungen zeigen auch, daß Seth mit dem Diktat des Anhangs begann, sobald das Buch fertig war. Lustigerweise merkte ich nicht, daß Seth den Anhang begonnen hatte, und zerbrach mir tagelang den Kopf, wer dafür wohl zuständig wäre und, falls Seth es war, wann er damit anfangen würde.

Zum Schluß noch eine Anmerkung, die in diesem Zusammenhang interessiert. Ich schreibe zu meinen eigenen Arbeiten drei Entwürfe, und manchmal bin ich am Ende trotzdem noch nicht zufrieden. Dieses Buch wurde in seiner endgültigen Fassung diktiert. Seth hat sich auch sehr viel enger an sein Konzept gehalten, als ich es je tue. In einigen Fällen ist er auch davon abgewichen, aber das ist das Vorrecht jedes Autors.

Von hier an spricht Seth für sich selbst.

Jane RobertsElmira, New York Am 27. September 1971

Erster Teil

1

Ich habe keinen physischen Körper und schreibe trotzdem dieses Buch

SITZUNG 511, MITTWOCH, DEN 21. JANUAR 1970

(Bevor ich mit diesen Aufzeichnungen beginne, möchte ich erwähnen, daß entschiedene Veränderungen mit Jane vorgehen, während sie sich in Trance befindet.

Gewöhnlich geht sie bemerkenswert schnell in Trance und kommt ebenso schnell wieder heraus. Ihre Augen sind während der Sitzungen nicht geschlossen, abgesehen von relativ kurzen Perioden – aber sie können geradeso eben offen oder halb offen oder weit offen sein und viel dunkler als gewöhnlich. Die Sitzungen verbringt sie in ihrem Schaukelstuhl, aber gelegentlich steht sie auch auf und geht umher. Sie raucht in Trance und nimmt ein Schlückchen Wein, Bier oder Kaffee. Manchmal, nach einer sehr tiefen Trance, braucht sie ein paar Minuten, um »richtig herauszukommen«, wie sie es ausdrückt. Fast immer ißt sie eine Kleinigkeit mit mir nach der Sitzung, gleichgültig, wie spät es ist.

Janes Stimme in Trance kann fast Unterhaltungston haben, auch was Volumen und Sprechtempo betrifft, aber sie hat in allen Richtungen eine große Variationsbreite. Gewöhnlich ist sie etwas tiefer und stärker als ihre »eigene« Stimme. Dann und wann ist die »Seth-Stimme« ausgesprochen laut, viel klangvoller als sonst mit entschieden männlichen Obertönen, und man hat das Gefühl, daß eine enorme Energie hinter ihr steht. Die meisten unserer Sitzungen sind jedoch ziemlich ruhig.

Seth spricht mit einem Akzent, der sich schwer einordnen läßt. Man hat ihn russisch, irisch, deutsch, holländisch, italienisch und französisch genannt. Seth hat einmal die humorvolle Anmerkung gemacht, seine Sprechweise ließe sich auf sein »kosmopolitisches Vorleben« zurückführen und sei das Resultat von vielen Inkarnationen. Jane und ich halten sie einfach für individuell und sind der Meinung, daß sie bei den verschiedenen Leuten ihren eigenen ethnischen und emotionalen Voraussetzungen entsprechende Reaktionen auslöst.

Es gibt zwei weitere Veränderungen, die Jane in Trance regelmäßig aufweist. Die eine ist eine eckigere Art, sich zu bewegen, die andere eine neue Anordnung ihrer Gesichtsmuskeln; eine Straffheit, die, wie ich glaube, eine Folge des Energiezustroms ist – oder größerer Bewußtheit. Bisweilen ist diese Veränderung stark ausgeprägt, und ich kann dann mit Leichtigkeit die unmittelbare Nähe Seths spüren.

Meiner Ansicht nach werden diese Veränderungen in Jane während der Sitzungen durch ihre kreative Aufnahme jenes Teils einer Wesenheit, einer Essenz, die wir Seth nennen, hervorgerufen, wie auch von ihrer eigenen Vorstellung von dessen Beschaffenheit, während sie es als männlich verkörpert. Ihre Verwandlung in Seth ist einmalig, und es ist fesselnd, dem zuzusehen und daran teilzuhaben. Gleichgültig in welchem Grade er sich manifestiert, Seth ist immer unverwechselbar und gütig anwesend. Ich höre einer anderen Persönlichkeit zu und bin im Dialog mit ihr.

Vor der Sitzung sagte Jane, sie sei ziemlich aufgeregt; sie glaube, Seth würde heute abend sein eigenes Buch anfangen. Solche Aufgeregtheit ist bei ihr in diesen Sitzungen ganz außergewöhnlich. Ich beruhigte sie und riet ihr, sie solle die ganze Sache vergessen und das Buch auf seine eigne Weise herauskommen lassen. 21.10 Uhr.)

Nun, Joseph, wünsche ich dir einen guten Abend.

(»Guten Abend, Seth.«)

Unser Freund Ruburt hat tatsächlich Lampenfieber, und bis zu einem gewissen Grade ist dies auch begreiflich; ich habe also Nachsicht mit ihm.

Jetzt aber wollen wir mit dem ersten Kapitel beginnen. (Lächeln.) Ruburt kann eine Einleitung schreiben, wenn er möchte. (Pause.)

Ihr habt von Schattenbildern gehört. Mich könnte man im wahrsten Sinne des Wortes einen Schattenautor nennen, obgleich ich den Ausdruck »Schatten« nicht mag. Es ist zwar wahr, daß ich gewöhnlich auf physischer Ebene nicht sichtbar werde. Das Wort »Geist« gefällt mir ebenfalls nicht; und doch, wenn eure Definition die Vorstellung einer Persönlichkeit ohne Körper enthält, dann müßte ich zugeben, daß sie auf mich zutrifft. Ich spreche zu einem unsichtbaren Publikum. Ich weiß jedoch, daß meine Leser existieren, und ich werde deshalb nun jeden von ihnen ersuchen, mir das gleiche Privileg zu gewähren.

Ich schreibe dieses Buch mit dem Beistand einer Frau, die ich recht liebgewonnen habe. Andern mag es sonderbar vorkommen, daß ich sie mit »Ruburt« anrede und von ihr als »er« spreche; aber Tatsache ist, daß ich sie zu andern Zeiten und an andern Orten gekannt habe unter anderen Namen. Sie ist sowohl Mann als auch Frau gewesen, und die gesamte Identität, die diese verschiedenen Leben gelebt hat, läßt sich mit dem Namen Ruburt beschreiben.

Namen sind jedoch nicht wichtig. Mein Name ist Seth.5 Namen sind nichts als Kennzeichen, Symbole; und trotzdem, da ihr euch ihrer bedienen müßt, werde ich es gleichfalls tun. Ich schreibe dieses Buch in Zusammenarbeit mit Ruburt, der die Worte für mich spricht. In diesem Leben heißt Ruburt Jane, und ihr Mann, Robert Butts, bringt die Worte, die Jane spricht, zu Papier. Ich nenne ihn Joseph.

Meine Leser könnten annehmen, daß sie physische Wesen sind, gebunden an einen Körper, gefangen in Knochen, Fleisch und Haut. Wenn ihr glaubt, daß eure Existenz von dieser körperlichen Erscheinungsform abhängt, dann fühlt ihr euch von der Gefahr der Vernichtung bedroht, denn keine physische Form dauert; und kein Körper, wie schön er auch immer in der Jugend sein mag, behält die selbe Vitalität und den selben Charme bis ins hohe Alter bei. Wenn ihr euch mit eurer eigenen Jugend identifiziert, oder Schönheit, oder Intelligenz, oder Leistung, dann ist da das ständige, nagende Wissen, daß diese Eigenschaften verschwinden können und werden.

Ich schreibe dieses Buch, um euch zu versichern, daß die Dinge anders liegen. Grundsätzlich seid ihr nicht mehr körperliche Wesen als ich, und ich habe mich mit mehr Körpern bekleidet, als aufzuzählen mir lieb wäre. Persönlichkeiten, die nicht existieren, schreiben keine Bücher. Ich bin völlig unabhängig von der körperlichen Erscheinungsform, und ihr seid es auch.

Das Bewußtsein schafft die Form; nicht umgekehrt. Alle Persönlichkeiten sind unkörperlich. Es ist bloß, weil ihr in eure täglichen Belange so geschäftig vertieft seid, daß ihr nicht wahrnehmt, daß es einen Teil in euch gibt, der weiß, daß seine Kräfte denjenigen haushoch überlegen sind, über die euer gewöhnliches Ich verfügt.

Ihr habt sämtlich andere Leben gelebt, und dieses Wissen ist in euch, obwohl ihr euch dessen nicht bewußt seid. Ich hoffe, daß dieses Buch dazu beitragen wird, das zutiefst intuitive Selbst in jedem meiner Leser freizusetzen und in den Vordergrund des Bewußtseins zu rücken, was immer die Einsicht sein mag, die ihm am dienlichsten ist.

Während ich dieses Buch zu diktieren beginne, ist es Ende Januar, eurer Zeitrechnung nach 1970. Ruburt ist jetzt eine schlanke, dunkelhaarige, lebhafte Frau, die in einem Schaukelstuhl sitzt und diese Worte für mich spricht.

(Lange Pause um 21.35 Uhr.) Mein Bewußtsein ist leidlich gut in Ruburts Körper zentriert. Es ist eine kalte Nacht. Dies ist unsere erste Erfahrung mit dem Schreiben eines vollständigen Buches in Trance, und Ruburt war etwas aufgeregt vor dem Beginn der Sitzung. Es ist nicht einfach eine Frage davon, diese Frau für mich sprechen zu lassen. Viele Manipulationen und psychologische Anpassungen sind nötig. Wir haben etwas zwischen uns errichtet, was ich als psychologische Brücke bezeichnen würde – d.h. zwischen Ruburt und mir.

Ich spreche nicht durch Ruburt, wie man etwa durch ein Telephon spricht. Statt dessen ist eine psychologische Ausweitung vorhanden, eine Projektion von Charakteristika auf beiden Seiten, und dies mache ich mir bei meinen Kommunikationen zunutze. Später werde ich noch erklären, wie dieses psychologische Gerüst errichtet und wie es aufrecht erhalten wird, denn es ist wie eine Straße, die von Schotter freigehalten werden muß. Ihr würdet beim Lesen dieses Buches weit besser daran tun, euch zu fragen, wer ihr seid, als, wer ich bin; denn ihr könnt nicht begreifen, was ich bin, wenn ihr nicht zuerst das Wesen der Persönlichkeit und die Eigenschaften des Bewußtseins verstehen gelernt habt.

Wenn ihr fest daran glaubt, daß euer Bewußtsein irgendwo in eurem Schädel eingesperrt und außerstande ist, ihm zu entfliehen, wenn ihr meint, daß euerm Bewußtsein die Grenzen durch den Körper gesteckt sind, dann verkauft ihr euch zu billig, und ihr werdet mich für eine Einbildung halten. Ich bin nicht mehr eine Einbildung als ihr eine seid, und das ist ein Satz mit doppeltem Boden.

Ich kann dies zu jedem meiner Leser in aller Ehrlichkeit sagen (Lächeln): Ich bin älter als ihr, zumindest nach euern Begriffen von Alter.

Wenn ein Autor bloß aufgrund seines Alters sich als Autorität auf irgendeinem Gebiet ausweisen könnte, dann hätte ich einen Orden verdient. Ich bin ein Energiepersönlichkeitskern, der nicht länger in der physischen Materie zentriert ist. Als ein solcher bin ich mir einiger Wahrheiten bewußt, die viele von euch vergessen haben.

Ich hoffe, euch an sie zu erinnern. Dabei spreche ich weniger zu dem Teil von euch, den ihr für euer Selbst haltet, als zu dem Teil von euch, den ihr nicht kennt, den ihr teils verleugnet und teils vergessen habt. Dieser Teil von euch liest dieses Buch, ebenso wie »ihr«.

Ich spreche zu denen, die an Gott glauben, und zu denen, die es nicht tun, zu denen, die glauben, daß die Naturwissenschaft alle Fragen über das Wesen der Realität beantworten wird, und zu denen, die es nicht tun. Ich hoffe, euch Ansatzpunkte zu geben, die euch in die Lage versetzen werden, das Wesen der Realität für euch selbst zu ergründen auf eine Weise, wie ihr es nie zuvor getan habt.

Es gibt verschiedene Dinge, die verstanden sein wollen. Ihr seid nicht in die Zeit eingeschlossen, wie die Fliege in einer Flasche, deren Flügel deshalb keine Funktion mehr haben. Ihr könnt euch nicht darauf verlassen, daß eure physischen Sinne euch ein getreues Bild der Wirklichkeit vermitteln. Sie sind schöne Lügner, die eine so phantastische Geschichte erzählen, daß ihr sie, ohne zu fragen, glaubt. Ihr seid manchmal klüger, schöpferischer und viel kenntnisreicher, wenn ihr träumt, als wenn ihr wacht.

Diese Behauptungen mögen euch jetzt höchst zweifelhaft vorkommen; aber wenn wir miteinander fertig sind, werdet ihr hoffentlich eingesehen haben, daß dies eine einfache Feststellung von Tatsachen ist.

Was ich euch sagen werde, ist im Verlauf der Jahrhunderte schon gesagt und jeweils wiederholt worden, wenn es in Vergessenheit geriet. Ich hoffe, viele Punkte klären zu können, die mit der Zeit entstellt wurden. Zu anderen werde ich meine eigene Interpretation liefern, denn kein Wissen existiert im luftleeren Raum, und jede Mitteilung muß durch die Persönlichkeit, die sie speichert und weitergibt, gedeutet und gefärbt werden. Darum beschreibe ich die Realität, wie ich sie kenne, und meine Erfahrungen in vielen Schichten und Dimensionen.

Dies besagt nicht, daß andere Realitäten nicht existierten. Ich hatte ein Bewußtsein, bevor eure Erde geschaffen wurde. Um dieses Buch zu schreiben, bediene ich mich – wie bei den meisten meiner Kommunikationen mit Ruburt – solcher Charakteristika aus dem Fundus meiner vergangenen Persönlichkeiten, die mir angemessen erscheinen. Es gibt viele von uns, Persönlichkeiten gleich mir, die in der physischen Materie oder Zeit nicht zentriert sind. Unsere Existenz kommt euch nur deswegen sonderbar vor, weil ihr das wahre Potential der Persönlichkeit nicht kennt und von euren eigenen beschränkten Vorstellungen hypnotisiert seid.

(Pause, dann mit Humor:) Ihr dürft unterbrechen.

(»Danke.«)

(22.18 Uhr. Jane kam ziemlich leicht aus der Trance, obgleich diese gut gewesen war. Sie war ganz erstaunt, wieviel Zeit vergangen war. Sie war auch sehr erleichtert, daß Seth das Buch begonnen hatte, indem er sie schön untenhielt. »O, er ist schlau«, lachte sie. »Er hat es hinter den Ohren.«)

(Seth nahm das Diktat um 22.34 Uhr wieder auf.)

Ich bin hauptsächlich ein Lehrer, obwohl ich nie im eigentlichen Sinne ein Gelehrter gewesen bin. Ich bin hauptsächlich eine Persönlichkeit mit einer Botschaft: Ihr schafft die euch bekannte Welt. Euch ist vielleicht die furchtbarste Gabe von allen verliehen worden: die Fähigkeit, eure Gedanken in physischer Form nach außen zu projizieren.

Die Gabe bringt Verantwortung mit sich, und viele von euch sind in Versuchung, euch zu den Erfolgen in eurem Leben zu gratulieren und Gott, dem Schicksal und der Gesellschaft die Schuld an den Fehlschlägen zuzuschieben. In ähnlicher Weise hat die Menschheit die Neigung, ihr eigenes Verschulden und ihre eigenen Irrtümer auf das Gott-Vater-Bild zu projizieren, das nachgerade all dieser Anschuldigungen überdrüssig werden muß.

Tatsache ist, daß jeder von euch sich seine eigene physische Realität selber schafft; und en masse schafft ihr sowohl den Glanz als auch den Schrecken, der innerhalb eures irdischen Erfahrungsbereichs existiert. Bevor ihr nicht erkennt, daß ihr die Schöpfer von alledem seid, werdet ihr euch weigern, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Ihr könnt auch das Unglück der Welt nicht dem Teufel anlasten. Ihr seid heute differenziert genug, um zu erkennen, daß der Teufel eine Projektion eurer eigenen Psyche ist; aber ihr seid heute auch noch nicht weise genug, um zu wissen, wie man seine Kreativität in konstruktive Bahnen lenkt.

Die meisten meiner Leser werden mit dem Ausdruck »Muskelstarre« vertraut sein. Euer Geschlecht hat statt dessen eine »Ich-Starre« entwickelt; ihr seid von einer geistigen Starrheit befallen, wobei die intuitiven Teile des Selbst entweder verleugnet oder bis zur Unkenntlichkeit entstellt werden.

Es wird spät. Meine beiden Freunde müssen morgen früh aufstehen. Ruburt arbeitet an zwei eigenen Büchern und braucht seinen Schlaf. Bevor ich jedoch die Sitzung schließe, möchte ich euch bitten, euch unsere Umgebung hier vorzustellen, denn Ruburt hat mir gesagt, daß ein Schriftsteller den Schauplatz der Handlung sorgfältig darstellen muß. (Mit Humor.)

Ich spreche zweimal wöchentlich, montags und mittwochs, durch Ruburt in diesem großen (Wohn-) Zimmer. Das Licht ist immer eingeschaltet. Heute abend macht es mir Freude, mit Ruburts Augen auf die winterliche Szene dort hinten zu blicken.

Die physische Realität hat schon immer etwas Erfrischendes für mich gehabt, und unter Ruburts Mitwirkung und während ich dieses Buch schreibe, sehe ich, wie Recht ich hatte, seinen einzigartigen Charme so zu schätzen. Noch eine Person der Handlung muß vorgestellt werden: der Kater Willy, ein vielgeliebtes Ungeheuer, das momentan schläft.

(Willy schlief – oder schnarchte vielmehr – oben auf unserem altmodischen Fernsehgerät. In dieser Position befand er sich gerade hinter Janes Kopf, während sie in ihrem Schaukelstuhl saß.)

Die Natur des Bewußtseins der Tiere ist als solches ein hochinteressantes Thema und eines, dem wir uns später zuwenden werden. Die Katze ist sich meiner Gegenwart bewußt und hat verschiedentlich sichtbar darauf reagiert. Ich hoffe, in diesem Buch den ständigen Austausch zu zeigen, der zwischen allen Bewußtseinseinheiten stattfindet, die Kommunikation, welche die Schranken der Spezies überspringt; und bei diesen Erörterungen werden wir Willy manchmal als Beispiel anführen.

Wir können unterbrechen oder die Sitzung beenden, ganz wie ihr wollt.

(»Gut, dann beenden wir sie.«)

Meine herzlichsten Wünsche euch beiden.

(»Es ist sehr interessant.«)

(Pause und Lächeln.) Ich hoffe, es macht euch Freude.

(»Gute Nacht, Seth.«)

(23.00 Uhr. Jane kam schnell aus der Trance. Sie hatte die ganze Sitzung hindurch ein zügiges Tempo aufrechterhalten. Sie sagte, sie sei froh, daß Seth mit der Arbeit an seinem Buch begonnen habe. »Lange Zeit habe ich mich immer davor gefürchtet«, sagte sie, »Seth sein eigenes Buch anfangen zu lassen.«

Jane überlegte nun, ob sie das Buch lesen sollte, während es entstand. Es würde doch eindrucksvoll sein, sagen zu können, sie habe das Manuskript vor seiner Fertigstellung nicht zu Gesicht bekommen. Wir kamen jedoch zu dem Schluß, daß dieser Gesichtspunkt unwesentlich sei, und sie wird das Material lesen, nachdem ich es in die Maschine geschrieben habe.)

SITZUNG 512, DIENSTAG, DEN 27. JANUAR 1970

Guten Abend.

(»Guten Abend, Seth.« Es ist 21.02 Uhr.)

Wenden wir uns unserem neuen Manuskript wieder zu. Davon Tieren die Rede war, wollte ich noch hinzufügen, daß sie eine Art von Bewußtsein haben, das ihnen nicht so viel Freiheit läßt, wie ihr sie besitzt. Andererseits sind sie bei dessen Gebrauch nicht durch gewisse Charaktereigenschaften behindert, die oft das praktische Potential des menschlichen Bewußtseins blockieren.

Das Bewußtsein ist ein Instrument, das die verschiedenen Dimensionen der Realität registriert. Das Bewußtsein, wie ihr es kennt, ist hochgradig spezialisiert. Die physischen Sinnesorgane vermitteln die Wahrnehmung der dreidimensionalen Welt, aber sie können aufgrund ihrer eigentümlichen Beschaffenheit auch die Wahrnehmung anderer, ebenso gültiger Dimensionen verhindern. Die meisten von euch sind mit eurem alltäglichen, körperlich orientierten Selbst identifiziert. Es würde euch nie einfallen, euch mit nur einem Teil eures Körpers zu identifizieren und alle anderen Teile zu ignorieren, und dennoch tut ihr nichts anderes (Lächeln), wenn ihr euch einbildet, das egoistische Selbst trüge die Last eurer Identität.

Ich sage euch, ihr seid kein kosmisches Fleisch- und Knochen-Paket, zusammengewürfelt aus einer Mischung von Chemikalien und Elementen. Ich sage euch, euer Bewußtsein ist nicht das feurige Endprodukt eines rein zufälligen Zusammentreffens chemischer Bestandteile.

Ihr seid weder ein im Stich gelassener Ableger der physischen Materie, noch ist euer Bewußtsein dazu bestimmt, wie eine Seifenblase zu verpuffen; sondern ihr formt den physischen Leib, den ihr kennt, auf einer Ebene des tief Unbewußten mit großem Differenzierungsvermögen, wundervoller Klarheit und intimster Kenntnis jeder einzelnen Zelle, aus der dieser zusammengesetzt ist. Dies ist nicht etwa symbolisch gemeint.

Da nun aber euer Bewußtsein, wie ihr es versteht, sich dieser Tätigkeit unbewußt ist, so identifiziert ihr euch nicht mit diesem inneren Teil eurer selbst. Ihr identifiziert euch vielmehr mit demjenigen Teil von euch, der fernsieht, kocht oder arbeitet – dem Teil, von dem ihr glaubt, daß er weiß, was er tut. Aber dieser scheinbar unbewußte Teil eurer selbst hat ein viel umfassenderes Wissen, und von seinem reibungslosen Funktionieren hängt eure ganze physische Existenz ab.

Dieser Teil ist bewußt, wissend und wachsam. Es liegt an euch, an eurem Ausgerichtetsein auf die physische Realität, daß ihr seine Stimme nicht hört und nicht begreift, daß er der große Kraftquell ist, in dem euer physisch orientiertes Selbst wurzelt.

Ich nenne dieses scheinbar Unbewußte das »innere Ich«, weil es die inneren Vorgänge lenkt. Es kombiniert Informationen, die euch nicht durch die körperlichen Sinne, sondern über andere, innere Kanäle erreichen. Es ist ein innerer Beobachter der Realität, der jenseits der Dreidimensionalität existiert. Es bewahrt in sich die Erinnerung an jede eurer früheren Existenzen. Sein Blick ist auf subjektive Dimensionen gerichtet, die buchstäblich unendlich sind, und aus diesen subjektiven Dimensionen fließt alle objektive Realität. (Lange Pause.)

Alle notwendigen Informationen werden euch durch diese inneren Kanäle zugänglich, und unglaubliche innere Vorgänge spielen sich ab, bevor ihr auch nur einen Finger heben, mit der Wimper zucken oder diesen Satz in diesem Buch lesen könnt. Dieser Teil eurer selbst ist von Natur aus hellsichtig und telepathisch, so daß ihr vor Katastrophen gewarnt werdet, bevor sie eintreten, ob ihr nun die Botschaft bewußt registriert oder nicht; und jegliche Kommunikation findet statt, lange bevor sie in Worte gefaßt wird.

(Leise:) Ich kann ab und zu eine Pause einlegen, damit ihr euch ausruhen könnt.

(»Mir geht es gut.«)

Das »äußere Ich« und das innere Ich arbeiten zusammen. Das eine befähigt euch, mit der bekannten Welt umzugehen, das andere trägt euch jene feineren inneren Wahrnehmungen zu, ohne die eine physische Existenz nicht aufrechterhalten werden kann.

Es gibt aber auch einen Teil eurer selbst, jene tiefere Identität, die sowohl euer inneres als auch euer äußeres Ich formt und deren Beschluß ihr verdankt, daß ihr als ein körperliches Wesen an diesem Ort und zu dieser Zeit in Erscheinung getreten seid. Dies ist der Kern eurer Identität, der psychische Samen, aus dem ihr entsprangt, die multidimensionale Persönlichkeit, von der ihr ein Teil seid.

Für diejenigen unter euch, die sich fragen, wo ich das Unbewußte, von dem die Psychologen reden, ansetzen würde, sei gesagt, daß man es sich sozusagen als einen Treffpunkt vorstellen muß, wo die äußeren und die inneren Ich zusammenkommen. Ihr müßt wissen, daß es innerhalb des Selbst keine fest umgrenzten Bereiche gibt; wir sprechen also von den verschiedenen Teilen nur, um die Grundidee klarerzumachen.

Da ich mich an ein Publikum wende, das sich mit dem »normalerweise bewußten Selbst« identifiziert, erwähne ich dieses gleich im ersten Kapitel, denn ich habe die Absicht, von der Terminologie an späterer Stelle Gebrauch zu machen, und möchte die Tatsache der multidimensionalen Persönlichkeit so früh wie möglich festgestellt haben.

Ihr könnt euch nicht selber verstehen, und ihr könnt die Unabhängigkeit meiner Existenz nicht akzeptieren, bevor ihr euch nicht von der Vorstellung freigemacht habt, daß die Persönlichkeit ein »Hier-und-jetzt-Attribut« des Bewußtseins sei. Manches, was ich in diesem Buch über die physische Realität sagen werde, könnte euch in Bestürzung versetzen, aber denkt daran, daß ich alles von einem völlig anderen Standpunkt aus sehe.

(Jane pausierte hier häufig, für Seth sprechend. Ihre Augen waren oftmals geschlossen.) Ihr seid momentan völlig in ihr befangen und fragt euch vielleicht, was es außerhalb ihrer noch geben mag. Ich befinde mich außerhalb und kehre für den Augenblick in eine Dimension zurück, die mir vertraut ist und die ich geliebt habe. Ich bin jedoch nicht in eurem Sinne in ihr seßhaft. Obgleich ich einen paranormalen »Reisepaß« habe, gibt es Probleme der Übersetzung und der Einreise, mit denen ich mich herumschlagen muß.

Man sagt, daß viele Leute, die seit Jahren in New York leben, niemals das Empire State Building besichtigt haben, während zahlreiche Ausländer bestens damit vertraut sind. Auf ähnliche Weise kann ich euch, die ihr eine körperliche Adresse habt, auf ein paar sehr seltsame und wundersame paranormale und psychologische Strukturen innerhalb eures eigenen Realitätssystems hinweisen, die ihr übersehen habt.

Offen gesagt, habe ich mehr vor als das. Ich beabsichtige, euch durch die verschiedenen euch zugänglichen Ebenen der Realität zu führen und euch den Weg zu zeigen durch die Dimensionen eurer eigenen psychologischen Struktur – ganze Bereiche eures eigenen Bewußtseins neu erschließend, die euch bisher relativ unbewußt waren. Ich habe also nicht nur die Absicht, die multidimensionalen Aspekte der Persönlichkeit zu erklären, sondern dem Leser auch einen Einblick in jene größere Identität zu verschaffen, die zu ihm gehört.

(Leise:) Ihr könnt jetzt Pause machen.

(22.07 Uhr. Jane kam leicht und schnell aus der Trance. Sie hatte, wie sie sagte, keinerlei Vorstellung von ihrem Tempo, ob schnell oder langsam, oder von der Zeit, die vergangen war. Sie sagte, sie habe den Eindruck, daß das Material von Seth hochkonzentriert und auf den Leser gemünzt und zugeschnitten sei, daß er versuche, seine Gedanken so klar und präzise wie möglich zu formulieren.

Jane sagte mir jetzt, daß sie vor der Sitzung sehr müde gewesen sei. Sie fuhr um 22.29 Uhr im gleichen Stil fort.)

Das euch bekannte Selbst ist nur ein Fragment eurer Gesamtidentität. Diese Selbstfragmente sind jedoch nicht aneinandergereiht wie die Perlen an einer Schnur. Sie gleichen eher den verschiedenen Häuten an einer Zwiebel oder den Segmenten einer Orange, die, verbunden durch ein und dieselbe Lebenskraft, in verschiedene Realitäten hinauswachsen, aber denselben Ursprung haben.

Ich will die Persönlichkeit nicht mit einer Orange oder Zwiebel vergleichen, aber ich möchte betonen, daß so, wie diese Dinge von innen nach außen wachsen, auch jedes Fragment des Gesamtselbst von innen nach außen wächst. Ihr seht die Außenaspekte der Dinge. Eure physischen Sinne gestatten es euch, die äußeren Formen wahrzunehmen, auf die ihr dann reagiert, aber eure physischen Sinne zwingen euch auch bis zu einem gewissen Grad, die Realität auf diese Weise zu sehen, während die innere Vitalität, die in Materie und Form steckt, euch weniger durchsichtig wird.

Ich kann euch beispielsweise sagen, daß selbst ein Nagel Bewußtsein hat, aber wenige meiner Leser werden mich ernst genug nehmen, um dem nächstbesten Nagel, den sie in einem Stück Holz steckend finden, einen guten Morgen oder guten Abend zu wünschen.