Gesunde Hufe - Katja Hinzberg - E-Book

Gesunde Hufe E-Book

Katja Hinzberg

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Beschreibung

"Ich habe mich immer schon geärgert über die interessanten Schlagzeilen auf dem Titelblatt von Pferdezeitungen. Doch wenn man das Heft kauft, stellt sich schnell heraus, dass sehr wenig echte Information dahinter steckt. Das wollte ich besser machen." Katja Hinzberg Fragt man Fachleute nach der optimalen Hufbearbeitung, bekommt man oft völlig unterschiedliche, sich teils sogar widersprechende Aussagen. Katja Hinzberg geht dem Wunsch nach gesunden Hufen ganz praktisch auf den Grund und gibt Antworten auf viele Fragen, die den Pferdefreund bewegen: Wie kann ich Hufkrebs vorbeugen? Barhuf oder Beschlag? Wie stelle ich mein Pferd erfolgreich auf barhuf um? Was tun, wenn mein Pferd stolpert? Was hilft bei ausbrechenden Hufen wirklich? Wie lernt mein Pferd, beim Schmied stillzustehen? Welche neuen Entwicklungen gibt es in der Huftechnik, und welche innovativen Lösungen helfen, wenn alles andere aussichtslos erscheint? Dieses eBook steckt voller Praxiswissen aus dem Pferdestall, gepaart mit dem Know-how ausgewiesener Spezialisten wie z.B. Jochen Biernat, Dr. Dorothee Meyer von Iwest, Pferdetrainer Heinz Welz und Pferde-Osteopathie-Ausbilderin Barbara Welter-Böller. Dieses eBook enthält ca. 96.000 Zeichen, das entspricht 64 Taschenbuch-Seiten. Ein interaktives Inhaltsverzeichnis macht das Lesen komfortabel.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 71

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Katja Hinzberg

Gesunde Hufe

Fachwissen für Freizeitreiter

 

 

 

Dieses eBook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Inhaltsverzeichnis

Danksagung

Hufkrebs

Zappelphillip – wenn das Pferd beim Schmied nicht still steht

Barhuf oder Beschlag?

Wenn Hufe bröseln und bröckeln

Zeig her Deine Füße! Neues aus der Hufbearbeitung

Holterdiepolter! Wenn Pferde stolpern

Auf den Kopf gehauen

Impressum

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Danksagung

Hufkrebs

Er beginnt meist in den Strahlfurchen und stinkt fürchterlich. Pferd und Besitzer müssen sich leider oft auf einen langen Behandlungsweg mit vielen Rückschlägen begeben, wenn die Diagnose lautet: Hufkrebs. Katja Hinzberg hat mit betroffenen Pferdehaltern, Tierärzten und Hufschmieden über Ursachen, Behandlungen und Erfolge gesprochen.

Zappelphillip – wenn das Pferd beim Schmied nicht still steht

Pferde, die bei der Hufbearbeitung zappeln, sind ein Ärgernis und gefährden sich und alle Beteiligten. Insbesondere beim Aufbrennen und Nageln können böse Verletzungen entstehen, wenn der Schmied an einem Zappelphillip arbeiten muss. Katja Hinzberg fragt Fachleute nach den möglichen Ursachen und gibt Tipps zur Abhilfe.

Barhuf oder Beschlag?

„Pferde werden nicht mit Hufbeschlag geboren“ sagen die Einen. „Pferde wurden aber auch nicht zum Reiten geboren“ sagen die Anderen. Wann und unter welchen Umständen ein Pferd zum barhuf-Gänger werden kann, und welche Stolpersteine es bei der Umstellung von Eisen auf barhuf gibt, Katja Hinzberg herausgefunden.

Wenn Hufe bröseln und bröckeln

Ausbrechende Hufe stellen Pferdebesitzer und Hufbearbeiter vor ein mehr als lästiges Problem. Woher kommt es, wenn Hufhorn bröselt und ausbricht, und was kann man dagegen tun?

Zeig her Deine Füße! Neues aus der Hufbearbeitung

Ausschneiden, raspeln, Eisen schmieden und aufnageln ist heute längst nicht alles, was moderne Hufbearbeiter „in petto“ haben. Auch Kunststoff-Beschläge, Hufschuhe und NBS-Beschlag sind schon bekannt und bewährt. Doch kennen Sie auch diese Neuheiten?

Holterdiepolter! Wenn Pferde stolpern

Stolpernde Pferde sind nicht nur ein Ärgernis – sie sind gefährlich. Warum manche Pferde beim Laufen so ungeschickt sind, und welche Rolle die Hufbearbeitung dabei spielt, hat Katja Hinzberg herausgefunden.

Auf den Kopf gehauen

Nägel ganz einfach so, ohne Eisen oder Kunststoff-Beschlag ins Hufhorn einschlagen? Katja Hinzberg hat für Sie das 7Nail-System getestet und gemeinsam mit Fachleuten geklärt, warum sogar sinnvoll sein kann, was auf den ersten Blick absurd wirkt.

Impressum

Danksagung

Ohne die wertvollen Informationen von Fachleuten und Pferdehaltern wäre diese Wissenssammlung nicht entstanden. Mein Dank für die freundliche Mitarbeit, die Mühe, die Zeit, die vielen Informationen und die Unterstützung mit Rat, Tat und Bildern gilt:

Hufschmied Alexander Richter

Leiter der BESW-Hufakademie Dr. Alexander Wurthmann

Leiterin der europäischen Pferdeakademie und Buch-Autorin Kiki-Kaltwasser

Pferde- und Menschen-Coach und Buch-Autor Heinz Welz

Huftechniker Mark Schwedt

„Helga S.“, deren Namen ich auf eigenen Wunsch verfremdet habe

Bea-Borelle-Schülerin und Tierheilpraktikerin Meike Linden

Tierheilpraktikerin Irene Linnemann

Tierärztin Marion Halm

Tierarzt Dr. Andreas Heidgen

Hufschmied Roman Esser

Pferdetrainerin Iris Herold

Pro-barhuf.de-Autorin Dr. Tina Gottwald

Iwest-Inhaberin Dr. Dorothee Meyer

Huforthopäde Jochen Biernat

Ausbilderin für Pferde-Osteopathie Barbara Welter-Böller

Huftechnik-Ausbilder Christian Schösser

Hufschmied Marcus Unterberg

Hufkrebs

Er beginnt meist in den Strahlfurchen und stinkt fürchterlich. Pferd und Besitzer müssen sich leider oft auf einen langen Behandlungsweg mit vielen Rückschlägen begeben, wenn die Diagnose lautet: Hufkrebs. Katja Hinzberg hat mit betroffenen Pferdehaltern, Tierärzten und Hufschmieden über Ursachen, Behandlungen und Erfolge gesprochen.

Hufkrebs: Ist es nun Krebs - oder nicht?

Spricht man in Reiterkreisen über Hufkrebs, hört man oft die Aussage: „Ach, das ist schlimmer als es sich anhört. Das heißt zwar HufKREBS, aber es ist kein richtiger Krebs, so wie wir Menschen ihn kennen.“ Dieser Satz ist leider nur halb richtig: Hufkrebs teilt sich mit dem Krebs die Eigenschaft, unkontrolliert zu wuchern (Blastom) und gesundes Gewebe zu befallen (Karzinom). Daher seine Bezeichnung. Doch die oft todbringende Eigenschaft des Krebses, Metastasen (also Absiedelungen in anderen Bereichen des Körpers) zu bilden oder zu „streuen“, teilt der Hufkrebs zum Glück nicht mit seinem gefürchteten Namensvetter. Doch das ist leider kein Grund zum Aufatmen, denn Hufkrebs befällt eben Hufe; für das Lauftier Pferd ist das ein lebensbedrohliches Problem, das meist von großen Schmerzen begleitet wird. Bei manchen Pferden ist nur ein Huf betroffen, bei anderen Pferden alle, wieder andere Vierbeiner sind über Monate und Jahre reihum befallen, mal vorn links, mal hinten rechts… und es scheint einfach kein Ende zu nehmen. Bis in die 1960er Jahre hinein war Hufkrebs das am intensivsten erforschte, weil am meisten präsente Hufproblem in der Veterinärmedizin. Bis vor einigen Jahren galten Bakterien und Pilze als Ursache für Hufkrebs, und man plädierte für eine hygienische, trockene Pferdehaltung. Doch immer mehr Pferde mit sehr guten Haltungsbedingungen sind von dem wuchernden Übel betroffen, und auffallend ist die Verbreitung unter den Rassevertretern der schweren Pferde wie Tinker und Shire Horses.

Die Wurzel des Übels

Strahlfäule kennen fast alle Pferdebesitzer: Ob in der nassen Jahreszeit, im Winter während des Aufenthaltes in der Box, oder während des Fellwechsels, der den gesamten Pferdekörper belastet, bildet sich in den seitlichen Strahlfurchen übel riechendes, weiches Horn. Oder die mittlere Strahlfurche vertieft sich und zieht sich bis hoch in den Ballen hinein. Wie weit verbreitet Strahlfäule ist, ließ sich bei einem Besuch der Fachmesse „spoga“ erahnen, wo das diesjährige Angebot an Mitteln zum Auftragen gegen Strahlfäule ungewöhnlich groß war. Strahlfäule ist quasi der „kleine Bruder“ von Hufkrebs, und oft dessen Vorbote. Bleibt sie unbehandelt, frisst sich der Bakterienbefall weiter in den Huf hinein – meist von Ballen und Trachten ausgehend nach vorn und nach oben - und wird zum wuchernden Hufkrebs. Blumenkohl-artige, schmierige und übel riechende Wucherungen am Huf sind immer ein Grund, schnell den Tierarzt zu Rate zu ziehen.

Immer mehr im Focus steht die Form der Hufe. Bei schweren Pferden findet man häufig sehr enge, tiefe Strahlfurchen, in denen anaerobe Bakterien ideale Bedingungen vorfinden. Trachten, die aufgrund falscher Hufbearbeitung zu hoch werden, suchen sich einen Weg in die Entlastung und werden zu eng (Trachtenzwang). Steht ein Pferd auf zu hohen Trachten, hat außerdem der Strahl nicht ausreichend Bodenkontakt, um durch die wechselnde Belastung beim Auffußen durchblutet und mit Nährstoffen versorgt zu werden; das Strahlhorn wird weich, porös, und stirbt ab. Bakterien können eindringen und ihr wucherndes Werk beginnen.

Seltener kommt es vor, dass Hufkrebs völlig ohne den sichtbaren Vorboten - quasi von innen heraus - entsteht. Mittlerweile gibt es sogar erste Vermutungen von Veterinärmedizinern zu genetischen Ursachen, denn auffällig oft sind Tinker und Shire Horses betroffen. Irene Linnemann, Tierheilpraktikerin aus Hennef bei Bonn sieht die Ursache jedoch eher im Stoffwechsel des Pferdes: „Gerade solche Rassen wie Tinker sind für andere Haltungsbedingungen gezüchtet. Für unsere fetten Weiden und die Fütterung mit Kraftfutter sind sie nicht vorgesehen – sie sind Arbeitstiere. Darum kommt es hier häufig zu Stoffwechselproblemen, die sich mit Mauke, Ekzem, Rehe, Kolikneigung, Kotwasser oder eben Hufkrebs äußern.“ Irene Linneman rät zu „weniger ist mehr – gerade bei der Fütterung solcher Rassen.“

Hufkrebs: Krankheitsverlauf und Prognosen

Hufkrebs beginnt in den meisten Fällen am Strahl des Pferdehufes. Die eindringenden Bakterien lösen eine Wucherung von verändertem Strahlhorn aus – es verhornt nicht richtig und wird oft als „käsig“ beschrieben. Nach und nach auch wird das Horn von Sohle, Eckstreben, Trachten, weißer Linie und Seitenwänden angegriffen, bis der Strahl zuletzt völlig entartet und der Huf heftig deformiert wird. Bleibt der Hufkrebs unbehandelt oder die Behandlung erfolglos, löst sich die Hufwand oder die Hornkapsel ab. Dies ist für ein Pferd das Todesurteil. Begleitet wird der gesamte Prozess, der sich überraschend schnell innerhalb weniger Wochen vollziehen kann, von einem widerlichen Gestank und sehr oft auch mit starken Schmerzen für das Pferd.

Das befallene Gewebe wurde weg geschnitten, aber es bildet sich kein gesundes Hufhorn nach.

Die tägliche Hufhygiene ist enorm aufwändig.

Das befallene Gewebe muss sorgfältig und vollständig weg geschnitten werden. Da der Huf von vielen Nerven durchzogen und gut durchblutet ist, sollte das Ausschneiden möglichst in einer Klinik und unter Vollnarkose geschehen. Nur so sind die Bedingungen für wirklich gründliches Arbeiten optimal, und das Pferd wird vor den starken Schmerzen des Eingriffs geschützt. Oberste Priorität hat nun die Bekämpfung der Bakterien – sowohl innerlich mit der Gabe von Antibiotika, und auch äußerlich mit mehrmals täglicher Desinfektion und dem Anlegen von Hufverbänden. Ein aus USA stammendes Antibiotikum mit hoher Wirksamkeit gegen die häufig beteiligte Bakterien-Art ist leider in Deutschland nicht zugelassen.