Gewinner-Gewohnheiten - Jan Torben Weber - E-Book

Gewinner-Gewohnheiten E-Book

Jan Torben Weber

4,8

Beschreibung

Streben Sie nach Zufriedenheit in allen wichtigen Bereichen Ihres Lebens - Ihren Beziehungen, Finanzen, Emotionen, Ihrer Gesundheit sowie Ihrem persönlichen Wachstum? Dann lesen Sie dieses Buch und lernen Sie mithilfe von Gewinner-Gewohnheiten Vertrauen zu schaffen, ein Vermögen aufzubauen, voller Energie zu sein, innere Ruhe zu finden und über sich hinaus zu wachsen. Für Sie selbst, die Erfüllung Ihrer Träume und die Menschen, die Sie lieben.

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Seitenzahl: 279

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Zum Buch

Um einen Zug ins Rollen zu bringen, braucht man viel Energie. Hat der Zug jedoch einmal Fahrt aufgenommen, dann ist er kaum noch zu stoppen und benötigt nur noch wenig Treibstoff. Genauso verhält es sich mit unseren Gewohnheiten – den guten wie auch den schlechten. Ist ein Verhalten zu einer festen Routine geworden, läuft es fast automatisch ab. Unsere Gewohnheiten formen schließlich unseren Charakter und bestimmen unser Schicksal. Dieses Buch zeigt, welche Gewinner-Gewohnheiten zu einem erfüllten Leben beitragen und wie es jedem Menschen gelingen kann, diese mit einer Prise Selbstdisziplin bei sich selbst zu installieren.

Zum Autor

Jan Torben Weber, geboren 1981, lebt mit seiner Frau, seiner Tochter und seinem Sohn in Taunusstein. Nach erfolgreichem Abschluss seines Maschinenbaustudiums begann er seine Vertriebskarriere, die es ihm ermöglichte, Gewinner-Persönlichkeiten rund um den Globus zu treffen und von ihnen zu lernen. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie und Freunden - möglichst in der Natur, beim Sport, auf Reisen als auch mit Lesen und Schreiben. Sein Lebensmotto lautet: Jeden Tag ein kleines bisschen besser.

Für meine Familie und besten Freunde.

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Die Wurzeln des Erfolgs

3.1 Beziehungen

3.1.1 Aktive Zeit mit geliebten Menschen

3.1.2 Das Naturgesetz vom Geben und Nehmen

3.1.3 Die Königsregel vom aktiven Zuhören

3.2 Finanzen

3.2.1 Schuldenfrei und Spaß dabei

3.2.2 Sparsamkeit – eine Gewinnertugend

3.2.3 Investieren statt Spekulieren

3.3 Gesundheit

3.3.1 Starker Körper – Vitalität & Kraft

3.3.2 Wacher Geist – Zeit zum Lernen

3.3.3 Gesunde Seele – Ruhe & Gelassenheit

3.4 Emotionen

3.4.1 Zustandsmanagement von Siegern

3.4.2 Selbstvertrauen durch Commitment

3.4.3 Dankbarkeit – der Schlüssel zum Glück

3.5 Persönliches Wachstum

3.5.1 Träume entdecken und wagen

3.5.2 Die Kunst der richtigen Zielsetzung

3.5.3 Mit Ausdauer & Kontinuität an die Spitze

Nachwort

Danksagung

Quellennachweise

1 Vorwort

Gerne erinnere mich an meine Studienzeit. Oft lag ich damals auf einer großen Wiese in Gießen an der Lahn, ich war einfach bei mir, lebte geduldig mein Leben und malte mir in Gedanken meine großartige Zukunft aus. Wie vermutlich sehr viele Studenten hatte ich große Träume von einer steilen Karriere und finanziellem Überfluss: Ich würde in Rekordzeit in eine wichtige Managementposition aufsteigen, mich dumm und dämlich verdienen und dann ein Haus mit Türmchen beziehen, von welchem aus ich einen Rundblick über die ganze Region genießen könnte.

Zur damaligen Zeit wohnte ich mit drei Freunden in einer WG. Wir trieben jeden Tag Sport, trainierten für diverse Wettkämpfe, prügelten uns dreimal pro Woche im benachbarten Thaibox-Studio, machten Krafttraining in unserem Wohnzimmer, das gleichzeitig als Kraftraum diente, verbrachten unsere freie Zeit an der frischen Luft und waren alle vier bis unter die Stirn vollgetankt mit Testosteron und Selbstbewusstsein. Da wir gemeinsam wohnten, lernten wir auch zusammen und boten uns stets gegenseitige Hilfestellung an. Aufgrund unseres Teamgeistes zählten wir vier Kumpels nicht nur nahezu immer zu den besten 10 % des Jahrgangs im Maschinenbaustudium, wir hatten auch Zeit ohne Ende.

Nur in den seltensten Fällen hat sich mal ein Mitglied unseres Siegerteams stundenlang alleine in irgendeine Aufgabe verbissen. Wenn einer von uns einmal etwas nicht verstanden hatte, musste er schließlich nur aus seinem Zimmer treten und durch den Flur schreien: »Hey, hat einer von euch die Aufgabe 17 auf Seite → kapiert?« Zumeist kam dann als Antwort: »Dachte mir schon, dass du das irgendwann fragen würdest, du nichtsnutziger Schwachkopf, komm her, dann erkläre ich’s dir!« Selbst wenn die Erklärung der Aufgabe drei Anläufe gebraucht hatte, waren letzten Endes nicht einmal 15 Minuten vonnöten, um uns gegenseitig auf das gleiche Level zu bringen. Zusammengefasst waren wir gemeinsam sehr erfolgreiche Studenten, verbrachten jeden Tag zusammen, also unter Freunden, hatten unendlich viel Zeit und konnten tun und lassen, was immer wir wollten. Eine Zeit, in der es äußerst schwierig war, nicht glücklich zu sein.

Der nachfolgende Start ins Berufsleben brachte dann einige Veränderungen in meinem Tagesablauf und auch ganz neue Gewohnheiten. Da meine Kumpels und ich nun alle Hunderte von Kilometern voneinander entfernt eigene Bleiben bewohnten, verbrachte ich meine Freizeit öfter in der Stadt als mit Freunden. Ich trieb etwas weniger Sport – zumeist alleine, wodurch meine Leichtigkeit und Motivation litten. Logischerweise wirkte sich Letzteres auch auf meine Leistung und Performance aus. Es war halt schon etwas anderes, als wir tagtäglich gemeinsam trainierten und uns gegenseitig zu Höchstleistungen motivierten. Weil ich, im Vergleich zu meiner Studienzeit, nun viel Geld verdiente, ging ich stattdessen oft shoppen und veränderte häufig meinen Kleidungsstil. Meine Restaurantbesuche nahmen ebenfalls stark zu, weil ich es als langweilig empfand, alleine und nur für mich selbst zu kochen. Innerhalb kürzester Zeit passte ich meinen Lebensstil meinem neuen Einkommen an. Hatte ich in der Studienzeit vier Jahre lang mit durchschnittlich etwa 600 Euro pro Monat hervorragend gelebt, so schaffte ich es nun innerhalb weniger Wochen, alleine jeden Monat 2.000 Euro aufzubrauchen.

Nach anfänglicher Euphorie im Job, kehrte dort schnell Routine ein. Meine Arbeit als Vertriebsunterstützer asiatischer Geschäftspartner machte mir zwar Spaß und bot mir durch eine hohe Reisetätigkeit viel Abwechslung, weshalb ich ihr sehr gerne nachging, nur unterforderte mich meine Tätigkeit an sich. Als für mich damals logische Konsequenz kündigte ich meine Anstellung nach fast vier Jahren und versuchte woanders mein Glück. Mein neuer Arbeitgeber zahlte mir etwas mehr Gehalt und stellte mir eine, wie ich damals dachte, erstrebenswerte Führungsposition in Aussicht, woraufhin ich anbiss. »Endlich entdeckt jemand mein Talent und meine ungeheuren Fähigkeiten«, dachte ich damals.

Für 10 % mehr Geld im neuen Job hängte ich mich schließlich 20 % mehr rein, als von mir erwartet wurde, wobei der Spaß an der Tätigkeit paradoxerweise gegen null ging. Trotzdem arbeitete ich statt acht Stunden pro Tag meistens zehn und mehr. Meine Ergebnisse waren jedoch, trotz meiner wahnsinnigen Zeitinvestition, nur ausreichend, was im Nachhinein betrachtet wohl an der mangelnden Leidenschaft lag, die ich in mein Tun einbrachte.

Sport machte ich immer seltener, Freunde traf ich ebenfalls kaum noch, stattdessen nahmen meine Einkaufsbummel und Restaurantbesuche noch weiter zu. Fürs Kochen fehlte mir jetzt die Zeit, selbst wenn ich mal Lust dazu gehabt hätte. Um abends besser runterzukommen, »gönnte« ich mir – erst ab und zu, später fast regelmäßig – ein Glas Wein oder ein Feierabendbier. Immer seltener schlief ich gut. Manchmal wälzte ich mich ganze Nächte grübelnd im Bett herum. Hatten sich meine Gedanken vor einigen Jahren noch ausschließlich um die Erfüllung meiner Träume gedreht, so traten plötzlich Selbstzweifel und Zukunftsängste an deren Stelle.

Als ich mich irgendwann einmal hinsetzte und die letzten Jahre reflektierte, wurde mir fast schlecht. Zwar hatte ich in meinen ersten vier Berufsjahren etwa eine Viertelmillion Euro verdient, meine Ersparnisse jedoch lagen im überschaubaren vierstelligen Bereich. Den Rest hatte ich ganz einfach verprasst. Auch von meinem einstigen Selbstbewusstsein, meinen Träumen vom finanziellen Überfluss und dem Haus mit Türmchen war nicht mehr allzu viel übrig. An irgendeiner Stelle hatte ich die falsche Abfahrt genommen. Nur wo? Wie konnte ich wieder auf die Straße der Gewinner zurückkehren?

In der Folge nahm ich mir immer öfter Zeit, um mein Tun in den letzten Jahren aufzuarbeiten, mich selbst kennenzulernen und zu verstehen. Schließlich konnte ich keine anderen Ergebnisse erwarten, wenn ich von nun an immer so weitermachen würde. Ich stellte mir selbst Hunderte von Fragen, die ich mir selbst schriftlich beantwortete. Einige davon waren: In welchen Momenten war ich glücklich und wann nicht? Was habe ich in meiner glücklichen Zeit anders gemacht als jetzt? Wie will ich mein Leben überhaupt haben?

Am Ende meiner Selbstreflexion fand ich heraus, dass ich in meinen guten Zeiten ganz anderen Tagesabläufen nachging als in den weniger guten – um nicht zu sagen, schlechten – Zeiten. So hat mich persönlich die tagtägliche Teamarbeit mit meinen Kumpels, sei es für irgendwelche Studienarbeiten oder beim Sport, sehr viel mehr erfüllt als ausgiebige Shoppingtouren. Auch haben mir unsere Männerabende, bei denen wir uns auf der Couch »Germany’s Next Topmodel«, Fertigpizza und Dosenbier reingezogen haben, tausendmal mehr Spaß gemacht als Besuche in teuren Restaurants.

Im Rahmen meiner Analyse fiel mir auch auf, dass an die Stelle von Gewohnheiten, die ich früher hatte und die mir irgendwie gut taten, neue Routinen getreten waren, die mich, ehrlich gesagt, unglücklich machten und die auch eigentlich nicht zu meiner Persönlichkeit passten.

Hier ein paar Beispiele für meine neuen »schlechten« Gewohnheiten:

Beginnen wir einmal mit dem Start in den Tag. Während ich zu Studienzeiten gar kein Auto besaß und daher gewöhnlich jeden Tag mit dem Fahrrad zur Hochschule und wieder nach Hause gefahren bin, so düste ich seit Neuestem täglich mit dem Auto zur Arbeit und zurück. Man kann diese Gewohnheit als Lappalie abtun. Bedenkt man jedoch, dass wir hierbei über etwa 30 Minuten tägliche Bewegung – zumeist bei wohltuendem Tageslicht – an der frischen Luft sprechen, dann wird der Posten doch bedeutsam.

Wie bereits erwähnt, empfand ich die Arbeitsergebnisse in meiner neuen, ungeliebten Anstellung, trotz Zehn- bis Zwölfstundentagen, nur als ausreichend, weil mich meine Tätigkeit nicht erfüllte und ich nur leidenschaftslos funktionierte. In meinem ersten Job hingegen empfand ich meine erzielten Ergebnisse, bei nur sieben Stunden täglicher Arbeitszeit, als sehr gut, auch weil mir die Randbedingungen gefielen und ich mich täglich auf meine Arbeit freute. Dies lag, neben der Abwechslung, die mir mein erster Job bot, vor allem an den Menschen, mit denen ich zusammenarbeitete, viele meiner Kollegen waren damals zu Freunden geworden.

Zu Studienzeiten hatte ich bereits am Nachmittag damit begonnen, mich gemeinsam mit meinen Kumpels, meistens an der frischen Luft, auszutoben oder einfach nur herumzuliegen und zu sein. Nun saß ich jeden Nachmittag bis zum späten Abend bei künstlichem Licht im Büro und starrte beschäftigt auf meinen Monitor.

An den Abenden hatten meine Kumpels und ich zumeist darum gewetteifert, wem es gelingt, die proteinreichste Mahlzeit für unsere zuvor beim Sport gestählten Muskeln zuzubereiten. Meine neue Gewohnheit hingegen war es, mich für die »harten« Arbeitstage in diversen Restaurants bei Bier oder Wein mit einem leckeren Gericht zu belohnen, bei dem andere die Zutaten und den Nährwert bestimmten und nicht mehr ich selbst.

Während sich meine Gedanken zu meiner Studienzeit fast ausschließlich darum drehten, entweder persönlich zu wachsen oder einfach nur ich selbst zu sein, so traten seit Neuestem Angst und auch Neid an die gleiche Stelle: »Was wäre, wenn ich meinen Job verliere? Schließlich sind meine Leistungen nur noch ausreichend.« Gleichzeitig dachte ich: »Warum ist der eine oder andere weiter als ich? Warum verdient XY mehr Geld als ich?«

Früher war das gemeinsame Ziel von meinen Freunden und mir, dass wir vier unsere Klausuren alle mit 1,0 bestehen. Wir hatten uns gegenseitig gepusht und immer hochgeholfen, wenn einer mal nachhing. Seit Neuestem begann ich damit, mich mit anderen zu vergleichen, was meine Emotionen negativ beeinflusste.

Meine Wochenenden verbrachte ich früher zumeist gemeinsam mit meiner Familie und Freunden. Wir spielten Poker, Schach und andere Gesellschaftsspiele, trieben gemeinsam Sport, schlossen Wetten ab und motivierten uns auf diesem Weg gegenseitig oder schauten auch mal nur gemeinsam fern. Wenn mich selbst oder irgendwen von uns irgendetwas ernsthaft belastete, dann sprachen wir darüber und die Sache war in Sekundenschnelle vom Tisch. Meine neueste Gewohnheit bestand hingegen darin, oft alleine shoppen zu gehen, wobei ich größtenteils vergleichenden Gedanken folgte und paradoxerweise Menschen imponieren wollte, die ich, wie ich irgendwann bemerkte, häufig sogar noch nicht einmal leiden konnte. Durch meine Einkaufsbummel gelang es mir jedoch, meine innere Leere zeitweilig zu kompensieren.

Zusammengefasst kam ich nach meiner Selbstreflexion zu folgender Erkenntnis: Am glücklichsten war ich, als ich meine Tage einfach nur mit Menschen und Beschäftigungen verbrachte, die ich liebte. Sowohl in meiner Studienzeit als auch der ersten Etappe meines Berufslebens waren beide Aspekte erfüllt – in meinem ersten Job lediglich begleitet von einem Gefühl leichter Unterforderung. Als ich damit begann, einer Tätigkeit nachzugehen, die mich nicht erfüllte, verbrachte ich plötzlich mehr Zeit im Frust als im Flow, wobei sich dieser Frust rasend schnell von der Arbeit in andere Lebensbereiche ausdehnte. Den dabei entstandenen Frust glich ich schließlich mit kurzen und schnellen Belohnungen aus, wie Einkaufstouren, Restaurantbesuchen und auch hin und wieder mit einem Feierabend-Drink. Das Geld, das ich mehr verdiente, brauchte ich somit genauso schnell, wie ich es verdiente, auch wieder auf, um mich für meine tagtäglichen Kämpfe zu belohnen. Schlussendlich befand ich mich in einem Teufelskreis aus Gewohnheiten, die mich unglücklich machten.

Einmal sprach ich mit meinem Bruder über meinen damaligen Zustand der Unzufriedenheit. Er fasste meine Situation wie folgt zusammen: »Kein Wunder, dass du unglücklich bist, wenn du fast jede freie Minute alleine verbringst und mit Beschäftigungen füllst, die dir keinen Spaß machen. Wenn Sport dir gut tut, dann arbeite doch einfach weniger und trainiere dafür mehr. Auch solltest du mal darüber nachdenken, zu deinem vorherigen Unternehmen zurückzugehen und in eine andere Tätigkeit zu wechseln, wenn es dir dort, auch mit den Menschen, so gut gefallen hat und dich lediglich deine Aufgaben etwas unterfordert haben.«

Nachdem mein Bruder mir seine ehrliche Meinung über mich und meinen Zustand gesagt hatte, brauchte ich erst einmal einige Tage, um diese zu verdauen. Zwar wusste ich von der ersten Sekunde an, dass er den Nagel mit seinen Worten voll auf den Kopf getroffen hat, jedoch musste ich für mich selbst erst einmal einen Weg finden, der mich zurück auf die Gewinnerstraße führen sollte.

Seine Tipps setzte ich letztendlich innerhalb der nächsten Wochen ausnahmslos um. Zuerst regelte ich meine tägliche Arbeitszeit auf genau acht Stunden herunter und fuhr anschließend zumeist direkt ins Fitnessstudio. Nach dem Training wollte ich mich gewöhnlich gesund ernähren, um die vorangegangene Anstrengung nicht durch ungesundes Essen wieder zunichtezumachen. Also kaufte ich mir wieder meine geliebten und gesunden Nahrungsmittel ein und ernährte mich entsprechend der wahren Bedürfnisse meines Körpers. Auf Restaurantbesuche und das Feierabendbier verzichtete ich vollständig, woraufhin sich meine Schlafqualität schlagartig verbesserte.

Unabhängig vom Wetter fuhr ich jeden Morgen mit dem Rad zur Arbeit. Obwohl mir die Art der Tätigkeit in meinem Job noch immer nicht sonderlich gut gefiel, erzielte ich plötzlich, trotz geringerer Zeitinvestition, erstaunlich gute Ergebnisse. Die Wochenenden verbrachte ich wieder vermehrt mit meiner Familie und guten Freunden. Wenn mich unter der Woche mal ein kleiner Rückschlag ereilte, dann sprach ich darüber, stellte zumeist schnell fest, dass mein Problem mir spätestens in drei Jahren egal sein wird und es mir demnach auch schon in drei Minuten egal sein kann, und konzentrierte mich sofort wieder auf das, was mir Spaß machte.

Nach einiger Zeit fand ich den Mut, mit meinem früheren Arbeitgeber in Kontakt zu treten. Ich gestand, dass ich meinen Jobwechsel im Nachhinein als unrichtig empfand, woraufhin dieser mich einlud und mir eine neue Tätigkeit im Vertrieb anbot.

Nach wenigen Monaten hatte ich mein Leben um 180 Grad gedreht, mithilfe von meiner Familie und von Freunden. Dabei hatte ich im Prinzip nichts anderes getan, als »alte« Gewohnheiten aus Zeiten, in denen ich mein Leben als leicht empfand und einfach glücklich war, wieder bei mir selbst zu installieren. Gewohnheiten, die zu mir passen, die mir Spaß machen und die mir einfach nur guttun. Ich schreibe hier ganz bewusst »die mir Spaß machen und guttun«, weil wir alle Individuen mit unterschiedlichen Bedürfnissen sind.

In meiner schwierigen Situation hatte mir besonders folgende Kernaussage hinter den Worten meines Bruders geholfen:

Wenn es mal nicht gut läuft, dann fülle deine Zeit mit Menschen und Beschäftigungen, die du liebst.

Auch noch lange nach meiner emotionalen Talfahrt ging mir dieser Satz immer wieder durch den Kopf, ist die Idee dahinter doch irgendwie brillant. Irgendwas störte mich jedoch noch daran. Was dies war, sollte ich auch bald herausfinden. Schließlich fragte ich mich: Warum sollten wir eigentlich nur dann unsere Zeit mit geliebten Menschen und Beschäftigungen füllen, »wenn es mal nicht gut läuft«? Macht das Leben nicht allgemein sehr viel mehr Spaß, wenn wir Tätigkeiten nachgehen, die uns erfüllen und an denen wir wachsen – am besten gemeinsam mit Menschen, die wir mögen oder sogar lieben? Gerade heutzutage, wo jeder werden kann, wer er will, wohnen kann, wo er will, durch soziale Netzwerke in Kontakt treten kann, mit wem er will, ist es eine der größten Herausforderungen des Lebens, herauszufinden, was und wen man wirklich liebt, und seine Zeit zielgerichtet für diese Menschen und Beschäftigungen einzusetzen.

Ich glaube heute, dass die Qualität unseres Lebens maßgeblich dadurch bestimmt wird, wie viel Zeit wir mit Menschen und Beschäftigungen verbringen, die wir lieben. Gelingt es uns, beides miteinander zu kombinieren, also gemeinsam mit Menschen, die wir lieben, Ziele zu verfolgen und Tätigkeiten nachzugehen, die uns am Herzen liegen und für die wir uns zusammen mit unseren geliebten Gefährten einsetzen wollen, befinden wir uns dann nicht in einem der höchsten emotionalen Zustände, die uns erreichbar sind?

Viele Menschen nehmen sich vornehmlich an den Wochenenden oder im Urlaub Zeit für Menschen und Beschäftigungen, die sie lieben. Nur, bietet nicht jeder Tag genügend Zeit, um ein guter Tag zu werden? Was wäre, wenn wir heute damit beginnen würden, täglich nur 15 Minuten unserer kostbaren Zeit Menschen oder/und Beschäftigungen zu widmen, die uns wirklich am Herzen liegen?

Nur mal angenommen, wir starten jeden Tag damit, nur 15 Minuten dafür einzusetzen, entweder uns selbst oder einem geliebten Menschen eine Freude zu machen. 15 Minuten pro Tag, das wären bei einer durchschnittlichen Lebenszeit von etwa 29.000 Tagen ganze 435.000 Minuten bzw. 7.250 Stunden – bei 16 Stunden täglicher »Wachzeit« sogar 453 volle Tage. Glauben Sie, dass es sich positiv auf Ihr Leben auswirkt, wenn Sie zusätzliche 453 Tage Ihres Lebens mit Menschen und Beschäftigungen füllen, die Sie lieben? Was wäre, wenn Sie es sich zur Gewohnheit machen würden, nur 15 Minuten am Tag mit Beschäftigungen zu füllen, die Sie brennend interessieren? Eventuell sogar gemeinsam mit einem Partner? Was würden Sie tun? Wie fühlen Sie sich bei dem Gedanken?

Wissen Sie, als ich damit begonnen habe, jeden Tag nur fünf Minuten an diesem Buch zu schreiben, kamen mir oft komische Gedanken, die mein Vorhaben infrage stellten: »Wer soll das überhaupt lesen? Was werden bestimmte Leute wohl über mich denken? Wird möglicherweise über mich gespottet?« Immer, wenn mich diese Art von Fragen überkam, besann ich mich auf einen einzigen Gedanken und sagte mir: »Für das Verfassen dieses Buches brauche ich etwa 300 Stunden. Wenn es mir mithilfe dieses Buches gelingt, das Leben eines einzigen Menschen zu verbessern, weil diese eine Person es sich nach dem Lesen meines Buches zur Gewohnheit macht, jeden Tag nur zusätzliche 15 Minuten ihrer Zeit mit Menschen oder/und Beschäftigungen zu füllen, die sie liebt, dann haben sich meine Mühen bereits um mehr als das Zehnfache ausgezahlt.«

In diesem Sinne wünsche ich mir für Sie, dass Sie in diesem Buch einige Gewohnheiten finden, die zu Ihnen passen und die Ihr Leben, je nachdem, wo Sie gerade stehen, ein kleines bisschen besser machen.

2 Einleitung

Selbstdisziplin – im Klang dieses unliebsamen Wortes schwingen Überwindung und Anstrengung mit. Trotzdem sollten wir sie uns zum Freund machen, denn Selbstdisziplin ist der Schlüssel zu jedem Erfolg. - Von mir selbst -

Es gibt Menschen, die gesünder sind als andere. Nennen wir sie der Einfachheit halber »die Gesunden«. Wie ist es mit Ihnen? Zählen Sie sich selbst eher zu den Gesunden oder den weniger Gesunden? Was unterscheidet eigentlich einen gesunden von einem weniger gesunden Menschen? Oder noch besser gefragt: Was machen die Gesunden anders als die weniger Gesunden?

Bitte verharren Sie einen Moment bei der letzten Frage: Was macht ein gesunder Mensch anders als ein weniger gesunder? Denn genau das ist es, womit wir uns in diesem Buch beschäftigen. Damit, was wir bzw. was Sie selbst tun können, um gesünder zu leben, wohlhabender und ausgeglichener zu sein, glücklichere Beziehungen zu führen, mehr Zeit zu haben, sich Ihren Träumen bewusst zu werden und sich diesen jeden Tag ein Stück weiter anzunähern.

Bleiben wir zum Einstieg aber noch kurz bei der Eingangsfrage: Was macht ein gesunder Mensch anders als ein weniger gesunder?

Surfen Sie spaßeshalber einmal durch verschiedene Statistikportale im Internet und finden Sie heraus, wie viele Minuten ein deutscher Bundesbürger durchschnittlich pro Tag im Internet und vor dem Fernseher verbringt. Das Ergebnis wird Sie erstaunen. Unterschiedliche Studien belegen Durchschnittszahlen von über 200 Minuten Fernsehzeit sowie über 150 Minuten Surfzeit der 14- bis 69-Jährigen in Deutschland pro Tag! Mal ehrlich, glauben Sie, dass ein Mensch, der täglich acht Stunden arbeitet und seine Freizeit mit dem Surfen im Internet und vor dem Fernseher verbringt, sich bester Gesundheit und glücklicher Beziehungen erfreut?

Dürfen wir hingegen den diversen Bevölkerungsstatistiken über Bewegung und körperliche Aktivität Glauben schenken, zählen wir bereits mit 200 Minuten aktiver Sportzeit pro Woche (etwa 30 Minuten pro Tag) zu den obersten 5 % der sportlich aktivsten Menschen weltweit; mit 300 Minuten pro Woche (etwa 45 Minuten täglich) sogar zu den sportlich aktivsten 1 % der Welt. Wollen wir also in die Oberklasse der sich über ihren Körper bewussten Gesellschaft aufsteigen, müssen wir täglich einfach nur 30 bis 45 Minuten lang Sport treiben. Klingt gar nicht so schwer, oder? Ist es auch nicht, wenn wir es uns erst einmal zur Gewohnheit gemacht haben, täglich Sport zu treiben. Das Geheimnis liegt in der Gewohnheit!

Wenn wir das erste Mal in die Sportschuhe steigen, dann wird uns dieser Schritt vermutlich etwas Selbstdisziplin abverlangen. Plötzlich müssen wir so viel erledigen. Uns fällt dann noch ein, dass wir ja noch putzen müssen und dass wir auch noch unseren beiden Freundinnen antworten müssen usw. Gehen Sie jedoch drei bis sechs Wochen lang, beispielsweise jeden Morgen um 7:00 Uhr, 30 Minuten lang joggen, so haben Sie es sich zur Gewohnheit gemacht und müssen nach spätestens sechs Wochen nur noch ein Mindestmaß an Selbstdisziplin aufbringen.

An dieser Stelle sollen Sie bereits das erste große Erfolgsgeheimnis erfahren:

Eine neue Gewohnheit anzunehmen dauert lediglich drei bis sechs Wochen. Ob wir nun rauchfrei werden möchten, unseren Tag früher als gewohnt beginnen wollen, das Ziel haben, regelmäßig Sport zu treiben, was auch immer – wofür wir in der Anfangszeit noch ein hohes Maß an Überwindung und Anstrengung (Selbstdisziplin) aufbringen müssen, das läuft anschließend (fast) von allein.

Sie werden sich im Laufe dieses Buches noch mit vielen weiteren Gewohnheiten und Erfolgsgeheimnissen aus verschiedenen Lebensbereichen beschäftigen, die Sie nicht nur zum Nachdenken, sondern jetzt auch leichter zur Umsetzung inspirieren werden, weil Sie sich von nun an darüber bewusst sind, dass Überwindung und Anstrengung nur in der Anfangszeit notwendig sind. Sie werden überrascht sein, wenn Sie feststellen, wie einfach es ist, mit dem richtigen Einsatz von Selbstdisziplin schnell ein kleines Vermögen anzusparen, ausgeglichener zu sein und sehr viel harmonischere Beziehungen zu führen.

Bevor wir starten, möchte ich noch ein paar Worte zum Buchaufbau verlieren. Stellen Sie sich hierzu bitte einmal einen Apfelbaum vor. Was benötigt ein Apfelbaum grundsätzlich, um wachsen zu können und irgendwann einmal saftige Früchte zu tragen? Ganz genau, zuerst einmal benötigt jeder Obstbaum starke Wurzeln. Je größer und stärker die Wurzeln, desto gesünder der Baum und desto besser dessen Chance, in Zukunft saftige Früchte zu tragen. Wichtig zu bedenken ist dabei, dass sich zuerst die Wurzeln ausbilden, bevor der Stamm wachsen und der Baum irgendwann einmal Früchte tragen kann. Mit der menschlichen Persönlichkeit verhält es sich ganz ähnlich, um nicht zu sagen genauso. Je kräftiger die Wurzeln eines Menschen entwickelt sind, desto besser sind dessen Chancen für ein gesundes, glückliches und ertragreiches Leben. Aus diesem Grund eignet sich das »Apfelbaumprinzip« als hervorragende Metapher für unser Leben.

Bestimmt kommen Ihnen gerade folgende Fragen in den Sinn:

Welches sind meine wichtigsten Wurzeln?

Was kann

ich selbst tun

, um meine Wurzeln auszuprägen und widerstandsfähig zu machen?

Die erste Frage ist schnell beantwortet. Dieses Buch gliedert sich in fünf thematische Bereiche, welche für die fünf wichtigsten Wurzeln unserer Persönlichkeit stehen:

Beziehungen

Finanzen

Gesundheit

Emotionen

Persönliches Wachstum

Sehr viel umfangreicher und differenzierter zu betrachten ist die Antwort auf die zweite Frage: Was kann ich selbst tun, um meine Wurzeln auszuprägen, sie stark und widerstandsfähig zu machen?

Mit den Antworten auf diese Frage beschäftigen wir uns ganz detailliert in jedem einzelnen Kapitel dieses Buches, immer mit dem Fokus auf die drei hervorgehobenen Worte »ich«, »selbst« und »tun«.

Dabei untersuchen wir nicht nur die gesund, glücklich und reich machenden Gewohnheiten, sondern beobachten auch ganz gezielt diese, mit denen wir das Gegenteil erreichen – die schlechten Gewohnheiten, die sich von Zeit zu Zeit leicht in unser Leben einschleichen und die uns eigentlich mehr schaden als nützen. Nur wer seinen Feind kennt, kann diesen auch bekämpfen.

3 Die Wurzeln des Erfolgs

Nichts ist für mich mehr Abbild der Welt und des Lebens als der Baum. Vor ihm würde ich täglich nachdenken, vor ihm und über ihn … - Christian Morgenstern (1871–1914) -

Wie in der Einleitung bereits erwähnt, setzen wir uns in diesem Buch mit den Gewinner-Gewohnheiten in den fünf Bereichen »Beziehungen«, »Finanzen«, »Gesundheit«, »Emotionen« und »Persönliches Wachstum« auseinander. Die richtigen Gewohnheiten in den fünf genannten Bereichen bezeichne ich gerne als »die Wurzeln des Erfolgs«, woraus sich auch der Untertitel dieses Buches ergibt.

Diverse Selbstexperimente und viele Gespräche mit verschiedensten Menschen, die alle das Ziel hatten, sich weiterzuentwickeln, haben mich für die notwendigen Bedingungen einer erfolgreichen Persönlichkeitsentwicklung sensibilisiert. Im Folgenden möchte ich Ihnen zwei Leitsätze vorstellen, die Ihnen Aufschluss darüber geben, wann eine angestrebte Persönlichkeitsentwicklung gelingen kann und wann eher nicht. Beide Leitsätze möchte ich nachstehend kurz erläutern, weil ich denke, dass diese im Sinne eines Vorverständnisses äußerst hilfreich sind.

1. »Es reicht nicht aus, es nur in einem, in zwei, drei oder vier der genannten Bereiche zur Meisterschaft zu bringen. Es ist von großer Wichtigkeit, alle fünf Bereiche gemeinsam auszubilden.«

Stellen Sie sich einmal vor, jeder der fünf genannten Bereiche – »Beziehungen«, »Gesundheit«, »Finanzen«, »Emotionen« und »Persönliches Wachstum« – steht für einen Finger Ihrer linken Hand. Alle Finger erfreuen sich bester Gesundheit und funktionieren einwandfrei – bis Sie beim Versuch, mit einem Hammer einen Nagel in die Wand zu schlagen, Ihr eigentliches Ziel, den Nagel, verfehlen und einen Ihrer Finger mit voller Wucht treffen. Auf welchem Finger liegt anschließend Ihre volle Konzentration? Ganz genau, auf dem verletzten Finger, der stark schmerzt. Sie werden Ihren gesunden Fingern so lange keine Beachtung schenken bzw. diese vernachlässigen, bis Sie den pochenden Schmerz auf ein erträgliches Maß gemildert haben, nicht wahr? Ein altbekanntes Sprichwort lautet: »Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.« Genauso verhält es sich auch mit den fünf Bereichen unserer Persönlichkeit.

Um besser zu verstehen, wie wichtig jede einzelne Ihrer fünf Wurzeln ist, unternehmen Sie bitte folgendes Gedankenexperiment: Stellen Sie sich einmal vor, in Ihrem Leben läuft alles einwandfrei und plötzlich

verlässt Sie Ihr Partner oder Ihre Partnerin und zieht mit den gemeinsamen Kindern in eine andere Stadt (Beziehung).

bekommen Sie die Nachricht, dass Sie unheilbar krank sind und nur noch eine kurze Zeit zu leben haben (Gesundheit).

erhalten Sie völlig unerwartet die Kündigung von Ihrem Arbeitgeber (Finanzen).

beschleicht Sie von heute auf morgen das Gefühl, dass Ihr Partner Sie betrügt, worum sich fortan tagein, tagaus Ihre Gedanken drehen und Sie in eine seelische Negativspirale verfallen (Emotionen).

werden Sie depressiv, weil Ihnen der tiefere Sinn Ihres Lebens fehlt (Persönliches Wachstum).

In dem Moment, in dem einer der fünf Lebenspfeiler einer Persönlichkeit einbricht, beginnt meist das ganze Gerüst zu wackeln, weil der defizitäre Bereich die gesunden Bereiche fast automatisch mit herunterzieht. Der Grund dafür ist, dass wir Menschen unsere Konzentration stets auf den defizitären Bereich (den schmerzenden Finger) legen, weil wir Angst stärker wahrnehmen als Freude. Nur wenige Gefühle, wie beispielsweise die Liebe, sind in der Lage, unsere Schmerzen und tief sitzenden Ängste zu überstrahlen.

Möglicherweise beginnen Sie bereits an dieser Stelle damit, Ihre eigenen Wurzeln gedanklich zu analysieren. Sollten Sie dabei herausfinden, dass die eine oder andere Wurzel noch Defizite aufweist, so freuen Sie sich. Denn Einsicht ist der erste Schritt auf dem Weg zur Besserung. Seien Sie bei der Beurteilung Ihrer Person bitte so ehrlich zu sich selbst wie nur möglich. Akzeptieren und lieben Sie Ihre Defizite, denn auch diese machen Sie zu dem Menschen, der Sie sind. Wenn Sie an bestimmten Bereichen wirklich bereit sind zu arbeiten, dann finden Sie in diesem Buch auf jeden Fall Ideen und Ansätze, mit denen Sie Ihre defizitären Lebensbereiche auf ein höheres Level bringen können.

Kommen wir zum zweiten Leitsatz, der uns ebenfalls Aufschluss darüber gibt, wie eine angestrebte Persönlichkeitsentwicklung gelingen kann.

2. »So wie wir kleine Dinge tun, so machen wir auch die großen Dinge.«

Stellen Sie sich bitte einmal Folgendes vor: Sie sind der CEO eines großen Konzerns und stehen vor einer Personalentscheidung, bei der es um die Übertragung der Verantwortung für einen millionenschweren Geschäftsbereich geht. Würden Sie diese Verantwortung einem Menschen übertragen, von dem Sie wissen, dass dessen privates Konto an jedem Monatsende im Soll ist? Wohl eher nicht, oder? Vermutlich, weil Sie wohl kaum davon ausgehen, dass eine Person es schaffen wird, Multimillionen zu ordnen, wenn ihr dies noch nicht einmal mit ein paar tausend Euro gelingt, richtig?

Ich kenne sehr viele Menschen, die kurzzeitig Feuer und Flamme für irgendetwas sind. Sie setzen sich dann sehr große Ziele und überfordern sich oftmals. Wenn sie ihre Ziele letztendlich nicht so schnell erreichen, wie sie es sich vorgenommen haben, geben sie nach einigen Fehlschlägen resigniert auf. Dieses Muster kehrt bei manchen Leuten immer wieder und wirkt erfolgsverhindernd. Aus meiner Sicht liegt der größte Fehler – dem ich früher selbst hin und wieder unterlag – darin, zu schnell zu viel zu wollen.

Goethe sagte einmal: »Jeder möchte etwas sein, keiner möchte etwas werden.« Wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf, dann diesen: Nähern Sie sich Ihren großen Zielen bitte immer mit kleinen Etappenzielen. Ein Mensch, der beispielsweise bisher noch nie auch nur einen kleinen Teil seines monatlichen Verdienstes beiseitegelegt hat und der es sich nach dem Kapitel Finanzen zur Gewohnheit machen möchte, sofort jeden Monat 25 % seines Nettoeinkommens zu sparen, wird sehr wahrscheinlich scheitern, und zwar unabhängig von seiner Einkommenshöhe. Der Grund dafür ist, dass sich mit steigendem Einkommen auch der Lebensstil verändert.

So besitzt eine Person mit einem Nettoeinkommen von 1.000 Euro beispielsweise IKEA-Möbel, fährt tagtäglich mit dem Rad zur Arbeit und trifft sich zum Abendessen mit Freunden in ihrer kleinen, mit Postern geschmückten Wohnung. Verdient die gleiche Person 3.000 Euro im Monat, dann ist die größere Wohnung vermutlich mit teuren Echtholzmöbeln ausgestattet, in der Garage neben dem Haus steht ein schönes Auto, das Abendessen findet nicht mehr zu Hause statt, sondern in schicken Restaurants, und in der größeren Wohnung hängen jetzt eher teure Gemälde statt Poster. Mit anderen Worten: Wenn es einem Menschen mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 1.000 Euro nicht gelungen ist, 10 % seines Verdienstes zu sparen, dann gelingt dies dem gleichen Menschen in der Regel auch mit einem Nettoeinkommen von 3.000 Euro nicht (sofort).

Stellen Sie sich zum Vergleich bitte einen Gewichtheber vor, der in der Lage ist, 100 Kilogramm zu stemmen, und dessen Ziel es ist, sich auf 110 Kilogramm zu steigern. Der Gewichtheber wird wohl kaum so leichtsinnig sein und sofort versuchen, 10 % mehr zu stemmen, als es ihm bisher gelungen ist. Unter Hilfestellung wird er sich wohl eher von 101 über 102,5 auf 105 Kilogramm usw. langsam vorarbeiten.

Übertragen auf unseren Sparer wäre demnach folgende Steigerung denkbar: Beginnt eine Person damit, drei Monate lang 3 % ihres monatlichen Nettoverdienstes erfolgreich zu sparen, kann sie anschließend – wiederum je drei Monate lang – erst 5 %, dann 7 % und letztendlich 10 % ihres Nettolohnes beiseitelegen. Nach einem Jahr hätte sie schließlich die Gewohnheit bei sich selbst installiert, von 90 % ihres monatlichen Gehalts zu leben.

Ich persönlich halte es für immens wichtig, das eigene Selbstvertrauen in kleinen Schritten immer und immer weiter aufzubauen. Mit jedem Mal, wenn wir ein Ziel erreichen, das wir uns vorgenommen haben, beispielsweise erst 3 %, dann 5 %, dann 7 % und schlussendlich sogar 10 % unseres monatlichen Verdienstes zu sparen, erhalten wir eine Einzahlung auf unser imaginäres Selbstvertrauenskonto. Wenn sich dann irgendwann in unserem Leben eine außergewöhnliche Wachstumsgelegenheit ergibt, dann wird uns unser Unterbewusstsein, nachdem es einen Blick auf unser Selbstvertrauenskonto geworfen hat, suggerieren, dass unsere Zeit gekommen ist, uns in das Wagnis zu stürzen. Denn unser Unterbewusstsein weiß: So wie wir kleine Dinge tun, so machen wir auch große Dinge.

Daher: Geben Sie sich Zeit. Ein Grashalm wächst auch nicht schneller, wenn man an ihm zieht.

3.1 Beziehungen

Die Liebe allein versteht das Geheimnis, andere zu beschenken und dabei selbst reich zu werden. - Clemens von Brentano -

Im Kern erklärt dieses einfache Zitat von Brentano das Leben besser als tausend Rat gebende Bücher.

Doch was ist Liebe?

»Liebe« ist ein Wolkenwort. Das bedeutet: Wenn Sie 100 Menschen fragen, was für sie Liebe bedeutet, dann bekommen Sie sehr wahrscheinlich 100 verschiedene Antworten. Aus diesem Grunde möchte ich Sie bitten, sich die nachfolgenden Fragen einmal selbst zu beantworten:

Was ist für Sie Liebe?

Wie »funktioniert« Liebe?

Wann und wo ist Liebe bzw. wo sehen oder spüren Sie Liebe?

Mir selbst fällt Liebe immer dann auf bzw. ich spüre die Aura der Liebe, wenn ich Eltern und ihre Kinder sehe. Als meine Frau beispielsweise schwanger war, saß sie manchmal stundenlang zufrieden schauend in unserem Schaukelstuhl und streichelte sich selbst über den Bauch. Irgendwie lag dann immer eine Ruhe und Harmonie in der Luft, die ich hier einfach mal als Liebe bezeichnen möchte. Zumindest habe ich persönlich diese Momente immer als sehr liebevoll wahrgenommen, wenn ich ins Wohnzimmer gekommen bin und sie dort so sitzend gesehen habe. Wenn ich meine Frau heute beobachte, wie sie mit unserer Tochter umgeht, sich mit ihr beschäftigt und sie erzieht, dann kann ich immer wieder diese Liebe wahrnehmen.



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