Giacomo Casanova - Phil Humor - E-Book

Giacomo Casanova E-Book

Phil Humor

0,0
0,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

3 Storys und 2 Gedichte

  • Giacomo Casanova und Marie Charpillon

  • Casanova und die Sylphe

  • Du Casanova

  • Casanova, Krösus und Schneewittchen

  • Casanova und Lucinda

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2017

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Phil Humor

Giacomo Casanova

Storys und Gedichte

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Giacomo Casanova - Storys und Gedichte

 

3 Storys und 2 Gedichte

 

Giacomo Casanova und Marie Charpillon

Casanova und die Sylphe

Du Casanova

Casanova, Krösus und Schneewittchen

Casanova und Lucinda

 

 

Giacomo Casanova und Marie Charpillon

Casanova: "Das wird nichts mit der Therapie. Ich will zurück ins Fegefeuer."

Marie Charpillon: "Nun lass die Dame doch mal erst ihr Konzept erklären. Eine Gesprächstherapie ist vielleicht genau das Richtige für jemand so Halsstarriges wie Dich. Ich mein, damals, 1763 in London, warst Du sehr einspurig. Sie will Dir neue Wege aufzeigen; wer weiß, vielleicht gelingt es Dir, mit neuen Psycho-Spielchen mich diesmal einzuwickeln? Kannst ja nicht immer der Unterlegene sein."

Casanova will sich auf sie stürzen. Clarissa, die Therapeutin, hält ihn zurück.

Clarissa: "Ist ja wie bei einem Kettenhund. Hab ich mir einfacher vorgestellt. Das ist doch ein super Angebot: Raus aus dem Fegefeuer - Urlaub im Himmel, das Spa-Komplett-Paket, entspannen, wohlfühlen, Gehirnwäsche."

Casanova: "Ich hab's gewusst! Mein Leben war perfekt. Wieso messt Ihr es an Pseudo-Standards - was habe ich mit Religion am Hut? Liebe ist eine Kunst, das lernt man nicht im Kloster, da muss man in die weite Welt hinaus, man muss sich bemühen, Geschenke machen, Honneurs machen, einen guten Eindruck machen. Ein Macher sein, jemand, der die Ladys bezwingt. Und die Salons, die Theater sind der Ring: Ring frei für die Sexomanie."

Marie Charpillon: "Das ist ja nicht mal ein Wort. Außerdem beißt Du bei mir auf Granit."

Casanova: "Ja, stilisier Dich zum Denkmal, als die Brandungsmauer, an der meine Leidenschaft zurückgeworfen wurde, eine Welle, die sich zurückzieht - schmollend, verzweifelt ..."

Clarissa: "Sehr schön, lass es raus; Emotionen sind gut - und es gibt auch schon den ersten Beifall."

Einige Engel haben sich als Zuschauer eingefunden. Man kommentiert den bisherigen Verlauf.

Casanova: "Ich wollte den Himmel auf Erden - und dazu gehört meiner Meinung nach nun mal eine anständige Portion Liebe - möglichst dreimal täglich - vor oder nach den Mahlzeiten, das ist ad libitum."

Clarissa: "Casi - ist doch okay, wenn ich Dich Casi nenne? - wo drückt denn der Schuh? Ist es so, als ob man den anderen Schuh sucht?"

Casanova: "Bin kein Fuß-Fetischist; ich fetischiere alles; alles ist anbetungswürdig, der Schönheit gebührt meine Achtung, meine Anteilnahme."

Marie Charpillon: "Das lässt Du bei mir aber schön bleiben; er wollte mich tatsächlich einkaufen; sind wir im Supermarkt? Mit Guineen mich überschütten wollen; okay, ich machte mir einen Heidenspaß daraus, ihn zum Besten zu haben, ich kannte ja seine Schliche - das konnte ich wunderbar gegen ihn verwenden, wie ein Advokat, der dem Kontrahenten viele Schritte voraus ist, so torkelte er hinterdrein; 2000 Guineen habe ich ihn gekostet - und er hat nichts erhalten; Damen, bekomme ich von Euch Applaus?! Wo sind Deine 115 Frauen, deren Namen Du in Deinen Memoiren anführst, als seien es Trophäen? Der Großwildjäger eine Pussy, so klein mit Hut; ich habe Dich minimalisiert, beachtliche Leistung in so kurzer Zeit, stell Dir vor, was ich in Jahren mit Dir angestellt hätte; ich meine, ich war 18 und Du 38, ich hätte Dich nie wider aus meinen Klauen lassen können, aber ich war großzügig, ließ Dich ziehen; wie ein begossener Pudel; und was ist nun des Pudels Kern? Wie abgefeimt bist Du, zu welchen Ränken in der Lage? Du hattest keine Chance. Sieg für Marie Charpillon, auf ganzer Linie."

Sie macht eine Siegesfaust. Casanova ballt die Fäuste.

Casanova: "Was hat Verhöhnen mit Gesprächstherapie zu tun? Ich will meinen Anwalt. Wer gibt Frauen solche Macht, dass man den Blick nicht wenden kann von ihnen, dass man sie auch dann noch anbetet, wenn sie sich als Teufel outen? Das ist doch nicht normal. Ist das der Preis meiner Besessenheit? Aber ich kann mir ein Leben ohne Besessenheit nicht vorstellen, es macht es lebenswerter, als ob man ein Gericht ohne Gewürze zu sich nehmen soll. Dann meine Schreibbesessenheit - 3600 Seiten, 1,2 Millionen Wörter verfasst - meinem Leben dieses Werk gewidmet, Memoiren - und die Welt fand sie interessant; seltsam, zusammenkehren, was mir geblieben war, Erinnerungsfetzen, Vergangenheits-Schnipsel. Histoire de ma vie - Geschichte meines Lebens. Was war zuerst da - die Memoiren, mein Leben? In welcher Reihenfolge, vielleicht hatte ich es mir so zurechtgelegt: Ein Don Juan; spiel diese Rolle, Du hast Talent dafür, die Frauen bescheinigen es Dir, wie Dominosteine fallen sie - meine Erfolge eilen mir voraus, man ist begierig nach mir. Ein seltsames Gefühl - ich, der dazugehören will, ich spiel den Grandseigneur, bluffe, was das Zeug hält - und glaube an meine Partnerin, das Glück; sie ist meine Gefährtin, ich will sie nicht enttäuschen, will mich nicht begnügen mit dem normalen Maß. Austern helfen dabei und heiße Schokolade, vielleicht auch Lerchen - Potentat sein mit Ausdauer."