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Fußball füllt das enorme Vakuum, das die organisierte Religion hinterlässt. Und so versammeln sich die Hohepriester der Letzten Tage zum heutigen Tempel; das Fußballstadion. Und siehe, die eifrigen Gemeindemitglieder warten auf Inspiration und Ermutigung. Werden die Priester enttäuschen?
Moderne Fußballstars - und sogar Manager - üben viel Einfluss aus. Trotzdem werden sie täglich mit Fragen des Glaubens, der Ethik und der Ehre konfrontiert. Aus ihrer Zwangslage versucht der Autor in diesem kurzen, faszinierenden Buch ein Bild zu malen.
In einem einfachen, aber eloquenten Stil und anhand von realen Geschichten beleuchtet Ojwang den frommen Fußballstar, der im Mittelkreis auf die Knie geht. Wehe ihm, wenn sein Verhalten auf dem Spielfeld im Widerspruch zu seinem Verhalten außerhalb des Spielplatzes steht!
Diese kurze Darstellung wird sicherlich die Debatte über die Rolle des Glaubens, der Werte, der Ethik und des Fairplay im Fußball anregen.
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Veröffentlichungsjahr: 2020
Dieses Buch ist gewidmet:
Marc Vivien Foe und Cheick Ishmael Tiote, zwei großartige Fußballer, die gestorben sind, als sie das machten, was sie liebten, und zwar fußballspielen. Ihre Karriere wurden so plötzlich und auf tragischer Weise vorzeitig beendet. Doch mit ihrem Fleiss haben sie sicher Millionen von Nachwuchsspielern in Afrika und der ganzen Welt inspiriert.
Fußball ist die beliebteste Sportart der Welt. Dagegen können nur wenige argumentieren. Oakley erklärt in seinem Buch „Football Delirium“ , dass Fußball für viele in einem säkularen Zeitalter das enorme Vakuum gefüllt hat, das von der organisierten Religion hinterlassen wurde. In „Temple of the Earthbound Gods“, John Bale vergleicht das Fußballstadion mit der Kirche; ein Ort der Versammlung und Anbetung. Wie es die Autoren von „With God on their side: Sport in the service of Religion“, Magdalinski und Chandler erläutern, moderne Sportler signalisieren ihren Respekt vor göttlichen Eingriffen in sportliche Ergebnisse durch Aufrufen einer höheren Macht auf dem Spielfeld.
Obwohl dies eine umstrittene Angelegenheit ist, erwartet die Gesellschaft im Allgemeinen, dass professionelle Athleten ihre Verpflichtungen als Vorbilder für jüngere Spieler und Fans anerkennen. Der Grund, warum Spitzensportler Millionen durch Werbeverträge erhalten, ist vielleicht weniger umstritten. Es gibt Leute, besonders junge und beeindruckende, die zum Beispiel ein bestimmtes Shampoo oder Getränk kaufen, einfach nur weil ein berühmter Profispotler es benutzt.
Das oberste Ziel auf der Eliteebene - und Fußball ist keine Ausnahme - ist der Gewinn. Trotz aller Vorwände für Fairplay ist die Versuchung, Abkürzungen zu nehmen, immer vorhanden. Ob es das ist, was Graham Mcfee in „Sports, Rules and Values“ "legales Betrügen" nennt oder geradezu illegale Aktivitäten wie Spielmanipulation, Betrug ist ein wesentlicher Bestandteil des modernen Spiels. Kinder dazu zu bringen, vor jedem von der FIFA genehmigten Spiel „Fairplay“ - Banner zu tragen, wird diese Realität nicht ändern.
Dieses kurze Buch bietet Geschichten aus dem wirklichen Leben von Fußballern, die gegen alle Widrigkeiten an die Spitze des Spiels aufgestiegen sind. Ohne auf die Vor- und Nachteile davon einzugehen, enthält das Buch auch Berichte aus der realen Welt, die veranschaulichen, wie Fußballspieler mit Fragen des Glaubens und der Ethik konfrontiert werden. In diesem Buch wird nicht versucht, Lösungen bereitzustellen, sondern die Diskussion über diese wichtigen allgegenwärtigen Themen aufrechtzuerhalten, die das „Schönes Spiel“ damit immer wieder rechnen muss.
„Eat, football, sleep football, drink coca cola“.
Dies war ein Slogan, der Ende der 90er Jahre in einer weltweiten Werbekampagne der Coca Cola Firma verwendet wurde. Es fängt treffend die ekstatische Hingabe ein, mit der Hunderte von Millionen, wenn nicht Milliarden, dem Sport weltweit folgen.
Fußball ist eine Sportart, das mehr als jede andere, Leidenschaft hervorruft. Sooft sehen wir wie Fußballfans, nach einer Niederlage randalieren und Vermögen zestören oder wir Tränen über die Wangen eines eingefleischten Fans rollen. Fußball ist ein Publikumsmagnet. Die Sportart zieht mehr als jede andere eine große Anzahl von Fans an. Im Gegensatz zu Sportarten wie Rugby, Golf und Tennis, die den privilegierten Klassen vorbehalten sind, wird Fußball als Sportart der Massen angesehen. Große Fußballveranstaltungen wie die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft oder die Europameisterschaft attraktieren eine Zuschauerzahl von Milliarden Fans weltweit.
Fußball ist dank der großen Menschenmenge ein Geldspinner. Jedes Jahr werden Milliarden von Dollar durch TV-Rechte, Werbung, Sponsoring-Angebote und Transfergebühren umgesetzt. Gastgeber der Weltmeisterschaft, tun dies nicht nur aus reiner Liebe der Sports. Es gibt dabei Geld zu verdienen und politische Macht zu projizieren.
Das Umdrehen der FIFA in Bezug auf ihre eigene Kontinentalrotationspolitik besteht möglicherweise darin, dass sie die mächtigeren Nationen die das Geld, die Infrastruktur und den politischen Einfluss haben, versorgen will. Afrika würde daher nicht die Möglichkeit erhalten, diesen gigantischen Karneval auszurichten, nur weil Afrika aus moralischer Sicht daran war, ihn auszurichten. Das populäre Argument, das vorgebracht wird, um die privilegierte Position Europas zu rechtfertigen, ist, dass es am meisten (zumindest finanziell) zum Weltfußball beiträgt.
Im Juli 2000 hat Deutschland Südafrika den WM 2006 Zuschlag vor der Nase weggeschnappt, nachdem sich der neuseeländische Delegierte Charles Dempsey unter Berufung auf überwältigenden Druck der Stimme enthalten hatte. Wie wir es heutzutage gewohnt sind, flammten Vorwürfe von Foulspiel, Schikanen und regelrechter Bestechung auf, denen niemand nachgehen wollte. Einer davon war ein unbestätigter Bericht im Spiegel Magazin von einem mutmaßlichen Verkauf der WM 2006.
Laut einem Bericht in „Deutsche Welle “, Deutschland hat aus dem einmonatigen Turnier 50.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Darüber hinaus hat der deutsche Tourismus zusätzliche 300 Millionen Euro hinzugefügt, während der Einzelhandelsumsatz um 2 Milliarden Euro gestiegen ist.
Ein modernes Fußballstadion
Fußball hat große Namen geschaffen. Namen wie Pele, Ronaldo, Rivaldo, Okocha, Kanu, Figo und Beckham sind gleichbedeutend mit Inspiration. Die vom Tellerwäscher zum Millionär Geschichten einiger dieser Fußballgurus sind ein Hoffnungszeichen für Millionen von Nachwuchsfußballer die in extremer Armut und unter schlechten Wohnbedingungen in der Slums von Rio de Janeiro, Soweto oder Lagos leben. Die barfüßigen Kinder von Monrovia stellen sich zweifellos als George Weah vor.
Vor einigen Jahren musste in der lateinamerikanischen Nation Brasilien ein junger, schlanker, gebrechlicher Junge aus einer armen Familie 15 km laufen, um am Strand Fußball zu spielen. Als ob das nicht schlimm genug wäre, verlor er aufgrund schwerer Unterernährung alle seine natürlichen Zähne. Im Januar 2000 wurde der damals 28-jährige Vitor Borba Ferreira, besser bekannt als Rivaldo zum besten Spieler der FIFA gekürt. Dass er ein großartiger Spieler war, war nie in Zweifel.
Nwankwo Kanu, der schlaksige ehemalige nigerianische Stürmer, ist ein Symbol seltener Resilienz. Im August 1996 führte er als Kapitän seine Mannschaft zum Sieg bei den Olympischen Spielen in Atlanta. Kurz danach wechselte er zu dem italienischen Klub Inter Mailand. Inter unterzog ihn einigen medizinischen Tests, bei denen eine Fehlfunktion der linken Herzklappe festgestellt wurde. Diese Krankheit war so schwerwiegend, dass jede anstrengende Übung ihn hätte töten können. Inter war wütend und verständlicherweise so. Fußballtransfer ist eine erhebliche Investition. Es war schwer vorstellbar, dass weder sein ehemaliger Verein Ajax Amsterdam noch der nigerianische Verband das Problem entdeckt hatten. Bei ruhigerer Reflexion schien es jedoch völlig selbstverständlich, dass niemand etwas gewusst hatte. Als feiner Athlet im Teenageralter trainierte er normal und zeigte keine negativen Auswirkungen. 1995 gewann er sogar mit Ajax Amsterdam die UEFA Champions-League. Wer hätte gedacht, dass er möglicherweise die Belastung nicht ertragen kann?
Die körperliche Härte, die erforderlich ist, um als Weltklasse-Athlet nach einer solch schockierenden Entdeckung ein Comeback zu feiern, ist die eine Sache. Das psychologische Stehvermögen ist auf höchstem Rang. Dies wäre vergleichbar mit jemandem, der seinen Lebensunterhalt mit einem Beruf verdient, dessen körperliche Anforderung ihn daran hindern sollte, überhaupt darüber nachzudenken. Viele Spieler vor ihm gaben ihren Traum vom Weltklasse-Fußball wegen weniger als einer schweren Herzerkrankung auf. Kanu nicht. Er ist ein zäher Kerl. Wenn Sie den täuschend trägen Stürmer in Highbury in London (wo er zwischen 1999 und 2004 unter dem französischen Trainer Arsene Wenger seinen Beruf ausübte) beobachteten, wie er gegnerische Verteidiger auf mythische Weise überspielte und nahezu unmögliche Tore erzielte, dann würden Sie verstehen, warum ich scheinbar Schwierigkeiten habe, seine beispielhafte Leistung in Worte zu fassen.
lächelnder Junge mit einem Fußball
Im Fußball gibt es viele inspirierende Berichte. Shaun Bartlett, der ehemalige südafrikanische Nationalspieler, ist außerhalb Südafrikas, seines Mutterlandes oder in der Schweiz und in England, wo er einst seinen Beruf ausübte, wahrscheinlich nicht bekannt. Er gehört zu einer Generation südafrikanischer Fußballspieler, die die Wiederherstellung der „Regenbogennation“ aus dem Erbe der Apartheid beschleunigten (zumindest was das Spiel betrifft). Dazu gehören auch Mark Williams, Doctor Khumalo, Lucas Radebe, Phil Masinga und John "Shoes" Moshoe u.a. Selbst nach afrikanischen maßstäben zählt Bartlett nicht zu den Besten wie z.B Weah, Abedi Pele, Okocha, Roger Milla, Kanu, Drogba, Eto’o, Salah oder Aubameyang. Das heißt nicht, dass afrikanische Fußballer im Vergleich zu ihren europäischen oder südamerikanischen Kollegen Minnows sind. 1995 wurde ein gewisser George Opong Weah, der liberianische Starstürmer, zum besten Spieler in Afrika, Europa und der ganzen Welt gekürt. Dies geschah zu einer Zeit, als sein Mutterland in einen blutigen Bürgerkrieg verwickelt war.
Die Szene ist das Kumasi-Stadion in Ghana. Der Africa Cup of Nations 2000 ist im Gange. Die südafrikanische Nationalmannschaft, die liebevoll als „bafana bafana" (Zulu-Sprache für Jungen) bekannt ist, kämpft gegen die „Azingo Nationale "aus Gabun. Shaun Bartlett klammert sich an einen ausgezeichneten Pass seines Teamkollegen Thabo Mngomeni. Er dribbelt an zwei Gegenspieler vorbei und setzt dann einen mächtigen Schuss mit dem rechten Fuß frei. Dem gabunischen Torwart bleibt keine andere Wahl, als ziellos zu tauchen und zu beobachten, wie der Ball auf die Rückseite des Netzes trifft. Es ist ein Tor! Vor Beginn des Turniers hatte Bartlett geschworen, seinem Landsmann Benni McCarthy nachzuahmen, der zwei Jahre zuvor in Burkina Faso Torschützenkönig geworden war. Mit diesem Tor hat er sicher den Weg vom Traum zur Realität markiert.
Die Art, in der er das Tor feiert, bringt mich zu meinem Punkt. Bartlett rennt vor lauter Aufregung herum und bleibt dann stehen. Er zieht sein Trikot hoch und enthüllt einige Schriften, die wahrscheinlich mit einem Filzstift auf seiner weißen Weste geschrieben wurden. "Why Always Me?" , würden Sie erwarten. Falsch. „Football is not my life. Jesus is." Das ist Bartletts Botschaft. Genauso wie der Vermarkter die großen Menschenmengen nutzt, um für sein Produkt zu werben, nutzt Shaun die Gelegenheit, um seinen Glauben an Christus Jesus zu verkünden. Denken Sie an die Auswirkungen, die Bartletts Botschaft auf Hunderttausende südafrikanischer Jungs (und Mädels) haben würde, die ihn als Ikone haben. Bartletts Handlung könnte einfach und ganz gewöhnlich erscheinen. Vielleicht nur eine andere Art, Aufmerksamkeit zu erregen. Aber wie oft lassen Sie andere von Ihrem eigenen religiösen Glauben wissen? Wie oft erkennen Sie wie Bartlett an, dass Ihre Stärke von Christus kommt? Wie oft erkennen Sie, dass Sie Ihren Geschäftssinn, Ihre rednerischen Fähigkeiten oder Ihre Intelligenz dem Herrn oder , wie Magdalinski und Chandler es ausgedrückt haben, einer höheren Macht verdanken ?
"Emmanuel Amunike, er glaubt an Gott. Wenn Sie ihn spielen sehen, werden Sie es auch. "
Dies ist ein Extrakt aus einer Nike-Werbung von 1995 mit dem ehemaligen nigerianischen Fußballstürmer. In der auffälligen Anzeige steht Amunike mit weit ausgebreiteten Armen wie ein hochfliegender Adler, und einem Fuß auf dem Ball. Diese Anzeige wie viele andere mit prominenten Profisportlern zeigt, wie führende globale Marken von dem Einfluß profitieren, den sie als Vorbilder auf ihre Fans haben.
Amunike, ein ehemaliger Spieler des FC Barcelona, war Mitglied der sogenannten „goldenen Generation“ nigerianischer Fußballer, zu der auch Kanu Nwakwo, Jay Jay Okocha, Daniel Amokachi, Finidi George, Sunday Oliseh und Tijani Babangida gehören. Diese Gruppe von Spielern brachte Nigeria auf den 5. Platz in der FIFA-Weltrangliste, wurde 1994 zum Afrikameister gekrönt, erreichte das Viertelfinale der Weltmeisterschaft im selben Jahr und holte bei den Olympischen Spielen 1996 Gold.
Die Super Eagles von Nigeria gewann 1996 Gold bei den Olympischen Spielen in Atlanta
Nun kommt die wichtigere Frage: Entsprechen Ihre Handlungen als Fußballstar außerhalb des Spielfelds Ihrer Anrufung Christus oder dieser höheren Macht auf dem Spielfeld? Für eine interessante Illustration kehren wir in die südamerikanische Nation Brasilien zurück,
Die brasilianische „Seleção“ ist nicht mehr die Fußballmacht, die einst war. Doch Brasilien bietet immer noch eine erstaunliche Menge Fussballtalent und ist mit Fußball synonymisch. Im brasilianischen Bundesstaat Sao Paulo ist ein beliebter Verein, der als Corinthians bekannt ist. Der statistisch erfolgreichste Spieler des Vereins, ist Marcelinho Carioca. Er hatte dort zwischen 1994 und 2006 drei separate Stints und erzielte 206 Tore in 420 Spielen.
Corinthians erfolgreichster Spieler in jeder Hinsicht zu sein, ist keine Kleinigkeit. Der multitalentierte Sócrates Brasileiro de Souza Vieira de Oliveira (einfach als Sócrates bekannt) der wohl eines der besten offensiven brasilianischen Mittelfeldspieler ist, verbrachte sechs Jahre seiner Karriere bei diesem Klub.
Im Jahr 2000 wurde der begabte Carioca zum am meisten gehassten Spieler in Brasilien gewählt. Er war schnell dabei, „eifersüchtige“ Fans von Rivalenclubs wie Flamengo und Vasco da Gama seine unbewundernswerte Bewertung zuzuschreiben. Einige der Teilnehmer der Umfrage hatten jedoch eine merkwürdige Erklärung: Während Interviews verkundete er ganz eloquent seinen christlichen Glauben. Doch er war sehr schnell darin, Schlägereien innerhalb und außerhalb des Spielfelds mit Trainern, Managers und Teamkollegen zu führen.
Vielleicht ist es das auch Kein Wunder also, dass er trotz seines Talents und Erfolges auf Vereinsebene nur drei mal für die brasilianische Fußballnationalmannschaft gespielt hat wobei er zwei Tore erzielte. Vergleichen Sie dies mit seinem Vorfahren, dem Arzt-Fußballer Sócrates, der insgesamt 60 mal für die Seleção spielte. Dabei erzielte der Mittelfeldregisseur 22 Tore.
Der ehemalige brasilianische Nationalspieler Ricardo Kaka lässt sich vom Himmel inspirieren