Glutnester - Helmut Krausser - E-Book

Glutnester E-Book

Helmut Krausser

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Beschreibung

Auch mit dem lyrischen Werk steht Helmut Krausser seinem vielfältigen künstlerischen Schaffen aus Prosa, Theaterstücken und Musikkompositionen nicht nach und beweist sich als kreativer Tausendsassa. Mit »Glutnester« entfaltet er ein breites Spektrum an Formen und Farben der Dichtkunst, das vom inspirierten Spiel mit klassischen Versmaßen und Vorreitern bis zum Sprachexperiment reicht. Naturimpressionen, Tiergedichte, Aphoristisches, Großstadtlyrik, Dorfgeschichten und nicht zuletzt das Erotik- und Liebesgedicht öffnen weite Themenräume. Einmal mehr gilt: »Krausser kann's!« (FR) »Ein souveräner Alleskönner, der sämtliche Tonarten des lyrischen Sprechens beherrscht« NZZ

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Inhalt

Cover & Impressum

Du hast Zeit …

Anfanghund

Mohnrot, rapsgelb, …

Vor etwa …

Glutnester suchen, …

Leben ist ja nur …

Glückliche Künstler

Eben sah ich …

Mir fällt partout …

Eine Römerstraße …

Das rhythmische Röcheln …

Ich döste …

Reiter auf dem Staub

Gruftkapelle …

Sturmwind ist der Dirigent …

Das Mädchen mit dem …

Scharmützel …

Es heißt, …

Beim Hören der …

O wie sie …

Saß heute eine Taube …

Küstenfeuer …

Feldherrenlied

Ich schrieb dir …

Mit Beethoven …

ihre kehle kühlen …

Unten macht der Plebs …

Steig mal …

Der erste kühle Schluck, …

Wir müssen …

Das Schaukeln der …

Ich brauche …

Dörte mi fa …

Inge träumte von …

beim waffenpu …

In ganz Oslo …

Es gibt dieses Foto …

Beim ersten Fußball-WM-Finale …

22.8.18

Alfred

Die Katze …

Sag, was ist.

sein erstes sushi

Rheinlegendchen

Im untersten Stockwerk …

Artaud warf …

Posthume Weisheit wäre, …

Erbarmungslos

Dissonanzen, …

Draußen unterm Vollmond …

Ich glaube an Spirituosen.

Das hier ist – …

Ein Mädchen zu küssen …

Der kleine König

Was wäre …

Manche leiden ungehört …

Nur eins …

die setzkastenkleinen …

Meine Liebe hat ein Nest …

Ich brauche deine Hand …

Schön er ja kevne.

Mein Herz, …

Ich mag deine …

Hier hast du …

Vor dem Gesetz

Heute kam …

Wenn die schöne Frau …

Kein Tod wär …

Hell, aus undenkbarer Ferne, …

Berlinisches

3 oder 4 Jahre

Zum Nasenzeugen

Sie liebäugelt …

In der U-Bahn …

Seltsame Wolken …

GEDICHTE FÜR KINDER

LÄNDLICHES

Ich träumte, wir kämen …

Ein Dorf aus fünf Häusern, …

Der Nachbar mit …

Heut hab ich …

Eine Nacht im Dorf …

Storch auf abgemähtem Feld.

Ein Fuchs stand …

Heute habe ich …

Ich sehe …

Ein runder trüber …

Seit einiger Zeit …

Eines Tages …

Eines Tages werde ich …

Hybris

Es wird immer …

Du hast Zeit,

du hast Licht.

Die Ewigkeit

hast du nicht.

Fang einfach an.

Anfanghund

Freundin sagt: Mach mehr Hund.

Mach ein Gedicht mit Hund.

Mach Gedichte mit Hunden, denn:

Die Leute hassen Gedichte, doch sie

lieben Hunde, das hebt sich auf,

prompt spielst du nie mehr auswärts.

Nach einem Hund kannst du

praktisch alles behaupten. Und füg

am Ende einen Hund hinzu, dann

gehst du auf Nummer Sicher und

machst die Menschen glücklich.

Endehund.

Mohnrot, rapsgelb, himmelblau.

Wochen voller Mücken und Fische.

Rot das Fischblut, die Kirschen, dein

Nacken und der Abendhorizont.

Gelb der Eidotter, die Butter,

der Amselschnabel, die Hälfte der Wespen.

Blau dein Kleid, das Meer, der

Himmel und die Kornblumen.

Drei Farben. Rot, Gelb, Blau. Wie von

Macke gemalt. So war das.

Vor etwa 6.000 Jahren

tauchte ich auf, ein dünner

Typ auf dem Marktplatz.

Was ist das für einer, fragten

sich die Leute, der quatscht

die ganze Zeit, aber gut,

hören wir mal, was er sagt.

So begann ich Geschichten

zu erzählen, selbsterfundene und

von Vorgängern geklaute, brachte

die Leute zum Lachen und

Weinen und bat am Ende um

ein wenig zu essen. Meist

kam ich damit so einigermaßen

durch, ohne allzuviel

arbeiten zu müssen.

Mir gegenüber sitzt eine

junge Literatin, sie sagt,

sie schreibe für sich selbst,

also ohne billige Affekte

und Gekünsteltes.

Nicht für ein Publikum.

Spannungslinien finde sie

ermüdend, Pointen gar gräßlich,

lineare Geschichten seien höchstens

Kindern angemessen. Sie

lebt von Preisen und

Stipendien und lacht über

mich Knecht, der ich jeden Tag schufte,

der ich mich unter ständigen

Einfallszwang stelle, um meinen

Gönnern zu Dienst zu sein.

Und ich dachte zurück, wie das

war, vor 6.000 Jahren, ich hielt

mich damals für frech, ja beinahe

dreist.

Ende der Leseprobe