GO VISTA: Reiseführer Leipzig - Stefan Sachs - E-Book

GO VISTA: Reiseführer Leipzig E-Book

Stefan Sachs

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Beschreibung

Hätten Sie's gedacht? Nach Einschätzung der New York Times zählte Leipzig 2010 zu den weltweit spannendsten Orten. Neben Los Angeles und Seoul gehört Leipzig zu den 31 sogenannten places to go, hauptsächlich wegen seiner kulturellen Glanzpunkte. Aber auch sonst werden Sie staunen: Die City zeigt sich nahezu vollständig rekonstruiert; die im Krieg zerstörte und über Jahrzehnte vernachlässigte Bausubstanz strahlt in alter Schönheit. Das Stadtbild wird geprägt von alter Industriearchitektur, den ersten deutschen Messehäusern und vollständig erhaltenen Wohnvierteln der Gründerzeit. Die fußgängerfreundliche City ist kompakt, kurze Wege durch attraktive Passagen und unter schönen Arkaden verbinden die über 350 Geschäfte, Boutiquen und Einkaufstempel und 250 Lokale und Hotels im Stadtzentrum. Die Leipziger sind stolz auf ihre vielen, weltberühmten Stadtkinder: auf Bach, Wagner und Schumann, auf Goethe, Leibniz und Lessing. Besonders stolz sind sie aber auf ihre jüngste Geschichte. So haben sich ein Selbstbewusstsein und eine Offenherzigkeit entwickelt, die der Stadt eine sympathische Ausstrahlung verleihen.

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LEIPZIG

von Stefan Sachs

Stefan Sachs, geb. 1951 in Leipzig, studierte Maschinenbau in Dresden und arbeitet seit über 20 Jahren im Industriedesign. Als ausgewiesener Lokalpatriot lebt und arbeitet er in seiner Stadt.

Inhalt

Willkommen in Leipzig

Top 10 & Mein Leipzig

Top 10: Das sollte man gesehen haben

Mein Leipzig: Lieblingsplätze des Autors

Stadttour mit Detailkarte

Ein Rundweg durch Gassen, Passagen und Handelshäuser

Streifzüge

Von Flüssen und Kanälen

Altes neues Plagwitz

Durch den Auwald bis Neuseenland

Vista Points – Sehenswertes

Museen und Galerien

Kirchen und Friedhöfe

Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Erleben & Genießen

Übernachten

Essen und Trinken

Nightlife

Kultur und Unterhaltung

Shopping

Mit Kindern in der Stadt

Erholung und Sport

Chronik

Daten zur Stadtgeschichte

Service von A bis Z

Service von A bis Z

Register

Bildnachweis und Impressum

Zeichenerklärung

  Top 10

  Das sollte man gesehen haben

  Mein Leipzig

  Lieblingsplätze des Autors

  Vista Point

  Museen, Galerien, Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

  Kartensymbol:

  Verweist auf das entsprechende Planquadrat der ausfaltbaren Karte bzw. der Detailpläne im Buch.

Willkommen in Leipzig

Wussten Sie, dass Leipzig nach Empfehlung der New York Times 2010 zu den weltweit spannendsten Orten zählte? Neben Los Angeles und Seoul gehörte Leipzig zu den 31 sogenannten places to go, hauptsächlich wegen seiner kulturellen Glanzpunkte. Aber auch sonst werden Sie staunen: Die City zeigt sich nahezu vollständig rekonstruiert, die im Krieg zerstörte und über Jahrzehnte vernachlässigte Bausubstanz strahlt in alter Schönheit. Viele hässliche Bauten der 1970er Jahre sind verschwunden, Baulücken wurden mit großer Behutsamkeit geschlossen – man kann ins Schwärmen geraten.

Leipzig hat sich wieder zur attraktiven, gastfreundlichen Metropole mit reichhaltigen Angeboten an Kunst und Kultur, Wirtschaft und Bildung entwickelt und macht heute einen jungen und lebendigen Eindruck wie nur wenige andere deutsche Städte dieser Größe. Kaum ein Tag vergeht ohne interessante Veranstaltungen und Aktionen, von den »Classic Open« bis zum »Wave-Gotik-Treffen«.

Die Leipziger sind stolz auf ihre berühmten Persönlichkeiten, auf Bach, Goethe, Leibniz, Lessing, Wagner, Schumann und Klinger, auf Lotter, Schreber, Goerdeler, Tübke und Masur. Besonders stolz sind sie aber auf ihre jüngste Geschichte. So haben sich ein Selbstbewusstsein und eine Offenherzigkeit entwickelt, die der Stadt eine sympathische Ausstrahlung verleihen.

Das Stadtbild wird geprägt von alter Industriearchitektur, den ersten deutschen Messehäusern und vollständig erhaltenen Wohnvierteln der Gründerzeit. Die fußgängerfreundliche City ist kompakt, kurze Wege durch attraktive Passagen und unter schönen Arkaden verbinden die über 350 Geschäfte, Boutiquen und Einkaufstempel und mehr als 250 Lokale und Hotels im Stadtzentrum.

Kaum zu glauben, aber Leipzig ist am Wasser gebaut. Es wird von einem Geflecht kleiner Flüsse und Kanäle durchzogen, die nach aufwendiger Sanierung zu ausgedehnten Bootsfahrten einladen. Und im Leipziger Süden entstand in ehemaligen Tagebauen eine Seenlandschaft, die an Mecklenburg erinnert. Leipzig wird bereits heute wieder seinem alten Ruf als »Klein-Paris« gerecht.

Blick zum Neuen Rathaus vom Turm der Thomaskirche

Top 10 & Mein Leipzig

Top 10: Das sollte man gesehen haben

Hauptbahnhof

S. 8, 42 f., 68bA3/4/Google Map

Der größte Kopfbahnhof Europas wurde großartig rekonstruiert. Die Leipziger sprechen liebevoll vom »Kaufhaus mit Gleisanschluss«.

Nikolaikirche

S. 9 f., 32 f. bB3/Google Map

Die spätgotische Hallenkirche mit einer frühklassizistischen Ausstattung war der zentrale Ausgangspunkt der friedlichen Revolution in der DDR.

Mädlerpassage

S. 11, 43bC2/Google Map

Die Messe- und Handelshäuser belegen hier den Reichtum der Stadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In die Flaniermeile wurde seinerzeit Goethes »Auerbachs Keller« integriert.

Barfußgässchen

S. 14bB2/Google Map

Gasse mit der größten Kneipendichte: sächsische bis mediterrane Restaurants, Cafés, Jazz.

Bach-Museum

S. 15, 24 f. bC2/Google Map

Auf 750 m2 Fläche werden das Leben und Wirken Johann Sebastian Bachs und seiner Familie in einer interaktiven und multimedialen Ausstellung präsentiert.

Neuseenland

S. 23, 78aD–aF 1–5/Google Map

Im Leipziger Land entsteht seit Jahren eine attraktive Seenlandschaft mit rund 70 km2 Wasserfläche. Auf zum Baden, Segeln, Surfen, Tauchen, Angeln und Boot fahren!

Grassimuseum

S. 27 f. bC/bD5/Google Map

Das »Grassi« im Art-déco-Stil beherbergt das Museum für Angewandte Kunst, das Museum für Musikinstrumente und das Museum für Völkerkunde.

Völkerschlachtdenkmal

S. 46 f. aC/D4/Google Map

Das höchste Denkmal Deutschlands erinnert an den Sieg über das Heer Napoleons im Oktober 1813. Von hier aus bietet sich ein wunderbarer Blick auf die Stadt.

Waldstraßenviertel

S. 47C/D 5–7/Google Map

Eines der größten erhaltenen Gründerzeitviertel in Europa, ein Flächenarchitekturdenkmal. Hier wohnten Gustav Mahler, August Bebel, Max Beckmann, Friedrich Ludwig Jahn, und Albert Lortzing komponierte hier seine Oper »Zar und Zimmermann«.

Zoologischer Garten

S. 47, 75C8/Google Map

Ein traditionsreicher und innovativer Zoo in unmittelbarer Zentrumsnähe mit der Löwensavanne »Makasi Sima«, der weltweit größten Menschenaffenanlage »Pongoland« und der einzigartigen Tropenwelt »Gondwanaland«.

Mein Leipzig Lieblingsplätze des Autors

Liebe Leser, dies sind einige besondere Orte in »Klein-Paris«, die ich immer wieder gern aufsuche. Eine schöne Zeit in Leipzig wünscht Ihnen

Stefan Sachs

Museum der bildenden Künste

S. 13, 28 f. bA/bB2/Google Map

Die Werke von Max Klinger (1857–1920), Leipzigs bedeutendem Bildhauer, Maler und Grafiker, zeigt das neue Museum im Stadtzentrum.

Gewandhaus

S. 16, 41 f., 65bC3/Google Map

Von der Richtigkeit des Leitspruchs an der Orgel »RES SEVERA VERUM GAUDIUM« (Wahre Freude ist eine ernste Sache) muss man sich überzeugen.

Karl-Heine-Kanal

S. 19 f. G1–H4/Google Map

Der Kanal wurde ab 1856 auf Initiative des Leipziger Rechtsanwalts und Industriellen Karl Heine als erster Teil der Schifffahrtsroute von der Weißen Elster bis zur Saale angelegt.

Museum für Druckkunst

S. 29G4/Google Map

Von der Schriftgießerei über Druckwerke bis zum Holzstich, hervorragende Exponate und Sammlungen zur schwarzen Zunft.

Dr. Schrebers

S. 52E6/Google Map

Diese urgemütliche Kneipe mit Biergarten, Kleingärtnermuseum und Kinderspielplatz ist immer einen Besuch wert.

Stadttour

Ein Rundweg durch Gassen, Passagen und Handelshäuser

Vormittag

Hauptbahnhof – Nikolaikirche – Grimmaische Straße – Mädlerpassage – Naschmarkt – Markt – Katharinenstraße – Brühl – Hainstraße – Barfußgässchen.

Mittagessen im Kneipenviertel: Barfußgässchen – Kleine Fleischergasse – Klostergasse.

Nachmittag

Coffe Baum – Thomaskirche – Burgstraße – Neues Rathaus – Neumarkt – Städtisches Kaufhaus – Augustusplatz – Gewandhaus – Panorama Tower – Augusteum und Paulinum – Oper – Hauptbahnhof.

Als der Leipziger HauptbahnhofbA3/4/Google Map 1915 als größter Kopfbahnhof Europas fertiggestellt war, zählte man bereits täglich 70 Schnell-und Eilzüge sowie 140 Personenzüge auf den 26 Bahngleisen in der Ankunft und etwa ebenso viele in der Abfahrt. Der rekonstruierte und 1997 wieder eröffnete Bahnhof, dessen Hauptgebäude eine Frontlänge von fast 300 Metern besitzt, kommt mit drei Bahngleisen weniger aus, obwohl heute täglich rund 980 Züge ein- und ausfahren.

Nach dem gelungenen Umbau zum Verkehrs-, Einkaufs- und Kulturzentrum bietet der Querbahnsteig in drei lichten Ebenen alles, was der Reisende benötigt, ist aber gleichermaßen Shoppingmeile, Standort für Erlebnisgastronomie und Schauplatz für Ausstellungen und Events. Seit 2014 fährt die City-Bahn von hier durch einen vier Kilometer langen Tunnel zum Bayerischen Bahnhof. Damit ist der Hauptbahnhof auch die zentrale Station des Mitteldeutschen S-Bahnnetzes.

Auf dem Weg vom Hauptbahnhof zur Nikolaikirche

Vom Bahnhofsvorplatz führt die prächtige NikolaistraßebB3/Google Map direkt in das engere Stadtzentrum. Ihre imposante Architektur repräsentiert das alte Leipziger Geschäftsleben. Das Geschäfts- und Wohnhaus Strohsack mit seinen Einkaufspassagen zeigt beispielhaft, dass sich neue Gebäude ausgezeichnet in ein altes Ensemble einfügen können. Die NikolaikirchebB3/Google Map ist als Schauplatz der Friedensgebete und Ausgangsort der friedlichen Demonstrationen zum Symbol für den Wendeprozess geworden. Die Ereignisse des 9. Oktober 1989, als über 70 000 Menschen in Leipzig gegen die DDR-Diktatur auf die Straße gingen, nahmen hier ihren Anfang. Die Kirche selbst ist in ihrer heutigen Gestalt eine spätgotische Hallenkirche mit frühklassizistischer Ausstattung von 1797. Der Hauptturm aus dem Jahre 1555 ist 75 Meter hoch. Jeden Samstag um 14 Uhr besteht die Möglichkeit der Turmbesteigung mit Besichtigung der ehemaligen Türmerwohnung. Das Kircheninnere ist gekennzeichnet von den Stilelementen und Farben der klassizistischen Modernisierung durch den Stadtbaudirektor Johann F. C. Dauthe. Die gotischen Pfeiler wurden zu antiken Säulen mit grün treibenden Palmenblättern. Mitten auf dem NikolaikirchhofbB3/Google Map ragt eine einzelne Säule empor, eine originalgetreue Nachbildung aus dem Kirchenschiff. Sie erinnert an die friedliche Revolution von 1989.

Die Alte NikolaischulebB3/Google Map gegenüber der Kirche wurde 1512 als Stadtschule gegründet und entwickelte sich zum Elite-Gymnasium mit Schülern wie Gottfried Wilhelm Leibniz, Richard Wagner und Karl Liebknecht. Der wunderschöne Renaissancebau aus dem Jahre 1568 wird heute vielseitig als Kulturcafé, Galerie und Antikenmuseum genutzt.

Vom Portal der Nikolaikirche ist es nicht weit bis zum fünfgeschossigen Speck’s HofbB3,/Google Map ehemals Messehaus für Schmuck-, Leder- und Galanteriewaren. Nach starken Kriegsschäden 1947 wieder aufgebaut, 1960 instand gesetzt und letztlich 1998 vollständig rekonstruiert, erstrahlt dieses von 1908 bis 1928 in Etappen entstandene Bauwerk wieder in sachlicher Schönheit. Das Haus ist von edlen Einkaufspassagen durchzogen, die von Künstlern gestalteten Innenhöfe sind eine besondere Attraktion. Hervorzuheben sind die keramischen Mosaiken von Moritz Götze.

Verlässt man Speck’s Hof zum Schumachergässchen, erscheint das Riquet-HausbB2/Google Map an der Ecke zur Reichsstraße. Dieses Gebäude entstand 1908/09, fast alle Nachbarhäuser wurden im Krieg zerstört. Das Riquet-Haus ist besonders auffällig durch seine chinesische Turmspitze und die beiden großen Elefantenköpfe am Eingang. Vor dem Krieg konnte man hier Tee, Kakao, Schokolade, orientalische und chinesische Kunst erwerben; heute steht der Name Riquet für ein beliebtes Kaffeehaus.

Elefantenköpfe flankieren den Eingang zum Kaffeehaus Riquet

Über den Lichthof des Hansa-Hauses erreicht man den belebtesten Einkaufsbereich der Stadt, die Grimmaische StraßebB2/3/Google Map. In Richtung Markt fällt der ZentralmessepalastbC2/Google Map mit seiner Muschelkalk-Fassade auf. Das vor dem ersten Weltkrieg entstandene Messehaus brannte im Zweiten Weltkrieg aus, es wurde Ende der 1990er Jahre vollständig entkernt, die Fassaden blieben aber original erhalten. Heute dient der Messepalast als Kaufhaus. Gegenüber, hinter der prunkvollen historischen Fassade des ehemaligen städtischen Handelshofes, ist das neue Steigenberger Grandhotel entstanden.

In der Mädlerpassage

Im benachbarten Stahl- und Glasneubau hat das Zeitgeschichtliche ForumbB3/Google Map zum zehnten Jahrestag der Wende ein Domizil gefunden. Wer umfassend über die DDR und ihren Untergang informiert werden möchte, ist hier an der ersten Adresse. Nur wenige Meter weiter öffnet sich die bekannte Leipziger MädlerpassagebC2/Google Map mit dem Auerbachs KellerbC2/Google Map aus dem Jahre 1525, berühmt durch Goethes »Faust«. Vor den Stufen, die hinab zu Gaststätte und historischem Weinkeller führen, stehen die von Matthieu Molitor 1913 gestalteten Figuren von Faust, Mephisto und den verzauberten Studenten. Wertvolle Materialien, prächtiger Bauschmuck und extravagante Beleuchtung kennzeichnen die langen Gänge der Mädlerpassage mit ihren edlen Geschäften, luxuriösen Boutiquen und kleinen Lokalen. In der Rotunde vor dem Ausgang zur Petersstraße (mit einem Blick auf das ehemalige Messehaus Petershof, heute ein Kaufhaus) erklingt ein Glockenspiel aus Meißner Porzellan zu jeder vollen Stunde. An dieser Stelle schließt sich der komplett rekonstruierte Messehof mit seinen Passagen an. Wählt man nach einem Passagen-Rundgang wieder den Ausgang am Auerbachs Keller, richtet sich der Blick auf den NaschmarktbB2./Google Map

Schmuckstück des kleinen Platzes ist das barocke Stadtpalais Alte BörsebB2,/Google Map gebaut in den Jahren 1678 bis 1687 als Haus der Leipziger Kaufmannsgilde. Die prachtvollen Fassaden und das einladende Portal sind auffällige Zeugnisse einer ehemals reichen Handelsstadt. Im stilgerecht restaurierten Börsensaal finden heute ausgewählte Konzerte, Lesungen und Festveranstaltungen statt. Direkt vom Eingang der Handelsbörse schaut Johann Wolfgang Goethe in Richtung seines Auerbachs Kellers. Dieses Denkmal von Carl Seffner wurde 1903 errichtet.

Das Alte RathausbB2/Google Map zeigt sich bisher nur mit seiner Rückseite. Nachdem man den Durchgang zum Markt passiert hat, präsentiert sich das reine Renaissancebauwerk und Wahrzeichen der Stadt in ganzer Pracht und 90 Metern Seitenlänge. Das repräsentative Gebäude wurde 1556 durch Hieronymus Lotter in nur neun Monaten auf den Grundmauern des alten gotischen Rathauses erbaut. Die asymmetrische Anordnung des Rathausturmes verleiht dem Haus Leichtigkeit und Eleganz. 1564 bekam der Turm einen Balkon für die Ansprachen der Ratsherren und Ende des 16. Jahrhunderts einen Austritt für die Bläser bzw. »Stadtpfeiffer«. Die barocke Haube des Rathausturmes stammt von 1744. Mit der Wiedererrichtung des Laubengangs im Jahr 1909 wurden die wunderschönen Arkaden geschaffen. Bis zur Einweihung des Neuen Rathauses im Jahre 1905 regierte von hier aus der Bürgermeister. Die Ratsstube des Renaissancebaus gilt als Leipzigs schönster Raum. Der historische Festsaal in der ersten Etage dient für repräsentative Veranstaltungen. Heute werden im Alten Rathaus die Zeugnisse und Schätze Leipzigs stilvoll in einer sehenswerten Dauerausstellung gezeigt.

Blick von der Alten Börse zum Naschmarkt und zur Grimmaischen Straße

Auf dem MarktbB2/Google Map fand 1824 die letzte öffentliche Hinrichtung statt. Der Tod des Barbiers Woyzeck diente Georg Büchner als Vorlage für sein gleichnamiges Theaterstück. Der Markt zeigt sich erst seit Kurzem wieder als harmonisches Ganzes. Mit der dem Rathaus gegenüberliegenden Marktgalerie wurde ein Neubau geschaffen, der geschickt die Strukturen der Vorkriegszeit aufnimmt.

Altes Rathaus, ein Renaissancebau von Hieronymus Lotter

Das früher unter dem Markt befindliche Untergrundmessehaus aus dem Jahre 1925 hat der Bahn-Station des City-Tunnels Platz gemacht. Die nördliche Marktansicht bietet nach aufwendiger Restaurierung ein gelungenes Ensemble von Häusern verschiedener Epochen. Unmittelbar vor dem Bau des Rathauses errichtete Hieronymus Lotter das rechte Gebäude, die Alte WaagebB2./Google Map Damals war dort das Waageamt zur Bemessung der Abgaben an die Stadt untergebracht. Heute findet man an diesem Ort Restaurants, Banken und Versicherungen.

Neben der Alten Waage führt die KatharinenstraßebB2/Google Map in Richtung Brühl. Die vorwiegend aus dem Barock stammende Häuserzeile wurde in den letzten Jahren vollständig restauriert.

Zu Besuch im Museum der bildenden Künste

Der ehemalige »Sachsenplatz« bA/B2/3/Google Map wird fast gänzlich vom 2004 eröffneten Museum der bildenden Künste ausgefüllt. Hier ist der bedeutendste Kunstmuseumsneubau in den neuen Bundesländern nach 1945 entstanden – ein hochmodernes und geräumiges Kunsthaus mitten in der Stadt. Die Sammlung wird seit 1837 zusammengetragen und ist damit eine der ältesten Deutschlands. Sie umfasst heute einen Fundus von 3300 Gemälden, 1000 Plastiken und 60 000 Zeichnungen mit dem Schwerpunkt altdeutsche, italienische und niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts sowie deutsche Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts.

Im Neubau des Stadtgeschichtlichen MuseumsbB3/Google Map am Böttchergässchen, einem Eckvorbau des Bildermuseums, können Sonderausstellungen besucht werden. Im ebenfalls neu erbauten Katharinuem ist die Leipzig-Information für Touristen untergebracht. An den übrigen Ecken des Bildermuseums sind gerade neue Stadthotels fertiggestellt worden. Gegenüber dem Eingang des Bildermuseums gelangt man von der Katharinenstraße durch Kretschmanns Hof (mit sehenswerten Details des Jugendstils) in die Hainstraße.

Am Leipziger BrühlbA2/Google Map hat der Krieg große Lücken geschlagen. Vor 100 Jahren war hier das weltweit bedeutendste Zentrum des Rauchwarenhandels zu Hause. Im Jahr 1907 zählte Leipzig 209 Rauchwarenhändler mit 1045 Beschäftigten. Die Höfe am Brühl, ein Komplex von Einkaufsmeilen, Gewerbeeinheiten und Wohnungen, wurde im Herbst 2012 eröffnet. Das von den Leipzigern wegen der Aluminiumfassade »Blechbüchse« genannte Kaufhaus wurde im alten Outfit neu aufgebaut und in das Ensemble integriert.

Das RomanushausbA2/Google Map (1701–04) an der Ecke zur Katharinenstraße ist das wohl prunkvollste Bürgerhaus aus der Barockzeit und eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt. Mit dem Weg über die HainstraßebA/bB2,/Google Map vorbei am neuen Kaufhaus HainspitzebA2/Google Map und am Hôtel de Pologne mit seinem großen neobarocken Ballsaal, nähert man sich wieder dem Markt. Dieses Nadelöhr zählte früher zu den belebtesten Zugangsstraßen der Innenstadt. Mit der Hainspitze ist hier eine letzte Kriegslücke mit städtebaulichem Geschick geschlossen worden und seit 2015 endlich die alte Lebendigkeit zurückgekehrt.

Das Richard-Wagner-Denkmal von Stephan Balkenhol

Ein Abstecher in den JägerhofbB2/Google Map auf der rechten Seite in Richtung Zentrum gehört unbedingt zum Rundgang. Edle Passagen führen durch schmuckvolle Handelshäuser und verbinden drei Lichthöfe. Die modernen Dachkonstruktionen harmonieren mit den Bauten aus dem frühen 20. Jahrhundert. Verlässt man den Jägerhof gen Westen, ist es nicht weit zu den Grünanlagen des Promenadenrings. Dort befindet sich seit 2013 das Richard-Wagner-Denkmal (auf einem Sockel von Max Klinger aus dem Jahre 1924).

Zurück in die Hainstraße. Unmittelbar vor dem Marktplatz erreicht man durch ein Tor den letzten erhaltenen Kaufmannshof aus der Barockzeit, den 1748 gebauten Barthels HofbB2./Google Map Im Innenhof und in den Läden des Erdgeschosses wurde gehandelt, die mittleren Etagen dienten als Wohnräume. Die Kellerräume konnte man durch den sumpfig-feuchten Baugrund nicht zur Lagerhaltung nutzen, deshalb mussten die Warenlager in den Dachgeschossen untergebracht werden. Bemerkenswert ist auch der Renaissance-Erker, der den Hof zur Marktseite schmückt. Schicke Geschäfte, großzügige Büros und gute Gastronomie sind heute hier zu Hause.

Es ist mitunter kein Durchkommen im BarfußgässchenbB2,/Google Map in der Kleinen Fleischergasse und in der Klostergasse, dem Zentrum der Kneipenmeile. Und das bis tief in die Nacht. Für jeden ist etwas dabei – die original sächsische Küche, der Irish-Pub, der Italiener, die Jazzkneipe.

Der rechteckige Innenhof des Romanushauses am Brühl

Am Ende das Barfußgässchens steht eines der ältesten europäischen Kaffeehäuser »Zum Arabischen Coffe Baum« bB2./Google Map Im ehemaligen Stammlokal von Robert Schumann kann man heute deftige sächsische Kost einnehmen und das liebevoll eingerichtete Museum über die »Kaffeesachsen« besuchen. Die gegenüberliegende Sandsteinfassade mit Jugendstilelementen zwischen Klostergasse und Dittrichring gehört zum Wohn- und Geschäftskomplex »Trifugium« – eine Meisterleistung der Stadtinstandsetzung nach der Wende.

Johann-Sebastian-Bach-Denkmal vor der Thomaskirche

Die KlostergassebB2/Google Map zeigt auf der einen Seite mit dem Alten Kloster und dem Paulaner-Palais sehenswerte Barockarchitektur. Auf der Seite zum Markt befindet sich die neue Marktgalerie, ein attraktives Geschäfts- und Einkaufszentrum. An der Ecke zum ThomaskirchhofbC2/Google Map präsentiert sich das mit vergoldeter Kuppel und üppigem Schmuck versehene, 1904 fertiggestellte Indanthrenhaus. Zu DDR-Zeiten war dieser Prachtbau als Kaufhaus Topas bekannt, heute ist er Sitz einer Bank.

Die berühmte ThomaskirchebC2/Google Map wurde 1482 bis 1496 als spätgotischer Hallenbau errichtet. Außer der Turmgestalt aus dem Jahre 1702 besitzt die Kirche noch die damalige Bauform. Johann Sebastian Bach war von 1723 bis 1750 Kantor an der Thomasschule und komponierte in dieser Zeit seine bekanntesten Werke.

In ihrer wechselvollen Geschichte diente die Kirche als Munitionslager der Truppen Napoleons und als Lazarett während der Völkerschlacht. Ein Erlebnis der besonderen Art bietet der Turmaufstieg mit Besichtigung der ehemaligen Türmerwohnung, der samstags angeboten wird (außer in den Wintermonaten!). Der Blick in den 500 Jahre alten Dachstuhl mit seinen extremen Abmessungen, seinen vier Originalglocken und die wunderschöne Aussicht sind absolut lohnenswert.

1908 konnte das BachdenkmalbC2/Google Map von Carl Seffner im Thomaskirchhof eingeweiht werden. Anlässlich des 200. Todestages von Johann Sebastian Bach wurde seine Grabstätte in den Chorraum der Thomaskirche überführt. Heute ist die Kirche gleichermaßen Gottes- und Musikhaus. Der berühmte, schon um 1250 existierende Thomanerchor zählte zu Bachs Zeiten 54 Sänger. Heute gehören hundert Schüler zum Chor, die das Erbe Bachs mit Motetten und Kantaten pflegen. Das Bosehaus im Thomaskirchhof beherbergt das Bach-MuseumbC2,/Google Map welches Bachs Gesamtschaffen in eindrucksvoller Weise aufgearbeitet hat.

Über die Burgstraße mit dem traditionsreichen Gasthof Thüringer Hof gelangt der Besucher zum Burgplatz und somit zum monumentalen Neuen RathausbD2/Google Map mit seinem 111 Meter hohen Turm. Der Gebäudekomplex wurde 1905 nach Entwürfen von Hugo Licht auf den Grundmauern der Pleißenburg aus dem 16. Jahrhundert errichtet. Hier wird die Stadt in fast 900 Räumen verwaltet, und hier hat der Oberbürgermeister seinen Sitz. Interessante Ausstellungen zum städtischen Geschehen laden Besucher ein. Die Besteigung des Turmes und die Besichtigung der Kasematten wird jeden Sonntag um 11 Uhr angeboten (€ 10, Treffpunkt Ratskeller). Schaut man vom Haupteingang des Neuen Rathauses in Richtung Süden, kann man den Neubau der katholischen ProbsteikirchebD2/Google Map aus dem Jahre 2015 nicht übersehen.

Die Leipziger Notenspur

Auf einem 5,3 Kilometer langen Streifzug durch Leipzig sind über 800 Jahre Musiktradition erlebbar: Die sogenannte Leipziger Notenspur verbindet seit 2012 die 23 wichtigsten Wohn- und Schaffensstätten berühmter Leipziger Komponisten durch 155 in den Fußweg eingelassene Edelstahlintarsien. Der durchschnittliche Abstand zwischen den Stationen beträgt gerade einmal 230 Meter. Diese räumliche Dichte bedeutender Kompositionsstätten ist weltweit einmalig.

Zahlreiche Hörszenen und ein Handzettel mit Karte und Beschreibungen können unter www.notenspur-leipzig.de heruntergeladen werden.

Vom Burgplatz aus betritt man die neu gebaute Juridicum-Passage am türkisfarbenen PetersbogenbC2./Google Map Der lichtdurchflutete Durchgang mit modernen Geschäften und Kinos nimmt die alten Architekturtraditionen Leipzigs auf und führt bogenförmig in die Petersstraße. Vorbei an namhaften Kaufhäusern gelangt man über das Preußergässchen zum NeumarktbC3/Google Map mit dem ersten Messehaus Leipzigs, dem Städtischen Kaufhaus. Dieses neobarocke Gebäude aus dem Jahre 1895 überstand die DDR-Zeit als Ruine und ist seit 1996 wieder Blickfang in der City. Darin finden sich Ladenstraßen (u.a. Factory Outlets), Restaurants und die urige Musikkneipe »Tonellis«.

Der Weg vom Neumarkt zur Universität sollte durch die Magazingasse führen, wo das Varieté KrystallpalastbC3/Google Map zu Hause ist, das Traditionen der Leipziger Kleinkunstbühnen wiederbelebt. Der Standort der Universität, geprägt vom City-Hochhaus Panorama TowerbC3/Google Map