GO VISTA: Reiseführer Rom - Nikolaus Groß - E-Book

GO VISTA: Reiseführer Rom E-Book

Nikolaus Groß

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Beschreibung

Die interaktiven Reiseführer-e-Books von VISTA POINT präsentieren Stadtführer-Infos mit zahlreichen Bildern zur Stadt. Google-Verlinkung und Weblinks bei allen Adressen helfen zur schnellen Orientierung und liefern tagesaktuelle Informationen. Durch integrierte Offline-Karten ist das e-Book unabhängig von Roaming und WLAN. Die integrierten e-Book-Funktionalitäten sind praktisch bei der Reiseplanung: Lesezeichen, Notizzettel, Volltextsuche, Wikipedia-Schnellzugang, Anpassung der Schriftart und -größe 66 Farbabbildungen, 23 Karten - Top 10 und Lieblingsplätze des Autors: Das sollte man in Rom gesehen haben - Stadttouren: "Mittelpunkte städtischen Lebens in der Antike und heute", "Höhepunkte von Kunst und Kultur um den Esquilin" - die Stadt richtig kennenlernen mit den Vorschlägen für zwei Rundgänge, die auch in den Detailkarten eingezeichnet sind - Streifzüge: "Vatikan", "Ostia Antica", "Sommerfrische Tivoli" - Stadtviertel, die Umgebung und neue Seiten der Stadt entdecken - Vista Points: Alle Highlights der Stadt - Museen, Galerien, Kirchen, Plätze und Parks, Architektur und sonstige Sehenswürdigkeiten - Erleben & Genießen: Umfangreiche Empfehlungen zu den Rubriken Übernachten, Essen und Trinken, Nightlife, Kultur und Unterhaltung und Shopping, Mit Kindern in der Stadt sowie Sport und Erholung - Chronik: Daten zur Stadtgeschichte - Service: Reisepraktische Tipps von Anreise bis Zoll - Sprachführer: Die wichtigsten Wörter für unterwegs - Karten: Zoombare Off- und Online-Karten (Google Maps) mit Nahverkehrsplan und Register Technisches: Dieses moderne Multimediaprodukt wurde für die Nutzung auf Tablet PCs und Smartphones optimiert. Auf Android-Geräten und E-Readern sind einige Funktionalitäten nicht oder nur eingeschränkt nutzbar.

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Seitenzahl: 195

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ROM

von Nikolaus Groß und Roland Mischke

Nikolaus Groß, lebte nach dem Studium der klassischen Archäologie mehrere Jahre in Rom, wo er seit Jahren Studienreisen entwickelt und führt. Neben Veröffentlichungen zu Rom sind von ihm auch mehrere Bücher über andere italienische Reiseziele erschienen.

Roland Mischke, in Chemnitz geboren, studierte in Berlin Evangelische Theologie und Germanistik. Er arbeitete bei verschiedenen Tageszeitungen, unter anderem auch bei der FAZ, und schrieb zwei Sachbücher und mehr als ein Dutzend Reiseführer. Nach 25 Jahren Zwischenstopp in Frankfurt am Main lebt er wieder in Berlin.

Inhalt

Willkommen in Rom

Top 10 & Mein Rom

Top 10: Das sollte man gesehen haben

Mein Rom: Lieblingsplätze der Autoren

Stadttourenmit Detailkarten

Mittelpunkte städtischen Lebens in der Antike und heute

Höhepunkte von Kunst und Kultur um den Esquilin

Streifzüge

Vatikan – der kleinste irdische Staat

Ostia Antica – Roms einstiger Hafen

Sommerfrische Tivoli – Villa Adriana und Villa d’Este

Vista Points – Sehenswertes

Museen und Galerien

Kirchen, Katakomben und Friedhöfe

Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Erleben & Genießen

Übernachten

Essen und Trinken

Nightlife

Kultur und Unterhaltung

Shopping

Mit Kindern in der Stadt

Erholung und Sport

Chronik

Daten zur Stadtgeschichte

Service von A bis Z und Sprachführer

Service von A bis Z

Sprachführer

Register

Bildnachweis und Impressum

Zeichenerklärung

      Top 10 Das sollte man gesehen habenMein Lissabon Lieblingsplätze des AutorsVista Point Museen, Galerien, Architektur und andere SehenswürdigkeitenKartensymbol: Verweist auf den Link zu den offline Karten im Buch sowie zu Google Maps.

Willkommen in Rom

Eine Stadt mit vielen Gesichtern und einer jahrtausendealten Geschichte, die auch beim wiederholten Besuch unbekannte Facetten zu offenbaren weiß.

Beim Schlendern zwischen Tempeln, Thermen und Theatern erwacht das römische Weltreich der Antike. Nach dem Untergang des Weströmischen Reichs und den unruhigen Zeiten der Völkerwanderung erlebte Rom mit dem Erstarken des Papsttums eine zweite Blüte. Gewaltige Renaissance- und Barockpaläste sowie zahllose Kirchen belegen den Baueifer der Kirchenfürsten, farbenfrohe Freskenzyklen und anmutige Skulpturen zeugen von der Lebenslust und Prunksucht der Päpste. Mit der Einigung Italiens im späten 19. Jahrhundert wurde die Tibermetropole Hauptstadt Italiens und änderte ihr Äußeres erneut. Verspieltem Jugendstil folgten faschistische Monumentalbauten, nüchterne Funktionalbauten wichen moderner Architektur.

Doch eines war Rom bei all diesen unterschiedlichen Facetten sicherlich nie – und ist es auch heute nicht: eine erholsame, ruhige oder entspannende Stadt. Was bei knapp drei Millionen Einwohnern und jährlich rund 13 Millionen Touristen, als Hauptstadt Italiens und Sitz der katholischen Kirche auch an ein Wunder grenzen würde.

Rom ist in keiner Hinsicht nur das eine oder das andere, Rom verkörpert eine unvergleichliche Mischung aus Chaos und Charme, Vergangenheit und Gegenwart, Prunk und Verfall, Reich und Arm. Daraus entsteht das vielfältige Mosaik dieser einzigartigen Stadt.

Nehmen Sie sich Zeit, Rom zu genießen, hasten Sie nicht von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten und versuchen Sie nicht in wenigen Tagen alles zu sehen – weniger ist auch in diesem Fall mehr. Atmen Sie bei einem Glas Wein auf einem der wunderschönen Plätze das römische Leben, empfinden Sie die Stadt mit allen Sinnen und lassen Sie sich von der historisch gewachsenen Metropole faszinieren.

Blick über die Dächer Roms

Top 10 & Mein Rom

Top 10: Das sollte man gesehen haben

Palatin

S. 9 f., 42H8/9/Google Map Auf diesem grünen Hügel wurde der Grundstein des römischen Weltreichs gelegt und von hier aus regierten es die Imperatoren.

Forum Romanum

S. 10 f., 42 f. G/H8/9/Google Map Einst das Herz der alten Welt, dann jahrhundertelang Kuhweide, nun ein archäologischer Park mit Ruinen aus allen Epochen des römischen Weltzeitalters.

Kapitol/Kapitolinische Museen

S. 11 f., 30, 42G7/8/Google Map Die Platzanlage von Michelangelo mit Roms bedeutendsten Museen und dem Reitermonument Marc Aurels befindet sich auf dem Haupthügel der Ewigen Stadt.

Piazza Navona

S. 12, 45F6/Google Map Ein Schauplatz bürgerlichen und künstlerischen Lebens seit der Antike rund um eine der schönsten Brunnenanlagen der Stadt.

Pantheon

S. 13, 44F6/Google Map An Sonnentagen schenken die Götter dem Zylinderbau mit der Kuppel flirrende Lichteffekte, seit der Antike bedanken sie sich auf diese Weise für den zu ihren Ehren erbauten Tempel.

Trevi-Brunnen

S. 13 f., 41 f. E8/Google Map Leinwandstars haben hier ein Bad genommen, Touristen werfen Münzen ins Wasser, in der Abenddämmerung ist die dem Wasser gewidmete Skulptur illuminiert.

Spanische Treppe/Scalinata di Trinità dei Monti

S. 14, 44 f. D7/8/Google Map Treppen gibt es viele in Rom, aber keine zweite wie diese. Hier treffen Römer und Zugereiste aufeinander, beginnen Freundschaften und Liebesgeschichten.

Kolosseum

S. 18 f., 41H9/Google Map Ein Ort jahrhundertelanger Grausamkeit – unzählige Tiere und Gladiatoren wurden hier geopfert – aber auch die schönste aller klassischen Arenen.

Petersplatz mit Petersdom

S. 20 ff., 34 f. aC/aD4/5/Google Map Eine Kirche für 60 000 Menschen, ein Platz für 200 000 Besucher. Das massive Gotteshaus und der kreisförmig anmutende Platz sind das irdische Zentrum der Christenheit.

Vatikanische Museen

S. 22 f., 30 f. aA/aB3/4/Google Map Für Kunstliebhaber das Paradies auf Erden. Die größte Kunstsammlung der Welt mit Meisterwerken von der Antike bis zur Moderne.

Mein Rom Lieblingsplätze der Autoren

Liebe Leser,das sind einige besondere Orte dieser Stadt, an die wir immer wieder gern zurückkommen. Eine schöne Zeit in Rom wünschen Ihnen

Nikolaus Groß und Roland Mischke

Campo de’ Fiori

S. 12, 40, 64F/G5/6/Google Map Roms berühmtester Markt aus der Antike, nahe dem Cäsar von Dolchstößen ermordet und Giordano Bruno verbrannt wurde. Bis heute pulsiert auf dem Platz die römische Volksseele.

Antico Caffè Greco

S. 14, 57D7/Google Map Jeder Rundbogen zwischen den Räumen, jeder Fußbreit Boden ist historisch kontaminiert. Schon Goethe schlürfte hier einen Cappuccino und nach ihm viele andere.

Santa Maria Maggiore

S. 16, 39F10/11/Google Map Am 5. August 358 fiel Schnee, im Flockenwirbel entschied Papst Liberius den Bau der Kirche. Seither wird an jedem 5. August das bizarre Schneewunder-Fest zelebriert.

Villa und Galleria Borghese

S. 32 f., 66B9/Google Map Der Villenpark ist ein Kunsthort, aber mehr noch die grüne Lunge Roms. Hier erlebt man die Römer entspannt wie nirgendwo.

Piazza del Popolo

S. 44C6/Google Map Die Bühne der kleinen Leute und Selbstdarsteller. Nicht mondän wie andere Plätze, sondern klassizistisch sachlich mit ein bisschen Renaissance. Dient auch als Bühne für Popkonzerte und politische Veranstaltungen sowie als Flanierplatz.

Stadttouren

Mittelpunkte städtischen Lebens in der Antike und heute

VormittagPalatin – Forum Romanum – Kapitol – Kapitolinische Museen – Campo de’ Fiori.

Mittag PierluigiF5/Google Map Piazza de’ Ricci 144 06 686 13 02, www.pierluigi.it Mo geschl. Beliebtes Restaurant in altem Renaissancepalazzo nahe dem Palazzo Farnese. Mit Tischen auf der lauschigen Piazzetta.

Nachmittag Piazza Navona – Pantheon – S. Ignazio – Piazza Colonna – Galleria Alberto Sordi – Fontana di Trevi – Piazza di Spagna.

Über den Eingang an der Via di S. Gregorio betreten wir die archäologische Zone des PalatinH8/9/Google Map. Während der römischen Republik befand sich auf dem klassischen Hügel Palatin ein mondänes Wohnviertel. Mit Kaiser Augustus, der dort zur Welt gekommen war, vollzog sich allmählich der Wandel hin zum herrschaftlichen Residenzviertel. So wurde »Palatin« schließlich zum Inbegriff der kaiserlichen Wohn- und Residenzstätte. Die modernen Bezeichnungen wie Palast, Palace, Palazzo, Palais oder Pfalz haben alle ihren Ursprung im Wort Palatino.

Monte Palatino – in republikanischer Zeit herrschaftliches Residenzviertel

Sein heutiges Aussehen prägen die Ausgrabungen der antiken Palaststrukturen und die Farnesischen Gärten, die Kardinal Alessandro Farnese im 16. Jahrhundert unter anderem durch Vignola in den antiken Ruinen anlegen ließ. Die Ausgrabungen im südlichen Teil des Hügels verweisen auf die frühe Besiedlung Roms (9.–8. Jh. v. Chr.). Eine dieser Strukturen wird als die Hütte des Stadtgründers Romulus gesehen und erfuhr schon in der Antike große Verehrung. Unter Kaiser Augustus wurden schließlich die Casa di Augusto (Haus des Augustus) und die Casa di Livia (Haus der Livia, seiner Frau) mit sehr schönen Freskenmalereien errichtet.

Der Großteil der Ausgrabungen verweist auf die Zeit von Kaiser Domitian (2. Hälfte 1. Jh. n. Chr.) und gliedert sich in den Privatbereich (Domus Augustana), das Stadio Palatino und den repräsentativen Empfangsbereich (Domus Flavia). Letztgenannter war um einen Innenhof mit Brunnen angelegt und besaß neben einem kaiserlichen Speisezimmer mit Fußbodenheizung ein kleines Heiligtum (Lararium), einen Empfangssaal und eine Basilika für die Staatsgeschäfte. Gleich über mehrere Ebenen erstreckte sich die Domus Augustana, die in Richtung Circus Maximus orientiert war. Das lang gestreckte Stadio Palatino ist eine natürliche Senke, die im 1. Jahrhundert die Form eines Stadions erhielt, tatsächlich aber ein Garten war mit zahlreichen Nebenbauten an seinen Schmalseiten.

Die Statuen der Vestalinnen auf dem Forum Romanum

Über den Clivus Palatinus schlendern wir hinunter auf das Forum RomanumG/H8/9/Google Map. Schlicht, aber in überragender Lage auf dem höchsten Punkt des Forum Romanum thront der Titusbogen. Kaiser Domitian ließ ihn 81 n. Chr. für die Erfolge seines älteren Bruders Titus in den Judäischen Kriegen errichten. Die Reliefs im Bogendurchgang zeigen, wie im Triumphzug die Beutestücke aus der Eroberung Jerusalems (70 n. Chr.) mitgeführt werden. Deutlich zu erkennen sind der Schaubrottisch und der siebenarmige jüdische Leuchter (Menorah).

Selbst nach 1700 Jahren ragen die Überreste der Maxentiusbasilika noch majestätisch in den Himmel. Der unrechtmäßige Herrscher Maxentius ließ den Bau 306 n. Chr. beginnen, der nach seinem Tod bei der Schlacht an der Milvischen Brücke (312 n. Chr.) von seinem Kontrahenten Konstantin vollendet wurde. Die Basilika diente als Gerichts- und Versammlungshalle. In der westlichen Apsis saß Kaiser Konstantin in Form einer monumentalen Statue.

Nördlich der Via Sacra, der heiligen Straße, erhebt sich der Romulustempel. Die Namensgebung bezieht sich nicht auf Romulus, den mythischen Stadtgründer, sondern auf den Sohn von Maxentius, der nach seinem frühen Tod zu den Göttern erhoben wurde. Das Bronzeportal ist original aus dem frühen 4. Jahrhundert n. Chr. Original ist auch der Unterbau des Tempels des Antoninus Pius und der Faustina, der zu Ehren des Kaisers und seiner Frau auf Senatsbeschluss, wie es auch die Inschrift im Architrav erwähnt, im 2. Jahrhundert n. Chr. gebaut und wie der Romulustempel später in eine Kirche umgewandelt wurde.

Auf der gegenüberliegenden Seite erhob sich der Rundtempel der Vesta. Mädchen aus gutem Hause, die bereits im Alter von etwa neun Jahren zu Priesterinnen (Vestalinnen) ausgebildet wurden und auf 30 Jahre der Keuschheit verpflichtet waren, verhinderten im Tempel das Erlöschen des heiligen Herdfeuers. Im Haus der Vestalinnen, Casa delle Vestali, wohnten die Priesterinnen abgeschirmt, aber ziemlich luxuriös auf zwei Etagen, teils mit Fußbodenheizung, um einen Innenhof mit den Statuen von herausragenden Vorgängerinnen.

Fast schon ein Wahrzeichen des Forum Romanum sind die drei hoch aufragenden Säulen des Dioskurentempels. Bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. für die göttlichen Zwillinge Castor und Pollux errichtet, die den Römern bei der Schlacht am See Regillus (499 v. Chr.) beigestanden hatten und persönlich die Kunde vom Sieg nach Rom brachten, erfuhr der Tempel im Lauf der Jahrhunderte zahlreiche Restaurierungen. Der eigentliche Forumsplatz, der zur Versammlung des Volkes diente, wird gefasst von zwei Basiliken und zwei Rednerbühnen.

Die Basilica Iulia südlich der Via Sacra verdankt ihren Namen den Umbauten einer älteren Basilika unter Caesar, der aus dem Geschlecht der Iulier stammte. Als Gerichtshalle diente sie dem »Tribunal der Hundertmann« (Centumvir) für große Prozesse. Die Basilica Aemilia auf der Nordseite des Platzes hat ihren Ursprung im 2. Jahrhundert v. Chr. und sicherte als Markthalle den Handel unabhängig von Wind und Wetter. Den östlichen Platzabschluss bildet der Caesar-Tempel. Nach der Ermordung von Iulius Caesar an den Iden (15.) des März 44 v. Chr. führte sein Leichenzug über das Forum, als sich das Volk des Leichnams bemächtigte und ihn an Ort und Stelle einäscherte. An diesem Platz ließ Oktavian, der spätere Augustus, 29 v. Chr. den Tempel für den vergöttlichten Caesar errichten. Der Name Rostra, der Rednerbühne der Westseite, entstand durch die Rammschnäbel von gegnerischen Schiffen, die als Trophäen an ihr angebracht waren.

Im mächtigen Ziegelbau der Kurie entschied der Senat über die Belange des römischen Staates. Während der römischen Republik höchstes Entscheidungsorgan verlor der Senat mit der Kaiserzeit zunehmend an Bedeutung. Immer wieder durch Brände zerstört, stammt der heutige Bau aus der Zeit von Kaiser Diokletian (283 n. Chr.). Die Bronzeeingangstür ist eine Kopie des Originals, das im 17. Jahrhundert von Papst Alexander VII. für die Lateranbasilika zweckentfremdet wurde.

Ab 203 n. Chr. wurde als größter Triumphbogen Roms der Bogen des Septimius Severus erbaut. Anlässlich seines zehnjährigen Herrschaftsjubiläums ließ er im Relief die Siege über Parther und Assyrer verherrlichen, die er gemeinsam mit seinen Söhnen Caracalla und Gaeta errungen hatte. Vorbei am Umbilicus Urbis, dem symbolischen Zentrum Roms, stoßen wir auf den Tempel des altrömischen Ackergottes Saturn, in dessen Unterbau der römische Staatsschatz aufbewahrt war. Jedes Jahr nach der Wintersaat feierte Rom ein großes Fest (Saturnalien), bei dem für einige Tage alle Standesunterschiede aufgehoben waren – der Ursprung unseres heutigen Karnevals.

Gleich hinter dem Bogen des Septimius Severus führt uns eine Treppe aus dem Forum Romanum hinaus, vorbei an den Mamertinischen Kerkern hinauf zum Kapitolshügel. In der Antike bildete das KapitolG7/8/Google Map, einer der sieben klassischen Hügel Roms, eine baulich-funktionale Einheit mit dem Forum Romanum. Auf ihm erhoben sich die wichtigsten Tempel. Der Tempel der kapitolinischen Trias diente der Verehrung von Jupiter, Juno und Minerva, der des Jupiter Optimus Maximus war Jupiter als höchster Gottheit geweiht und der für Juno Moneta der Mahnenden Göttin Juno. Das Kapitol war aber auch letzte Fluchtburg, so während der Gallierkatastrophe im 4. Jahrhundert v. Chr. Mit dem Untergang des Weströmischen Reichs verfiel das Kapitol allmählich. Erst im 16. Jahrhundert erlangte es unter dem Pontifikat von Paul III. Farnese eine neue Blüte.

Michelangelos Werk: die Treppe und der Kapitolsplatz

Das Universalgenie Michelangelo bekam den Auftrag zur Neugestaltung des Hügels. Auf ihn gehen die Platzgestaltung mit den eingelegten Travertinbändern zurück, die Aufstellung des Reiterstandbildes von Marc Aurel (heute eine Kopie) und größtenteils auch die Ausführung der Paläste. Der stirnseitige Senatorenpalast, erbaut über dem antiken römischen Staatsarchiv (Tabularium), dient heute dem römischen Stadtrat.

Der KonservatorenpalastG7/8/Google Map beherbergt gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Palazzo Nuovo die Kapitolinischen Museen. Aus der Sammlung eines der bedeutendsten archäologischen Museen ragen neben der römischen Wölfin und dem originalen Reiterstandbild von Marc Aurel besonders der Sterbende Gallier (2. Jh. v. Chr.) und die monumentalen Gliedmaßen von Kaiser Konstantins Sitzstatue aus der Maxentiusbasilika (4. Jh. n. Chr.) heraus.

Über die repräsentative Treppe von Michelangelo verlassen wir unter den Blicken der monumentalen Statuen von Castor und Pollux, der Schutzpatrone Roms, das Kapitol und gelangen auf der Via dei Funari auf die Piazza MatteiG7/Google Map mit dem wunderbar verspielten Schildkrötenbrunnen. Della Porta und Landini schufen im späten 16. Jahrhundert den Brunnen und die Bronzefiguren der Jünglinge, die Schildkröten wurden erst Mitte des 17. Jahrhunderts hinzugefügt.

Über die Via Arenula hinweg folgen wir der Via dei Giubbonari auf den Campo de’ FioriF/G5/6/Google Map. Um die Statue von Giordano Bruno, einem Dominikanermönch, der im Jahr 1600 der römischen Inquisition zum Opfer gefallen war, erstreckt sich Roms berühmtester und schönster Markt. Jeden Morgen wechseln hier Fisch, Gemüse und Obst, Gewürze, Küchenutensilien und Bekleidung den Besitzer. Wenn mittags die letzten Marktstände abgebaut sind und der Platz von den verbliebenen Resten befreit wurde, stehen vor immer mehr Trattorien Tische und Stühle und der Platz bekommt sein Nachmittag-Abend-Gesicht. Die zahlreichen Bars, Cafés und Trattorien auf dem Campo de’ Fiori oder auf der angrenzenden Piazza Farnese laden ein, sich bei einer typischen Pasta den Blick auf den Palazzo FarneseG5/Google Map, die Wohnstätte von Kardinal Alessandro Farnese, dem späteren Papst Paul III., zu genießen oder sich bei einer krossen Pizza Gedanken über den Palazzo della CancelleriaF5/Google Map zu machen, den Kardinal Raffaele Riario mit seinen Gewinnen aus dem Würfelspiel zu Beginn des 16. Jahrhunderts bauen ließ.

Die Piazza NavonaF6/Google Map erinnert in ihrer lang gestreckten Form an das antike Stadion von Kaiser Domitian (1. Jh. n. Chr.), das sich einige Meter unter heutigem Straßenniveau befindet. Der Vier-Ströme-Brunnen (Fontana dei Fiumi), von Bernini Mitte des 17. Jahrhunderts geschaffen, zeigt vier Ströme in Gestalt von vier Männern, die die vier damals bekannten Kontinente symbolisieren. In ihrer Haltung zum Papstwappen, das den Brunnen krönt, spiegelt sich das Verhältnis der Erdteile zur Kirche.

Die Piazza Navona ist einer der Treffpunkte Roms, ein Ort zum Schlendern und Plaudern, Sehen und Gesehenwerden. Mit Muße den Platz erleben, heißt die Devise.

Vorbei am Palazzo Madama, dem Sitz des italienischen Senats, gelangt man zum PantheonF6/Google Map. Von Marcus Agrippa, dem Schwiegersohn von Augustus, im 1. Jahrhundert v. Chr. begonnen und von Domitian (1. Jh. n. Chr.) umgebaut, verdankt das Pantheon sein heutiges Aussehen Kaiser Hadrian (1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.). In der Vorhalle des Pantheons hing einst eine Kassettendecke aus Bronze, bis Papst Urban VIII. diese im 17. Jahrhundert herausreißen ließ, um aus der Bronze von Bernini den Baldachin in St. Peter gießen zu lassen. Die originale Bronzeeingangstür blieb glücklicherweise erhalten. Der mächtigste Kuppelbau der Antike mit einer Innenhöhe und einem Durchmesser von jeweils 43,3 Metern zieht die Besucher in seinen Bann. Die Öffnung im Scheitelpunkt hat einen Durchmesser von neun Metern.

Der Vier-Ströme-Brunnen auf der Piazza Navona

Der aus dem Griechischen abgeleitete Name Pantheon verweist auf die Verehrung aller Götter, wahrscheinlich handelte es sich um einen Tempel für die sieben planetarischen Götter. Zu Beginn des 7. Jahrhunderts wurde aus dem heidnischen Tempel eine christliche Kirche, in der noch heute jeden Sonntag Messe gefeiert wird. Das Pantheon diente aber auch als Grablege wichtiger Persönlichkeiten. Neben den italienischen Königen Vittorio Emanuele II. und Umberto I. ruht hier auch der große Renaissancekünstler Raffael, der 36-jährig im Jahr 1520 verstorben war.

Den nahen Rokokoplatz, Piazza di S. Ignazio, überragt die Jesuitenkirche S. IgnazioF7/Google Map. Als Kollegskirche für das Collegio Romano, die erste Jesuitenschule, im 16./17. Jahrhundert erbaut, begeistert die nach außen schlichte Kirche durch ihre illusionistische Innengestaltung.

Die Piazza ColonnaE7/Google Map wird von der Marc-Aurel-Säule beherrscht, die kurz nach dem Tod des Kaisers Marc Aurel (180 n. Chr.) errichtet wurde. Die Marmorreliefs verherrlichen seine Erfolge über die Markomannen und Sarmaten. Die Kaiserstatue auf der Spitze ließ Papst Sixtus V. durch die Statue des Apostels Paulus ersetzen. Der Palazzo ChigiE7/Google Map (17. Jh.) an der Nordseite des Platzes ist der Regierungssitz des italienischen Ministerpräsidenten. Nach dem Vorbild der großen Einkaufszentren in Turin und Mailand entstand im späten 19. Jahrhundert jenseits der Via del Corso die Galleria ColonnaE7/Google Map. Die vom Jugendstil geprägte Einkaufsgalerie ist dem 2003 verstorbenen römischen Volksschauspieler Alberto Sordi gewidmet.

Ins Häusermeer Roms eingebettet, empfängt die Fontana di TreviE8/Google Map ihre Besucher. Vor der Fassade eines stilisierten Triumphbogens mit den Personifikationen von Reinheit und Überfluss herrscht Neptun über das Wasser. Nicola Salvi schuf im 18. Jahrhundert den berühmtesten und meistbesuchten Brunnen der Stadt. In Fellinis »La Dolce Vita« durfte sich Anita Ekberg unter dem Blick von Marcello Mastroianni an dem kühlen Nass erfreuen – ein Genuss, der den Touristen verwehrt bleibt. Eine Legende rankt sich um den Münzwurf in die Fontana di Trevi. Wer eine Münze mit der rechten Hand über die linke Schulter in den Brunnen wirft, kann sich einer glücklichen Rückkehr nach Rom gewiss sein, wird darin erzählt. Die Münzen werden wöchentlich von Ehrenamtlichen eingesammelt und an die Caritas gespendet.

Nicola Salvi ließ sich von römischen Triumphbögen zu seinem Entwurf der Fontana di Trevi inspirieren

Nach dem berühmtesten Platz, der Piazza Navona, und dem berühmtesten Brunnen, der Fontana di Trevi, besuchen wir mit der Spanischen TreppeD7/8/Google Map zum Abschluss unseres Rundgangs auch die berühmteste Treppe von Rom. Interessanterweise heißt sie im Italienischen gar nicht »Spanische Treppe«, sondern Scalinata di Trinità dei Monti, Treppenaufgang zur Kirche Trinità dei Monti. Bereits im 17. Jahrhundert planten die Franzosen zu ihrer Nationalkirche einen repräsentativen Aufgang.

Der Begriff »Spanische Treppe« entstand durch die unmittelbare Nähe zur spanischen Botschaft beim Heiligen Stuhl. Der Barcaccia-Brunnen unterhalb der Treppe geht auf Bernini zurück und soll durch die Form des Schiffes an ein Tiberhochwasser erinnern, bei dem 1596 ein Schiff an dieser Stelle angespült worden war. Die Treppe als einer der Treffpunkte Roms lädt zum Verweilen ein und die Via dei Condotti verführt zum Shoppen auf höchstem Niveau. Im Antico Caffè Greco, dem berühmtesten römischen Café, war schon Goethe zu Gast.

Höhepunkte von Kunst und Kultur um den Esquilin

Vormittag Palazzo Massimo alle Terme – S. Maria Maggiore – S. Prassede – S. Pietro in Vincoli – S. Clemente.

Mittag PasqualinoH10/Google Map Via dei Santi Quattro 66, Metro: Colosseo 067 00 45 76, tägl. geöffnet Traditionslokal in einer Seitenstraße beim Kolosseum. Freundlicher Service. Bei schönem Wetter auch Tische draußen.

Nachmittag Domus Aurea – Colosseo – Konstantinsbogen.

Wir beginnen unseren Rundgang in einem großartigen archäologischen Museum. Für viele Besucher ist es schwierig, sich in den Ruinen einer archäologischen Ausgrabung das einstige Aussehen vorzustellen. Wenn man im Vorfeld aber bereits Skulpturen, Mosaiken oder Fresken gesehen hat, hilft dies auch, die Antike vor dem geistigen Auge wieder aufleben zu lassen.

Das Museo Nazionale Romano im Palazzo Massimo alle TermeE10/11/Google Map begeistert seine Besucher durch eine moderne, didaktisch sinnvolle und nicht zu überladene Präsentation seiner Exponate. Skulpturen aus Marmor und Bronze zeigen im Erdgeschoss und in der ersten Etage Götter, Kaiser und Heroen, Athleten und Gelehrte aus verschiedenen Jahrhunderten zwischen römischer Republik und später Kaiserzeit. Die zweite Etage präsentiert eine einmalige Sammlung antiker Fresken. Wirklichkeitsgetreu, detail- und farbenreich zieren Fresken mit Flora und Fauna, Architektur und Landschaft die Wände von Speisesälen, Schlafzimmern und Korridoren, die teils in Originalgröße nachgebaut wurden.

Nach einem schnellen Kaffee in einer der zahlreichen Bars kommt man zur Kirche Santa Maria MaggioreF10/11/Google Map. Der ägyptische Obelisk vor ihrer Rückseite, oberhalb der Via Cavour, flankierte einst gemeinsam mit dem Obelisken vor den Quirinalspalästen den Eingang zum Augustusmausoleum auf dem Marsfeld. Die Mariensäule vor dem Kirchenhauptportal verweist bereits auf Maria als Patronin der Kirche. Die Säule selbst wurde wiederverwendet und stand einst in der antiken Maxentiusbasilika auf dem Forum Romanum.

Von den vier Patriachalbasiliken – S. Pietro in Vaticano, S. Giovanni in Laterano, S. Paolo fuori le Mura und S. Maria Maggiore – gibt Letztgenannte am deutlichsten die Vorstellung von einer frühchristlichen Kirche wieder, die sich in ihrer Form aus der heidnischen Handels- oder Gerichtsbasilika entwickelt hat. Auffällig ist der großartige Fußboden aus Porphyr, Serpentin und verschiedenen Marmorsorten, der nach der Familie, die derartige Böden im 12. Jahrhundert aus den ehemaligen Wand- und Bodenverkleidungen antiker Kaiservillen schuf, Kosmatenboden genannt wird.

Michelangelos Moses in S. Pietro in Vincoli

Ein Kleinod unter dem römischen Kirchenhimmel ist die nur wenige Schritte entfernte Kirche S. PrassedeF10/11/Google Map. Ein Bilderbuch aus bunten Steinen öffnet sich am Triumphbogen und in der Apsis. Papst Paschalis I. ließ im 9. Jahrhundert farbenprächtig darstellen, wie die Apostelfürsten Petrus und Paulus die Schwestern Praxedis, Namenspatronin der Kirche, und Pudenziana Christus empfehlen.

Vorbei am mittelalterlichen Geschlechterturm dei Capocci und durch die Via in Selci, den antiken Clivus Suburbanus, gelangen wir über eine steile Treppe zu der von außen höchst unauffälligen Kirche S. Pietro in VincoliG9/10/Google Map.

Der Campanile der Basilika Santa Maria Maggiore auf dem Esquilinhügel