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Goldfischhaltung – Ratgeber zu Goldfischen im Teich oder Aquarium Goldfische kaufen, halten, züchten, drinnen oder draußen – Infos zu Haltung, Umgebung, Krankheiten und Ernährung Goldfischhaltung wird häufig ... » ... als wenig aufwendig erachtet. » ... mit einem großen runden Glas in Verbindung gebracht. » ... nicht zum Wohle des Tieres umgesetzt. Doch was macht die Goldfischhaltung eigentlich aus und worauf sollten Sie bei der Wahl der Aquarium- oder Teichgestaltung achten? Welche Möglichkeiten und Alternativen gibt es? Und welche Fallstricke gilt es zu vermeiden? Wenn Sie wissen möchten, wie Sie den bestmöglichen Lebensraum für Ihre Goldfische auswählen, dann ist dieser Ratgeber genau richtig für Sie. Sie werden lernen, was Sie dabei im Detail zu beachten haben. Außerdem erfahren Sie, was Sie bei der Aquarium- oder Teichgestaltung berücksichtigen müssen und lernen auch die Vor- und Nachteile der beiden Haltungsformen kennen. Zusätzlich erhalten Sie noch alle wichtigen Informationen über die Anschaffung, die Pflege oder auch die Zucht von Goldfischen, um darauf aufbauend entscheiden zu können, was für Sie und Ihre Goldfische das Beste ist. Die Autorin Svenja Nett sagt selbst über ihr Buch: „Ich liebe meine Goldfische und weiß, wie wichtig es ist, dass sie richtig untergebracht und gepflegt werden. Viele Aquarium- und Teichbesitzer unterschätzen, wie wichtig es ist, sich etwas genauer mit dem Zuhause Ihrer Goldfische zu beschäftigen. Auch fehlt vielen die Erfahrung, um gute von schlechten Haltungsbedingungen zu unterscheiden und sie wissen schlichtweg nicht, was für ihre Goldfische wirklich wichtig ist. Die Lebensqualität und -freude der Goldfische erhöht sich meist um ein Vielfaches, wenn die Unterbringung genau auf sie zugeschnitten ist.“ Seien Sie gespannt auf viele Hintergründe, Erfahrungsberichte, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Tipps, die sich maßgeschneidert auf die Goldfischhaltung beziehen. Sicheren Sie sich noch heute dieses Buch und erfahren Sie... » ... welche Haltungsformen für Ihre Goldfische in Frage kommen, » ... wie Sie sie richtigen pflegen » … und das alles ohne vorherige Erfahrung in dem Bereich.
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Seitenzahl: 144
Veröffentlichungsjahr: 2023
Goldfischhaltung – Ratgeber zu Goldfischen im Teich oder Aquarium
Goldfische kaufen, halten, züchten, drinnen oder draußen – Infos zu Haltung, Umgebung, Krankheiten und Ernährung
©2021, Svenja Nett
Expertengruppe Verlag
Die Inhalte dieses Buches wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Der Inhalt des Buches repräsentiert die persönliche Erfahrung und Meinung der Autorin. Es wird keine juristische Verantwortung oder Haftung für Schäden übernommen, die durch kontraproduktive Ausübung oder durch Fehler des Lesers entstehen. Es kann auch keine Garantie auf Erfolg übernommen werden. Die Autorin übernimmt daher keine Verantwortung für das Nicht-Gelingen der im Buch beschriebenen Methoden.
Sämtliche hier dargestellten Inhalte dienen somit ausschließlich der neutralen Information. Sie stellen keinerlei Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten Methoden dar. Dieses Buch erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit, noch kann die Aktualität und Richtigkeit der hier dargebotenen Informationen garantiert werden. Dieses Buch ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung und Betreuung durch einen Tierarzt. Die Autorin und die Herausgeber übernehmen keine Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Information ergeben.
Goldfischhaltung – Ratgeber zu Goldfischen im Teich oder Aquarium
Goldfische kaufen, halten, züchten, drinnen oder draußen – Infos zu Haltung, Umgebung, Krankheiten und Ernährung
Expertengruppe Verlag
Inhaltsverzeichnis
Über die Autorin
Vorwort
Herkunft des Goldfisches
Die Geschichte des Goldfisches
Der Goldfisch in Europa
Über den Goldfisch
Das Aussehen
Skelett und innere Organe
Die Größe
Besondere Merkmale
Verhalten
Freunde und Feinde
Das Leben des Goldfisches
Wie lebt der Goldfisch?
Die verschiedenen Formen
Lebensdauer
Die Fortpflanzung
Bedingungen für die Fortpflanzung
Der Laich
Schutzmaßnahmen
Haltung und Pflege der Goldfische
Was fressen Goldfische
Vitamine für Goldfische
Goldfische benötigen Platz
Der Goldfisch verträgt keinen Lärm
Das Wasser für das Aquarium
Der Filter
Regelmäßiger Wasserwechsel
Die Teichreinigung
Neue Pflanzen
Selbstbedienung, das Buffet ist eröffnet
Sicherung für den Teich
Brauchen Goldfische eine Heizung?
Die Einrichtung des Aquariums
Die Mitbewohner der Goldfische
Auch ein Goldfisch will verwöhnt werden
So sollte ein Goldfisch beerdigt werden
Anschaffung und Kosten
Anschaffung und Kosten für das Aquarium
Anschaffung und Kosten für das Anlegen eines Gartenteiches
Gartenteich oder Aquarium
Krankheiten
Atmung
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Sauerstoffmangel
Weitere Maßnahmen
Ursachen für Krankheiten
Symptome
Häufige Krankheiten bei Goldfischen
Wie werden Goldfische behandelt?
Krankheitsvorbeugende Maßnahmen
Verbesserung des Teichklimas
Ist Entwurmen auch bei Goldfischen nötig?
Zucht von Goldfischen
Richtige Voraussetzungen
Die richtige Umgebung
Fütterung
Temperaturen nachahmen
Tägliche Bewegung des Wassers
Die Geschlechtsbestimmung
Das Verhalten
Zucht mit eigenen Goldfischen
Die Isolation
Künstliche Besamung
Trennung der Fische von den Eiern
Eine große Kinderstube
Zusammenfassung und Kreuzung mit anderen Fischarten
Überwinterung
Der geeignete Platz
Überwinterung im Haus
Tipps für die Überwinterung im Teich
Verschiedene Goldfische unter der Lupe
Carassius Gibelio Forma Auratusa
Goldfisch Black Moor (Carassius auratus)
Shubunkin (Carassius auratus)
Sarasa Comet (Carassius auratus)
Schleierschwanz (Carassius auratus)
Welche Goldfischarten sind pflegeleichter?
Welche Goldfischarten sind empfindlicher?
Gibt es gefährliche Goldfische?
Das Einsetzen der Goldfische
Einsetzen in das Aquarium
Einsetzen in den Gartenteich
Zuchtformen
Gestreckte Zuchtformen
Zuchtformen ohne Rückenflossen
Schleierschwänze
Umstrittene Zuchtformen
Sind Goldfische essbar?
Goldfisch mit Bohnensoße (scharf)
Goldfisch süß-sauer
Wahr oder falsch? Die bekanntesten Mythen rund um den Goldfisch
Schlusswort
Checklisten
Für die Anschaffung eines Aquariums
Für den Teichbau
Für die Pflege des Teiches im Sommer
Teichpflege und Vorbereitung für den Winter
Buchempfehlungen
Hat Ihnen mein Buch gefallen?
Quellenangaben
Impressum
S
venja Nett wohnt mit ihrem Mann in einem kleinen Dorf in der Nähe von Aurich an der deutschen Nordseeküste.
Als Zoologin beschäftigte Sie sich schon früh mit Haustieren aller Art und spezialisierte sich nach und nach immer weiter auf Wasserlebewesen und hier insbesondere auf Zierfische. Sie betreibt seit über 20 Jahren einen erfolgreichen Aquaristik-Fachhandel und berät Aquarien- und Teichbesitzer dort oder direkt bei ihnen zu Hause. Im Laufe der Jahre hat sie sich umfangreiches Wissen zu vielen Teilbereichen der Haltung von Fischen und anderen Wasserlebewesen angeeignet.
Um dieses Wissen nicht mehr nur an einen kleinen Kreis lokaler Aquaristik-Liebhaber weitergeben zu können, entstand die Idee zu diesem Buch. Es soll allen angehenden oder bestehenden Besitzern von Aquarien oder Teichen einen Einstieg in die Welt der Goldfischhaltung geben. Die Haltung von Goldfischen ist grundsätzlich nicht schwierig und doch machen gerade Neulinge in diesem Gebiet oft Fehler, die in der Regel Geld, Mühe und Fischleben kosten.
Svenja Nett möchte jedem Interessierten so das nötige Wissen an die Hand geben, um von Anfang an alles richtig zu machen und den eigenen Fischen den Lebensraum zu bieten, den Sie benötigen und verdienen. So wird die Fischhaltung direkt zum Erfolg und unnötiger Aufwand und Frust wird vermieden.
Jede ihrer Veröffentlichungen basiert daher neben den unverzichtbaren wissenschaftlichen Grundlagen auch auf ganz persönlichen Erfahrungen und Erkenntnissen. So entstehen nicht nur reine sachliche Abhandlungen, sondern praktische Ratgeber mit breitem Wissen und nützlichen Hinweisen, die leicht verstanden und umgesetzt werden können.
G
oldfische – ein schönes Hobby für Liebhaber als Hingucker im Aquarium oder im Gartenteich. Einige Menschen träumen genau davon. Andere wiederum meinen, dass die schönen Zierfische doch nichts anderes machen, als im Kreis zu schwimmen, zu fressen und zu koten.
Ein Haustier, welches nicht viel Arbeit macht, denken viele. Doch was ist wirklich zu beachten? Was braucht ein Goldfisch überhaupt? Wie hoch sind die Kosten für Anschaffung, Pflege und braucht ein Goldfisch eigentlich auch einen Tierarzt?
Diese Fragen und noch viele mehr werden in diesem Ratgeber beantwortet. Zudem erhalten Sie allerlei Informationen rund um den Fisch, der vielseitiger ist, als von vielen im ersten Moment angenommen wird. Aussehen, Größe, Herkunft – es ist wie bei uns Menschen, es gibt gleiche Merkmale, aber noch viel mehr Unterschiede. Welche das bei Goldfischen sind, werden Sie auf den nächsten Seiten erfahren.
Er gilt als ein Fisch für Anfänger und Kinder. Wenn wir uns nur die einfachen Zuchtformen zulegen, ist das tatsächlich der Fall. Temperatur, Sauerstoffgehalt des Wassers, Nahrung – der einfache Goldfisch ist nicht wählerisch, wir können sogar sagen, dass er hart im Nehmen ist. All diese Eigenarten hat er von seinen Vorfahren – den Karauschen –übernommen.
Beim Goldfisch fallen zwei Merkmale besonders auf, welche die Unterschiede zu anderen Anfängerfischen verdeutlichen. Da wäre zum einen die Langlebigkeit. Da er so robust ist, kann davon ausgegangen werden, dass er viele Jahre leben wird. Zum anderen ist da auch seine Größe zu beachten. Es ist tatsächlich so, dass Goldfische recht groß werden können. Aus diesem Grund, gekoppelt mit seinem ausgeprägten Wunsch nach Geselligkeit, müssen Sie sich also ein großes Aquarium oder einen größeren Teich anlegen.
Sie sehen, es gibt eine ganze Menge zu entdecken und kennenzulernen. Der Goldfisch ist demnach kein langweiliger Freund, sondern durchaus spannend. Also, worauf warten Sie? Blättern Sie weiter und schauen Sie, was es zu erfahren gibt.
- Kapitel 1 -
D
er Goldfisch zählt zu den Wirbeltieren. Manche dieser Wirbeltiere weisen eine Mutation auf. So auch die Vorfahren des Goldfisches. Bei manchen von ihnen kam es zu einem Melaminmangel, weshalb die oberen Pigmente, die eigentlich dunkel sind, fehlten. Unter diesen Pigmenten liegen Carotine und Pethidin, welche für die Orangefärbung des Fisches zuständig sind.
Erste Berichte gibt es aus dem 3. Jahrhundert vor Christus. Diesen zufolge entdeckten Fischer orangegefärbte Fische, was damals eine Besonderheit war. Damals kannten die Menschen hauptsächlich die Silberkarauschen, die Vorfahren des Goldfisches. Aufgrund der sonderbaren Verfärbung wurden die orangenen Fische nicht zu den Speisefischen gezählt.
In China verbreitete sich zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert der Buddhismus. Für dessen Lehre ist der Grundsatz – die Vermeidung von Leid – noch heute bekannt. Dies passte zur Bewunderung der beliebt gewordenen orangenen Fische. Es gibt in China zahlreiche Tempel, in deren Nähe zur damaligen Zeit Teiche gebaut wurden, die auch Gnadenteiche genannt wurden. Dort wurden die schönen Fische eingesetzt. Auch Schildkröten fanden dort ein neues Zuhause.
Von 960 bis 1279 regierte Kaiser Song Gaozong das Land. Seinerzeit gab es zahlreiche dieser Gnadenteiche. In diesen Teichen vermehrten sich die gefärbten Karauschen. Somit wurde der Xanthismus, also die orangene Verfärbung, vererbt. Auf diese Art und Weise wurden die Bestände der orangenen Fische größer.
In Hangzhou liegt der Westsee. Auch hier wurden die Goldfische gefangen. Der Kaiser wurde darum gebeten, diesen zum Barmherzigkeitssee zu erklären. So wurden dort zahlreiche weitere Fische ausgesetzt. Demzufolge gilt heute Hangzhou als der Ursprungsort der Goldfische.
Schon gewusst? Bei den buddhistischen Mönchen galten die Goldfische auch als himmlische Wunder! Der Kaiser selbst hielt sich ebenfalls Goldfische. Für ihn waren sie Zierfische und wurden zur Repräsentation genutzt. Im Adel wurden die schönen Fische verehrt. Nur fachkundiges Personal durfte sich um deren Vermehrung und Betreuung kümmern. Das war somit die Geburtsstunde des Berufes des Goldfischzüchters.
Natürlich blieb es nicht aus, dass sich die Haltung des Goldfisches in ganz China ausbreitete. Während der Song-Dynastie galten vor allem die Gebiete Jiaxing, Hangzou und Nanjing als die Orte der Goldfischhaltung. Sie kamen aber auch in den Norden Chinas, wo es etwas kühler war. Circa um 1330 erreichte der Goldfisch auch Chenkiang und Peking während der Yuan-Dynastie. Zu dieser Zeit hielt sich auch die nicht adlige Bevölkerung die schönen Zierfische. Sie hielten sie in Teichen und züchteten die Fische weiter. Seitdem konnten auch andere Farbvarianten unter den Züchtungen gefunden werden. Ganz besondere Beliebtheit gewannen die mehrfarbigen Goldfische.
1368 bis 1644, zur Zeit der Ming-Dynastie, veränderte sich die Haltung des Goldfisches. In großen Kübeln wurden Miniaturtümpel erschaffen. Dort wurden die Goldfische und andere Tiere hineingesetzt. Später war es sogar so, dass die Behälter noch kleiner wurden und selbst die Familien, die nur sehr wenig Geld hatten, sich einen Goldfisch leisten konnten. Es entstanden die sogenannten Drachenkübel, Gefäße aus Holz oder gebranntem Ton. Familien, die im Wohlstand lebten, hatten solche Kübel aus Porzellan.
In diese wurden Mutationen von Fischen gehalten, welche in der freien Wildbahn keine Chance zum Überleben gehabt hätten. Das Interesse an diesen und allgemein an den Goldfischen war zu dieser Zeit sehr groß, sodass die Menschen sich nicht die Frage stellen musste, ob sie tatsächlich weiterzüchten sollten oder nicht.
Im Jahr 1569 wurde dann das erste Buch über die Goldfischzucht geschrieben. Zhang Qian De beschrieb darin die verschiedenen Farbvarianten, Fische mit gewölbten Augen, Drachenfische und noch einige mehr.
Gegen Ende der Ming-Dynastie gab es kaum eine Wohnung im Kaiserreich, in der keine Goldfische lebten. Fast alle Menschen konnten sich für den Goldfisch begeistern. Interessant ist auch, dass in gerade einmal 100 Jahren die meisten der noch heute bekannten Zuchtfische gezüchtet wurden.
I
n der Natur kommen Goldfische, so wie sie uns heute mit ihrem prächtigen Aussehen bekannt sind, nicht vor, denn der Mensch hat sie gezüchtet. Goldfische zählen zu den Karpfen, denn sie stammen ursprünglich von den Silberkarauschen ab. In Europa, Asien, Afrika und Nordamerika sind Karpfen am meisten verbreitet. Sie zählen zu den Süßwasserfischen.
Betrachten wir die Vorfahren des Goldfisches, so erkennen wir farblich keine Gemeinsamkeit, denn die Silberkarauschen sind dunkelgrünbraun bis schwarzgrau. Silbrige Streifen zieren deren Seiten und schenken den Fischen einen schönen Glanz. Goldfische sind gelblich bis rotorange. Deren Zierde sind meist weiße oder schwarze Flecke. Anders als die Silberkarauschen glänzen sie zudem golden.
Das Besondere an den heutigen Goldfischen ist, dass es sie in zahlreichen Farben und Zuchtformen gibt. Hierbei spielen vor allem auch ihre Körperform und Flossen eine bedeutende Rolle. Sogar die Augen können beeindruckend sein, besonders bei den Arten, welche kugelförmige Augen besitzen, die hervorstehen.
In Südeuropa gibt es wiederum auch verwilderte Goldfische, welche ein neues zu Hause in Flüssen oder Teichen gefunden haben. Wie bereits beschrieben, ist China das erste Land, welches Goldfische züchtete. Demnach lässt sich annehmen, dass der Goldfisch seinen Ursprung dort fand.
Wenn wir uns die Herkunft der Silberkarauschen anschauen, passt dies tatsächlich, denn diese stammen aus Ostasien. Zudem besagt ein Gerücht, dass in China bereits vor 2500 Jahren Goldfische lebten. Goldfische leben in Süßwassergewässern und lieben die Ruhe und viele Pflanzen um sich herum.
Wie bereits erwähnt, sind die bekannten Vorfahren des Goldfisches die Silberkarauschen. Im damaligen China galten sie als heilige Tiere, wenn diese eine rot-goldene Färbung aufwiesen. Die ursprünglichen Silberkarauschen galten in China als Speisefische und wurden gerne verzehrt. Anders war es dann bei den Goldfischen.
Aber wann kam denn der Goldfisch nun nach Europa? Erst zwischen 1611 und 1691 schaffte es der beliebte Zierfisch endlich auch nach Europa. Meist fand man ihn in England, Portugal oder den Niederlanden wieder. Anfang des 18. Jahrhunderts dauerte es in England nicht lange und der goldene Fisch gewann an Beliebtheit. Madame Pompadour (Mätresse des französischen Königs Ludwig XV) bekam den Goldfisch angeblich geschenkt. Darauf aufbauend konnte er sich danach in ganz Europa durchsetzen.
1797 schrieb Bechtstein die „Naturgeschichte der Stubenthiere“. In eben dieser erwähnte er zahlreiche Tiere, allerdings nur zwei Fischarten. Eine von ihnen war der Goldfisch. Zu dieser Zeit konnten nur die extrem widerstandsfähigen Arten von Goldfischen im Haus gehalten werden. Das Wissen und die Möglichkeiten waren einfach noch nicht ausgereift genug.
Der Goldfisch verbreitete sich in Europa zur Zeit des Rokokos und der Chinoiserie. Der Zierfisch aus China war demnach sehr passend. Eines jedoch fand hier kein Anklang und das waren die Drachenkübel aus Porzellan. Eigentlich ist das verwunderlich, denn das chinesische Porzellan war damals grundsätzlich sehr beliebt.
Anstelle der Drachenkübel boten die Menschen dem Goldfisch ein neues zu Hause in runden Glasgefäßen, die, wie wir heute zum Glück wissen, nicht gerade für die Haltung von Goldfischen geeignet waren. Denn sie fassten viel zu wenig Wasser und boten dem Tier kaum Platz.
Ca. 1872 wurden die schönen Schleierschwänze aus Japan nach Paris importiert. Auch in weiteren Bereichen Europas wagten sich die Menschen nun an die schwierigen Zuchtformen heran, allen voran in Deutschland. Paul Nitsche (Vorsitzender eines Aquarium Vereins) und Paul Matte (Zierfischzüchter) lieferten sich damals einen regelrechten Wettkampf bei der Goldfischzucht. Auch Ernst Bade wollte mitmischen. Er trug zur Legendenbildung der Matte’schen Züchtungen bei.
- Kapitel 2 -
V
iele werden denken: Der Name sagt es doch bereits! Ein Goldfisch ist Gold gefärbt. Doch da muss ich Sie enttäuschen. Die meisten Arten der Goldfische haben eine gelborange oder auch orangerote Färbung. Aber – und jetzt wird es interessant – es gibt sogar weiße Goldfische, welche schwarze Tupfer haben.
Wie alle Fische hat auch der Goldfisch einen Körper – bestehend aus Kopf, Rumpf und Schwanzstiel – eine Schwanzflosse, eine Rückenflosse, zwei Bauchflossen, zwei Brustflossen und eine Afterflosse. Schauen wir uns die verschiedenen Flossen einmal genauer an: Im Grunde genommen sind es alles Flossen, doch diese wiesen Unterschiede auf und das nicht nur in der Funktion. Sie können beispielsweise einfach, aber auch paarig auftreten.
Jede einzelne Flosse ist von sogenannten Flossenstrahlen durchfahren. Diese sind nichts anderes als Skelettbestandteile, sprich Gräten. Ebenso beanspruchen Flossen verschiedene Muskeln, welche für das Aufrichten und Zusammenlegen der Flossen verantwortlich sind. Durch die Muskeln ist es den Fischen außerdem möglich, sich durch das Wasser zu bewegen oder sich darin zu stabilisieren.
Schauen wir uns jetzt einmal die unterschiedlichen Flossen etwas genauer an:
Schwanz-flosse
Rückenflosse
After-flosse
Bauch-flosse
Brust-flosse
Die Schwanzflosse
Im Lateinischen wird diese Flosse auch Caudale genannt. Mit dieser Flosse macht der Fisch schlängelnde Bewegungen und ist für dessen Fortbewegung unersetzlich. Der Grund dafür ist, dass sie so viel Kraft aufbringen kann, dass sich der Fisch tatsächlich fortbewegen kann.
Manche Goldfischarten haben eine besondere Schwanzflosse, denn obwohl sie einfach ist, kann leicht angenommen werden, dass sie paarig sei. Manche Goldfische haben eine geteilte Schwanzflosse, was wie ein Schleier aussieht. Leider ist es so, dass die geteilten Schleierflossen dem Fisch nicht viel nutzen, denn sie verleihen ihm nicht genug Vortrieb, wodurch er sich nur sehr langsam im Wasser bewegen kann. Würde ein solcher Fisch in freier Natur – also im Meer – leben, so wäre er seinem Feind oftmals hilflos ausgeliefert. Der Körper und der Schwanzstiel des Fisches müssen starke schlängelnde Bewegungen ausführen, damit der Fisch sich einigermaßen schnell durch das Wasser bewegen kann.
Die Rückenflosse
Sie trägt den lateinischen Namen Dorsale. Ihre Funktion ist das Stabilisieren beim Schwimmen. Wir könnten auch sagen, dass die Rückenflosse das Lenkrad des Fisches ist, da diese verhindert, dass er umkippt, sobald er beispielsweise eine Kurve nimmt.
Rückenflossen haben verschiedene Typen von Flossenstrahlen. Hier wird zwischen Weichstrahlen und Hartstrahlen unterschieden. Hartstrahlen sind ungegliederte, meist glatte Knochenstücke, Weichstrahlen bestehen aus zwei miteinander verwachsenen Hälften. Anhand der Typen kann auch die Art des Fisches bestimmt werden. Echte Hartstrahlen sind nur bei den Stachelflossern zu finden.
Die Afterflosse
Sie wird auch als Analflosse oder Anale bezeichnet. Ihre Funktion ist der der Rückenflosse ähnlich: Sie stabilisiert. Bei weiblichen Goldfischen ist sie verdickt, was sich allerdings nur feststellen lässt, wenn die Fische direkt miteinander verglichen werden.
Die Brust- und Bauchflossen
Sie werden auch als Pektorale und Ventrale bezeichnet. Diese Flossen dienen der Steuerung. Manchmal, vor allem wenn sich die Fische in stillem Gewässer aufhalten, schwimmen sie ruhig daher. Eben diese Bewegungen werden ebenfalls mit den Brust- und Bauchflossen gesteuert. Sie helfen dem Fisch auch, die ruhige Position, während sie gründeln (also Nahrung vom Boden des Gewässers aufnehmen), beizubehalten.
Der Körper des Goldfisches ist hochrückig (sie weisen eine Art Buckel auf). Zudem besitzt er ein unterständiges Maul. Was das ist? Ich will es kurz erklären: Bei den meisten Fischen sitzt das Maul in der Mitte des Kopfes. Bei Goldfischen ist es jedoch so, dass es sich an der unteren Hälfte des Kopfes befindet.