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"Gottes Gegenwart und Wirken im Alltag - Eine Einladung an dich, frei zu sein" beinhaltet wahre Kurzgeschichten und Gedankenanstöße. Sie sollen aufzeigen, wie nah dir Gott im Alltag sein will und wie du ihn und seine Liebe erleben und aus seiner lebensspendenden Kraft heraus eine praktische Orientierung im 21. Jahrhundert finden kannst. Ohne Fremdwörter und Floskeln geht es um dich und deine Spiritualität. Überkonfessionelle Gemeinsamkeiten und nachhaltige Aussagen stärken das Miteinander und verhindern ein ständiges Gegeneinander. Zudem beginnt die Geschichte um Jesus chronologisch als Kind in einem Dorf, in dem er aufwächst -und zwar in Nazareth, nicht auf einer Wolke. Dabei ist sein Lebensweg ähnlich wie deiner, nur das sein Weg eine besondere Entwicklung nimmt. Diese ist dir zwar nicht fremd, aber in ihrer Ausgestaltung bleibt sie einzigartig. Gott zeigt sich uns durch Jesus, den Glaubende als Christus bekennen. Die Gedanken um Jesus herum beginnen ebenfalls bei dir. Wertschätzung, Ermutigung, Trost und Geborgenheit kannst du erhalten, die dich schließlich zu Zufriedenheit, Dankbarkeit, inneren Frieden, möglicher Weise zu Gott, insbesondere zu dir selbst führen können. Viele alltagsrelevante theologische Fragen werden angesprochen, die du im Stichwortverzeichnis entdecken kannst. Weiterführende Bibelstellen, persönliche Fragestellungen und immer wieder theologische Bilder laden dich ein, innezuhalten, dich zu sammeln und deine Gedanken entweder alleine oder im Austausch mit anderen zu vertiefen.
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Seitenzahl: 130
Veröffentlichungsjahr: 2022
Gottes Gegenwart und Wirken im Alltag
Eine Einladung an dich, frei zu sein
Für Jul, Rike, Joni und Lisi
© Kai T. Garben
Bilder: Karin Schlipphak
Lektorat und Korrektorat: Dr. Yvonne Schauch – neue Rechtschreibung
Layout und Covergestaltung: Kai T. Garben und Angelika Fleckenstein
Das Buch wurde nur mit chlorfreiem Papier gedruckt. Von jedem verkauften Buch werden 50 % der Tantiemen insbesondere für das Pflanzen von Bäumen weitergeleitet.
ISBN Softcover:
978-3-347-68645-8
ISBN Hardcover:
978-3-347-68646-5
ISBN E-Book:
978-3-347-68647-2
Für die Inhalte ist Kai T. Garben verantwortlich. Druck, Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Das Buch einschließlich aller Inhalte sowie Nutzungsrechte an den Bildern obliegen Kai T. Garben und sind urheberrechtlich geschützt. Der Autor behält sich alle Rechte am Buch, an Teilen und in seiner Gesamtheit vor, auch alle Übersetzungsrechte in weiteren Sprachen. Nachdruck, Verwertung oder Reproduktion – auch nur in Auszügen und in jedweder Form – sowie die datentechnische Verarbeitung mit Hilfe elektronischer Systeme jeglicher Art sind ohne ausdrückliche Genehmigung des Autors untersagt.
Kai T. Garben
Gottes Gegenwart und Wirken im Alltag
Eine Einladung an dich, frei zu sein
Zu diesem Buch:
Lebendige und aktuelle Kurzgeschichten und Gedankenanstöße über Gottes Gegenwart und Wirken in unserer Welt sind rar geworden. Dieses Buch möchte dazu beitragen, Alltagserfahrungen aus theologischer Sicht zu betrachten, und gleichzeitig Gottes Einladung weitergeben, ihm in seinen verschiedenen Da-Seins-Weisen zu begegnen. Die 21 Kurzgeschichten – die alle auf wahren Begebenheiten beruhen – wollen und werden keine fertigen Antworten liefern. Vielmehr möchten sie persönliche Glaubensprozesse (erneut) anregen, sie begleiten oder vertiefen und dazu einladen, sich 24/7 dem Segen Gottes zu öffnen. Der theologische Ansatz ist überkonfessionell angelegt, basiert auf Gemeinsamkeiten aller Konfessionen und berücksichtigt exegetische Erkenntnisse, ohne den Anspruch zu verfolgen, eine wissenschaftliche und vollständige Abhandlung zu sein. Nach jeder Einheit werden Bibelstellen und weiterführende Fragen oder Impulse zur persönlichen Vertiefung angeboten.
Zum Autor:
Kai T. Garben, Jahrgang 1966, Pfarrer und Rechtsassessor, Erziehungsmediator und Interkultureller Trainer, ist Vater von vier Kindern und schreibt seit den Neunzigerjahren Kurzgeschichten. Das vorliegende Buch basiert auf seiner Ausgangsidee, von einer lebendigen Beziehung zu Gott im Alltag und deren Wirkung zu erzählen. Seine beruflichen Erfahrungen in theologischen Aufgabenfeldern sammelte der Autor bei der Diakonie, im Schuldienst, in Kirchengemeinden und in der Erwachsenenbildung. Zu seinen Geschichten und Gedankenanstößen sagt er: „Sie sollen möglichst einfach geschrieben, kurz und bündig, aber von theologischer Tiefe sein. Mein Ziel ist, die praktische Umsetzbarkeit und die Alltagsfreuden eines gelebten Glaubens aufzuzeigen.“
Zur Künstlerin:
Karin Schlipphak, Jahrgang 1962, von Beruf Diakonin und Erzieherin, war und ist neben ihrem künstlerischen Schaffen in verschiedenen Bereichen sozialer Arbeit tätig. Zur Art ihres Malens sagt sie: „Maltechnisch entstehen meine Bilder durch das sogenannte Malen aus der Farbe heraus. Das heißt, dass ich meistens ohne eine konkrete Vorstellung hinsichtlich dessen, was werden soll, mit dem Malen beginne. Ich versuche, mich von den Farben und Formen führen zu lassen, weil ich erlebe, dass sich sowohl Farben als auch Formen aussprechen. Ich erlebe, dass das Gelingen eines Bildes viel mit Gnade und Geführtwerden zu tun hat. Dabei ist für mich das Licht im Bild wie das Wirken Christi im Leben. Es ist mir eine große Freude und erfüllt mich mit Dankbarkeit, wenn es mir gelingt, mit meinen Bildern einen Widerschein der geistigen Welt erfahrbar zu machen.“
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Gottes Gegenwart
2 Gott bei der Arbeit zusehen – oder alles Zufall? (D)Eine Entscheidung
3 Gesucht, gefunden – aber nicht den Teufel
4 Das Leben Jesu (1): Seine Kindheit – auch du bist besonders, seit deiner Kindheit
5 Das Leben Jesu (2): Seine Botschaft und was ihn ausmacht – auch du darfst dich entfalten
6 Das Leben Jesu (3): Sein Weg, sein Wirken – lebst du deine Besonderheiten?
7 Das Leben Jesu (4): Sein Tod – Endgültiges kennst auch du
8 Das Leben Jesu (5): Sein neues Da-Sein – wenn ein Fenster zugeht, geht eine Tür auf
9 Über das Wasser seiner Tränen
10 Zu Hause bei unserem Vater
11 Du bist das Wunder
12 Lebe, du bist mein
13 Raum der Kirche – mehr als ein schnell geschlecktes Eis
14 Wege zum inneren Frieden
15 Es ist nie zu spät
16 Frieden euch allen – Grüße aus Sarajevo
17 Du bist ein Segen für die Welt – von Fahrradreflektoren und vom Warten
18 Solidarität mit Gott im Alltag
19 Sunny oder Vom Segen, ein 24/7 Christ zu sein
20 Die Einladung umzudenken erfolgt täglich – der Geist Gottes
21 Das Ende
Nachwort: Glaube und Zweifel
In Worte gefasste Zweifel werden oft in einfachen Sätzen verpackt
Abschlussbemerkung des Autors
Danksagungen
Und wie geht es weiter?
Interesse, mehr über die Bilder zu erfahren?
Weitere Erfahrungen mit Gottes Gegenwart und Wirken in deinem Alltag gesucht!
Stichwortverzeichnis mit Glossar
Vorwort
Kurze Geschichten und Gedankenanstöße aus deinem Alltag sind leichter und verständlicher zu lesen als lange Abhandlungen. Das Wissen darum ist so alt, wie es uns gibt. Fernsehen und Videokonferenzen gab es damals nicht, sodass wir immer wieder zusammensaßen, uns gegenseitig Geschichten erzählten und dabei Traditionen und Wissen weitergaben. Manchmal lieferten diese Erzählungen auch neue Perspektiven für das eigene Leben, ließen in andere Welten eintauchen und vielleicht die eine oder andere Erkenntnis gewinnen.
Die Grundidee dieses Buches ist die Einladung, deinen eigenen Glaubensprozess über Erzählungen (wieder) aufzunehmen oder deine christlichen Wurzeln zu stärken, möglichen Fragen vertieft nachzugehen oder einfach nur Trost zu finden, wenn du dich ausgegrenzt fühlst, verirrt hast oder dich nicht selbst wertschätzen kannst. In keinem Fall bist du allein.
Die Geschichten und Gedankenanstöße umfassen Erlebnisse aus einem gewöhnlichen Alltag und zeigen Gottes Gegenwart und Wirken auf: Gott bietet dir stets eine lebendige Beziehung an. Die jeweiligen Einheiten wollen dir Wege und Perspektiven anbieten, die dir schließlich veranschaulichen, dass deine Lebenswirklichkeit vielschichtig ist und hinter manchem wahrnehmbaren, aber kühlen Schein eine warme Kerze brennt.
Übrigens: Alle Geschichten haben so stattgefunden – eine Option wird extra hervorgehoben, allerdings sind die Namen der Handelnden geändert.
Jeder Abschnitt benötigt deine Bereitschaft, einen ganzheitlichen, auch theologischen Blickwinkel auf deine Lebenswelt einzunehmen. Es bedarf einer gewissen Freude, aus deinem Alltag heraus theologischen Fragen nachzugehen und Antwortspuren zu suchen. Antworten ändern sich oft im Laufe der eigenen Entwicklung und Lebensreife und sind selten abschließend gültig. Es ist ein stetiger Prozess, zu suchen und sich immer wieder finden zu lassen. Wichtig ist und bleibt Fragen zu stellen.
Im Zentrum des Buches stehst du mit allen deinen Alltags- und Lebenserfahrungen und deinen Potenzialen. Du bist der Ausgangspunkt für alle Gedankenanstöße.
Die Geschichten und Gedankenanstöße behandeln aktuelle und lebendige theologische Themen, die du im Stichwortverzeichnis am Ende des Buches noch einmal zusammengefasst vorfindest. Persönliche Fragen an dich, Impulse zum Weitermachen und zusätzliche Bibelstellen am jeweiligen Ende einer Einheit laden dich zudem ein, die jeweiligen Texte zu vertiefen und, wenn du möchtest, weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Alle Einheiten sind nachhaltig fundiert. Dabei wird versucht, nahezu ohne theologisches, dogmatisches oder blumiges Vokabular auszukommen.
Die eingefügten Bilder von Karin Schlipphak eröffnen dir eine Ruhepause, das Gelesene wirken zu lassen oder weiteren Anregungen nachzugehen.
Dieses Buch möchte dir Mut machen, (d)einen eigenen Glaubensweg zu gehen. Dieser Weg kann dein Leben verändern. Die Verunsicherung, zu sich selbst zu stehen und schließlich „Ja“ zu Jesus von Nazareth als „dem Christus“ zu sagen, ist groß. Eine mögliche Angst, in der vertrauten Umgebung als naiv, verrückt oder weltfremd abgestempelt zu werden, verstärkt oftmals diese Unsicherheit. Aber sei gewiss: Es gibt viele, die sich bereits aufgemacht haben. Du bist nicht allein. Die Beachtung und Pflege deiner Spiritualität im Alltag können dir ein ganzheitliches, ein erfülltes Leben ermöglichen. Und das ist gar nicht so schwer – denn Gott glaubt bereits an dich und traut dir viel zu.
Ich wünsche dir beim Lesen der Geschichten und beim Betrachten der Bilder eine anregende und gesegnete Zeit.
Sei behütet.
Kai T. Garben
Übrigens:
Vielleicht fällt dir während der Lektüre auf, dass die Geschichten und die Reihenfolge, in der sie erzählt werden, nicht willkürlich gewählt sind. Tatsächlich stellt dieses Buch eine kleine, praktisch orientierte und christliche Dogmatik dar. Anhand von Alltagsgeschichten und Gedankenanstößen folgt sie dem Aufbau der Bibel, beginnend bei der Gegenwart Gottes und seinem Wirken am Anfang und gefolgt von einer (möglichen) Wegbegleitung für dich in deinem Alltag. Am Ende des Buches stehen im Rahmen einer Kurzgeschichte theologische Überlegungen zum Ende unserer Welt. Da du Gott auf verschiedene Weisen begegnen kannst, folgt auch dieses Buch dessen unterschiedlichen Da-Seins-Formen, und zwar aus christlicher Sicht als fortwährendem Schöpfer, in Jesus von Nazareth und als lebens- und kraftspendendem Geist. Jesus wirst du in diesem Buch anhand seiner Biografie begegnen: anfänglich als einem wachsenden Mitmenschen wie du und ich, dann als Auserwähltem Gottes, zu dem wir uns bekennen und den wir Christus nennen. Jesu wachsende Bedeutung hebt ihn hervor als denjenigen, in dem Gott uns entgegenkommt und sich uns greifbar zeigt. Der Geist Gottes lädt dich schließlich immer wieder ein, deinen Alltag auch aus theologischer Sicht zu betrachten, die Perspektive zu verändern, wenn nötig umzudenken und schließlich frei zu werden – oder zu bleiben.
Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
1. Brief des Johannes 4,16b
1
Gottes Gegenwart
Gottes Gegenwart erlebst du überall, sie ist gleichsam in die Welt eingeflochten, ungreifbar, aber erlebbar: wie die Liebe zwischen Lebewesen, wie ein hilfreiches und weiterführendes Wort eines guten Freundes, wie die Harmonie in der Natur oder wie die Welt im Ganzen. Die ausdrückliche Sprache Gottes ist Schweigen, ein Funken in jeder Kreatur. Dabei ist sie wie ein Regen, der unterschiedslos alles auf der Erde nährt. Jeden Tag kommt er auf dich zu, jeden Tag regnet es – irgendwo – und lässt die Welt weiterwachsen.
Du kannst Gott konkret im Alltag erleben, manchmal auch nur spüren. Beschrieben wird die Gegenwart Gottes in biblischen Geschichten. Dort kannst du von seinem Da-Sein in seinen verschiedenen Formen direkt lesen, es manchmal jedoch nur zwischen den Zeilen entdecken. Greifbar und von Angesicht zu Angesicht kannst du Gott ganz persönlich durch denjenigen erfahren, der sich am Ende verlassen fühlte und der sich trotzdem Gott anvertraute, der schließlich Gottes Wirken sichtbar gemacht und vollendet hat: durch unseren Mitmenschen Jesus von Nazareth.
Vertiefung und Weiterführung
(1) Wenn du neugierig geworden bist, lies gerne die Geschichten über die schöpferische Beziehungsgeschichte Gottes zu uns in 1 Mose / Genesis 1–2,4a und 2,4–3 nach: oder auch Matthäus 5,45b
(2) Die verschiedenen Versionen der letzten Worte Jesu am Kreuz findest du in Markus 15,34; Lukas 23,46; Johannes 19,30. Eine weitere Beschreibung zu Jesus steht in Kolosser 1,15–20.
– ohne Titel –
Wenn du magst, überlege dir im Zusammenhang mit diesem Auftakt des Buches einen Titel.
2
Gott bei der Arbeit zusehen – oder alles Zufall? (D)Eine Entscheidung
Die Meereswelle
Gischt am Klippenrand einer felsigen Küste ist faszinierend. Das Meerwasser spritzt hoch, es schäumt, manchmal gibt es kleine Regenbogen. Die Wellen kommen, brechen und fließen zurück. Für Matze war dieser Rhythmus beruhigend. Der beständige Gang der Wellen, das gleichmäßige Geräusch, der weite Blick über den Ozean an diesem ruhigen und sonnigen Herbsttag ließen alle Anspannung von ihm abfallen. In seinem Regenanzug wagte er sich besonders weit vor. Er wollte Wassertropfen im Gesicht spüren und die zerstäubte salzige Luft einatmen. Matze stellte sich nah an den Klippenrand. Ein Impuls gebot ihm, sich zu setzen, Halt zu suchen. Kaum saß er, überflutete ihn keine zwei Sekunden später eine riesige Welle, die er nicht hatte kommen sehen. Weder ein starker Wind noch irgendetwas anderes hatten ihn diese Welle erahnen lassen. Wäre Matze stehen geblieben, hätte diese Welle ihn mitgerissen und die nächste ihn am Felsen zerschmettert. So war er nur nass geworden.
Vertiefung und Weiterführung
Hast du eine ähnliche Erfahrung gemacht? Dann bist du in guter Gesellschaft. Vertiefe dich gerne in der Bibel in 1 Mose / Genesis 7–8. Da hat Noah auf Gottes Wort gehört – und überlebt.
Björn
Der Engel Alois ist in München und weit darüber hinaus bekannt. Dort singt er im Hofbräuhaus, fordert sein Bier ein und quält sowohl seine Harfe als auch die Zuhörer. Die Geschichte treibt viele Besucher ebendort hin, auch wenn es den geflügelten Engel auf einer Wolke sitzend nicht zu entdecken gibt. Vielleicht erst nach dem siebten Bier, vielleicht auch nie.
Björn lud seinen alten Freund in dieses typische bayerische Brauhaus ein. Im Gespräch kamen sie auf alte, gemeinsam erlebte Geschichten, unterhielten sich über Bekannte, über Träume und aktuelle Ziele, wie das mit guten, alten Freunden eben ist. Man trifft sich nach langer Zeit wieder und erlebt die Zwischenzeit als quasi nicht existent. Der Draht zueinander ist noch warm, die Beziehung ungetrübt, als hätte die letzte Begegnung am Abend zuvor stattgefunden. An seine besondere, entscheidende Frage konnte Björn sich später nicht mehr erinnern. Schon kurz nachdem er sie gestellt hatte, war sie für ihn wie weggeblasen gewesen. Nicht jedoch für seinen alten Freund: Diese eine Frage hat seinen Lebensweg grundlegend verändert.
Vertiefung und Weiterführung
Eine einzige Frage oder Aussage eines guten Freundes kann manchmal wie eine kleine Erleuchtung sein – als spräche Gott durch ihn hindurch zu dir. Und tatsächlich können die Ansprachen Gottes an dich vielfältig sein. Lies gerne von anderen Beispielen in der Bibel: 2 Mose / Exodus 3,1–5; Lukas 1,26–38.
Amelie
Was sie dachte, konnte Marc nicht erkennen. Amelie saß auf einer Bank und betrachtete den großen Fluss. In der Hand eine Flasche Bier, vor sich einen Kinderbuggy mit Regenschutz. Marc fuhr zunächst mit dem Fahrrad an ihr vorbei, weit weg von der alten Heimat, weit weg von längst vergangenen Zeiten. Im Augenwinkel erkannte Marc seine alte Bekannte Amelie jedoch sofort, auch wenn ihm ihr Name nach so vielen Jahren nicht gleich einfallen wollte. Er hielt an und trat auf sie zu. „Entschuldigen Sie bitte“, sprach er sie an, „wir kennen uns doch? Ich kann mich nur leider nicht an Ihren Namen erinnern.“ Amelie unterbrach ihn knapp „Bitte gehen Sie weiter“. Marc konnte ihr seine Hilfe nicht anbieten, auch wenn sie ziemlich heruntergekommen und hilfsbedürftig aussah. „Gehen sie weiter!“ Marc mochte sich nicht aufdrängen und fuhr weiter. Nach 200 Metern hielt er inne, kehrte ein zweites Mal um, wollte noch einmal versuchen, Kontakt zu ihr aufzunehmen, so sehr hatte ihn Amelies äußeres Erscheinungsbild mit Sorge erfüllt. Mit einem gespielt osteuropäischen Akzent bat sie erneut und sehr bestimmt, wenngleich freundlich, in Ruhe gelassen zu werden. Es schien Marc, als hoffte sie, nicht erkannt zu werden. Marc akzeptierte ihre Ablehnung und zog seines Weges. Eine Woche später fand man Amelie tot auf.
Vertiefung und Weiterführung
Gott bietet Heilung, manchmal neue Wege an. Das sind Einladungen, deren Annahme freiwillig erfolgen muss – manchmal sogar ins Ungewisse hinein. Keine und keiner wird gezwungen. Lies gerne nach in 1 Mose / Genesis 12 oder in Johannes 5,2–16 und 6,35–37 oder in der Offenbarung 21,6.
Der Knopf
Es war nur ein Ersatzknopf, den Simon verlor, als er sein Taschentuch aus der Hose zog. Er bemerkte es nicht einmal, als der Knopf auf den Bürgersteig fiel. Vielleicht wusste Simon nicht einmal, dass er ihn hatte. Mehrere Fußgänger gingen achtlos an dem Knopf vorbei. Vielleicht sahen sie ihn nicht einmal. Doch dann kam Lukas und hob den Knopf auf. Er war graubraun und so glatt wie ein Handschmeichler, so groß wie eine Euromünze – ein unauffälliger Hosenknopf. Lukas spielte mit dem Knopf in der Hand, bis dieser ganz warm war, und dachte: „Der Knopf will nicht bei mir sein. Ich brauche ihn nicht.“ Er legte ihn auf eine Straßenbegrenzung, eine große Steinstele, und ging weiter.
Und so könnte die Geschichte weitergehen:
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