Grafiken für eine bessere Welt - Captain Futura - E-Book

Grafiken für eine bessere Welt E-Book

Captain Futura

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Beschreibung

Captain Futura aka Jörn-Peter Boll weiß als Umweltwissenschaftler, wie die Dinge zusammenhängen. Als Grafiker bereitet er sie so auf, dass man sich oft ertappt, aber hinterher immer klüger fühlt. Der Captain ist ehrlich besorgt um den Fortbestand des Planeten, aber er weiß auch: Ohne Humor wird es nicht gehen. Das Buch versammelt rund 100 Grafiken, die uns zum Nachdenken bringen und so zu einer besseren Welt beitragen. Von der staatlichen Bevorzugung der Konzerne gegenüber dem Mittelstand über die fortschreitende Verödung unserer Innenstädte bis zur unfairen Gewinnverteilung beim Verkauf von Bananen legt der Autor überall dort den Finger in die Wunde, wo wir genauer hinsehen müssen, wenn wir eine für alle Menschen lebenswerte Zukunft gestalten möchten.

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Seitenzahl: 58

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Captain Futura

Grafiken für eine bessere Welt

Weltkugel, Seite 24, 38, 39, 80, 100 / © Miroslava Hlavacova / 123RF.com

Auto und Fahrrad, Seite 82 / © Dejan Jovanovic / 123RF.com

Europakarte, Seite 86 / © pytyczech / 123RF.com

Weltkarte, Seite 85, 87, 88, 89 / © Roberto Scandola / 123RF.com

Tiersilhouetten, Seite 101 / © Anja Kaiser / 123RF.com

Originalausgabe

1. Auflage 2020

© 2020 by Yes Publishing – Pascale Breitenstein & Oliver Kuhn GbR

Türkenstraße 89, 80779 München

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

Umschlaggestaltung: Ivan Kurylenko (hortasar covers)

Layout und Satz: Jörn-Peter Boll

Druck: Livonia Print, Riga

eBook: ePubMATIC.com

ISBN Print 978-3-96905-017-0

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96905-018-7

ISBN E-Book (PDF) 978-3-96905-019-4

Moin,

dieses Buch ist entstanden, als sich Politik und Kunst im Kopf von Captain Futura an einen Tisch setzten und der Humor auf ein Bier vorbeischaute. So circa nach fünf Pils lagen sie sich in den Armen und entschieden, dass diese Welt eine gemeinsame Anstrengung braucht, um ein besserer Ort zu werden. Die Kunst hatte es satt, in Hochglanzwerbeanzeigen von Autofirmen den Kampf gegen Mensch und Natur zu bewerben. Die Politik war über ihre eigene Alternativlosigkeit schon ganz vergrämt und wollte endlich wieder Utopien entwickeln, ohne zum Arzt gehen zu müssen. Und der Humor ertrug es nicht mehr, unpolitisch oder zynisch sein zu müssen. Die Grafiken, die daraufhin entstanden, sind ein Versuch, all das zu verknüpfen. Ein überraschend erfolgreicher Versuch, denn schon nach kurzer Zeit gingen immer häufiger Grafiken viral und riefen so einen mutigen Verlag auf den Plan, der half, sie in Buchform zu bringen.

Diesem Buch liegt eine Überzeugung zugrunde: Das Leben an sich ist ein gigantischer und wunderschöner Zufall – wir sind ein gigantischer Zufall. Aber ob wir weiterleben werden, ist alles andere als ein Zufall. Es liegt in unserer Hand. Um das Ruder herumzureißen, brauchen wir eine utopische Politik. Und Freude. Denn wir werden diese Welt nicht aus Pflichtgefühl retten, und ohne Veränderungen am Wirtschaftssystem wird es nicht gehen. Weltrettung darf kein Business, es muss eine Selbstverständlichkeit und eine Herzensangelegenheit sein. Daher hoffe ich sehr, dass dieses Buch etwas bewirkt. Genauso hoffe ich, dass ihr viel Freude mit den Grafiken habt. Schreibt mir gern, wenn sie euch zum Nachdenken oder Lachen gebracht haben.

Euer Captain Futura

P.S.: Um Sachverhalte in Kürze treffend auf den Punkt zu bringen, wurde in den Grafiken jeweils die männliche Form gewählt, außer es sind speziell Frauen gemeint. Captain Futura ist für Gleichberechtigung und verpflichtende Quoten in den Spitzen von Wirtschaft und Politik, da er davon ausgeht, dass sich dann zügig von selbst ein Gleichgewicht einstellen wird. Egal welches Geschlecht, welche Sexualität, welche Herkunft – fühlt euch umarmt und angesprochen. Es wäre schön, wenn wir diesen Planeten gemeinsam retten.

INHALT

Grafiken für eine bessere Welt

Chance, die Wohnung zu bekommen

Captain Futura hat mal zusammen mit zwei Freunden eine Wohnung in Hamburg gesucht. Nach 30 Wohnungsbesichtigungen ohne ein einziges Angebot wurde klar: Es war völlig egal, dass wir alle gut verdienten. Wir waren drei Männer und damit warteten offensichtlich endlose Partys und Zerstörung auf die Vermieter. Ein Freund gab uns schließlich den Tipp, als schwules Pärchen weiterzusuchen. Innerhalb von einer Woche bekamen wir trotz des nun geringeren Gesamteinkommens nach drei Besichtigungen drei Angebote. Wir ließen den dritten Freund dann als Lebenspartner nachziehen. Der Vermieter muss in diesem Fall beweisen, dass es sich nicht um einen Lebenspartner handelt. Da Dreiecksbeziehungen nicht verboten sind, ist das faktisch nicht möglich. Wir hatten sechs Jahre lang eine verdammt coole und ordentliche WG und haben ab und an eine Party gefeiert. Und wir hatten mit allen Nachbarn inklusive eines Frauenarztes und einer Praxis für Paartherapie unter uns ein fantastisches Verhältnis. Wobei wir die Paartherapie trotz unser komplizierten Dreierbeziehung nie in Anspruch nehmen mussten. Seitdem weiß ich: Man muss nicht mal den „falschen“, zufällig nicht ganz biodeutschen Nachnamen haben – es reicht völlig aus, als Männergruppe eine Wohnung zu suchen, um keine zu bekommen.

„Die Linke ist genauso schlimm wie die Rechte!“

Da sich bis auf Brandenburg und partiell auch Sachsen und Sachsen-Anhalt leider fast alle Bundesländer (übrigens gerade auch die West-Bundesländer!) schwertun, Altfälle zu überprüfen, habe ich als Basis die Zahlen der Amadeu Antonio Stiftung genommen. Diese hat sich die Mühe gemacht, einmal selbst nachzuforschen, und erfasst z. B. auch Obdachlose, die häufig Opfer von Rechten werden, aber fast nie in der offiziellen Statistik auftauchen. Auch bei den Zahlen von Amadeu bleibt eine sehr hohe Dunkelziffer bei rechten Morden, das räumt die Stiftung selbst ein. So kommt etwa der Tagesspiegel auf bis zu 800 Verdachtsfälle, aber mir war es wichtig, bei den Zahlen konservativ zu sein. Auch wenn ich es sonst aus gutem Grund nicht bin.

https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/rassismus/todesopfer-rechter-gewalt/

https://www.tagesspiegel.de/politik/rechtsextremer-terror-sehr-viel-mehr-opfer-als-bisher-bekannt/9170756.html

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-06/rechte-gewalt-todesopfer-zahlen-brandenburg

https://www.welt.de/politik/deutschland/article13725571/181-Todesopfer-durch-rechte-Gewalt-in-Deutschland.html

Prioritäten

Die Zahl der im Jahr 2019 ausgestorbenen Tierarten könnte laut Science zwischen 11.000 und 58.000 liegen. Die hier angenommenen 14.350 sind also eher vorsichtig am unteren Ende des möglichen Spektrums angesetzt. Ich frage mich, was trauriger ist: dass so viele Arten im Jahr aussterben oder dass wir nicht einmal wissen, wie viele es sind, und die meisten Arten überhaupt nicht kennen. Denn die Zahlen sind Hochrechnungen, die insbesondere auf dem Lebensraumverlust in Biodiversitätshotspots basieren. Zu den Hotspots gehören z. B. Regenwälder und Korallenriffe, beides Lebensräume, die durch den Klimawandel zusätzlich unter Druck geraten bzw. durch die gefürchtete Korallenbleiche kurz vor dem Kollaps stehen – während Australien einen neuen Kohlehafen direkt im Great Barrier Reef plant. Wir zerstören etwas, ohne überhaupt zu erahnen, wie viel wir verlieren werden. Und der Prozess beschleunigt sich Jahr für Jahr. Aber hey, guck mal das neue Emoji hier!

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/artensterben-jaehrlich-verschwinden-58-000-tierarten-a-982906.html#:~:text=Derzeit%20gingen%20von%20den%20%2D%20vorsichtig,Regionen%20sei%20dabei%20nicht%20ber%C3%BCcksichtigt.

https://science.sciencemag.org/content/345/6195/401

Einhörner

Natürlich ist die Anzahl der Einhörner aus Plastik komplett frei erfunden. In Wirklichkeit werden es wahrscheinlich deutlich mehr sein. Wer übrigens durch die Karstgegenden Europas reist, wird merken: Das Einhorn ist keine neue Erfindung. Es gibt frei geschätzt circa 3250 Einhornhöhlen allein in Europa. In Höhlen findet man gerne Knochenhaufen von Tieren, die dort gelebt haben, abgestürzt sind oder gegessen wurden. Wenn man die Knochen mit viel Fantasie zusammensetzt, kann man so ziemlich jedes Fabelwesen konstruieren. Und das Einhorn als das Sagentier Nummer 1 ist natürlich eine logische Wahl. Ich denke daher, wenn eines Tages eine hoffentlich klügere Zivilisation unsere Hinterlassenschaften findet, werden sie überzeugt sein: Damals haben Einhörner gelebt. Denn die Einhornsage und das Plastikeinhorn werden uns überleben.

Eiwissen