Handbuch Fahrrad und E-Bike - Michael Link - E-Book

Handbuch Fahrrad und E-Bike E-Book

Michael Link

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Beschreibung

Was gibt es Neues in Sachen Fahrrad, Fahrradzubehör und Zweiradtechnik? Was ist sinnvoll und bringt echte Vorteile? "Fahrrad und E-Bike. Das große Technikhandbuch" ist ein detaillierter Ratgeber zu City-Fahrrad, Trekkingbike, Mountainbike, Rennrad oder E-Bike. Neben den aktuellsten E-Bike- und Fahrrad-Tests der Stiftung Warentest erfahren Einsteiger und Profis mit unterhaltsamen Anekdoten zu historischen Entwicklungsschritten in der Fahrradtechnik alles um die Zweirad-Tradition. Fahrradbegeisterung garantiert! Egal ob Fahrradhelm, Sattel, Lenker, Bremshebel oder Lastenanhänger: Von Bremsscheiben bis Umwerfer werden alle Komponenten in jeder angebotenen Variante eingehend erklärt. Ebenso werden Wartungsaufwand, Reparaturen, Nutzen und neueste Trends für jedes Bauteil gezeigt. Auch E-Bikes und Pedelecs sowie spezielle E-Bike-Themen wie E-Bike-Motoren, Pedelec-Akkus oder Fahrradcomputer finden ihre umfassende Darstellung. Darüber hinaus sind Neuheiten erläutert, darunter Smart-Bikes, integrierte Akkus oder Multifunktionshelme. Dieser Ratgeber enthält wirklich alles zu Ausstattung, Technik und Zubehör.

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HANDBUCHFAHRRADUND E-BIKE

MICHAEL LINK

INHALT

01Der Einstieg

Das Fahrrad heute—Steigende Fahrleistung — Komfort und Ergonomie—Schrittlänge ermitteln — Federung am Fahrrad — Den Fahrkomfort verbessern — Preis und Qualität—Komponenten machen das gute Fahrrad teuer — Das Gewicht—Was sollte welches Rad wiegen? — Zulässiges Maximalgewicht — PreisklassenPreisklassen konventioneller Fahrräder — Preisklassen Pedelecs — Die Knackpunkte

02Evolution der Fahrradtypen

Fahrradtypologie—Das Trekkingrad — Das Cityrad – der Tiefeinsteiger — Urban Bikes — Crossräder — Mountainbikes (MTB) — Reiseräder — Rennräder — Gravelbikes — Cyclocross-Räder — Fitnessräder — Single Speed / Fixies — Hollandräder — Falträder — Kompaktbikes — Lastenräder — Tandems — Liegeräder, Dreiräder, Spezialräder — Fahrräder für Menschen mit Behinderung — Kinder- und Jugendräder — Worauf kommt es denn nun an?

03Rahmen Gabel Lenker Vorbau

Der Rahmen—Bestandteile eines Rahmens — Rahmenformen — Das Rahmenmaterial — Farbe auf den Rahmen — Die Rahmengeometrie — Rahmengeometrie und Sitzhaltung — Lenker, Steuersatz, Vorbau—Klassischer Gewindesteuersatz — Gewindelose Steuersätze – Das Ahead-System — Höhenverstellbare Vorbauten — Gefederte Vorbauten am Rennrad — Der Fahrradlenker — Die Fahrradgabel—Starre Gabeln — Federgabeln — Federgabel nachrüsten

04Laufräder Felgen Speichen Naben

Laufräder—Felgen—Felgenmaterial — Kastenfelgen — Hohlkammerfelgen — Felgen mit Ösen — Tubeless-Felgen — Carbonfelgen — Felgenband — Nabe und Speichen—Die Schnellspanner — Steckachsen — Die Speichen — Der Kampf ums Gewicht — Besondere Speichenformen und Maximalgewicht des Fahrrads — Reifen und Schlauch—Reifentypen — Pannensicherheit von Reifen — Der Luftdruck muss stimmen — Gummi und Profil sorgen für gute Haftung — Reifengrößen — Reifen und Felgen — Der passende Schlauch—Welches Ventil darf es sein? — Unterschiedliche Ventillängen

05Antrieb Schaltung Pedale

Kette, Riemen und Kettenblätter—Riemen oder Kette? — Kettenschaltung und Getriebeschaltung—Die Kettenschaltung — Schaltertypen — Umwerfer — Das Schaltwerk — Einsatzbereich der Kettenschaltung — Vergleich: Schaltung am Rennrad, Mountainbike und Citybike — Vor- und Nachteile einer Kettenschaltung — Die Getriebe- bzw. Nabenschaltung — Riemen statt Kette — Das Pinion-Getriebe — Das Enviolo-Getriebe — Einsatzbereiche von Nabenschaltungen — Pedale—Plattformpedale — Links- und Rechtsgewinde — Klick- und KombipedaleE-Bikes und Pedelecs: Antrieb mit Strom — Motor, Akku, Steuergerät und Sensoren — Pedelecs und Schaltungen — Vor- und Nachteile von Pedelecs — Der Akku — Kapazität eines Akkus — Reichweite eines Akkus — Akkuhersteller — Aufladen und Ladezeiten von Akkus — Pflege, Lebensdauer und Kosten von Akkus — Design der Akkus — Motoren an E-Bikes—Was macht eigentlich ein Pedelecmotor? — Motorunterstützung für welchen Zweck? — Unterschiede in der Motorcharakteristik — Mittelmotoren, Nabenmotoren, Vorderradmotoren — Sensoren und Steuerungssysteme — Motoren und Steuerungseinheiten — Welcher Antrieb soll es denn nun sein? — Displays und Vernetzung mit dem Smartphone — Umrüsten zum E-Bike—Händler trägt beim Umbau das Risiko — Höhere Belastung — Bremsen am nachgerüsteten Pedelec — Wie teuer darf das E-Bike sein?—Sonderangebote ab 1 600 Euro — Mittelklasse ab 2 000 Euro — Oberklasse ab 3 000 Euro

06Sattel Sitz und Licht

Weiche Polsterung oder harte Schale?—Wie finde ich den richtigen Sattel? — Der passende Sattel – das Material — Die korrekte Sattelstellung — Gefederte Sättel — Sattelstützen — Es werde Licht – DynamosNabendynamos — Scheinwerfertechnik—Batterie- und Akkuleuchten—Akkuleuchten im Test — MonkeyLink — Leuchten an E-Bikes — Reflektoren

07Anbauten: Bremsen Gepäckträger & Co.

Bremsen—Felgenbremsen — ScheibenbremsenABS und Scheibenbremsen — Nabenbremsen — Bremshebel — Gepäckträger—Mitbestellen oder später anbauen? — Das Gepäckträgermaterial — Zubehör—Schutzbleche — Die Klingel — Fahrradstützen — Getränkehalter — Fahrradanhänger—Kinderanhänger — Tandemstangen—FollowMe — Kindersitze—Kindersitze am Fahrrad müssen nicht teuer sein — Kindersitze für vorn und hinten — Das Fahrrad als digitales System—Fahrradcomputer – klein und praktisch — Das Smartphone als Steuerzentrale — Smartphone unterwegs aufladen — Der Kontrollbildschirm: Bordcomputer am E-Bike

08Zubehör: Helme Schlösser Taschen Kleidung

Fahrradhelme—Gute Helme müssen nicht teuer sein — Hövding – der Airbag für den Kopf — Fahrradschlösser—Stoffschlösser — Taschen und Rucksäcke—Schon für 26 Euro gut unterwegs — Vorderradtaschen — Lenkertaschen, Oberrohrtaschen — Bikepacking—Bekleidung und Schuhe—Über Funktionskleidung — Das Zwiebelprinzip — Hosen, Trikots — Fahrradschuhe — Regenschutz — Fahrradhandschuhe — Modische Fahrradbekleidung — Sonstige Accessoires—Luftpumpen — Werk- und Flickzeug

09Kauf und Wartung

Wo kaufe ich ein?—Fahrräder online kaufen — E-Bikes online kaufen — Gebrauchte E-Bikes kaufen — Bikefitting—Das eigene Fahrrad vermessen lassen — Die Methode Sitzprobe — Versicherung, Codierung—Teure Fahrräder versichern — Das Fahrrad codieren — Dienstfahrrad und Leasing—Ein Fahrrad mieten—Fahrradpflege—Die wichtigsten Verkehrsregeln für Radfahrer—Regeln für Pedelecs — Beleuchtung – Vorschriften fürs Fahrrad — Fahrradtransport—Heckklappenträger schlechter als Kupplungsträger — Dachträger erhöhen den Spritverbrauch — Maximalgewicht nicht überschreiten — Fahrradkoffer und -taschen

10Service

Glossar—Onlineshops /-versender—Register—Bildnachweis

Symbol-Legende

Um gezielte Informationen schon auf einen Blick erhalten zu können, befinden sich neben dem Text vier verschiedene Symbole, die Kernaussagen zu bestimmten Bereichen aufzeigen. Nachstehend finden Sie diese Zeichen wie folgt aufgeschlüsselt.

Dieses Symbol zeigt Eckpunkte auf, die bei einem Kauf beachtenswert sind.

Die steigende Anzahl folgender Symbole weist auf das ansteigende Niveau im jeweiligen Bereich hin:

Preis

Gewicht

Wartung

01

DER EINSTIEG

Verstopfte Innenstädte, keine Parkplätze, Fahrverbote: Deutschlands Städte ächzen unter dem Autoverkehr und der schlechten Luft. Die Klimaveränderung führt den Menschen täglich vor Augen, dass Mobilität umweltfreundlicher werden muss. Viele haben das verstanden, das Fahrrad erlebt einen regelrechten Boom.

01Rahmen

02Oberrohr

03Unterrohr

04Sitzrohr

05Kettenstrebe

06Sitzstrebe

07Steuerrohr

08Gabel

09Rad

10Reifen

11Seitenwand

12Felge

13Fahrradventil

14Speichen

15Nabe

16Schnellspanner

17Tretlager

18Tretkurbel

19Kettenblätter

20Kette

21Pedale

22Kettenschaltung (Schaltwerk)

23UmwerferKettenschaltung

24Schalthebel

25Schaltkabel

26Schaltkassette

27Vorbau

28Lenker

29Sattelstütze

30Sattel

31Sattelklemme

32Bremshebel

33Bremse

34Bremsschuhe

35Bremskabel

36Reflektor

37Dämpfer

38Schutzblech

39Griff

40Lenkerhörnchen

41Schlauch

42Tretlagergehäuse

Trike

Reiserad/Mountainbike-Kreuzung

Hollandrad

E-Citybike als Tiefeinsteiger

Kompaktes Lastenrad

Geräumiges E-Cargobike

Faltbares E-Bike

Faltrad

Trekkingbike

Kompaktes Faltrad

Tandem-Reiserad

Urban E-Bike

Zweispuriges Lastenrad

Reiserad

E-Mountainbike

Downhill-Mountainbike

Stahlrahmen-Rennnrad

Lastenrad

Das Fahrrad heute

Der Preis ist nicht entscheidend

Die Kunden sind durchaus bereit, für Qualität mehr Geld auszugeben. Nicht zuletzt aufgrund des wachsenden E-Bike-Anteils am Gesamt-Fahrradmarkt ist der Durchschnittspreis eines Fahrrads in den vergangenen Jahren gestiegen. Waren es 2018 noch 756 Euro, so kletterte die Marke 2019 auf 982 Euro. Interessant ist auch, dass das Fahrradleasing-Geschäft zunimmt. Tipps dazu finden Sie am Ende dieses Buches (siehe Seite 246). Viele Arbeitgeber bieten es über eine Gehaltsumwandlung an – das macht sich bei den Fahrrädern im hochpreisigen Sektor bemerkbar. Das Leasing wiederum stärkt den Fachhandel im Wettbewerb mit dem Onlinehandel. Beratung und Service, gerade bei den teureren E-Bikes, sind gefragt.

In Großstädten nutzen es immer mehr Menschen für ihren Weg ins Büro oder zur Kita, Schule oder zum Einkaufen. Die E-Bikes unterstützen diese Entwicklung. 1,36 Millionen E-Bikes wurden 2019 in Deutschland verkauft. Fast jedes dritte der 4,31 Millionen verkauften Fahrräder verfügte damit über einen Elektromotor.

Und das hat einen Grund: Bei einer Umfrage der Stiftung Warentest im Juni 2020 mit 10 000 Teilnehmern gaben 57 Prozent an, ein Elektrofahrrad gekauft zu haben, weil das Fahren damit Spaß mache. Ganze 84 Prozent sagten gar, sie würden mit dem Elektrofahrrad mehr fahren als zuvor mit einem konventionellen Fahrrad. Und von der Coronakrise haben die Fahrradgeschäfte sogar profitiert, berichtete die Süddeutsche Zeitung Anfang Mai 2020. Zunächst war der Andrang auf die Fahrradgeschäfte vor allem in Berlin zu spüren – denn hier waren die Fahrradläden von Anfang an nicht geschlossen worden. „Anfang März sah es nach einem kleinen Einbruch aus, aber dann lief der Verkauf sehr gut“, heißt es etwa beim Lastenrad-Experten Velogut in der Hauptstadt. Andere Händler bestätigen diesen Eindruck.

Bundesweit waren die meisten Geschäfte jedoch geschlossen. Während die Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft (ZEG), Europas größter Zweirad-Fachhandelsverband mit mehr als 1 000 Mitgliedern, Mitte März noch eine Talfahrt befürchtete, sah es im Mai schon wieder anders aus. Denn mit der Wiederöffnung der Geschäfte wurden den Händlern die Fahrräder förmlich aus den Händen gerissen. „Die verlorenen Umsätze sind schon jetzt wieder vielfach ausgeglichen worden“ erklärte Verbandschef Georg Honkomp der Süddeutschen Zeitung in einem Interview im Mai.

Das Fahrrad ist in, und der Verbraucher steht vor einem erfreulichen Dilemma: Wer sich ein neues Fahrrad oder E-Bike kaufen will, der sieht sich einer schier unüberschaubaren Auswahl an Modellen und Typen gegenüber. Neben den großen Anbietern wie Derby-Cycles, Hercules, Bulls, Cube, Böttcher, Viktoria, Patria oder E-Bike-Spezialisten wie Flyer gibt es Dutzende kleinerer Hersteller mit sehr findigen und interessanten Eigenentwicklungen. Gerade im wachsenden Segment der E-Bikes tummeln sich viele Start-ups und kleine Firmen mit innovativen Produkten und Lösungen. Dazu kommen immer neue Elektromotoren von verschiedenen Herstellern und eine Fülle unterschiedlicher Rahmen, Schaltungen und Materialien.

Verkaufszahlen in Millionen Einheiten

Jahr

Fahrräder

E-Bikes

2017

3,13

0,72

2018

3,20

0,98

2019

2,95

1,36

Quelle: ZIV

Um hier die Spreu vom Weizen trennen zu können, um „preis-werte“ Qualität vom billigen Massenprodukt zu unterscheiden, ist es gut, ein bisschen Bescheid zu wissen. Und genau dazu will Ihnen dieses Buch eine Hilfe sein.

STEIGENDE FAHRLEISTUNG

Parallel zum wachsenden Markt der E-Bikes nimmt auch die durchschnittliche Kilometerleistung zu, die in Deutschland mit dem Fahrrad zurückgelegt wird. Nach Erhebungen des Infas-Instituts (Studie „Mobilität in Deutschland“, 2019) fuhren im Jahr 2002 alle Deutschen zusammen täglich 82 Millionen Kilometer mit dem Fahrrad. 2017 waren es schon 112 Millionen Kilometer pro Tag.

„Die mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege und Kilometer haben im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln überproportional stark zugenommen“, heißt es in der Studie. In Hamburg stiegen die Zahlen von 9 auf 15 Prozent, in Berlin von 8 auf 15 Prozent, in Bremen von 18 auf 21 Prozent. Beim Nahverkehr hat also ein Umdenken in der Mobilität begonnen. Wer täglich fünf Kilometer mit dem Rad zur Arbeit fährt, kann sich zudem ein gesundes ökologisches Gewissen attestieren: Er spart im Durchschnitt pro Jahr 310 Kilogramm CO2-Emissionen. Ärzte weisen außerdem darauf hin, dass Fahrradfahren die Nerven schont – auch weil es keinen Lärm macht –, es verringert die Anfälligkeit für koronare Herzerkrankungen, stärkt das Immunsystem, verbessert die Funktion der Atemwege und hilft bei Rückenleiden. Ja, und Radfahren fördert die Kreativität – Einstein soll auf dem Fahrrad seine besten Ideen gehabt haben.

Umsatz in der Fahrradindustrie

Jahr

Umsatz

2017

2,72 Mrd. Euro

2018

3,16 Mrd. Euro

2019

4,23 Mrd. Euro

Quelle: ZIV

Komfort und Ergonomie

Der erste Schritt zum Komfort auf dem Fahrrad liegt darin, die passende Größe zu finden. Traditionell messen die Hersteller die Länge des Sitzrohrs von der Tretlagermitte bis zur Oberkante des Sitzrohrs. Ein „56er-Rahmen“ bedeutet demnach, dass die Entfernung Tretlagermitte–Oberkante Sitzrohr 56 Zentimeter misst. Manche Anbieter messen allerdings auch von der Tretlagermitte bis zur Oberkante des Oberrohrs oder zur Mitte des Oberrohrs. Um die Dinge noch mehr zu verwirren, verkaufen einige Hersteller ihre Rahmen zudem mit den von Kleidung her bekannten Größenbezeichnungen wie S, M, L oder XL. Immerhin wird dann angegeben, welchen Körpermaßen diese Angaben entsprechen.

Bildlich kann man sich die Sitzposition und den Komfort auf einem Fahrrad ganz gut mit einem Dreieck vorstellen, das aus Sattelposition, Tretlager und Lenker gebildet wird (siehe Grafik rechts).

Ist das Dreieck eher nach hinten geneigt, sitzt man aufrecht. Ein Beispiel dafür sind Hollandräder, aber auch viele Citybikes bieten diese Haltung. Das Körpergewicht ruht fast ausschließlich auf dem Gesäß und den Füßen. Die Belastung für die Hände ist gering – die Wirbelsäule sackt bei vielen Radlern aber nach kurzer Zeit zusammen.

Sitzrohrlänge: Mitte Tretlager bis Oberkante Sitzrohr

Sitzdreieck aus Sattel, Tretlager, Lenker

Die unterschiedlichen Sitzhaltungen in Abhängigkeit vom Fahrradtyp: auf einem Hollandrad (1), einem Cityrad (2), einem Trekkingrad (3) und einem Rennrad (4)

Ist das Dreieck eher nach vorn geneigt, sitzt man etwas sportlicher auf dem Fahrrad. Auf Trekkingrädern ist der Körper etwa zwischen 30 und 60 Grad geneigt. Rücken und Wirbelsäule werden entlastet, die Hände müssen mehr Gewicht tragen, auch Nacken und Schultern sind stärker belastet. Das kann Training erfordern.

Neigt sich das Dreieck stark nach vorn, hat man eine sehr sportliche Sitzhaltung, wie sie auf Rennrädern üblich ist. Sie bietet eine sehr gute Kraftübertragung, Nacken, Schultern und Rumpf werden allerdings stark beansprucht. Gerade die Nackenüberstreckung beim Blick nach vorne kann bei untrainierten Fahrern zu Schmerzen führen.

SCHRITTLÄNGE ERMITTELN

Ermitteln Sie Ihre persönliche Schrittlänge. Klemmen Sie sich dazu barfuß und aufrecht stehend ein Buch oder ein Lineal möglichst hoch zwischen die Beine und messen Sie den Abstand vom Boden bis zur Oberkante des Buches oder des Lineals. Leichter geht das Messen mit einem Helfer. Viele Fahrradhersteller haben auf ihren Webseiten Rechner, die mit dieser Schrittlänge die passende Fahrradgröße „ausspucken“.

Weil sich die Rahmen je nach Fahrradtyp – Mountainbike, Fitnessrad, Trekkingrad – etwas unterscheiden, bieten manche Hersteller auch Rechner mit unterschiedlichen Multiplikationsfaktoren an, die auf ihre hauseigenen Angebote zugeschnitten sind. So wird zum Beispiel beim Versender Rose die Schrittlänge für ein Trekkingrad mit dem Faktor 0,61 multipliziert, für ein Rennrad mit 0,66. Bei einer Schrittlänge von 90 cm ergibt das für ein Trekkingrad einen 55er- oder 56er-Rahmen, für ein Rennrad einen 60er-Rahmen. Nicht alle Versender setzen hier aber den gleichen Multiplikationsfaktor an – beim Versender Fahrrad XXL zum Beispiel käme für die gleiche Schrittlänge bei einem Trekkingrad die Rahmengröße 57–61 cm heraus. Im Zweifelsfall hilft ein Anruf im Servicecenter des Versenders. Liegt die ermittelte Rahmengröße zwischen zwei Maßen, so gilt: Ein kleinerer Rahmen ist eher für eine sportliche Sitzposition geeignet, der größere bietet eine entspanntere Sitzhaltung. Die ermittelte Größe sollte man aber eher als Richtwert betrachten, der je nach individueller Körpergröße etwas variieren kann. Im Zweifelsfall fragt man bei Servicemitarbeitern nach. Der Autor elbst hat die Erfahrung gemacht, dass ihm der 58er-Rahmen eines Gravelbikes perfekt passte, obwohl er bis dahin nur 60er- oder 61er-Größen gefahren war. Das Beratungsgespräch beim Versender war sehr verlässlich.

Die passende Rahmengröße für Trekking- und Mountainbikes nach Körpergröße lässt sich auch mit den Tabellen hier unten errechnen.

FEDERUNG AM FAHRRAD

Vor einigen Jahren noch wurden kaum Trekkingfahrräder ohne Vorderradfederung verkauft. Gerade im Billigsektor war diese Ausstattung aber eher ein Marketing-Gag als wirksame Hilfe. Einfache Federgabeln verschleißen schnell oder werden undicht, die verrosteten Exemplare an Fahrradabstellanlagen zeugen oft vom beklagenswerten Zustand der vermeintlichen Komfortbringer.

Gute Federgabeln für ein Trekkingrad kosten ab 150 Euro. Einen viel preiswerteren Komfortgewinn für den Alltagsgebrauch erzielt man mit einer Starrgabel und einem etwas breiteren Reifen ab etwa 35 Millimetern. Breite Reifen können mit weniger Luftdruck gefahren werden, dadurch dämpfen sie Unebenheiten besser. An sportlichen Fahrrädern reichen 28 Millimeter Breite, an City- und Trekkingbikes können sie auch bis 40 Millimeter breit sein. Viele Fahrradhersteller setzen in jüngster Zeit auf diesen Trend.

1 Komfort mit einem Breitreifen

2 Profilreifen am Tourenrad dämpfen

3 Vollgefederte Mountainbikes mit breiten Reifen bieten viel Fahrkomfort.

Ansonsten findet man an Crossrädern sehr oft Federgabeln und vor allem an Mountainbikes Vollfederungen. Bei diesen sind auch die Hinterräder gefedert. Diese Modelle nennen sich „Fullys“. Dafür wurde die Rahmengeometrie zum Teil stark verändert. Die Kräfte werden je nach Hersteller über unterschiedliche Hebelsysteme umgelenkt. Das kann von einer einfachen Federung unterhalb des Oberrohrs bis hin zu einem aufwendigen Hebelmechanismus über mehrere Gelenke reichen.

Im Prinzip verhält es sich aber so: Jedes Gelenk trägt dazu bei, dass der Rahmen weniger steif ist. Beim Bergauffahren oder im Wiegetritt (auf den Pedalen stehend) muss man daher die Federung abstellen können, um nicht zu viel Kraft zu verlieren. Zudem wiegen diese Räder mehr als ungefederte Modelle, sie sind aufwendiger zu warten und zu pflegen.

Federgabel für gesteigerten Komfort – gerade im Gelände

Auch an Rennrädern haben in jüngster Zeit Federelemente am Vorder- und Hinterrad Einzug gehalten. Der US-Hersteller Specialized nennt sein System, das etwa 20 Millimeter Federweg an der Gabel ermöglicht, „Future Shock“. Trek hingegen nennt es „IsoSpeed“. Bei Trek bewegt sich der Hinterbau gar etwas, weil das Sitzrohr in einem Kugelgelenk mit dem Oberrohr verbunden ist.

Auch das Rahmenmaterial beeinflusst den Komfort am Fahrrad. Stahlrahmen sind elastischer und nachgiebiger als Aluminiumrahmen und fahren sich deutlich angenehmer. Das trifft ebenso auf Titan zu, Carbonrahmen federn leichte Stöße und Schwingungen gleichfalls ab.

DEN FAHRKOMFORT VERBESSERN

Und auch wenn ein Fahrrad aus einem starren Rahmen besteht, kann man es den eigenen Bedürfnissen dennoch anpassen, um den Komfort zu erhöhen. So lässt sich nicht nur die Höhe des Sattels verstellen, er kann auch horizontal zum Lenker hin oder vom Lenker weggeschoben werden. Dadurch verändert sich die Neigung des Oberkörpers. Man kann mit dem Vorbau – jenem Teil, an dem der Lenker befestigt ist – experimentieren, indem man einen längeren oder einen kürzeren Vorbau wählt. Seine Neigung ist variabel, sodass der Fahrer etwas aufrechter sitzt. Auch mit verschiedenen Lenkerformen lohnt es sich zu experimentieren. All das kann auch nachträglich geschehen, und manchmal wirken wenige Zentimeter Veränderung schon kleine Wunder.

Fahrkomfort

·Federung (Gabel, Rahmen)

·Reifenbreite

·Sattel

·Handgriffe

Auch ergonomische Griffe mit breiter Auflage für die Handfläche tragen zum Wohlfühlfaktor auf dem Fahrrad bei. Dabei werden die Hände nicht abgespreizt, wie das manchmal an den Standard-Rundgriffen der Fall ist, feine Nervenbahnen geraten so nicht in Gefahr, eingeklemmt zu werden.

Ergonomische Griffe als „Stoßfänger“

Preis und Qualität

In der Regel gehen wir davon aus, dass teure Waren auch gleich die besseren sind. Doch wie überall, so gibt es auch beim Fahrrad günstige Alternativen. Aber wo sind die Grenzen? Was unterscheidet das Modell mit Scheibenbremsen und Vorderradfederung für 1 500 Euro von dem Sonderangebot für 399 Euro? Ist teuer wirklich immer besser und billig einfach schlecht? Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass an teuren Fahrrädern bessere Komponenten verbaut sind. Doch nicht alles, was angeboten wird, braucht man zwingend. Ist die Federgabel nötig – oder eher überflüssiger Ballast? Muss es die teurere Nabenschaltung sein oder reicht eine einfache Kettenschaltung? Ist beim E-Bike der drehmomentstarke Motor wichtig oder reicht eine einfachere Variante für den eigenen Aktionsradius?

Die Antwort hängt nicht zuletzt davon ab, was man mit dem Fahrrad machen will. Für den Einkauf um die Ecke reicht sicherlich ein preiswertes Modell – da hat das Sonderangebot durchaus eine Chance. Sobald man jedoch mit dem Rad mehr unternehmen, es vielleicht als Pendel-Mobil auf dem zehn Kilometer langen Weg zur Arbeit einsetzen will, sollte man tiefer in die Tasche greifen. Und bei Kinderfahrrädern bedeutet billig oft hohes Gewicht – ungünstig für kleine Fahranfänger.

„500 Euro sind eigentlich die Untergrenze für ein einigermaßen solides Fahrrad“, sagt der Verkäufer eines großen Discounters. Fragt man in einem Fachhandelsgeschäft nach, werden schnell 800 oder 1 000 Euro als Mindestinvestition in ein gutes Fahrrad genannt. Wo man schließlich die Untergrenze ansetzt, muss jeder selbst entscheiden – aber unter 500 Euro sollte man nicht gehen.

Qualitätsbewusst: das E-Bike „Roadster“ von Riese & Müller

Bei den Pedelecs (Elektrorädern) sieht die Sache etwas anders aus. Sie sind deutlich teurer als konventionelle Fahrräder. Das liegt zum einen daran, dass die Motoren- und Akkuhersteller Festpreise für ihre Komponenten verlangen, an die sich die Fahrradhersteller halten müssen. Zudem sind die Fahrradkomponenten wie Rahmen, Bremsen und Laufräder eines Pedelecs auch auf die stärkere Belastung durch den Elektromotor ausgelegt und deshalb etwas teurer als an Rädern ohne Motorhilfe.

Sonderangebote bei großen Anbietern finden sich manchmal schon für 1 600 Euro. Das ist so lange in Ordnung, wie es Auslaufmodelle oder Vorjahresmodelle sind. Vor neuen Rädern zu diesem Preis sollte man sich hüten – in der Regel sind die Komponenten qualitativ eher einfach. Fachhändler empfehlen als Einstiegspreis etwa 2 000, besser noch 2 500 Euro. Dafür erhält man robuste Pedelecs, die auch dem täglichen Einsatz auf dem Weg zur Arbeit gewachsen sind. Die Preisspanne bei unserem Test von E-Bike-Tiefeinsteigern vom Juni 2020 lag zwischen 2 150 und 3 500 Euro. Nach oben ist die Preisspirale natürlich offen. Manche Modelle kosten so viel wie ein gebrauchter Kleinwagen.

Preisbewusst: das E-Bike „Curt“ von Ampler

KOMPONENTEN MACHEN DAS GUTE FAHRRAD TEUER

Neben einem guten und leichten Rahmen (siehe Kapitel „Rahmen, Gabel, Lenker …“ ab Seite 84) sind es die Anbauteile, die ein Fahrrad teuer machen. Hochwertige Lenker, Sattelstützen aus Carbon, leichte Laufräder, top Schaltungen und Reifen oder ausgefeilte Lichtanlagen schlagen sich im Preis nieder. Hier unterscheiden sich einfache Modelle von höherwertigen. Hersteller wie Shimano, Campagnolo, Sram, Tektro und Tubus stehen für hohe Qualität ihrer Schaltungen und Bremsanlagen beziehungsweise Gepäckträger. Ihre Sortimente an Bremsen, Schaltern, Kurbeln, Umwerfern und Schaltwerken haben eine qualitative und preisliche Rangfolge. Es lohnt sich hier, beim Kauf auf Qualität zu achten. Hochwertige Kettenschaltungen von Markenherstellern sind teurer als einfache. Auch Nabenschaltungen, Scheibenbremsen oder ein Riemenantrieb anstelle einer Kette tragen zu höheren Preisen bei. Auf die Dauer zahlt es sich aus, an dieser Stelle mehr auszugeben.

Billiganbieter setzen dagegen bei diesen Komponenten gern den Rotstift an. Da wird schon mit einer „Shimano-Schaltung“ geworben, wenn auch nur die Schaltgriffe von dem japanischen Marktführer stammen. Umwerfer, Schaltkäfig hinten, das Ritzelpaket und die Kette können dagegen No-Name-Produkte sein. An billigen Bauteilen werden die Nutzer nach geraumer Zeit aber auch keine Freude mehr haben. Da laufen die Schalt- und Bremszüge schlecht, weil sie innen nicht mit Silikon ausgekleidet sind, da verlieren Schaltgriffe und Bremshebel ihre Leichtgängigkeit, weil es lediglich einfache Gussteile sind, die Lichtanlage gibt erstaunlich früh ihren Geist auf oder die Schaltung verstellt sich immer wieder schnell.

Auch beim Licht gibt es große Preis- und Qualitätsunterschiede. Ein guter Scheinwerfer wie der IQ-X von Busch & Müller mit Tagfahrlicht und Sensorautomatik kostet 139 Euro. Dagegen kann man ein Akku-Set schon für rund 20 Euro kaufen. Ein solches macht Sie in der Dunkelheit zwar sichtbar, aber eine richtig gute Ausleuchtung der Straße haben Sie damit noch nicht erreicht. Manche schaffen nicht einmal die gesetzlichen Anforderungen der StVZO.

Eine ganz eigene Preisspirale haben elektronisch gesteuerte Schaltungen eingeleitet. Shimano bot sie im Jahr 2009 erstmals für Rennräder an, Sram und Campagnolo haben dann nachgezogen. An Alltagsfahrrädern sind sie derzeit noch eine Seltenheit. An Pedelecs und E-Bikes findet man sie häufiger, bieten sie doch große Bequemlichkeit beim Schalten.

Unterm Strich kann man aber sagen: Fahrräder haben in den vergangenen Jahren mehr Qualität zum selben Preis bekommen, was auch die Auswertungen der Stiftung Warentest im Mai 2017 ergeben haben.

Das Gewicht

Fahrradfahren hat etwas von Ausdauersport an sich: Der Radler muss mit seiner Körperkraft sich selbst und das Gewicht des Fahrrads bewegen. Dabei kommt es beim Rad auf jedes Gramm an – je weniger ein Fahrrad wiegt, desto leichter lässt es sich bewegen.

Jeder, der schon mal einen längeren Berganstieg bewältigt hat, wird den Ausspruch bestätigen können: „Bergauf wiegt jedes Gramm doppelt.“ Wie stark man am Fahrradgewicht sparen kann, zeigt das Mindestgewicht, das der Internationale Radsportverband, die Union Cycliste Internationale (UCI), für Rennräder bei Wettbewerben festgelegt hat. Es sind 6,8 Kilogramm. Das Ziel ist es, gleiche Bedingungen zu erhalten und die Materialstabilität nicht zu überreizen. Dieses Minimalgewicht ist natürlich kein Maßstab für ein alltagstaugliches Gebrauchsrad, aber auch hier gilt: Ein leichtes Fahrrad fährt sich auch leichter. Und je weniger es wiegt, desto leichter lässt es sich herumtragen. Im Stadtverkehr gibt dies ein gewichtiges Argument ab, etwa beim Treppensteigen, wenn das Rad in U- und S-Bahn mitgenommen wird.

Dieser Umstand stellt die Rahmenbauer vor die Aufgabe, zwei sich widerstrebende Anforderungen zu vereinen: Der Rahmen soll einerseits leicht und andererseits stabil sein. Bei Metallrahmen (Stahl, Aluminium, Titan) vereinen die Hersteller diese beiden Faktoren, indem sie möglichst wenig Material verwenden und die Wandstärke der Rohre variieren (siehe „Konifizierung“, Seite 90).

WAS SOLLTE WELCHES RAD WIEGEN?

•Ein Fitnessbike ohne Schutzbleche, Lichtanlage und Gepäckträger muss nicht mehr als 10 oder 11 Kilogramm wiegen.

•Voll ausgestattete Trekkingräder mit Schutzblechen, Gepäckträger und Nabendynamo (ohne Federgabel) gibt es schon ab 12 Kilogramm, meist wiegen sie aber etwas mehr. Eine Federgabel schlägt im Durchschnitt übrigens mit zwei Kilogramm zu Buche. Die kann man einsparen und dafür in bessere Reifen investieren.

Wiegt über 30 kg: „Superdelite“ von Riese & Müller

•Leichte Mountainbikes sollten nicht mehr als acht oder neun Kilogramm wiegen. Kommt ein Motor hinzu, dann landet man schnell bei 16, 17 Kilogramm. Das liegt nicht nur am Gewicht des Motors, der drei bis vier Kilogramm auf die Waage bringt, sondern auch an stärkeren Rahmen, Bremsen, Laufrädern oder Federmechanismen. Voll gefederte Mountainbikes gibt es schon ab etwa 12 Kilogramm, Enduro-Mountainbikes sind ein, zwei Kilogramm schwerer. Auch hier wiegen die Motorvarianten einiges mehr – man muss mit 20 bis 22 Kilogramm rechnen. Als Faustregel kann man festhalten: Der elektrische Antrieb – also Motor und Akku – wiegt insgesamt etwa sieben Kilogramm.

•Bei den Trekking-Pedelecs sind 20 Kilogramm ein guter Wert, das eine oder andere City-E-Bike rangiert sogar darunter.

•Die großen S-Pedelecs kommen auf 35 Kilogramm.

Wenn Sie die Wahl zwischen zwei sonst nahezu identischen Rädern haben, entscheiden Sie sich zwischen Ausstattung und Gewicht immer für das geringere Gewicht – leichte Räder lassen sich angenehmer fahren.

ZULÄSSIGES MAXIMALGEWICHT

Das maximale Gewicht, das ein Fahrrad einschließlich Fahrer und Gepäck wiegen darf, wird weniger durch den Rahmen als durch die Laufräder bestimmt. Hier spielen die Stabilität der Felgen und der Speichen die wesentliche Rolle.

Was den meisten gar nicht so bewusst ist: Viele Fahrräder haben Beschränkungen für das zulässige Gesamtgewicht. Das kann bei leichten Fitnessbikes schon bei 110 Kilogramm liegen, bei vielen Trekkingbikes beträgt es 130 Kilogramm, schwere Reiseräder vertragen bis zu 200 Kilogramm, Lastenräder noch mehr. Hat ein Fahrrad zum Beispiel ein maximales Systemgewicht von 130 Kilogramm und wiegt selbst zehn, so kann man bei einem Körpergewicht von 90 Kilogramm noch 30 Kilogramm dazu laden. Das sind 10 Kilogramm pro Packtasche und jeweils fünf Kilogramm für die Packtaschen am Vorderrad. Meist hat man die schneller beisammen, als man denkt. Hinzu kommt, dass leichte Fahrräder auch meist für ein geringeres Gesamtgewicht zugelassen sind als etwas schwerere Modelle. Das sollte man beim Kauf beachten.

Preisklassen

Grundsätzlich lassen sich den Preiskategorien bei Fahrrädern grob auch bestimmte qualitative Kriterien zuschreiben – wenngleich sie keinen absoluten Referenzrahmen bilden und Nuancen sicher bestehen.

PREISKLASSEN KONVENTIONELLER FAHRRÄDER

Der harte Wettbewerb unter den Fahrradherstellern führt dazu, dass man nur schwer eine klare Korrelation zwischen Ausstattung und entsprechenden Preisen ausmachen kann: Woran der eine Hersteller spart, das gehört bei dem anderen zur Grundausstattung – dafür ist dort an anderer Stelle ein preiswertes Teil verbaut. Die folgende Übersicht dient denn auch eher als grober Orientierungsrahmen dafür, womit man in bestimmten Preisklassen rechnen kann.

•Fahrräder unter 500 Euro, die „Holzklasse“: Einfache Qualität, mit Langlebigkeit sollte man hier nicht rechnen. Die Rahmen sind schwer, die Bauteile schlicht, die Reifen einfach, es dominieren No-Name-Teile.

•Ab ca. 500 Euro, die Einstiegsklasse: Solide, aber schwere Rahmen mit funktionalen Anbauteilen, Licht, Gepäckträger und meist Felgenbremse. Kettenschaltungen sind die Regel, zunehmend Anbauteile von Markenherstellern.

•Ab ca. 800 Euro, die Mittelklasse: Umfassend ausgestattete Fahrräder mit meist mechanischen Scheibenbremsen, Nabendynamo und Federgabel. Die Rahmen sind leichter, meist Kettenschaltung, seltener Nabenschaltung, hochwertigere Reifen. Ab hier beginnt die Tourentauglichkeit.

•Ab ca. 1 500 Euro, die Oberklasse: Mit besten Komponenten, Gewicht um 13 Kilogramm, Nabendynamo, hydraulische Scheibenbremsen, optional Nabenschaltungen, top Federgabel, Finessen wie Riemenantrieb oder verstellbare Ausfallenden. Gepäckträger und Lichtanlage sind ins Rahmenfinish integriert. Hochwertige Reifen sind Standard.

•Ab ca. 2 000 Euro, die Luxusklasse: Hier finden Sie die leichtesten Rahmen mit innen verlegten Zügen, hydraulische Scheibenbremsen, Spitzen-Lichtanlagen, verstellbare Ausfallenden, Riemenantrieb, elektronische Kettenschaltung, hochwertige Nabenschaltung oder Tretlagergetriebe wie das von Pinion, Gabeln mit fein ansprechender Luftfederung, hochwertige Sättel, Carbonsattelstützen und integrierte Gepäckträger. „Stylische“ Modelle und handgefertigte Unikate können auch deutlich darüber liegen.

Ist teuer also doch besser? Im Prinzip ja. Der Satz: „Ich kann mir billige Ware nicht leisten“ gilt auch beim Fahrrad. Bei allen Bauteilen an wirklich guten Fahrrädern stehen die Konstrukteure vor der Herausforderung, geringes Gewicht und maximale Stabilität in Einklang zu bringen. Das treibt den Anspruch an die Qualität der Teile in die Höhe – und gleichzeitig den Preis von Rahmen und Komponenten. Hierdurch verbessert sich aber gleichzeitig die Bedienbarkeit, erhöht sich die Haltbarkeit und es steigert den Fahrspaß. Ein dreifach konifizierter Rahmen ist in der Herstellung aufwendiger und teurer als einer mit durchgängig gleicher Rohrdicke (siehe „Konifizierung“, Seite 90). Er verwöhnt überdies mit deutlich mehr Fahrkomfort. Eine simple Kettenschaltung tut es zwar auch, die teurere Variante hält aber länger und ist selbst nach vielen Tausend Kilometern noch richtig justiert. In der Summe addieren sich solche Qualitätsunterschiede zu einem stimmigen Gesamtprodukt.

Unser Tipp: Investieren Sie Ihr Geld in einen guten, leichten Rahmen und Anbauteile von Markenherstellern. Federgabeln sind nice to have, aber kein Muss.

PREISKLASSEN PEDELECS

•Bis 2 000 Euro: Hier können sich Schnäppchen aus der Vorjahresproduktion verbergen, die solide ihren Zweck erfüllen. Es dominieren Aluminiumrahmen, mechanische Schaltungen über Bowdenzüge, günstige hydraulische Bremsen und Vorderradgabeln mit Stahlfedern. Mittelmotoren und Akkus mit 500 Watt sind Standard. Die Motoren leisten 40 bis 50 Nm. Das reicht im urbanen Alltag völlig aus.

•2 000–3 000 Euro: Teurere Alurahmen und bessere Komponenten bei den Schaltungen, Kassetten, Laufrädern und Beleuchtung sind für die höheren Preise verantwortlich. Bei den Motoren gibt es in der Regel keine Unterschiede zu günstigeren Pedelecs. 500-Watt-Akkus und Motoren mit 50 Nm herrschen vor. Für den Citybetrieb bestens geeignet.

•Ab 3 000 Euro: Nochmals bessere Komponenten wie Luftfederung der Gabel, größere Akkus mit einer Kapazität von 625 Watt und Motoren mit bis 65 Nm Drehmoment oder mehr, stufenlose Getriebeschaltung, verstellbare Vorbauten, leichtere Laufräder können die Preise anheben. Hinzu kommen ausgefeiltere elektronische Steuersysteme und Displays. Modelle für Wochenendausflüge und Touren.

•Ab 4 000 Euro: Hier beginnen die Pedelecs für die großen Touren, höchst solide gefertigte Modelle mit stufenlosen Nabenschaltungen, Riemenantrieb, gefederten Sattelstützen, den kräftigsten Motoren und neuesten Steuerungssystemen. Wenn Sie jeden Tag 30, 40 Kilometer zur Arbeit fahren, dann ist das Ihre Preisklasse.

DIE KNACKPUNKTE

Wenn Sie Freude an Ihrem neuen Fahrrad haben wollen, leisten Sie sich den Luxus und suchen sich mit Geduld das für Sie passende Bike aus. Fragen Sie sich zunächst ernsthaft, wozu Sie Ihr neues Gefährt hauptsächlich einsetzen wollen und besuchen mit dieser Maßgabe im Kopf verschiedene Fachgeschäfte.

Vor Ort probieren Sie dann unterschiedliche Modelle aus und machen auf jeden Fall Probefahrten. Oftmals sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen – ein besser passender Lenker, leichter erreichbare Handgriffe, ein angenehmerer Sattel, ergonomische Griffe, geringeres Gewicht. Unter Umständen fällt ein und dieselbe Rahmengröße bei verschiedenen Herstellern ganz anders aus. Und auch wenn Sie ein Modell gefunden haben, das zu Ihnen passt, scheuen Sie sich nicht, nach Änderungsmöglichkeiten zu fragen. Schon leichtere Reifen können das Fahrgefühl verbessern, leichtere Felgen erst recht.

Sie müssen diese Optimierungssuche ja nicht gleich so weit treiben wie der britische Autor Robert Penn in seinem Buch „Vom Glück auf zwei Rädern“. Darin erzählt er, wie er verschiedene Hersteller auf der ganzen Welt aufsuchte, um sich sein maßgeschneidertes Traumfahrrad zusammenstellen zu lassen: den Rahmen aus England, Laufräder aus Kalifornien, den Lenker aus Italien und die Reifen aus Deutschland.

Vergessen und unterschätzen Sie andererseits aber auch nicht: Das Fahrrad ist für die nächsten Jahre Ihr Begleiter, und nur wenn der Ihnen Spaß und Freude bereitet, werden Sie ihn auch gern nutzen. Alle Hersteller von Stahlrahmen, die Sie im Serviceteil des Buches finden (siehe Seite 256), bauen Fahrräder auch individuell auf. Und selbst bei vielen Massenherstellern können Sie Ihr Traumrad online konfigurieren.

Das triff auch auf viele E-Bike-Hersteller zu. Hier zeichnen sich zudem eine immer harmonischere Leistungsabgabe der Motoren und leichte Modelle für den urbanen Einsatz ab.

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EVOLUTION DER FAHRRADTYPEN

Aus dem „Sicherheitsniederfahrrad“, das sich ab Mitte der 1880er-Jahre entwickelte und für die moderne Fahrradform Pate stand, hat sich heute eine schier unüberschaubare Modellvielfalt entwickelt: City- und Trekkingräder, Rennräder, Mountainbikes, Falträder, Tandems, Crosser, Liegeräder, Lastenräder – inzwischen obendrein mit Elektromotoren angetrieben. Behalten Sie den Überblick!

Fahrradtypologie

Die Vielfalt unter den Fahrradtypen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Dominierten einst Trekkingräder und Citybikes den Markt, so sind mit sportlichen Versionen von Alltagsrädern, mit den E-Bikes, den Lastenrädern, Klapprädern, Mountainbikes, Crossbikes und zahlreichen Spezialanfertigungen neue Modelle hinzugekommen. Ein Überblick soll die Orientierung erleichtern.

DAS TREKKINGRAD

Das Trekkingrad ist gewissermaßen die Königin unter den Alltagsrädern. Es stellt das meist verkaufte Modell in Deutschland und ist rundum einsetzbar: Sei es für die alltägliche Fahrt zur Arbeit, einen Wochenendausflug oder die Urlaubstour – mit einem Trekkingrad liegt man immer richtig. Dem entspricht die Vollausstattung mit Gepäckträger, Schutzblechen und Lichtanlage. Man findet häufig Federgabeln, an sportlicheren Modellen aber auch Starrgabeln. Qualitativ hochwertigere Trekkingräder verfügen über Carbongabeln statt Alugabeln, das als Material leichter und elastischer ist.

Als Rahmenmaterial wird zumeist ein konifizierter Aluminium- oder Stahlrahmen verwendet (siehe Kapitel 2 „Rahmen“, ab Seite 64). Nach hinten leicht abfallende Oberrohre haben sich durchgesetzt, die 28-Zoll-Räder rollen auf pannensicheren Reifen mit deutlichem Profil, deren Breite ab 35 Millimetern beginnt. Auf einem Trekkingrad sitzt man leicht nach vorne gebeugt, aber nicht allzu sehr gestreckt.

Verkauf von Fahrrädern und E-Bikes (kombiniert) nach Modellgruppen 2019 (Menge in Stück)

Quelle: ZIV, *inkl. E-ATB, E-Jugendrad

Voll ausgestattetes modernes Trekkingbike mit Gepäckträger, Schutzblechen, Ständer, Licht und Federgabel

Immer häufiger sind diese Modelle mit Scheibenbremsen ausgestattet. Hydraulische Scheibenbremsen sind leichter zu bedienen als mechanische und dementsprechend etwas teurer. Unter den Felgenbremsen gelten die hydraulischen Modelle von Magura als Nonplusultra, weil sie sehr hohen Bremsdruck aufbauen können.

Bei den Schaltungen ist nahezu alles vertreten, was der Markt bietet: Kettenschaltungen oder die wartungsärmeren, aber auch etwas teureren Nabenschaltungen, sei es ohne oder mit Rücktritt. Stufenlose Schaltungen von Enviolo und Shimanos elektronische Schaltung Di2 sind technische Schmankerl, die für sorgenfreies Schalten stehen. Ein wartungsarmer Riemenantrieb ersetzt bei Nabenschaltungen oftmals die Kette.

Den Strom liefern Nabendynamos, die sich im Vorderrad drehen. Nur bei einfacheren Modellen findet man auch hin und wieder Akkuleuchten. Die Seitenläuferdynamos früherer Zeiten sind nahezu ausgestorben. Nach längerer Benutzung reichte oftmals der Anpressdruck nicht mehr aus, um dauerhaft Strom zu liefern. Bei Regen schleuderten sie zudem Spritzwasser aufs Hosenbein.

Trekkingräder sind die Lastentiere im Radleralltag, deshalb lohnt es sich, auf das Gewicht zu achten. Gute Modelle müssen nicht mehr als 13 Kilogramm wiegen.

Die Gepäckträger sind oft „integriert“, was heißen soll, dass sie zumindest am hinteren Ausfallende fest angeschweißt, also nicht nur angeschraubt sind. Das soll mehr Stabilität versprechen. Aber auch angeschraubte Modelle erfüllen ihre Aufgaben gut, die Träger von Tubus sind über alle Kritik erhaben.

Soweit Schutzbleche angebaut sind, sollten sie mit Sicherheitsverschlüssen verbunden sein, die sich lösen, wenn sich Matsch, Steine oder Hölzchen zwischen Reifen und Schutzblech schieben. Der Mechanismus verhindert eine Blockade des Rades. Gute Schutzbleche sind klapperfrei montiert und aus solidem Material gearbeitet.

Trekkingbikes im Test

Im Jahr 2017 hat die Stiftung Warentest Trekkingbikes verglichen (test 3/2017). Siehe auch test.de, Stichwort „Trekkingbikes“.

An Trekkingbikes findet man immer auch Fahrradständer – entweder am Hinterbau oder am Tretlager befestigt. Die sogenannten Hinterbauständer bieten bei Belastung mit Gepäck oder Packtaschen etwas mehr Stabilität als jene am Tretlager.

Für den Laien ist die Qualität eines Rahmens nur schwer zu beurteilen. Gleichmäßige Schweißraupen ohne Einschlüsse oder Löcher deuten darauf hin, dass die Rahmenverbindungen handwerklich in Ordnung sind. Aus optischen Gründen werden die Schweißraupen oft geglättet. Ob darunter alles top ist, sieht man dann leider nicht. In der Vergangenheit zeigten unsere Tests, dass Aluminiumrahmen am Lenkkopf brachen oder Risse bekamen. Beim Test von Trekkingbikes im Jahr 2017 (test 3/2017) traten diese Phänomene nicht mehr auf. Das dürfte dafür sprechen, dass die Fertigung von Aluminiumrahmen inzwischen ein sehr hohes Niveau erreicht hat. Bei handgefertigten Stahlrahmen können Sie grundsätzlich von solider Herstellung ausgehen.

Das Trekkingrad stand auch Pate für die ersten E-Bikes. Die Akkus wurden damals noch auf dem Gepäckträger angebracht; heute dagegen sind die Modelle schicker geworden: in der Regel halb oder ganz in das große Unterrohr integrierte Akkus, kleinere, sich ans Tretlager anschmiegende Motoren, sodass man sie kaum mehr erkennt. Scheibenbremsen dominieren den Markt, weil sie gerade an E-Bikes effizienter ihre Arbeit verrichten als Felgenbremsen. Für den Betrieb mit den elektrischen Hilfsmotoren sind die Rahmen der Trekkingräder meist etwas verstärkt, etwa im Lenkkopfbereich. Dass dies manchmal dennoch nicht ausreicht, offenbarte eine Daueruntersuchung über 20 000 Kilometer in der Preisklasse zwischen 2 000 und 2 900 Euro vom Juni 2018: Von den 12 geprüften Pedelecs zeigten drei am Testende Anrisse im Rahmen beziehungsweise der Sattelstütze. Bei einem neuerlichen Dauertest von Tiefeinsteigern im Mai 2020 (test 6/2020) zeigten vier Modelle Risse im Rahmen.

Trekkingbikes

·leichter Rahmen

·leichte Laufräder

·Vollausstattung

Für Trekkingbikes reichen 250-Watt-Motoren mit 50 Nm aus, viele Hersteller bieten mehr. Man findet sie als Mittelmotor oder hinten als Nabenmotor. Auch Frontmotoren sind möglich (siehe dazu auch in Kapitel 5 „Antrieb, Schaltung, Pedale“ den Abschnitt „Umrüsten zum E-Bike“, ab Seite 165). An Schaltungen ist alles vertreten, was der Markt hergibt: Kettenschaltungen, Nabenschaltungen, Getriebeschaltungen, stufenlose Automatikschaltungen.

Dieses Segment bildet das umsatzstärkste in Deutschland, weshalb jeder Hersteller versucht, eigene Akzente zu setzen. So findet man an manchen Rädern austauschbare Akkus, mit denen sich die Gesamtkapazität auf bis zu 1 250 Wattstunden für richtig lange Touren steigern lässt. Verbaut wird gar die High-End-Reihe von Bosch, der CX-Motor.

E-Bikes: Am Anfang stand ein Schweizer Tüftler

Während Anfang der 1990er-Jahre konventionelle Mountainbikes mit immer größeren Übersetzungen die Wald- und Wiesenwege Europas eroberten, dachte ein Schweizer Tüftler weiter voraus. Philippe Kohlbrenner war als technischer Kaufmann Mitarbeiter eines Energieunternehmens in Oberburg im Kanton Bern. Er wohnte im Emmental auf dem Berg Lueg, einem bekannten Aussichtspunkt der Gemeinde Affoltern. Um sich fit zu halten, fuhr er den Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad. Ins Büro ging es bergab, doch der Nachhauseweg war hart – 300 Höhenmeter musste Kohlbrenner überwinden. Nach einigen Monaten hatte er von seinem Fitnessprogramm genug – und was Kohlbrenner dann ersann, wurde zur Urform eines neues Fahrradtyps: Er hängte einen Waschmaschinenmotor und eine Autobatterie an sein konventionelles Sportrad – das erste E-Bike war erfunden.

Zwei Jahre später gründete er mit Reto Böhlen und Christian Häuselmann die Firma BKTec und stellte seine in Kleinserien gebauten verbesserten Modelle auf Messen vor. Allein, dem Elektro-Erstling war kein Erfolg beschieden. Zu schwer die Batterie, zu gering die Reichweite, zu klobig das Styling, Investoren sprangen ab. Im Jahr 2000 dann erkannte der Unternehmer Kurt Schär das in der Erfindung Kohlbrenners schlummernde Potenzial und stieg als Geschäftsführer bei BKTec ein. 2001 wurde das Unternehmen in Flyer umbenannt.

Mit seinem Geschäftspartner und Produktentwickler Hans Furrer stellte Schär 2003 einen Tiefeinsteiger mit Elektrounterstützung vor: Die „Flyer C-Serie“ war das erste Elektrofahrrad Europas mit der Lithium-Ionen-Technologie. Es hatte einen tiefen Schwanenhalsrahmen, der dicke Akkupack saß hinterm Sitzrohr – der Durchbruch auf dem E-Bike-Markt.

Dieser Flyer war massentauglich: Er war komfortabel, das Design klassisch an bekannte Formen angelehnt. Mit Verbesserungen wurde das Modell bis Ende 2018 gebaut. Es war zunächst einzigartig auf dem Markt, und mit persönlichen Promotiontouren machten die E-Biker aus der Schweiz ihre Modelle bekannt. Die Verkaufszahlen wuchsen, aus der Firma, die man heute als Start-up bezeichnen würde, wurde ein Großhersteller. Falträder, Tandems und ab 2006 auch Mountainbikes wurden elektrifiziert, S-Pedelecs kamen hinzu. Flyer hatte sich zu einer treibenden Kraft auf dem E-Bike-Markt entwickelt. Heute arbeiten im Werk in Huttwil 300 Mitarbeiter. Rund 60 000 E-Bikes werden im Jahr verkauft. Die Firma hat Tochtergesellschaften in Deutschland, Österreich und den Niederlanden.

E-Bike-Pionier Philippe Kohlbrenner …

… und sein erstes E-Bike

DAS CITYRAD – DER TIEFEINSTEIGER

Dieses Segment war lange Zeit das etwas brav anmutende Fahrrad mit tief heruntergezogenem Wave-Rahmen, breiten Reifen, Kettenschaltung und dem obligatorischen Einkaufskorb auf dem Gepäckträger. Doch heute haben sich stylische Stadträder in schicken Farben mit Mixte-Rahmen, Gepäckträger vorn und Scheibenbremsen hinzugesellt. Die verbindenden Elemente: Auf diese Fahrräder kann man bequem aufsteigen, sie sind praktisch, alltagstauglich und wartungsarm. Mit ihnen erledigt man den täglichen Einkauf oder die Fahrt um die Ecke, fährt vielleicht noch am Abend zum Theater. Man sitzt aufrecht – das ganze Rad ist eindeutig auf komfortables Dahinrollen in urbanem Terrain ausgerichtet. Manchmal hilft dabei auch eine gefederte Sattelstütze. Wochenendtouren sind nicht das Metier eines Citybikes. Gewichtsersparnis ist kein Thema: Um die Tiefeinsteigerrahmen stabil zu halten, sind die Rohre üppig dimensioniert. Ein großer Radstand verhilft zu einem strikten Geradeauslauf.

Die besseren Cityräder haben Nabenschaltungen mit drei bis acht Gängen. Die stufenlose Enviolo-Schaltung ist eine gute Ausstattungsvariante, aber eher selten zu finden. Cityräder sind komplett ausgestattet mit Lichtanlage, Schutzblechen und Gepäckträgern – wovon gern auch einer über dem Vorderrad angebracht sein kann. Felgenbremsen dominieren, aber auch hier kommen immer mehr Scheibenbremsen auf. Es gibt Modelle mit Nabenschaltung und Nabenbremse, was der gewohnten Bedienungspraxis älterer Radler oft entgegenkommt. Viele Modelle sind schick gestaltet mit Weißwandreifen, Ledersätteln oder Lenkergriffen aus Leder. Manche lehnen sich an französische Räder der 1950er-Jahre mit Berceau- oder Anglaise-Rahmen (siehe Seite 87) an – und verfügen doch über moderne Scheibenbremsen.

Die E-Bike-Variante eines Citybikes besitzt all diese Eigenschaften auch. Die Motoren haben üblicherweise 250 Watt mit 40 Nm. Das reicht in der Stadt völlig aus. Scheibenbremsen sind bei E-Bikes Standard und zu empfehlen – ihre Wirkung ist einfach besser als die der Felgenbremsen. Bei den Akkus geht der Trend hin zur formschöneren Integration in den Rahmen.

Tiefeinsteiger ohne E-Motor

Citybike mit Tiefeinstieg

Tiefeinsteiger als E-Bike

Tiefeinsteiger-E-Bikes im Test

Die Kategorie der Tiefeinsteiger ist bei den E-Bikes sehr beliebt. Wegen des tiefgeschwungenen Rahmens kann man gut aufsteigen, die Modelle gelten als komfortabel. Im test-Heft 6/2020 wurden die Ergebnisse für zwölf Modelle veröffentlicht. Im Praxistest überzeugten zehn Räder die Tester – aber nur vier waren so robust und sicher, dass sie mit Gut bewertet wurden, und zwar die Modelle Stevens „E-Courier PT 5“, Pegasus „Premio Evo 10“, Raleigh „Kent 9“ und der Sieger KTM „Macina Tour 510“. Beim KTM-Rad lobten die Tester die sehr guten Fahreigenschaften und den schnell aufgeladenen Akku; gemessene Reichweite: 55 Kilometer.

Tiefeinsteiger-Pedelecs

Im Jahr 2020 hat die Stiftung Warentest Tiefeinsteiger verglichen (test 6/2020). Siehe auch test.de, Stichwort „Tiefeinsteiger“.

Das Stevens-Modell empfanden die Tester bergauf wegen der Nabenschaltung als etwas schwächer, dafür fuhr es sehr leise. Reichweite unter Testbedingungen: 51 Kilometer. Das E-Bike von Pegasus überzeugte mit einem kraftvollen Motor, der den Testern aber etwas zu laut war. Reichweite: 55 Kilometer. Das Raleigh bot einen gut abgestuften Boschmotor, wirkte aber mit viel Gepäck etwas instabil. Reichweite: 52 Kilometer.

Die Akkukapazitäten lagen zwischen 500 und 540 Watt. Zwei Räder gar waren nicht brandsicher: das Kalkhoff „Endeavour 5.S Move“ und das Kettler „Paramount 10G“. Die Steckergehäuse ihrer Akkus entzündeten sich unter starker Hitzeeinwirkung, zudem gab es Materialprobleme: Das Kalkhoff hatte einen Riss an der Sattelstütze, das Fischer „Cita 6.0i“ wies einen Riss an der Bohrung der Sattelstützenklemmung auf, beim teuren Flyer „Gotour 6““ war eine Schweißnaht angerissen. Das Qwic „Premium i MN7+“ schlingerte mit viel Gepäck und zeigte einen Riss im Steuerrohr, die Modelle Falter „E 9.8 KS Wave“, Kreidler „Vitality Eco 7“ und Winora „Sinus i 9“ enthielten kritische Mengen von Weichmachern. Die Preisspanne lag bei den getesteten Modellen zwischen 2 150 und 3 500 Euro.

KTM Macino Tour 510

Pegasus Premio Evo 10

Raleigh Kent 9

Stevens E-Courier PT 5

URBAN BIKES

Ein relativ junges Segment sind die Urban Bikes, wobei der Begriff sich explizit nicht als Synonym für Citybike versteht, sondern eine eigene Fahrradklasse definiert: sportliche Fahrräder mit schlankem, minimalistischem Design. Sie verzichten auf Ausstattungsdetails wie Schutzbleche, Lichtanlagen und Gepäckträger, sind leicht, zeichnen sich in der Regel durch eine Kettenschaltung und Scheibenbremsen aus. Teurere Modelle sind mit Nabenschaltungen ausgestattet, die etwas mehr Wartungsfreiheit bieten. Diese Räder sind auf Tempo getrimmt und haben meist profillose Reifen, die kaum breiter als 30 oder 32 Millimeter sind. Bei ihnen sitzt man stärker nach vorn geneigt als auf Trekkingrädern. Trotz des Minimalismus sind in den meisten Rahmen auch Ösen vorgesehen, damit man im Bedarfsfall einen Gepäckträger oder Schutzbleche anschrauben kann.

Die Urban Bikes haben in der Regel einen kürzeren Radstand als Trekkingbikes und einen geringeren Nachlauf (siehe Kapitel 3 „Rahmen, Gabel, Lenker, Vorbau“, ab Seite 82), das macht sie wendiger als Trekkingbikes.

Das Modell „Supermetro“ des Herstellers Koga ist ein gutes Beispiel für diese Art des puristischen Stadtflitzers: schwarzer Alurahmen, Schutzblechstummel, fehlender Gepäckträger, Gates Riemenantrieb zu einer 8-Gang-Hinterradnabe, hydraulische Scheibenbremsen und profillose Slicks (Reifen) machen es zum sportiven Alltagsbike für stilbewusste Minimalisten.

Der Aluminiumpionier Cannondale bietet sein Urban Bike „Bad Boy“ mit nur einer Gabelscheide an – die rechte spart man sich aus Gewichtsgründen. Und die polnische Firma „Rondo“ weitet ihre Stahlrahmenbikes mit Naben- oder Kettenschaltung und breiten Reifen in den Gravel-Bereich hinein aus. Man sieht: Die Grenzen sind fließend.

Im E-Bike-Segment dieser Kategorie finden sich seit Kurzem Räder, die vom Design und der Technik her sehr innovativ sind. Trendsetter war die Heidelberger Firma Coboc mit leichten E-Bikes, denen man ihren Charakter kaum mehr ansieht.

Urban Bike als E-Bike: das „Souplesse“ von MTB Cycletech

Schon 2011 begannen David Horsch und der heute ausgeschiedene Pius Warken in ihrem Start-up mit leichten Fahrradrahmen und E-Antrieben zu experimentieren. Sie wollten weg vom barocken Design der klobigen Tiefeinsteiger-E-Bikes mit Gepäckträger-Akkus. Ihre Modelle sollten schicke Urban Bikes sein, die auch ein jüngeres Publikum ansprächen. Die Räder sollten leicht und so auch bei leerem Akku noch fahrbar sein. Der Clou: Die Stromzellen wurden im Unterrohr untergebracht, der Motor in der Nabe hinten – auf den ersten Blick sieht man nicht, dass es sich um Pedelecs handelt. Als kritische Marke für ihre Räder betrachteten sie die 18-Kilogrammgrenze – darüber werde ein Rad zu schwer, der Akku müsse größer werden, äußerten sie einst. An diese Maßstäbe hat sich Coboc gehalten, denn in der aktuellen Produktpalette wiegt kein E-Bike mehr als 18 Kilogramm.

Konventionelles Urban Bike

Oder das holländische VanMoof mit seinem Unisexrahmen aus Aluminium und dem charakteristischen, vorn und hinten überstehenden Oberrohr gibt es in zwei verschiedenen Größen: S 3 für Körpergrößen zwischen 170 und 210 Zentimeter, X 3 für Menschen zwischen 155 und 200 Zentimeter Körpergröße.

Beide Fahrräder sind mit einem Frontmotor mit 250 Watt ausgestattet, den manche Nutzer als zu geräuschvoll kritisieren. Der Akku bietet 540 Wattstunden und ist in vier Stunden vollständig aufgeladen. Die Reichweite beträgt je nach Nutzung zwischen 60 und 150 Kilometer. Untergebracht ist er im Oberrohr und kann zum Aufladen nicht entfernt werden. Im Hinterrad werkelt eine automatische 2-Gang-Schaltung von Sram. Sie schaltet bei etwa 19–20 Kilometern pro Stunde in einen höheren Gang.

Das Fahrerlebnis des Bikes wird von Radlern im urbanen Umfeld als sehr angenehm beschrieben, wobei der Frontmotor den Fahrer ein bisschen zieht – man muss somit aufpassen, dass er auf losem Untergrund nicht durchdreht.

Schlicht und minimalistisch ist auch der Lenker: Es gibt zwei Bremsgriffe für die mechanischen Scheibenbremsen, einen Knopf für eine Klingel, die mit einem internen Lautsprecher gekoppelt ist, und einen kleinen Booster-Knopf, mit dem man die Akkuleistung kurzfristig auf 500 Watt erhöhen kann. Im Oberrohr findet sich zudem ein LED-Display, das Fahrstufen und Akkuladung anzeigt. An den Enden des Rohres sitzen jeweils der Front- beziehungsweise der Rückscheinwerfer, die über den Akku betrieben werden.

Trendsetter: das holländische VanMoof

Die rund 20 Kilogramm wiegenden VanMoof-Bikes treiben die Verbindung mit dem Internet und Smartphone voran. Das mitgelieferte Schloss wird über Bluetooth mit dem Handy oder einer Fernbedienung gesteuert. Dank eines eingebauten Chips und GPS-Senders kann zudem der Standort des Fahrrads ermittelt werden. Damit bietet der Hersteller einen Diebstahlschutz an: Sobald man sein Fahrrad bei VanMoof als gestohlen meldet, macht sich ein „Hunter Team“ auf die Suche danach. Der Schutz kostet derzeit 290 Euro für drei Jahre. Der Clou: Wenn das Rad unauffindbar ist, garantiert der Hersteller gleichwertigen Ersatz.

Das ebenfalls mattschwarze belgische Modell Cowboy geht in die gleiche Richtung. Es wird als „elektrisches Fahrrad für Urban Riders“ vermarktet. Zunächst sieht man kaum, dass man es mit einem Pedelec zu tun hat. Der Hinterradmotor mit 250 Watt versteckt sich in der Nabe, der entnehmbare Akku mit 360 Wattstunden im Sitzrohr des Aluminiumrahmens. Je nach Fahrweise soll er für bis zu 70 Kilometer reichen. Das Cowboy gibt es nur in einer Einheitsgröße für Fahrer von 170 bis 195 Zentimeter Körpergröße, in einheitlichem Diamantrahmen, und es wiegt 16,4 Kilogramm – sehr wenig für ein Pedelec. Es hat ein Automatikgetriebe, die Kraft kommt über einen Riemenantrieb ans Hinterrad. Gebremst wird mit hydraulischen Scheibenbremsen, und der Motor unterstützt in nur einer Stufe – „Eco“ oder „Power“ gibt es nicht.

„iPhone“ auf Rädern: Das minimalistische „Cowboy“

Das Cowboy kann nur mit einer Smartphone-App gestartet werden, was eben auch bedeutet: Bei leerem Handyakku können weder Motor noch Licht genutzt werden, dann ist das Cowboy nur ein konventionelles Fahrrad. Andererseits gibt es auch beim Cowboy ein GPS-Tracking, was Dieben das Leben schwerer machen dürfte. Auf der Handy-App kann man eine Navigationsansicht sehen, das Licht anschalten, die Tageskilometer oder den Akkustand ablesen. Der Motor unterstützt bis 25 km/h harmonisch und sanft – weil es keine Übersetzung gibt, wird eine darüber liegende Geschwindigkeit zur unangenehmen Kurbelei.

Angenehm dürfte der herausnehmbare Akku sein – Berufspendler können ihn im Büro aufladen (wo das erlaubt ist). Ob er wirklich 70 Kilometer lang hält, hängt von der Fahrweise ab.

Der Name der belgisch-polnischen Kooperation BZen soll sich an den Zen-Buddhismus anlehnen und dem Radfahrer eine ähnliche Entspanntheit ermöglichen. Es sind drei Modelle im Angebot, eines mit Diamantrahmen und zwei mit Trapez- beziehungsweise modifiziertem Berceau-Rahmen, den es in Blau, Rot, Weiß, Gold und Grün gibt. Alle Modelle sind aus Aluminium. Auch hier sieht man kaum, dass es sich um E-Bikes handelt, weil der Akku im Sitzrohr versteckt ist. Bei BZen kann er zum Aufladen aber nicht entnommen werden. Der Hinterradmotor hat die üblichen 250 Watt, der Akku wahlweise 252 oder 380 Wattstunden. Auch das soll für gut 70 Kilometer Reichweite genügen. Zum Hinterrad läuft ein Riemen, der eine Single-Speed-Nabe oder eine 9-Gang-Alivia-Nabe antreibt. Der Motor kann mit einem kleinen Lenkerdisplay in fünf Stufen geregelt werden. Das Rad wiegt nur 14,2 Kilogramm, Schutzbleche, Gepäckträger und Licht sind je nach Modell vorhanden oder können nachgerüstet werden.

Leichtes E-Bike: das „Milano“ von BZen

Auch die Modelle des estnischen Start-ups Ampler gehören zu diesen sportlich-minimalistischen Urban Bikes. Den Alurahmen gibt es in Diamant- und Trapezform, das Leichtmodell Curt verfügt über eine Carbongabel. Die Modelle sind entweder mit Riemenantrieb und Single-Speed-Naben oder Kettenschaltung und 10-Gang-Schaltung kombiniert. Der 336-Watt-Akku befindet sich im Sitzrohr (und ist nur für Reparaturen entnehmbar), der Hinterradmotor leistet die üblichen 250 Watt, seine Kraftabgabe wird über Sensoren gesteuert, die Unterstützungsstufen können mit dem Smartphone eingestellt werden. Schutzbleche und Licht sind im Lieferumfang enthalten. Das Gewicht schwankt zwischen 14 und 17,2 Kilogramm.

Für Touren sind die Akkus etwas klein – aber für den urbanen Pendler, der stilvoll und mit einem leichten Pedelec unterwegs sein will, das er an U- oder S-Bahn auch mal die Treppe hochtragen kann, sind die Ampler-Räder eine Überlegung wert.

Aus Graz kommen die E-Bikes der Firma Geero. Sie sind im Retrolook gehalten mit braunem Sattel und Lederimitathandgriffen und mit Diamant- und Trapezrahmen und verschiedenen Kettenschaltungen zum Hinterrad verfügbar. Dort werkelt ein selbst entwickelter 250-Watt-Motor, der von einem hübsch im Unterrohr versteckten 404-Wattstunden-Akku gespeist wird. Er ist entnehmbar und soll mindestens 85 Kilometer weit reichen. Fünf Unterstützungsstufen bietet das Steuerungssystem an. Auf einer Probefahrt war festzustellen, dass der Motor mit einer minimalen Verzögerung einsetzte. Positiv dürfte sich das Geero mit seiner Schaltung von den Konkurrenten abheben.

Weiteres leichtes E-Bike von der österreichischen Firma Geero

Der spanische Fahrradhersteller Orbea hält ebenfalls interessante Varianten in seinem Programm bereit. Die Gain-Serie zum Beispiel versteckt einen Akku in einem Alurahmen und bietet einen „Range Extender“: Ist der erste Akku leer, kann man den zweiten, der in den Trinkflaschenhalter passt, mit 208 Wattstunden dazuschalten. Insgesamt stehen dem Nutzer somit 450 Wattstunden zur Verfügung.

Urban Bikes

·Gewicht

·Vernetzung

·Akku fest oder entnehmbar

Wie weit die Kategorie Urban Bikes inzwischen ausgedehnt wird und sich diese damit verwischen, zeigen Hersteller wie auch die Firma Cube aus dem oberpfälzischen Weiden. Sie hat drei elektrifizierte Mini-Bikes mit 20-Zoll-Rädchen im Programm, die sie Urban Bikes nennt. Das Unternehmen will damit eine neue, flexible Art innerstädtischer Mobilität mit geschrumpften Fahrrädern befördern, die zwar noch keine Klappräder sind, aber sich ein bisschen so anfühlen.

CROSSRÄDER

Crossräder sind eine Mischung aus Rennrad und Mountainbike. Ihre leichten Rahmen bestehen aus Aluminium oder Carbon in Kombination mit geländetauglichen Kettenschaltungen, die vorne drei Blätter haben, und breiten Reifen ab 32 Millimetern, allerdings ohne Schutzbleche.

Es dominieren Scheibenbremsen. Manche Räder sind mit Federgabeln ausgestattet, andere haben starre Gabeln; ist Letzteres der Fall, sind breite Reifen der einzige Fahrkomfort. Diese sind bei Crossern oft grobstollig, damit sie im Gelände besseren Halt bieten. Wird das Wetter schlecht, werden Steckschutzbleche angebracht, und bei dunkler Umgebung klemmt man Akkuleuchten an Lenker und Sitzstrebe. Damenrahmen liegen meist in der Trapezform vor.

Puristisch