Hathors Geheimnis - Rona Wilson - E-Book

Hathors Geheimnis E-Book

Rona Wilson

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Beschreibung

Tauche ein in die sinnliche und spirituelle Welt des alten Ägypten – an einen Ort, wo Schönheit, Ekstase und göttliche Weisheit zu einem heiligen Ganzen verschmelzen. Hathors Geheimnis offenbart das nahezu vergessene Wissen um Rituale, Salben und Trancezustände, wie sie im Tempel der Göttin Hathor praktiziert wurden. Rona Wilson führt durch die geheimnisvollen Pfade antiker Alchemie, wo Duftstoffe, heilige Öle und ekstatische Rituale nicht nur der Schönheit dienten, sondern als Tore zur spirituellen Transformation galten. Basierend auf historischen Quellen, mythologischen Überlieferungen und zeitloser spiritueller Praxis öffnet dieses Buch einen Zugang zu einer weiblichen Weisheit, die Körper, Geist und Seele gleichermaßen berührt. Ein Buch für alle, die die tiefe Verbindung zwischen Ritual, Duft und Bewusstsein wiederentdecken wollen – inspirierend, kraftvoll und zutiefst transformierend.

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Seitenzahl: 134

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Hathors Geheimnis

Rituale, Düfte und Trancen aus dem Tempel der Göttin Hathor

Rona Wilson

1. Einführung in die Welt der Hathor: Göttin der Schönheit und Ekstase

Die Bedeutung der Hathor in der ägyptischen Mythologie

Die Göttin Hathor nimmt in der ägyptischen Mythologie eine zentrale Rolle als Verkörperung von Schönheit, Liebe, Musik und Freude ein. Ihre Bedeutung erstreckt sich jedoch weit über diese Aspekte hinaus und umfasst eine Vielzahl von Funktionen und Attributen, die sie zu einer der vielschichtigsten Gottheiten des alten Ägyptens machen. Als Tochter des Sonnengottes Ra und Gemahlin des Horus oder des Osiris, je nach Mythos, ist sie tief in die göttliche Genealogie eingebunden.

Hathor wird häufig als Göttin der Fruchtbarkeit und des weiblichen Aspekts des Lebens verehrt. Ihre Präsenz ist in vielen Bereichen spürbar, von der Geburt bis zum Tod, was sie zu einer ständigen Begleiterin des menschlichen Lebenszyklus macht. In der Rolle der "Herrin des Westens" begrüßt sie die Toten in der Unterwelt, während sie gleichzeitig als "Herrin des Himmels" die Lebenden beschützt.

Die antiken Ägypter sahen in Hathor die Personifikation von Freude und Ekstase, was sie zur idealen Patronin von Festen und Feierlichkeiten machte. Ihre Verbindung zu Musik und Tanz ist gut dokumentiert; sie wird oft mit dem Sistrum, einem traditionellen Musikinstrument, dargestellt, das bei Ritualen und Zeremonien zu ihren Ehren gespielt wurde. Diese Assoziationen unterstreichen ihre Rolle als Vermittlerin ekstatischer Zustände, die sowohl spirituellen als auch sozialen Zwecken dienten.

Ein weiteres wesentliches Attribut der Hathor ist ihre Rolle als "Gold des Gottes", ein Titel, der ihre Verbindung zu Reichtum und Opulenz unterstreicht. In dieser Funktion wird sie als eine Göttin verehrt, die Schönheit und Wohlstand in das Leben der Menschen bringt, und sie wird häufig mit pharaonischen Schmuckstücken und prächtigen Tempelritualen in Verbindung gebracht.

Die Symbolik der Hathor ist tief in der ägyptischen Kultur verwurzelt, und ihre Darstellungen variieren von der Kuh, die Fruchtbarkeit und Mutterliebe symbolisiert, bis hin zu einer Frau mit Kuhhörnern und einer Sonnenscheibe, die ihre Stellung als Himmelsgöttin verdeutlicht. Diese ikonographischen Elemente machen sie zu einem wiedererkennbaren und verehrten Symbol in der ägyptischen Kunst und Architektur.

Hathors Einfluss reicht weit über die Grenzen Ägyptens hinaus, da ihre Verehrung in verschiedenen Regionen und Kulturen übernommen wurde, was auf ihre universelle Anziehungskraft und die Vielseitigkeit ihrer Eigenschaften hinweist. Ihre Kultzentren, wie der Tempel von Dendera, sind Zeugnisse ihrer anhaltenden Bedeutung und der Komplexität ihres Charakters.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hathor in der ägyptischen Mythologie eine vielschichtige und allgegenwärtige Figur darstellt, deren Einfluss tief in das religiöse, soziale und kulturelle Leben der alten Ägypter eingebettet ist. Ihre Verehrung als Göttin der Schönheit und Ekstase spiegelt sich in den reichen Traditionen und Riten wider, die zu ihren Ehren abgehalten wurden und die bis heute ein faszinierendes Studienobjekt darstellen.

Hathor als Verkörperung der göttlichen Weiblichkeit und Schönheit

In der reichen und faszinierenden Welt der altägyptischen Mythologie nimmt Hathor eine ganz besondere Stellung ein. Sie wird oft als die Verkörperung der göttlichen Weiblichkeit und Schönheit angesehen, eine Göttin, die in vielerlei Hinsicht das Idealbild der weiblichen Anmut und Anziehungskraft darstellt. Ihre Verehrung ist nicht nur ein Ausdruck der Anerkennung ihrer Schönheit, sondern auch eine Hommage an ihre universelle Macht und ihren Einfluss auf Leben und Tod, Liebe und Kunst.

Hathor war die Göttin, die sowohl über die Schönheit als auch über die Freude und die Musik regierte. Sie wurde oft als die "Goldene Eine" bezeichnet, was ihre strahlende und leuchtende Natur unterstreicht. Diese Bezeichnung findet sich in zahlreichen Inschriften, wie auf dem berühmten Tempel von Dendera, wo Hathor als Hauptgöttin verehrt wurde. Ihre Darstellung mit Kuhhörnern und der Sonnenscheibe auf dem Kopf symbolisiert ihre Verbindung zur Fruchtbarkeit und zur zyklischen Erneuerung des Lebens. Ihre ikonographischen Darstellungen zeigen sie oft in anmutigen Posen, umgeben von Symbolen der Fülle und des Wohlstands.

In der altägyptischen Gesellschaft war Schönheit nicht nur ein ästhetischer Wert, sondern auch ein spiritueller. Die äußere Erscheinung galt als Spiegel der inneren Harmonie. Hathor verkörperte diese Verbindung perfekt, indem sie die spirituelle Bedeutung der Schönheit mit der physischen Erscheinung verband. Sie war die Schutzpatronin der Kosmetika und der Parfüms, wie in verschiedenen mythologischen Texten dokumentiert ist, in denen sie den Menschen die Kunst der Salbenherstellung vermittelte. Ihre Salben wurden nicht nur zur Verschönerung, sondern auch zu heilenden und rituellen Zwecken benutzt, wie die Ägyptologin Geraldine Pinch in ihrem Werk "Votive Offerings to Hathor" beschreibt.

Die Vorstellung von Hathor als Verkörperung der göttlichen Weiblichkeit geht über das Physische hinaus. Sie war auch die Göttin der Liebe und der Mutterschaft, Attribute, die sie mit Isis, einer weiteren bedeutenden ägyptischen Göttin, teilte. Die Geschichten über Hathor sind erfüllt von ihrer Rolle als Beschützerin der Frauen, die ihnen bei Geburt und Mutterschaft zur Seite stand. Ihre Präsenz in diesen Lebensbereichen zeigt die umfassende Natur der göttlichen Weiblichkeit, die sowohl Stärke als auch Mitgefühl vereint.

Die Göttin Hathor war auch eine Quelle der Inspiration für Künstler und Handwerker. Ihre Schönheit und ihre Verbindung zu Musik und Tanz machten sie zu einer Muse der Künste. Der Hathor-Tempel in Dendera enthält zahlreiche Reliefs, die ihre Rolle als Förderin der künstlerischen Ausdrucksformen darstellen. Diese Darstellungen betonen den Glauben der alten Ägypter, dass wahre Kunst stets von einer höheren, göttlichen Schönheit inspiriert ist.

Abschließend lässt sich sagen, dass Hathor als Verkörperung der göttlichen Weiblichkeit und Schönheit eine überaus komplexe und vielschichtige Gottheit war. Ihre Verehrung spiegelt die tief verwurzelte Wertschätzung der alten Ägypter für Schönheit, Kunst und die göttliche Weiblichkeit wider. Sie war mehr als nur eine Göttin der Anmut; sie war ein Symbol für die Verbindung von Körper und Geist, von irdischer Schönheit und spiritueller Erhebung. In der heutigen Zeit, in der das Streben nach Schönheit oft oberflächlich erscheint, bietet Hathor eine zeitlose Lektion über die wahre Natur der Schönheit als integralen Bestandteil der menschlichen Erfahrung.

Ekstase und Trance: Rituale zu Ehren der Hathor

Die Verehrung der Hathor, einer der bedeutendsten Göttinnen des alten Ägyptens, ist eng mit den Konzepten von Ekstase und Trance verbunden. Diese Praktiken wurden in rituellen Feiern zu Ehren der Göttin zelebriert und galten als Brücke zwischen dem Irdischen und dem Göttlichen. Die Rituale, die in ihrem Namen abgehalten wurden, waren nicht nur Akte der Anbetung, sondern auch tiefgreifende spirituelle Erfahrungen, die das Bewusstsein erweiterten und die Teilnehmer in einen Zustand der Ekstase versetzten.

Hathor, oft dargestellt als Frau mit Kuhhörnern, zwischen denen eine Sonnenscheibe ruht, war die Personifikation von Freude, Musik und Tanz. Sie galt als Schutzpatronin der Musik und wurde oft im Zusammenhang mit festlichen Anlässen angerufen. Die Ekstase, die durch Musik und Tanz erreicht wurde, war ein Mittel, um in einen transzendenten Zustand zu gelangen. Diese Rituale dienten nicht nur dem persönlichen Erleben von Ekstase, sondern hatten auch gemeinschaftliche und soziale Funktionen. Sie förderten das Gefühl der Einheit und Zusammengehörigkeit innerhalb der Gemeinschaft und stärkten die kollektive Identität.

Der Prozess der Ekstase war jedoch nicht nur auf Musik und Tanz beschränkt. Er wurde oft durch den Einsatz von rituellen Salben ergänzt, die als alchemistische Substanzen angesehen wurden. Diese Salben, die mit duftenden Ölen und seltenen Essenzen angereichert waren, sollten die Sinne schärfen und den Geist auf die Begegnung mit dem Göttlichen vorbereiten. Laut der Ägyptologin Geraldine Pinch war der Einsatz solcher Salben ein wesentlicher Bestandteil der Hathor-Rituale, da sie „den Übergang von der alltäglichen Wahrnehmung in einen erweiterten Bewusstseinszustand erleichterten“ (Pinch, G. 2002. *Verehrung und Kult der alten ägyptischen Götter*).

Während dieser Zeremonien nahmen die Teilnehmer oft an einer Art initiatorischem Prozess teil, der sie auf eine Reise in die Tiefen ihres eigenen Bewusstseins führte. Die Trancezustände, die während der Rituale erreicht wurden, ermöglichten es den Gläubigen, direkte Offenbarungen und Visionen zu empfangen. Diese Erfahrungen wurden als Botschaften der Göttin interpretiert und hatten einen tiefen Einfluss auf das spirituelle Leben der Teilnehmer. Der Althistoriker Erik Hornung beschreibt in seinem Werk die transformative Kraft dieser Rituale: "Die Trancezustände, die unter Hathors Führung erreicht wurden, öffneten die Tore zu einer anderen Realität, in der die Geheimnisse der Welt offenbart wurden" (Hornung, E. 1996. *Geheimnisse des Alten Ägypten*).

Ein weiterer Aspekt der Rituale war die Verwendung von Musik, insbesondere von Instrumenten wie Sistrum und Menit. Diese Instrumente wurden als heilig angesehen und spielten eine zentrale Rolle bei der Erzeugung der ekstatischen Atmosphäre. Die rhythmischen Klänge und Melodien wurden als eine Form von Gebet betrachtet, das die Göttin erfreute und ihre Anwesenheit herbeirief.

Die Rituale zu Ehren der Hathor waren somit komplexe, vielschichtige Ereignisse, die auf verschiedene Weise die Verbindung zwischen dem Menschen und der Göttin feierten. Sie waren ein Ausdruck der tiefen Verehrung für Hathor und zugleich ein Mittel, um die spirituelle und emotionale Entwicklung der Gläubigen zu fördern. In einer Welt, die von rationalem Denken dominiert wird, erinnern uns diese antiken Praktiken daran, dass Ekstase und Trance wertvolle Werkzeuge zur Selbsterkenntnis und spirituellen Transformation sein können.

Die Rolle der Alchemie in den Kulten der Hathor

In der faszinierenden Welt der antiken ägyptischen Mythologie nimmt die Göttin Hathor eine zentrale Rolle ein. Sie wird nicht nur als Göttin der Liebe, Schönheit und Musik verehrt, sondern auch als Schutzgöttin der Frauen, der Fruchtbarkeit und des Himmels. Es gibt keine historischen Belege dafür, dass Hathor direkt mit alchemistischen Praktiken in Verbindung gebracht wurde. Alchemie, wie sie später in der griechisch-hellenistischen und islamischen Welt verstanden wurde, war in der Antike Ägyptens nicht in der gleichen Form bekannt. Vielmehr war die ägyptische Spiritualität von Ritualen und Symbolik geprägt, die auf die Verehrung der Götter und die Verbindung mit dem Göttlichen abzielten.

Die Verbindung zwischen Hathor und spirituellen Praktiken spiegelt sich in den heiligen Ritualen wider, die in ihrem Namen durchgeführt wurden. Diese Praktiken wurden oft von den Priestern und Priesterinnen der Hathor-Kulte ausgeführt, die als Vermittler zwischen den irdischen und göttlichen Sphären galten. Der rituelle Gebrauch von Salben und Parfümen war ein Weg, um die göttlichen Qualitäten der Hathor zu ehren. Die Herstellung und Anwendung von Salben war ein zentraler Bestandteil dieser Rituale und diente nicht nur der körperlichen Verschönerung, sondern auch der spirituellen Reinigung und Erhebung.

Die Rituale in den Hathor-Kulten können als eine Form der sakralen Praxis betrachtet werden, die darauf abzielte, die innere und äußere Schönheit zu transformieren. Die Salben, die in diesen Kulten verwendet wurden, enthielten oft eine Mischung aus seltenen und wertvollen Zutaten, die sorgfältig ausgewählt und verarbeitet wurden, um ihre maximale Wirkung zu entfalten. Diese Zutaten wurden als heilig betrachtet und waren nicht nur für ihre kosmetischen Eigenschaften bekannt, sondern auch für ihre Fähigkeit, den Geist zu öffnen und das Bewusstsein zu erweitern.

Ein berühmtes Beispiel für die spirituellen Praktiken der Hathor-Kulte ist das Ritual der Trance und Ekstase, bei dem spezielle Salben und Musik verwendet wurden, um einen veränderten Bewusstseinszustand zu erreichen. Diese Rituale waren so konzipiert, dass sie die Teilnehmer in einen Zustand der tiefen spirituellen Verbindung mit der Göttin versetzten. Dabei spielte die rituelle Praxis eine entscheidende Rolle, indem sie die Brücke zwischen dem physischen und dem spirituellen Reich schlug. Die Anwendung der Salben war nicht nur ein äußerlicher Akt, sondern ein ritueller Prozess, der die Transformation des Selbst symbolisierte.

Die Symbolik und Ikonographie der Göttin Hathor war ebenfalls von großer Bedeutung. In vielen Darstellungen wird Hathor mit Symbolen wie dem Spiegel und dem Sistrum abgebildet, die ihre Rolle als Göttin der Liebe und Musik unterstreichen. Diese Symbole sind Ausdruck ihrer Schönheit und Anmut und ihrer Macht, spirituelle Prozesse zu lenken und zu kontrollieren.

Insgesamt zeigt die Rolle der spirituellen Praktiken in den Kulten der Hathor, wie tief verwurzelt das Verständnis von Transformation und Erneuerung in der ägyptischen Spiritualität war. Diese Praktiken dienten als Mittel, um die Essenz der Göttin zu erfassen und in den eigenen spirituellen Weg zu integrieren. Dieser transformative Prozess war nicht nur ein persönliches Unterfangen, sondern ein heiliger Akt, der die Verehrung der Göttin und die Verbindung zu den göttlichen Kräften des Universums vertiefte.

Die spirituellen Praktiken der Hathor-Kulte bleiben bis heute ein faszinierendes Thema, das zeigt, wie die alten Ägypter die Wissenschaft und Spiritualität miteinander verflochten, um ein tieferes Verständnis von Schönheit, Ekstase und göttlicher Verbindung zu erlangen. Durch die Erforschung dieser Praktiken können wir nicht nur das reiche kulturelle und spirituelle Erbe der Antike besser verstehen, sondern auch die zeitlose Weisheit entdecken, die uns auch in der modernen Welt inspirieren kann.

Die historische Entwicklung der Hathor-Verehrung

Die Verehrung der Göttin Hathor hat eine lange und faszinierende Geschichte, die tief in der ägyptischen Kultur verwurzelt ist. Ihre Entwicklung spiegelt nicht nur die Veränderungen in der religiösen Praxis wider, sondern auch die sozialen, politischen und kulturellen Entwicklungen, die das alte Ägypten geprägt haben. Die historische Entwicklung der Hathor-Verehrung ist ein Zeugnis für die anhaltende Bedeutung und Anpassungsfähigkeit dieser Göttin, die über Jahrtausende hinweg verehrt wurde.

Hathor, deren Kult bis in die prädynastische Zeit Ägyptens zurückreicht, begann als lokale Fruchtbarkeitsgöttin in der Region um Dendera. Ihre Anfänge sind eng mit der Landwirtschaft und der Fruchtbarkeit des Nildeltas verbunden, was in den frühen Darstellungen von Hathor als Kuh mit Sonnenscheibe zwischen den Hörnern symbolisiert wird. Diese Darstellung verweist nicht nur auf ihre Rolle als Mutter- und Fruchtbarkeitsgöttin, sondern auch auf ihre Verbindung mit dem Sonnengott Re.

Mit der Vereinigung von Ober- und Unterägypten unter den frühen Pharaonen gewann der Kult der Hathor an Bedeutung und verbreitete sich schnell über das gesamte Land. Während der Alten und Mittleren Reiche wurde Hathor als „Herrin von Dendera“ bekannt und ihr Tempel zu einem der wichtigsten religiösen Zentren Ägyptens. Ihre Verehrung wurde zum Teil durch die politische Unterstützung der regierenden Dynastien gefördert, die sie als Schutzpatronin ihrer Herrschaft ansahen.

Im Laufe der Zeit erweiterte sich Hathors Rolle von einer Fruchtbarkeits- zu einer universellen Göttin der Liebe, Schönheit und Musik. Ihre Verbindung zur Musik und zu ekstatischen Tänzen ist besonders bemerkenswert, da sie als Göttin der Freude und Ekstase galt. Diese Eigenschaften machten sie zu einer zentralen Figur in Festen und Ritualen, die das soziale und religiöse Leben der alten Ägypter prägten.

Während der Neuen Reichszeit wurde Hathor zunehmend mit Isis, einer anderen bedeutenden ägyptischen Göttin, assoziiert. Diese Verschmelzung der Kulte spiegelt die Dynamik der ägyptischen Religion wider, in der Götter und Göttinnen nahtlos miteinander verbunden wurden, um den sich ändernden spirituellen Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden. Hathors Rolle als „Auge des Re“, eine Verkörperung der zerstörerischen und schützenden Kräfte der Sonne, verstärkte ihre Position als mächtige und ambivalente Göttin.

Die ptolemäische und römische Zeit brachte eine neue Blüte für den Hathor-Kult, als ihre Verehrung über die Grenzen Ägyptens hinausging. Der Tempel von Dendera wurde in dieser Zeit erheblich erweitert und mit kunstvollen Reliefs und Inschriften versehen, die Hathors Einfluss und die Komplexität ihrer Verehrung dokumentieren. Diese Epoche sah auch die Integration griechischer und römischer Elemente in den Kult, was Hathor zu einer Göttin machte, die über kulturelle Grenzen hinweg verehrt wurde.

Hathors Verehrung überlebte sogar die Einführung des Christentums und Islam in Ägypten, indem viele ihrer Attribute und Symbole in die Marienverehrung und lokale Traditionen einflossen. Dies zeigt die bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit ihrer Verehrung über Jahrtausende hinweg.

Zusammengefasst ist die historische Entwicklung der Hathor-Verehrung ein beeindruckendes Beispiel für die Kontinuität und Transformation religiöser Praktiken im Kontext sich wandelnder gesellschaftlicher Rahmenbedingungen. Ihre Verehrung bleibt ein faszinierendes Thema für Historiker, Theologen und alle, die sich für die spirituellen Traditionen der Antike interessieren.

Symbolik und Ikonographie der Hathor

Die Symbolik und Ikonographie der Hathor ist ein faszinierendes Mosaik aus Bildern und Bedeutungen, das tief in der ägyptischen Kultur verwurzelt ist. Als eine der prominentesten Göttinnen des alten Ägyptens verkörpert Hathor eine Vielzahl von Aspekten, die sich sowohl in ihrer visuellen Darstellung als auch in den zahlreichen Symbolen manifestieren, die mit ihr in Verbindung gebracht werden.

Hathor wird häufig mit einer Vielzahl von Attributen dargestellt, die ihre Rolle als Göttin der Schönheit, Liebe und Ekstase unterstreichen. Eines der bekanntesten Symbole, das mit Hathor assoziiert wird, ist die Hathor-Krone, die aus zwei Kuhhörnern besteht, die eine Sonnenscheibe umschließen. Diese Krone ist ein kraftvolles Symbol, das Hathors Verbindung zur Sonne und damit zum Leben selbst betont. Die Kuhhörner repräsentieren Hathors mütterliche und nährende Aspekte, während die Sonnenscheibe ihre Rolle als Solargöttin unterstreicht.

Die Kuh selbst ist ein zentrales Symbol in Hathors Ikonographie. In vielen Darstellungen erscheint Hathor in Gestalt einer Kuh oder mit einem Kuhkopf. Diese Darstellung betont ihre Verbindung zur Fruchtbarkeit und Mutterschaft. Die Kuh war im alten Ägypten ein Symbol der Fülle und des Lebens, und Hathors Assoziation mit diesem Tier verstärkte ihre Rolle als Göttin, die Leben spendet und erhält.

Ein weiteres wichtiges Symbol ist das Sistrum, ein musikalisches Instrument, das eng mit Kulten der Hathor in Verbindung gebracht wird. Das Sistrum war nicht nur ein Instrument, sondern auch ein Werkzeug der Transformation und Ekstase. In Ritualen eingesetzt, sollte es die Gläubigen in Trance versetzen und die Anwesenheit der Göttin herbeirufen. Die klirrenden Klänge des Sistrums wurden als heilig angesehen und galten als Stimme der Hathor selbst.

Hathor wird auch oft mit einem Spiegel dargestellt, einem Symbol der Schönheit und Selbsterkenntnis. Der Spiegel ist ein mächtiges Symbol, das die Fähigkeit zur Selbstreflexion und inneren Transformation repräsentiert. In der Ikonographie der Hathor steht der Spiegel auch für den Aspekt der Göttin als Hüterin der Schönheit und als Schirmherrin der Künste.

Ein weiteres bemerkenswertes Element in der Symbolik der Hathor ist das Menat, ein schwerer Halsschmuck, der oft von Priestern und Priesterinnen in Ritualen getragen wurde. Der Menat galt als Symbol für Leben und Fruchtbarkeit und wurde oft als Amulett verwendet, um Schutz und Segen der Göttin zu erbitten. Historische Quellen beschreiben den Menat als Instrument der Freude und Ekstase, das die spirituelle Verbindung zu Hathor stärkte.

Die Lotusblüte ist ein weiteres bedeutendes Symbol, das mit Hathor in Verbindung gebracht wird. Sie symbolisiert Wiedergeburt und Erneuerung, Eigenschaften, die eng mit Hathors Rolle als göttliche Mutter und Regeneratorin verbunden sind. Der Lotus, der sich jeden Morgen öffnet und abends schließt, war im alten Ägypten ein Symbol der Sonne und des ewigen Lebens.