Hätte ich das mal früher gewusst! - Joyce Ilg - E-Book
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Hätte ich das mal früher gewusst! E-Book

Joyce Ilg

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Beschreibung

Die meisten Dinge, die ihr in der Schule lernt, braucht ihr im späteren Leben nie wieder. Aber wichtiger noch: Die meisten Dinge, die ihr im späteren Leben braucht, hat uns weder in der Schule noch zu Hause jemand beigebracht. Damit sich das für euch ändert, nehmen die YouTube-Stars Joyce und Chris das mit «Hätte ich das mal früher gewusst» selbst in die Hand - denn genau so ein Buch hätten sie sich damals gewünscht. Sie zeigen euch die wichtigsten Werkzeuge für ein glückliches, erfolgreiches, leichteres Leben, und das unterhaltsam und auf Augenhöhe. Schade, dass uns das alles keiner früher gesagt hat.

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Seitenzahl: 415

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Joyce Ilg • Chris Halb12

Hätte ich das mal früher gewusst!

Was man wirklich im Leben braucht, aber in der Schule nicht lernt

 

 

 

Über dieses Buch

Die meisten Dinge, die ihr in der Schule lernt, braucht ihr im späteren Leben nie wieder. Aber wichtiger noch: Die meisten Dinge, die ihr im späteren Leben braucht, hat uns weder in der Schule noch zu Hause jemand beigebracht. Warum? Dann wäre das Leben doch so viel einfacher gewesen! Die YouTube-Stars Joyce und Chris zeigen daher unterhaltsam und auf Augenhöhe, wie ihr mit dem richtigen Wissen, bewussten Entscheidungen und eigenständigem Denken und Handeln ein erfolgreiches, glückliches Leben führen könnt. Schade, dass uns das alles keiner früher gesagt hat.

 

«Von Joyce’ Sicht aufs Leben, das Schulsystem und die Welt kann man nur profitieren.» Luke Mockridge

«Denkanstöße, die unser aller Leben einfacher und glücklicher machen, verständlich auf den Punkt gebracht.» Max Giesinger

«Das Buch greift ein Thema auf, das genau in dieser Zeit wichtiger ist denn je. Junge Menschen brauchen Vorbilder – Lebenslehrer mit Herz, Leib und Seele.» Clueso

«Joyce und Chris machen es einem sehr leicht, sich anstecken zu lassen vom Vergnügen des Nachdenkens über Dinge, die man in der Schule nicht lernt.» Jan Josef Liefers

«Dieses Buch hätte ich früher gebraucht! Statt Gedichtinterpretationen erfährt man hier endlich mal etwas über das echte Leben.» Felix von der Laden

Vita

Joyce Ilg, geboren 1983, liebt, was sie tut. Die Schauspielerin (u.a. für «Wilsberg», ZDF Krimi, «Blockbustaz», ZDFneo, und «Verstehen Sie Spaß?», ARD) und Moderatorin ist hauptberuflich YouTuberin mit 1,2 Mio. Fans. Aber eine von denen, die studiert haben. Sie macht nicht wie die meisten Mädels Beauty, sondern Comedy. Mit ihren witzig-überspitzten Sketchen, die aus dem Lebensalltag erzählen, und anderen Formaten hat sie innerhalb von wenigen Jahren einen der erfolgreichsten weiblichen YouTube-Kanäle Deutschlands aufgebaut. Sie möchte andere zum Lachen bringen und kann auch gut über sich selbst lachen. Sie nimmt sich selbst zwar nicht so ernst, aber dafür das Leben, und deswegen schreibt sie mit Chris Halb12 auch dieses Buch. Chris Halb12 ist Teil ihres YouTube-Kanals und hat auch einen eigenen mit 103 000 Abos. Er hat BWL studiert mit der Motivation, sich selbständig zu machen. Dinge selber machen und selbst entscheiden – passt gut zum Buch. Seine Diplomarbeit im Fach Sozialpsychologie übrigens auch. Denn das Thema war Glück und Zufriedenheit.

Impressum

Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Hamburg, Dezember 2019

Copyright © 2019 by Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg

Covergestaltung zero-media.net, München / Linda Hofmann

Coverabbildung Boris Breuer, Illustration Linda Hofmann

ISBN 978-3-644-00375-0

 

Schrift Droid Serif Copyright © 2007 by Google Corporation

Schrift Open Sans Copyright © by Steve Matteson, Ascender Corp

 

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Hinweise des Verlags

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www.rowohlt.de

Intro

«Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man all das, was man in der Schule gelernt hat, vergisst.»

Albert Einstein (schlauer Typ)[1]

Willkommen im echten Leben! Genau darum dreht sich dieses Buch: um die wirkliche Welt, in der wir leben, um uns alle und vor allem um dich – den Leser oder die Leserin dieses Buches. Denn vor allem anderen musst du dich mit dir selbst auseinandersetzen, um das Ziel dieses Werkes zu erreichen: Glück, Zufriedenheit und Erfolg. Danach befasst du dich mit dem Menschen im Allgemeinen und mit den Menschen um dich herum. Dann folgt unsere Welt – wie sie funktioniert, ob es um Politik, Medien oder Finanzen geht. Aber keine Sorge, dieses Wissen, das wir hier vermitteln, ist anders als das Wissen, das einem in der Schule vermittelt wird. Wir schauen hinter die Fassaden der Welt, hinter die unserer Mitmenschen und hinter unsere eigene. Nehmen wir direkt mal ein Thema dieses Buches zum Einstieg: Angst! Angst ist leider ein guter Motivator, Dinge nicht zu tun. Sie hat sehr viel Macht über uns Menschen, über unsere Entscheidungen und Handlungen. Wie groß die Macht der Angst ist und was sie uns antut, sieht man an dieser Tatsache: Top 1 der Dinge, die Menschen auf dem Sterbebett am meisten bereuen, ist: «Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.» Ganz schön traurig. Was wäre, wenn dieser Satz von einer Person käme, die euch wichtig ist? Diese täte einem doch dann ziemlich leid, oder? Was wäre also, wenn ihr diesen Satz selbst irgendwann sagen müsstet? Dann solltet ihr euch selbst genauso leidtun. Wir wollen diesen Fakt und die damit verbundene Angst daher als Motivation für euch nehmen. Denn sollten wir nicht alle Angst davor haben, diesen Satz am Endes unseres eigenen Lebens zu sagen? Sind wir wirklich geboren, um uns anzupassen und den Erwartungen anderer zu folgen und uns selbst darin zu verstecken oder zu verlieren? Andere können nicht wissen, was das Richtige für uns ist. Sie können Vermutungen anstellen, uns helfen und Ratschläge geben, aber letztendlich muss jeder selbst dafür sorgen, dass er glücklich und erfolgreich ist mit dem, was er tut. Also: Wovor ihr vor allem Angst haben solltet, ist, dass ihr am Ende eures Lebens bereut, dass ihr nicht euer eigenes Leben gelebt habt, sondern nach den Vorstellungen anderer. Und damit meinen wir nicht nur eure Eltern und Freunde, sondern die Gesellschaft und die Steuerung im Verborgenen durch Menschen wie Politiker, Medien und auch das Schulsystem. Denn das hat andere Ziele, als uns alle glücklich und erfolgreich zu machen, sondern vielmehr zu funktionieren, was wiederum Anpassungs- und Erwartungsdruck beinhaltet. Und davon wollen wir euch wegbringen, hin zu euren eigenen Träumen und Visionen und einem guten Umgang mit euch und anderen. Wir dürfen unser Glück also nicht auf morgen, nächstes Jahr oder die Rente verschieben. Und das jeden Tag und jedes Jahr aufs Neue. Die Rente, die wir dann nicht genießen können, weil wir vor lauter Stress einen Herzinfarkt kriegen oder an Krebs erkranken. Denkt daran: Ihr habt nicht unendlich viel Zeit. Verschwendet eure kostbare Zeit nicht! Was wir euch sagen wollen, ist Folgendes: Ihr müsst euer Glück und euer Leben selbst in die Hand nehmen. Ihr seid selbst dafür verantwortlich. Wartet nicht darauf, dass jemand anderes vorbeikommt und das für euch erledigt. Das wäre zwar schön, aber es wird nicht passieren. Findet euch selbst und geht euren eigenen Weg, denn kein anderer macht das für euch! Lebt euer Leben jetzt. Gar nicht so einfach in einer Welt, in der die Menschen funktionieren sollen, anstatt eigenständig zu denken und zu handeln … Dabei ist genau das wichtig für ein glückliches und erfolgreiches Leben.

Wir hauen hier keine weisen Kalendersprüche und Glücksfloskeln raus, sondern geben euch Werkzeuge an die Hand, mit denen ihr die Geschichte eures Lebens selber schreiben könnt, sodass sie nicht von anderen geschrieben wird. Ja, richtig, eigentlich sollten wir die Dinge aus diesem Buch alle von klein auf lernen, tun wir aber nicht. Keine Ahnung, warum uns das keiner sagt. Der Dank dafür, dass wir es nicht wissen, geht an:

Ein veraltetes Schulsystem, das uns unnützes Wissen beibringt, was wir nie wieder brauchen. Habt ihr schon jemals eine alte, weise Person sagen hören: «Gut, dass ich das damals in der Schule gelernt habe»? Wir nicht. Unser Schulsystem bringt uns Anpassung und Hierarchiedenken bei und schränkt unsere Potenziale ein.

Der Dank geht an die es gut mit uns meinenden Eltern, die uns unwissentlich Anpassung, Angst und ein falsches Sicherheitsdenken anerziehen.

Der Dank geht an die Medien, die uns mit Trash-Inhalten davon abhalten, über die wirklich wichtigen Themen nachzudenken.

Der Dank geht an die Werbeindustrie, die ständig neue, teure Bedürfnisse in uns erschafft, für die wir im Hamsterrad des Geldverdienens festhängen, ohne Zeit zu haben, über unser Leben zu reflektieren.

Der Dank geht an die Gesellschaft, in der man fast schon zum Außenseiter wird, wenn man Dinge hinterfragt und selbständig handelt.

Der Dank geht an die Politik, die sich gerne als allgegenwärtiger Retter in der Not präsentieren würde und durch ständige Bevormundung lieber Lemminge als selbstverantwortliche Bürger heranzieht.

Das alles und dieser Erwartungsdruck, der dadurch auf uns lastet und uns zu Einheitsbrei werden lässt, machen es uns nicht leicht, unser Glück zu finden und wirklich erfolgreich zu werden.

«Wenn Sie sich optimal entwickelt hätten, dann hätten Sie Ihr Potenzial voll zur Entfaltung gebracht. In der Regel haben Sie sich nicht optimal entwickelt. Da ist was dazwischengekommen, das nennen wir Erziehung. Und so hat man Sie normal gemacht. Einen großen Teil der Schuld an dem trägt die Erziehung durch die Schule.»

Vera F. Birkenbihl

Ja, wir leben in diesem System, aber wir können uns darin trotzdem selbst gestalten, unseren Platz finden, innere Ruhe und Zufriedenheit, und gute Beziehungen aufbauen. Wir können trotzdem erfolgreich sein. Mit diesen Dingen und mit den nötigen Infos darüber, wie unsere Welt funktioniert, befassen wir uns in diesem Buch. Es gibt euch Mut, Motivation und Möglichkeiten, euch weiterzuentwickeln. Somit habt ihr den ersten Schritt schon gemacht: Ihr habt euch dieses Buch gekauft. Oder ausgeliehen bekommen. Oder illegal downgeloadet. Egal. Auch wenn es nicht immer einfach sein wird, wünschen wir euch viel Spaß mit diesen neuen Erkenntnissen, die euch glücklicher und erfolgreicher machen werden. Also, herzlich willkommen und danke schon mal für euer Vertrauen.

 

Wer sind wir eigentlich? Wir sind Joyce Ilg und Chris Halb12. Joyce ist Schauspielerin und Moderatorin, Chris ist Langschläfer. Daher auch sein Nachname Halb12, denn bis um diese Zeit gehen meist seine wichtigen nächtlichen Kreativ- und Regenerationspausen. Zusammen haben wir einen größeren Comedy-YouTube-Kanal. Der ein oder andere kennt uns vielleicht daher. Falls ja, cool. Falls nicht, auch nicht schlimm. Studiert und unser Diplom gemacht haben wir auch beide. Das interessiert aber eigentlich nicht weiter, denn ein schwarz-weiß gestreift angemalter Esel bleibt immer noch ein Esel. Wir erwähnen es nur für die Leute, die auf solche vermeintlich wichtigen Dinge Wert legen und uns sonst nicht zutrauen würden, ein gutes Buch zu schreiben. Uns ist übrigens egal, ob ihr studiert habt oder nicht. Dieses Buch hat uns allerdings etwas in unsere Studienzeit zurückversetzt – es war ungefähr wie fünf Diplomarbeiten schreiben, nur mit dem Unterschied, dass wir hierbei mehr Spaß hatten als am Studieren.

Wie sind wir darauf gekommen, dieses Buch zu schreiben? Ihr denkt euch bestimmt, ein Buch schreiben, das macht doch jetzt jeder YouTuber. Stimmt ja auch zum Teil, es gibt viele Influencer, die ihr eigenes Buch rausbringen. Und die Verlage merken, dass Leute mit Social-Media-Reichweite gut ziehen, also springen sie auf den Zug auf. Auch wir hatten uns 2014 bereits mit einem Verlag getroffen, der mit mir (Joyce) ein Buch machen wollte. Nach reiflicher Überlegung haben wir uns dann aber dagegen entschieden, aus dem simplen Grund, dass wir einfach nichts zu sagen hatten, was die Form eines Buches rechtfertigen würde. Und uns irgendetwas aus den Fingern saugen wollten wir auch nicht. Klar, man hätte, so wie viele andere YouTuber auch, einfach versuchen können, den YouTube-Content in Buchform umzuwandeln. Dann hätte man ein Thema gehabt, und das eigene Ego wäre zufriedengestellt gewesen mit der Tatsache, dass man sich im Leben auf die Fahne hätte schreiben können, mal ein Buch veröffentlicht zu haben. Das war aber nicht unser Anspruch, und deswegen haben wir dann abgesagt, obwohl wir grundsätzlich schon Interesse an einem Buch hatten.

 

So, jetzt, fünf Jahre später, ist das aber anders. Wir haben nun das Gefühl, inhaltlich wirklich was zu sagen zu haben – etwas, das dem Leser einen richtigen Nutzen bietet. Guter Content, der euch weiterbringt im Leben. Es war weniger geplant als vielmehr eine Art Eingebung. Wir haben uns in den letzten Jahren privat viel mit den Themen dieses Buches beziehungsweise mit dem Thema Glück generell beschäftigt und uns selber weitergebildet. Der Inhalt basiert also auf Fakten und jahrelanger Recherche, deren Ergebnisse wir hier für euch zusammengefügt haben. Dabei sind uns noch bewusster Dinge aufgefallen, die uns vorher zwar nicht vollkommen neu waren, die wir in der Tiefe aber noch nicht vollständig verstanden hatten. Wie führen Menschen Beziehungen? Woran erkennt man frühzeitig Menschen, die einem nicht guttun? Wie sehr steuert uns unser Unterbewusstsein? Wie wichtig ist das eigene Mindset für Erfolg? Wie erhalte ich nachhaltig meine Gesundheit? Wie funktioniert das Finanzsystem, und wie werden wir alle dadurch verarscht? Warum ist es wichtig zu hinterfragen – nicht nur andere, sondern auch sich selbst? Wie sehr hängt das empfundene Glück von der eigenen Realität ab? Was ist überhaupt Realität? Irgendwann ist uns dann klargeworden, dass diese ganzen Dinge, mit denen wir uns die letzten Jahre beschäftigt hatten, doch auch für unsere YouTube-Zielgruppe interessant sein könnten. Mehr noch: Wir stellten uns die Frage, warum man uns diese Sachen nicht schon in jüngeren Jahren beigebracht hatte, wieso wir sie uns mühsam aus eigenem Antrieb zusammensuchen mussten. Dieses Wissen, welches wir uns systematisch angeeignet hatten, ist ja nicht die Erfindung des Rades. Wieso wurden diese essenziellen Dinge des Lebens nicht mal ansatzweise in der Schule behandelt? Wieso wurde stattdessen unser Gehirn mit der 27. Ableitung einer Formel oder mit sonstigem «Wissen» (dieser Begriff ist eigentlich noch zu nett ausgedrückt) zugemüllt, welches für das spätere Leben überhaupt keine Relevanz mehr hatte? Den Großteil dessen, was man in der Schule lernt, braucht man später nie wieder. Sollte nicht vielmehr die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler im Fokus stehen? Warum werden in der Schule nicht die Werkzeuge für ein glückliches und erfolgreiches Leben vermittelt? Wir finden, Schule ist Bulimie-Lernen: Man stopft kurz vor der Prüfung massenhaft Informationen in sich hinein, um bei der Prüfung alles auf Knopfdruck wieder auszukotzen … Kurze Zeit später ist man dann wieder so schlau wie vorher, und keinem ist irgendwie langfristig geholfen.

Wir haben uns bei unserer Recherche also nicht nur selber (über)lebenswichtiges Wissen angeeignet, sondern auch die Erkenntnis gewonnen, dass diese Art von Wissen einem in der Schule nicht beigebracht wurde. Das schrie ja geradezu danach, dieses Wissen in einem Buch für unsere Community zu bündeln (und natürlich auch für alle anderen wissbegierigen Boys and Girls). Vor allem – und da wollen wir mal ein riesiges Lob an unsere YouTube-Zuschauer richten –, weil die meisten von euch wirklich intelligente Leute sind. Und extrem höflich und nett. Das merken wir immer wieder, wenn wir von euch auf der Straße angesprochen werden. Ich (Joyce) habe zum Beispiel vor einigen Jahren mal Einspieler für ein TV-Format mit einem anderen großen YouTuber gedreht, wo wir Menschen auf der Straße interviewt haben. Wir standen an zwei verschiedenen Locations, zuerst am Kölner Dom. Da wurden der andere YouTuber und ich ungefähr gleich oft von Zuschauern angesprochen. Danach sind wir in einen anderen Stadtteil gefahren, welcher – sagen wir mal nett ausgedrückt – jetzt nicht der bevorzugte Wohnort und Hotspot für Raketenforscher ist … Ihr wisst, was wir meinen :D. Interessanterweise wurde ich da fast gar nicht erkannt und angesprochen, während der andere YouTuber von Fans belagert wurde. Was wir damit sagen wollen: Man sah also ganz klar einen Unterschied in der Zielgruppe. Und deshalb dachten wir uns, dass der Content dieses Buches perfekt zu dieser passen würde: intelligente junge Menschen, die mehr vom Leben wollen. Die Dinge hinterfragen und sich selber Wissen aneignen, was ihnen zu einem besseren Leben verhelfen kann. So, jetzt wollt ihr vorher sicherlich noch wissen, wer der andere YouTuber war – es war Brainydudo.

Das Wissen, das wir uns angeeignet hatten, passte also perfekt zu unseren Zuschauern. Als uns das dann in einem plötzlichen Moment der Klarheit bewusst wurde – und jetzt stellt euch bitte eine epische Musik im Hintergrund vor, während wir beide in Slow Motion durch eine einsame Wüste laufen, mit einem krassen Sandsturm in der Ferne –, da schoss es uns wie ein Blitz durch den Kopf, und wir beide wussten sofort, dass wir dieses Buch schreiben mussten – zum Wohle der gesamten Menschheit und aller zukünftigen Generationen. Wir kämpften uns also durch den Sandsturm hindurch bis hin zu einer Oase, wo wir Gott sei Dank wieder Handyempfang hatten. Von dort riefen wir sofort unsere Managerin Claudia an, verkündeten ihr unsere Mission von der Rettung der Menschheit, verbunden mit der Bitte, doch einen geeigneten Verlag für diesen Bestseller zu finden … :D

Gut, der letzte Absatz stimmt nicht so ganz. Ich (Chris) hatte diesen Geistesblitz, während ich aus dem Haus ging (tatsächlich in Slow Motion). Ich fragte mich, warum wir nicht schon vorher auf die Idee gekommen waren, so ein Buch zu schreiben, weil es sich insgesamt nach einer runden Sache anfühlte. Ich sprach mit Joyce, und sie war auch sofort begeistert. Damit war es beschlossene Sache: Wir wollten ein Buch rausbringen, das die wichtigsten Regeln für ein glückliches und erfolgreiches Leben zusammenfasst. In einfachen Worten auf den Punkt gebracht und an verständlichen, lockeren Beispielen erläutert. Nicht mehr und nicht weniger. Wir kritisieren mit diesem Projekt ja auch indirekt das Schulsystem, da dies eigentlich dafür zuständig wäre und nicht zwei YouTube-Affen. Wir hatten daher am Anfang überlegt, dieses Buch «Das Schulbuch» zu nennen, den Titel aber dann aus verschiedenen Gründen wieder verworfen. Insgeheim hoffen wir aber trotzdem, dass auch ein paar mitdenkende Lehrer dieses Buch mal lesen und die Inhalte mit ihren Schülern durchgehen. Das wäre wirklich cool, wenn der Content hier eine echte Auswirkung aufs Bildungssystem hätte.

Die Idee zu diesem Buch war also komplett auf unserem Mist gewachsen, und wir haben uns daraufhin aktiv selbst einen Verlag gesucht. Und nein, liebe Hater, wir machen das nicht wegen des Geldes. Klar verdienen wir hiermit etwas Kohle, aber wer sich mit dem Buchmarkt auch nur ein wenig auskennt, der weiß, dass da nicht gerade das Megavermögen zu holen ist. Und glaubt uns, wenn’s uns ausschließlich ums Geld ginge, dann könnten wir mit Product-Placements oder Werbung bei YouTube und Instagram wesentlich mehr Kohle mit wesentlich weniger Zeitaufwand verdienen. Daher nein, wir machen’s nicht wegen der Kohle. Wir haben was zu sagen und würden den Lesern gerne etwas von unserer Lebenserfahrung (okay, das hört sich jetzt sehr altklug an …) und unseren Erkenntnissen mit auf den Weg geben. Das allein ist unsere Motivation.

Damit kommen wir auch schon zum nächsten Punkt: Ja, wir haben das Buch zu 100 % selbst geschrieben. Alles ist von uns. Eigentlich traurig, dass man das extra erwähnen muss. Sollte eigentlich selbstverständlich sein, ist es in unserer Fake-Welt aber leider schon lange nicht mehr. Gerade bei Prominenten ist es ja oft so, dass sie sich nur einige Stunden mit einem Ghostwriter zusammensetzen, ein bisschen plaudern, und der Ghostwriter schustert dann daraus ein Buch zusammen. Der Ghostwriter hat also den Hauptteil der Arbeit gemacht, der Promi erhält ein fertiges Buch und tut aber so, als wäre alles seiner eigenen Feder entsprungen. Das ist leider gängige Praxis. Im Endeffekt sagt aber natürlich jeder, dass er sein Buch selber geschrieben habe. Genau wie wir. Ihr könnt es nicht wirklich überprüfen. Ihr wisst es auch bei uns nicht. Ihr müsst uns glauben oder eben nicht. Ihr solltet alles hinterfragen, auch uns. Es ist aber die Wahrheit, jedes Wort stammt von uns …

 

Werfen wir einen Blick auf das, was euch genau erwartet – denn die Frage, wie man ein glückliches und erfolgreiches Leben führt, ist zugegebenermaßen ein ziemlich weites Feld. Diesen Acker will die Schule scheinbar nicht umpflügen. Dennoch, dieser Acker wäre immerhin das Fundament des Lebens. Aber wo genau würde man da anfangen? Woraus bestehen Glück und Erfolg überhaupt? Was wären also die einzelnen Schulfächer?

Im Prinzip lassen sich die Komponenten von Glück und Erfolg in drei große Oberbereiche einteilen. Da sind als Erstes die sozialen Beziehungen. Der Mensch ist ein soziales Wesen und interagiert mit anderen Menschen. Sei es der Partner, Freunde, Familie oder auch Kollegen, die sozialen Beziehungen und das Umfeld haben einen großen Einfluss auf uns. Der nächste Bereich ist eher materieller Natur, er umfasst finanziellen und beruflichen Erfolg. Also die Geldebene. Man will sich ja etwas leisten können, und Geld bedeutet auch immer Sicherheit. Sicherheit ist wie Essen und Trinken ein Grundbedürfnis des Menschen, also ein nicht zu vernachlässigender Aspekt. Und das letzte große Thema ist natürlich die Gesundheit. Wenn man krank ist, macht das Leben weniger Spaß, das erklärt sich von selbst. Damit hätten wir die drei Oberbereiche benannt. (Man könnte auch noch einen vierten Schwerpunkt hinzunehmen, den man am ehesten als Spiritualität oder inneres Glück bezeichnen könnte. Dieser Bereich ist in unseren Augen grundsätzlich auch nicht zu vernachlässigen, aber da wir dieses Buch auf Fakten basieren lassen wollen, haben wir diesen grenzwissenschaftlichen Bereich bewusst außen vor gelassen. Dennoch, alles ist möglich, wir wissen nur, dass wir nichts wissen. Bloß weil etwas [noch] nicht wissenschaftlich nachweisbar ist, heißt das nicht, dass es nicht existiert.) Das Fundament all dieser Oberthemen bildet das Mindset, also die generelle Denkweise. Das eigene Denken ist die Basis von allem, alles fängt bei euch selber an. Ein gutes Mindset, das durch eigenständiges Denken und selbstverantwortliches Handeln geprägt ist, führt fast schon zwangsläufig zu Erfolg in den drei Bereichen.

Man kann nicht sagen, welcher der drei Bereiche soziale Beziehungen, Gesundheit und Finanzen für das persönliche Glück am wichtigsten ist, denn sie hängen alle zusammen. Man sollte es daher wie ein Zahnrad betrachten, bei dem alle drei Bereiche ineinandergreifen, und wenn ein Bereich irgendwie nicht richtig rundläuft, dann hakt das ganze Getriebe. Der Motor des Glücks kann also durch ein nicht funktionierendes Thema ins Stottern geraten.

Daher ist es uns wichtig, die bedeutendsten Lebensregeln aus allen drei Bereichen möglichst verständlich auf den Punkt zu bringen. Nur eine gewisse Vollständigkeit in den fundamentalen Themen kann zum Erfolg führen. Dabei stehen wir vor der Herausforderung, dass man über jeden kleinen Unterpunkt in diesem Buch einen dicken Wälzer schreiben könnte beziehungsweise darüber auch schon dicke Wälzer geschrieben worden sind. Diese Themen sind ja nicht grundsätzlich neu, es ist alles irgendwie irgendwo schon mal niedergeschrieben worden. Wir versuchen, es auf die wichtigsten Lehren fürs Leben herunterzubrechen und für euch verständlich und nice aufzubereiten. Die einzelnen finalen Lehren sind in der Regel relativ kurz und, wenn man sie einmal verstanden hat, auch logisch. Wir wollen also auf der einen Seite die Vollständigkeit wahren, also alle wichtigen Themen unterbringen, auf der anderen Seite aber die einzelnen Themen auch so tief behandeln, dass euch die wichtigsten Wirkungszusammenhänge deutlich werden und ihr die einzelnen Schritte nachvollziehen könnt, wie wir zu unseren Kernaussagen kommen. Deshalb werden wir an manchen Stellen Dinge vereinfacht darstellen, allerdings ohne dabei den Zusammenhang zu verfälschen. Die Challenge ist also für uns, das Wissen, mit dem schon Bibliotheken gefüllt wurden, auf diese 304 Seiten verständlich zu komprimieren.

 

Weiterentwicklung und Verbesserung gehen auch immer mit Veränderung einher. Und darum geht es hier ja auch. Denn wenn in einem Lebensbereich etwas nicht optimal läuft, dann muss man etwas verändern, um den gewünschten Ergebnissen näher zu kommen. Es geht darum, dass ihr aus diesem Buch etwas zieht, was euer Leben zum Positiven verändert. Betrachtet man den Prozess der Veränderung, dann merkt man, dass er drei Stufen umfasst. Auf Stufe eins steht das Bewusstsein über ein Problem oder eine Verbesserungsmöglichkeit. Stufe zwei ist der Wille, dieses Problem anzupacken und zu lösen. Der Wille allein reicht aber noch nicht aus, man braucht auf der dritten Stufe auch die Energie, um den Willen in die Tat umzusetzen. Illustrieren wir das mal an einem praktischen Beispiel: Wenn man aus gesundheitlichen Gründen mit dem Rauchen aufhören möchte, braucht man zuallererst ein Bewusstsein darüber, wie krass ungesund Rauchen wirklich ist und wie viele schädliche Dinge es genau im Körper anrichtet. Man muss sich also erst einmal über das Problem bewusstwerden. Wenn dann das Problem bekannt ist, ist der nächste Schritt zur Veränderung der Wille, jetzt auch wirklich mit dem Rauchen aufzuhören. Es muss also für sich selbst eine feste Entscheidung zur Veränderung getroffen werden. Doch damit ist es leider noch nicht getan, denn jetzt kommt noch ein wichtiger Punkt. Zieht man es in den entscheidenden Situationen auch wirklich durch? Schafft man es unter Stress, wo man normalerweise zur Zigarette greift, seine Verhaltensweisen zu ändern? Hat man in dem Moment die Energie, den Schmerz der Veränderung auszuhalten? Das ist die letzte Stufe der Veränderung. Der Wille zur Veränderung nützt letzten Endes nichts, wenn die Energie und Kraft fehlen und die gewollte Handlung nicht in die Tat umgesetzt wird.

Veränderung setzt sich also aus diesen drei Stufen zusammen. Der Anfang, das «sich bewusst sein» über die Problematik, ist nicht immer so einfach wie beim Rauchen, von dem ja jeder weiß, dass es ungesund und dämlich ist. Nehmt eine schlechte Beziehung als Beispiel. Bevor man sich mit viel Energieaufwand aus dieser lösen kann, muss man erst mal erkennen, dass die Beziehung nicht gut für einen ist. Doch dieses Bewusstsein entsteht nicht immer von alleine, sondern erst durch aktives Hinterfragen. Und hinterfragen tun heutzutage leider zu wenig Leute. Wir kennen es alle: Es ist oft bequemer, sich in seiner Komfortzone einzunisten, als mit seinen mächtigen Gewohnheiten zu brechen. Werdet also nicht zu unreflektierten Mitläufern. Dieses Buch arbeitet auf der Ebene des Bewusstseins, der ersten Stufe der Veränderung, und soll euch zu mehr Selbst-Bewusstsein verhelfen. Es bildet also den Anfang, die Basis, das Fundament. Ab und an geben wir zwar praktische Tipps für die Umsetzung in Stufe zwei und drei, aber dies vollständig bei allen Themen zu tun, würde den Rahmen sprengen. Unser Anliegen ist es also, ein Bewusstsein zu schaffen für Dinge, von denen ihr vielleicht noch nie gehört habt. Wir wollen euren Blickwinkel erweitern, die Scheuklappen etwas öffnen. Es geht darum, hinter die gedanklichen Mauern zu blicken, die die Schule in uns so beständig hochgezogen hat. Den Vorhang zur Seite zu ziehen, von dem der Lehrer behauptet, dass da doch gar nichts hinter sei. Wir präsentieren euch hier Fakten – welche Schlüsse ihr daraus für euch selbst zieht, das bleibt euch überlassen. Dieses Buch ist also im übertragenen Sinn die Spitzhacke, die Löcher in diese Mauern hauen soll, damit ihr seht, dass es dahinter noch so viel mehr zu erblicken und erkunden gibt – eine ganz andere Welt als die, die uns in der Schule und zu Hause beigebracht wurde oder von der in den Medien erzählt wird. Wir hoffen, ihr schaut durch diese Löcher hindurch und fangt an zu hinterfragen. Denn das wurde uns in der Schule leider abtrainiert.

 

Dieses Buch soll euch in vielerlei Hinsicht das Leben erleichtern. Deshalb lautet der Titel auch «Hätte ich das mal früher gewusst!», denn wir haben uns selbst oft geärgert, so vieles nicht früher gewusst zu haben, was uns dabei geholfen hätte, besser mit gewissen Situationen und Dingen umzugehen. Entsprechende Erfahrungen muss man natürlich trotzdem noch selber sammeln, aber dieses Buch hilft dabei, weniger Kraft aufwenden zu müssen und besser gewappnet zu sein. Es ist quasi eine Hilfe zur Selbsthilfe. Wie schon gehört, wollen wir ein Bewusstsein schaffen für Themen, die man nicht wirklich mitbekommt, wenn man sich nicht selbst aktiv informiert. Eigenständiges Denken bleibt essenziell. Um sich wirklich eine eigene Meinung bilden zu können, darf man nicht nur Gehörtes, Gesehenes oder Gelesenes nachplappern. Übernehmt nicht einfach andere Meinungen. Hinterfragt alles. Auch uns. So, und jetzt viel Spaß mit dem Buch. Wir hoffen, ihr könnt etwas für euer zukünftiges Leben daraus mitnehmen. Auf euch wartet viel Input – haltet vielleicht einen Textmarker griffbereit, mit dem ihr Dinge, die ihr euch merken wollt, besser wiederfinden könnt. Es ist unser erstes Buch, und daher können wir euch mit Stolz und ohne falsche Scham versprechen: Dies ist das beste Buch, das wir jemals geschrieben haben!!!

Mindset

«Die Realität ist nur eine Illusion, allerdings eine sehr hartnäckige.»

Albert Einstein (den kennt ihr ja)

Dieses Kapitel ist in unseren Augen das Fundament von Glück und Erfolg und wichtig für den Umgang mit allen folgenden Themen. Denn der Kern dessen, was wir tun, wie wir Dinge erleben, damit umgehen und was wir daraus machen, liegt in uns selbst. Auch wenn wir manchmal abhängig sind von anderen Menschen und andere uns beeinflussen, so bilden nicht sie die Basis unseres Lebens und die Basis für Veränderung, sondern immer noch wir selbst. Du bist die Basis deines Lebens, ich bin die Basis meines Lebens. Alles andere kommt danach. Und bevor wir uns dem widmen, was danach kommt, schenken wir doch erst mal uns selbst Aufmerksamkeit.

 

Ein Buch über ein erfolgreiches und glückliches Leben kann natürlich nicht ohne einen Teil zum Thema Mindset und Persönlichkeitsentwicklung auskommen. Auch wenn das Wort mittlerweile zum Modebegriff verkommen ist, so hat es jeder Coach und Erfolgstrainer auf dem Schirm, da es unglaublich wichtig ist. Wollt ihr im Leben erfolgreich sein, dann muss euer Mindset stimmen, daran führt kein Weg vorbei. Bei dem sogenannten Marshmallow-Experiment aus den 60er Jahren (von Walter Mischel) wurde beispielsweise gezeigt, wie sehr die Fähigkeit zur Impulskontrolle und zum Belohnungsaufschub mit beruflichem und familiärem Erfolg zusammenhängt. Für dieses Experiment wurde Vorschulkindern ein Marshmallow gegeben mit dem Hinweis, dass sie ein zweites Marshmallow als Belohnung erhalten würden, wenn sie das erste Marshmallow für 20 Minuten unberührt lassen würden. Es gab verschiedene Ergebnisse: Manche Kinder aßen das Marshmallow sofort oder nach wenigen Minuten, während andere problemlos die gesetzte Zeit durchhielten und ihre Belohnung bekamen. Jahrzehnte später wurden diese Kinder – mittlerweile natürlich Erwachsene – wieder aufgesucht. Dabei wurde festgestellt, dass diejenigen, die es geschafft hatten, die erste Süßigkeit nicht zu essen und stattdessen auf die Belohnung zu warten, im späteren Leben viel größeren beruflichen und privaten Erfolg hatten. Es zeigte sich, dass eine starke Willenskraft, gepaart mit der Fokussierung auf langfristige Ziele, die Chancen für ein glückliches Leben erhöht.

An diesem kleinen Beispiel könnt ihr sehen, wie entscheidend das Mindset für Erfolg ist. Das Mindset ist sozusagen das Fundament für euren Erfolg (oder auch Misserfolg …). Es verhält sich wie beim Hausbau: Egal was für ein spezielles Haus ihr baut, es wird sicher stehen, solange das Fundament sicher steht. Erfolgreiche Menschen denken anders als erfolglose Menschen. Das ist so. Es wurde sogar neurowissenschaftlich nachgewiesen, dass ihre Gehirne unterschiedlich entwickelt sind, da sich bei ihnen andere synaptische Verbindungen gebildet haben. Das Mindset hat das Gehirn geformt, denn andere Denkmuster formen andere Gehirne. Wäre das Gehirn also ein Computer, so hätte die Software die Hardware verändert.

Aber was ist Mindset überhaupt? Im Grunde genommen lässt sich der Begriff am besten als eine Art Sammlung von persönlichen Glaubenssätzen, Grundüberzeugungen und Einstellungen beschreiben. Es prägt also unser grundsätzliches Denken über uns selber und die Welt um uns herum. Damit bestimmt es auch unsere Handlungen, die nämlich auf unseren Grundprinzipien basieren. Menschen handeln in der Regel konsistent zu ihren Einstellungen und Prinzipien. Das kann je nach Mindset konsistent gut oder auch konsistent schlecht sein. Ja, und dementsprechend sind dann auch die Ergebnisse der Handlungen. Gute Handlungen erzeugen gute Ergebnisse und andersherum. Diese Ergebnisse werden zu einer Erfahrung, und diese prägt wiederum unsere Glaubenssätze, womit sich der Kreis geschlossen hätte. Es gibt ein weises Zitat, welches diese Wirkung gut beschreibt: «Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte, achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen, achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten, achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter, achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.» Ob unser sogenanntes Schicksal erfolgreich ist oder nicht, ist also maßgeblich von unserem Mindset abhängig. Daher passt jetzt gut auf.

Unser Unterbewusstsein steuert (fast alle) unsere Handlungen

Zuallererst stellt sich die Frage, warum wir überhaupt so handeln, wie wir handeln. Der Großteil unseres täglichen Tuns erfolgt nicht bewusst, sondern wird durch unser Unterbewusstsein gesteuert. Es sorgt dafür, dass viele unserer Handlungen im Hintergrund ablaufen, beispielsweise unsere Atmung, unser Herzschlag, unser Blutdruck – all das steuern wir nicht bewusst, sondern unser Unterbewusstsein erledigt das parallel und auf Autopilot. Manch einer kennt das in abgeschwächter Form vielleicht vom Autofahren: Man ist in Gedanken ganz woanders (oder auch am Telefonieren – selbstverständlich nur mit Freisprecheinrichtung …) und wundert sich plötzlich, dass man schon am Ziel angekommen ist, obwohl man sich gar nicht bewusst aufs Autofahren konzentriert hatte. Die Automatismen, wie man ein Auto steuert, sind so tief in unserem Unterbewusstsein verankert, dass es dadurch fast wie von unsichtbarer Hand gelenkt wird. Und genauso wie das Auto steuert das Unterbewusstsein den Großteil unserer täglichen Aktionen, von halbbewussten Wahrnehmungen bis zu elementaren Körperfunktionen.

Das hat – wie könnte es auch anders sein? – einen guten Grund. Aufmerksamkeit kostet Energie und Gehirnkapazität. Und die gilt es zu sparen. Von den circa 2000 Kalorien, die wir täglich zu uns nehmen, gehen 500 für das Gehirn drauf. Unser Gehirn, das nur 2 % unseres Körpergewichts ausmacht, beansprucht aber 25 % unseres Energieverbrauchs. (Das erklärt vielleicht, warum sich manche Leute mit dem Denken so schwertun: Sie wollen Energie sparen, die sie noch fürs Fitnessstudio und das dazugehörige Spiegelselfie brauchen …) Unser Unterbewusstsein verarbeitet pro Sekunde 11 Millionen Bits an Informationen, die ihm durch unsere fünf Sinne (also Sehen, Fühlen, Hören, Schmecken und Riechen) zugetragen werden. Eine ganz schöne Menge, vor allem, wenn man das mit der Kapazität des Bewusstseins vergleicht. Dieses kann nämlich lediglich mit 40 Bits pro Sekunde klarkommen, also nur mit einem klitzekleinen Teil der gewaltigen Informationsflut. Der Computer des Unterbewusstseins ist demnach über 200000-mal stärker und schneller als der des Bewusstseins! Am Ende des Buches kommen wir noch mal darauf zurück, wie und in welchen Situationen ihr euch diese Rechenstärke des Unterbewusstseins zunutze machen könnt. Es nimmt fortlaufend diese unbewussten Informationen auf, speichert sie auf seiner Festplatte und ruft sie bei Bedarf wieder ab, woraus sich dann unsere oftmals unbewussten Handlungen ergeben. Das Unterbewusstsein ist quasi ein riesiges Lager, wo alle unsere bisherigen Lebenserfahrungen, unsere Glaubenssätze und unser Selbstbild gespeichert sind, worauf wir aber bewusst keinen Zugriff mehr haben.

Wie euer Gehirn zwischen wichtigen und unwichtigen Dingen unterscheidet

Jede Sekunde prasselt also eine Flut an Signalen auf unser Gehirn ein. Würde da nicht vorher ausgesiebt werden, wäre unser Gehirn völlig erschlagen von unnötigen Informationen, die es gar nicht alle verarbeiten könnte. Es muss selektiert werden – welche Informationen werden ins Bewusstsein gelassen, und welche müssen draußen bleiben? Man könnte es auch so formulieren: Die größte Fähigkeit des Gehirns besteht nicht darin, Dinge wahrzunehmen, sondern darin, Dinge auszublenden! Denn 99,9 % aller Informationen nehmen wir gar nicht wahr. Und dieser klitzekleine Bruchteil, der ins Bewusstsein gelangt, schafft dann unsere Realität, die nur ein winziger Ausschnitt ist aus der Welt um uns herum. Daran kann man schon sehen, dass es keine objektive Realität gibt, sondern alles nur durch die subjektive Brille betrachtet werden kann. Nicht benötigte Dinge werden ausgeblendet. Siehst du jetzt gerade beim Lesen deine Nase? Nein. Müsstest du aber eigentlich, denn sie hängt dir voll im Sichtfeld. Dein Gehirn blendet sie jedoch aus, weil es keinen Sinn machen würde, ständig deinen Zinken sehen zu müssen. Genauso müsste man eigentlich immer einen schwarzen Fleck in seinem Sichtfeld haben, weil sich dort, wo unser Sehnerv auf die Netzhaut trifft, keine Fotorezeptoren befinden, das heißt, wir sind an dieser Stelle eigentlich blind. Das kriegen wir aber nicht mit, da dieser blinde Fleck nicht bei beiden Augen gleichzeitig an genau derselben Stelle des Blickfelds liegt und das Gehirn die fehlenden Informationen vom jeweils anderen Auge nimmt und zu einem Bild zusammenfügt, ohne dass wir es merken.

Wir wissen nun also, dass unser Gehirn zwischen wichtigen und unwichtigen Informationen unterscheidet und selektiert, welche Sinneseindrücke es bewusst wahrnimmt. Dafür braucht es eine Art «Türsteher», der die Macht hat auszuwählen. Ihr kennt das vielleicht vom Club, da gibt’s auch oft ’nen hochintelligenten Hampelmann am Eingang, der eigentlich ziemlich armselig ist, sich aber meist ziemlich wichtig vorkommt und manche Leute reinlässt, während er andere mit den Worten «Heute Abend nicht …» wieder wegschickt. Wenn euer Gehirn also ’ne Party wäre, dann wäre das retikuläre Aktivierungssystem (RAS) – so nennt man diesen Teilbereich des Gehirns – der Türsteher am Eingang. Das RAS lässt Informationen hinein oder weist sie ab. Genau wie im Club fragt man sich, worauf das RAS eigentlich genau achtet. Wonach entscheidet es, wer oder was reinkommt und wer wieder nach Hause gehen muss?

Das RAS hat drei Auswahlkriterien, und nur wenn die Information eines davon erfüllt, wird sie weitergeleitet. Zuallererst ist das RAS evolutionär aufs Überleben getrimmt, das heißt, es achtet primär auf Gefahren und (über)lebenswichtige Informationen. Wenn also Dinge oder Situationen auftreten, die potenziell gefährlich werden könnten, ist es besonders wachsam. Ein Beispiel dafür liefert uns das Fahren auf der Autobahn: Man schaut ganz normal nach vorne, bemerkt dann aber plötzlich im Augenwinkel, dass der Nebenmann unerwartet auf die eigene Spur rüberziehen will. In einer Normalsituation wäre einem der Nebenmann nicht bewusst aufgefallen. Erst durch die wahrgenommene Bedrohung meldet das RAS diese Information an das Bewusstsein und veranlasst einen zum automatischen Abbremsen, um einen Crash zu vermeiden. Lebenswichtige Informationen sind also das Erste, worauf das RAS achtet. Danach folgen neue Dinge, also Informationen mit einem Neuheitswert. Evolutionär hängt das indirekt mit dem ersten Kriterium zusammen, da neue Dinge ja auch potenziell gefährlich sein könnten. Das Bewusstsein muss die neuen Informationen erst mal auf ihr Gefahrenpotenzial hin abchecken. Das ist der Grund, warum uns neue Sachen eher auffallen (außer die Freundin war beim Friseur und kommt mit ’ner neuen Frisur nach Hause – das fällt den wenigsten Typen auf). Das dritte und letzte Auswahlkriterium des RAS ist ein starker emotionaler Gehalt der Information. Der kann bei ziemlich unterschiedlichen Themen gegeben sein, da für jeden Mensch andere Bereiche für ihn persönlich emotional von Bedeutung sind. Dem einen können materielle Dinge wichtig sein, zum Beispiel das neueste Handy, für den anderen sind es die eigenen Kinder und für den dritten emotionale Erlebnisse, die einem einfach nur Spaß bereiten (wie Urlaub oder Sex – oder beides gleichzeitig). Kurzum, alles, was uns – aus welchem Grund auch immer – wichtig ist, wird vom RAS durchgewunken. Man kennt das vielleicht daher, wenn man sich für ein bestimmtes Automodell interessiert. Je mehr man sich informiert, desto öfter sieht man genau dieses Modell auf der Straße rumfahren. Es sind aber objektiv betrachtet nicht mehr von diesen Autos unterwegs, sie sind einem vorher nur nicht aufgefallen – es ist also selektive Wahrnehmung. Das RAS hat durch die Recherche gemerkt, dass genau dieses Modell für einen eine hohe emotionale Wichtigkeit hat. Es achtet dementsprechend mehr darauf und zeigt diese Information an, die es ansonsten ausgeblendet hätte.

Wie genau das RAS die drei Kriterien Lebenswichtigkeit, Neuheitswert und emotionaler Gehalt nun interpretiert, das hängt vor allem ab von unseren Glaubenssätzen (also dem Bild, das wir von uns selbst und der Welt um uns herum haben), unserer Erziehung (der direkten oder indirekten Prägung durch unsere Eltern) und unserem Wissen beziehungsweise auch Unwissen. Die ersten Glaubenssätze und Prägungen haben wir von unseren Eltern und/oder ersten Bezugspersonen mitbekommen. Wie ihr später noch detaillierter erfahren werdet, wird unser inneres Kind in den frühen Lebensjahren mit den ersten guten und schlechten Überzeugungen gefüllt. Ob wir wollen oder nicht, wir können uns nicht dagegen wehren, da kleine Kinder ungefiltert alle auf sie einprasselnden Informationen unbewusst aufnehmen und auf irgendeine Weise verinnerlichen. Sie haben noch kein funktionierendes RAS, das die Signale für sie selektiert, sie saugen alles wie ein Schwamm auf. Und das ist in gewisser Weise fatal, denn aus dem, was wir in der frühen Kindheit unreflektiert aufgenommen haben, bilden sich im späteren Leben unsere bewussten oder unbewussten Glaubenssätze, welche wiederum maßgeblich unser Handeln und damit unser Leben steuern. Da schließt sich der Kreis, und die Katze beißt sich in den Schwanz! Wenn Eltern zum Beispiel aufgrund ständiger finanzieller Probleme einen negativen Glaubenssatz zu Geld ausgebildet haben und Geld und dessen Besitz dadurch als moralisch verwerflich ansehen, dann wird es auch dem Kind später schwerer fallen, finanziell unabhängig zu werden, als wenn die Eltern ihm das gegenteilige Mindset vorgelebt hätten. Das Unterbewusstsein will den Glaubenssätzen treu bleiben und würde dem Kind auf dem Weg zur finanziellen Freiheit daher Steine in den Weg legen.

Das RAS sucht nach Dingen und Mustern, die unseren Glaubenssätzen entsprechen. Das bedeutet, dass unsere in der Kindheit geschaffenen und implementierten Glaubenssätze immer wieder verstärkt werden und zu einem Großteil unsere Realität bestimmen. Das erklärt auch, warum wir unseren Eltern oftmals nicht nur äußerlich sehr ähneln, ob wir wollen oder nicht. Wenn die Glaubenssätze der Eltern nicht irgendwann kritisch hinterfragt werden, führen sie zwangsläufig zu ähnlichen Ergebnissen. Bei negativen Glaubenssätzen ist somit ein Teufelskreis zu beobachten, bei positiven Glaubenssätzen eine positive Rückkopplung. In beiden Fällen werden die schon vorhandenen Glaubenssätze verstärkt. Das ist der Grund, warum das innere Kind so vorherrschend ist und die ersten Lebensjahre auf dieser Welt so prägend sind! Durch die selektive Wahrnehmung entsprechend den Glaubenssätzen verrät die Art und Weise, wie Menschen Dinge wahrnehmen und interpretieren, schon einiges über ihr Welt- und Selbstbild. Achtet mal darauf. Wie Menschen interpretierbare Aussagen auffassen, sagt oftmals mehr über das Selbstbild des Empfängers der Nachricht aus als über dessen Sender.

 

Noch mal zusammengefasst: Das RAS achtet auf lebenswichtige Informationen, auf neue Informationen und auf Informationen mit einem hohen emotionalen Wert. Informationen, die nicht mindestens eins dieser Kriterien erfüllen, werden ignoriert und gelangen nicht ins Bewusstsein, dementsprechend prägen sie auch nicht unsere eigene Realität und Wahrnehmung. Die Hauptaufgabe unseres Gehirns ist es, unser Überleben zu sichern. Das spiegelt sich in den ersten beiden Kriterien wider. Es ist leider nicht dafür gemacht, unser Glück zu garantieren, darum müssen wir uns schon selber kümmern. Solange das Gehirn nicht weiß, was uns wirklich wichtig ist und was uns glücklich macht, blendet es auch potenzielle Chancen und Möglichkeiten aus. Genau das brauchen wir aber: neue Wege und neue Ideen, auf die wir sonst nicht gekommen wären. Mal außerhalb der Box denken, anstatt immer nur auf den bereits eingetretenen Pfaden rumrennen, die schon tausend Leute vor uns gegangen sind. Also genau das Gegenteil vom Mindset der klassischen Schule, das uns im vermeintlich bewährten System halten will und das Fehler bestraft, anstatt uns zu lehren, aus ihnen zu lernen. Wir müssen unserem Gehirn also einschärfen, was wir selber wollen, was für uns einen hohen emotionalen Wert hat, damit das RAS dann unterbewusst nach Chancen und Möglichkeiten suchen kann, diese Ziele zu erreichen. Das Gute ist, dass wir auf diesen Lernprozess des Gehirns bewusst Einfluss nehmen können. Wir müssen wissen, was wir wollen, und auch, was wir nicht wollen, wir müssen uns darüber im Klaren sein, wo die Reise unseres Lebens hingehen soll. Die meisten Menschen sind sich dessen leider überhaupt nicht bewusst, sie rennen blindlings los in irgendeine Richtung, die von den Eltern oder vom Umfeld als richtig angesehen wird, ohne sie zu hinterfragen und auch ohne selbst zu wissen, ob sie an diesem Zielort überhaupt ankommen wollen. Man muss den Hafen kennen, zu dem man segeln will, sonst ist kein Wind der richtige. Leider hinterfragen heutzutage so wenig Menschen ihr eigenes Leben, weil ihr Gehirn durch die tägliche Gehirnwäsche von außen ständig im Nebel gehalten wird. Wir brauchen aber Klarheit, zuerst in unserem Denken und dann in unserem Handeln. Wenn du selbst nicht weißt, wer du bist und was du willst, wer soll es dann außer dir wissen? Richtig, niemand. Deshalb bleibt dir nichts anderes übrig, als selber die Verantwortung für dich und dein Leben zu übernehmen.

Das Pardy-Hardy-Beispiel zum Besser-Merken

Stellt euch vor, ihr seid Eventmanager und wollt ’ne geile Party schmeißen. Die Party steht sinnbildlich für euer Leben, sprich, euer Ziel ist es, ein geiles und gutes Leben zu führen. Wie jeder weiß, hängt die Qualität einer Party maßgeblich von den Gästen ab. Sind sie cool und verstehen sich untereinander, oder sind es Asis, die nur Stress machen? Die Leute auf der Party stehen für eure Glaubenssätze, diese können positiv sein und euch weiterbringen oder euch im gegenteiligen Fall in vielen Lebenssituationen im Weg stehen. Am Anfang eurer Karriere habt ihr noch kein Geld für einen Türsteher, da übernehmen dann einfach eure Eltern diesen Job. Da eure Party die einzige in eurem Kuhdorf ist, stehen direkt am ersten Partyabend ’ne Menge Leute vor der Tür. Eure Eltern haben mit der Auswahl der Gäste also ziemlich viel zu tun – wer darf rein und wer nicht? Sie geben ihr Bestes, aber so richtig haben sie es natürlich nicht raus, da sie gar nicht so genau wissen, welche Gäste ihr auf eurer Party überhaupt haben wollt. Sie sind einfach eine andere Generation und können die Leute in eurem Alter nur schwer einschätzen – wer ist cool und wer nicht? So wissen sich eure Eltern nicht anders zu helfen, als Leute nach ihrem eigenen Geschmack auszuwählen. Damit liegen sie manchmal richtig und lassen Leute rein, die nett sind und die Party positiv anheizen. Aber manchmal liegen sie auch völlig daneben und öffnen irgendwelchen Vollasis die Tür, die drinnen Schlägereien anfangen und die netten Gäste verunsichern. Die Party ist also eine Mischung aus guten und schlechten Gästen. Alle haben sie gemeinsam, dass sie von euren Eltern ausgesucht und auf die Party gelassen wurden. Es sind ausschließlich Gäste auf eurer Party, die dem Geschmack eurer Eltern entsprochen haben und nicht eurem eigenen. Ihr selbst merkt das vielleicht gar nicht, weil ihr meistens mit anderen Dingen beschäftigt und gar nicht mehr anwesend seid. Ihr kriegt hinterher lediglich eine Abrechnung, die euch zeigt, ob sich das Ganze für euch als Veranstalter finanziell gelohnt hat. Es bleibt immer was als Gewinn übrig. Nicht viel, aber es passt so, ihr hinterfragt das gar nicht mehr weiter, denn die Partys laufen ja einigermaßen. Eure Eltern geben irgendwann den Türsteher-Job auf, denn ihr verdient ja jetzt euer eigenes Geld und könnt professionelle Türsteher anstellen. Diese werden bei Jobübernahme durch eure Eltern eingewiesen, welche Leute ihr – der Meinung eurer Eltern nach – auf der Party haben wollt. Außerdem sehen die neuen Türsteher ja auch, welche Klientel da herumläuft. Genau daran orientieren sie sich und lassen dementsprechend ab und zu mal ein paar Leute rein. Die Party ist aber eh immer rappelvoll von Stammgästen, sodass nur eher selten eine kleine Auswahl an neuen Gästen aufgenommen werden kann. Die Türsteher schauen also ganz genau hin, wenn sie jemand Neues auf die Party holen, und passen auf, was am Eingang passiert. Im Endeffekt achten sie auf diese drei Dinge: Gefahren, Neues und Dinge von starkem emotionalem Wert, die die Party besonders aufwerten. Wenn also das Ordnungsamt vor der Tür steht, dann werden sie die reinlassen müssen, obwohl das mit Sicherheit keine coolen Gäste auf der Party sind … Aber sie wissen halt, dass, wenn die Spongos nicht reinkommen würden, die Party vielleicht abgebrochen werden müsste. Das ist also eine klare Gefahr für die gesamte Party. Neue Leute werden auch genau abgecheckt, denn das könnten ja Undercover-Ordnungsbeamte sein, die heimlich überprüfen wollen, ob auch alle der vielen schönen bürokratischen Regeln für Partyveranstalter eingehalten werden. Notausgänge freihalten und so. Bleibt also nur noch eine Möglichkeit, auf die Party zu kommen – und zwar mit starkem emotionalem Wert. Die Türsteher wissen, dass ihr als Boss gerne mal eine besonders hübsche Gattung des entsprechenden Geschlechts abschleppt, knickknack, you know. Sie wissen, dass das für euch eine hohe emotionale Priorität hat, daher halten sie immer Ausschau nach besonders nicen Boys und Girls, ob da was für euch dabei wäre.

Und damit wären wir auch schon beim entscheidenden Thema: Um die richtigen Gäste aussuchen zu können, müssen die Türsteher wissen, was für euch wichtig ist, in welchen Themen ihr einen hohen emotionalen Wert seht. Das Problem dabei ist, dass ihr euch nicht mit ihnen verständigen könnt, da sie kein Deutsch sprechen und euer Englisch auf dem Niveau von Günther Oettinger ist (wer diesen Politiker nicht kennt und mal lachen will, einfach «Günther Oettinger spricht englisch» bei YouTube eingeben). Ihr könnt die Türsteher also nicht direkt anweisen und ihnen einfach sagen, wie ihr es haben wollt. Die Türsteher orientieren sich daher bei ihrer Selektion immer an den bereits vorhandenen Gästen. Ihr kriegt also genau die gleiche Klientel neu in den Club hinein, die bereits von euren Eltern reingelassen worden war. Die Frage, die sich daraus ergibt, ist also, wie man die guten Gäste an den Türstehern vorbei auf die Party schleusen kann und die schlechten loswird. Wie kann man die schädlichen Glaubenssätze eliminieren und durch sinnvolle ersetzen? Das erklären wir jetzt.

Glaubenssätze

«Ob du denkst, du kannst oder du kannst nicht: Du wirst immer recht behalten.»

Henry Ford (amerikanischer Industrieller und Gründer von Ford)

Im ersten Schritt gilt es zu verstehen, welchen gewaltigen Einfluss unsere Glaubenssätze und unser daraus resultierendes Mindset auf unser Handeln haben. Erfolg und Misserfolg kommen nicht plötzlich aus dem Nichts. Nein, beide sind das Ergebnis von richtigen oder falschen Handlungen. Es sieht von außen oft so aus, als hätten erfolgreiche Menschen einfach nur Glück und etwas Talent. Nein, das ist in der Regel nicht der Hauptgrund. Meist stecken harte Arbeit, viel Übung und Disziplin dahinter. Nehmt zum Beispiel Spitzensportler: Man sieht die Fußball-Nationalspieler im Fernsehen, wie sie ihre Millionen verdienen und hübsche Frauen bumsen, die optisch in einer viel höheren Liga als sie selbst spielen. Was man aber nicht sieht, ist, wie sie ihre gesamte Jugend dem Sport geopfert haben. Während ihre Freunde sich zum Saufen getroffen haben, haben sie trainiert und an ihren Skills gearbeitet. Sie haben in dieser Zeit auf die kurzfristige Belohnung verzichtet und wurden dafür langfristig in Form von späterem Erfolg belohnt. So verhält es sich auch in vielen anderen Bereichen, die nicht in der Öffentlichkeit stattfinden. Erfolgreiche Menschen sind nicht ohne Mühen und Entbehrungen in der Vergangenheit zu dem gekommen, was sie heute haben.

Es sind unsere täglichen kleinen Entscheidungen, die uns zu dem gemacht haben, was wir sind. Und viele dieser kleinen Entscheidungen sind durch unser Unterbewusstsein getroffen worden, ohne dass wir es merkten. Der Körper ist die physische Manifestation des Geistes, also der Gedanken. Wenn wir 20 kg zu viel auf die Waage bringen, dann liegt das in der Regel weder an den