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Heartstories sind reale und intensiv durchlebte Transformationsprozesse. Durch diese Lebenserfahrungen möchte die Autorin Menschen helfen, die das selbe erleben. Es geht um ihre ganz persönliche Reise durch Depressionen und Panikattacken. Geschichten, die jeder kennt und jeder schonmal erlebt hat. Unter jeder Kurzgeschichte sind neue Gedankengänge zur Unterstützung in herausfordernden Zeiten. Wenn man das Konzept "Leben" verstanden hat, kann man alles loslassen und genau hierbei soll "Heartstories" helfen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 71
Veröffentlichungsjahr: 2020
Und manchmal verlieren wir uns einfach in den dunklen Stürmen der Zeit, ertrinken in den hohen Wellen des Meeres, spüren keinen Halt inmitten des Windes und konzentrieren uns auf die dunklen, regnerischen Wolken.
Dabei wäre es doch so schön, die Vorfreude auf den Regenbogen zu spüren, auf den Wellen zu surfen, mit dem Wind zu tanzen und sich umzudrehen und zuerkennen, dass die Sonne immer scheint.
Abgrenzung vs Verwundbarkeit
Absturz
Der Umgang mit Trigger
Freundschaften
Gesunder Egoismus
Helfersyndrom
Krankheiten & Krisen
Loslassen
Aufkochende Wut
Transformationsprozesse
Machtspielchen
Schattenarbeit
Unsicherheiten
Vergangenheit loslassen
Vergebung
Wenn du dich mit dem Tod auseinandersetzen musst
Schluss und Danksagung
Es gibt zwei Sorten von Menschen. Die einen, die sich und ihr Herz komplett verschlossen haben vor der Welt und die, die für alles offen und verwundbar sind. Ich möchte euch in diesem Kapitel aufzeigen, warum es nicht so gut ist, nur eine Seite zu leben.
Es gibt nie nur eine Seite, es gibt immer beide Seiten. Du kannst nicht nur verschlossen sein oder nur verwundbar sein.
Du musst dir erlauben beides sein zu dürfen, um gesund und menschlich zu sein.
Zunächst einmal möchte ich kurz erklären, was Verwundbarkeit überhaupt bedeutet: Du bist verwundbar, wenn du dein Herz offen lässt für die Geschehnisse in der Welt.
Wenn du bereit bist die komplette Gefühlspalette zuzulassen, d.h. alle Gefühle und nicht nur die guten.
Schauen wir uns mal die Menschen an, die ständig offen für die Geschehnisse in der Welt sind. Diese Menschen sind so offen für alles und jeden, dass sie ständig damit beschäftigt sind, sich um etwas zu kümmern.
Besser gesagt, sie kümmern sich eigentlich nur um alle anderen außer um sich selbst.
Warum? Diese Menschen opfern all ihre Energie und Zeit, um mit allen anderen mitzuleiden. Nach geraumer Zeit fragen sie sich dann, warum sie Beschwerden haben, sich schlapp und erschöpft fühlen und ihr Körper die Notbremse zieht.
Lange, lange Zeit habe ich zu dieser, ich nenne es mal Gruppe, gehört. Ich dachte, ich bin ein guter Mensch, wenn ich mir das ganze Leid meines Umfelds anhöre und da mitgehe. Ich habe mich immer auf deren Schwingungsebene begeben. Ich wollte sie nicht im Stich lassen und eigentlich war es auch eine Masche von mir, bin ich ganz ehrlich, mitzuleiden, um geliebt zu werden und nicht alleine zu sein.
Immer wieder wies mich mein Körper darauf hin, dass das sehr ungesund für mich ist.
Also entschied ich mich irgendwann dafür zu anderen Gruppe dazuzugehören.
Die Menschen, die zur Gruppe der Verschlossenen gehören, haben sich komplett von der Gefühlswelt abgekapselt. Sie haben ihr Herz komplett zugemacht und meiden jeden Kontakt und jede Situation, wo Gefühle hochkommen und ausgelöst werden könnten, vor allem die, die unangenehm sind.
Da ich mich ja nun auch für dieses Verhalten entschieden hatte, merkte ich sehr schnell, wie viel Kraft mir die Verschlossenheit zunächst gab. Ich habe ein "scheiß-egal-Gefühl" entwickelt, was mich aus meiner körperlichen Krise etwas rausbrachte. Leider zeigte mir mein Körper kurze Zeit später auch hier, dass das nicht gesund für mich ist.
In meinem Umfeld kamen schwere Diagnosen raus, mit Trennungen und Krankheiten hatten Menschen, die ich liebte zu kämpfen.
Ich hatte mich so verschlossen, dass ich nicht einmal zuließ, dass ich über eine Situation, die mich eigentlich wirklich schwer traf, weinte und diese verarbeitete.
Auch merkte ich, dass durch das Verschließen meines Herzens nicht mehr Liebe durchkommen konnte. Keine Liebe konnte zu mir durch und keine Liebe aus mir raus. Ich merkte die angestauten Gefühle und auch diese Enge, die Schwere und den Druck in und auf meiner Brust.
Erst als mein Sohn mich weinend ablehnte, weil er keine Liebe und kein Verständnis von mir spürte, musste ich erst einmal schlucken.
Ich sendete ihm wie sonst auch immer all meine Liebe und mein Verständnis, aber es kam nichts bei ihm an, weil um mein Herz eine derart massive Mauer war.
Wie ihr rauslesen könnt, befindet sich in jeder Gruppe ziemlich viel Angst. Die einen haben Angst verlassen zu werden, wenn sie sich abgrenzen und die anderen haben Angst vor ihren Gefühlen, wenn sie sich öffnen.
Doch was ist nun richtig, fragst du dich jetzt sicherlich auch.
Es gibt kein richtig und kein falsch. Du kannst im Endeffekt selber für dich entscheiden, was du leben möchtest.
Ich habe mich für mich entschieden beide Seiten zu leben und nichts auszuschließen.
Ich bin verwundbar und grenze mich auch ab.
Eine gesunde Balance ist meiner Meinung nach das allerbeste. Du kannst dir aussuchen für welche Menschen in deinem Umfeld du dich offen und verwundbar zeigen möchtest und bei welchen Menschen du dich abgrenzen möchtest.
Du kannst auch ein sogenanntes Mittelfeld wählen, bei denen du dich erst verwundbar zeigst, anschließend Mitgefühl aufbringst und aus Liebe zu dir und Respekt zu deinem Gegenüber loslässt und dich abgrenzt.
Verwundbarkeit bedeutet nicht, dich für jemanden aufzuopfern und Abgrenzung bedeutet nicht, dich von jemandem zu entfernen. Verwundbarkeit ist ein Reflex unseres Herzens, das alles fühlen möchte und Abgrenzung ist ein natürlicher Reflex des Loslassens.
Mein Tipp: Sei aus Liebe zu dir verwundbar und lass aus Liebe zu dir los.
Du kannst gerne mit folgendem Satz arbeiten:
"Warum fällt es mir so leicht, eine gesunde Balance zwischen Verwundbarkeit und Abgrenzung für mich zu erschaffen?"
Und plötzlich weißt du:
Es ist Zeit,
etwas Neues zu beginnen
und dem Zauber
des Anfangs zu
vertrauen.
Du kannst dich jede Sekunde in deinem Leben neu entscheiden. Möchtest du weiterhin im Käfig sitzen und dich von Löwen fressen lassen oder entscheidest du dich auszusteigen und dich auf die Blumenwiese zu legen, die Sonnenstrahlen einzufangen, entspannt auszuatmen und zu lächeln? Das Aufstehen nach meinem Zusammenbruch schien am Anfang unmöglich. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich mich aus diesem Loch jemals wieder befreien konnte. Es war egoistisch von mir, das gebe ich heute zu, mich einfach aufzugeben. Meine Familie, mein Mann und mein Kind im Stich zu lassen und mich einfach abzuschreiben. Ich war bereit dieses Leben zu verlassen. Das was mich noch hielt, war die Angst vor dem Tod.
Ja es klingt hart und egoistisch, aber es war so, ich bin ehrlich. Was bringt es mir, dich anzulügen.
Vor allem wenn du dich in einer ähnlichen Situation befindest, ist es mir noch wichtiger, dir die Wahrheit zu sagen. Es war bequem von mir diesen Weg zu wählen.
Klar, es ist einfacher sich aufzugeben, alles hinzuschmeißen und das Leben von Jetzt auf Gleich zu verlassen.
Ich hatte keinen Mut und auch keinen Arsch in der Hose um für mich dazustehen, für mich zu überleben. Irgendwann beschäftigte mich mein schlechtes Gewissen meinem Kind gegenüber. Ich wollte ihm das nicht antun, dass er ohne seine Mutter aufwächst und vor allem machte mich dieser Gedanke fertig, auch jetzt kommen mir immer noch die Tränen, dass ich mir die Chance nehmen wollte, ihn aufwachsen zu sehen. Gott bin ich dankbar, dass er zum richtigen Zeitpunkt auf die Welt kam und mich umstimmen konnte zu bleiben. Wenn ich jetzt schreiben würde, der Weg wäre steinig gewesen, dann wäre das dermaßen untertrieben. Es war verdammt schwer, es pisste mich tierisch an, ich hatte kein Bock auf diesen Bullshit, es war eine Gefühlskatastrophe und eine reale und panikeinflößende Geisterbahn. Ich habe diese Zeit verflucht, jeden Tag an dem ich aufwachte, habe ich verflucht, jede Nacht, in der ich nicht schlafen konnte, habe ich gehasst. Ich habe alles gehasst, am meisten habe ich mich selbst gehasst. Doch war da jeden Tag dieses süße Lächeln und jede Nacht diese zierliche und sensible Stimmte, die mich immer wieder rausholte aus meinem Horrorfilm. Diese Hände, die mich fühlen ließen, dass Liebe auch für mich da war.