Heiles Deutschland - Rüdiger Opelt - E-Book

Heiles Deutschland E-Book

Rüdiger Opelt

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Beschreibung

Die deutsche Geschichte, voll Höhen und Tiefen, spaltet unsere Nation. Immer noch geistert das Bild der hässlichen Deutschen durch die Welt. Ob sie zu viel oder zu wenig Geld ausgeben, sie sind die Bösen. Und jetzt noch die AfD. Schon fühlen wir uns von außen und von innen bedroht. Doch die Ächtung national gesinnter Deutscher bringt die Rechten nicht von den Straßen, im Gegenteil, bald werden sie in den neuen Ländern stärkste Kraft sein. Etwas läuft schief in Deutschland. Was alle für unwichtig erklären, ist der nationale Selbstwert der Deutschen, in 2000 Jahren Geschichte wieder und wieder beschädigt. Ein großer Teil der Bevölkerung empfindet, dass man uns übel mitgespielt hat. Seit den Nazis und ihren Verbrechen haben wir schuldbewusst zu sein. Doch dies erklärt nichts und ignoriert das deutsche Trauma. Seit 2000 Jahren wurden Deutsche traumatisiert, die Weltkriege sind nur der Höhepunkt dieser Entwicklung. Nur eine umfassende Betrachtung der Geschichte kann den Deutschen ihre Würde zurückgeben. Die Geschichte der Sieger muss durch die Sicht der Verlierer ergänzt werden, will man der Wahrheit nahekommen.

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Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf Deutschland und Österreich, die bis 1866 zu einer Nation gehörten

Die Menschheit besteht aus Frauen und Männern und einer breiten Varietät dazwischen. Die männlichen und weiblichen Sprachformen werden alternierend gebraucht, gemeint sind immer alle drei Geschlechter (m, f, x)

Den Opfern der Kriege gewidmet

an beiden Seiten der Front

sie alle büßten

für die Verbrechen anderer

Gewidmet

meinem Vater und seinen Kameraden.

Sie wollten keinen Krieg

und mussten ihn doch führen

spürten ein Leben lang

den Schmerz aus tiefen Wunden

Nachdruck oder Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Autors gestattet. Verwendung oder Verbreitung durch nicht autorisierte Dritte in allen gedruckten, audiovisuellen und akustischen Medien ist untersagt. Die Textrechte verbleiben beim Autor. Für Satz- und Druckfehler keine Haftung.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

I.

Das deutsche Trauma

Das deutsche Gewalt-Trauma

Warum gibt es Gewalt?

Der Kreislauf der Gewalt

Die Summierung von Leid

Deutschland

Österreich

Schweiz

Die Niederlande

Luxemburg

Ein deutscher Feldversuch

II.

Genozide an Deutschen

Die friedliche Urzeit

Die römische Eroberung

400 Jahre Genozid

Grenzkriege

Zwischen den Fronten

Die Völkerwanderung

Gescheiterte germanische Königreiche

Das überlebende Königreich

Zerstörung der germanischen Traditionen

Der Genozid an den Sachsen

Spaltung und Bedrohung

Korruption und Bereicherung

Die Zerstörung der weltlichen Autorität

Die Wirtschaft des Mittelalters

Die Kreuzzüge

Das große Gemetzel

Inquisition – Frauenmorde im Namen des Glaubens

Antisemitische Pogrome

Der verleugnete Genozid an den Deutschen

Die Säkularisierung als Freiheitskampf

Spätfolgen der katholischen Indoktrination

Preußen gegen Österreich

Blutige Revolutionen

Das 2. Deutsche Kaiserreich

Europa 1914

Die militärische Spaltung

Festgefahrene Fronten

Russlands Revolution und Niederlage

Die Aufteilung der Beute

Die gescheiterte Demokratisierung Österreich-Ungarns

Die Zerstörung der deutsch-türkischen Zusammenarbeit

Die Destabilisierung Osteuropas

Die verweigerte nationale Selbstbestimmung

Die neue Unordnung

Der Aufstieg der NSDAP

Der 2. Weltkrieg als Trauma-Wiederholung

Die zweite deutsche Spaltung

Die Wiederauferstehung

Vasall des Imperiums

Die Ziele deutscher Politik

Das Ziel angelsächsischer Politik

Das Ziel russischer Politik

Zwischen den Mühlen mächtiger Feinde

III.

Die Würde wiederherstellen

Heilung der Traumata

Täter-Opfer-Versöhnung

Bewältigung

Ideen statt Ideologien

Trauerrituale

Der deutsche Osten

Mahnmale

Wiedergutmachung

Wahrheitskommissionen

Kollektive Trauma-Therapie

Der lange Schatten Karthagos

Seemacht gegen Landmacht

Russland und Deutschland

Ein globales Gleichgewicht

Eine globale Weltordnung auf Augenhöhe

Wie würde ein wahrhaft geeintes Deutschland aussehen?

Literaturverzeichnis

Einleitung

Die deutsche Geschichte ist voller mächtiger Höhen und voller grausamer Tiefen. Kaum eine Nation ist derart zwiegespalten, wie wir es in vieler Hinsicht sind. Im Rahmen der EU ist Deutschland akzeptiert, sogar wirtschaftliche Führungsmacht. Doch dessen ungeachtet geistert das Bild des hässlichen Deutschen durch Politik und Sozialgeschichte. Wann immer etwas schwierig ist, sind die Deutschen schuld, weil sie zu viel oder zu wenig Geld ausgeben, weil sie keine Verantwortung übernehmen oder verantwortungsbewusst handeln, was immer sie tun, sie sind die Bösen.

Dieser Stereotyp wird dadurch untermauert, dass mit der AfD in Deutschland und der FPÖ in Österreich wieder nationale Parteien gewählt werden. Schon geraten beide Länder in den Generalverdacht, neonazistische Tendenzen zu dulden oder gar gutzuheißen. Im Jahr 2000 wurde Österreich deswegen zu Europas Paria und aus allen Gremien ausgeschlossen, eine minutiöse Untersuchung durch die EU ergab zwar nichts und auch zwei schwarz-blaue Regierungen änderten nichts an der Rechtmäßigkeit konservativer Politik. Mit dem Auftauchen der AfD wiederholt sich der Aufschrei gegen rechts, diesmal in Deutschland. Auch diese wird schlecht gemacht, weil sie, so sagt man, ihre Nazi-Vergangenheit nicht los ist. Nur durch die Ächtung der AfD könne Deutschland seine internationale Handlungsfähigkeit behalten; dafür verliert es seine nationale, wird die Regierungsbildung fast bis zur Unmöglichkeit erschwert.

Die Ächtung aller national denkenden Deutschen löst das deutsche Problem nicht. Die demonstrierenden Rechten verschwinden nicht von den Straßen, im Gegenteil, in der ehemaligen DDR werden sie bald stärkste Kraft sein. Den Menschen an der Basis ist es egal, was die Elite für richtig hält, im Gegenteil, sie fühlen sich von eben dieser verraten und sagen das auch laut.

Etwas läuft schief in Deutschland und durch schöne Sonntagsreden geht es nicht weg. Was alle übersehen oder für nicht existent erklären, ist der nationale Selbstwert der Deutschen. Der wiederum hat mit dem deutschen Trauma zu tun, das sich in 2000 Jahren Geschichte wieder und wieder bestätigt und verfestigt hat. Ein großer Teil der Bevölkerung empfindet, dass der Rest der Welt gegen Deutschland ist weil der Lauf der Geschichte uns immer wieder übel mitgespielt hat.

Das zu sagen, ist verpönt. Denn seit den Nazis und ihren Verbrechen ist Deutschland endgültig der Schuldige an allem was passiert. Nach unserem 12-jährigen Ausstieg aus dem humanen Konsens hat man uns quasi auch aus der Geschichte geworfen, historische Ursachen dürfen nicht mehr gedacht werden, wenn sie vor 1933 oder gar 1918 zu suchen sind.

Warum traue ich mich anzusprechen, was verpönt ist? Keine Sorge, ich komme nicht aus dem rechten Eck, habe aber ein Leben lang als Psychologe die Leiden unserer Familien untersucht und dabei entdeckt, was sich in folgende These fassen lässt: Psychische und psychosomatische Leiden in Mitteleuropa sind Folgen der Traumatisierungen im 2. Weltkrieg. Bereits vor 25 Jahren habe ich über Kriegskinder und Kriegsenkel referiert, als das noch keiner hören wollte. Seit 18 Jahren ist meine Theorie ein Longseller (Opelt 2002), die Kriegstraumata werden allmählich wahrgenommen, die Aufarbeitung des 2. Weltkriegs ist heute Normalität.

Langsam schwindet die Verdrängung unseres Kriegstraumas, doch es gibt ein neues Tabu. Am 2. Weltkrieg waren die bösen Deutschen schuld, also bleibt für die Forschungsgemeinde alles wie gehabt. Es scheint erwiesen, dass die Deutschen jedes Recht auf Verständnis verloren haben.

Diese Interpretation der Geschichte ist falsch. Sie wird nicht dadurch richtig, dass sie in allen Medien, vor allem in den angelsächsischen, ständig wiedergekaut wird. Vor allem geht durch Leugnung das deutsche Trauma nicht weg und die rechten Demonstranten werden nicht weniger.

Ich beschäftige mich seit 55 Jahren als Psychologe und Geschichtsforscher mit allen Details, die für die Erklärung unserer Gesellschaft wichtig sind. Daraus ergab sich eine umfassendere These: Das deutsche Trauma begleitet uns seit 2000 Jahren, unzählige Deutsche wurden immer wieder traumatisiert, die Weltkriege sind nur Höhepunkt und Eskalation dieser Entwicklung, nicht aber deren Ursache (Opelt 2016, 2017).

In einer umfassenden Psychohistorie belege ich, dass man, ohne die Gewalt der letzten 2000 Jahre einzubeziehen, uns Deutschen nicht gerecht wird. Ohne dass man die Genozide an Deutschen beim Namen nennt, wird unser „braunes" Problem nicht verschwinden. Erst eine umfassende Betrachtung der Geschichte kann den Deutschen die Würde zurückgeben, die in den Erfindungen, der Kultur und der Leistung fußt, nach allen Schlägen wieder aufzustehen. Die Geschichte der Sieger muss durch die Sicht der Verlierer ergänzt werden, will man der Wahrheit nahekommen. Erst wenn Deutschland sein Ansehen zurückerhält, werden die Rechten in die Gesellschaft integriert sein.

I. Das deutsche Trauma

Das deutsche nationale Trauma wird seit 75 Jahren verdrängt und heruntergespielt, eigentlich seit 100 Jahren. Auf die Demütigung von 1918 folgte das Trauma von 1945/46: Verlust eines Drittels des Landes, Vertreibung von 13 Mill. Deutschen, Verteufelung von allem was Deutsch ist. Noch vor 20 Jahren konnte Daniel Goldhagen (1997) den Deutschen eine böse Seele andichten, wurde dafür als großer Wissenschaftler gefeiert.

Ob selbstverschuldet oder nicht - ein nationales Trauma heilt nicht, wenn man es leugnet. Die Verletzungen wirken in den Familien und den sozialen Strukturen nach und kommen wieder an die Oberfläche. Deutschland hat sich bei Polen und Israel entschuldigt. Umgekehrt gab es wenig Verständnis für das, was Deutsche mitgemacht haben, weil die Großmächte das Land zweimal in Grund und Boden vernichtet haben. Verwundert es, dass "plötzlich" nationale Strömungen wie AfD, Pegida und andere Rechtsnationale entstehen? Die werden nicht verschwinden, wenn man weiter die Diskussion über die deutsche Nation verweigert, als sei die des Teufels Weihwasser, während die Angelsachsen weiter dem nationalen Größenwahne huldigen.

Alle Nationen haben Verletzungen ihrer nationalen Souveränität erlebt. Im Gegensatz zu den Deutschen leugnen die anderen Nationen ihre Traumata viel stärker als wir und projizieren sie auf uns, die Hunnen, die Nazis. Das sind wir zwar nicht, aber einen guten Sündenbock geben wir ab, allemal. Damit die Gewalt aus aller Welt nicht bei uns landet, müssen wir der Realität ins Auge schauen und die deutsche Geschichte nach Gewalterfahrungen durchleuchten, die bis auf die Römer zurückgehen, das Mittelalter wie ein blutiger roter Faden durchzogen, in den Reformationskriegen eskalierten und erst 1945 endeten. Erst heute können wir unsere Geschichte in Frieden reflektieren und uns von der Gewalt der Vergangenheit befreien. Nur im Bewusstsein unserer Geschichte kann Deutschland heil werden.

Das deutsche Gewalt-Trauma

Warum verübten Deutsche den Holocaust? Warum ging der Protestantismus von Sachsen aus? Warum wurde der Kommunismus in Deutschland erfunden? Warum stürzten die Leipziger im Alleingang die DDR? Warum ist die Pegida in Sachsen so stark?

Über alle diese Fragen wurden viele Bücher geschrieben, die allesamt keine befriedigenden Antworten geben. Dies ist nicht möglich, solange eine Kultur seine Kriegsgeschichte verleugnet, vertuscht und als heilige nationale Handlung verbrämt.

Die Weltgeschichte ist seit Entstehung des kriegerischen Patriarchats durch Genozide und deren Umdeutung zu heiligem Heldentum gekennzeichnet, das gilt auch und besonders für die deutsche Geschichte. Nur weil Hitler den Krieg verlor, wurde der Holocaust geächtet. Auf Grund der Aufarbeitung durch Stolpersteine, Mahnmale und Versöhnungsrituale ist Deutschland erstmals auf einem guten Weg der Verarbeitung seiner Traumata.

Wo kam die unglaubliche Grausamkeit der Nazis her?

Aus der Psychologie wissen wir, dass die Opfer von Gewalt oft zu Tätern werden, wenn sie ihre Traumata nicht aufarbeiten (Opelt 2002). Hinter dem Holocaust, der uns bewusst ist, liegt eine 2000-jährige Geschichte von Genoziden, die mit „heiligen" Begriffen vertuscht und idealisiert werden, ähnlich der sowjetischen Propaganda, die den Massenmörder Stalin zum „Väterchen Stalin" und zum „Retter des Vaterlandes" umdeutete (Opelt 2016). Trotz jahrelangem Geschichtsunterricht ist den meisten Deutschen nicht bewusst, dass der Heilige Konstantin der Große, der Heilige Karl der Große und der geniale Friedrich der Große dem bösen Stalin an Massenmorden in nichts nachstehen (prozentuell zur damaligen Bevölkerung gerechnet).

Im 20. Jhdt. wurden die meisten Genozide (Hitler, Stalin, Mao, rote Khmer, Ruanda, Srebrenica, Armenier, Buren) aufgedeckt und gelten erstmals nicht als Heldentaten. Das ist neu, denn bis zum ersten Weltkrieg wurden die Massaker aller Kriege von den Siegern zu Ruhm und Ehre verklärt. Um unsere Gewaltneigung und Wut zu verstehen, dürfen wir nicht beim Holocaust stehenbleiben, sondern müssen alle in Mitteleuropa verübten Massenmorde in die Betrachtung einbeziehen.

Ich möchte dies am Beispiel der Sachsen und Sorben erklären: Das Gebiet des heutigen Niedersachsen war ab 14 vZ das bevorzugte Schlachtfeld der Römer, die den sächsischen Stämmen die Niederlage im Teutoburger Wald nie verziehen. Jeder Kaiser musste seine Fähigkeiten als erstes mit einem Germanenfeldzug beweisen, weswegen die Sachsen und ihre damals anders genannten Teilvölker in fast jeder Generation einen Genozid erlitten (Moosbauer 2018). Der römische Feldherr Germanicus begann damit, er rottete die Marsen aus bis zum letzten Kind. Das Morden endete erst nach Karls des Großen 30-jährigem Krieg gegen die Sachsen, die er selbst nach deren Kapitulation in Massen hinrichten ließ.

100 Jahre später verarbeiteten die sächsischen Herzöge ihr Trauma auf traditionelle Weise: Als deutsche Könige fielen sie über die Slawen östlich der Elbe her und taten denen dasselbe an wie das, was sie selbst erlitten hatten. Auf dem Gebiet der späteren DDR wurde 200 Jahre lang gemeuchelt, unterdrückt, ausgebeutet. Natürlich wehrten sich die Slawen, die Aufstände waren aber nur kurz erfolgreich, die Sorben auf dem Gebiet des heutigen Freistaats Sachsen wurden ab 930 nZ von einer germanischen Oberschicht ausgepresst und zwar 600 Jahre lang. Sie mussten Frondienste für die Deutschen leisten, von der Arbeit in ihrer wenigen Freizeit auch noch Steuern zahlen. Im 12. Jhdt. wurden die entvölkerten Landstriche durch Zusiedler aus dem heutigen Franken aufgefüllt, die natürlich von Zwangsarbeit befreit waren, dafür hatte man ja die überlebenden Sorben. Deren aufgestaute Wut ist bis zum heutigen Tag ungelöst und geistert in den Nachkommen der Mischlinge herum, ohne dass diese wissen, was sie so zornig macht.

Der Zorn entlud sich 1517 in der protestantischen Revolution Martin Luthers, der auf sächsischem Gebiet (Wittenberg, Wartburg) wirkte und dort protestantische Gemeinden schuf. Der sächsische Herzog rettete Luther das Leben, verhinderte, dass die Protestanten in Sachsen getötet oder eingesperrt wurden. Die katholische Kirche, die seit dem Mittelalter zu einem weltlichen Unterdrückungsverein verkommen war, gab sich so schnell nicht geschlagen. In den Religionskriegen mit dem Höhepunkt von 1618-1648 war das assimilierte Elbslawengebiet der Hauptkriegsschauplatz und verlor 50% seiner Bevölkerung.

In der deutschen Revolution von 1848 entstand die egalitäre kommunistische Idee von Marx und Engels, die sozialen Aufstände wurden niedergeschlagen und alle Aufrührer hingerichtet. Nach 1945 büßte vor allem Ostdeutschland (ebenso wie die Vertriebenen aus dem Osten) für die Verbrechen der Nazis, indem es weitere 45 Jahre Diktatur aushalten musste. 1989 fegten die Leipziger die DDR im Alleingang hinweg, trieben ihre Unterdrücker aus dem Land und waren ein wesentlicher Grund für die Beendigung der Sowjetdiktatur.

Danach wiederholte sich die 1000 Jahre lang verdrängte Kolonisierung aus dem Westen, die Ähnlichkeit mit den Vorgängen von 930 hatte: die ehemalige DDR entvölkerte und destabilisierte sich auf dramatische Weise, weshalb sich die Enttäuschten hinter der Pegida sammeln.

Das Trauma der Sachsen ist exemplarisch für die Traumata aller Deutschen und für ähnliche Vorgänge in aller Welt. Den meisten Völkern sind die von und an ihnen verübten Genozide nicht bewusst, deswegen gehen diese weiter, werden wiederholt und die Wut der Betroffenen hört nicht auf. Die katholische Kirche ist ein wesentlicher Teil der Unterdrückungsmaschinerie gewesen und hat nach der physischen Auslöschung auch die kulturelle besorgt (die Zwangschristianisierung war eine blutige, wer die Gehirnwäsche nicht akzeptierte, landete auf dem Scheiterhaufen).

Die Wut der Betroffenen und ihrer Nachkommen hört nur auf, wenn die Gewalt beim Namen genannt und durch Versöhnungsrituale beendet wird. Dies braucht Täter-Opfer-Rituale auf Familienaufstellungsseminaren und politische Versöhnungsgesten auf nationaler Ebene, die nur wirken, wenn den Unterdrückten Respekt erwiesen wird.

Warum gibt es Gewalt?

Warum gibt es Kriege, die nur sinnloses Leid bringen? Gehört Gewalt zum Wesen des Menschen? Lässt sich seelisches Leid auf Krieg und Gewalt zurückführen, wie die psychologische Forschung nahelegt? Meine These ist, dass die Erfahrung extremer Gewalt in jeder Nation das Nationalbewusstsein prägt. Gleich ob es sich um Siege oder Niederlagen handelt, sind die stärksten kriegerischen Ereignisse in der Vergangenheit eines Landes die Erklärung dafür, wie die Nation beschaffen ist – optimistisch oder pessimistisch, defensiv oder offensiv, feinfühlig oder aggressiv. Die brutalsten Krieger und Unterdrücker sind meist die Helden jeder Nationalgeschichte.

Doch auf unserem zu eng gewordenen Planeten kann sich die Menschheit Kriege nicht mehr leisten, will sie die Erde nicht zerstören. Während die Feldherren der Antike vergöttlicht wurden und die des Mittelalters heiliggesprochen, wurden im 20. Jhdt. erstmals Massenmörder verdammt, allerdings nur wenn sie Kriege verloren wie Adolf Hitler, Slobodan Milosevic oder Saddam Hussein. Die Sieger dürfen die von ihnen verursachten Toten immer noch mit dem hehren Ziel verklären, dass die gerechte Sache gesiegt hätte.

In den Seelen der Menschen hinterlassen Bomben, Granaten und Maschinengewehre denselben destruktiven Nachhall, ob sie von Engländern oder Deutschen, von Amerikanern oder Arabern abgefeuert werden. Die Verleugnung der Destruktivität durch jene Männer, in deren Interesse die Kriege geführt werden, verankert Gewaltmuster in den Seelen der Angehörigen einer Nation. Mit einem geringen Ausmaß von Terror kann ein Volk umgehen, bei nationalen Katastrophen wie dem ersten Weltkrieg, der russischen Revolution oder dem chinesischen Bürgerkrieg wird eine ganze Nation so traumatisiert, dass ihre psychosozialen Strukturen nachhaltig geschädigt sind. Dann liegt ein nationales Trauma vor, das nur in langen Friedenszeiten verarbeitet werden kann, sich meist aber in neuen Kriegen wiederholt und bestätigt.

Wenn also die Welt nicht in Krieg und Umweltzerstörung untergehen soll, müssen wir die nationalen Traumata überwinden und den Kreislauf der Gewalt durch neue individuelle, soziale, politische und globale Strukturen ersetzen. Jede Nation muss bei sich selbst beginnen und die Schatten seiner Geschichte erkennen. Deswegen ist für uns die deutsche Geschichte so wichtig.

Das Thema Gewalt begegnet uns auf verschiedenen Ebenen. In den politischen, zeitgeschichtlichen und sozialen Diskussionen werden die Folgen der Vergangenheit angesprochen, allerdings selten in der nötigen Gesamtschau. Jeder ist Experte auf seinem Gebiet, darf sich aber nicht anmaßen, über etwas, das er nicht studiert hat, eine Meinung zu haben. Es gibt Einzeluntersuchungen über kleine Gruppen von Gewaltopfern, KZ-Häftlinge, Kriegszitterer, Folteropfer, Missbrauchsopfer, deprivierte Kinder. Doch große Zusammenhänge lassen sich empirisch schwer beweisen. Die Fragmentarisierung der Humanwissenschaften birgt die Gefahr der Blindheit gegenüber Gewaltprozessen in sich und unterstützt die Verleugnung eines Themas, das sowieso ein schwieriges ist. So wird die Gewalt fortgeführt; dagegen kann scheinbar keiner was tun.

Gewaltfolgen sind kein deutsches Spezifikum, auch wenn Deutschland durch seine Lage in der Mitte Europas stark von Kriegen betroffen ist. Seit die kriegerischen Indogermanen vor 6000 Jahren in Südrussland das Pferd domestiziert haben, breitete sich die kriegerische Kavallerie in alle Richtungen aus. Heute sind die meisten Länder hochbewaffnet, daher ist die Gefahr eines Krieges ständig gegeben. In fast allen Ländern der Welt korrelieren seelische Probleme mit Gewalterfahrungen, selbst in den USA, die seit 155 Jahren keinen Krieg im eigenen Land hatten. Dies erklärt den Optimismus vieler Amerikaner, doch gleichzeitig herrschen Kriminalität in den Slums und Alkoholismus in den Indianerreservaten, weil den Afroamerikanern die Sklaverei nachhängt und der amerikanische Erfolgsweg auf dem Rücken der Urbevölkerung ausgetragen wurde, die massakriert, vertrieben und beinahe ausgerottet wurde.

In Lateinamerika ist der Zusammenhang zwischen Diktatur, Bürgerkriegen, sozialen Missständen und der seit 500 Jahren bestehenden Unterdrückung der Urbevölkerung evident. Als Angehöriger der Unterschicht ist man der Gewalt ohnmächtig ausgeliefert, wofür die Folteropfer der Diktaturen in Chile, Brasilien und Argentinien schlagende Beispiele sind. Afrika hat Jahrhunderte der Sklavenjagden, Stammeskriege, Kolonialkriege, Befreiungskriege und Bürgerkriege hinter sich. In China herrschte von 1911 bis 1949 Bürgerkrieg, Besetzung durch Japan und 2. Weltkrieg. In Indien schwelt der Konflikt zwischen Hindus und Moslems. Allen Ländern bleibt viel zu tun, um ihre sozialen Dystopien zu beseitigen. Doch wir Deutschen müssen uns zuallererst um unsere eignen Schatten kümmern, dann werden dies vielleicht auch andere Länder tun.

Der Kreislauf der Gewalt

Wie kann sich die Vergangenheit auf heutige Generationen auswirken? Das ist leicht erklärt: Die ökonomischen und sozialen Beeinträchtigungen dauern an, epigenetische Weichenstellungen und hormonelle Stressmuster werden von der Mutter auf das Kind übertragen. Dadurch sind bis zu vier Generationen einer Familie miteinander verbunden und es benötigt 4 Generationen, um einen traumatischen Konflikt zu lösen. Diese Verstrickung mehrerer Generationen in ähnliche Probleme, die über die Eltern-Kind-Beziehung weitertradiert werden, hat Konsequenzen für die Ausbreitung der Gewaltmuster. Psychologen sprechen vom Kreislauf der Gewalt: Jemand, der Gewalt erlitten hat, wird dazu neigen, die Gewalt zurückzuzahlen und Rache zu üben. Er ist vielleicht so von Gewalt geprägt, dass er Täter wird, obwohl er zuerst Opfer war. Die Taten des Feindes sind die Begründung dafür, warum man selbst zur Gewalt greift. Blutrache zwischen Familien und Konflikte zwischen Völkern ziehen sich über Generationen und Jahrhunderte hin, wobei am Ende niemand mehr weiß, wer eigentlich mit der Gewalt begonnen hat. Das destruktive Muster pflanzt sich fort, ob es nun mutwillig oder ohne Grund gesetzt oder als gerechte Rache und Strafe entschuldigt wird. Menschen, die in der Kindheit Gewalt erlebt haben, üben als Erwachsene Gewalt aus. Viele Biographien über Hitler zeigen auf, wie er zu dem Menschen geworden ist, der Millionen in den Tod schickte (Fest 1973). Ähnliches wurde auch bei Stalin und anderen Diktatoren gezeigt. Serbenführer Milosevic wurde durch den Selbstmord seiner Eltern so geprägt, dass er den Untergang auf nationaler Ebene immer wieder neu inszenierte. Menschen, die nach absoluter Macht streben, haben die Mechanismen der Gewalt in sich aufgesogen, werden als Mächtige zu Multiplikatoren, die tausendfach Gewalt säen und den Kreislauf der Gewalt in Gang halten.

Der Kreislauf zeigt sich auch auf nationaler Ebene: Ein Krieg ist die Begründung für die Erklärung des nächsten Krieges. Die Geschichtsbücher sind voll von Theorien, wie sich der Hass zwischen Deutschen und Franzosen seit der Aufspaltung des Karolinger-Reichs durch immer neue Kriege nährte und wie sich die Frontlinie zufällig mit der alten Rheingrenze zwischen Römern und Germanen deckte. Die Überwindung dieses alten Hasses gilt als größte Leistung der Europäischen Union. Der Historiker Arnold Toynbee hat festgestellt, dass sich der Untergang aller Kulturen seit Anbeginn der Zeit aus dem Bruderkrieg herleitet. So führte der Peloponnesische Krieg zwischen Athen und Sparta zu einer Militarisierung der griechischen Kultur, die sich danach nur mehr durch Krieg ausbreitete und schließlich, verzögert durch die militärische Macht der Römer, in der Gewalt der Völkerwanderung versank. In ähnlicher Weise führte der Dreißigjährige Krieg zwischen Protestanten und Katholiken zu einer extremen Gewaltbereitschaft der europäischen Kultur, die ihren Höhepunkt in den Weltkriegen und in der globalen atomaren Bedrohung gefunden hat. Die Menschheit lebt seit 5000 Jahren unter ständiger Kriegsdrohung; wie soll seelische Befindlichkeit davon nicht betroffen sein? Wenn Jugendliche Angst vor dem Atomkrieg und vor dem Klimawandel haben, wer wollte ihnen diese Angst ausreden, da sie die Gefahren der Gegenwart doch völlig realistisch einschätzen? Auch die Religion hilft da nicht weiter, sind doch die monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam eine Hauptursache von immer neuen Kriegen. Das Judentum erzählt von Verfolgung, Unterdrückung, Flucht und Gegenwehr, beginnend beim pharaonischen Joch, dem Auszug aus Ägypten, der Eroberung des Heiligen Landes, der Versklavung der 10 verlorenen Stämme, dem babylonischen Exil bis hin zur Vertreibung durch die Römer und zu Judenpogromen in nahezu jedem Land Europas in Mittelalter und Neuzeit. Christentum und Islam huldigen Symbolen der Gewalt: Kreuzigung, Märtyrertod, Ketzerverbrennung, Kreuzzüge und Heilige Kriege sprechen eine deutliche Sprache von einer Welt, die den Frieden erst für das Jenseits verspricht.

In jüngster Zeit zeigte sich der Kreislauf der Gewalt im Zerfall Jugoslawiens. Zeitungsleser konnten sich angewidert über die Gräueltaten der serbischen und kroatischen Schlächter entrüsten, ähnlich wie sich ein Schweizer Zeitungsleser 1943 über die Taten der Nazis entrüstet haben mag. So wie Daniel Goldhagen (1997) die These von der Brutalität der deutschen Nation aufstellte, gab es ähnliche Thesen über die Brutalität der Serben. Doch Gewalt ist kein genetisches, sondern ein soziokulturelles Phänomen: Die Serben haben sich inzwischen zu Lehrmeistern des gewaltfreien Widerstands gewandelt, die Deutschen zu kriegsscheuen Pazifisten. Doch trifft in beiden Fällen zu, dass die nationale Identität durch kriegerische Auseinandersetzungen geprägt ist. Seit dem Dreißigjährigen Krieg, in dem es die Hälfte seiner Bevölkerung verlor, ist Deutschland selten zur Ruhe gekommen, war in allen europäischen Auseinandersetzungen bevorzugter Kriegsschauplatz. Dies ging an den Deutschen nicht spurlos vorüber, endete im Grauen der Weltkriege. In ähnlicher Weise war Jugoslawien das Schlachtfeld am Schnittpunkt dreier Kulturen. In den Gemetzeln der neunziger Jahre zahlten Kroaten und Serben Rechnungen heim, die von ihren Vätern während des 2. Weltkriegs gelegt worden waren, eine Generation davor bekämpften sie sich als Gegner im ersten Weltkrieg, davor gab es drei Balkankriege zur Vertreibung der Türken, die später mit den muslimischen Bosniern gleichgesetzt wurden. Seit der Trennung von Westrom und Ostrom war das damalige Illyrien Zankapfel der europäischen und der byzantinischen Kultur, Aufmarsch- und Kriegsgebiet der Magyaren, Awaren und Hunnen, der Westgoten, Ostgoten und Langobarden – kurzum, es erlebte selten friedliche Zeiten. In der Krisenzeit der römischen Soldatenkaiser waren die Illyrer die härtesten Krieger des römischen Imperiums. Das Gebiet Jugoslawiens war schon zu Zeiten des Keltensturms, der Seevölker, der illyrischen und der indogermanischen Völkerwanderungen das Aufmarschgebiet kriegerischer Horden. In Heldensagen wurden die Krieger verherrlicht, in den Seelen der Menschen aber wiederholte sich in vielen Generationen der Teufelskreis des Leids. Schließlich erlagen die Menschen dem Trugschluss, dass man Gewalt nur durch Gewalt entkommen kann. Wer sich nicht mit den Tätern identifiziert und in der passiven Rolle des Opfers verbleibt, bei dem staut sich das Leid von Generation zu Generation bis zur Unerträglichkeit auf.

Die Summierung von Leid

In Psychotherapien wird Leid durch Verarbeitung gelindert, seelische Wunden heilen mit der Zeit. Auseinandersetzung mit dem angstauslösenden Reiz kann die Angst zum Verschwinden bringen, vorausgesetzt, die Wunde wird nicht neu geschlagen. Wer hundertmal erlebt, dass Hunde nicht beißen, verliert seine Hundephobie. Wer als Kind von einem Hund gebissen wurde, als Jugendlicher wieder und als Erwachsener von Killerhunden umgeben ist, wird immer mehr Angst haben. Ein Trauma, speziell ein Kriegstrauma, kann so groß sein, dass es mehrerer Generationen bedarf, bis die dazugehörige Angst sich abbaut. Die erste Generation kümmert sich um den materiellen Wiederaufbau, die zweite um das Entstehen emotionaler Geborgenheit, die dritte um demokratische Freiheit und schließlich wächst eine unbelastete Generation heran. Wenn aber in jeder Generation ein neues Trauma von Zerstörung und Gewalt sich zum alten gesellt, wird dieses noch vertieft. In Friedenszeiten bauen sich die seelischen Strukturen langsam auf. Es entstehen Gefühle von Sicherheit, Geborgenheit, Selbstbewusstsein und Selbstverwirklichung. So wie im Falle sozialer Erholung sich Schicht für Schicht aufbaut, so wird im Falle der wiederholten Gewalt Schicht für Schicht zerstört und die Generationen einer Familie erleben einen schrittweisen Abstieg. Auf Tod und Verlust folgen soziale Not, Waisenkind-Schicksale, Mutter-Kind-Störungen, Misshandlungen. Von Generation zu Generation finden die Kinder immer schlechtere Bedingungen vor, seelische Störungen werden massiver, bis am Schluss alle Ich-Funktionen zerbrechen. Durch die Summierung seelischen Leids über Generationen lässt sich die Entstehung der Psychosen erklären aus der quantitativen Steigerung der Angst, die schließlich zum autistischen Rückzug aus der Wahrnehmung der schrecklichen Realität führt.

Der seelische Druck unbewältigter Erlebnisse bahnt sich von Generation zu Generation seinen Weg, strömt dorthin, wo er auf den geringsten Widerstand trifft, zum schwächsten Glied der Familie. Manchmal ist es Zufall, welches Kind von einer Belastung getroffen wird, so wie eine Gewehrkugel den einen verwundet, während die anderen heil davonkommen. Wenn ein Kind als Symptomträger ein belastendes Thema übernimmt, drückt sich die negative Energie im Symptom dieses Kindes aus; die Geschwister nehmen andere Rollen ein, die Rollen des Helfers, des Beschützers, des Spaßvogels, grenzen sich damit von der leidvollen Erfahrung ab. Beim Symptomträger hingegen fließen die leidvollen Erfahrungen aus der mütterlichen und der väterlichen Linie zusammen und potenzieren sich, bis er unter der Gesamtlast zusammenbricht, wo die halbe Last noch erträglich war. Oft bauen viele Generationen Dämme der Verdrängung, um nicht vom Leid überflutet zu werden, was besonders in Zeiten existentieller Not überlebensnotwendig ist. Je erfolgreicher die Verdränger waren, desto mehr Druck fließt zur nächsten Generation, sodass es schließlich zum Dammbruch kommt und ein ganzer See aus Tränen sich aus dem Kranken ergießt. Umgekehrt entlastet das Abfließen der Tränen nicht nur den Symptomträger, die Entlastung ist vielmehr für alle Familienmitglieder spürbar, die nächste Kindergeneration ist frei von dem Leid, das in der Therapie verarbeitet wurde. Seelische Energie ist so wenig sichtbar wie elektrischer Strom und wurde lange ignoriert. Doch so wie elektrische Blitze töten können, kann ein Mensch unter der Entladung seelischer Spannung zusammenbrechen. Warum wird bei einem Gewitter nicht jeder Mensch vom Blitz getroffen, mancher aber doch? Dem Elektrotechniker ist klar, dass ein Leiter genügt, um den Strom abfließen zu lassen. Mit dem Voltmeter kann er die Stärke der Spannung und damit das Ausmaß der Gefahr messen, die für den Laien unsichtbar ist. Menschen mit seelischen Symptomen besitzen meist eine große Sensibilität, was sie dazu prädisponiert, die Spannung sichtbar zu machen, so wie in der Glühbirne die Energie des Stroms sichtbar wird. Ebenso wenig wie diese die Ursache der elektrischen Spannung ist, ist der seelisch Belastete selbst die Ursache seines Problems.