Heilpflanzenkraft gegen Viren - Claudia Ritter - E-Book

Heilpflanzenkraft gegen Viren E-Book

Claudia Ritter

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Beschreibung

Die Naturheilkunde bietet eine Fülle von Heilpflanzen, Gewürzen und Wildkräutern, um sich sanft und nebenwirkungsfrei vor Angriffen und Infektionen durch Viren zu schützen. Die wirksamen Inhaltsstoffe der Pflanzen stimulieren die Abwehrzellen des Immunsystems, haben direkte antivirale Effekte oder hemmen die Vermehrung von Viren. Wie man die körpereigene Abwehr mit virenhemmenden Heilpflanzen stärken kann, zeigt dieser praktische Ratgeber. Die erfahrene Heilpraktikerin Claudia Ritter beschreibt Möglichkeiten zur Prophylaxe, zahlreiche Rezepte und die richtige Zubereitung von Tees, Tinkturen und anderen Anwendungen mit bewährten antiviralen Heilpflanzen wie Sonnenhut, Zistrose, Bärlauch und vielen mehr.

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Seitenzahl: 165

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Claudia Ritter

HEIL​PFLANZEN​KRAFT GEGEN VIREN

Natürlich vorbeugen, Infekte behandeln, Abwehrkräfte stärken

INHALT

Cover

Titel

Impressum

Starke Pflanzen gegen trickreiche Viren

Viren und Viruserkrankungen

Leblose „Grenzgänger“

Abwehr gegen Viren

Diagnose und Therapie

in der Schulmedizin

Heilpflanzenkraft gegen Viren

Pflanzenporträts und Rezepte gegen Viruserkrankungen

Bärlauch

Engelwurz

Färberwaid

Holunder

Ingwer

Kapuzinerkresse

Knoblauch

Kurkuma

Meerrettich

Melisse

Olivenblatt

Pfefferminze

Ringelblume

Sonnenhut

Spitzwegerich

Süßholz

Thymian

Wasserdost

Zistrose

Zwiebel

Service

Literatur

Über die Autorin

STARKE PFLANZENgegen trickreiche Viren

Liebe Leserinnen und Leser,

in Zeiten, in denen ein Virus die ganze Welt in Atem hält, lag es nahe, nach Pflanzen Ausschau zu halten, die gegen ansteckende Viren wirksam sind. Tatsächlich gibt es eine Reihe pflanzlicher Helfer mit antiviraler Wirkung. Knoblauch, Zwiebel, Ingwer oder Meerrettich haben Sie vermutlich im Küchenschrank. Einige dieser natürlichen „Virenkiller“ wachsen gleich hinter der nächsten Scheune, andere südlich der Alpen oder noch weiter weg. Eine ganze Reihe wirksamer Inhaltsstoffe von Pflanzen besitzen das Potenzial, die Abwehrzellen des Immunsystems zu stimulieren, haben direkte antivirale Effekte oder hemmen die Vermehrung von Viren. Obendrein besteht bei ihnen nicht die Gefahr der Resistenzbildung und richtig angewandt sind so gut wie keine Nebenwirkungen zu befürchten.

In diesem praktischen Ratgeber erfahren Sie, wie Sie sich und Ihre Familie in Zeiten vermehrt auftretender viraler Erkrankungen mit Pflanzen-Zubereitungen schützen und behandeln können. Zudem erhalten Sie ein Basiswissen über Viren und die durch diese ausgelösten Erkrankungen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Anwenden der Pflanzen-Zubereitungen.

Claudia Ritter

VIRENund Viruserkrankungen

LEBLOSE„Grenzgänger“

Winzig kleine Partikel

Gründliches Händewaschen mit Seife beseitigt die meisten Viren und Bakterien.

Der Weg der Viren in den Körper

Nach Minuten, Stunden, Tagen oder Jahren im Straßenstaub, auf der Türklinke, in der Nahrung, im Wasser oder in der Luft kommt das Virus schließlich irgendwann mit Schleimhäuten oder Blut in Kontakt. Eintrittspforten sind die Mund- und Nasenschleimhaut, die Augenbindehaut, die Genitalschleimhäute oder Verletzungen der Haut. In Zeiten der Globalisierung geschieht die Verbreitung von Viren schneller denn je. Sogenannte Zweit- oder Sekundärinfektionen mit Bakterien können vor allem bei einem schwachen Immunsystem noch hinzukommen. Dann sind unter Umständen konventionelle Antibiotika sinnvoll, die jedoch gegen Viren nichts ausrichten können.

Es gibt mehrere Übertragungswege. Die Übertragung durch Tröpfchen ist recht häufig. Durch Husten, Niesen oder eine feuchte Aussprache verteilen sich die Viren in der Luft und werden so von anderen Menschen aufgenommen. Kälte führt dazu, dass die Schleimhäute schlechter durchblutet und trockener werden; zudem ist in geschlossenen und ungelüfteten Räumen die Anzahl der Viren viel höher als draußen.

Bei Schmier- und Kontaktinfektionen findet die Übertragung über Speichel, Stuhl, Urin, Oberflächen wie Türklinken, Klobrillen, Armaturen, verunreinigte Lebensmittel oder über die Hände statt. Vor allem Durchfallerreger wie Noro- oder Rotaviren, Adenoviren oder einige der recht häufig vorkommenden Herpes-Viren werden auf diesem Weg übertragen. Die Infektion mit Hepatitis-Erregern erfolgt über Blut, Speichel, sexuelle Kontakte oder verunreinigte Lebensmittel.

Zudem können über den Biss oder Stich von infizierten Tieren Viren weitergegeben werden. Richtig gefährlich sind Viren, die das Nervensystem befallen und Entzündungen der Hirnhäute (Meningitis) oder des Gehirns (Enzephalitis) hervorrufen. Das Tollwutvirus oder das FSME-Virus sind Beispiele, die solche Erkrankungen auslösen können.

Wie können Viren Krankheiten auslösen?

Um sich zu vermehren, benötigen Viren Wirtszellen. Pflanzen, Tiere, Bakterien, Pilze sowie Menschen kommen als Wirt infrage. Außerhalb einer Wirtszelle ist ein Virus nur begrenzt überlebensfähig. Einige überleben wenige Stunden, andere sogar Jahre. Wie viele Virusarten es gibt, weiß niemand genau. Den Forschern sind mittlerweile mehrere Zehntausend Arten bekannt, aber vermutlich gibt es noch viel mehr. Die Zahl aller Viren auf der Erde ist unüberschaubar groß, denn in wenigen Millilitern Blut wurden schon Milliarden Viruspartikel gemessen.

Dockt ein Virus an die Zellwand der Wirtszelle an, erwacht quasi das Virus. Denn es heftet sich fest an die Zelle und startet sein Vervielfältigungsprogramm, indem es seine DNA oder RNA ins Innere der Zelle spritzt. Nun zwingt jene die Wirtszelle, neue Viruspartikel herzustellen und zusammenzubauen und somit Virus-Kopien herzustellen. Die Zelle überlebt die Viruslast nicht, platzt oder stirbt ab. Wie bei einer Produktion am Fließband werden nun Tausende von Viren freigesetzt, die sich sofort auf die Suche nach neuen Wirtszellen machen. Viren vermehren sich also nicht wie andere Zellen oder Bakterien durch Teilung, sondern sie replizieren sich in lebenden Zellen eines Wirts.

Verwirrspiel der Begriffe

Antiviral, viruzid, virostatisch, virushemmend, antimikrobiell, antibakteriell … In der medizinischen Literatur werden all diese Begriffe verwendet, teils jedoch unterschiedlich ausgelegt. Um eine begriffliche Klarheit zu verschaffen, haben wir uns auf folgende Definitionen festgelegt:

• antiviral, viruzid, virostatisch, virushemmend (gegen Viren gerichtet)

• antimikrobiell (gegen Mikroorganismen gerichtet, also gegen Bakterien, Pilze, Protozoen und Viren) (wenngleich letztere strenggenommen nicht zu den Lebewesen zählen)

• antibakteriell (gegen Bakterien gerichtet)

Die Ringelblume kann die Behandlung gegen Herpes-Viren unterstützen.

Häufige Viren und Viruserkrankungen

Basierend auf ihrer äußeren Gestalt (Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einer äußeren Membranhülle, Größe), des Aufbaus (Einzel- oder Doppelstrang) oder der Art der Nukleinsäure (RNA, DNA) werden Viren systematisch erfasst. Die folgende Liste ist längst nicht vollständig, fasst aber die wichtigsten Erreger zusammen. Viren kommen also sehr vielfältig vor und die von ihnen ausgelösten Krankheiten reichen von ungefährlich bis tödlich. Wenden Sie sich bei Verdacht auf eine Virusinfektion mit schwerem Verlauf an einen Arzt.

DNA-Viren mit Hülle

Zu dieser Gruppe gehört die große Familie der nachfolgend unter anderem beschriebenen Herpes-Viren.

Herpes-Viren

Von mehr als 100 Herpes-Viren sind acht für den Menschen relevant. Nach einer Erstinfektion verweilen sie ein Leben lang in spezifischen Wirtszellen in Latenz. In diesem Stadium werden keine Viruspartikel produziert und das Virus wird nur schlecht oder gar nicht vom Immunsystem erkannt. Erst bei einem schwachen Immunsystem werden Herpes-Viren reaktiviert. Eine Reaktivierung muss nicht zwingend mit auffälligen Symptomen ablaufen. Jedoch scheiden diese Menschen die Viren aus und sind folglich Überträger. Herpes- Viren können nicht lange außerhalb der Zelle überleben und werden in der Regel über eine Schmierinfektion übertragen.

Medikamente zur Behandlung von Herpes-Viren sind unter anderem Aciclovir, Cidofovir, Fomivirsen, Penciclovir, Valaciclovir, die jedoch alle Nebenwirkungen haben. Einen Impfstoff für Herpes-Viren gibt es derzeit nur für Varizellen (Windpocken).

Die wichtigsten Herpes-Erreger sind Herpes-simplex-Viren Typ 1 (HSV-1) und Typ 2 (HSV-2). HSV-1 löst juckende und schmerzhafte Bläschen meist im Bereich von Haut und Schleimhaut der Lippen aus und wird vorwiegend über Speichel übertragen. HSV-2 ist die häufigste Ursache für Genitalherpes und wird überwiegend durch sexuelle Kontakte weitergegeben. In den nachfolgenden Kapiteln zu Engelwurz (Seite 36), Ingwer (Seite 49), Knoblauch (Seite 58), Kurkuma (Seite 63), Melisse (Seite 73), Pfefferminze (Seite 82), Sonnenhut (Seite 93), Spitzwegerich (Seite 98), Süßholz (Seite 103) und Thymian (Seite 107) erfahren Sie mehr zur naturheilkundlichen Unterstützung bei diesen Infektionen.

Das Varizella-zoster-Virus (VZV) kann sowohl Windpocken (Varizellen) als auch Gürtelrose (Herpes zoster) auslösen. Die Viren verursachen bei Erstkontakt im Kindesalter die Windpocken. Die juckenden Bläschen auf der Haut heilen meist gut ab. Bei Neugeborenen, Schwangeren und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann der Krankheitsverlauf jedoch schwer sein. Bei Reaktivierung in späteren Zeiten können Varizellen eine Gürtelrose auslösen. Ein brennender Nervenschmerz und ein bläschenartiger Ausschlag rund um den Rumpf oder am Kopf sind kennzeichnende Symptome der Gürtelrose. Vitamin-B-Präparate und Magnesium (bei Gürtelrose) sowie Pflanzen-Zubereitungen aus Engelwurz (Seite 36), Holunder (Seite 44), Melisse (Seite 73), Olivenblatt (Seite 78) und Ringelblume (Seite 88) können die Behandlung gegen VZV unterstützen.

Das Epstein-Barr-Virus (EBV) ist eines der weitestverbreiteten Viren der Welt. EBV ist Auslöser des Pfeifferschen Drüsenfiebers, auch Mononukleose genannt. EBV wird häufig über den Speichel übertragen, seltener über Blut oder sexuelle Kontakte. Bei eingeschränktem Immunsystem können Menschen schwer an verschiedenen Organen, bis hin zu Krebs, erkranken. In diesem Buch finden Sie Hinweise zur Begleittherapie in den Kapiteln Holunder (Seite 44), Ingwer (Seite 49) und Ringelblume (Seite 88).

Das Cytomegalie-Virus (CMV, HVV-5) verläuft bei Erstinfektion in der Regel harmlos, kann jedoch bei ungeborenen Kindern und immunsupprimierten Menschen, beispielsweise bei Transplantationspatienten, schwere Komplikationen mit Organschäden hervorrufen. Der stark riechende Knoblauch (Seite 58) ist ein pflanzlicher Allrounder mit einem gewissen Heilpotenzial gegen das Virus.

Die Humanen Herpes-Viren 6 und 7 (HHV-6 und HHV-7) tragen rund 85 % aller Erwachsenen in sich. HHV-6 löst bei Säuglingen und Kleinkindern das oft harmlos verlaufende Dreitagefieber aus, HHV-7 verläuft ähnlich wie HHV-6, meist komplikationslos, gelegentlich symptomlos. Bei kleinen Kindern können Sie zur Fiebersenkung Wadenwickel mit Pfefferminz-Zusatz (Seite 87) anwenden.

Das Kaposi-Sarkom-assoziierte Herpes-Virus (KSHV, HHV-8) spielt in Europa eine unbedeutende Rolle, während es in Afrika häufig auftritt.

Holunderblütentee hilft bei Fieber – und schmeckt außerdem lecker.

Hepatitis-B-Viren

Hepatitis-B-Viren führen zu Leberentzündungen. Erschöpfung, leichtes Fieber, Appetitmangel und Gelbsucht sind Anzeichen der Erkrankung. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO haben etwa 2 Milliarden Menschen eine Infektion durchgemacht oder durchlaufen sie noch. Weltweit ist die Verteilung jedoch recht unterschiedlich: Südostasien, China, Afrika und das Amazonasgebiet sind die Hotspots. Der Erreger wird vor allem durch sexuelle Kontakte, aber auch über Blut übertragen. Bei Erwachsenen mit intaktem Immunsystem wird die Erkrankung in etwa 5–10 % der Fälle chronisch, mit Risiko für eine Leberzirrhose. Durch eine Schutzimpfung lässt sich Hepatitis B verhindern. Bei einer Infektion mit Hepatitis-B-Viren können naturheilkundliche Maßnahmen – im Stadium der Ausheilung und zur Nachbehandlung – therapiebegleitend sinnvoll sein. Bittere Kräuter wie Löwenzahn oder Schafgarbe oder leberschützende Mariendistelfrüchte kommen infrage. Aufgrund von Laborergebnissen werden auch Zubereitungen aus Färberwaid (Seite 41), Ingwer (Seite 49), Kurkuma (Seite 63) und Süßholz (Seite 103) diskutiert.

DNA-Viren ohne Hülle

Auch bei diesem „nackten“ Virustyp besteht das Erbmaterial aus DNA.

Humane Papilloma-Viren (HPV)

Diese sind die häufigsten sexuell übertragenen Viren. Sowohl Frauen als auch Männer können erkranken. Sie werden in den meisten Fällen über Sexualkontakte übertragen und können genitale Erkrankungen wie Feigwarzen, aber vermutlich auch Gebärmutterhalskrebs auslösen. Mehr als 70 % aller sexuell aktiven Frauen und Männer durchlaufen eine Infektion. Die Impfung ist umstritten und schützt nur vor bestimmten HPV-Typen. Zur Prävention und zur naturheilkundlichen Begleittherapie kommen eine Ernährungsoptimierung mit ausreichend Vitalstoffen, Nahrungsergänzungsmittel, eine Schadstoffausleitung oder auch Pflanzen-Zubereitungen mit reichlich ätherischen Ölen (Bohnenkraut, Fenchel, Kümmel, Rosmarin), Ellagsäure (in Himbeeren enthalten), Senföle (Brokkoli, Rettich) und natürliche Vitamin-C-Quellen (Zitrusfrüchte, Hagebutte, Schwarze Johannisbeere) infrage. Ingwer (Seite 49) und Kurkuma (Seite 63) sind Heilpflanzen mit einem gewissen antiviralen Potenzial gegen diese Erreger.

RNA-Viren mit Hülle

Bei diesen Viren liegen die genetischen Informationen in Form von RNA vor.

Respiratorisches Syncytial-Virus (RSV oder RS-Viren)

Respiratorisch bedeutet „die Atmung betreffend“. Das Respiratorische Syncytial-Virus (kurz RSV oder RS-Virus) gehört zu den häufigsten Auslösern von Atemwegsinfekten bei Säuglingen und Kleinkindern. Beinahe jedes Kind hat in den ersten beiden Lebensjahren eine RSV-Infektion durchgemacht.

Die Übertragung geschieht über Tröpfchen oder durch Schmierinfektion. In den Wintermonaten und im Frühjahr kommen gehäuft Infekte vor. RSV-Viren befallen die Atemwege und damit verbundene Organe: Schnupfen, Husten, Mittelohrentzündung, akute Bronchitis und Erkältungssymptome können die Folge sein. Schwere Verläufe mit Lungenentzündungen kommen vor allem bei Säuglingen vor; ältere Kinder und Erwachsene entwickeln in der Regel nur leichte Symptome einer Erkältung. In diesem Buch finden Sie unter den Pflanzenporträts Ingwer (Seite 49), Kurkuma (Seite 63), Pfefferminze (Seite 82), Sonnenhut (Seite 93), Spitzwegerich (Seite 98) und Zwiebel (Seite 120) Hinweise zur unterstützenden Selbsttherapie.

Stark zur Unterstützung der Leberfunktion: bittere Kräuter sowie Ingwer.

Masernviren

Masern sind hochansteckend und gehören zu den klassischen Kinderkrankheiten. Auslöser ist das Masernvirus, welches durch Tröpfchen übertragen wird. Das typische Krankheitsbild wird als „verrotzt“, „verheult“ und „verschwollen“ beschrieben. Häufig entwickelt sich hohes Fieber mit über 40 °C und ein grobfleckiger Hautausschlag. Die Patienten fühlen sich meist sehr krank, leiden mitunter unter Durchfällen und quälendem Husten und sind oft lichtempfindlich. Bei Kindern unter dem 5. Lebensjahr und bei Erwachsenen über dem 20. Lebensjahr treten häufiger schwere Komplikationen auf. Kombinationsimpfstoffe gegen Mumps, Masern, Röteln (MMR) und gegebenenfalls gegen Windpocken (MMRV) gehören zu den Standardimpfungen bei Kindern. Eine durchgemachte Masernerkrankung schützt lebenslang vor einer Zweiterkrankung. Naturheilkundliche Maßnahmen können therapiebegleitend stattfinden. Lindernde Zubereitungen aus Holunder (Seite 44), Pfefferminze (Seite 82), Ringelblume (Seite 88), Sonnenhut (Seite 93) finden Sie in den Pflanzenporträts, zur Fiebersenkung können Mädesüß-Zubereitungen hilfreich sein und zur Ausleitung von Toxinen Löwenzahn-Zubereitungen.

Mumpsviren

Mumps, umgangssprachlich Ziegenpeter, zählt zu den Kinderkrankheiten. Erreger sind Mumpsviren, die über Tröpfchen, selten über verunreinigte Gegenstände übertragen werden. Zu Beginn stehen grippeähnliche Symptome mit Fieber im Vordergrund, später treten als klassische Symptome eine Entzündung und Schwellung der Ohrspeicheldrüsen und benachbarter Lymphknoten auf. Bei Kindern unter 5 Jahren ist der Verlauf meist komplikationslos, mit zunehmendem Alter steigt die Gefahr von Komplikationen und Spätschäden. Ein Kombinationsimpfstoff (siehe Masern) steht zur Verfügung. Die Behandlung erfolgt in der Schulmedizin mit schmerzlindernden oder fiebersenkenden Mitteln. Naturheilkundliche Begleitmaßnahmen wären beispielsweise Zubereitungen aus Sonnenhut (Seite 93) oder auch Mädesüß (das heimische Heilkraut hat sowohl fiebersenkende als auch entzündungshemmende Qualitäten).

Parainfluenza-Viren

Mehrere eng miteinander verwandte Viren werden als Parainfluenza-Viren zusammengefasst. Sie werden als Typen 1 bis 4 klassifiziert. Alle verursachen sie akute Erkrankungen der Atemwege, die von leichten grippalen Symptomen über schwere Grippesymptome bis hin zu Lungenentzündungen reichen. Großteils sind Kleinkinder bis zu 3 Jahren von Parainfluenza-Viren betroffen, 90 % der Kinder im Alter von 10 Jahren haben bereits Antikörper entwickelt; Reinfektionen werden besonders vom Typ 3 bei Erwachsenen verursacht. Meist treten die Erkrankungen in der kalten Jahreszeit auf.

Unterstützend bei Atemwegsinfekten – der Sonnenhut oder auch Echinacea.

Holunderbeersaft ist reich an sekundären Pflanzenstoffen.

Das Parainfluenza-Virus Typ 1 ist eine häufige Ursache von Krupp. Vor allem bei Kleinkindern sind bellender Husten, Heiserkeit und Atemnot eine schwere Ausprägung; die Infektion mit Parainfluenza-Virus Typ 2 hat ähnliche Symptome, verläuft jedoch meist milder. Parainfluenza-3-Viren zählen zu den wichtigsten Erregern einer Bronchitis. Während die Typen 1, 2 und 3 weltweit verbreitet sind, tritt Parainfluenza Typ 4 nur in den USA auf.

Eine Unterscheidung zwischen RSV-Viren, Parainfluenza-Viren und Influenza-Viren ist anhand der Symptome kaum möglich. Ein Impfstoff ist nicht auf dem Markt, weshalb die schulmedizinische Therapie symptomatisch erfolgt. In diesem Buch finden Sie naturheilkundliche Hinweise in den Pflanzenporträts Knoblauch (Seite 58), Kurkuma (Seite 63), Olivenblatt (Seite 78) und Sonnenhut (Seite 93).

Behüllte Viren mit RNA-Einzelstrang

Zu dieser Gruppe zählen FSME-, Gelbfieber-, Ebola- und HIV-Viren. Auf die durch diese Viren verursachten Erkrankungen wird wegen der schweren Verläufe sowie der vorrangigen Verbreitung auf dem afrikanischen Kontinent im vorliegenden Buch nicht näher eingegangen.

Hepatitis-C-Viren

Hepatitis-C-Viren (HCV) verursachen eine Leberentzündung. Müdigkeit, leichte Übelkeit, heller Stuhl, dunkler Urin, grippeähnliche Beschwerden oder Fieber sind die klassischen Symptome.

Eine Neuinfektion kann symptomlos verlaufen und in den ersten Monaten von selbst ausheilen. Bleibt sie chronisch, können nach Jahren oder Jahrzehnten Spätfolgen wie eine Leberzirrhose oder gar Leberkrebs entstehen. Die Ansteckung erfolgt meist über den Blutweg. Durch neue schulmedizinische Medikamente ist Hepatitis C gut heilbar. Eine Impfung ist nicht auf dem Markt. Bei einer Infektion mit Hepatitis-C-Viren können naturheilkundliche Maßnahmen im Stadium der Ausheilung und zur Nachbehandlung therapiebegleitend sinnvoll sein. Bittere Kräuter wie Löwenzahn oder Schafgarbe sowie leberschützende Mariendistelfrüchte kommen infrage. Aufgrund von Laborergebnissen werden auch Zubereitungen aus Kurkuma (Seite 63) und Süßholz (Seite 103) diskutiert.

Influenza-Viren, Typ A, B und C

Die Echte Grippe wird durch Influenza-Viren ausgelöst. Diese sind weltweit verbreitet und werden in die Typen A, B und C unterteilt. Influenza-A-Viren kommen am häufigsten vor. Sie verursachen große Grippewellen bis hin zu weltweit grassierenden Pandemien und sind verantwortlich für teils schwere bis tödliche Krankheitsverläufe. Influenza-B-Viren lösen eher mittelschwere Verläufe aus, während die recht selten vorkommenden Influenza-C-Viren meist milde Beschwerden verursachen. In Ländern auf der Nordhalbkugel mit gemäßigtem Klima laufen die Grippewellen oft zwischen Dezember und April ab.

Klassische Symptome für eine Echte Grippe sind: plötzlicher Beginn mit hohem Fieber, Abgeschlagenheit, Schüttelfrost, Schweißausbrüche, Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen, Geräuschempfindlichkeit und quälender Husten.

Grippeviren werden per Tröpfcheninfektion übertragen. Ein geschwächtes Immunsystem, ein höheres Lebensalter wie auch eine dichte Besiedelung begünstigen eine Ansteckung. In Deutschland wird eine jährliche Impfung für Menschen ab 60 und bestimmte weitere Risikogruppen empfohlen.

Die Gruppe der RNA-Viren ist besonders anfällig für Mutationen und Influenza-Viren sind bekannt für ihre Wandlungsfähigkeit. Ihr Erbgut liegt in einzelnen Abschnitten (Segmenten) vor und nachfolgende „Virusnachkommen“ entwickeln schnell neue Erbinformationen, weil sich einzelne Virusabschnitte verändern. Deshalb ist jährlich ein neuer Influenza-Impfstoff auf dem Markt.

Der Verlauf einer Influenza hängt vom gegenwärtigen Zustand des Immunsystems des Patienten ab. Für einen ansonsten gesunden Menschen stellt die Grippe kein lebensbedrohliches Problem dar. Ausreichend Schlaf, wenig Stress und eine gesunde Ernährung mit Vitalstoffen bilden die Basis eines intakten Immunsystems. Je nach individueller Konstitution kann die Gabe von Zink, Vitamin D, Vitamin C, Selen oder eine Darmsanierung sinnvoll sein. Die Influenza-Therapie gehört stets in ärztliche Hände. Therapiebegleitend kommen Zubereitungen aus Färberwaid (Seite 41), Kapuzinerkresse (Seite 55), Knoblauch (Seite 58), Melisse (Seite 73), Olivenblatt (Seite 78), Pfefferminze (Seite 82), Sonnenhut (Seite 93), Thymian (Seite 107), Zistrose (Seite 116) oder der Zwiebel (Seite 120) infrage.

Knoblauch und Kurkuma – ein starkes Team.

Coronaviren mit den Untertypen SARS-CoV, MERS-CoV und SARS-CoV-2 (Erreger von COVID-19)

Zur Familie der Coronaviren gehören mehrere Krankheitserreger, die bei Menschen und bei Tieren Krankheiten auslösen können. Sie sind schon seit den 1960er Jahren bekannt. Die sieben an den Menschen adaptierten Coronaviren lösen Atemwegserkrankungen unterschiedlichen Schweregrades aus. Vier davon verursachen in den meisten Fällen leichte Erkältungssymptome wie Schnupfen, bei drei Coronaviren gibt es schwere bis hin zu tödliche Verläufe:

Pfefferminze und Ingwer unterstützen in der Behandlung bei einer Coronavirus- Infektion.

SARS-CoV wurde im Jahr 2002 als Ursache eines Ausbruchs des Schweren Akuten Respiratorischen Syndroms (SARS ist die Abkürzung für diesen Begriff) identifiziert. Die Erkrankung ging von China aus und forderte rund 1000 Todesopfer. Hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, starker Husten mit Atemnot und Durchfälle gehören zu den Kennzeichen dieser Erkrankung. SARS-Viren werden vermutlich durch Tröpfchen übertragen. Eine Schutzimpfung gibt es nicht. Die Symptomatik entspricht einer schweren Influenza; ein PCR-Test (ein spezielles labormedizinisches Verfahren) kann als Nachweis dienen.

MERS ist die Kurzbezeichnung für „Middle East Respiratory Syndrome“, welches durch das MERS-Coronavirus (MERS-CoV) ausgelöst wird. Erstmals wurde es 2012 nachgewiesen. Bis Ende 2019 wurden um die 2500 Fälle gezählt, die Letalitätsrate lag je nach Land mit bis zu 37 % recht hoch. Saudi-Arabien war ein Hotspot der Erkrankungen. Wie SARS verursacht auch MERS grippeähnliche Symptome. Schwere Verläufe kommen bei Menschen mit chronischen Vorerkrankungen vor. Eine Schutzimpfung gibt es bislang nicht, die Therapie erfolgt symptomatisch. Ein Virusnachweis ist über einen PCR-Test möglich.

COVID-19 ist eine akute, manchmal schwer verlaufende Atemwegserkrankung, die durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht wird. Ende 2019 wurden die ersten Fälle in der chinesischen Stadt Wuhan gemeldet. Seitdem hat sich das Virus weltweit stark verbreitet. Die Übertragung geschieht über Sekrete, hauptsächlich über Tröpfchen, vermutlich auch über kontaminierte Oberflächen. Während einige Menschen keine Symptome zeigen und auch milde Verläufe vorkommen, kann es vor allem bei Menschen mit chronischen Vorerkrankungen zu einem schweren bis hin zu einem tödlichen Verlauf kommen. Die Symptome Fieber, trockener Husten bis hin zur Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Durchfall ähneln stark den Symptomen einer Echten Grippe, weshalb ein PCR-Test und weitere Untersuchungen beim Arzt zur Diagnostik herangezogen werden. Derzeit gibt es einen Impfstoff, jedoch kein zugelassenes antivirales Medikament.