Heimatkunde. Alles über Sachsen-Anhalt - Heiko Kreft - E-Book

Heimatkunde. Alles über Sachsen-Anhalt E-Book

Heiko Kreft

4,9

Beschreibung

Als im Frühjahr 2009 im Fernsehmagazin "sachsen-anhalt heute" erstmals 'Heimatkunde. Alles über Sachsen-Anhalt' ausgestrahlt wurde, war nicht nur eine erfolgreiche Serien des MDR geboren. Vielmehr wurde auch der Beweis erbracht, dass Bildung angenehm unterhaltend und Unterhaltung sehr bildend sein kann. Denn jede Folge präsentiert, eingängig und mit viel Witz aufbereitet, 5 bis 7 bestens recherchierte Fakten. Nun erscheint endlich – auch aufgrund zahlreicher Zuschauerwünsche – das Buch zu Serie. Im von den Filmen bekannten frischen Stil widmet sich der durchgehend farbig illustrierte Band von A wie 'Archäologie' bis Z wie 'Zoo' Themen, die für das Land stehen. Wobei die Autoren selbst bei Experten manchen rkenntnisgewinn hervorrufen dürften. Über clevere Erfinder zum Beispiel oder gewichtige Blaublüter, über mysteriöse Orte und süße Dinge, die Kunst der Fliegerei und die des Fußballspielens, über kulinarische Genüsse und Chemie, von der es zwischenzeitlich hieß, sie gäbe 'Brot. Wohlstand und Schönheit'. Und nicht selten zeigt sich eines: Sachsen- Anhalt ist ein Land, das immer wieder überrascht. Seien es die blühenden Landschaften, die es schon gab, ehe diese versprochen wurden, oder eine lange in seiner Erde verborgene Himmelsscheibe, die mittlerweile die ganze Welt bewegt.'Heimatkunde. Alles über Sachsen-Anhalt', das Buch zur beliebten Fernsehreihe, mit noch mehr Illustrationen und Hintergrundinformationen. Zum Schmunzeln, Staunen und – auch nicht zu verkennen – zum Weitererzählen … Das Buch zur erfolgreichen Sendung des MDR!

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Seitenzahl: 136

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Heimatkunde

Alles über Sachsen-Anhalt

Text: Heiko Kreft

Grafik: Jens-Uwe Grau

HINSTORFF

„Heimatkunde – Alles über Sachsen-Anhalt“ basiert auf der gleichnamigen TV-Reihe im MDR Magazin „SACHSEN-ANHALT HEUTE“.

Die Fernsehreihe ist eine Produktion von Hypolux Film

im Auftrag des MDR-Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt.

Idee, Buch: Heiko Kreft; Grafiken: Jens-Uwe Grau,

Luis F. Masallera; Redaktion (MDR): Christian Buch;

Dank an: Robert Wiesner, Peggy Andes,

Hagen Schulz-Zachow, Wolf-Dietrich Balzereit (MDR)

www.sachsen-anhalt-heute.de

www.hypolux.de – www.retroscope.com

Die verwendeten statistischen Daten entsprechen

dem aktuellen Stand bei Redaktionsschluss im Februar 2010.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.dbb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten. Reproduktionen, Speicherungen in Datenverarbeitungsanlagen, Wiedergabe auf fotomechanischen, elektronischen oder ähnlichen Wegen, Vortrag und Funk – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlages.

© Hinstorff Verlag GmbH, Rostock 2010

www.hinstorff.de

© 2010 MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK (MDR),

Lizenz durch TELEPOOL GmbH – Alle Rechte vorbehalten –

2. Auflage 2011

Herstellung

Hinstorff Verlag GmbH

Text

Heiko Kreft

Layout & Grafik

Jens-Uwe Grau

Lektorat

Thomas Gallien

eISBN: 978-3-356-01469-3

Inhalt

Archäologie

Blaublüter

Blühende Landschaften

Bräuche

Braukunst

Burgen

Chemie

Dialekte

Eisenbahn

Elbe

Erfinder

Feuerwehr

Fliegerei

Fußball

Geld & Münzen

Gesundheit

Hansestädte

Höhlen

Kulinarisches

Museen

Musik

Mysteriöse Orte

Ortsnamen

Polizei

Religionen

Revolutionen

Salz

Schriftsteller

Süße Dinge

Universitäten

Weinbau

Weltrekorde

Zoos

Archäologie

Mit Spitzhacken, Pinseln und Pinzetten bewaffnet graben sich Archäologen quer durch Sachsen-Anhalt. In den letzten Jahren gelangen ihnen immer wieder äußerst spektakuläre Funde.

In bis zu 100 Ausgrabungsstätten wird pro Jahr im Land gearbeitet.

Ausschlaggebend für eine Grabung sind meist zwei Gründe: Entweder soll eine wissenschaftliche Theorie mit konkreten Funden bewiesen werden oder es sind wertvolle Kulturgüter vor anrückenden Baggern zu retten. Bei den „Notsicherungen“ müssen Archäologen schnell handeln – sonst gehen wichtige Altertümer unwiederbringlich verloren.

Sachsen-Anhalts Archäologen gehen immer öfter in die Luft.

Gebietserkundungen per Flugzeug sind ein wichtiges Mittel moderner Archäologie, denn häufig lassen sich nur aus der Luft Reste früherer Besiedlungen erkennen. So wurde beispielsweise in Altbrandsleben eine Grabanlage mit einem Durchmesser von 440 Metern entdeckt. Sie stammt aus der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur.

Bei Merseburg fanden sich Hinweise auf Sachsen-Anhalts Ureinwohner.

Die ersten Menschen, die sich nachweislich in der Region aufhielten, gehörten der Gattung des „Homo erectus“ an. Sie lebten vor rund 400.000 Jahren und gelten unter Forschern als sozio-kulturelle Wesen, die schon abstrakt denken konnten und über eine ausgebildete Sprache verfügten. Südwestlich von Merseburg hinterließen sie Spuren, die Archäologen vor wenigen Jahren aufstöberten. Im ehemaligen Tagebau Neumark-Nord stießen diese unter anderem auf 120 Feuersteinartefakte. Anhand der Art der Bearbeitung und der Beschaffenheit der steinernen Werkzeuge bestimmten die Wissenschaftler das Alter und waren sich dann sicher: Die Ureinwohner des Landes stammen aus der gleichen Epoche wie die besonders gut erforschten Funde im thüringischen Bilzingsleben.

Um Götter zu bestechen, wurden wahrscheinlich Menschen geopfert.

Unter Archäologen und Historikern ist das Szenarium immer noch stark umstritten, doch einige Experten sind fest davon überzeugt: In der Bronzezeit wurden im heutigen Sachsen-Anhalt blutige Menschenopfer-Rituale durchgeführt. Als entsprechende Indizien gelten Knochenfunde mit verdächtigen Beschädigungen. So wurden bei Ausgrabungen in Eilsleben neben Resten geopferter Tiere menschliche Skelettreste und Tonfiguren gefunden. Auch im thüringischen Bad Frankenhausen, gleich hinter der Landesgrenze Sachsen-Anhalts, barg man in drei Höhlen des Kyffhäusers Skelettreste von mehr als 100 offensichtlich geopferten Menschen. Dort kam noch ein besonders unangenehmer Gruselfaktor hinzu: Das Ritual hatte offenbar kannibalistische Züge.

Das Sonnenobservatorium von Goseck ist rund 7.000 Jahre alt.

Die kreisförmige Anlage mit einem Durchmesser von 75 Metern entdeckte man bei einem archäologischen Erkundungsflug im Jahr 1991. Zwischen 2002 und 2004 wurde sie ausgegraben, vermessen und dokumentiert. Als die Wissenschaftler drei gut erhaltene Tore fanden, die exakt nach Norden, Südosten und Südwesten ausgerichtet sind, zeigte sich schnell der ganz besondere Wert der Anordnung: Sie ist das weltweit älteste astronomische Observatorium und vergleichbar mit dem Steinkreis von Stonehenge in Großbritannien. Allerdings wurde sie nicht – wie das englische Pendant – aus Stein errichtet, sondern aus Holz. Außer den Fundamenten überdauerte deshalb fast nichts die Jahrtausende. Mit Hilfe der Anlage konnten die Steinzeitmenschen einst exakt die Zeitpunkte der Sommer- und Wintersonnenwende bestimmen. Für die Landwirtschaft sind das äußerst wichtige Termine. Der Bau von Goseck war aber nicht nur Sternwarte, sondern auch Markt-, Richt- und Bestattungsplatz. Heute ist er nach wissenschaftlichen Kriterien und unter Verwendung von 2.300 Eichenholzstämmen rekonstruiert.

Die Himmelsscheibe von Nebra gilt weltweit als archäologische Sensation.

Grund: Sie ist die älteste bekannte konkrete Darstellung astronomischer Zusammenhänge. Sonne und Mond werden nicht nur in ihrem Himmelslauf abgebildet, sondern auch mythologisch gedeutet. Gefunden wurde die rund 3.600 Jahre alte Scheibe nicht durch Archäologen, sondern von illegalen Schatzsuchern. Mit eigentlich verbotenen Sonden stöberten sie im Sommer 1999 auf dem Mittelberg einen Bronzeschatz auf, zu dem auch die Scheibe gehört. Statt den Fund ordnungsgemäß abzuliefern, verkauften sie ihn. Später tauchten Teile bei verschiedenen Hehlern und Händlern auf. Im Februar 2002 beschlagnahmte die Schweizer Polizei die Himmelsscheibe in Basel und gab sie dem Land Sachsen-Anhalt zurück.

Archäologen bewiesen: Martin Luther war ein kleiner Lügner.

Zeitlebens behauptete der Kirchenreformator Martin Luther (1483–1546): „Ich komme aus einem ärmlichen Elternhaus!“ Das stimmt nicht! 2003 überführten ihn Archäologen aus Sachsen-Anhalt der Flunkerei. Bei Ausgrabungen in Luthers Mansfelder Elternhaus stießen sie auf den Hausmüll der Familie und brachten überraschend viele Artefakte ans Licht. Hunderte geborgene Gegenstände ließen für die Wissenschaftler nur einen Schluss zu: Luthers Eltern waren nicht arm, sondern führten einen vergleichsweise vermögenden Haushalt. Als Beleg gelten zum Beispiel Küchenreste. Demnach standen auf dem Essensplan der Luthers relativ häufig Spanferkel und Singvögel – Speisen, die sich damals nicht jedermann leisten konnte. Auch die hohe Anzahl der Knochen, offenbar Folge eines überproportionalen Fleischkonsums, machte die Archäologen stutzig – genau wie die Ausmaße des Lutherschen Anwesens. Die Familie bewohnte kein bescheidenes Einzelhaus, sondern ein stattliches Gehöft mit Wohngebäuden, Stallungen und Lagerhäusern. Die Erde barg noch viele andere kostbare Dinge, etwa Spielzeug, wertvolle Kleidungs- und Stoffreste sowie 260 Silbermünzen mit einem beträchtlichen Wert. Glasscherben, Messer und Tafeldekorationen zeigten außerdem, dass die Familie eine repräsentative Empfangskultur pflegte. Alle Indizien zusammengezählt, ist klar: Die Luthers gehörten eindeutig zur ländlichen Oberschicht. Die Flunkerei über die eigene Herkunft schmälert für die meisten Historiker aber nicht des Reformators herausragende Bedeutung. Selbst wenn einige sogar daran zweifeln, dass er die 95 Thesen tatsächlich an die Wittenberger Pforte nagelte.

Blaublüter

Obwohl mit der Novemberrevolution 1918 die Adelsherrschaft endete, amtieren heute in Sachsen-Anhalt mindestens 20 Hoheiten. Zum Beispiel als Kartoffel-, Bier- oder Nudelkönigin.

Ballenstedt ist die Wiege des anhaltischen Geschlechts der Askanier.

In der kleinen Gemeinde am Rande des Ostharzes befand sich einst die Stammburg des Geschlechtes der Askanier, deren Familienname sich von der latinisierten Form des Ortsnamens „Aschersleben“ ableitet. Als Stammvater gilt Esico von Ballenstedt, der um das Jahr 1000 lebte. Im Stammbaum der Askanier finden sich viele Berühmtheiten. Zum Beispiel Albrecht der Bär (1100–1170), der Gründer Berlins, und der tragikomische Unglücksrabe Otto IV. (um 1238–1308) mit dem Pfeil. Letzterer lebte lange mit einem Pfeil im Kopf. Die Kriegsverletzung hatte er sich in einer Schlacht bei Staßfurt zugezogen. In den Familiengesetzen der Askanier liegt die jahrhundertelange territoriale Zersplitterung des heutigen Landes Sachsen-Anhalt begründet. Weil das familiäre Erbrecht – im Unterschied zu den meisten anderen Dynastien – keinen Übergang des Landes auf den ältesten Sohn vorsah, wurde zwischen allen geteilt. Das führte zu vielen Familienzweigen und Ministaaten.

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