Heiße Wüstennächte in Kairo | Erotischer SM-Roman - Tara Silver - E-Book

Heiße Wüstennächte in Kairo | Erotischer SM-Roman E-Book

Tara Silver

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 224 Taschenbuchseiten ... Die selbstbewusste und verführerische Diane arbeitet für die Verbrecherwelt von Kairo. Sie hat eine ausgeprägte Schwäche für Waffen, Lederkleidung und unverbindlichen Sex. Als ihr Zieh-Onkel ermordet wird, ermittelt sie auf eigene Faust. Dabei begegnet sie dem attraktiven Jamal, dessen Schwester entführt wurde. Die beiden decken einen Mädchenhändlerring auf, der die Herrschaft über die Unterwelt an sich reißen will. Doch ihre Ermittlungen werden durch das brennende Verlangen behindert, das Diane immer wieder in Jamals Arme treibt … Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 301

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Impressum:

Heiße Wüstennächte in Kairo | Erotischer SM-Roman

von Tara Silver

 

Tara Silver lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen in einem Haus, wo sich hinter jedem Fenster die grünen Weiten eines Landschaftsschutzgebietes erstrecken. Abends trinkt sie Wein bei Kerzenschein, hört den Grillen und Fröschen in ihrem Garten zu und träumt von neuen Geschichten. Bevor sie sich der Erotik zuwandte, schrieb sie über Naturschutz und Freundschaft. Inzwischen liebt sie es, die tausend Facetten von Erotik und Sexualität auch in ihren Romanen zu erforschen.

 

Lektorat: Sandra Walter

 

 

Originalausgabe

© 2019 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © AlexAnnaButs @ shutterstock.com © givaga @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783862779758

www.blue-panther-books.de

Ein Bordell der besonderen Art

Karl Jürgen Vattenscheidt umklammerte seinen Aktenkoffer mit schwitzigen Händen. Er war der Einzige, der gerade mit diesem Aufzug fuhr. Trotzdem achtete er darauf, dass seine Haltung entspanntes Selbstbewusstsein verriet. Er durfte hier sein. Sein Anzug war ihm in einer der besten Schneiderwerkstätten Italiens auf den Leib geschneidert worden. Er investierte jeden Monat das dreifache Jahresgehalt einer Verkäuferin aus Malaysia in Solariumsbesuche, Beautysalons für Männer und den richtigen Sitz seiner Haare. Die schlichte Uhr an seinem Handgelenk war eine Einzelanfertigung eines Schweizer Fabrikanten. Jedes Detail seiner Erscheinung sollte darauf hinweisen, dass er es geschafft hatte.

Trotzdem war er nervös. Heute besuchte er zum dritten Mal dieses Bordell, von dessen Existenz er erst vor acht Monaten erfahren hatte. Obwohl in Kairo nur ein Herrscher regierte, der unter verschiedenen Namen wie Dollar, Yen, Rial oder Euro in Erscheinung trat, durfte man nirgendwo im arabischsprachigen Raum die Macht der Religionspolizei unterschätzen. Als Mann mit Geld konnte man sich viel erlauben, aber vollständige Sicherheit gab es nie.

Und Kairo hatte sich in den vergangenen Jahren verändert. Von der einstigen Weltoffenheit war weit weniger zu spüren als früher.

Der Fahrstuhl hielt im dreizehnten Stock. Auf dem Panel gab es keinen Knopf, mit dem man dieses Stockwerk wählen konnte, lediglich eine runde Markierung im Blech. Hier kam man nur als geladener Gast hinein. Die Türen öffneten sich mit einem leisen, fast unhörbaren Zischen. Der Geruch von Moschus und Erregung, aber auch dezentem Putzmittel strömte in den Fahrstuhl.

Vattenscheidt widerstand der Versuchung, sich durch die Haare zu fahren, und überprüfte seine Haltung ein letztes Mal. Aufrecht und entspannt. Ein Mann, der jedes Recht hatte, hier zu sein. Alle Vereinbarungen waren getroffen. Heute würde er zum ersten Mal den hinteren Raum betreten, und dort …

Sein Mund fühlte sich trocken an. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und schluckte.

»Willkommen, Sir«, sagte ein dunkelhäutiger Mann in Jeans und Lederweste, dessen durchtrainierter Körperbau einen Mann mit geringerem Selbstbewusstsein als Vattenscheidt neidisch gemacht hätte. Er selbst stand natürlich über solchen Gefühlen.

Schwere orientalische Teppiche bedeckten den Boden. Zwei Regency-Anrichten an der hinteren Wand wurden von edlen Vasen gekrönt, in denen große Gebinde natürlicher Blumen um die Wette prangten. Zwischen ihnen erhob sich ein mannshoher Spiegel mit verschnörkeltem Rahmen, der nach Jugendstil aussah. Links und rechts verrieten dunkle, geschnitzte Holztüren nichts von den Geheimnissen, die sich hinter ihnen verbargen.

Vattenscheidt nickte dem Mann zu. »Ist alles vorbereitet?« Höflichkeit zur Begrüßung an Orten wie diesem war überflüssig. Alle wussten, worum es gehen sollte. Das Geld hatte bereits den Besitzer gewechselt. Small Talk wäre Zeitverschwendung.

»Das Mädchen kann es kaum erwarten, Sie zu sehen.« Das Lächeln des Mannes wurde breiter und die perfekten Zähne blitzten auf. Seine Stimme klang falsch und hinterhältig wie die aller Araber, hinter deren netten Lächeln sich Gott weiß welche Aggressivität verbergen konnte.

Vattenscheidt presste die Lippen zusammen. Er war weit gereist, aber beim Klang der arabischen Sprache oder des entsprechenden Akzentes fühlte er sich immer noch an die Gangs erinnert, die ihm als kleiner Junge auf dem Heimweg aufgelauert hatten. Die Älteren hatten nie etwas Schlimmeres getan, als in ihrer gutturalen Sprache über ihn zu reden oder ihm durch die Haare zu fahren, aber es hatte ihn entsetzt, dass seine guten Schulnoten und das große Auto seines Vaters nichts an der Hilflosigkeit ändern konnten. Die anderen hatten Freunde und Familie. Er selbst verbrachte jede Pause allein, weil keiner mit ihm spielen wollte.

»Das Mädchen ist blond?«, wiederholte er zur Sicherheit noch einmal seine Bestellung und stellte sich eine zarte, elfenbeinhäutige Finnin oder Holländerin vor. Seine Hose wurde eng.

»So blond wie die Sonne, Sir. Bitte folgen Sie mir. Sie werden begeistert sein von ihrer zarten Schönheit.«

Der Mann öffnete eine der Türen, hinter der ein mit Kerzen beleuchteter Gang auf eine dunkle Tür zuführte. Rechts davon gingen zwei weitere Türen ab. Vattenscheidt folgte ihm durch die hintere Tür in einen weiteren Raum.

Auf einem grob gezimmerten Podest hob sich ein mittelalterlicher Galgen in Richtung der hohen Decke. Ein wenig erinnerte das Szenario ans Mittelalter, aber ein kluger Innenarchitekt hatte es geschafft, dem Ambiente eine Mischung aus barbarischer Rauheit und modernstem Komfort zu verleihen. Neben dem grob gezimmert wirkenden Galgen stand auf dem Podest ein Stuhl in ähnlicher Optik, der jedoch an Armstützen und Sitzbereich mit Wildlederbezug gepolstert war und sehr bequem aussah.

Selbstverständlich war dieser Stuhl für den Scharfrichter gedacht und nicht für die Delinquentin.

Vattenscheidt räusperte sich. »Wie ist der Ablauf gedacht? Wird sie direkt zur Schlinge geführt, oder …«

»Oder was?« Das falsche Lächeln des Arabers veränderte sich nicht und blieb so servil wie bei der Begrüßung.

Vattenscheidt räusperte sich erneut und verfluchte sich für die Trockenheit in seinem Mund. »Oder gibt es vorher ein Verhör?«

»Oh. Das könnte auf leichte Schwierigkeiten stoßen. Das Mädchen spricht Ihre Sprache nicht. Aber selbstverständlich biete ich mich gern als Dolmetscher an.«

»Gut. Dann machen wir es so.« Es kam Vattenscheidt falsch vor, eine junge Frau zum Galgen zu verurteilen, ohne überhaupt zu wissen, welches Vergehens sie sich schuldig gemacht hatte.

»Sind Sie so weit? Wollen Sie es sich auf dem Richterstuhl bequem machen?«

Vattenscheidt überprüfte den Sitz seines Gürtels und nickte. In seiner Vorstellung hatte er sich in diesem Augenblick stark und selbstbewusst gefühlt. Jetzt war er doch eher nervös. Was, wenn er keinen hochkriegen würde? Was, wenn etwas schiefging? Allein mit einem Mädchen in ihrem Zimmer hatte es nie Probleme gegeben – aber in seiner Vorstellung hatte er nicht genug bedacht gehabt, dass die Wachen des Mädchens arabisch aussehen würden. Kriminelle und Terroristen. Leute, von denen man sich als anständiger Mann fernhalten sollte.

Er stieg auf die Empore und nickte seinem Begleiter – den er vielleicht nach dem Namen hätte fragen sollen, wenn er bereit gewesen wäre, sich dieses unaussprechliche arabische Kauderwelsch zu merken – freundlich zu. »Wir können anfangen.«

Der Mann klatschte in die Hände. Der Vorhang am Rand des Raumes wurde zurückgezogen. Ein blondes Mädchen mit einer Haut so dunkel wie Latte macchiato wurde von zwei muskulösen, südländischen Männern mit sorgfältig getrimmten Bärten und millimeterkurzem Haar festgehalten. Das weiße Gewand, das in fließenden Falten ihre Figur versteckte, betonte die Dunkelheit ihrer Haut und der nachtschwarzen Augen.

Vattenscheidt verbiss sich einen Fluch. Er hätte es wissen müssen. Sie hatten eine ganz normale Araberin von der Straße blondiert, statt ihm eine nordische Schönheit zu präsentieren. Er war drauf und dran, alles abzubrechen – aber die Angst in den Augen des Mädchens war real. Sie zitterte so sehr, dass man es durch den dünnen Stoff hindurch an ihren Nippeln sehen konnte, die von den Falten nur unvollkommen verdeckt wurden. Sie sah ihn flehend an und schüttelte den Kopf. Die Männer neben ihr hielten ihre Oberarme so fest umschlossen, dass sie trotz ihrer leichten Fluchtbewegungen keinesfalls entkommen konnte.

Auf einmal spielte die Farbe ihrer Haut keine Rolle mehr. Das hier war besser als jede Fantasie. Vattenscheidts Schwanz drängte gegen den Reißverschluss seiner Hose. Er wäre ein Trottel, wenn er jetzt abbrechen würde. Noch hatte er keine Ahnung, wann seine Firma ihn das nächste Mal nach Kairo schicken würde. Für das nächste Mal, klar, da würde er eine echte Blondine verlangen. Aber jetzt gerade … da war dieses zarte Reh mit den panisch flehenden Augen alles, wonach es ihn verlangte.

»Bringt sie her«, verlangte er. »Sie soll sich da unten hinstellen und gestehen, was sie verbrochen hat.«

Der Guide stieß arabische Laute hervor, ohne dass sich das Grinsen in seinem Gesicht auch nur eine Sekunde veränderte. Die Wachen neben dem Mädchen schoben sie nach vorn, bis sie vor der Treppe stehen blieb. Ihr Blick blieb immer wieder an der Galgenschlinge hängen, wobei sich ihre Pupillen panisch weiteten. Sie sah abwechselnd von Vattenscheidt zu dem Mann, der sie in Empfang genommen hatte, und wieder hoch zu ihm. Offenbar hatte sie verstanden, dass er es war, der über ihr Schicksal zu entscheiden hatte. Sie stieß ein paar Worte hervor, verstummte aber, als der linke Wächter ihr eine Ohrfeige gab.

»Was sollen wir mit ihr tun?«, fragte der Guide.

»Frag sie … Frag sie, ob sie weiß, warum sie hier ist.«

Er wandte sich an das Mädchen und fragte sie mit höhnischer Stimme etwas auf Arabisch.

Das Mädchen schüttelte den Kopf und blickte erneut flehend zu Vattenscheidt. Sie öffnete den Mund, als ob sie etwas sagen wollte, aber nach einem Blick zu dem linken Wächter schloss sie ihn wieder.

Der Wächter wandte sich an Vattenscheidt. »Das dumme Ding hat keine Ahnung. Oder es ist verlogen und verstockt. Auf jeden Fall weigert sie sich, zu antworten.«

»Frag sie …« Er leckte sich erneut über die trockenen Lippen. »Frag sie, ob sie ein unanständiges Mädchen war. Ob sie Sex hatte, ohne verheiratet zu sein.«

Der Araber grinste. Offenbar machte ihm das hier Spaß. Er baute sich vor dem Mädchen auf und redete mit lauter, vorwurfsvoller Stimme auf sie ein. Das Mädchen schrie auf, schüttelte den Kopf und stieß eine leidenschaftliche Antwort hervor.

Er schlug sie ins Gesicht, damit sie verstummte, und wandte sich wieder Vattenscheidt zu. »Sie behauptet, sie habe es nicht gewollt. Das ist natürlich Unsinn. Ich kann bestätigen, dass sie eine Hure ist. Sie ist ihren Eltern davongelaufen, weil sie erfahren wollte, was für Wollust die Männer ihr bereiten können. Diese Frau lügt. Sie sollten ihr kein Wort glauben.«

»Eine wollüstige Lügnerin also, ja?« Vattenscheidt strich sich über das glatt rasierte Kinn. »Frag sie, mit wie vielen Männern sie Sex hatte.«

»Zu Befehl, Sir.« Wieder wandte er sich an die junge Frau und redete mit harschen Worten auf sie ein.

Sie schwieg und schüttelte den Kopf. Eine Träne rann ihre Wange hinab.

»Es ist hoffnungslos, Sir«, sagte der Mann zu Vattenscheidt. »Sie ist verstockt und bereut es offenbar kein bisschen. Ich glaube nicht, dass Gnade hier angebracht wäre.«

»Sieht ganz so aus.« Er rieb sich über die Hose, unter der sein Schwanz weiter und weiter anschwoll. »Bringt sie hoch. Wir wollen sehen, ob sie endlich gesteht, wenn sich die Schlinge um ihren Hals legt.«

Weitere arabische Worte folgten. Die Wachen führten das Mädchen zur Treppe und wollten sie hochgeleiten. Dabei musste einer der beiden den Griff um ihren Arm gelockert haben. Die scheinbar fügsame Gefangene riss sich von ihm los und schlug mit dem freien Arm auf den anderen Wächter ein, der den Griff ebenfalls kurz lockerte. Es gelang ihr beinah, sich zu befreien und zurück zum Vorhang zu laufen, doch der Guide erwischte sie und griff ihr in die Haare, die in unschuldiger Unordnung über ihre Schulter fielen. Sie schrie auf. Er sagte etwas zu ihr, was Vattenscheidt nicht verstehen konnte, aber die dunkle Drohung in seiner Stimme war unüberhörbar. Weitere Tränen liefen ihre Wangen hinab.

Die Wächter umfassten ihre Oberarme erneut. Einer fasste sie an den Hintern, um sie die Treppe hochzuschieben. Der Guide wartete unten und beobachtete die Szene mit seinem servilen Lächeln, das Vattenscheidt inzwischen beinah gruselte. Egal. Heute ging es nicht um diesen Mann, sondern um das blonde Mädchen.

Die Wachen führten die Gefangene wortlos unter den Galgen. Die Schlinge berührte ihr Gesicht und sie zuckte zurück.

»Du hattest deine Chance«, sagte Vattenscheidt ruhig. »Wenn du ehrlich gewesen und deine Verbrechen zugegeben hättest, hätte ich vielleicht Gnade walten lassen. Aber so …« Er stand auf und ging zu der Frau. Von ihrer Haut stieg ein exotischer, warmer Duft auf, der sich jedoch mit dem stechenden Angstschweiß mischte, der von den feuchten Flecken unter ihren Armen aufstieg. Sie hätten der Kleinen wirklich ein besseres Deo verpassen sollen!

Er griff nach der Schlinge und legte sie ihr um den Hals. Der Knoten war so geschaffen, dass er das Seil problemlos zuziehen konnte. Ein Geräusch hinter ihm verriet ihm, dass der Guide jetzt auch die Treppe hochstieg. Das Seil straffte sich nach oben und das Mädchen erhob sich auf die Zehenspitzen, um dem Zug nachzugeben.

Vattenscheidt drehte sich um und sah, dass der Guide das Seil um einen Tampen am Galgenbaum wickelte. »Danke schön«, sagte er und nahm sich vor, beim nächsten Mal selbst dafür zu sorgen, dass das Seil richtig angezogen wurde. Wenn man diesen Job anderen überließ, verzichtete man doch auf die Hälfte des Spaßes! Andererseits zitterten seine Finger beinah vor Nervosität und er war sich nicht sicher, ob er die Knoten überhaupt hinbekommen hätte.

Es wurde Zeit, ihr das voll geschwitzte Gewand zu entfernen und dafür zu sorgen, dass sie in ihrer natürlichen Schönheit vor ihm stehen durfte. Vattenscheidt zog sein Schweizer Taschenmesser aus der Tasche und klappte es auf.

Das Mädchen wimmerte und stieß etwas in ihrer seltsamen Sprache hervor, von dem er nur »La, la!« verstand.

»Singst du mir etwas vor?«, neckte er die Kleine. »Tut mir leid, aber ich verstehe den Text nicht.«

Er fuhr ihr mit der Klingenspitze sanft über den gebräunten Hals. Auch ohne die milchweiße Zartheit, von der er geträumt hatte, waren Hals und der Übergang zu den Schlüsselbeinen sehr hübsch geformt. Die Arterie pulsierte schnell und kräftig und zeigte, wie aufgeregt das Herz des Mädchens pochen musste. Vattenscheidt fühlte die gleiche Erregung.

Er setzte das Messer am Ausschnitt des Gewandes an und zog. Mit einem leisen Ratschen zerriss der Stoff. Ohne das Messer einzuklappen, fasste er beide Seiten der Rissstelle und zog. Der Riss ging weiter, bis er den Saum des Gewandes erreichte. Die Wachen an ihrer Seite blickten ungerührt. Niemand von ihnen beachtete das Wimmern und hysterische Stammeln des Mädchens.

Die junge Frau war schlank und hatte feste, kleine Brüste. Ihr Bauch war muskulös und durchtrainiert. Vattenscheidt streichelte darüber und nickte zufrieden. Er mochte es, wenn Leute etwas aus sich machten und regelmäßig ins Fitnessstudio gingen. Die kleinen Brüste passten perfekt in seine Hand, als er sie umfasste und knetete. Er konnte nicht widerstehen und packte fester zu … und noch fester … bis das Mädchen aufschrie und sich trotz der Schlinge um ihren Hals wand und nach hinten zu entkommen versuchte. Doch das Seil rief sie schnell zurück zur Vernunft.

Vattenscheidt packte sie zwischen die Beine. Eine verräterische Spur Feuchtigkeit verriet, dass sie die Situation trotz ihres gespielten Widerstandes genauso erregend fand wie er. Wunderbar. Nicht, dass es ihn sonst gestört hätte. Die netten Herren hätten ihm notfalls auch Gleitgel gebracht, aber es tat seinem Gewissen dennoch gut, dass er der Frau mit der Umsetzung dieses Szenarios genauso viel Lust bereitete wie sie ihm.

Er schnitt die Träger des Gewandes durch und fuhr der Frau mit dem sauberen Stoff über die Achselhöhlen, damit ihr Angstschweiß seine Nase weniger belästigte, und ließ den Stoff zu Boden fallen. Langsam löste er seinen Gürtel und öffnete den Reißverschluss. Er wollte es so sehr in die Länge ziehen wie irgend möglich. Sein Schwanz reckte sich erleichtert nach vorn, weil er nicht länger durch die Hose beengt wurde. Trotzdem packte er das Mädchen noch nicht, sondern wichste sich, bis er das Gefühl hatte, steinhart zu sein und kurz vor dem Platzen zu stehen.

Das Mädchen war zierlich genug, dass er ihr Gewicht kaum spürte, als er zwischen ihre Beine griff und sie hochhob, damit er ihre Spalte zu sich ziehen konnte. Sie schrie auf und zappelte. Die Wachen neben ihr veränderten den Griff an ihren Armen, damit sie sich nicht versehentlich durch ihre Zappelei selbst strangulierte. Sie sagte nichts mehr, schluckte nur, und sah ihn mit panisch geweiteten Augen an.

Die Bitte und die tiefe Hingabe und Angst in ihrem Blick berührten Vattenscheidts Herz. Er führte seine Spitze an ihre Spalte, an deren Außenseite ein kleiner Lusttropfen perlte, und ließ sie langsam über seinen Schwanz rutschen. Sie war herrlich eng und massierte seinen Schwanz mit ihren inneren Muskeln, die sie mit aller Kraft anspannte. Er musste aufpassen, nicht auf der Stelle zu kommen.

Langsam und genüsslich zog er sich aus der Gefangenen heraus und stieß wieder in sie hinein. Sein Schwanz sah in ihrer kleinen Spalte noch größer aus als sonst. Ihr Wimmern war so leise, dass es Einbildung sein könnte. Obwohl die Wachen sie weiter festhielten, schnürte sich die Schlinge des Galgens fester um ihren Hals. Bei ihren Versuchen, den Kopf hoch genug zu recken, dass sie noch Luft bekam, hüpften ihre Brüste bezaubernd hin und her.

»Ihr könnt ihre Hände loslassen«, sagte er zu den Wachen. »Aber bitte nacheinander. Dann kann sie sich besser am Seil festhalten.«

Die Wachen verstanden offenbar sehr wohl Englisch, auch wenn sie vorher nur auf die arabischen Anweisungen des Guides gehört hatten. Einer von ihnen legte die Hand schützend unter den Rücken des Mädchens und führte ihre Hand an das Seil über ihrem Kopf. Sie klammerte sich fest. Der andere wiederholte die Bewegung. Jetzt konnte sie sich selbst festhalten und erhielt zusätzlichen Halt durch Vattenscheidts Hände an ihrem Hintern und die Hände der Wachen unter ihrem Rücken.

»Ihr könnt gehen«, wiederholte er. »Ich halte sie sicher genug.«

Sie nickten und verschwanden.

Vattenscheidt bewegte sich nicht. Sein Schwanz in ihrer engen Spalte pochte. Die Intimität des Augenblickes war größer als alles, was er je zuvor erlebt hatte. Wenn er die Hände des Mädchens von dem Seil löste und sie nach unten zog, würde sie sterben. Wenn er sie zu heftig fickte und sie zu stark nach vorn und hinten gestoßen wurde, würde ihr Griff um das Seil vielleicht nicht mehr reichen, um ihren Hals zu schützen. Sie war vollkommen in seiner Hand. Er besaß Macht über ihr Leben und ihren Tod.

»Schau mich an«, forderte er.

Sie reagierte nicht.

»Schau mich an! Mach deine Augen auf, sonst nehme ich meine Hände von deinem winzigen Knackarsch und lasse dich hier hängen, bis jemand dich rettet oder dein Genick aus Versehen bricht.«

Sie öffnete die Augen und sah ihn mit ihrem hilflosen Rehblick an, ohne etwas zu antworten.

»Schon besser.« Er umfasste ihre Hinterbacken anders und stieß wieder in sie hinein. »Und wehe, du machst die Augen zu!«

Obwohl sie seine Worte nicht verstehen konnte, schien sie zu begreifen, was er meinte. Sie umklammerte das Seil über ihrem Kopf, als ob es um ihr Leben ginge, und starrte ihn mit zitternder Unterlippe an. Er beschleunigte sein Tempo, wurde langsamer und beschleunigte wieder. Für das hier hatte er viel Geld bezahlt. Er würde keinesfalls zulassen, dass es zu schnell zu Ende ging, ganz egal, wie sehr die Angst der Kleinen und das Herumhüpfen ihrer Brüste bei jeder Bewegung ihn erregte.

Zwischen seinen und ihren Augen fand ein seltsamer Dialog statt. Völlige Hilflosigkeit, Angst und Ausgeliefertsein auf ihrer Seite, absolute Macht und Erregung auf seiner Seite. Er fickte sie tiefer, um zu sehen, ob sich ihr Gesicht verändern würde, wenn es schmerzte. Das tat es. In ihren Augen blitzte etwas anderes auf, was Schmerz sein konnte, oder auch Hass. Ihre enge Spalte wurde trockener, aber nicht so sehr, dass es unangenehm war. Er löste eine Hand von ihrem Hintern und schlug sie auf ihren rasierten Venushügel. Sie schrie auf, weil er ihr Gewicht weniger gut hielt.

Schnell umfasste er ihren Hintern wieder und stieß tiefer in sie. »Ah«, brachte er grunzend hervor. »So schlimm ist mein Schwanz also doch nicht, ja? Gefällt dir wohl doch, wenn ich dich so hart nehme, wie du es brauchst?«

Sie antwortete nicht, stieß nur ein ersticktes Keuchen hervor, als würde ihre Luft allmählich knapp.

Er löste die andere Hand von ihrem Hintern und schlug sie auf die kleinen Brüste, die bei jedem Stoß von ihm hin und her hüpften. »Du bist ein wollüstiges Miststück! Du hast deine Strafe verdient, o ja, schau nicht so hilflos!«

Er vögelte und vögelte sie, knetete ihre festen kleinen Hinterbacken und bekam einfach nicht genug von ihr. Warum nur hatte er sich eine hellhäutige Blondine zurechtfantasiert? Das hier war viel besser. Diese Frau mit der nicht zu ihrer Hautfarbe passenden Blondierung stand für alles, was den Orient seiner Heimat gegenüber unterlegen machte. Frauen, die versuchten, wie Europäerinnen auszusehen; Männer, die diese Frauen an jeden verkauften, der genug Geld auf die Matte brachte … Eine schrecklich unzivilisierte Region. Eindeutig unterlegen. Die Menschen hier, genau wie dieses Mädchen, brauchten die ordnende Kraft des europäischen Geistes. Nur so konnte aus ihnen etwas werden.

Als sich der Point of no Return ankündigte, kam es ihm vor, als habe er die Kleine ein halbes Jahrhundert gevögelt. Er löste erneut eine Hand vom Hintern der Kleinen, schlug sie auf die Brüste, bis sie trotz der Schlinge um ihren Hals aufschrie, und umfasste ihr Becken. Die Zeit für Rücksichtnahme war vorbei. Er zog sich bis zur Spitze aus ihr zurück, rammte den Schwanz bis zum Anschlag in sie und wiederholte es. Schneller. Immer schneller. Ihr Wimmern und ihre Panik bildeten eine herrliche Begleitmusik zu der Erregungswelle, die ihn durchfuhr und die immer höher hinaufstieg. Schließlich fühlte er das Pulsieren, so intensiv wie nie zuvor in seinem Leben. Er zog sich ein letztes Mal aus ihr zurück und stieß bis zum Anschlag in sie hinein. Sein Kommen und ihr Aufschrei gingen ineinander über, bis er nicht mehr hätte sagen können, wo sie aufhörte und er begann.

Nachdem er alle Lust in sie gespritzt hatte, die sich während der langen Erregung und Vorfreude vor diesem Augenblick in ihm aufgestaut hatte, ließ er das Mädchen sanft zurück auf ihre Füße. Tränen liefen über ihre Wangen. Er half ihr, das Gleichgewicht zu halten, auch wenn sie wegen der Schlinge um ihren Hals weiterhin auf den Zehenspitzen balancieren musste, und küsste ihre Tränen weg.

»Wie schön du bist«, sagte er, auch wenn sie es nicht verstehen konnte. »Ich glaube, ich habe mich verliebt.«

Die Wachen stiegen aufs Podest und lösten die Schlinge um den Kopf des Mädchens, das nach wie vor auf Zehenspitzen balancierte und sich an dem Seil über ihrem Kopf festhielt, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Als sie nicht länger vom Seil gehalten wurde, sackte sie zusammen. Sie zitterte am ganzen Körper. Die Wachen umfassten ihre Arme. Einer wollte sie sofort wegziehen, aber der andere streichelte ihren Rücken und redete leise auf sie ein. Ob es ihr Liebhaber war?

Wenn es so wäre, störte es Vattenscheidt nicht. Das, was er mit der Kleinen geteilt hatte, ging weit über alles hinaus, was sie an normaleren Freuden mit anderen Männern erleben konnte. Er war sich sicher, dass sie ihn genauso wenig vergessen konnte wie er sie. Die süße, hingebungsvolle Panik in ihren Augen würde ihn noch viele glückliche Nächte hindurch verfolgen.

Der Mann, der ihn in dieses Zimmer geführt hatte, trat neben ihn. Irgendwann im Verlauf der Begegnung hatte Vattenscheidt den anderen aus den Augen verloren. »Ich hoffe, es war alles zu Ihrer Zufriedenheit?«, fragte er mit seinem wie festgewachsenen, servilen Grinsen.

»Das war …« Ihm fehlten die Worte. Er schnürte seinen Gürtel fest und zupfte sein Hemd zurecht. »Das war auf jeden Fall sein Geld wert.«

»Wir würden uns freuen, Sie bald wieder als Kunden begrüßen zu dürfen. In unseren anderen Zimmern …«

»Ist ein solches Spiel für das Mädchen nicht ziemlich gefährlich? Was, wenn sich die Schlinge um ihren Hals zu fest zuzieht?« Nachträglich plagte ihn das schlechte Gewissen doch ein wenig, aber nicht so sehr, dass er den geilen Orgasmus dafür aufgegeben hätte. In Zukunft würde er die Szene beim Masturbieren noch viele Male erleben, ahnte er, bis sie sich irgendwann zu sehr abnutzte und eine reale Wiederholung benötigte. Vielleicht könnte man dem Mädchen dabei dann noch die Handgelenke zusammenbinden – oder eine Hand auf den Rücken schnüren?

»Es hat Unfälle gegeben«, sagte der Begleiter so selbstverständlich, als würde er im Verkaufsgespräch erwähnen, dass es bei der Herstellung des neuen Maschinenparks eine Ungenauigkeitstoleranz von 0,74 Prozent bei der exakten Anpassung der Förderbänder gäbe.

»Na ja, die Frauen werden schließlich gut genug bezahlt, nicht? Und am Ende ist es ja nicht wirklich tödlich.«

Der andere schwieg.

Vattenscheidt rückte seinen Krawattenknoten zurecht. »Wo sind hier noch mal die Örtlichkeiten? Und können Sie mich danach zur Bar bringen, damit ich endlich einen Drink bekomme?«

Ankunft in Kairo

Der Boden des Flugzeugs vibrierte sanft. Diane Hellers mochte das Gefühl. Zu spüren, wie das Flugzeug mit der Luft kämpfte, machte real, was geschah. Viele Kilometer über dem Boden durch die Stratosphäre zu rasen, auf einer Spur aus Feuer durch Regionen, für die Menschen nicht mehr geschaffen waren, fühlte sich surreal an, wenn das Flugzeug vollkommen ruhig blieb. Das leichte Vibrieren des fliegenden Mikrokosmos um sie herum machte das Wunder real.

Ein ägyptisch aussehender Mann drei Sitzreihen vor ihr drehte sich erneut um, um sie anzusehen. In seinen Augen blitzten Intelligenz und Herausforderung. Er war schlank und trug einen Anzug, aber seine Haare waren etwas zu lang für einen strengen Businesslook. Die lange Sitzzeit hatte dazu geführt, dass sie jetzt verwuschelt um sein Gesicht lagen. Das verlieh ihm einen Eindruck von Wildheit, der Diane gefiel.

Sie zwinkerte ihm zu und erwiderte sein Lächeln.

Bald wäre sie in Kairo und würde ihre Familie wiedersehen. Der Gedanke löste gemischte Gefühle in ihr aus. Ihr Vater war ein Tyrann, auch wenn er die Familie groß gemacht hatte, und ihre große Schwester war all das, was sie selbst niemals sein konnte. Natürlich liebte Diane sie, mehr als ihr eigenes Leben, wenn sie ehrlich war, und doch … Neben Souheila kam sie sich immer wie eine Versagerin vor, die nicht in der Lage war, sich auf vernünftige Weise in die Familie einzufügen und sich an die Standards der anderen zu halten.

Souheila war der Liebling ihres Vaters, während Diane das Enfant terrible war. Die ältere hatte es immer verstanden, ihre Eskapaden so zu planen, dass sie den schönen Schein nicht verletzten. Wenn sie die Wohnung verließ, störte es sie nicht mal, Hidschab zu tragen. Sie besaß eine ausgewählte Sammlung verhüllender Schleier, unter denen sie ihre sinnliche Seite verbarg und der Welt nur zwei intelligente und gnadenlose Augen zeigte, mit denen sie jeden potenziellen Grabscher in die Flucht schlug, lange bevor der die Hand ausstreckte.

Dass Souheila meist nur mit zwei durchtrainierten Bodyguards das Haus verließ, tat sein Übriges.

Diane beneidete die andere oft darum, dass sie so selbstverständlich wusste und tat, was sich gehörte. Souheila war weder dumm noch angepasst. Sie nutzte die Regeln einfach nur, um innerhalb des festen Korsetts genau das zu tun, was sie wollte und wonach es sie verlangte.

Sie selbst dagegen hasste es, sich von der Welt einsperren zu lassen, egal, wie vernünftig es scheinen mochte, sich an die Regeln der anderen zu halten.

Der gut aussehende Ägypter verlagerte das Gewicht auf seinem Sitzplatz und sah erneut über die Schulter in ihre Richtung. Fast schien es ihr, als lag eine Frage in seinem Blick, bevor er sich zurücksetzte.

Eine heiße Welle durchlief Diane. Ganz egal, ob sie sich den Blickwechsel nur eingebildet hatte oder nicht, er erregte sie. Sie brauchte ein wenig Aufregung und Prickeln, bevor sie sich wieder in die brave Tochter des Hauses Al-Halabi verwandelte.

Prüfend zog sie eine der roten Strähnen ins Gesicht. Die Locken kringelten sich, wie sie es sollten, und fühlten sich gleichzeitig weich und voller Sprungkraft an. Es war herrlich, ihre langen Haare offen über die Schultern fallen zu lassen und sie nicht zu verstecken.

Der Mann warf ihr einen neuen Blick zu. Dieses Mal lächelte er nicht. In seinen Augen lag Hunger. Er ähnelte dem Hunger, den Diane oft genug in sich selbst spürte. Es ging nicht in erster Linie um Sex, sondern darum, den Platz in der Welt zu finden, der einem selbst gehörte.

Oder zu akzeptieren, dass es einen solchen Platz nicht gab und man immer wieder aufs Neue darum kämpfen und ihn hinter der Horizontlinie suchen sollte.

Kurz entschlossen stand sie auf. Sie ließ den Hunger anwachsen und durch ihren Körper fließen, damit er alles ausfüllte und in ihrem Blut pulsierte. Er sollte ihre Brüste erfüllen und ihre geheimen Regionen, aber auch den Schwung ihrer Hüften, das Kreisen ihrer Schultern und das, was in ihrem Blick und der Art lag, in der sie den Kopf hob.

Verführung war viel mehr als nur verliebtes Glotzen oder ein direktes Ich will dich.

Wenn der Mann den gleichen Hunger kannte, würde er ihn in ihr spüren und ihr folgen.

Vor der Flugzeugtoilette blieb sie stehen, als ob sie zögerte oder einfach ein paar Momente brauchte, in der sie ihre Beine vertreten konnte. Sie klopfte eine Fluse von der Lederhose und überprüfte den Kragen der Jacke, ob sich auf dem sorgfältig gepflegten Leder eine winzige Schmutzstelle oder Abschürfung befand. Ihre Brüste kribbelten vor Erwartung, als ihr Unterarm bei der Bewegung darüber glitt.

Der Mann stand tatsächlich auf, sah sie aus den Augenwinkeln, und kam in ihre Richtung. Diane verbarg das Lächeln tief in sich und musterte die Flugzeugwand vor sich, als würden die winzigen Riffelmuster in der Kunststoffwand eine geheime Botschaft für sie tragen.

Der Mann stellte sich etwas zu dicht neben sie und lächelte mit einer charmanten Mischung aus Nervosität und Selbstvertrauen. »Stehen Sie an?«, fragte er auf Englisch.

»Es ist frei. Gehen Sie ruhig.« Diane erwiderte seinen Blick und suchte in seinem Lächeln nach dem Hunger, für den es keinen Namen gab und den sie gleichermaßen liebte und fürchtete.

»Gleich.«

Der Blickaustausch hatte etwas Hypnotisches. Manchmal sah man in den Augen eines Menschen alles, was man wissen musste. Die langen Gespräche, die viele Menschen nutzten, um sich kennenzulernen, führten oft in die Irre. Ihr Gegenüber war stark genug, um sie nicht zu langweilen, und in ihm brannte das gleiche im Alltag unterdrückte Feuer, das Diane so oft quälte.

Und er roch verdammt gut, nach Moschus, Karamell und Wüstenwind.

Mehr brauchte sie nicht für diesen letzten Moment der Freiheit, bevor sie sich erneut in das Gefängnis ihrer Heimatstadt und Familie begab.

»Du bist wunderschön«, sagte er.

Diane fragte nicht nach seinem Namen, sondern glitt sanft mit der Hand über seinen Oberarm. »Du auch.«

Sie ließ die Hand etwas zu lange auf seinem Unterarm liegen, bevor sie sich löste und die Kabine betrat. Er folgte ihr. Sie griff an ihm vorbei und verschloss die Tür. Dabei berührten sich ihre Körper. Diane entfuhr ein leises Seufzen, so gut fühlte sich das an.

Er streichelte über ihren Bauch, ihren Rücken und fuhr sacht über ihre Brüste, als wolle er sie necken. Sie schlang ein Bein um ihn und stützte sich mit der Hüfte am Waschbecken ab.

»Ich liebe ägyptische Männer«, sagte sie auf Arabisch. »Sie haben mehr Leidenschaft.«

Seine Augen weiteten sich, als sie mit ihm in seiner Muttersprache redete. Wegen ihrer roten Haare und der recht hellen Haut wurde sie nur selten für die Halbägypterin gehalten, die sie war. Doch manchmal liebte sie es, die Sprache ihrer Kindheit zu sprechen. Englisch war überall und nirgends zu Hause.

Außerdem machte es Spaß, Menschen zu irritieren und ihre Erwartungen immer wieder zu durchbrechen.

»Ägyptische Frauen sind nicht wie du«, sagte er.

Sie griff zwischen seine Beine und massierte die Beule, die unter ihrer Berührung härter wurde und ihr entgegendrängte. »Sie tragen die gleiche Leidenschaft wie ich in sich«, entgegnete sie. »Aber sie haben nie gelernt, damit umzugehen.«

»Deswegen machen sie die Männer nicht so verrückt wie du.«

Sie wiegte den Kopf und überlegte, ob sie antworten sollte. Ihr lag ein spöttischer Kommentar über das Verhalten mancher Männer auf den Straßen von Kairo auf der Zunge – doch wofür wäre der gut? Es würde in die falsche Richtung führen.

Und sie wusste, in welche Richtung sie stattdessen wollte.

Sie öffnete den Gürtel und den Reißverschluss des Mannes und freute sich, als sie sah, wie groß und wohlgeformt sein Schwanz ihr entgegensprang. Natürlich konnte auch ein kleiner Penis eine Frau glücklich machen, wenn der Mann wusste, wie er damit umgehen sollte, aber mit genug Größe und Volumen war es viel leichter, die Stellen in ihr zu erreichen, an denen es sich besonders schön anfühlte.

Sie rieb ihre Brüste an seinem Oberkörper und glitt mit einer geschmeidigen Bewegung auf die Knie, um das Objekt ihrer Begierde in den Mund zu nehmen. Sie liebte es, einem Mann auf diese Weise scheinbar die Macht über sie zu geben und in Wahrheit zu spüren, wie er sich voll und ganz in ihre Hand gab. Solange sie mit Lippen und Zunge kontrollierte, was geschah, befand er sich voll und ganz in ihrer Hand.

Umgekehrt mochte sie diese Stellung überhaupt nicht. Egal, wie sehr sie sich hingab und die Realität von Sex und Gefühlen überlagern ließ, sie brauchte das Wissen, dass die eigentliche Kontrolle in ihrer Hand lag und sie jederzeit die Richtung ändern konnte.

Ihr Partner stöhnte auf und schob seinen harten Penis tiefer in ihren Mund. Diane gab ein widerstrebendes Geräusch von sich, drückte aber gleichzeitig ihre Brüste gegen seine Beine, um zu zeigen, dass das nur ein Spiel war. Sie führte seine Hand in ihre Haare, damit er ihre Bewegungen so koordinieren konnte, wie es ihm am meisten Lust bereitete, und saugte sanft.

Mit der anderen Hand fasste sie zwischen ihre Beine, streichelte über das Leder und drückte sanft auf die Perle, die so gut versteckt natürlich kaum zu spüren war. Leder zu tragen, erregte sie. Es war ein Material, das für Motorradschutzkleidung geschaffen worden war und in die Fetischklubs gehörte.

Für eine ganz normale Flugreise von Kopf bis Fuß in Leder gehüllt zu sein, war eine Provokation. Und sie liebte es, zu provozieren.

Sie blies den Schwanz des Fremden, bis sie das Gefühl hatte, dass er kurz vor der Explosion stand. Immer wieder machte sie ihn heiß und zog sich dann zurück, um sanft auf die speichelfeuchte Eichel zu pusten und seine Erregung damit zu kühlen. Es machte Spaß.

Und es war ein einfaches und wunderschönes Mittel, um einen Mann unter Kontrolle zu bekommen.

Sie zog das stets in der Innentasche der Jacke bereitliegende Kondom heraus, nahm die Spitze zwischen die Lippen und stülpte es ihm über. Im Aufstehen öffnete sie ihre eigene Hose und streifte sie über die Hüften. Ihr Partner streichelte über ihre Hüften und griff an ihren Hintern.

»Bist du scharf auf mich?«, flüsterte sie.

»Merkst du das nicht?« Er fasste zwischen ihre Beine. Seine Augen weiteten sich, als er spürte, wie feucht sie war.

Diane erwiderte seinen Blick und ließ ihn erneut ihren Hunger spüren. Sie brauchte keine stundenlangen Zärtlichkeiten und romantische Worte, um in Stimmung zu kommen. Das törnte sie meistens eher ab. Das, was sie wollte, war wilder, primitiver und archaischer. Leidenschaft hatte nichts mit Romantik zu tun.

Sie drehte sich in seiner Umarmung um und beugte sich nach vorn, damit er leichter in sie eindringen konnte. Zwischen ihren Beinen pulsierte das Verlangen und ließ die Quelle in ihr überfließen.

Er drückte gegen sie, ohne in sie einzudringen. Diane stöhnte hungrig auf und griff zwischen die Beine, um ihm zu helfen. Er zog sich zurück und umspielte ihren Eingang. Sie schob ihm ihr Becken entgegen. Er sollte sie vögeln, verdammt! Sie wollte ihn, hier und jetzt, und ihr helfen, alle Gedanken aus ihrem Kopf zu schieben.

»Du bist ungeduldig«, neckte er sie auf Arabisch.

»Und dir macht das hier viel zu viel Spaß«, gab sie zurück.

»Wer hat mich denn erst stundenlang heiß gemacht, sodass ich es kaum noch erwarten kann?«

»Das war keine Stunde, sonst würde längst jemand gegen die Kabinentür hämmern.«

Er lachte leise auf, aber der Hinweis auf die Möglichkeit eines vorzeitigen Endes ihrer verruchten Begegnung schien ihn anzuspornen. Er schob seinen harten Schwanz mit einer langsamen, aber sicheren Bewegung tief in sie hinein.

Diane stöhnte auf. »Fuck, das ist gut!«

Er antwortete nicht, aber er wiederholte die Bewegung.

»Mach weiter damit! Du machst mich total wahnsinnig!«

»Wie du wünschst, rothaarige Teufelin.« Er streichelte über ihre Hüften und ließ die Hand auf ihrem Gesäß liegen. »Bist du eine Abgesandte der Hölle, die mich verführen soll?«

»Hör nicht auf!«