Her tortured King - D. A. Taylor - E-Book

Her tortured King E-Book

D.A. Taylor

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Beschreibung


Ein Krieg in New Yorks Schattenwelt – und Maxim steht im Zentrum des Sturms.



Nachdem Maxim Sanya aus den Fängen ihres Peinigers gerettet hat, brennt in ihm ein unstillbares Verlangen nach Rache. Doch während er mit gnadenloser Präzision seine Vergeltung vorbereitet, entgleitet ihm das, was ihm am meisten bedeutet: Sanya. Gefangen in einem dunklen Bann scheint sie unerreichbar, und Maxim ahnt nicht, dass ihre Verbindung auf Messers Schneide steht.

Im Schatten der New Yorker Unterwelt spinnt ein unsichtbarer Puppenspieler ein tödliches Netz. Sein Ziel: ein Blutbad, das Maxims Familie endgültig auslöschen soll. Während sich die Straßen der Stadt in ein Schlachtfeld verwandeln, spitzt sich der Konflikt zu – und die Zeichen stehen auf einen Krieg, der alles verschlingen könnte, was Maxim je liebte.

Während die Uhr unaufhaltsam tickt, muss Maxim sich entscheiden: Wird er seinen Rachefeldzug vollenden, oder verliert er dabei alles, was ihm noch geblieben ist – einschließlich Sanya?

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Her tortured King

WENN DIE KÖNIGIN WEINT

THEIR SINISTER KINGDOM

BUCH ZWEI

D. A. TAYLOR

Inhalt

Triggerwarnung

1. Khishchnik

2. Neznakomets

3. Krasotka

4. Khishchnik

5. Neznakomets

6. Krasotka

7. Khishchnik

8. Neznakomets

9. Krasotka

10. Khishchnik

11. Krasotka

12. Neznakomets

13. Khishchnik

14. Krasotka

15. Khishchnik

16. Neznakomets

17. Krasotka

18. Khishchnik

19. Neznakomets

20. Khishchnik

21. Krasotka

22. Neznakomets

23. Khishchnik

24. Krasotka

25. Khishchnik

26. Neznakomets

27. Krasotka

28. Khishchnik

29. Neznakomets

30. Krasotka

31. Khishchnik

32. Krasotka

33. Khishchnik

34. Neznakomets

35. Krasotka

36. Khishchnik

37. Neznakomets

38. Khishchnik

39. Krasotka

40. Neznakomets

41. Khishchnik

42. Krasotka

43. Neznakomets

44. Khishchnik

45. Neznakomets

46. Khishchnik

47. Krasotka

Danksagung

Über die Autorin

Weitere Werke der Autorin

Rechtliches und Uninteressantes

Copyright © 2025 Drucie Anne Taylor

Korrektorat: S. B. Zimmer, Julia Jana, Anita Reim

Satz und Layout: Julia Dahl

Umschlaggestaltung © D-Design Cover Art

Alle Rechte, einschließlich das, des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

Dies ist eine fiktive Geschichte, Ähnlichkeiten mit lebenden, oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß §44 UrhG (»Text und Data Mining«) zu gewinnen, ist untersagt.

Dieses Buch

Ein Krieg in New Yorks Schattenwelt – und Maxim steht im Zentrum des Sturms.

Nachdem Maxim Sanya aus den Fängen ihres Peinigers gerettet hat, brennt in ihm ein unstillbares Verlangen nach Rache. Doch während er mit gnadenloser Präzision seine Vergeltung vorbereitet, entgleitet ihm das, was ihm am meisten bedeutet: Sanya. Gefangen in einem dunklen Bann scheint sie unerreichbar, und Maxim ahnt nicht, dass ihre Verbindung auf Messers Schneide steht.

Im Schatten der New Yorker Unterwelt spinnt ein unsichtbarer Puppenspieler ein tödliches Netz. Sein Ziel: ein Blutbad, das Maxims Familie endgültig auslöschen soll. Während sich die Straßen der Stadt in ein Schlachtfeld verwandeln, spitzt sich der Konflikt zu – und die Zeichen stehen auf einen Krieg, der alles verschlingen könnte, was Maxim je liebte.

Während die Uhr unaufhaltsam tickt, muss Maxim sich entscheiden: Wird er seinen Rachefeldzug vollenden, oder verliert er dabei alles, was ihm noch geblieben ist – einschließlich Sanya?

Teil 2 der prickelnden Bratwa-Trilogie um Maxim und Sanya. Erlebe Liebe, Rache und Verrat und lass deine Welt ins Chaos stürzen.

Triggerwarnung

Liebe Leserin, lieber Leser, liebe Lesende,

Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Band einer Dark-Romance-Trilogie.

Folgende Triggerpunkte sind enthalten (nicht in dieser Reihenfolge):

GewaltGewalt gegen FrauenMordHäutungEntführungZwangsheiratEindeutige SpracheFolterWeiße Folter

Es handelt sich um Dark Romance und ist ausdrücklich ab 18 Jahren. Das Buch endet mit einem Cliffhanger.

Die Trilogie wird sich im dritten Band weiter steigern, deshalb erwarte hier bitte kein Feuerwerk der Perversitäten.

Alle sexuellen Handlungen zwischen den Protagonisten sind einvernehmlich und auch, wenn sie ihr Augenmerk nicht auf Verhütung legen, gilt im wahren Leben »safer Sex« und nicht »Anlauf und los geht’s.«

Ich wünsche dir viel Spaß mit der Geschichte um Khishchnik und Krasotka.

»Give a man a mask and he will show his true face«

OSCAR WILDE

Für all die verlorenen Seelen, die im Chaos zueinanderfinden und sich nicht vor der Dunkelheit fürchten, sondern sie umarmen – denn manchmal brennt das gefährlichste Feuer dort, wo die Schatten am tiefsten sind.

Und für all jene, die wissen, dass wahre Leidenschaft oft dort verborgen liegt, wo die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen.

Möge eure Liebe die Finsternis überdauern.

Khishchnik

RAUBTIER

Wo steckte sie nur?

Seit Tagen befanden wir uns auf der Suche nach Sanya, doch jede noch so kleine Spur führte ins Nichts. Der Hummer H2, der Sowlowjows Mercedes verfolgt hatte, war nicht zu finden. Und das, obwohl wir inzwischen auch die Verkehrskameras angezapft hatten. Aber dieser Kerl wusste anscheinend, wie man unter dem Radar flog. Ich hatte keine Ahnung, wie es Sanya ging, und das machte mir Sorgen. Sowlowjow hatte Probleme mit seinen Verbündeten, nachdem herausgekommen war, dass Sanya Adam Koroljow vergiftet hatte, und die Feinde ihres Vaters hatten sich inzwischen auch aus ihren Löchern gewagt. Nun waren meine Familie und ich ebenso wie der Pakhan in Gefahr, da wir alibimäßig immer noch mit Grischa verbunden waren. Und deshalb mussten wir verdammt vorsichtig sein, auch bei der Suche nach Sanya. Ihr Mordanschlag auf Adam Koroljow hatte die zwielichtigen Gestalten der Unterwelt aufgescheucht. Denn man brachte seine Verbündeten nicht unter die Erde. Aber Grischa hatte Sanya provoziert und sie ihn immerzu gewarnt. Am Ende hatte sie eben jene Drohung wahrgemacht.

»Sir?«, fragte Arkadij. Er war Sanyas persönlicher byk gewesen, doch Sowlowjow hatte ihn nach der Missachtung eines Befehls in die Verbannung geschickt.

»Was gibt’s?«, erkundigte ich mich und schaute vom Laptop auf. Ich hatte seit Stunden die Aufnahmen der Verkehrskameras gesichtet, aber ich wusste, ich würde Sanya nicht ausfindig machen können. Auf keinem der Videos war der Hummer H2 zu sehen gewesen, der vor unserem Haus losgefahren war.

»Haben Sie einen Verdacht, wer Gospozha Sowlowjowa verschleppt haben könnte?«

Daraufhin schüttelte ich den Kopf. »Nicht einmal den leisesten Hauch eines Verdachts.« Anschließend räusperte ich mich. »Könnte es sein, dass Sanya den Mann kennt, der in dem Hummer saß?«

»Nicht, dass ich wüsste. Sie hatte bloß mit den Töchtern der Verbündeten zu tun«, entgegnete er. »Und ich war immer in ihrer Nähe, wenn ich nicht gerade einen anderen Auftrag hatte.«

»Dann weißt du es nicht sicher?«, bohrte ich tiefer nach.

»Doch, Sir. Was den Umgang von Sanya Sowlowjowa betrifft, bin ich bestens im Bilde, da sie sich mir öfter anvertraut hat.«

Ich verengte die Augen ein wenig. »Über alles?«

»Nein, aber ich würde sagen, dass ich über sehr viel Bescheid weiß, was sie betrifft«, sagte der byk.

»Und dir ist nie aufgefallen, dass sie womöglich beobachtet wird?«

Diesmal war er derjenige, der den Kopf schüttelte. »Nein, Sir, aber dieser Mann muss gewusst haben, wie er sich im Verborgenen hält. Ich weiß wirklich nicht, wer es gewesen sein könnte.«

»Und du hast auch keinen Verdacht?«

Ein weiteres Kopfschütteln.

Ich seufzte resigniert. »Sind Männer draußen unterwegs?«, wandte ich mich an Zhenya, der sich ebenfalls im Raum befand, sich bisher aber ruhig verhalten hatte.

»Ja, Sir«, antwortete mein byk.

»Wie viele?«

»Es sind etwa zwanzig Männer in der Stadt unterwegs, um nach Sanya Sowlowjowa zu suchen. Ich bin mir sicher, dass sie sie früher oder später finden werden«, entgegnete er.

Ich nickte. Sanya war seit Tagen verschwunden. Ich hoffte, dass es ihr gut ging, und es machte mich wahnsinnig, nicht zu wissen, wo sie war. Wenn dieser Kerl ihr auch nur ein Haar krümmte, würde ich ihn foltern und umbringen, und das auf eine Weise, die ihn um einen Platz in der Hölle betteln lassen würde.

Niemand raubte mir, was mir gehört.

Und wenn es doch jemand wagte, würde er es bitter bereuen.

»Sie sollen erst ruhen, wenn sie Sanya gefunden haben«, sagte ich entschieden.

»Ja, Sir«, entgegnete Zhenya, dem ich inzwischen die Koordination der Suchaktion übertragen hatte. Ich brauchte jemanden, der mir zur Hand ging, denn ich hatte Stunde um Stunde damit verbracht, die ganzen Videos der Verkehrsüberwachung der Stadt zu sichten, die an jenem Tag aufgezeichnet wurden, an dem Sanya verschwunden war.

Ich atmete tief durch. »Gibt es sonst noch etwas Neues?«

»Titow, Nikitin, Kusmin und sogar die Semjonows haben sich von Grischa Sowlowjow abgewandt, nachdem wir dafür gesorgt haben, dass sie von Adams und Bogdans Koroljows gewaltsamen Toden erfahren«, erklärte mein byk. »Ihr Vater verhandelt gerade mit den Männern, um eine Geschäftsbeziehung aufzubauen, Sir.«

Ich nickte zufrieden. »Das klingt gut.« Nein, es klang sogar großartig, doch momentan konnte ich mich nicht auf meine Rache an Grischa Sowlowjow konzentrieren, weil ich nicht wusste, wo jene war, der mein Herz gehörte.

»Lasst mich allein«, verlangte ich schließlich und lehnte mich im Ledersessel hinter dem Schreibtisch zurück.

Nachdem die Leibwächter den Raum verlassen hatten, rieb ich müde meine Augen und schaute an die Decke. »Wo steckst du nur, moya krasavitsa?« Meine Schöne.

Ich erlaubte mir eine Erinnerung aus früheren Tagen. Das hatte ich auch in Sibirien getan, um nicht den Verstand zu verlieren, doch jetzt hatte ich das Gefühl, dass die ganze Situation und die Unwissenheit mich eben diesen kosteten.

Mit ihrer Nasenspitze stupste sie meine an und schenkte mir ein glückliches Lächeln.

Ich hasste es, dass wir uns immerzu verstecken mussten, weil sie unsere Liebe vor ihrer Familie verheimlichte. Wann immer ich sie darum bat, es ihrem Vater endlich zu sagen, erklärte sie mir, dass er mich niemals als den Mann an ihrer Seite akzeptieren würde. Doch mein Vater war ebenfalls ein einflussreicher Mann und vor allem ein enger Verbündeter Sowlowjows. Ich war ihrer würdig, aber nein, er wollte sie in eine steinreiche russische Familie bringen, um seine eigenen Reihen zu stärken. Und sie konnte sich nicht dagegen wehren.

»Warum bist du nur so ein verdammt schöner Mann?«, fragte sie leise.

Irritiert sah ich sie an. »Wie bitte?«

Sanya verengte die Augen ein wenig. »Gib zu, dass du mich genau verstanden hast.«

Ich lachte leise. »Das habe ich, aber ich frage mich, warum du mich für schön hältst«, gab ich zu und betrachtete sie. »Ich sehe hier nur eine wunderschöne Frau, die mit einem durchschnittlichen Kerl zusammen ist, der ihr nicht einmal annähernd das Wasser reichen kann.«

»Du bist ein Spinner«, hielt sie dagegen. Immer wieder wechselte sie ins Englische, obwohl sie wusste, dass ich die Sprache nicht gern sprach. Mein Akzent war zu stark und ich wollte vermeiden, dass sie mich nicht verstand.

»Nein, bin ich nicht«, hielt ich auf Russisch dagegen.

»Bist du.« Englisch.

»Können wir bitte Russisch sprechen?«, hakte ich nach.

Sanya seufzte. »Du wirst deinen Akzent nie los, wenn du dich weigerst, Englisch zu sprechen.«

Ich schlang meine Arme um sie und drehte mich mit ihr, sodass sie unter mir im Sand lag. »Will ich ihn denn loswerden?«

Sie grinste mich an, ich erkannte es im schwachen Licht der Campinglampe, die ich mitgebracht hatte. »Keine Ahnung, aber du beschwerst dich doch immer über ihn.«

Ich schnaubte amüsiert und legte meine Lippen auf ihre. Sanya seufzte, als ich den Kuss intensivierte und mehr Leidenschaft hineinlegte, doch war es ihre Zunge, die in meinen Mund drang. Leider Gottes ließ sie den leidenschaftlichen Moment nicht andauern, sondern drehte ihren Kopf weg.

»Was ist los?«, wollte ich wissen.

Gedankenverloren sah sie mir in die Augen. »Nichts. Ich will dich einfach nur ansehen, moy geroy.« Mein Held. Ihre Stimme war leise, doch auf ihren Lippen lag ein Lächeln. »Ich liebe dich, Maxim.«

»Ich liebe dich auch, meine Schöne«, raunte ich ihr zu und küsste sie noch einmal.

Kopfschüttelnd verdrängte ich die Erinnerung und versuchte, wieder Halt in der Gegenwart zu finden.

Es machte mich verrückt, nicht zu wissen, wo sie war. Aber mit einem war ich mir sicher, sie war nicht freiwillig verschwunden. Irgendwie hätte sie es mich wissen lassen, sollte dem so gewesen sein.

Blyad, was für ein Spiel wurde hier nur gespielt?

* * *

Neznakomets

FREMDER

An ihren langen Haaren zerrte ich sie zurück ins Haus. Sie wimmerte und versuchte, meinen Griff zu lockern, doch das ließ ich nicht zu. Sie hatte die Maske von meinem Gesicht geschlagen, jetzt würde ich auf andere Weise verhindern müssen, dass sie mich sah. Mich erkannte. Zuerst musste ich ihr vertrauen, erst dann würde ich mich ihr zeigen. Sie hatte mich zwar angesehen, aber ich wusste, dass sie mich nicht erkannt hatte. Dafür war sie wohl zu aufgeregt gewesen.

Ich war mir sogar sicher, dass sie nicht einmal mehr wusste, wer ich bin, wo wir uns zum ersten Mal getroffen hatten und wie sie mein Herz gestohlen hatte.

»Bitte lass mich los«, flehte sie, als ich sie zur Kellertreppe zog.

Ich riss die Tür auf und ging hinunter. Es war mir egal, dass sie stolperte, denn ich hatte sie sicher im Griff. »Nein«, erwiderte ich wütend und zerrte sie bis zu ihrem Schlafzimmer. Dort stieß ich die schwere Metalltür auf und riss sie an ihren Haaren zum Bett. Dort angekommen warf ich sie darauf. »Du hast mich enttäuscht, Krasotka.« Schönheit.

Sie lag bäuchlings auf dem Bett und gab mir keine Antwort.

»Sag mir, warum du weggelaufen bist!«, schrie ich sie an.

Bloß ein Wimmern.

»Gut, wenn du nicht reden willst, werde ich dich bestrafen«, sagte ich und legte meine Hand auf ihren Rücken. Ich drückte sie auf die Matratze, zerrte den Rock ihres Kleides hoch und entblößte ihren nackten Hintern.

Meine Krasotka fing an zu zappeln.

»Ach, jetzt kommt Leben in deinen schlaffen Körper?«, fragte ich mit fester Stimme, holte aus und schlug mit voller Wucht auf ihren nackten Arsch.

Sie kreischte, doch ließ ich mich davon nicht bremsen. Ihre Schreie waren Musik in meinen Ohren, weshalb ich nicht aufhörte.

Ich machte immer weiter, genoss ihren Schmerz, denn so erfuhr sie, wie ich mich fühlte.

Immerzu von Qualen zerrissen zu werden, weil sie einen anderen liebte, war ich innerlich bereits zu Staub zerfallen.

Aber sie würde mich noch lieben. Sie würde Maxim Smirnow vergessen.

Ich hatte immer gewusst, dass er nach Sibirien verfrachtet worden war, doch lag meine Hoffnung auf dem erbarmungslosen sibirischen Winter, der ihn leider nicht umgebracht hatte.

»Bitte hör auf!«, kreischte sie.

Nein, ich würde nicht aufhören!

* * *

Meine Hand brannte wie Feuer und ihr nackter Hintern verfärbte sich bereits blau, doch das war die Strafe, die sie gebraucht hatte. Inzwischen regte sie sich nicht mehr und weinte still – ich hörte sie nur gelegentlich nach Luft schnappen.

»Das war der erste Teil deiner Strafe«, knurrte ich, richtete mich auf und betrachtete mein Werk. Es sorgte für ein Ziehen in meinem Schwanz – ich konnte es kaum erwarten, sie in Besitz zu nehmen. »Und hoffentlich war es dir eine Lehre.«

Sie wimmerte bloß.

Ich schnalzte mit der Zunge, dann wandte ich mich kopfschüttelnd ab. Nachdem ich den Raum verlassen hatte, machte ich mich auf den Weg nach oben. Im Flur kam ich an einem Spiegel vorbei, weshalb ich nur zwei Schritte weiter innehielt. Ich ging zurück und schaute meine Reflexion an. Ich hatte drei große Kratzer auf der Wange, die ich ihren langen Fingernägeln zu verdanken hatte. Wut stand in meinen Augen und sie würde es bereuen, mein Blut vergossen zu haben. Knurrend wandte ich mich von meinem Spiegelbild ab, dann lief ich ins Wohnzimmer. Ich holte eine Kerze, das Nähzeug und den Rohrstock. Ein Feuerzeug hatte ich in der Hosentasche, ebenso meine Zigaretten. Mit besserer Laune ging ich zurück in den Flur. Ich stellte alles auf der Kommode ab, dann ging ich auf die Veranda.

Wir befanden uns hier mitten im Nirgendwo und der Hummer stand abgedeckt im Carport.

Niemand würde uns hier finden.

Niemals.

Lächelnd holte ich die Zigaretten aus meiner Jackentasche und steckte mir eine zwischen die Lippen. Ich zündete sie an, inhalierte den blauen Dunst und schloss die Augen. Als ich ihn ausgestoßen hatte, schlug ich die Lider auf und ließ meinen Blick schweifen.

Grüne Wiesen.

Wald.

Und weit und breit kein anderes Haus.

Zudem war ihr Schlafzimmer schallisoliert. Ich hatte Monate damit verbracht, die Wände und die Tür so zu verkleiden, dass kein Laut hinaus- und eben keiner hineindrang. Aber ich hatte Erfolg und nun gehörte sie mir, was sie allerdings nicht akzeptieren wollte.

Als ich wieder an ihren Fluchtversuch dachte, stieg erneut rasende Wut in mir auf.

* * *

Krasotka

SCHÖNHEIT

Mir tat alles weh. Mein Fluchtversuch war gescheitert und er hatte mich dafür bestraft. Ich war nur froh, dass ich die Pistole wegschlagen konnte, sodass der Schuss nicht in meinen Kopf gefahren war. Und an seinen Augen konnte ich sehen, dass er selbst erschrocken darüber war, abgedrückt zu haben. Sein Gesicht kam mir überhaupt nicht bekannt vor und ich hatte auch noch nie jemanden mit verschiedenfarbigen Augen gesehen, aber mittlerweile war sein Aussehen schon wieder verblasst. Der Schmerz hatte übernommen und ich glaubte, kaum mehr klar denken zu können.

Warum hatte er sich überhaupt nicht gebremst?

Meine benebelten Sinne machten mich verrückt, dennoch wagte ich einen Versuch, aufzustehen. Ich musste dringend hier raus und irgendwie würde ich es schaffen.

Als ich endlich stand, schwankte ich und mir war höllisch übel. Ich war mir sicher, mich noch nie so gefühlt zu haben. Selbst Papas Prügel war nie so schlimm gewesen, dass mir danach totschlecht war.

»Bleib mit dem Gesicht zur Wand stehen«, ertönte seine tiefe Stimme.

Ich ließ den Kopf und die Schultern hängen. Sobald es mir besser ging, würde ich einen weiteren Versuch wagen, vor ihm zu fliehen. Ich verstand nicht, warum er sich vorhin so schnell davon erholt hatte, dass ich ihm das Haarspray in die Augen gesprüht hatte, denn es hätte ihn länger ausschalten müssen.

Jeder seiner Schritte jagte mir einen Schauer über den Rücken, außerdem hatte ich nun das Gefühl, dass sie meinen Herzschlag verlangsamten. Jeder dumpfe Laut glich einem Pochen, das in meinen Ohren widerhallte. Schließlich stand er hinter mir. Seine Wärme strahlte in meinen Rücken, dennoch war mir eiskalt. Mein Körper begann zu zittern.

»Ganz ruhig, Krasotka«, raunte er und strich mein Haar zur Seite, so legte er meinen Hals frei. Er legte seine Lippen auf meine Haut. »Ich hoffe, du weißt, wie sehr du mich enttäuscht hast.«

»Ja«, hauchte ich und spürte kaltes Metall an meiner Kehle, doch traute ich mich nicht, nachzusehen oder mich gar zu bewegen.

Boshe moy, ich wollte hier nicht sterben.

»Wirst du wieder versuchen, vor mir wegzulaufen?«, hakte er nach, in seiner Stimme verbarg sich ein leichtes Knurren.

»Nein«, erwiderte ich ängstlich.

»Gut.« Er fuhr mit der flachen Seite der Klinge über meine Haut. »Du bekommst noch eine weitere Strafe.«

»Aber …«

Und schon drückte er die scharfe Schneide des Messers gegen meine Kehle. »Du widersprichst mir?«

»N-nein«, stammelte ich. Hier war ich keine Printsessa, hier war ich bloß eine Geisel, derer er sich problemlos entledigen konnte.

»Gut.« Er nahm die bedrohliche Klinge von meiner Haut und drehte mich zu sich um.

Als ich ihn ansah, erkannte ich, dass er wieder seine Maske trug. »W-warum …«

»Warum was?«, hakte er nach.

»Warum … verbirgst du dein … Gesicht vor mir?«, fragte ich vorsichtig mit zitternder Stimme und senkte den Blick.

»Damit du mich nicht verraten kannst«, antwortete er.

Ich hob den Kopf wieder. »Wie soll ich das tun, wenn du mich einsperrst?«, wollte ich wissen. Durch die Aussparungen der Maske sah ich, dass er die Augen verengte.

Ohne mir zu antworten, stieß er mich aufs Bett und ich landete auf meinem schmerzenden Hintern. Aus der Tasche seines Hoodies holte er eine Spritze sowie einen Riemen. »Reich mir deinen Arm.«

»Was hast du vor?«, keuchte ich.

»Das siehst du dann.« Als ich mich nicht rührte, griff er nach meinem Arm und band den Lederriemen darum, während ich versuchte, ihm meinen Arm zu entziehen. »Du solltest nicht zappeln. Du willst doch nicht, dass die Nadel abbricht.«

»Bitte tu das nicht«, stieß ich verzweifelt aus und versuchte immer noch, mich gegen die Spritze zu wehren, aber sein Griff war unnachgiebig.

»Es reicht, Krasotka!«, brüllte er mich an.

Nein.

Ich gab nicht auf!

Ich wollte nicht zulassen, dass er mir etwas spritzt, weshalb ich all meine Kraft aufbrachte, doch er hatte wesentlich mehr davon.

Er drückte mich nach hinten, bis ich lag. »Wenn du jetzt nicht aufhörst, dich gegen mich zu wehren, wirst du es bitter bereuen.«

»Bitte tu mir nicht mehr weh!«, flehte ich ihn an, doch da kniete er sich schon auf meine Arme und jagte die Nadel in eine Vene meines linken Arms. Ich schrie auf und wollte mich wehren, allerdings war es jetzt unmöglich. Ich spürte die kalte Flüssigkeit in meinem Kreislauf, wie sie sich ausbreitete und meinen Körper Herzschlag für Herzschlag eroberte.

»Gleich dürfte das Mittel wirken«, meinte er und gab mich frei.

»Svoloch«, stieß ich aus. Mistkerl.

Er ergriff meine rechte Hand, zog mich ins Sitzen und ohrfeigte mich so hart, dass ich einen dumpfen Laut von mir gab und sogar Blut schmeckte.

In einem feinen Rinnsal lief es meinen Mundwinkel hinab und tropfte von meinem Kinn auf das weiße Kleid. »Mudak.« Arschloch.

»Hab gefälligst Respekt!«, schrie er mich an, dann versetzte er mir eine weitere Ohrfeige, die Tränen in meine Augen schießen ließ.

Sie fielen auf meine Wangen, doch wischte ich sie nicht weg. Er sollte sehen, was er anrichtete.

»Du wirst wirklich noch dein blaues Wunder erleben.« Sein Knurren ging mir durch Mark und Bein. Ich wusste nicht, wie ich ihn nennen sollte, denn bisher hatte er sich immer nur als Neznakomets, als Fremden vorgestellt.

Ich schaute zu ihm hoch, allerdings verschwamm meine Sicht immer mehr. In meinem Kopf breitete sich ein Gefühl von Watte aus und doch sah ich noch, wie er eine Kerze, Nadel und Faden aus seinen Taschen holte.

---ENDE DER LESEPROBE---