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Ein Buch in dieser Konzeption haben Sie bestimmt noch nicht gesehen oder gar besessen. Schon immer für Natur und Umwelt interessiert, verband der Autor stets sein botanisches Interesse mit den Berufen als Gartenbau- und Forstingenieur. Nun hat er eine Auswahl von Blättern seines Herbariums mit Pflanzen aus der Natur aus seiner Jugendzeit mit ihnen verwandten Arten und daraus entstandenen Zuchtformen für den Garten in diesem Buch vereint. Das gesamte Buch ist vom Autor selbst entwickelt. Es gibt anhand von Wildpflanzen dem Natur- und Gartenliebhaber interessante Informationen über die Herkunft von Gartenpflanzen, einiger verwandter Arten und ausgewählter Sorten. Selbst einige der Wildformen sind geeignet, in einem naturnahen und ökologisch orientierten Garten verwendet zu werden. Das Buch ist nach einem kürzlich erschienen ersten Titel über Wüstungen seiner Heimat sein zweites Buch, das Lebensresümee vom Botanisieren zu seinen grünen Berufen.
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Seitenzahl: 51
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„Gartenfreude und Landschaftserlebnis gehören eng zusammen.“
„Im Gartenleben unserer Tage geht der Mensch, der wildschweifende, eine neue abenteuerliche Ehe mit der Natur ein.“
Karl Foerster
Bildnachweis:
Titelfoto: Deutscher Ginster (Genista germanica), Herbarblatt-Kopie
Die Abbildungen der Pflanzen am Naturstandort, in Botanischen Gärten oder in Gärten und der Gartenpflanzen auf den Seiten der Pflanzenportraits sind, falls kein Autor angegeben ist, ebenfalls Aufnahmen des Verfassers.
Die Fotos auf den Seiten → unten links, → Mitte rechts, → oben rechts und → oben rechts stammen aus Wikimedia Commons CC-SA 3.0 bzw. 4.0 unter Angabe des Autors. Drei weitere Fotos sind von Privat unter Angabe der Autorin Katharina Kuhlmey, Erfurt.
Die vom Autor fotokopierten Herbarblätter stammen aus dem Herbarium des Verfassers.
Die auf den Herbarblättern eingefügten Pflanzenzeichnungen sind gemeinfrei und sind aus den am Ende des Literaturverzeichnisses genannten Quellen entnommen.
Vorwort
Achillea ptarmica
Sumpf-Schafgarbe
Alchemilla vulgaris
Gemeiner Frauenmantel
Allium lusitanicum
Berg-Lauch
Alyssum montanum
Berg-Steinkraut
Anemone nemorosa
Busch-Windröschen
Anthriscus sylvestris
Wiesen-Kerbel
Anthyllis vulneraria
Wundklee
Aquilegia vulgaris
Gewöhnliche Akelei
Armeria maritima
Gewöhnliche Grasnelke
Arnica montana
Arnika, Berg-Wohlverleih
Artemisia absinthium
Wermut
Briza media
Gewöhnliches Zittergras
Caltha palustris
Sumpf-Dotterblume
Campanula persicifolia
Pfirsichblättrige Glockenblume
Carex flava
Gelb-Segge
Consolida regalis
Feld-Rittersporn
Convallaria majalis
Maiglöckchen
Corydalis solida
Finger-Lerchensporn
Deschampsia cespitosa
Rasen-Schmiele
Dianthus carthusianorum
Karthäuser-Nelke
Epipactis helleborine
Breitblättrige Ständelwurz
Genista germanica
Deutscher Ginster
Gentianella germanica
Deutscher Kranzenzian
Geranium sanguineum
Blut-Storchschnabel
Helichrysum arenarium
Sand-Strohblume
Hypericum montanum
Berg-Hartheu
Luzula pilosa
Haar-Hainsimse
Lychnis viscaria
Pechnelke
Malva alcea
Siegmarswurz
Mentha arvensis
Acker-Minze
Meum athamanticum
Bärwurz
Milium effusum
Wald-Flattergras
Myosotis scorpioides
Sumpf-Vergissmeinnicht
Pilosella aurantiaca
Orangerotes Mausohrhabichtskraut
Potentilla neumanniana
Frühlings-Fingerkraut
Primula veris
Wiesen-Primel
Pulmonaria officinalis
Echtes Lungenkraut
Ranunculus flammula
Brennender Hahnenfuß
Sedum villosum
Sumpf-Fetthenne
Thymus pulegioides
Arznei-Thymian
Trifolium spadiceum
Moor-Klee
Tripolium pannonicum
Salzaster
Trollius europaeus
Trollblume
Veronica officinalis
Echter Ehrenpreis
Viola tricolor
Wildes Veilchen
Literaturverzeichnis
Von Kindheit an beschäftigten sich mein Bruder und ich mit der Natur und in der Natur. Häufig wurden Wanderungen und Ausflüge unternommen, von zu Hause aus und später in die weitere heimatliche Umgebung. Unsere Eltern vermittelten uns behutsam die Dinge und Geschehnisse in der Natur. Auch mit Freunden waren wir immer unterwegs, vor allem im Sommer, häufig auch im Winter mit Skiern im Thüringer Wald.
Besonders interessierten uns die nahen Wälder und die Flussaue mit ihren Feuchtwiesen, Teichen und Tümpeln. Dabei entwickelten sich zunehmend unsere Kenntnisse und das Verständnis für die Natur. Mein Bruder begeisterte sich für die Tierwelt, ich mich stärker für die Botanik.
Nach dem Studium der Landschaftsplanung schloss ich mich Exkursionen der Thüringischen Botanischen Gesellschaft an, unternahm botanische Streifzüge, auch mit anderen Interessenten und Botanikern und beteiligte mich an der landesweiten Pflanzenkartierung. In den Jahren ab 1972 bis 1981 gesammelte Pflanzen wurden zu einem Herbarium zusammengestellt. Als Fundorte der hier ausgewählten 45 Pflanzen sind 22 Orte in den östlichen Bundesländern Deutschlands genannt.
Integriert in meine Pflanzensammlung sind auch einige Arten des in den der 60ger Jahren verstorbenen Herrn Walter Weiß aus früheren Jahren. Diese hatte er mir vermacht, weil er sie selbst nicht mehr verarbeiten wollte und, eigentlich in einem technischen Beruf tätig, bereits riesige Sammlungen von Pflanzen und anderen Naturobjekten zusammengetragen hatte.
Seit dem Anlegen des Herbariums sind mittlerweile bis zu 47 Jahren vergangen. Ich dachte darüber nach, was damit werden soll. Mir ist bewusst, dass heutzutage wohl kaum noch jemand Pflanzen für ein Herbarium sammelt, mal abgesehen von außergewöhnlichen wissenschaftlichen Forschungsabsichten. Deshalb dürfte es auch keinen Sinn machen, meine gepressten Pflanzen Jemandem oder einer Einrichtung, welcher Art auch immer, zur weiteren Aufbewahrung anbieten zu wollen. Deshalb entstand die Idee zu diesem Buch, mit dem ausgewählte Pflanzen des Herbariums und ihre heutigen Zuchtformen und verwandte Arten und Sorten zur Verwendung im Garten gezeigt werden.
Zu zwei der hier ausgewählten Arten ein Hinweis. Vom damals zuständigen Institut für Landschaftsforschung und Naturschutz wurde die naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung eingeholt, einige seltenere und besonders geschützte Pflanzen oder ihrer Teile aus der Natur entnehmen zu dürfen. Das betraf zum Beispiel Arnica montana und Sedum villosum. Mit dem Pflanzenmaterial wurden Wuchsformanalysen, verbunden mit Untersuchungen zu ihrer Entwicklung unter dem Einfluss verschiedener Bewirtschaftung ihrer natürlichen Standorte vorgenommen und um gezielte Pflegemaßnahmen zu ihrer Erhaltung zu entwickeln.
Die Textseiten beginnen mit dem wissenschaftlichen Artnamen mit dem wie üblich abgekürzten Autorennamen und dem allgemein bekannten deutschen Namen der Pflanzen. Es folgen Angaben zu den wichtigsten standörtlichen Ansprüchen der Art, der Familienzugehörigkeit und ein Foto vom Naturstandort, aus privaten oder Botanischen Gärten. Dann wird auf die gärtnerische Verwendung der Art, ihrer Zuchtformen, verwandter Arten und ihrer Sorten eingegangen; es werden Beispiele genannt und mit Fotos gezeigt.
In die fotokopierten Herbarblätter, Original im Format A3, sind historische gemeinfreie Zeichnungen der Arten eingebettet und in vielen wurden neue Etiketten digital eingefügt, wenn die originale teilweise Beschriftung mit Bleistift nur noch schlecht zu erkennen war. Darin bedeutet das Lateinische „leg. et det.“ gesammelt und bestimmt.
Mit diesem Buch wird dem Gartenfreund die Herkunft seiner Gartenpflanzen aus ihren Wildformen aufgezeigt und zudem verwandtschaftliche Beziehungen zu anderen Gewächsen vermittelt. Ein bisher mehr botanisch Interessierter erfährt, wenn aus natürlich vorkommenden Pflanzen durch Züchterarbeit die Schönheiten für seinen Garten entstanden sind. Der Gartenfreund lernt die ursprünglichen Wildpflanzen kennen. Einige Beispiele zeigen aber auch die Gartentauglichkeit von Wildpflanzen.
Dieter Schmidt, Suhl,
im Sommer 2019
Achillea ptarmica L. Bergwiese b. Bermbach (Thür. Wald) leg. et det. Dieter Schmidt 6.8.1974
Achillea ptarmica
Die Sumpf-Schafgarbe gedeiht auf staunassen, kalkarmen Feucht- und Moorwiesen, an Gräben, auch an Wegrändern und ist dort häufig zu finden. Sie gehört in die Pflanzenfamilie der Korbblütengewächse (Asteraceae).
Der Gattungsname Achillea soll sich von dem griechischen Helden Achilles ableiten, welcher der Legende nach mit Hilfe dieser Pflanze seine Wunden behandelt habe. Die Sumpf-Schafgarbe wird auch gärtnerisch verwendet. Es gibt von ihr Sorten, z. B. ´The Pearl´, kleiner bleibend, aber mit größeren Einzelblüten. Die deutlich häufigere Schafgarbenart ist die Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium