Herr Lehmann - Robert Schmidt - E-Book

Herr Lehmann E-Book

Robert Schmidt

4,7

Beschreibung

Herr Lehmann - ein Rauhaardackel, wie er im Buche steht: Klug, witzig und charmant, manchmal auch dickköpfig und stur, erklärt er die einfachsten Dinge und erzählt aus seinem Alltag. Er prangert die Hundesteuer an, berichtet vom Besuch der Schwiegermutter seines Herrchens, träumt von Thüringer Bratwürsten und erlebt auch sonst viel Witziges. 2008 tauchte Herr Lehmann mit einem kurzen Artikel erstmals in der "Thüringer Allgemeine" auf, seit Juni 2011 erscheint die Kolumne von Robert Schmidt wöchentlich in der Zeitung und erfreut sich großer Beliebtheit. Nun gibt es seine Abenteuer in gesammelter Form zum Nachlesen - ein großer Spaß für alle Hundebesitzer, Hundeliebhaber und Hunde selbst.

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Seitenzahl: 49

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Herr Lehmann

Die Erlebnisse eines Dackels

notiert von Robert Schmidt

Thüringer E-Book-Bibliothek Bd. 1

Inhalt

Editorial

Die Sache mit dem Fußball gucken

Geschniegelt & gestriegelt

Lecker Fressen intravenös

Ärger mit Herrn Krüger

220 Millionen Geruchszellen

Ein kleines bisschen verliebt

Die Sache mit dem Pool

Ausruhen vor dem Kamin

Die Sache mit der Mathematik

Die Oma der Frisöse

Wer rennt schneller?

Ach du schöne …

Gans und Gänseleber

Weihnachten

Silvester

Guter 49. Platz

Eiskalte Pfoten

Die Bine und die Emma

Mülltonne, Traktor und Kuh

Besuch beim Onkel Doktor

Bratwürste und Kinderstube

Frauchen und Frauentag

Die Sache mit den Pferden

Besuch der Schwiegermutter

Vorfreude auf die Schlafcouch

Auf ein Wort – Herr Kümmel

Rapspflanzen und Schnecken

Herrchens Rücken

Morgens um sechs

Die Sache mit dem Ball

Brief an Frau Lieberknecht

Die Sache mit dem Fenster

Die Sache mit dem Buch

Die Sache mit den Paketen (I)

Eine lustige Frau Doktor

Die Sache mit dem Gassi gehen

Die Sache mit der Weißwurst

Die Sache mit den Paketen (II)

Ein Brief aus der Staatskanzlei

Die Sache mit dem Licht

Die Sache mit dem Staubsauger

Die Sache mit der Kokosnuss

Herr Lehmann, Herr Schmidt und Herr Baldermann

Impressum

Editorial

Leser sind begeistert: »Herr Lehmann! Es ist noch Platz in meiner Hütte, wenn Herrchen meckert«; Leser schicken Herrn Lehmann Pakete; sie möchten den kleinen Hund, der so viele Geschichten schreibt, am liebsten in ihr Herz schließen. Herr Lehmann ist Kult, hat eine eigene Fangemeinde – meist weiblich – und ist die wohl beliebteste Kolumne in der »Thüringer Allgemeine«, zumindest die mit den meisten Reaktionen von Liebesbriefen bis hin zu einer Extra-Portion Hundefutter.

Eine TA-Leserin aus Waltershausen lobt Herrn Lehmann ebenso wie die anderen Kolumnen in der TA: »Es sind oft Wahrheiten und Fingerzeige, aus dem puren Leben geholt. Mich bringen sie zum Schmunzeln, Lachen und Nachdenken.«

Das Herrchen hinter Herrn Lehmann ist der TA-Redakteur Robert Schmidt – der einzige Kolumnist in der Zeitung, der nicht mit seinem Porträt in der Zeitung erscheint, sondern mit – eben Herrn Lehmann. Robert Schmidt begann im Sommer 2011, seine »Herr Lehmann«-Kolumne auf der »Leben«-Seite der »Thüringer Allgemeine« zu schreiben. Entstanden sind rund 70 Kolumnen, allesamt schöne und anspruchsvolle Kurzgeschichten. Sie schreibt Robert Schmidt in ruhigen Stunden, wenn er sich nicht mehr mit den Hauptsachen eines Redakteurs beschäftigen muss, also aktuelle Nachrichten zu redigieren für den Thüringen-Teil der Zeitung.

Weil diese Kolumnen so beliebt sind, haben wir eine Auswahl zusammengestellt und mit Karikaturen versehen, die Sebastian Baldermann aus Heiligenstadt exklusiv für »Herrn Lehmann« gezeichnet hat.

Viel Vergnügen – und allzeit ein leichtes, leises Schmunzeln!

Paul-Josef Raue, Chefredakteur der »Thüringer Allgemeine«

Die Sache mit dem Fußball gucken

Zeitungstechnisch gesehen wurde der Herr Lehmann im Sommer 2008 in der »Thüringer Allgemeine« geboren. Es war gerade Fußball-Europameisterschaft. Sein erster kurzer Beitrag erschien am 20. Juni 2008:

Herr Lehmann findet die Fußball-EM toll. Seit gut zwei Wochen kann er nämlich ab 20.45 Uhr ungestört seinen Geschäften nachgehen. Den großen und den kleinen. Denn um diese Zeit sitzt alle Welt vor dem Fernseher. Der Herr Lehmann ist ein Fußballmuffel, weil: Herr Lehmann ist ein Rauhaardackel. Er muss nur aufpassen, dass er zur Halbzeitpause wieder zu Hause ist. Denn dann werden – ganz schnell – alle anderen Hunde Gassi geführt.

Es folgten etliche Anrufe in der Redaktion und deshalb am 28. Juni 2008 eine weiterführende Erklärung.

Herr Lehmanns Hundelogik

Der Herr Lehmann – und der Herr Lehmann besteht auf das »Herr« im Namen, soviel Zeit muss sein – hat in den vergangenen Tagen jede Menge Kritik einstecken müssen. Er outete sich kürzlich in dieser Zeitung als ausgesprochener Fußballmuffel. Das ist im Allgemeinen wohl schon ein Frevel, in diesen Tagen aber augenscheinlich auch eine der, wenn nicht sogar die Todsünde schlechthin.

Da half es auch nichts, dass der Herr Lehmann ein Rauhaardackel ist und somit mit Fußball ungefähr genauso viel am Hut hat wie ein Rindvieh mit Curling oder Integralrechnung. Und es half auch nichts, dass er für seinen Namen nichts kann und folglich auch nichts für mögliche Verwechslungen mit einem allseits bekannten Keeper, der allerdings noch einen Vornamen zwischen dem »Herr« und dem »Lehmann« hat, nämlich Jens.

Jenen Hundenamen jedenfalls hat sein Herrchen ausgesucht. Und dieser schwört nach wie vor Stein und Bein, dabei nicht an Fußball, sondern viel mehr an Literatur gedacht zu haben.

Doch zurück zum Thema: Wie kann also ein Rauhaardackel, der noch dazu Wert auf das »Herr« im Namen legt und auch nur Sitz macht, wenn dem Befehl ein ausdrückliches »Herr Lehmann« folgt, nichts mit Fußball am Hut haben? Er kann, und das sogar sehr gut. Wiesen ohne Fußballer sind allemal interessanter als solche mit, Biergärten ohne grölende Fans übrigens auch.

Herrn Lehmann ist es dabei völlig egal, dass seine Rasse auch als Deutscher Teckel geführt und ihm somit praktisch schon von Geburt an ein gewisser Patriotismus in die Wiege und anheim gelegt wird – freilich ganz ohne sein Zutun. Solche Art Patriotismus geht ihm dann auch fünf Meter am Teckel-Pops vorbei, er würde ihn – falls vorhanden – für eine Bockwurst verkaufen. Sofort und jederzeit und sei es auch nur eine halbe. Doch was nicht vorhanden, kann man nicht verkaufen. Also wird das mit der Bockwurst wohl nichts, auch nichts mit der halben.

Nun wird man auch als Rauhaardackel nicht automatisch als Fußballmuffel geboren. Das liegt den in den Annalen des Deutschen Teckelklubs 1888 e. V. – Mitglied beim zuchtbuchführenden VDH – eingetragenen Züchtern fern. Man – also Hund – wird dazu gemacht. Und ergo liegt die Schuld nicht beim Rauhaardackel und somit auch nicht bei Herrn Lehmann, sondern beim Herrchen, das auch den bekloppten Namen ausgesucht hat. Bei dieser Erkenntnis jubelt jeder Hundepsychologe: Das Problem ist eigentlich immer am anderen Ende der Leine (vom Hund aus gesehen) zu suchen und zu finden. Nur weil Herr Lehmanns Herrchen keinen Fußball mag, mag Herr Lehmann auch keinen Fußball. Und er mag ihn als folgsamer Hund nicht. So! Das ist Hundelogik, sie ist erschreckend einleuchtend und – eben logisch.