Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Handeln aus der Tiefe des Herzens Die Orpheus-Sonette von Rainer Maria Rilke als Wegweiser für ein geisterfülltes Leben Für David Steindl-Rast – er war ein halbes Jahr alt, als der Dichter im Dezember 1926 starb – ist Rilke seit seiner Jugend eine Art Leitstern, dessen Gedichte in die Tiefe des Lebens führen. Als Künstler lässt Rilke jede dogmatische Enge hinter sich und gibt mit seinen rätselhaften Metaphern den tiefsten Fragen der menschlichen Existenz Ausdruck und Form. Orpheus, der legendäre Sänger der Antike, wird zum Urbild des Menschen, der sich vom Fest des Lebens zuinnerst anrühren lässt. Der so offen und durchlässig ist für das Dasein, dass ihm alles zum Anlass für Gesang und Rühmung wird. "Ausgesetzt auf den Bergen des Herzens" wird Rilke zum Vorbild für alle spirituell Suchenden von heute. In 24 Meditationen erschließt Br. David im Gespräch mit der Rilke-Kennerin Alexandra Kreuzeder die Botschaft der "Sonette an Orpheus", einem der Hauptwerke Rilkes. Seine Gedichte sind eine Einladung, sich über alles oberflächlich Erfasste hinweg auf die Tiefe des Herzens einzulassen und zum Wesentlichen vorzustoßen: "Denn des Anschauns, siehe, ist eine Grenze. Und die geschautere Welt will in der Liebe gedeihn. Werk des Gesichts ist getan, tue nun Herzwerk" (Rilke).
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 232
Veröffentlichungsjahr: 2025
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
David Steindl-Rast
Alexandra Kreuzeder
HerzWerk
David Steindl-Rast Alexandra Kreuzeder
Freude finden mit Rainer Maria Rilkes „Sonette an Orpheus“
Nachhaltige Produktion ist uns ein Anliegen; wir möchten die Belastung unserer Mitwelt so gering wie möglich halten. Über unsere Druckereien garantieren wir ein hohes Maß an Umweltverträglichkeit: Wir lassen ausschließlich auf FSC®-Papieren aus verantwortungsvollen Quellen drucken und verwenden Farben auf Pflanzenölbasis. Wir produzieren in Österreich und im nahen europäischen Ausland, auf Produktionen in Fernost verzichten wir ganz.
Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß § 42h UrhG („Text- und Data-Mining“) zu gewinnen, ist untersagt.
Mitglied der Verlagsgruppe „engagement“
© 2025 Verlagsanstalt Tyrolia Ges.m.b.H., Exlgasse 20, A-6020 Innsbruck
Lektorat: Mag. Klaus Gasperi (Zwischenwasser, AT)
Umschlaggestaltung: Tyrolia-Verlag, unter Verwendung einer Grafik von Natalia Scharoikina
Layout und digitale Gestaltung: Studio HM, Hall in Tirol
Foto von Autorin und Autor: Dorothea Neumayr
Druck und Bindung: Finidr, Tschechien
ISBN 978-3-7022-4257-2 (gedrucktes Buch)
ISBN 978-3-7022-4258-9 (E-Book)
E-Mail: buchverlag@tyrolia.at
Internet: www.tyrolia-verlag.at
Das Gesamtverzeichnis seiner Werke und viele weitere Informationen zu Bruder David Steindl-Rast finden Sie im Internet unter www.bibliothek-david-steindl-rast.ch
Denn des Anschauns, siehe, ist eine Grenze. Und die geschautere Welt will in der Liebe gedeihn.
Werk des Gesichts ist getan, tue nun Herzwerk …
Rainer Maria Rilke, Wendung (1914)
Rilke als spiritueller Wegweiser Begrüßungsdialog
1. „O dieses ist das Tier, das es nicht giebt“ (II,4) Dichtung und Religiosität
2. „Da stieg ein Baum. O reine Übersteigung!“ (I,1) Orpheus und Christus
3. „Ein Gott vermags“ (I,3) Gesang ist Dasein
4. „Rühmen, das ists!“ (I,7) Weckruf zum Lebendigsein
5. „Nur wer die Leier schon hob“ (I,9) Dem Doppelbereich trauen
6. „Wandelt sich rasch auch die Welt“ (I,19) Aufs uralte Lied überm Land horchen
7. „Frühling ist wiedergekommen“ (I,21) Die Erde singt
8. „O Brunnen-Mund, du gebender …“ (II,15) Die Erde redet mit sich selbst
9. „Wir sind die Treibenden“ (I,22) Durch Verweilen heil werden
10. „Alles Erworbne bedroht die Maschine“ (II,10) Knien und bewundern
11. „Hörst du das Neue, Herr“ (I,18) Gefahr der Maschinen-Mentalität
12. „O erst dann, wenn der Flug“ (I,23) In die Himmelstillen steigen
13. „Wolle die Wandlung“ (II,12) Sich nicht ins Bleiben verschließen
14. „Sei allem Abschied voran“ (II,13) Radikales Loslassen lernen
15. „Ist er ein Hiesiger?“ (I,6) Leben und sterben
16. „Manche, des Todes, entstand ruhig geordnete Regel“ (II,11) Leben und töten
17. „Voller Apfel, Birne und Banane“ (I,13) Freude am Schmecken
18. „Rose, du thronende …“ (II,6) Freude am Sehen und Riechen
19. „Blumenmuskel, der der Anemone“ (II,5) Offen und empfänglich werden
20. „Singe, die Gärten, mein Herz“ (II,21) Singen als Herzwerk
21. „Heil dem Geist, der uns verbinden mag“ (I,12) Dankbares Lebensvertrauen
22. „Sieh den Himmel. Heißt kein Sternbild ‚Reiter‘?“ (I,11) Den Archetypen vertrauen
23. „Dir aber, Herr, o was weih ich dir, sag“ (I,20) Still sein, erinnern und weihen
24. „Zwischen den Sternen, wie weit …“ (II,20) Weite des Herzens
Abschiedsdialog
Anmerkungen
David:Sollen wir vielleicht damit anfangen, Alexandra, dass du in ein paar Worten andeutest, was deine Freude an Rilke aufleuchten lässt.
Alexandra:Die Freude an Rilke lässt mich erstrahlen, weil er mit dem Herzen schaut und horcht und seine Bildsprache etwas Tiefgehendes in mir klingen lässt, weil er mit seiner meisterhaften Sprache innere Welten zum Leuchten bringt, weil er mit ganz wenigen Worten das Unsichtbare sichtbar macht, das Unsagbare.
David:Langsam! Langsam, du Liebe! Das ist ja geradezu ein Feuerwerk aus Raketen der Begeisterung.
Alexandra:Weil es ein wahrgewordener Traum ist, mit dir, lieber Br. David, diesem Dichter, der uns beiden so am Herzen liegt, in seiner und auch in deiner Tiefgründigkeit nachzusinnen.
David:Seit meine Mutter mir mit 12 Jahren Rilkes „Stundenbuch“ schenkte, hat mich seine Dichtung immer begleitet als Licht und Leitstern. Immer wieder hab' ich meine Freude daran auch in Vorträgen und Büchern mit anderen geteilt.
Alexandra:Dass geteilte Freude doppelte Freude ist, das hat sich bei unserem gemeinsamen Schreiben an diesem Buch immer wieder gezeigt.
David:Ist das nicht letztlich auch der Grund, warum wir dieses Buch überhaupt geschrieben haben? Wir wollten allen, denen es in die Hand kommt, unsere Freude an Rilke weiterschenken.
Alexandra:Wie gut ich mich noch erinnere. Bei einem Spaziergang am Wolfgangsee erzählte ich dir von der Tagung der Internationalen Rilke-Gesellschaft in Muzot. Wir kamen auf „Die Sonette an Orpheus“ zu sprechen und unsere gemeinsame Begeisterung wurde zum zündenden Funken für dieses Buchprojekt.
David:Dass wir dafür gerade „Die Sonette an Orpheus“ wählten, das war, scheint mir, eine gute Entscheidung. Nur vier Jahre vor dem allzu frühen Tod des Dichters entstanden, sind sie geradezu ein Füllhorn seiner schönsten, unvergesslichsten Bilder.
Alexandra:Freilich sind die „Sonette“ anspruchsvoller als etwa das „Stundenbuch“, aber sie eröffnen ein Tor zu den „Duineser Elegien“ für alle, die in diese Richtung weitergehen wollen. Uns schenkten sie bei unseren Betrachtungen einzigartige Einblicke in Rilkes Sicht von Welt und Leben.
David:Dabei haben wir besonders der Spiritualität des Dichters nachgespürt, die im Zusammenspiel von Orpheus-Mythos und Christus-Mythos zum Ausdruck kommt. Rilke setzte sich ja immer aufs Neue mit dem Großen Geheimnis des Lebens auseinander und zwar auf eine Weise, die ihn heute für viele Menschen zum spirituellen Wegweiser werden lässt. Dabei war uns wichtig, Suchenden zu helfen, die Spiritualität Rilkes, das dankbare Rühmen, in ihrem eigenen Alltag zu verwirklichen.
Alexandra:Ich hoffe, dass sich alle, die unsere Dialoge lesen, persönlich einbezogen fühlen.
David:Und zugleich haben die Dialoge uns immer wieder Gelegenheit geboten, auf andere Gedichte hinzuweisen. Das ist eine große Bereicherung. Die Fußnoten mit ihren vielen wertvollen Briefstellen, die du so gewissenhaft angefügt hast, erlauben allen, denen es Freude macht, diesem oder jenem Thema ganz nach eigenem Wunsch weiter nachzugehen.
Alexandra:Wer sich für weitere Aspekte der Elegien interessiert, die wir nur manchmal ausdrücklich angesprochen haben, kann dieses Interesse heute leicht im Internet befriedigen. Die Fachausdrücke der Poetik beispielsweise vermeiden wir völlig. Deren Überbetonung hat ja leider schon in der Schule viele Kinder vom eigentlichen Wesen der Gedichte abgelenkt und ihnen die Freude an Dichtung verdorben.
David:Und um Freude an Gedichten geht es uns hier vor allem. So haben wir als Erstes einfach eines der „Sonette an Orpheus“ gewählt, an dem wir beide uns so richtig freuen können, und als Nächstes eines, das dann dazu gepasst hat, so wie wir auf einem Spaziergang Blumen pflücken.
Alexandra:Auf einem Spaziergang ist ja die Idee für dieses Buch geboren worden. Und zu einem Spaziergang mit Rilke durch dieses Werk dürfen wir jetzt alle einladen, die sich mit uns daran freuen wollen.
Europakloster Gut Aich im Frühjahr 2025
Br. David Steindl-Rast Alexandra Kreuzeder
Hinweis: Die Angaben I,7 oder II,14 verweisen auf die jeweiligen Sonette im 1. bzw. 2. Buch von Rilkes „Sonette an Orpheus“.
O dieses ist das Tier, das es nicht giebt.
Sie wußtens nicht und habens jeden Falls –
sein Wandeln, seine Haltung, seinen Hals,
bis in des stillen Blickes Licht – geliebt.
Zwar war es nicht. Doch weil sie's liebten, ward
ein reines Tier. Sie ließen immer Raum.
Und in dem Raume, klar und ausgespart,
erhob es leicht sein Haupt und brauchte kaum
zu sein. Sie nährten es mit keinem Korn,
nur immer mit der Möglichkeit, es sei.
Und die gab solche Stärke an das Tier,
daß es aus sich ein Stirnhorn trieb. Ein Horn.
Zu einer Jungfrau kam es weiß herbei –
und war im Silber-Spiegel und in ihr.
Mit diesem Sonett kommen gleich zwei grundlegende Themen ins Blickfeld, deren Beachtung unser Verständnis von Rilkes Werk erleichtern kann. Das erste ist Dichtung. Das zweite ist Religiosität, also die Ergriffenheit vom Großen Geheimnis des Seins, im Unterschied zu den Religionen. Diese beiden Themen ziehen sich eng miteinander verwoben durch die Sonette an Orpheus. Wir wollen die beiden gleich hier am Anfang unserer Betrachtungen kurz ins Auge fassen.
Zunächst Dichtung. Worum geht es denn beim Dichten überhaupt? Schon der erste Satz dieses Sonetts weist darauf hin, denn er hat nur im Raum der Dichtung Sinn: „Dieses ist das Tier, das es nicht giebt.“ Ist das nicht reiner Widerspruch, purer Unsinn? Was es nicht gibt, ist eben nicht wirklich. Ja, es ist unwirklich für alle, denen nur das Handgreifliche als wirklich gilt. Und leider sind das zu viele unter uns. Denen aber stellt der Dichter gleich all jene gegenüber, deren Verständnis der Wirklichkeit noch nicht so eingeengt war, wie das unsrige es geworden ist. „Sie“, das sind die Schöpfer der berühmten Einhorn-Wandteppiche, die Rilke zu diesem Sonett angeregt haben. Aber „sie“ sind auch alle Kinder, bevor man ihnen das Dichten austreibt. „Sie wußtens nicht“ – wussten nicht, dass es (angeblich) nicht gibt, was es in einer halbblinden Welt wie der unsrigen nicht geben darf. Jedoch das Kind in allen von uns weiß um die Wirklichkeit von vielem, „das es nicht giebt“ – das es für den verengten Blick nicht gibt.
„Ist die Kindheit, die tiefe, versprechliche, in den Wurzeln – später – still?“ (II,27), fragt der Dichter. Nein. Das Kind in uns schläft nur „bei den Wurzeln“ (I,14). Dichtung will dieses Kind in uns wieder aufwecken. Es will ja aufwachen, weil unsere Kindheit zu kurz war, um das Kind zu werden, das wir eigentlich sind. Auch das Kind in dir dichtet und liebt das Einhorn.
„Zwar war es nicht. Doch weil sie's liebten, ward ein reines Tier.“ Nicht, dass sie es eigenwillig erfanden, sagt der Dichter hier, sondern es „ward“. „Sie ließen immer Raum. Und in dem Raume, klar und ausgespart, erhob es leicht sein Haupt und brauchte kaum zu sein.“ Dieses Raumlassen ist das Wichtigste am Dichten. Denken wir nur an den „Zwischenraum“ von Christian Morgensterns „Lattenzaun“1, oder an den Vers von Joachim Ringelnatz: „Die Löcher sind das Wichtigste am Sieb.“2 Rilke nennt „Spiegel“ die „wie mit lauter Löchern von Sieben erfüllten Zwischenräume der Zeit“ (II,3). Das Raumlassen bei Dichtung äußert sich als ein Hinhorchen auf „Möglichkeit“. Möglichkeit ist hier das entscheidende Wort. Für tiefes Hinhorchen kann alles Mögliche und Unmögliche Wirklichkeit werden. Dann beginnt es zu wirken und zeigt, dass die Möglichkeit ungeheure Wirkkraft hat. Die pure „Möglichkeit, es sei“, „gab solche Stärke an das Tier, daß es aus sich ein Stirnhorn trieb. Ein Horn.“ Damit steht „das Tier, das es nicht giebt“ in aller Wirklichkeit vor uns – in gedichteter Wirklichkeit.
Die beiden letzten Zeilen des Sonettes spielen nun auf das mythische Einhorn an und verweisen auf unser zweites Thema: Religiosität. Sie ist sozusagen die unterirdische Wasserader, aus der die verschiedenen Religionen in ihren verschiedenen Brunnen Wasser schöpfen. So unterschiedlich auch die Brunnen sein mögen, aus allen fließt das eine Wasser.
Diese uns Menschen angeborene Religiosität ist unsere Fähigkeit, vom Großen Geheimnis des Seins berührt zu werden. Wenn uns dies in Gipfelerlebnissen und anderen Augenblicken höchster Lebendigkeit vom Leben geschenkt wird, dann spüren wir den Drang, es anderen mitzuteilen, obwohl es jenseits von allem Begreifen liegt. Wir können es zwar verstehen, wenn es uns ergreift, können es aber nicht durch Worte und Begriffe in den Griff bekommen. In dieser Ergriffenheit setzt die mythische Aussage ein. Sie ist ein Dichten, das den tiefsten Einsichten des menschlichen Herzens erlaubt, durch Worte zu wirken, bei denen freilich immer mitschwingt, dass sie nur Bilder sind aus der Erfahrung mystischer Wirklichkeit.
Das Einhorn war im Mittelalter ein solches mythisches Bild des Christus. Jesus und sein Lebenslauf sind geschichtliche Wirklichkeit. Die Sinnfülle aber, die mit „Christus“ gemeint ist, gehört dem Bereich des Mythos an. Rilke verwehrt sich in diesem Zusammenhang allerdings ausdrücklich dagegen, den Einhorn-Mythos hier im christlichen Sinn zu verstehen.3 Er schöpft aus der allgemein menschlichen Religiosität. Aus der hat selbstverständlich auch die christliche Religion ursprünglich geschöpft, aber ihre Ausdrucksweise ist heute für viele von uns nicht mehr wirksam. Rilke leistet uns also hier einen unschätzbar wichtigen Dienst: Er verleiht der Religiosität eine für unsre Zeit gemäße Sprache. So macht er auch die tiefe Wirklichkeit, die hinter dem Einhorn-Mythos steht, auf neue Weise wirksam.
Auf der Bewusstseinsstufe mittelalterlicher Menschen war diese Bildersprache unmissverständlich: Das Einhorn – nämlich Christus – kommt vom Himmel her zur jungfräulichen Mutter Maria, wird „in ihr“ empfangen und aus ihr geboren. Nur eine „reine Jungfrau“ kann „ein reines Tier“ wie das Einhorn zähmen – ähnlich wie der kleine Prinz4 den Fuchs „zähmt“ –, indem sie ihm sein Bild „im Silberspiegel“ zeigt. Dieses Spiegeln drückt der Dichter E. E. Cummings mit den Worten aus: „Ich bin durch dich so ich.“5
Den uns heute zugänglichen Mythos, den Rilke nahelegt, könnte man sich so vorstellen: Das jungfräulich empfängliche Herz öffnet sich in Liebe und spart so den Raum aus, in dem das Geheimnis des Seins Wirklichkeit werden kann. Und dies ereignet sich Augenblick für Augenblick als immer neues unerschöpfliches Geschenk des Lebens.
Alexandra:Du schreibst von mystischen Erlebnissen und mythischen Bildern. Worin siehst du den Unterschied zwischen mystisch und mythisch?
David:Also, kurz gesagt: Das Mystische gehört zur Religiosität und drückt sich in der Religion mythisch aus. Die typischen Erlebnisse von Mystikern, also mystische Erlebnisse, sind Augenblicke tiefer Ergriffenheit, in denen wir etwas vom innersten Geheimnis des Lebens erahnen. Was uns da bewusst wird, ist unaussprechlich, weil wir es nicht „be-greifen“ können. Es macht uns sprachlos. Wir können es jedoch „einsehen“. Auf diese mystischen Einsichten des menschlichen Herzens kann nur eine Sprache hindeuten, die dichterisch ist. Wenn sie das ist, dann entsteht ein Mythos. Die Mythen der Menschheit und mythische Elemente im Werk großer Dichter haben dies gemein: Sie weisen durch Bilder auf Unsichtbares hin, durch Worte auf Unaussprechliches. Rilke verwendet in den Sonetten, die wir hier betrachten, aufs Neue den uralten Mythos von Orpheus.
Alexandra:In diesem Sonett geht es aber nicht um den Orpheus-Mythos, sondern um ein anscheinend mythisches Bild, um das Einhorn.
David:Über den Einhorn-Mythos schreibt Rilke in den „Anmerkungen des Dichters zu den Sonetten an Orpheus“6, die er ja selber dem Gedichtzyklus am Ende anfügt: „Das Einhorn hat alte, im Mittelalter immerfort gefeierte Bedeutungen der Jungfräulichkeit: daher ist behauptet, es, das Nicht-Seiende für den Profanen, sei, sobald es erschiene, in dem ‚Silber-Spiegel‘, den ihm die Jungfrau vorhält und ‚in ihr‘, als in einem zweiten ebenso reinen, ebenso heimlichen Spiegel.“ Und er fügt noch in Klammer an: „(siehe: Tapisserien des XV. Jahrhunderts)“. Rilke war tief beeindruckt von dieser Serie von sechs Wandteppichen „Die Dame mit dem Einhorn“ im Musée de Cluny in Paris. Schon fast zwei Jahrzehnte vor den „Sonetten an Orpheus“ schrieb er sein Gedicht „Das Einhorn“7. Es gibt das Gesehene wieder, etwa in diesen Versen:
Der Beine elfenbeinernes Gestell
bewegte sich in leichten Gleichgewichten,
ein weißer Glanz glitt selig durch das Fell,
und auf der Tierstirn, auf der stillen, lichten,
stand, wie ein Turm im Mond, das Horn so hell,
und jeder Schritt geschah, es aufzurichten.
Alexandra:Das ist so elegant beschrieben, und unser Sonett geht über das Gesehene noch weit hinaus.
David:In dem frühen Einhorn-Gedicht spricht Rilke von innerlich Erlebtem, als ob es Wirklichkeit wäre. Von der Wirklichkeit aber schreibt er bescheiden: „Die Wirklichkeit ist immer mehr als unsere Vorstellung von ihr … Sie ist immer Welt und uns immer voraus!“8
Alexandra:Dann nennst du also auch das Einhorn „Wirklichkeit“?
David:Ja, hier wird es dichterische Wirklichkeit.
Alexandra:Wir sehen es auch in unserem Sonett ganz wirklich vor uns, „sein Wandeln, seine Haltung, seinen Hals, bis in des stillen Blickes Licht“.
David:Und „weil sie's liebten“, ward es so wirklich.
Alexandra:Wie einfach dieser kurze Satz auf die Kraft der Liebe hinweist.
David:Ja, die Liebe gibt sowohl der Dichtung wie der Religiosität ihre Kraft.
Alexandra:Was der Dichter hier wohl meint, wenn er das Einhorn „ein reines Tier“ nennt?
David:Wir werden sicher noch öfter auf das Wort „rein“ stoßen. Es spielt bei Rilke eine wichtige Rolle. Wenn er es so, geradezu feierlich, verwendet, weist es immer auf die Ganzheit des Seins hin. Das Einhorn ist hier sozusagen die Zusammenfassung des Tier-Seins überhaupt.
Alexandra:Und wie verstehst du den „Silber-Spiegel“?
David:Dass der Spiegel aus Silber ist, stellt hier nichts Geheimnisvolles dar. Im Mittelalter gab es noch keine Glasspiegel. Rilke hätte auch einfach Spiegel sagen können. Aber horch dir nur die Zeile an, in der er den „Silber-Spiegel“ erwähnt: „und war im Silber-Spiegel und in ihr“.
Alexandra:Durch ihre vielen i-Laute wird sie ungeheuer eindringlich.
David:Ja, eindringlich im Vollsinn des Wortes: Sie dringt in uns ein. Als Ende und Höhepunkt macht sie dieses Sonett besonders eindringlich.
Da stieg ein Baum. O reine Übersteigung!
O Orpheus singt! O hoher Baum im Ohr!
Und alles schwieg. Doch selbst in der Verschweigung
ging neuer Anfang, Wink und Wandlung vor.
Tiere aus Stille drangen aus dem klaren
gelösten Wald von Lager und Genist;
und da ergab sich, daß sie nicht aus List
und nicht aus Angst in sich so leise waren,
sondern aus Hören. Brüllen, Schrei, Geröhr
schien klein in ihren Herzen. Und wo eben
kaum eine Hütte war, dies zu empfangen,
ein Unterschlupf aus dunkelstem Verlangen
mit einem Zugang, dessen Pfosten beben, –
da schufst du ihnen Tempel im Gehör.
Dieses ist das erste Gedicht im Zyklus der „Sonette an Orpheus“. Sein erster kurzer Satz fasst in einem klaren Bild zusammen, wie Rilke die Entstehung dieses Zyklus von 55 Sonetten erlebte, die er alle im Februar 1922 in kürzester Zeit niederschrieb, als wären sie ihm diktiert worden. „Alles in ein paar Tagen. Es war ein Orkan“1, schrieb er. „Da stieg ein Baum.“ Da wuchs also etwas vor ihm auf, beinahe ohne sein Zutun, etwas, was ihn selber überraschte und überragend überstieg. Bewundernd steht Rilke vor dieser „Übersteigung“, vor dem hohen „Baum“ des Gesangs, vor dem Singen des Orpheus, das sich hier durch sein Dichten ereignet. Das dreimalige „O“ seines Staunens – „O reine Übersteigung! O Orpheus singt! O hoher Baum“ – gipfelt in dem „O“ im Worte „Ohr!“. Man muss die beiden Verse laut lesen, um die Musik dieser strahlenden O-Klänge voll zu würdigen.
Orpheus ist es, „der das Ohr den Geschöpfen gelehrt“, wie es im Sonett I,20 heißt. Er lehrte sie horchen. „Und alles schwieg“, denn Schweigen – innere Stille – ist die Vorbedingung wahren Horchens, so wie Horchen die Vorbedingung wahren Hörens ist. Weil Tiere uns Menschen, aus Rilkes Sicht, in der Haltung des schweigenden Horchens überlegen sind, können sie uns darin Vorbild und Lehrer werden. „Tiere aus Stille“ nennt er sie und erdichtet hier einen mythischen Bericht von Orpheus, der ihnen – und uns – „Tempel im Gehör“ errichtet durch sein Singen.
Wer aber ist dieser Orpheus eigentlich? Wer ist er für Rilke? Dem griechischen Mythos nach ist er der größte Sänger der Vorzeit, dessen Singen sogar wilde Tiere zahm macht. Durch einen Schlangenbiss verliert er seine Braut Eurydike, um derentwillen er in die Unterwelt hinabsteigt. Mit seinem Gesang gelingt es ihm, selbst Hades, den Herrn der Unterwelt, zu rühren und Eurydike zurückzugewinnen. Sie darf ihm folgen, aber nur unter der Bedingung, dass beide schweigen und er sich nicht umwendet, bis beide das Sonnenlicht erreicht haben. Einen Augenblick zu früh wendet Orpheus sich aber doch um und verliert dadurch Eurydike für immer.2 Zuletzt wird er von rasenden Anhängerinnen des Gottes Dionysos in Stücke gerissen, weil er ihren Gott berauschter Freude in seinem Schmerz nicht mehr verehrt. Sie vermögen ihn zu töten, seinen Gesang aber können sie nicht zum Schweigen bringen. Stück für Stück an das ganze Universum verteilt, singt er immer noch in Felsen, Bäumen und wo immer „es singt“. „Wir sollen uns nicht mühn um andre Namen. Ein für alle Male ists Orpheus, wenn es singt“, sagt Rilke in einem anderen der Sonette (I,5).
Der Sänger schlechthin ist Orpheus also und dadurch Urbild der Dichter. Und nicht nur der Dichter, sondern der Menschen überhaupt, denn der Mensch ist ja Dichter, das sprachbegabte Tier. Hier berühren wir wieder das Religiöse, denn in allen religiösen Traditionen der Menschheit spielt das Bild des vollendeten Menschen eine zentrale Rolle. Denken wir etwa an I'itoi bei den Tohono-O'odham-Indianern, Purusha im Hinduismus, Maitreya Buddha, den ursprünglichen Adam, Orpheus, Christus …
Es ist kein Zufall, dass in der frühchristlichen Kunst Christus nicht selten als Orpheus dargestellt wurde. Einzelne Elemente des Orpheus-Mythos klingen an den christlichen Mythos an. Um mehr als Anklänge christlicher Motive handelt es sich nicht, solche aber tauchen auch in Rilkes Dichtung immer wieder auf. Zeitlebens musste der Dichter sich innerlich vom verzerrten, beengenden Verständnis der christlichen Religion, in das seine Mutter ihn als Kind hineingezogen hatte, absetzen und befreien. „Ins reine, ins hohe, ins thorig offene Herz träte er anders, der Gott wirklicher Milde“ (II,9), schrieb er. In der Kraft seiner tiefen Religiosität fand er neue Wege zu jener Ergriffenheit vom Großen Geheimnis des Lebens, die ja das Entscheidende an jeder Religion ist. Dabei wusste er vieles am Christentum zu schätzen. Auf allen Reisen hatte er seine Bibel mit sich und schrieb: „Unter den alten Büchern, die mich zu neuen kaum kommen lassen, ist die Bibel das vorzüglichste.“3 Kein Wunder, dass, wohl zum Teil unbewusst, Zusammenhänge wie die zwischen Christus und Orpheus auf ihn einwirkten und zum Ausdruck kamen, so wie in vielen dieser Sonette.
Alexandra:Inwiefern spricht Rilke also von Christus, wenn er über Orpheus dichtet?
David:Rilke schöpft aus der Tiefe allgemein menschlicher Religiosität und drückt in seiner Dichtung seine mystische Erfahrung vom Wesen des Menschen neu aus. Dabei verwendet er aber bewusst Elemente des Orpheus-Mythos, mit dem griechische Dichter vor ihm ähnliche mystische Einsichten mythisch ausgedrückt haben. Frühchristliche Autoren schöpften aus derselben Religiosität wie die griechischen Mythenschöpfer, um über den geschichtlichen Jesus mythisch als den Christus zu sprechen. Dabei verwendeten sie Elemente aus der ihnen vertrauten jüdischen Mythologie und nannten ihn etwa „Messias“ (= Christus), den neuen „Adam“ oder „Menschensohn“. Von der christlichen Mythologie setzt Rilke sich bewusst ab. Das Christliche war ihm zu intolerant: „… Dieser Zwang zu Gott, hat keinen Platz, wo einer mit der Entdeckung Gottes begonnen hat, in der es kein Aufhören mehr gibt.“4Wo Rilke auf das hinweist, was er von Gott und Mensch entdeckt, mischen sich aber doch immer wieder Anklänge an den Christus-Mythos ein, der sich seinem Innenleben von Kindheit an eingeprägt hat. Dadurch kann uns auch sein Orpheus immer wieder Durchblicke auf Christus schenken, die unsere eigene „Gottes-Erfahrung“ anregen und unser Verständnis vom Menschsein bereichern. Rilke hat eben auch das Christentum besser verstanden als seine bigotte Mutter. Denn es zu verstehen bedeutet, es mit der eigenen Religiosität in Verbindung zu bringen.
Alexandra:Die meisten Leute denken wahrscheinlich, dass es bei mystischer Erfahrung um Gotteserfahrung geht. Du sprichst aber auch von Rilkes mystischer Erfahrung vom Wesen des Menschen.
David:Beide, unser Gottesbild wie auch unser Menschenbild, entspringen unserer mystischen Erfahrung, die selber ein bildloses und wortloses Ergriffenwerden vom Großen Geheimnis ist. Alle unsre weiteren Erfahrungen machen wir im Lichte dieser Ur-Erfahrung, die allen andren Erfahrungen zugrunde liegt. Von „Gotteserfahrung“ sprechen wir dann, wenn wir auf unsere persönliche Beziehung zum Großen Geheimnis hinweisen wollen. Das Wort „Gott“ bedeutet ja ursprünglich „das Angerufene“, also Beziehung. Aber auch unser Verständnis vom Menschen, ja unser Verständnis von allem, was es gibt, entspringt, uns selten bewusst, letztlich aus der Ur-Erfahrung menschlichen Bewusstseins und diese ist mystisch. Worauf ich hinweisen wollte ist, dass Rilke sein Menschenbild bewusst aus dieser Tiefe mystischer Erfahrung schöpft.
Alexandra:Würdest du Rilke also einen Mystiker nennen?
David:Ja, ganz entschieden. Ich betone ja immer, dass der Mystiker kein besonderer Mensch ist, sondern jeder Mensch ein besonderer Mystiker. Der bedeutende Psychologe, Abraham Maslow5zog aus seinen weitreichenden Untersuchungen den Schluss, dass offenbar jeder Mensch hie und da „Peak Experiences“ hat, wie er sie nannte, „Gipfelerlebnisse“, die in der Psychologie von den mystischen Erlebnissen der berühmten Mystiker nicht unterscheidbar sind.
Alexandra:Was zeichnet dann die großen Mystiker aus?
David:Was die großen Mystiker wie Teresa von Avila oder Johannes vom Kreuz auszeichnet, ist, dass sie ihr tägliches Leben ganz von ihrer mystischen Einsicht leiten und umgestalten ließen.
Alexandra:Das ist ja auch für uns die große Aufgabe.
David:Ihnen ist es eben besser gelungen als uns. Und bekannt geworden sind sie natürlich dadurch, dass sie darüber geschrieben haben.
Alexandra:Indirekt hat Rilke ja auch in seinen Gedichten darüber geschrieben. Und die Nächstenliebe im Alltag umzusetzen, hat er ernstlich versucht.
David:So viele Leserbriefe an ihn einzeln zu beantworten, hat ihn viel Zeit gekostet und war sicher ein Ausdruck seiner Nächstenliebe.
Alexandra:Selbst das Porto war für seine prekären finanziellen Verhältnisse sicherlich belastend.
David:Und er hat ja nicht nur schnell eine Antwort hingekritzelt, sondern sich wirklich Mühe gemacht und Zeit genommen.
Alexandra:Ja, ein Beispiel, das mich besonders beeindruckt hat, ist seine Antwort auf die Korrespondenz von 19 Schulkindern aus der Schweiz: Einzeln haben sie dem Dichter geschrieben – und er antwortete auf jeden einzelnen Brief ganz persönlich und fügte obendrein Fotos von Muzot hinzu.6
David:Das ist wirklich berührend. Sein Briefwechsel zeigt auch, dass er ein guter Zuhörer gewesen sein muss.
Alexandra:Vielleicht hat das aktive Zuhören auch etwas damit zu tun, dass selbst die Tiere für Rilke „nicht aus List und nicht aus Angst in sich so leise waren, sondern aus Hören“.
David:Die List entspringt der Angst und Angst fordert unser Lebensvertrauen heraus. Der List und der Angst stellt Rilke hier das Hören als Gegensatz gegenüber. Dieses „Hören“ steht also hier für jenes Lebensvertrauen, das auch die Vorbedingung für ein liebendes Verhältnis zum Gegenüber ist.
Alexandra:Orpheus baut den Tieren „Tempel im Gehör“, wo vorher eine „Hütte“, ein „Unterschlupf aus dunkelstem Verlangen“ stand. Tiere verlangen doch nicht nach Unterschlupf in einer Hütte?
David:Das ist ein gutes Beispiel für eine Eigenart von Rilkes Dichtung. Er schenkt uns Bilder, in denen eine weit offene Vieldeutigkeit liegt. Das gibt unserer eigenen Kreativität die Möglichkeit und das Recht mitzudichten. Wenn ich das hier tue, dann identifiziere ich mich so mit den Tieren, dass die „Hütte“ der „Unterschlupf“ wird, den ich selber „aus dunkelstem Verlangen“ nach tiefstem Daheimsein – letztlich bei Gott – mir baue. Und die Ehrfurcht, die meine Gottesbegegnung auslöst, macht die Pfosten ihres Zugangs beben.
Alexandra:In diesem Fall gibt es sogar ein Rilke-Zitat, das genau in den Zusammenhang von Gottsuche passt und in dem sowohl Hütte wie Tempel erwähnt werden: „Es wechseln immer drei Generationen. Eine findet Gott, die zweite wölbt den engen Tempel über ihn und die dritte verarmt und holt Stein um Stein aus dem Gottesbau, um damit notdürftig kärgliche Hütten zu bauen. Und dann kommt eine, die Gott wieder suchen muss.“7
David:Die Generation, die Gott wieder suchen muss, ist die unsrige und der „Tempel im Ohr“ ist nicht der eng gewölbte dieser oder jener Religion, sondern der allen Menschen gehörige, den alle ersehnen.
Alexandra:Dazu schreibt Rilke, er sehne sich danach, in seinem „Herzen diejenige Stelle zu entdecken und zu beleben, die mich in Stand setzen würde, in allen Tempeln der Erde mit der gleichen Berechtigung das jeweils dort Größeste anzubeten“8.
David:Vielleicht dürfen wir in dieser Haltung auch eine „reine Übersteigung“ sehen.
Alexandra:Hier würde das wichtige Wörtchen „rein“ ja auch wieder auf das Ganze hinweisen.
Ein Gott vermags. Wie aber, sag mir, soll
ein Mann ihm folgen durch die schmale Leier?
Sein Sinn ist Zwiespalt. An der Kreuzung zweier
Herzwege steht kein Tempel für Apoll.
Gesang, wie du ihn lehrst, ist nicht Begehr,
nicht Werbung um ein endlich noch Erreichtes;
Gesang ist Dasein. Für den Gott ein Leichtes.
Wann aber sind wir? Und wann wendet er
an unser Sein die Erde und die Sterne?
Dies ists nicht, Jüngling, daß du liebst, wenn auch
die Stimme dann den Mund dir aufstößt, – lerne
vergessen, daß du aufsangst. Das verrinnt.
In Wahrheit singen, ist ein andrer Hauch.
Ein Hauch um nichts. Ein Wehn im Gott. Ein Wind.
Mit einer Frage beginnt dieses Sonett und führt zu ihrer Beantwortung. Dabei dreht sich alles um die Einsicht: „Gesang ist Dasein.“
Tausende von E-Books und Hörbücher
Ihre Zahl wächst ständig und Sie haben eine Fixpreisgarantie.
Sie haben über uns geschrieben: